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AUDIO TEST Rückkehr der Röhre (Vorschau)

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NR. 1 NOVEMBER/DEZEMBER 2010/JANUAR 2011<br />

www.audio-test.at<br />

Deutschland: 4,99 Österreich: 5,75 Schweiz: SFR 10,00 BeNeLux: 5,90<br />

<strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong><br />

<strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong><br />

Ihr Ratgeber für den guten Ton im Heimkino<br />

Ein Spezial von<br />

NEUES INHALTE WISSEN <strong>TEST</strong> MUSIK<br />

DIGITAL ZU ANALOG<br />

6 D/A-Wandler für Audiofans im<br />

Testlabor – neues Messequipment<br />

REGULIERUNGSWAHN<br />

EU will Energieverbrauch senken –<br />

auf Kosten <strong>der</strong> Tonqualität<br />

Stereosound<br />

Standlautsprecher von Canton,<br />

Lua und German Maestro<br />

vorgestellt<br />

<strong>Rückkehr</strong> <strong>der</strong> <strong>Röhre</strong><br />

<strong>Röhre</strong>nvollverstärker von T.A.C., Canor<br />

und Luxman im Vergleich<br />

APPLE AIRPLAY<br />

Was bringt das neue System?<br />

BOSE UNIFY<br />

Heimkino leicht gemacht<br />

MUSIKSERVER<br />

Speicherung auf Abruf


SURROUND SOUND,<br />

GANZ EINFACH.<br />

© 2010 HARMAN International Industries, Incorporated. Alle Rechte vorbehalten. harman kardon<br />

ist eine Handelsmarke von HARMAN International Industries, Incorporated, eingetragen in den<br />

Vereinigten Staaten und/o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n. Än<strong>der</strong>ungen und Irrtümer vorbehalten.<br />

Heimkinofeeling aus nur einem Lautsprecher –<br />

mit dem neuen Soundbar SB 16.<br />

Nicht jedes Heimkinosystem braucht fünf Lautsprecherboxen, zwei Subwoofer und jede Menge Lautsprecherkabel.<br />

Das Gute kann so einfach sein – zum Beispiel unser SB 16: bescheiden im Platzbedarf durch den schlanken<br />

Soundbar und den drahtlos angesteuerten aktiven Subwoofer mit satten 100 Watt. Dank virtuellem 3D-Surround<br />

genießen Sie jetzt mit Ihrem Heimkinosystem ein verblüffend dreidimensionales Raumklangerlebnis. Machen Sie<br />

eine Hörprobe bei Ihrem nächstgelegenen Fachhändler o<strong>der</strong> erfahren Sie weitere Details unter harmankardon.com.


Zeit, mal zuzuhören<br />

Zuhören kann bekanntlich nicht je<strong>der</strong>. Woran das<br />

liegt, wissen wir nicht erst, seit Momo die grauen<br />

Herren ins Spiel brachte. Es fehlt eine wichtige<br />

Komponente: die Zeit. Heilt sie stets so erstaunlich<br />

alle Wunden und überdauert schon seit Jahrtausenden<br />

auf dieser Erde, so fehlt sie doch schmerzlich,<br />

wenn es darum geht, zu hören. Überflutet<br />

von Bil<strong>der</strong>n auf Großleinwänden an Flughäfen, auf<br />

Bahnhöfen o<strong>der</strong> öffentlichen Plätzen, verstehen wir<br />

wesentliche Inhalte erst, wenn wir etwas hören.<br />

Aber damit nicht genug: Durch die Musik entstehen<br />

jenseits <strong>der</strong> Information durch das Hören sogar unterschiedliche Emotionen,<br />

die uns verschlossen blieben, wenn wir nicht mehr in den Genuss von<br />

Tönen kämen. Hören scheint also wichtig zu sein. Umso mehr ein Grund, in<br />

das Hören und Zuhören wie<strong>der</strong> das zu investieren, was wir doch eigentlich<br />

aus guten Gründen immer sparen wollten: Zeit. Denn diese ist wertvoll,<br />

auch beim Hören – Zeit für Musik, Zeit für Emotion und vor allem auch Zeit<br />

für Genuss. Letzterer ist jedoch nur möglich, wenn die Technik hochwertig<br />

genug ist, um das Hören tatsächlich zum wohltuenden Erlebnis werden zu<br />

lassen. Freuen Sie sich daher auf die aktuellen Audiomodelle, nehmen Sie<br />

sich mal die Zeit und hören Sie anschließend gut zu. Wertvolle Unterhaltung<br />

wünschen wir schon jetzt!<br />

Lassen sie sich keine<br />

note entgehen<br />

Der ausgezeichnete UD9004 Blu-Ray Player<br />

STEFAN GOEDECKE<br />

HERAUSGEBER/CHEFREDAKTEUR<br />

Schreiben Sie Ihre Anregungen, Wünsche und Kritik an:<br />

leserbriefe@hdplustv.de o<strong>der</strong><br />

Auerbach Verlag, Lauchstädter Straße 20, 04229 Leipzig<br />

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Editorial 3<br />

www.marantz.de


News<br />

06 // Musik heißt Emotion<br />

08 // Welche Produkte gehören heute<br />

zum „guten Ton“?<br />

10 // Nachhaltige Schnelligkeit<br />

13 // Produktneuheiten<br />

14 // Das Ende von High End?<br />

17 // Neue In-Ear-Kopfhörer von Bose<br />

18 // Produktneuheiten<br />

Inhalte<br />

20 // Apple Airplay – gegen den Strom<br />

22 // Heimkino von Bose<br />

24 // Surround-Experience: Lichtmond<br />

26 // Großes Kino für die Ohren<br />

30 // Sicherheit im Netzwerk<br />

32 // Gehemmte Schnittstelle<br />

Wissen<br />

34 // Elektrosmog führt zu Klangbeeinträchtigungen<br />

35 // Technikwissen: Die Wandlung<br />

38 // Unhörbare Musik<br />

Test<br />

42 // Drei in einem<br />

Mcubed-RipNAS-Musikserver im Test<br />

44 // Aufnahmekünstler<br />

Reson-rh4-Medienserver im Test<br />

48 // Zeitlose Wandlung<br />

Atoll DAC 100, Arcam rDAC,<br />

Lindemann USB-DAC 24/192, Musical<br />

Fidelity M1DAC, Music Hall dac25.3,<br />

Advance Acoustic MDA-503<br />

D/A-Wandler im Vergleich<br />

64 // Schwabe mit einem<br />

italienischen Namen:<br />

Lua-Standlautsprecher<br />

Con Espressione im Test<br />

66 // Dynamische Neuauflage<br />

Canton-Standlautsprecher Karat<br />

790.2 DC im Test<br />

68 // Heidelberger Klangstrahler<br />

German-Maestro-HD-PF-200-Standlautsprecher<br />

im Test<br />

70 // Warmer Klang, warmes Wohnzimmer?<br />

Canor TP 106 VR, T.A.C. K-35, Luxman<br />

SQ-N100<br />

<strong>Röhre</strong>nverstärker im Vergleich<br />

80 // Feingeistige Verstärkung<br />

Marantz-Vollverstärker PM-15S2 im Test<br />

82 // Frischer Klang, neues Feature<br />

Marantz-SA-15S2-SACD-Player im Test<br />

4 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at<br />

Titelbild: Auerbach Verlag, Bose, B&W, Canton, German Maestro, Lua, Mcubed


Vincent<br />

German Brand since 1995<br />

People &Music<br />

Musik<br />

84 // Kommentar<br />

85 // The Rolling Stones –<br />

Ladies & Gentlemen<br />

86 // Stanley Jordan Trio – New Morning<br />

A Concert By The Lake<br />

87 // Dire Straits – Alchemy Live<br />

Yellowjackets – The Paris Concert<br />

88 // The Preten<strong>der</strong>s – Live In London<br />

Johann Sebastian Bach – Brandenburg<br />

Concertos 1–6<br />

90 // The Rocky Horror Picture Show<br />

Elvis On Tour<br />

91 // Diana Krall – Live In Rio<br />

Katherine Jenkins – Believe<br />

Ein großes<br />

Hörerlebnis<br />

premiumLine<br />

2 x SP-T800, SA-T8 und<br />

jetzt NEU: CD-S8, STU-8<br />

premiumKabel<br />

Standards<br />

03 // Editorial<br />

92 // Glossar<br />

94 // Fachhandelsverzeichnis<br />

96 // Testübersicht<br />

98 // <strong>Vorschau</strong>/Impressum<br />

Inhalt: Auerbach Verlag, Bose, Denon, Eagle Records, Edel Music, Marantz, Philips, RME, Warner Music In dieser Ausgabe 5<br />

Anzeige<br />

Für weitere Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung:<br />

Sintron Audio GmbH · Südring 14 · D-76473 Iffezheim · Tel.: 0 72 29 - 18 29 50<br />

www.vincent-tac.de<br />

Schweiz: Sinus Technologies · Weingarten 8 · CH-3257 Ammerzwil<br />

Tel: + 41-323891719 · email: info@sinus-technologies.ch


Musik heißt Emotion<br />

Musik ist eine sinnliche Erfahrung, <strong>der</strong> wir uns teilweise nur noch halbherzig hingeben<br />

und die wir auch nur beiläufig konsumieren. Dabei büßen wir einiges an Lebensqualität<br />

ein und verschließen uns gewissen Emotionen. Die Experten sind sich deshalb<br />

