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Alchemie - WordPress.com

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Die Phasen des Wandlungsprozesses<br />

Ich möchte im Nachfolgenden zunächst die ursprünglichen vier beziehungsweise drei Phasen<br />

des alchemistischen Wandlungsprozesses ganz allgemein beschreiben und dabei versuchen,<br />

die chemische Ebene mit der symbolisch-transzendenten Ebene zu verknüpfen.<br />

Den dreiphasigen Prozess werde ich anschließend konkret am Beispiel des Merkurischen Prinzips<br />

erläutern.<br />

Anschließend werde ich noch kurz einige andere Formen des Wandlungsprozesses beschreiben<br />

und danach werde ich den siebenphasigen Prozess anhand der Chymischen Hochzeit erläutern.<br />

Dabei werde ich dann noch genauer auf die Korrespondenz der chemischen mit der<br />

symbolisch-transzendenten Ebene eingehen und die Symbolsprache der <strong>Alchemie</strong> detailliert<br />

erläutern.<br />

Die tiefenpsychologische Bedeutung des alchemistischen Wandlungsprozesses wie sie<br />

C.G.Jung dargestellt hat, werde ich in einem gesonderten Kapitel beziehungsweise im nächsten<br />

Teil dieses Vortrags erläutern.<br />

Dass dieser Wandlungsprozess bei ernsthaften Alchemisten wie bereits erwähnt allenfalls vordergründig<br />

etwas mit der Herstellung von materiellem Gold zu tun hatte, zeigt sich u.a. daran,<br />

dass an den Ausführenden des Großen Werkes die Anforderung gestellt wurde, dass er zur aktiven<br />

Imagination fähig sei (mitunter ist auch von Meditation die Rede). C.G.Jung schreibt<br />

dazu:<br />

So ist die imaginatio oder das Imaginieren auch eine physische Tätigkeit, die sich in den<br />

Kreislauf stofflicher Veränderungen einschalten lässt, solche bewirkt und von ihnen auch<br />

wieder bewirkt wird. Der Alchimist stand auf diese Weise nicht nur in Beziehung zum Unbewussten<br />

sondern unmittelbar auch zum Stoffe, den er durch Imagination zur Veränderung zu<br />

bringen hoffte. [...] Imaginatio[n] ist also ein konzentrierter Extrakt der lebendigen körperlichen<br />

sowie seelischen Kräfte. [...] denn er arbeitet ja mit und durch seine eigene Quintessenz<br />

und ist daher seine eigene unerlässliche experimentelle Bedingung. Es bleibt nun, eben<br />

wegen der Vermischung von Physischem und Psychischem, stets dunkel, ob die endgültigen<br />

Veränderungen im alchemischen Prozeß mehr im materiellen oder mehr im geistigen Gebiet<br />

zu suchen seien. 39<br />

39 C.G.Jung, Gesammelte Werke, 12. Band, Psychologie und <strong>Alchemie</strong>, Walter Verlag, Düsseldorf, Sonderausgabe,<br />

2. Auflage 2006; S.322, Paragraph 394<br />

36

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