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AUDIO 35 Jahre AUDIO (Vorschau)

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Richard Wagner<br />

Die Feen<br />

KLASSIK-CD DES MONATS<br />

Oper<br />

Richard Wagner<br />

Tamara Wilson, Christiane Karg, Burkhard<br />

Fritz u. a., Frankfurter Opern- und<br />

Museumsorchester, Chor der Oper<br />

Frankfurt, Sebastian Weigle<br />

Musik › KLASSIK<br />

Oehms Classics (3 CDs)<br />

„Frühstücke“ des Meisters wie „Die Feen“ (1833/4) haben es schwer.<br />

Nicht einmal im Super-Wagnerjahr 2013 dürfen sie in der Weihestätte<br />

auf dem Grünen Hügel erklingen, lediglich unten in der Stadt<br />

– in einer Bayreuther Mehrzweckhalle. Wagner selbst, der seinen<br />

Erstling „Die Feen“ mit 21 abschloss, war seinerzeit enttäuscht über<br />

die schwache Resonanz auf seine „große romantische Oper“ und<br />

polterte: „...wenn die Scheisereien nicht bald aufhören, lasse ich den<br />

Leuten die Partitur vor der Nase wegnehmen“.<br />

Jetzt ist Festspieldirigent Sebastian Weigle mit einer hörenswerten<br />

Frankfurter Aufnahme der „Feen“ vorgeprescht, dem Live-Mitschnitt<br />

einer konzertanten Aufführung. Mit dem Opern- und Museumsorchester<br />

fächert Weigle das Klangbild sehr farbenreich auf – durchaus<br />

auf Augenhöhe zu den gültigen „Feen“-Versionen von Wolfgang<br />

Sawallisch (1983) und Gabor Ötvös (1998). Zudem wird unter Weigle<br />

hörbar, dass auch der „Zauberer“ Wagner nicht vom Himmel gefallen<br />

ist – die Einflüsse von Marschner, Weber und Mendelssohn sind<br />

Rienzi: Kollo, Studer, Sawallisch (Orfeo)<br />

unüberhörbar. Heraus ragen exquisite Stimmen wie der glutvolle<br />

Bayreuth-Tenor Burkhard Fritz („O ihr, des Busens Hochgefühle!“),<br />

und mit Tamara Wilson und Christiane Karg stehen zwei absolute<br />

Top-Soprane im Ensemble. Kraftvolle Chöre, packende Ensembles,<br />

schöne Kantilenen: Auch wenn vieles mit Blick auf „Tristan“ noch<br />

konventionell anmutet, lässt diese Aufnahme schon viel vom Wagnerschen<br />

Betörungs-Sound aufblitzen.<br />

Otto Paul Burkhardt<br />

KLANG<br />

TIPP<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Sakral<br />

Oper<br />

Kammermusik<br />

KLANG<br />

TIPP<br />

Hildegard von Bingen<br />

Inspiration – Lieder und Visionen<br />

Ensemble VocaMe, Michael Popp<br />

Berlin Classics / Edel (CD)<br />

Die Mystikerin Hildegard von Bingen (1098-<br />

1179) ist ständig hoch im Kurs. 2012 wurde<br />

sie von Papst Benedikt XVI. heilig gesprochen<br />

und in den Rang einer Kirchenlehrerin<br />

erhoben. Sie komponierte Lieder über ihre<br />

Visionen und Gotteserfahrung im Stil des<br />

gregorianischen Chorals. Was diese Musik<br />

heute so mystisch erscheinen lässt, ist ihre<br />

bewegte Führung der Melodie auf einzelnen<br />

Silben. Das auf Alte Musik spezialisierte Ensemble<br />

VocaMe singt mit der Präzision und<br />

Geschmeidigkeit, derer solche Musik bedarf.<br />

Eine gehörige Portion Hall vermittelt auch zu<br />

Hause das Gefühl, mit Hildegards Musik an<br />

einem besonderen Ort zu sein. Laszlo Molnar<br />

Estampie<br />

Richard Wagner Solti dirigiert Wagner<br />

Windgassen, Frick, Ludwig, Kollo, Norman, Domingo<br />

u. a.; Wiener Philharmoniker, G. Solti (1958-86)<br />

Decca/Universal (36 CDs)<br />

Von den fünf Boxen, die Decca zum 100.<br />

Geburtstag von Georg Solti herausgebracht<br />

hat, ist die Wagner-Kollektion sicher die<br />

attraktivste, allein wegen der legendären<br />

„Ring“-Produktion 1958-65. Was Solti und<br />

die „Decca Boys“ damals mit den Wiener<br />

Philharmonikern und der Spitzengarde der<br />

Wagnersänger zustande brachten, ist schon<br />

ein kleines Wunder. Diesen Meilenstein der<br />

Plattengeschichte gibt es jetzt günstig wie<br />

nie – zusammen mit dem ganzen restlichen<br />

Wagner. Davon ist zwar sängerisch nicht alles<br />

auf „Ring“-Niveau, doch mit Soltis „Tristan“<br />

(1960), „Tannhäuser“ (’70) und „Parsifal“ (’72)<br />

hat man hier üppige „Zugaben“. Thomas Voigt<br />

Bayr. Festspiele; Böhm, Sawallisch, Varviso (Decca)<br />

J. Brahms Klavierquintett op. 34; Klarinettenquintett<br />

op. 115 Tokyo String Quartet,<br />

J. Nakamatsu (Klavier), J. Manasse (Klarinette)<br />

Harmonia Mundi (SACD)<br />

Der warme Klang ist das Erste, was an<br />

dieser SACD positiv auffällt. Er kommt vor<br />

allem dem altersmilden Klarinettenquintett<br />

zugute, das Jon Manasse und das Tokyo<br />

String Quartet dynamisch sensibel interpretieren.<br />

Dabei verstärken die Streicher<br />

den innigen Gesang der Klarinette. Ganz<br />

anders das dramatische Klavierquintett,<br />

das Brahms in seiner Sturm-und-Drang-<br />

Zeit verfasste. Die zügigen Tempi sind gut<br />

gewählt, doch in manchen Passagen hätte<br />

ich mir noch mehr Mut zu energischem<br />

Spiel gewünscht. Dennoch: eine reizvolle<br />

Gegenüberstellung zweier Meister werke.<br />

Andreas Fritz<br />

Hagen Quartett, Widmann (Klarinettenquintett)<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

www.audio.de 01 /2013 89

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