einig, dass ein Umdenken erfor<strong>der</strong>lich ist.<br />

Von TorsTEn PLEss<br />

Musik ist eine Weltsprache, die je<strong>der</strong><br />

versteht. Wir nehmen sie über unsere<br />

Ohren auf und geben ihr direkten Zugriff<br />

auf unsere Gefühle. Sie beeinflusst nicht<br />

nur unsere Emotionen, son<strong>der</strong>n ebenso unser<br />

Handeln. Je nach Genre, Rhythmus und<br />

Melodie kann sie Freude wie auch Trauer,<br />

Wohlbefinden o<strong>der</strong> Wut hervorrufen. Studien<br />

zufolge benutzen Menschen Musik<br />

beson<strong>der</strong>s gern zur Motivation für wichtige<br />

Ereignisse und bevorstehende Prüfungen.<br />

Aber auch um uns aufzumuntern, greifen<br />

wir beson<strong>der</strong>s gern auf unsere Lieblingsmusik<br />

zurück. Der Musikpsychologe Marcel<br />

Zentner ist <strong>der</strong> Meinung, dass Musik<br />

„eine ausgesprochen besänftigende, ausgleichende<br />

Wirkung“ auf uns hat und für<br />

unser Wohlbefinden verantwortlich ist. In<br />

weiteren Abhandlungen stellt er fest, dass<br />

„selbst wer in deprimierter Stimmung traurige<br />

Melodien hört, eine positive Emotionalität“<br />

erlebt.<br />

Musik to go<br />

Laut aktuellen Untersuchungen wird angenommen,<br />

dass das Hören nur etwa 20<br />

Prozent <strong>der</strong> menschlichen Sinneswahrnehmung<br />

in Anspruch nimmt. Der deutlich<br />

überwiegende Teil von 70 Prozent dient unserer<br />

visuellen Aufnahme und zehn Prozent<br />

sind den weiteren Sinnen zugeteilt. Nach<br />

einer Studie von 2005 sehen die Deutschen<br />

im Durchschnitt bis zu 13 Stunden pro Woche<br />

fern. Etwas mehr als zwei Stunden werden<br />

hingegen für Unterhaltung und Kultur<br />

genutzt. Daran lässt sich erkennen, welchen<br />

Stellenwert die Musik in deutschen Haushalten<br />

einnimmt. Sie wird meist nur noch<br />

nebenbei gehört und mehr unbewusst<br />

konsumiert als bewusst wahrgenommen.<br />

Tragbare MP3-Player scheinen in manchen<br />

Haushalten die klassische Hi-Fi-Anlage abzulösen.<br />

Roland Gau<strong>der</strong>, Geschäftsführer<br />

von Isophon Acoustic, hat seinen ganz eigenen<br />

Tipp, um sich von <strong>der</strong> „Musik to go“<br />

und dem Fernsehgerät zu befreien: „Handy<br />

ausschalten, Licht dimmen und eine LP auflegen,<br />

sodass man nicht zappen kann, son<strong>der</strong>n<br />

gezwungen ist, die Seite durchzuhören“.<br />

Auch Thomas Sauer von <strong>der</strong> Maestro<br />

Badenia Akustik & Elektronik GmbH rät<br />

Bil<strong>der</strong>: Bang&Olufsen, KEF, Stock.xchng<br />

6 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at


Für die ruhigen Stunden darf es auch ein<br />

Kopfhörer sein. Damit kapseln Sie sich von <strong>der</strong><br />

Außenwelt ab und haben Zeit für sich allein<br />

dazu, den Bildschirm auszulassen o<strong>der</strong><br />

„wenn <strong>der</strong> Monitor unbedingt eingeschaltet<br />

bleiben soll, es einmal mit Musik-DVDs<br />

zu versuchen. Hier gibt es mittlerweile<br />

eine äußerst umfassende Auswahl an Livekonzerten<br />

von nahezu allen namhaften<br />

Künstlern in mehrheitlich guter bis hervorragen<strong>der</strong><br />

Soundqualität.“<br />

Schaffen Sie sich eine entspannende Umgebung,<br />

dimmen Sie das Licht und genießen Sie<br />

Ihre Lieblingsmusik<br />

Zeit für Musik<br />

Dass Musik mehr sein kann als eine Nebenbeschäftigung<br />

und in uns Emotionen<br />

hervorrufen kann, die wir sonst im Alltag<br />

nicht erfahren, beschreibt Marcel Zentner in<br />

seinen Untersuchungen. Dabei verwendet<br />

er Worte wie „Bezauberung“, „Sehnsucht“<br />

und „Heroismus“. Aber auch sanftmütige<br />

Emotionen wie Zärtlichkeit und Liebe können<br />

in uns hervorgerufen werden und uns<br />

Gänsehaut bereiten. Viele Hi-Fi-Begeisterte<br />

bevorzugen nicht nur deshalb das analoge<br />

Medium Schallplatte. Die Haptik und das<br />

Aussehen nehmen dabei einen entscheidenden<br />

Einfluss auf uns, <strong>der</strong> zum Musikgenuss<br />

beiträgt. Musikstreaming über den<br />

Computer hat zwar viele Vorteile, spiegelt<br />

aber auch zugleich die Schnelllebigkeit<br />

unserer Zeit wi<strong>der</strong>. Denn bereits das leise<br />

Grundrauschen eines nicht perfekten Mediums<br />

wie <strong>der</strong> Schallplatte schafft es, einen<br />

ganz eigenen Reiz in uns auszulösen, <strong>der</strong><br />

sich in Verbindung mit Musik zu wohltuen<strong>der</strong><br />

Entspannung entwickeln kann. Deshalb<br />

ist unser Tipp: Nehmen Sie sich gezielt eine<br />

Auszeit, die Sie dem bewussten Musikhören<br />

widmen. Dabei sollten Sie Ihre Augen<br />

schließen und auf die feinen Details <strong>der</strong><br />

Musik achten und versuchen, die Nachricht<br />

aufzunehmen, die <strong>der</strong> Komponist Ihnen<br />

mitteilen will. Hierbei kann Ihnen keiner<br />

vorschreiben, welche Musik Sie zu hören<br />

haben und über welches Medium Sie sie<br />

genießen, egal ob von <strong>der</strong> Schallplatte, von<br />

einer CD o<strong>der</strong> vom Computer. Wichtig ist:<br />

Nehmen Sie eine Auszeit von Ihrer Umgebung<br />

und tun Sie sich etwas Gutes!<br />

Für reinen Musikgenuss darf das Fernsehgerät<br />

gern auch einmal aus bleiben. Alternativ empfehlen<br />

die Experten eine Musik-Blu-ray<br />

E-Musik zum Wohlfühlen<br />

Richard Wagner – Der Fliegende Hollän<strong>der</strong><br />

Die romantische Oper „Der Fliegende<br />

Hollän<strong>der</strong>“ ist nicht ohne Grund einer <strong>der</strong><br />

Referenztitel während unserer Hörtests. Sie<br />

schafft es, mit musikalischen Mitteln immer<br />

wie<strong>der</strong> Spannung zu erzeugen und erzählt<br />

dabei noch eine schöne Geschichte.<br />

Johann Sebastian Bach –<br />

Brandenburgische Konzerte<br />

Die „Brandenburgischen Konzerte“ des Leipziger<br />

Komponisten Johann Sebastian Bach<br />

bestehen aus sechs einzelnen Konzerten, die<br />

in Stil und Besetzung so stark variieren, dass<br />

sie nie langweilig werden und die komplette<br />

Aufmerksamkeit for<strong>der</strong>n.<br />

Ludwig van Beethoven – Mondscheinsonate<br />

Die Mondscheinsonate von Ludwig van<br />

Beethoven zeichnet sich durch ihre beson<strong>der</strong>s<br />

gefühlvolle Stimmung aus, die es schafft, den<br />

Hörer auf eine Reise in die eigene Fantasiewelt<br />

mitzunehmen.<br />

Nimmt sich <strong>der</strong> Konsument wie<strong>der</strong> „Zeit zum Hören“ – o<strong>der</strong> gibt es einen<br />

Trend zum „Nebenbeihören“?<br />

Dank iPod und Co. ist Musik<br />

so mobil wie noch nie.<br />

Wer will, kann sie an jeden<br />

beliebigen Ort mitnehmen<br />

und „nebenbei Musik hören“.<br />

Dieser Trend ist ganz<br />

klar zu erkennen und es<br />

wird unserer Meinung nach<br />

dadurch so viel Musik gehört wie noch nie.<br />

Willst du aber mehr Zeit zum wirklichen Musikhören<br />

haben, dann musst Du Dir diese Zeit<br />

nehmen. Unser Tipp: Den Händler des Vertrauens<br />

aufsuchen, eine gute Anlage kaufen,<br />

die passende Musik auswählen, einschalten<br />

und genießen. Musikhören kann süchtig machen<br />

und die Zeit, die man sich dafür reserviert,<br />

nimmt dann von ganz alleine zu.<br />

Sowohl als auch – zum<br />

einen ist unser Leben hektischer<br />

geworden und <strong>der</strong><br />

Berufsalltag stressiger,<br />

zum an<strong>der</strong>en nehmen sich<br />

viele Leute gerade deshalb<br />

abends o<strong>der</strong> am Wochenende<br />

eine Auszeit und<br />

entspannen bei guter Musik. Aber natürlich<br />

lässt sich ganz klar ein Trend bei Musik „on<br />

the go“ erkennen. Ich würde nicht unbedingt<br />

sagen, dass es nur ein „Nebenbeihören“<br />

ist, vielmehr begleitet die Musik uns<br />

bei vielen Aktivitäten – sei es beim Sport, in<br />

<strong>der</strong> U-Bahn o<strong>der</strong> am Arbeitsplatz.<br />

Das ist aus meiner Sicht<br />

von den Zielgruppen abhängig:<br />

Die „Gamer“ hören<br />

zumeist nur nebenbei;<br />

die „iPod-ler“ hören noch<br />

nicht anspruchsvoll genug,<br />

während die „Soundtraditionalisten“<br />

aktuell ihre<br />

Systeme erneuren und hierbei einen sehr<br />

hohen Höranspruch haben. Diese Gruppe<br />

weiß, wie es gut zu klingen hat, weil sie<br />

nach wie vor auch intensiv Musik hört. Ein<br />

Trend zu mehr Hören wird von denen bestimmt,<br />

die schon immer viel gehört hatten.<br />

Die iPod-ler haben auch ein nennenswertes<br />

Potenzial, brauchen jedoch noch Zeit, sich<br />

zu anspruchsvollen Hörern zu entwickeln.<br />

Günther Seitz, Geschäftsführer<br />

Canton<br />

Thomas Schnaudt, Director Marketing<br />

Harman Deutschland GmbH<br />

Thomas Sauer, Geschäftsführer<br />

German Maestro<br />

Inhalte 7


Welche Produkte gehören<br />

Was heißt heute „hören“? Kommt Vinyl zurück o<strong>der</strong> bestimmt das schnelllebige<br />

Internet künftig (auch) den Lebenszyklus von eher traditionell geprägten Audioprodukten?<br />

Wir wollten Antworten von Menschen, die sich mit diesen Themen wirklich<br />

auskennen und „Audio“ nicht nur beruflich, son<strong>der</strong>n auch privat leben – und zudem<br />

die passenden Produkte für die unterschiedlichsten Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Kunden<br />

entwickeln und bauen. Im Gespräch mit <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> gehen Heiko Panzer (Marantz),<br />

Thomas Schnaudt (Harman Deutschland) und Günther Seitz (Canton) auf die Audiotrends<br />

