Technische Grundlagen der Informatik
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„<strong>Technische</strong> <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Informatik</strong> (TGI)“<br />
Prof. Dr. R. Latz<br />
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Zustandsautomaten1als Steuerwerke, mikroprogrammierte Steuerwerke<br />
Zustandsautomaten werden dazu verwendet um Steuerwerke zu realisieren.<br />
Steuerwerke steuern den Ablauf eines o<strong>der</strong> mehrerer Vorgänge. Zur<br />
Implementierung von Steuerwerken stehen grundsätzlich drei unterschiedliche<br />
Möglichkeiten zur Verfügung:<br />
1.) Die Schaltfunktionen, die mittels Synthese ermittelt werden, werden als<br />
Netzliste in eine Hardware umgesetzt, d. h. es liegt dann eine fest<br />
„verdrahtete“ Hardware vor. Eine solche Lösung wird angewendet,<br />
wenn ein schnelles und nicht zu großes Steuerwerk gewünscht wird,<br />
das nicht mehr angepasst werden muss.<br />
2.) Das Steuerwerk wird als Mikroprogrammsteuerwerk realisiert. Hierbei<br />
werden die Schaltfunktionen durch die „Programmierung“ von Festwertspeichern,<br />
die unter Umständen wie<strong>der</strong>programmierbar sind,<br />
realisiert. Diese Methode wird bei sehr großen Schaltwerken angewendet.<br />
Diese Schaltwerke können bei <strong>der</strong> Verwendung von wie<strong>der</strong>programmierbaren<br />
Festwertspeichern auch leicht abgeän<strong>der</strong>t werden.<br />
Ein solches Steuerwerk arbeitet in <strong>der</strong> Regel langsamer als ein fest<br />
„verdrahtetes“ Steuerwerk, da ein Lesevorgang relativ lange dauert.<br />
3.) Realisierung des Steuerwerkes mittels einmal o<strong>der</strong> mehrfach<br />
„programmierbarer“ Logikbausteine wie: CPLD’s (Complex<br />
Programmable Logic Devices ) o<strong>der</strong> FPGA’s ( Field Programmable<br />
Gate Arrays). Die Verwendung von mehrfach „programmierbaren“<br />
Bausteinen erlaubt die Realisierung sehr schneller Steuerwerke, die bei<br />
Bedarf an eine geän<strong>der</strong>te Aufgabenstellung angepasst werden können.<br />
Sie erlauben damit eine Kompromisslösung zwischen den fest<br />
verdrahteten und mikroprogrammierten Steuerwerken zu realisieren.<br />
Mikroprogrammierte Steuerwerke<br />
Bei mikroprogrammierten Steuerwerken kommen Festwertspeicher zum<br />
Einsatz, die, wenn sie nur einmal beschrieben werden können, als ROMs<br />
(Read Only Memorys) bezeichnet werden. In den Speicherzeilen <strong>der</strong><br />
ROMs wird eine sogenannte Mikroinstruktion, die den Folgezustand und<br />
die Werte <strong>der</strong> Steuervariablen zum jeweilig aktuellen Zustand enthält,<br />
gespeichert. Zum Auswählen <strong>der</strong> jeweiligen Speicherzeile dient ein<br />
Adressdeko<strong>der</strong>. Die Adresse setzt sich aus dem aktuellen Zustand und den<br />
Statusvariablen als Eingangsvariablen zusammen.<br />
Seite 7 - 17<br />
© R. Latz