von heute ein.<br />

„Einschalten und genießen“: Günther Seitz, Canton<br />

Wie stehen Sie zu schnelllebigen<br />

Lifestyle- und/o<strong>der</strong> wertbeständigen<br />

High-End-Produkten?<br />

Beide Produktgruppen machen natürlich<br />

Sinn, sonst würde es sie ja nicht<br />

geben. Wir glauben aber, dass sich<br />

Lifestyle und Wertbeständigkeit nicht<br />

unbedingt wi<strong>der</strong>sprechen müssen, und<br />

versuchen mit unseren Produkten <strong>der</strong><br />

Serien Karat, Vento und Reference,<br />

beide Ansprüche zu verbinden. Speziell<br />

unser Erfolg mit den beson<strong>der</strong>s wertbeständigen<br />

High-End-Lautsprechern aus<br />

<strong>der</strong> Reference-Serie zeigt, dass wir mit<br />

diesem Kurs richtigliegen.<br />

Nimmt sich <strong>der</strong> Konsument wie<strong>der</strong><br />

„Zeit zum Hören“ o<strong>der</strong> gibt es<br />

einen Trend zum „Hören nebenbei“?<br />

Haben Sie einen persönlichen<br />

Tipp für „mehr Zeit zum Hören“?<br />

Dank iPod und Co. ist Musik so mobil<br />

wie noch nie. Wer will, kann sie an<br />

jeden beliebigen Ort mitnehmen und<br />

„nebenbei Musik hören“. Dieser Trend<br />

ist ganz klar zu erkennen und es wird<br />

unserer Meinung nach dadurch so<br />

viel Musik gehört wie noch nie. Willst<br />

du aber mehr Zeit zum wirklichen<br />

Musikhören haben, dann musst du dir<br />

diese Zeit nehmen. Natürlich fällt die<br />

Entscheidung dafür umso leichter und<br />

Musik gewinnt an Priorität, je besser<br />

die dir zur Verfügung stehende Hi-Fi-<br />

Anlage ist. Desto intensiver wird dann<br />

auch das Musikerlebnis. Also unser<br />

Tipp: Den Händler des Vertrauens aufsuchen,<br />

eine gute Anlage kaufen, die<br />

passende Musik auswählen, einschalten<br />

und genießen. Das Musikhören kann<br />

süchtig machen und die Zeit, die man<br />

sich dafür reserviert, nimmt dann von<br />

ganz alleine zu.<br />

Gibt es Absatztrends in den<br />

Bereichen Surround- und Stereolautsprecher?<br />

Unsere Virtual-Surround-Produkte, die<br />

bei Canton Digital Movie heißen, haben<br />

sich als feste Größe in unseren Abverkäufen<br />

etabliert. Klassisches 5.1 und<br />

<strong>der</strong> Bereich Hi-Fi-Lautsprecher boomen,<br />

wobei sich beim Kinosound für zu Hause<br />

ganz klar ein Trend zu den Komplettpaketen<br />

erkennen lässt. Bei Lautsprechern<br />

erstreckt sich <strong>der</strong> positive Trend<br />

über alle unsere Familien und zieht sich<br />

durch alle Preisgruppen.<br />

„Internet bringt mehr Musik in den<br />

Planen Sie ein stärkeres Engagement<br />

im Bereich <strong>der</strong> Stereokomponenten?<br />

Auch in diesem Jahr engagieren wir<br />

uns sowohl im Stereo- wie auch im AV-<br />

Bereich. Im klassischen Zweikanalsegment<br />

bringen wir mit dem NA7004 zum ersten<br />

Mal einen reinen Musikstreamer auf den<br />

Markt, <strong>der</strong> sowohl Musik aus dem Netz<br />

als auch Radioempfang – sei es über<br />

Antenne o<strong>der</strong> aus dem Internet – mit<br />

<strong>der</strong> klassischen Stereoanlage verbindet.<br />

Das Klangerlebnis ist dabei sehr nah an<br />

<strong>der</strong> SACD-Qualität. Mit <strong>der</strong> KIPearl Lite<br />

schreiben wir unsere Geschichte <strong>der</strong><br />

hochwertigen Stereoelemente fort.<br />

Ist aus Ihrer Sicht <strong>der</strong> Retrotrend<br />

zu Elektronenröhre und Schallplatte<br />

wegweisend o<strong>der</strong> nur eine<br />

Nischenerscheinung?<br />

Die Wie<strong>der</strong>entdeckung <strong>der</strong> Schallplatte<br />

als Musikträger beobachten wir mit<br />

regem Interesse. Strahlt die Schallplatte<br />

doch die Ruhe aus, die wir unseren<br />

Kunden beim Musikgenuss wünschen.<br />

Die Zeit und die Ruhe, eine Plattenseite<br />

einmal von Anfang bis Ende zu hören.<br />

Mit dem Phonoeingang an unserem AV-<br />

Receiver SR7005 und <strong>der</strong> AV-Vorstufe<br />

Mit <strong>der</strong> Karat-Serie bringt Canton hochwertige<br />

Standlautsprecher heraus und<br />

verspricht wesentliche Verbesserungen<br />

in Klang und Design. Das Unternehmen<br />

achtet mit seiner standardisierten<br />

100-Prozent-Kontrolle darauf, dass je<strong>der</strong><br />

Lautsprecher exakt so gut klingt wie das<br />

Referenzmodell.<br />

Der Vollverstärker PM-15S2 von Marantz<br />

verwendet die neueste Generation <strong>der</strong> unternehmenseigenen<br />

HDAM-Module und<br />

wurde mit einer neuen Phonoendstufe<br />

ausgerüstet. Mehr Details, eine höhere<br />

Dynamik und eine neue Ausgewogenheit<br />

über den gesamten Frequenzbereich sind<br />

das Ergebnis.<br />

www.canton.de – Preis: 399 Euro<br />

www.marantz.com – Preis: 1 800 Euro<br />

8 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at


heute zum „guten Ton“?<br />

Günther Seitz,<br />

Canton<br />

Heiko Panzer,<br />

Marantz<br />

Thomas Schnaudt,<br />

Harman Deutschland GmbH<br />

Alltag“: Heiko Panzer, Marantz<br />

AV7005 tragen wir dieser Rückbesinnung<br />

auf die Schallplatte deutlich Rechnung.<br />

Wie sehen Sie das Potenzial von<br />

Audio aus dem Netzwerk und von<br />

Musikservern?<br />

Begründet in den nahezu unendlichen<br />

Möglichkeiten, liegt hier ein riesiges<br />

Potenzial. Es gibt allein 15 000 Internetradiostationen;<br />

in guter Qualität macht<br />

das Radiohören endlich wie<strong>der</strong> richtig<br />

Spaß. Mit Napster o<strong>der</strong> Last.fm entscheide<br />

ich, welche Musik über meine<br />

Stereoanlage läuft. Das Internet bringt<br />

also mehr Musik in unseren Alltag – das<br />

ist doch toll! Marantz bietet mit <strong>der</strong><br />

Melody Media, dem Netzwerkplayer<br />

NA7004 und den netzwerkfähigen AV-<br />

Receivern gleich drei hochwertige Antworten<br />

auf diesen Trend.<br />

Welche Rolle spielen die Möglichkeiten<br />

von HDTV und 3-D-Bild für<br />

den etablierten Audiogerätemarkt?<br />

Unsere BD-Player UD5005 und UD7005,<br />

die wir im Dezember einführen, werden<br />

über HDMI 1.4 und somit über 3-D-<br />

Fähigkeit verfügen, die aktuellen AV-<br />

Receiver sind schon jetzt 3-D-geeignet.<br />

„High End mit Lifestyle verbinden“: Thomas Schnaudt, Harman<br />

Nimmt sich <strong>der</strong> Konsument wie<strong>der</strong><br />

„Zeit zum Hören“ o<strong>der</strong> gibt es<br />

einen Trend zum „Hören nebenbei“?<br />

Haben Sie einen persönlichen Tipp<br />

für „mehr Zeit zum Hören“?<br />

Sowohl als auch – zum einen ist unser<br />

Leben hektischer geworden und <strong>der</strong><br />

Berufsalltag stressiger, zum an<strong>der</strong>en<br />

nehmen sich viele Leute gerade deshalb<br />

abends o<strong>der</strong> am Wochenende eine Auszeit<br />

und entspannen bei guter Musik.<br />

Aber natürlich lässt sich ganz klar ein<br />

Trend bei Musik „on the go“ erkennen –<br />

das sehen Sie auch an unseren Produkten.<br />

Stetig erweitern wir die Palette<br />

<strong>der</strong> Dockingstations und bei AKG haben<br />

wir vor Kurzem zwei weitere Kopfhörer<br />

im Wireless-Segment vorgestellt. Ich bin<br />

<strong>der</strong> Meinung, dass wir nicht zu wenig<br />

Musik hören, aber vielleicht sollte <strong>der</strong><br />

eine o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e wie<strong>der</strong> mehr auf guten<br />

Klang achten.<br />

Gibt es Absatztrends in den<br />

Bereichen Surround- und Stereolautsprecher?<br />

Die Soundbar ist definitiv ein Trend, <strong>der</strong><br />

sich weiter bewegen wird. Mit dieser Art<br />

von Lautsprecher haben Menschen, die<br />

nicht so viel Platz in ihrem Wohnzimmer<br />

haben, die Möglichkeit, Surround-Klang<br />

nach Hause zu holen. Generell sind<br />

Surround-Systeme sehr gefragt. Da die<br />

Hersteller <strong>der</strong> TVs den Fokus meist nicht<br />

auf Audio legen, kaufen sich die meisten<br />

zusätzliche Lautsprecher o<strong>der</strong> Heimkinosysteme.<br />

Hier sind viele dann auch<br />

bereit, etwas mehr zu investieren.<br />

Wie stehen Sie zu schnelllebigen<br />

Lifestyle- und/o<strong>der</strong> wertbeständigen<br />

High-End-Produkten?<br />

Grundsätzlich kann man das nicht vergleichen<br />

– beides kann gut o<strong>der</strong> schlecht<br />

sein, wobei auch Lifestyle-Produkte nicht<br />

schnelllebig sein müssen. Unsere Harman<br />

Kardon SoundSticks gibt es mittlerweile<br />

in <strong>der</strong> dritten Generation und sie sind<br />

immer noch gefragt. Lifestyle o<strong>der</strong><br />

Design schließen Beständigkeit also nicht<br />

aus. Das Wissen und <strong>der</strong> Aufwand, den<br />

wir in die Entwicklung unserer High-<br />

End- und Professional-Produkte stecken,<br />

kommt den „Kleinen“ zugute. Der Trend<br />

geht dahin, wertbeständige Produkte mit<br />

einem gewissen Lifestyle-Faktor auf den<br />

Markt zu bringen.<br />

Die neue iPod- und iPhone-Dockingstation<br />

Go + Play Micro von Harman Kardon<br />

wurde auf <strong>der</strong> IFA vorgestellt. Klang und<br />

Design sind die Eigenschaften, die das<br />

2.1-Dockingsystem unverwechselbar und<br />

zu einem Objekt <strong>der</strong> Begierde für Lifestyle-<br />

und Musikliebhaber gleichermaßen<br />

machen sollen.<br />

www.harmankardon.com – Preis: 289 Euro<br />

News 9


Nachhaltige Schnelligkeit<br />

Das Thema High End macht nicht an<br />

<strong>der</strong> Haustür halt. In Zeiten von fortwähren<strong>der</strong><br />

Miniaturisierung und je<strong>der</strong>zeit<br />

verfügbarem Content in Kombination mit<br />

immer beliebter werdenden Multimedia-<br />

Talenten für unterwegs möchte auch <strong>der</strong><br />

Audiophile den hochwertigen Klanggenuss<br />

beim Verlassen des eigenen Domizils<br />

nicht am Schlüsselkasten abgeben. Hinzu<br />

kommt das Verlangen des Kunden, die tiefgreifende<br />

Vernetzung des Alltags und die<br />

damit verbundene Bequemlichkeit auch im<br />

Audiobereich nutzen zu können. Das haben<br />

die Vertreter des guten Klangs erkannt<br />

und immer mehr garanten für Audioqualität<br />

integrieren eine Unterstützung mobiler<br />

Begleiter (z. B. das berühmte iPod-Dock)<br />

in ihre Produkte o<strong>der</strong> bieten Netzwerkund<br />

Multiroom-Lösungen an. Aus diesem<br />

Grund widmet sich die <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> in diesem<br />

Abschnitt speziell solchen Hybriden<br />

aus Qualität und Lifestyle. Dabei sollen hier<br />

Produkte kurz vorgestellt werden, die sich<br />

an dieser Schnittstelle des Zeitgeistes platzieren<br />

und mo<strong>der</strong>ne Aspekte berücksichtigen.<br />

Angefangen beim All-in-One-System,<br />

das klassische Tonträger mit mo<strong>der</strong>nen<br />

Zuspielern verknüpft, bis hin zu so simplen<br />

Alltagsbegleitern wie dem Kopfhörer, <strong>der</strong><br />

auch außerhalb <strong>der</strong> eigenen vier Wände<br />

die Güte des Klanggenusses stilgerecht aufrechterhalten<br />

soll. Jedoch werfen wir auch<br />

Fragen bezüglich des Konfliktpotenzials im<br />

Spannungsfeld zwischen Oberklasse und<br />

Schnelllebigkeit auf und haben dazu einige<br />

Stimmen diverser Hersteller eingefangen.<br />

Onkyo CBX-500<br />

Denon AH-C260R<br />

Harman Kardon Go + Play<br />

Alleskönner, <strong>der</strong> von klassischen Medien<br />

wie <strong>der</strong> CD bis hin zum iPod-Dock alles in<br />

einem Gehäuse vereint<br />

Hörgenuss zum Mitnehmen von Audiospezialist<br />

Denon mit praktischer 3-Tasten-<br />

Fernbedienung<br />

Druckvolle Erweiterung für den Fall, dass<br />

die archivierten Lieblingsstücke nicht nur<br />

für das eigene Ohr bestimmt sein sollen<br />

Bil<strong>der</strong>: Bowers & Wilkins, Denon, Harman Kardon, JBL, Marantz, Onkyo<br />

10 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at


Bowers & Wilkins<br />

Zeppelin<br />

Bowers & Wilkins<br />

Zeppelin Mini<br />

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Traumklang<br />

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nuLine 32:<br />

Nach zwei Jahren bereits ein<br />

Klassiker unter den<br />

iPod-Dockingstations<br />

Zeppelin-Nachwuchs in kompakterer<br />

Bauform für beengte<br />

Verhältnisse<br />

Marantz SR7005 AV-<br />

Receiver<br />

Harman Kardon<br />

SoundSticks III<br />

Verarbeitet nach Update auch<br />

per Apple Airplay versandte<br />

Funksignale<br />

Minimalistisches Design mit<br />

Durchblick: 2.1-Computersoundsystem<br />

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vor einer ausgewachsenen Standbox<br />

zu sitzen... selbst für verwöhnte Audio-<br />

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3/08<br />

nuLine 102<br />

„Wer sich we<strong>der</strong> extrem große Lautsprecher,<br />

noch Subwoofer in das Wohnzimmer stellen<br />

will, wird eigentlich kaum eine basstaugliche<br />

Alternative zu den ATM-getunten nuLine102<br />

finden... Überragend.” AreaDVD 8/07<br />

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Lifestyle und Trend – zwei Begriffe, die je<strong>der</strong><br />

Leser sofort mit Aktualität und Innovation,<br />

aber gleichzeitig auch mit Kurzlebigkeit<br />

und geringer Halbwertszeit verbindet. Eine<br />

Entwicklung, die sich jedoch beharrlich seit<br />

einigen Jahren ihren Weg durch die breite<br />

Landschaft <strong>der</strong> Möglichkeiten des Musikgenusses<br />

bahnt und sich stetig steigen<strong>der</strong><br />

Beliebtheit erfreut. Die Rede ist von mobiler<br />

Audiounterhaltung in Kombination mit<br />

Überallverfügbarkeit von Content mittels<br />

Vernetzung und Digitalisierung, einhergehend<br />

mit einer natürlichen Vergrößerung<br />

des Angebotes. Noch nie war es so einfach,<br />

überall und je<strong>der</strong>zeit Musik o<strong>der</strong> E-Books<br />

aller Art zu beschaffen. Zeitgleich steigern<br />

sich die Möglichkeiten zu einem beinahe<br />

unüberschaubaren Überangebot. Nicht<br />

zuletzt sind es Firmen wie Sony und insbeson<strong>der</strong>e<br />

Apple, die es verstehen, entsprechende<br />

Produkte zum Lifestyle zu erheben.<br />

Dabei ticken die Uhren in <strong>der</strong> digitalen Welt<br />

schnell. Innovationen erblicken beinahe<br />

wöchentlich das Licht <strong>der</strong> Welt und werden<br />

zeitnah in neue, verbesserte und damit<br />

ebenso beliebte Produkte umgesetzt. Diese<br />

rasante Entwicklung zwingt auch Hersteller<br />

klassischer Hi-Fi-Produkte zum Umdenken,<br />

um nicht ganz aus dem Blickfeld zu geraten.<br />

Der interessante Aspekt dabei ist, dass<br />

ebenjene audiophilen Qualitätsgaranten<br />

dabei die Brücke zwischen Trend und Nachhaltigkeit<br />

schlagen müssen. Dies bezeugte<br />

zum Beispiel auch die erstmalig dieses Jahr<br />

auf <strong>der</strong> IFA in Berlin eingerichtete „iZone“,<br />

welche sich ausschließlich mit Zubehör<br />

o<strong>der</strong> Erweiterungen <strong>der</strong> beliebten Alltagsunterhalter<br />

à la iPhone und Co. widmete.<br />

Hier traf man z. B. High-End-Vertreter wie<br />

Bowers & Wilkins, die mittlerweile seit zwei<br />

Jahren mit <strong>der</strong> Zeppelin-Serie Anhänger<br />

von Apple-Produkten mit einer Dockingstation<br />

beliefern und nach eigener Aussage<br />

in dieser Szene einen ikonenhaften Status<br />

genießen. Ein Erfolg, <strong>der</strong> Qualitätshersteller<br />

Bowers & Wilkins ebenfalls dazu veranlasst,<br />

die Serie weiter auszubauen und den<br />

ursprünglichen Fokus des Lautsprecherproduzenten<br />

auf mobiles Zubehör zu verlegen.<br />

Dabei sind es genau jene Hersteller<br />

hochwertiger Klanglieferanten, die nahezu<br />

unbegrenzte Haltbarkeit ihrer Produkte<br />

versprechen. Diese steht wie<strong>der</strong>um im Wi<strong>der</strong>spruch<br />

zur Schnelllebigkeit des Lifestyles<br />

und schürt die Befürchtung, dass mit <strong>der</strong><br />

Vergänglichkeit flüchtiger Tren<strong>der</strong>zeugnisse<br />

auch die Beständigkeit <strong>der</strong> High-End-<br />

Anschaffungen in Mitleidenschaft gezogen<br />

wird. Aus diesem Grund hat die <strong>AUDIO</strong><br />

<strong>TEST</strong> verschiedene Firmenvertreter befragt,<br />

inwiefern sie eine Gefahr in diesem Konflikt<br />

sehen und dem entgegentreten.<br />

„Grundsätzlich kann man das nicht vergleichen – beides kann<br />

gut o<strong>der</strong> schlecht sein, wobei auch Lifestyle-Produkte nicht<br />

schnelllebig sein müssen. Unsere Harman Kardon Sound Sticks<br />

gibt es mittlerweile in <strong>der</strong> dritten Generation, seit fast zehn<br />

Jahren sind sie schon auf dem Markt und immer noch gefragt.<br />

Lifestyle o<strong>der</strong> Design schließen Beständigkeit also nicht<br />

aus. Viele neigen dazu, Lifestyle mit schlechter Qualität gleichzusetzen, dies ist<br />

aber nicht zwingend <strong>der</strong> Fall. Unsere Multimedia-Produkte verfügen über eine<br />

hervorragende Qualität. Das Wissen und <strong>der</strong> Aufwand, den wir in die Entwicklung<br />

unserer High-End- und Professional-Produkte stecken, kommt auch den<br />

‚Kleinen‘ zugute.“<br />

Thomas Schnaudt, Director Marketing bei <strong>der</strong><br />

Harman Deutschland GmbH, zu Lifestyle-Produkten und Qualität<br />

„Beide Produktgruppen machen natürlich Sinn, sonst würde<br />

es sie ja nicht geben. Wir glauben aber, dass sich Lifestyle und<br />

Wertbeständigkeit nicht unbedingt wi<strong>der</strong>sprechen müssen, und<br />

versuchen, mit unseren Produkten <strong>der</strong> Serien Karat, Vento und<br />

Reference beide Ansprüche zu verbinden. Speziell unser Erfolg<br />

mit den beson<strong>der</strong>s wertbeständigen High-End-Lautsprechern<br />

aus <strong>der</strong> Reference-Serie zeigt, dass wir mit diesem Kurs richtigliegen.“<br />

Günther Seitz von Canton zu Lifestyle und Nachhaltigkeit<br />

„Netzwerk/Musikserver sind die Zukunft und werden immer<br />

wichtiger. Es spielt schon eine große Rolle für uns und unseren<br />

Vertrieb, denn unsere Produkte, wie z. B. Sooloos, Meridian<br />

o<strong>der</strong> Krell, sind alle netzwerkfähig und so auch<br />

zukunftsorientiert.“<br />

Mansour Mamaghani, Geschäftsführer von<br />

Audio Reference, zur Vernetzung von Musikkomponenten<br />

„Im Gegensatz zu den 1980er Jahren hat Hi-Fi sich heute<br />

<strong>der</strong> Wohnumgebung zumindest optisch nahezu vollständig<br />

unterzuordnen. Alles, was eine gute Klangwie<strong>der</strong>gabe hat<br />

und dazu als wertiges, aber auch schön anzusehendes Objekt<br />

wahrgenommen wird, ist im Wettbewerb bevorteilt. Da die<br />

Anschaffung von hochwertigen Hi-Fi-Systemen in <strong>der</strong> Regel<br />

eine nennenswerte Investition des Endverbrauchers darstellt, ist dazu vor<strong>der</strong>gründig<br />

Nachhaltigkeit in Design und Qualität gefragt. Solche Systeme werden<br />

üblicherweise länger als zehn Jahre genutzt und sind vergleichbar mit an<strong>der</strong>en<br />

hochwertigen Einrichtungsgegenständen.“<br />

Thomas Sauer, Maestro Badenia Akustik & Elektronik GmbH,<br />

befragt zu Lifestyle-Produkten kontra wertbeständiges High End<br />

12 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at


Panasonic-Soundbar bringt Full-HD und 3-D<br />

Guten Ton zum besten Bild bringt Panasonics<br />

Soundbar SC-BFT800 in die Wohnzimmer<br />

<strong>der</strong> Kundschaft. Das extrem schlanke<br />

und wohnraumfreundliche Home-Cinema-<br />

System punktet mit hervorragen<strong>der</strong> Ausstattung,<br />

hoher Netzwerkfunktionalität<br />

und erstklassigem Sound, so ist sich Bluray-Pionier<br />

Panasonic sicher. Das Gerät<br />

wird unterhalb des Fernsehers aufgestellt<br />

o<strong>der</strong> mit <strong>der</strong> im Lieferumfang befindlichen<br />

Wandhalterung an <strong>der</strong> Wand befestigt und<br />

per HDMI-Kabel verbunden. Der integrierte<br />

Multiformatplayer bietet Bil<strong>der</strong> in 3-D, die<br />

den Zuschauer mitten in die Handlung versetzen,<br />

wenn ein entsprechend ausgestatteter<br />

3-D-Fernseher angeschlossen ist. Das<br />

Gerät soll für ein beeindruckendes Filmerlebnis<br />

inklusive 7.1-Virtual-Surround-<br />

Sound ohne separate rückwärtige Lautsprecher<br />

sorgen. Darüber hinaus erfreut das für<br />

799 Euro (UVP) erhältliche SC-BFT800-Modell<br />

mit einem integrierten iPod/iPhone-Anschluss,<br />

SDXC-Kartenslot, USB-Eingängen<br />

sowie Internet- und Netzwerkfunktionen.<br />

Als preisgünstige Ergänzung ohne Blu-ray-<br />

Funktionen bietet Panasonic für 249 Euro<br />

(UVP) den kleinen Bru<strong>der</strong> SC-HTB10, <strong>der</strong><br />

mit integrierten Lautsprechern und Verstärkern<br />

<strong>der</strong> perfekte Partner für jedes „normale“<br />

Fernsehgerät sein kann.<br />

Marantz streamt iTunes<br />

Via Firmware-Upgrade wurde Apples<br />

Airplay in den AV-Receiver SR7005, die<br />

AV-Vorstufe AV7005 und den Netzwerkplayer<br />

NA7004 integriert. Nun<br />

können iTunes-Nutzer komfortabel<br />

drahtlos o<strong>der</strong> kabelgebunden mit nur<br />

einem Klick ihre in iTunes archivierten<br />

Musikstücke ins Heimnetzwerk auf ein<br />

kompatibles Marantz-Produkt streamen.<br />

Das Update wird ab <strong>der</strong> zweiten<br />

Novemberhälfte über die Homepage<br />

des Herstellers angeboten und<br />

kostet 49 Euro.<br />

Denon-App für AV-Receiver<br />

Denon hat eine neue App „Remote<br />

App“ für iPhone und iPod touch veröffentlicht,<br />

mit <strong>der</strong> sich <strong>der</strong> AV-Receiver<br />

AVR-3311 fernbedienen lässt. Mit <strong>der</strong><br />

neuen App können Lautstärke und Eingangsquelle<br />

geregelt werden. Die App<br />

zeigt genau die Bedienfunktionen an,<br />

die gerade benötigt werden. Ferner<br />

kann sie die Informationen über die<br />

momentan gewählte Quelle o<strong>der</strong> den<br />

Radiosen<strong>der</strong> auf das iPhone- o<strong>der</strong> iPod-<br />

Display streamen.<br />

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News 13


Das Ende von High End?<br />

Eigentlich sind die Öko-Design-Richtlinien <strong>der</strong> EU eine sinnvolle Sache. So regulieren<br />

sie etwa den Stromverbrauch von Flachbildfernsehern, was <strong>der</strong> Umwelt und dem<br />

Bankkonto dienlich ist. In Zukunft könnte aber eine ganze Branche darunter leiden:<br />

Für den High-End-Bereich kommt ein Beschluss dem Aus gleich.<br />

VON DENNIS SCHIRRMACHER<br />

Welchen Einfluss haben die Bestrebungen<br />

<strong>der</strong> EU, die Energieaufnahme<br />

von Hi-Fi-Geräten zu regeln, auf Ihre<br />

Produktpalette?<br />

„Unsere Geräte verbrauchen<br />

im Stand-by schon<br />

seit Jahren vorbildlich<br />

wenig Strom; wir nehmen<br />

das Thema Umweltschutz<br />

schon in <strong>der</strong> Produktion<br />

<strong>der</strong> Geräte sehr ernst. Eine Leistungsbeschneidung<br />

durch maximale Stromaufnahmen<br />

sehen wir aber kritisch. Heute schaffen<br />

wir Möglichkeiten, sich aktiv für einen<br />

Stromsparmodus bei unseren Geräten zu<br />

entscheiden.“<br />

Heiko Panzer, Marantz<br />

„Bislang ist noch kein<br />

nennenswerter Einfluss<br />

wahrnehmbar...!“<br />

Thomas Sauer,<br />

Maestro Badenia<br />

Akustik & Elektronik GmbH<br />

Kurt Hecker, Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> High End Society, hat schlimmste<br />

Befürchtungen und sieht die High-End-<br />

Branche ernsthaft in ihrer Existenz bedroht.<br />

Wenn die aktuell von <strong>der</strong> EU-Kommission in<br />

Auftrag gegebenen externen Studien eine<br />

Min<strong>der</strong>ung des Strombedarfs im Bereich<br />

„Audio Equipment“ als nötig erachten, leidet<br />

darunter <strong>der</strong> Klang, denn „beste Wie<strong>der</strong>gabequalität<br />

kann man mit <strong>der</strong> Richtlinie<br />

nicht realisieren“, so Hecker gegenüber<br />

<strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong>. Kraftvolle Verstärker sind<br />

nach ihm schlicht auf genügend Leistung<br />

angewiesen. Ein Beschluss ist indes sicher,<br />

nun geht es noch um die Festlegung <strong>der</strong><br />

Richtwerte und die Durchsetzung dieser<br />

gegenüber <strong>der</strong> Inustrie. Bis es so weit ist,<br />

wird aber noch etwas Zeit vergehen.<br />

Sparkurs mit Problemen<br />

Die sogenannten Öko-Design-Richtlinien<br />

traten Anfang 2010 in Kraft und regulieren<br />

neben dem Stand-by-Verbrauch auch<br />

den maximalen Bedarf von informationstechnischen<br />

Geräten im Betrieb. Betroffen<br />

sind davon aktuell Flachbildfernseher und<br />

Set-Top-Boxen für den Fernsehempfang.<br />

Als Nächstes soll die Kategorie „Sound and<br />

Imaging Equipment“ eingestuft werden,<br />

darunter fallen neben Blu-ray-Playern eben<br />

In unserem Testlabor kommt das Präzisions-Multimeter Metra Hit 29S zum Einsatz. Dank <strong>der</strong> geringen<br />

Eigenabweichung können Sie sich voll und ganz auf unsere Messwerte verlassen<br />

Bil<strong>der</strong>: Auerbach Verlag, Bowers & Wilkins, Denon, Onkyo, T+A<br />

14 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at


Welchen Einfluss haben die Bestrebungen<br />

<strong>der</strong> EU, die Energieaufnahme<br />

von Hi-Fi-Geräten zu regeln, auf Ihre<br />

Produktpalette?<br />

„Onkyo forscht und entwickelt<br />

seit vielen Jahren auf<br />

dem Gebiet <strong>der</strong> Energieeffizienz.<br />

Die VL-Endstufen,<br />

z. B. im aktuellen Vollverstärker<br />

A-5VL, gehören zu<br />

den effektivsten Verstärkern, die es zurzeit<br />

im Markt zu kaufen gibt. Auch <strong>der</strong> Standby-Stromverbrauch<br />

wurde in den letzten<br />

Jahren ständig gesenkt. Wir begrüßen die<br />

Bestrebungen <strong>der</strong> EU, denn durch mo<strong>der</strong>ne<br />

innovative Schaltungstechnik lassen sich<br />

durchaus Energieeffizienz und hervorragende<br />

Klangeigenschaften kombinieren.“<br />

Peter Kafitz, Onkyo<br />

auch Verstärker. Die Studien liegen bereits<br />

vor und erste Vorgaben werden in naher<br />

Zukunft erwartet. Die Öko-Design-Richtlinien<br />

greifen indes bei Produktgruppen, die<br />

in allen EU-Mitgliedsstaaten zusammengenommen<br />

mit mehr als 200 000 Einheiten<br />

in den Verkauf gehen. Außerdem sind die<br />

Richtlinien nur sinnvoll bei elektronischen<br />

Produkten, die ein erhebliches Potenzial<br />

für die Energieeinsparung aufweisen.<br />

Beides trifft für die Produktgruppen <strong>der</strong><br />

High-End-Sparte zu. Momentan üben Umweltorganisationen<br />

einen immensen Druck<br />

aus, um die kommenden Grenzwerte so<br />

scharf wie möglich zu formulieren, wie<br />

uns Lothar Wiemann, Chefentwickler <strong>der</strong><br />

High-End-Schmiede T+A, im Gespräch bestätigte.<br />

In Bezug auf Verstärker, unterteilt<br />

in große, mittlere und kleine Geräte, stehen<br />

etwa für Letztere Werte zwischen 15 und<br />

20 Watt (W) im Raum.<br />

Guter Klang in Gefahr<br />

Die Werte zeichnen ein düsteres Bild für<br />

anspruchsvollen Musikgenuss im Sinne des<br />

High-End-Ansatzes. Vor allem die bei Audiophilen<br />

beliebten Class-A-Endstufen, wie<br />

sie beispielsweise bei <strong>Röhre</strong>nverstärkern<br />

zum Einsatz kommen, sind hungrig und<br />

haben einen hohen Energiebedarf, weil<br />

„Unsere Produkte sind<br />

schon heute teilweise mit<br />

einem Energiesparmodus<br />

ausgestattet. Das Harman<br />

Kardon Go + Play Micro<br />

beispielsweise schaltet<br />

sich in den Ruhemodus, wenn es nicht<br />

benutzt wird. Es spricht nichts dagegen,<br />

die Energieaufnahme generell o<strong>der</strong> mit<br />

Maßnahmen wie dieser zu verringern,<br />

denn die Energieaufnahme ist ja nicht<br />

gleichzusetzen mit <strong>der</strong> Leistung. Sollte<br />

die Regelung also in Kraft treten, werden<br />

wir hier sehr schnell agieren können und<br />

unsere Produkte entsprechend darauf<br />

abstimmen.“<br />

Thomas Schnaudt,<br />

Harman Deutschland GmbH<br />

Lothar Wiemann, Chefentwickler bei T+A,<br />

fürchtet schwachbrüstige Schaltverstärker<br />

Eine Class-A-Konstruktion garantiert unverzerrten<br />

Klang, for<strong>der</strong>t aber viel Leistung ein<br />

„Wir bei Canton haben<br />

diese EU-Richtlinien von<br />

<strong>der</strong> ersten Minute an sehr<br />

ernst genommen und<br />

zeitnah mit <strong>der</strong> Umsetzung<br />

begonnen. So<br />

hatten wir bereits Ende 2009 alle betroffenen<br />

Produkte, wie z. B. unsere aktiven<br />

Subwoofer und Movie-Systeme, an die<br />

EU-Richtlinien angepasst.“<br />

Günther Seitz, Canton<br />

News 15


Welchen Einfluss haben die Bestrebungen<br />

<strong>der</strong> EU, die Energieaufnahme<br />

von Hi-Fi-Geräten zu regeln, auf Ihre<br />

Produktpalette?<br />

„Den Energieverbrauch<br />

von Hi-Fi- und Videoanlagen<br />

zu senken, ist<br />

angesichts <strong>der</strong> Ressourcen-<br />

und Umweltsituation<br />

geboten. Unsere Branche<br />

darf sich da nicht ausnehmen wollen. Es<br />

wird sicherlich punktuell schwierig bis<br />

schmerzvoll, aber in <strong>der</strong> Summe einen<br />

positiven Innovationsschub auslösen. Wir<br />

müssen nur aufpassen, dass Brüssel sich<br />

nicht von Massenherstellern beeinflussen<br />

lässt, mit <strong>der</strong>en Grenzwerten nur noch<br />

Lo-Fi möglich ist. Was wir zu diesem Thema<br />

beitragen können, haben wir bereits im<br />

Angebot. Unsere Netzfilterprodukte Energia<br />

Definitiva und Energia RC erlauben eine<br />

zentrale Abschaltung aller angeschlossenen<br />

Komponenten, d. h. Stand-by verlustfrei.<br />

Das ist auf den typischen Strombedarf über<br />

24 Stunden und eine Nutzungsdauer von<br />

durchschnittlich zwei Stunden täglich schon<br />

ein erheblicher Posten an Einsparpotenzial.“<br />

Hans M. Strassner, HMS Elektronik<br />

„Natürlich sehen wir<br />

EU-Verordnungen mit<br />

Skepsis hinsichtlich unserer<br />

<strong>Röhre</strong>nverstärker. Dennoch<br />

stehen wir auch für<br />

Energieeinsparung und<br />

-effizienz ein. Dies zeigen wir mit HiSaver,<br />

einer patentierten Mehrfachsteckdosenleiste<br />

für den TV- o<strong>der</strong> PC-Bereich mit Überspannungsschutz<br />

und Bewegungssensor. So platt<br />

es sich anhört, für einen geringeren Energiebedarf<br />

müssen wir alle eintreten.“<br />

Martin Koch, TAD<br />

aufgrund <strong>der</strong> Funktionsweise ständig<br />

Strom fließen muss. Im Gegenzug ist <strong>der</strong><br />

Klang nahezu linear und verzerrungsfrei.<br />

Class-D-Endstufen zeigen sich wesentlich<br />

genügsamer und weisen einen Wirkungsgrad<br />

von rund 80 Prozent auf – das heißt,<br />

die benötigte Leistung wird effizient zur<br />

Verstärkung genutzt. Diese Endstufen<br />

werden üblicherweise in aktuellen AV-<br />

Receivern verbaut, sind aufgrund ihrer<br />

das Signal beeinflussenden Arbeitsweise<br />

bei Hi-Fi-Enthusiasten aber nicht gerade<br />

beliebt. Filter im Signalweg minimieren jedoch<br />

die nicht gewünschten Oberwellen<br />

auf ein Minimum. An dieser Stelle sieht<br />

Hecker die Gefahr, dass es bei gewissen<br />

Produktgruppen keine spürbaren Qualitätsunterschiede<br />

mehr geben wird, denn „die<br />

technisch machbare höchstmögliche Wie<strong>der</strong>gabequalität<br />

wäre aus regulatorischen<br />

Gründen nicht mehr erzielbar“. Die Konsequenz:<br />

In sämtlichen Verstärkern müssten<br />

künftig zwangsläufig Class-D-Endstufen<br />

ihr Werk verrichten. Der Wirkungsgrad von<br />

analogen Endstufen ist um ein Vielfaches<br />

schlechter; so sinkt die Effizienz etwa bei<br />

geringen Lautstärken auf bis zu 25 Prozent<br />

und weniger ab. Das bedeutet: Wenn Sie<br />

Ihre Lautsprecher mit rund 20 W versorgen,<br />

beträgt <strong>der</strong> Leistungsbedarf das Vierfache.<br />

Hören Sie noch leiser Musik, stagniert <strong>der</strong><br />

Bedarf. In vielen Gehäusen werkelt daher<br />

eine Class-A/B-Endstufe, die wesentlich<br />

effizienter und genügsamer arbeitet;<br />

mögliche Verzerrungen werden bei dieser<br />

Kombination fast vollständig unterdrückt.<br />

Bei den sogenannten Gegentaktverstärkern<br />

liegt bei <strong>der</strong> A-Komponente wie gewohnt<br />

immer Strom an und <strong>der</strong> B-Ansatz<br />

arbeitet wechselseitig. Auch bei den weiteren<br />

Bauteilen offenbart sich bei näherem<br />

Hinsehen Sparpotenzial. Vor allem die bei<br />

<strong>der</strong> Musikproduktion im Tonstudio eingesetzten<br />

Schaltnetzteile glänzen mit einem<br />

Wirkungsgrad von 90 Prozent und mehr,<br />

zudem sind sie in <strong>der</strong> Produktion günstiger<br />

als konventionelle Netzteile. Die japanische<br />

High-End-Manufaktur Hashimoto setzt<br />

indes bei <strong>der</strong> Stand-by-Leistungsaufnahme<br />

Maßstäbe und überzeugt dank eines<br />

verbauten Schnittkerntrafos mit einem<br />

Wert von rund 0,1 W.<br />

Was ist zu tun?<br />

Hecker setzt sich dafür ein, die Grenzwerte<br />

so festzulegen, dass die High-End-Branche<br />

auch in Zukunft noch attraktive Produkte<br />

produzieren und vor allem verkaufen kann.<br />

Ein weiterer Ansatzpunkt besteht darin,<br />

die Geräte in viele einzelne Klassen einzuteilen,<br />

sodass <strong>der</strong> Verkauf die obligatorische<br />

200 000-Einheiten-Grenze nicht<br />

übersteigt und die Richtlinien nicht angewendet<br />

werden müssen. Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />

Seite müssen sich die High-End-Hersteller<br />

natürlich die Frage stellen, inwieweit sie bei<br />

ihren Produkten den Verbrauch eindämmen<br />

können, ohne dabei die Klangqualität<br />

negativ zu beeinflussen. Fraglich ist zudem,<br />

ob hochwertigste Audioqualität lediglich<br />

mit Class-A-Verstärkern möglich ist. So<br />

besitzen an<strong>der</strong>e Ansätze durchaus ihre<br />

Vorteile und brauchen sich je nach Konstruktionsprinzip<br />

auch klanglich nicht zu<br />

verstecken. Durch das Verkaufsverbot von<br />

<strong>Röhre</strong>nverstärkern würde nichtsdestotrotz<br />

ein klangliches Kulturgut wegbrechen.<br />

Bis es so weit ist, werden aber noch einige<br />

Tage ins Land ziehen. Für 2011 wurde<br />

beispielsweise eine Studie in Auftrag gegeben<br />

– die daraus resultierenden Vorgehensweisen<br />

sollen aber erst in einer Periode<br />

zwischen 2012 bis 2014 evaluiert und<br />

festgelegt werden.<br />

Diese Leistung for<strong>der</strong>n aktuell getestete AV-Receiver ein<br />

Der Energiebedarf bei Verstärkern lässt sich sen, heißt das noch nicht, dass auch alle<br />

nur schwer in einem festen Wert greifen, Kanäle 200 W for<strong>der</strong>n. So dürfte es für die<br />

denn er variiert je nach Lautstärke. Selbst EU schwierig werden, alltagstaugliche Testsequenzen<br />

zu entwickeln, die den Leistungs-<br />

wenn wir mit einer Ausgangsleistung von<br />

einem Watt (W) einen Leistungsbedarf von bedarf im Betrieb objektiv ermitteln und so<br />

200 W an einem 9-Kanal-AV-Receiver mes-<br />

einen realistischen Wert vermitteln.<br />

„Die Regelung <strong>der</strong> Energie<br />

hat unsere Hersteller dazu<br />

bewegt, dass sie intensiver<br />

an Geräten mit einer energieeffizienteren<br />

Entwicklung<br />

gearbeitet haben.“<br />

Mansour Mamaghani, Audio Reference<br />

Gerät: Onkyo PA-MC5500 (Endstufe)<br />

Betrieb 1 W an 8 Ohm: 200 W ( 9 Kanäle)<br />

Stand-by: 0,1 W<br />

Gerät: Denon AVR-3311<br />

Betrieb 1 W an 8 Ohm: 190 W ( 7 Kanäle)<br />

Stand-by: 0,1 W<br />

16 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at


Neue In-Ear-Kopfhörer<br />

von Bose<br />

Im August stellte <strong>der</strong> amerikanische Audiospezialist Bose eine ganze Palette neuer In-<br />

Ear-Kopfhörer vor, von denen einige Modelle speziell zur Nutzung mit iPhones entwickelt<br />

wurden. Unsere Redaktion hat sie natürlich einmal genauer unter die Lupe<br />

genommen und auf ihre Praxistauglichkeit getestet.<br />

VON FLORIAN Pötzsch<br />

Gleich drei verschiedene Ausführungen<br />

hat Bose im Angebot: Die IE2 Audio<br />

Headphones als kleinstes Modell kosten<br />

98 Euro und können für Klangquellen wie<br />

MP3-Player, Computer o<strong>der</strong> digitale Player<br />

genutzt werden. Die MIE2 und MIE2i Mobile<br />

Headsets für je 128 Euro wurden für<br />

Musikhandys entwickelt und verfügen<br />

über ein Inline-Mikrofon sowie eine One-<br />

Touch-Taste für nahtloses Umschalten<br />

zwischen Musik und Anrufen. Während<br />

das MIE2 mit vielen Mobiltelefonen kompatibel<br />

ist, wurde das MIE2i speziell für<br />

die Musikwie<strong>der</strong>gabe und die Bedienung<br />

ausgewählter Apple-Produkte wie iPhone,<br />

iPod, iPad und MacBook-Pro-Computer<br />

entwickelt. Über sein Inline-Mikrofon kann<br />

auf sprachgestützte Anwendungen zugegriffen<br />

werden. Darüber hinaus ist es möglich,<br />

über die Inline-Fernbedienung direkt<br />

vom Headset aus die Lautstärke zu regeln<br />

und durch die gespeicherten Musiktitel<br />

zu navigieren.<br />

Auf die Ohren<br />

US-patentierte Bose-Technologien sollen<br />

für noch bessere Klangqualität und die neuen<br />

StayHearTM Tips für sichereren Halt und<br />

somit noch höheren Tragekomfort sorgen.<br />

In <strong>der</strong> Tat führen klassische In-Ear-Kopfhörer<br />

bei ihren Trägern schnell zu schmerzenden<br />

Ohren, denn die kleinen Stöpsel<br />

werden fast komplett in den Gehörgang<br />

geschoben. Der Sound gelangt nah an das<br />

Trommelfell und die Silikonkissen schirmen<br />

Außengeräusche fast vollständig ab. Bose<br />

hat einen an<strong>der</strong>en Weg eingeschlagen<br />

und ist nicht dem Wahn <strong>der</strong> Miniaturisierung<br />

gefolgt, die oft Qualitätseinbußen vor<br />

allem in den Tiefen nach sich zieht. Die aus<br />

weichem Silikon bestehenden Tips stecken<br />

fest auf dem Headset. Mit ihrem abgerundeten<br />

Profil sitzen sie bequem in <strong>der</strong> Ohrmuschel<br />

und schmiegen sich ganz natürlich<br />

an <strong>der</strong>en oberen Wulst an. Auch nach<br />

längerem Tragen haben wir die Kopfhörer<br />

nicht unangenehm gespürt. Musik klingt<br />

gleichmäßig und natürlich, Instrumente<br />

verfügen über Detailreichtum und Brillanz,<br />

hohe Frequenzen und Gesangsstimmen<br />

werden klar wie<strong>der</strong>gegeben.<br />

Praktisches Zubehör<br />

Damit Groß wie Klein mit den In-Ears zurechtkommen,<br />

werden die Ohreinsätze in<br />

den drei Größen S, M und L geliefert. Zum<br />

Lieferumfang gehört darüber hinaus auch<br />

ein Etui, in dem iPod- und iPhone-Modelle<br />

weich gebettet transportiert werden können.<br />

Bose bringt ein rundes Päckchen,<br />

das für Unterwegshörer ein interessantes<br />

Weihnachtsgeschenk sein kann.<br />

News 17


KEF überarbeitet Q-Serie<br />

Lautsprecherhersteller KEF hat seinen<br />

Klassiker, die seit fast zwanzig Jahren<br />

erfolgreiche Q-Serie, überarbeitet.<br />

Die achte Generation wartet mit<br />

einem neuen Chassis und verän<strong>der</strong>ten<br />

Tieftönern auf. Die Geräte sollen 30<br />

Prozent mehr Volumen als ihre Vorgänger<br />

liefern. Durch das seitliche Abstrahlverhalten<br />

sollen alle Personen<br />

im Raum denselben 360-Grad-Sound<br />

genießen können.<br />

Erweiterbarer Verstärker von NAD<br />

Die norddeutsche Hi-Fi-Schmiede<br />

NAD hat ihren neu entwickelten<br />

Vollverstärker NAD C 356BEE vorgestellt.<br />

Über die sogenannte Modular<br />

Design Construction lässt sich per<br />

Einschubfach auf <strong>der</strong> Geräterückseite<br />

<strong>der</strong> Funktionsumfang erweitern.<br />

Bereits jetzt sei etwa das Phonovorverstärkermodul<br />

PP 375 aufrüstbar.<br />

NAD verweist bei dem ab sofort lieferbaren<br />

750-Euro-Boliden auf die niedrigsten<br />

Verzerrungs- und Rauschwerte<br />

seiner Preisklasse.<br />

Onkyo behebt Probleme<br />

Der Hi-Fi-Spezialist Onkyo stellt auf seiner<br />

Webseite überarbeitete Firmware<br />

für fünf aktuelle AV-Mehrkanalreceiver<br />

bereit. Für das Modell TX-NR807<br />

liegt die aktuelle Version 1.12 vor, für<br />

die Baureihen 1007, 3007 und 5007<br />

wurde das Release 1.11 veröffentlicht.<br />

Onkyo verweist auf stabilere Netzwerkfunktionen<br />

und eine optimierte<br />

Unterstützung für die Wie<strong>der</strong>gabe<br />

bestimmter Dateiformate.<br />

3-D-fähiges THX-Set von Onkyo<br />

Der Heimkinospezialist Onkyo erweitert<br />

sein Portfolio mit einem 3-D-fähigen<br />

9.2-Kanal-Heimkinovorverstärker, dem zugehörigen<br />

Leistungsverstärker (9 × 220<br />

Watt) und einem passenden Blu-ray-Player.<br />

Alle Elemente können sowohl als Komponentensystem<br />

als auch einzeln betrieben<br />

werden. Mit dem neuen 9.2-Kanal-Flaggschiff<br />

PR-SC5508 (2 499 Euro UVP) erfüllt<br />

Onkyo die Anfor<strong>der</strong>ungen, die an die<br />

weltweit fortschrittlichsten AV-Controller<br />

gestellt werden: THX-Ultra2-Zertifizierung,<br />

DLNA-1.5-Netzwerkfähigkeit, HDMI 1.4a<br />

mit Unterstützung für 3-D, HQV-Reon-VX-<br />

Videoprozessor und ISF-Bildkalibrierung.<br />

Drei leistungsfähige 32-Bit-DSP-Prozessoren<br />

gehören genauso zur Ausstattung<br />

wie sechs hochwertige PCM1795-192-<br />

Kilohertz/32-Bit-D/A-Wandler von Burr<br />

Brown. Der zugehörige THX-Ultra2-Pluszertifizierte<br />

9-Kanal-Leistungsverstärker<br />

nennt sich Onkyo PA-MC5500 (1 999 Euro<br />

UVP) und liefert kraftvolle 220 Watt pro<br />

Kanal bei sechs Ohm. Zu den beson<strong>der</strong>en<br />

Kennzeichen gehören laut Onkyo große,<br />

maßgefertigte Leistungstransistoren für<br />

die parallele Gegentaktverstärkung sowie<br />

ein massiver Ringkerntransformator<br />

für eine effektive Stromversorgung. Als<br />

Dritter im Bunde steht <strong>der</strong> Onkyo-Bluray-Player<br />

BD-SP808 (499 Euro UVP)<br />

seinen beiden Kollegen in puncto Leistung<br />

und Qualität in nichts nach. THXund<br />

DLNA-1.5-zertifiziert, kann auch<br />

er eine ganze Reihe zukunftsweisen<strong>der</strong><br />

Technologien sein Eigen nennen –<br />

einschließlich <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>gabe von Netzwerkstreams,<br />

Upscaling mit dem Marvel<br />

Qdeo Video Scaler sowie <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>gabe<br />

von AVCHD- und DivX-HD-Inhalten.<br />

TV-Ton funkt ans Hörgerät<br />

Eine ungewöhnliche Schnittstelle zwischen<br />

Hörgerät und Heimkino hat<br />

Siemens vorgestellt. Die „miniTek“ getaufte<br />

multifunktionale Fernbedienung<br />

ist kaum größer als eine Streichholzschachtel,<br />

wiegt nur 55 Gramm und steuert<br />

neben nahezu allen Siemens-Hörsystemen<br />

auf Wunsch auch die im Haushalt<br />

vorhandenen Blu-ray-Player, TV-Geräte<br />

o<strong>der</strong> Set-Top-Boxen. Adapter erlauben<br />

die Weiterleitung des Tons direkt<br />

ans Hörgerät.<br />

Nano goes Quadrat<br />

Apple hat die sechste Generation des<br />

iPod nano vorgestellt, dem zweitkleinsten<br />

Spross <strong>der</strong> iPod-Familie. Das Gehäuse<br />

ist jetzt quadratisch und die Bedienung<br />

erfolgt über einen Touchscreen.<br />

Die 8-GB-Version kostet 169 Euro, das<br />

16-GB-Modell 199 Euro.<br />

Philips mit Dockingstation für iPad<br />

Das iPad ist perfekt, um Spiele zu spielen und<br />

Videos anzusehen, aber <strong>der</strong> Klang des integrierten<br />

Lautsprechers ist vielen Nutzern zu<br />

schwach. Der neue Fidelio Docking-Lautsprecher<br />

DS8550 von Philips will den Sound aus<br />

iPod, iPhone o<strong>der</strong> iPad zaubern. Entwe<strong>der</strong><br />

durch die kabellose Bluetooth-Verbindung<br />

o<strong>der</strong> durch das Einsetzen des iPads ins Dock<br />

können Musik, Spiele und Videos mit einer<br />

erfreulichen Klangqualität genossen werden.<br />

Das Gerät verbindet sich kabellos über Bluetooth<br />

mit dem iPad, sodass auch während<br />

des Spielens o<strong>der</strong> beim Betrachten von Videos<br />

<strong>der</strong> Klang des externen Lautsprechers<br />

genossen werden kann. Auf Wunsch bietet<br />

<strong>der</strong> integrierte Akku des Fidelio eine durchschnittliche<br />

Spieldauer von fünf Stunden.<br />

Über die mitgelieferte Fernbedienung kann<br />

während <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>gabe <strong>der</strong> Track gewechselt<br />

o<strong>der</strong> die Lautstärke geregelt werden.<br />

Im Gehäuse kommen Vollbereichstreiber<br />

mit einer Effektivleistung von 30 Watt zum<br />

Einsatz. Eine zugehörige App bietet eine<br />

Reihe von Funktionen, die die Nutzung des<br />

Docking-Lautsprechers vereinfachen. Hierzu<br />

zählen einfaches Browsen durch die Musikbibliothek,<br />

komfortable Wie<strong>der</strong>gabe, Steuerung<br />

des 5-Band-Equalizers und ein Quick-<br />

Check über die verbleibende Akkulaufzeit<br />

des Docking-Lautsprechers.<br />

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18 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at


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Das Angebot gilt nur innerhalb von Deutschland. Das Abonnement verlängert sich automatisch um jeweils ein weiteres Jahr zu den dann geltenden Konditionen, wenn<br />

nicht spätestens 7 Tage nach Erhalt <strong>der</strong> 3. Ausgabe schriftlich per Post o<strong>der</strong> Fax bei Auerbach Verlag und Infodienste GmbH, Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig gekündigt wurde.<br />

Bitte deutlich in Druckschrift ausfüllen:<br />

Firma, Abteilung<br />

Standlautsprecher von Canton,<br />

Lua und German Maestro<br />

vorgestellt<br />

Name, Vorname<br />

PLZ<br />

<strong>Rückkehr</strong> <strong>der</strong> <strong>Röhre</strong><br />

Ort<br />

<strong>Röhre</strong>nvollverstärker von T.A.C., Canor<br />

und Luxman im Vergleich<br />

Ich bezahle per Kreditkarte per Bankeinzug per Rechnung<br />

Daten für die Zahlung per Kreditkarte:<br />

Name des Karteninhabers<br />

Kartennummer<br />

Daten für die Zahlung per Bankeinzug:<br />

Kontoinhaber<br />

Bitte einsenden an:<br />

Auerbach Verlag<br />

und Infodienste GmbH<br />

Lauchstädter Straße 20<br />

04229 Leipzig<br />

Straße, Hausnummer<br />

Kartenprüfnummer<br />

Gültigkeit <strong>der</strong> Karte<br />

Visa Mastercard American Express<br />

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Geldinstitut<br />

Mir ist bekannt, dass ich innerhalb von zwei Wochen nach Bestellung ohne Begründung bei Auerbach Verlag und Infodienste GmbH,<br />

Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig per Post o<strong>der</strong> Fax wi<strong>der</strong>rufen kann. Maßgeblich ist <strong>der</strong> Tag <strong>der</strong> Absendung (Poststempel genügt).<br />

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APPLE AIRPLAY<br />

Was bringt das neue System?<br />

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Apple Airplay – gegen<br />

den Strom<br />

Audiostreaming war bisher eng mit dem Netzwerkstandard UPnP verknüpft, den die<br />

meisten netzwerkfähigen Heimkinogeräte bis auf wenige Ausnahmen integriert haben.<br />

Der Computerhersteller Apple will dies nun än<strong>der</strong>n, indem er seinen eigenen<br />

Standard kreiert, <strong>der</strong> bereits jetzt von einigen Branchengrößen aufgenommen wurde.<br />

Apple ist bekannt dafür, gegen den<br />

Strom zu schwimmen und dabei immer<br />

wie<strong>der</strong> mit neuen Produkten aufzutauchen,<br />

die den Markt gewaltig aufwühlen.<br />

Dieses Mal präsentieren die Kalifornier<br />

keine absolute Weltneuheit, doch sie gehen<br />

einer ihrer weiteren Lieblingsbeschäftigungen<br />

nach: Sie machen den direkten<br />

Mitbewerbern durch eigene Produkte den<br />

Markt streitig – und <strong>der</strong> Erfolg gab ihnen<br />

bis dato meistens recht. Wenn es bisher<br />

darum ging, Musik vom Computer aus an<br />

die Hi-Fi-Anlage zu streamen, geschah dies<br />

in <strong>der</strong> Regel über einen UPnP/DLNA*-<br />

basierten Server. Viele aktuelle AV-Receiver<br />

sind ebenso als Streaming-Client*<br />

verwendbar und unterstützen ebenjenes<br />

Server-Protokoll. Apple schlug nun einen<br />

eigenen Weg ein und stellte während <strong>der</strong><br />

letzten Produktpräsentation in San Francisco<br />

Neuerungen vor, die selbst so manchen<br />

Hi-Fi-Partner auf <strong>der</strong> parallel laufenden IFA<br />

in Berlin überraschten. Das neueste Software-Update<br />

des Multimedia-Verwaltungsprogrammes<br />

iTunes auf Version 10 hat<br />

neben einem neuen Logo das hauseigene<br />

soziale Musiknetzwerk Ping und die neue<br />

Streaming-Technologie Airplay integriert.<br />

Mit <strong>der</strong> aktuellen Version soll es zukünftig<br />

möglich sein, direkt von iTunes aus –<br />

egal ob dieses auf einem Mac-Computer<br />

o<strong>der</strong> Windows-PC installiert ist – Musik auf<br />

ein Airplay-kompatibles Gerät zu streamen*.<br />

Das geschieht zudem vollkommen<br />

kabellos über das 2,4-Gigahertz-WLAN*-<br />

Netz. Für die Funkverbindung müssen sowohl<br />

Computer mit installiertem iTunes als<br />

auch das Airplay-fähige Gerät, wie etwa<br />

ein AV-Receiver, per Ethernet-Leitung o<strong>der</strong><br />

Wireless mit dem Router im Heimnetzwerk<br />

verbunden sein. Der PC ist damit Server<br />

und <strong>der</strong> AV-Receiver Client. Die Steuerung<br />

Partner-Liste<br />

Bestätigte Apple-Airplay-Partner<br />

Bowers & Wilkins<br />

Denon<br />

iHome<br />

JBL<br />

Marantz<br />

Zusätzliche Bridgeco-Partner<br />

Arcam<br />

Grundig<br />

Harman Kardon<br />

Loewe<br />

Nokia<br />

Philips<br />

Pioneer<br />

Speakercraft<br />

Terratec<br />

Thomson<br />

Nicht unterstützt von z.B.<br />

Yamaha<br />

VON TORSTEN PLESS<br />

Bil<strong>der</strong>: Auerbach Verlag, B&W, Denon, iHome<br />

20 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at<br />

* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 92


<strong>der</strong> auf dem Server hinterlegten Musikfiles<br />

kann direkt vom Computer aus vorgenommen<br />

werden (noch eleganter: direkt vom<br />

Apple-Handy). Soll die auf einem iPad,<br />

iPhone o<strong>der</strong> iPod touch hinterlegte iTunes-<br />

Bibliothek an den Client gestreamt werden,<br />

benötigen Sie das für November angekündigte<br />

Firmware-Upgrade iOS 4.2.<br />

Gelungene Zusammenarbeit<br />

An <strong>der</strong> Entwicklung von Apples Airplay ist<br />

die Firma Bridgeco maßgeblich beteiligt, die<br />

bereits in den vergangenen Jahren mit ihrer<br />

eigenen Streaming-Technologie Jukeblox<br />

von sich reden machte. Neben Apple sind<br />

bereits Firmen wie Microsoft, Napster und<br />

Last.fm direkte Partner von Bridgeco. Interessanterweise<br />

besteht auch eine Kooperation<br />

mit <strong>der</strong> Digital Living Network Alliance<br />

(DLNA), die den UPnP-Standard integriert<br />

und bisher die Vorreiterstellung in <strong>der</strong> digitalen<br />

Gerätekommunikation zwischen<br />

Computer und Unterhaltungselektronikmedium<br />

innehatte. Durch die Zusammenarbeit<br />

mit Apple soll es ab sofort allen zukünftigen<br />

Geräten mit verbauter Jukeblox-Technologie<br />

möglich sein, Airplay zu nutzen und<br />

damit Audiofiles von iTunes o<strong>der</strong> iOS-4.2-<br />

Geräten aus zu streamen. Die beiden USamerikanischen<br />

Firmen Apple und Bridgeco<br />

gaben bereits eine erste gemeinsame Liste<br />

mit Herstellern bekannt, die zukünftig den<br />

Airplay-Standard unterstützen werden. Damit<br />

gestattet <strong>der</strong> Computerriese mit dem<br />

weißen Apfel erstmals den Zugriff auf<br />

die iTunes-Bibliothek durch Drittanbieter.<br />

Dazu zählt die Hi-Fi-Schmiede Bowers &<br />

Wilkins, die beiden AV-Receiver-Spezialisten<br />

Denon und Marantz,<br />

die Allroun<strong>der</strong> von JBL und die<br />

auf iPod-Produkte spezialisierte<br />

Firma iHome. Es ist noch nicht<br />

offiziell von Apple bestätigt,<br />

aber weitere Firmen tragen<br />

bereits die Jukeblox-Streaming-<br />

Technologie in sich. Auf ihrer<br />

offiziellen Website werden die<br />

Unterhaltungselektronikfirmen<br />

Harman Kardon, Philips, Pioneer,<br />

Loewe, Grundig, Arcam und<br />

einige weitere genannt. Aller<br />

Voraussicht nach werden auch<br />

diese Hersteller in Zukunft ihre<br />

Geräte mit einem Airplay-ready-<br />

Logo versehen.<br />

Mit dem Update auf iTunes 10 erhalten Sie ab sofort die Möglichkeit,<br />

direkt von iTunes aus Musik zu streamen<br />

Mit einer Kombination aus Client und Lautsprecher macht<br />

iHome die neue Streaming-Technologie transportabel<br />

Neueste Produkte<br />

Zum aktuellen Zeitpunkt gibt es<br />

noch kein offiziell bestätigtes<br />

Produkt, das bereits in <strong>der</strong> Lage<br />

ist, über Airplay zu streamen;<br />

das Warten dürfte jedoch bald<br />

ein Ende haben. Die ersten<br />

Airplay-fähigen Geräte werden<br />

<strong>der</strong> bereits im vergangenen<br />

Monat veröffentlichte Denon-<br />

AV-Receiver AVR-4311 CI und<br />

die Kompaktanlage RCD-N7<br />

sein. Die Produkte werden laut Herstellerangaben<br />

im Herbst dieses Jahres mit<br />

einem Firmware-Upgrade versehen, das die<br />

Apple-Streaming-Technologie freischalten<br />

soll. Während iHome bereits angekündigt<br />

hat, in diesem Jahr noch ein Wireless-Speaker-System<br />

auf den Markt zu bringen, lässt<br />

sich bei <strong>der</strong> britischen Lautsprecherschmiede<br />

Bowers & Wilkins bislang nur spekulieren,<br />

wie die Streaming-Technologie in die<br />

Produktpalette integriert wird. Es ist davon<br />

auszugehen, dass zukünftig noch mehr Firmen<br />

auf die Airplay-Technologie aufspringen<br />

werden und dass Apple damit einen<br />

weiteren Schritt getan hat, um sich im heimischen<br />

Wohnzimmer einzunisten.<br />

Roland Krüger<br />

Marketing-Manager<br />

von Denon<br />

Herr Krüger, gerade<br />

wurde die Denon-<br />

RCD-N7-Kompaktanlage<br />

als weltweit<br />

erstes Apple-Airplay-fähiges<br />

Gerät<br />

vorgestellt. Wann<br />

können wir mit <strong>der</strong><br />

Markteinführung in<br />

Deutschland rechnen?<br />

Die Anlage wird Ende Oktober in Deutschland<br />

erhältlich sein und ohne Lautsprecher<br />

699 Euro, mit Lautsprechern 809 Euro kosten.<br />

Das entsprechende Airplay-Upgrade<br />

wartet noch auf die Freigabe und wird<br />

voraussichtlich im November für 49 Euro<br />

verfügbar sein. Es kann zu Hause nach<br />

Registrierung auf <strong>der</strong> Denon-Upgrade-<br />

Seite bequem über die Firmware-Upgrade-<br />

Funktion des Gerätes eingespielt werden.<br />

„Eine sinnvolle Ergänzung“<br />

Der Marketing-Manager von Denon, Roland Krüger, im Gespräch über Apple Airplay<br />

Das Airplay-Update soll für 49 US-<br />

Dollar erhältlich sein. Können wir mit<br />

diesem Preis auch für Updates <strong>der</strong> aktuellen<br />

Denon-Receiver rechnen?<br />

Ja, zeitgleich mit dem Upgrade für CEOL<br />

wird für die Modelle AVR-3311 und AVR-<br />

4311 eine Firmware angeboten werden,<br />

mit <strong>der</strong> man die Airplay-Funktionalität für<br />

49 Euro ergänzen kann.<br />

Sehen Sie in <strong>der</strong><br />

neuen Technologie<br />

eine Konkurrenz<br />

für den<br />

bisherigen Streaming-Standard<br />

DLNA/UPnP?<br />

Nein, definitiv<br />

nicht. Es ist eine<br />

sinnvolle Ergänzung,<br />

die die an<strong>der</strong>en<br />

Netzwerkfunktionen vielleicht sogar<br />

ein wenig attraktiver machen soll und dazu<br />

führt, dass immer mehr User zusätzlich<br />

an<strong>der</strong>e Funktionen, wie auch DLNA-Streaming,<br />

von einer NAS nutzen werden.<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

Inhalte 21


Heimkino von Bose<br />

Heimkinokomplettsysteme sollen ihren Nutzern ein fertiges Produkt liefern, das<br />

einfach zu installieren und von je<strong>der</strong>mann bedienbar ist. Dass dies nicht <strong>der</strong> gängige<br />

Standard ist, haben die Entwickler von Bose erkannt, und das vielleicht benutzerfreundlichste<br />

System entwickelt.<br />

VON TOrSTEN PlESS<br />

1/6: Das Unify-System führt auf verständliche<br />

Weise durch den Einrichtungsvorgang<br />

2/6: Der ADAPTiQ-Vorgang misst die vorhandene<br />

Raumakustik ein und passt diese optimal an<br />

3/6: Der Bose-Controller lernt anschließend<br />

sämtliche Fernbedienungen und ersetzt diese<br />

Bil<strong>der</strong>: Auerbach Verlag, Bose<br />

22 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at


Und wie<strong>der</strong> einmal hat es Bose geschafft,<br />

ein innovatives Produkt auf<br />

den Markt zu bringen, das wir in ähnlicher<br />

Art wohl bald auch bei an<strong>der</strong>en Herstellern<br />

finden werden. Mit <strong>der</strong> neuen Lifestyle-<br />

Serie um die Königsklasse V-Class und<br />

den Einstiegsgeräten <strong>der</strong> T-Class bietet<br />

Bose ein intelligentes 5.1-Surround-Wie<strong>der</strong>gabesystem.<br />

Falls Ihnen Begriffe wie<br />

„HDMI“ o<strong>der</strong> „Component“ unverständlich<br />

sind, könnte dieses Set Ihres Rätsels<br />

Lösung sein. Aus einer Liste mit über 26<br />

Gerätebezeichnungen wie „Blu-ray-Player“<br />

o<strong>der</strong> „Playstation“ wählen Sie einfach Ihre<br />

vorhandenen Zuspieler aus und das Bose<br />

Lifestyle zeigt Ihnen auf dem Fernseher<br />

bildhaft, welches Kabel wohin gehört.<br />

Zuvor bauen Sie das Lifestyle-System mithilfe<br />

<strong>der</strong> Schritt-für-Schritt-Abfolge in<br />

<strong>der</strong> Bedienungsanleitung auf. Praktisch:<br />

Die Kapitel eins bis vier entsprechen den<br />

Nummerierungen auf den Kartons. Die<br />

Aufbauanleitung verzichtet auf sämtliche<br />

Fachbegriffe und veranschaulicht die Installation<br />

lieber mit großen Bil<strong>der</strong>n. Ist das<br />

Gerät aufgebaut und mit einem TV-Bildschirm<br />

verbunden, übernimmt ab diesem<br />

Punkt das On-Screen-Menü die weitere<br />

Führung. Die praktischen Hilfestellungen<br />

beruhen auf Boses patentierter Unify-<br />

Technologie. Auch die Einbindung <strong>der</strong> Zuspieler<br />

verläuft auf sehr einfache Art und<br />

die Fernbedienungserkennung an<strong>der</strong>er<br />

Geräte funktioniert problemlos. Über den<br />

hauseigenen Signalgeber lassen sich alle<br />

angeschlossenen Zuspieler steuern. Selbst<br />

bei ausgeschaltetem TV-Bildschirm werden<br />

auf dem zweizeiligen Display eingestellte<br />

Radiosen<strong>der</strong> und aktuell abgespielte<br />

Titel angezeigt.<br />

Vier Versionen<br />

Boses Lifestyle-System ist in vier unterschiedlichen<br />

Versionen erhältlich, die sich<br />

je nach Preiskategorie in <strong>der</strong> Anschlussvielfalt,<br />

den Lautsprechern und <strong>der</strong> Fernbedienung<br />

unterscheiden. Alle Modelle besitzen<br />

dafür die intelligente Unify-Technologie<br />

und setzen auf dieselbe nutzerfreundliche<br />

Bedienung. Das größte Set <strong>der</strong> Lifestyle-<br />

Serie, das V35, ist für einen Preis von 5 050<br />

Euro erhältlich und verfügt über insgesamt<br />

vier HDMI-Eingänge. Mit fünf analogen<br />

Audioeingängen, zwei optischen und koaxialen<br />

sowie zwei Component-Inputs setzt<br />

das V35 auf wahre Anschlussvielfalt. Für<br />

die digitale Musikbibliothek liegt dem V35<br />

sowie <strong>der</strong> nächstkleineren Ausführung V25<br />

(3 950 Euro) eine iPod-Dockingstation bei.<br />

Die passende Verbindung zu Boses Acoustimass<br />

tragen auch die beiden kleineren<br />

Geschwister T20 (2 800 Euro) und T10<br />

(2 250 Euro). Dieser Subwoofer wird mit<br />

dem Bedienmodul verbunden und versorgt<br />

gleichzeitig die fünf kleinen Breitbandlautsprecher<br />

mit ihrem Signal. Je nach System<br />

unterscheiden sich die Lautsprecher in ihrer<br />

Art: Beim Flaggschiff V35 kommen die Jewel<br />

Cubes zum Einsatz, die Sets V25 und T20<br />

wurden mit dem Modell Direct/Reflecting<br />

ausgestattet. Beiden ist gemein, dass sich<br />

die Doppelmembranen <strong>der</strong> Font- und<br />

Surround-Speaker gegeneinan<strong>der</strong> eindrehen<br />

lassen. Während die eine Membran<br />

auf den Hörer ausgerichtet ist, blickt<br />

die an<strong>der</strong>e in Richtung Seitenwand, um<br />

Raumreflexionen zu verstärken. In stark<br />

reflektieren<strong>der</strong> Umgebung funktioniert<br />

dies zwar gut, doch in Räumen mit sehr<br />

diffus streuenden Möbeln kann die Technologie<br />

nicht alle ihre Möglichkeiten ausspielen.<br />

Klanglich gesehen schaffen es die<br />

kleinen Würfel nicht, den ganz großen<br />

Kinosound nach Hause zu bringen. Dafür<br />

bildet das System einen guten räumlichen<br />

Surround-Klang im Heimkino ab. Durch<br />

die geringe Größe <strong>der</strong> Lautsprechermembran<br />

kommt es prinzipbedingt zu einer<br />

Anhebung im Hochtonbereich, <strong>der</strong> aber<br />

nicht negativ auffiel und sich bezüglich<br />

<strong>der</strong> Frequenz gut mit dem Center und<br />

Subwoofer arrangiert.<br />

Mit <strong>der</strong> neuen Lifestyle-Serie hat Bose ein<br />

All-in-one-Heimkinoset entwickelt, das beson<strong>der</strong>s<br />

durch seine benutzerfreundliche<br />

Art sowohl beim Aufbau als auch bei <strong>der</strong><br />

Einrichtung glänzt. Mit seinen vier verschiedenen<br />

Versionen ist für jeden Anspruch das<br />

passende System dabei.<br />

4/6: Aus einer übersichtlichen Liste wählt man<br />

seine bereits vorhandenen Zuspieler aus ...<br />

... 5/6: und das Bose-Lifestyle-System zeigt Ihnen<br />

die optimale Verbindung zwischen den Geräten<br />

6/6: Nach kurzer Einrichtungszeit hat man mit<br />

Bose sein eigenes Heimkino aufgebaut<br />

Inhalte 23


Surround-Experience:<br />

Lichtmond<br />

Sphärische und trotzdem strukturierte reiz, <strong>der</strong> unterschwellig nie verloren geht.<br />

Tonmalereien entführen in tiefenentspannende<br />

Klangwelten, <strong>der</strong>en räumliche wortweise o<strong>der</strong> als Satzfragmente jeweils<br />

So sind die rezitierten Gedichte zum Teil<br />

Weite zwischen nah und fern fließend aus einem an<strong>der</strong>en Lautsprecher zu vernehmen.<br />

Begleitet werden diese Wech-<br />

zum Bild gleitet. Die Kontraste im Surround-Klangfeld<br />

erhöhen dezent immer sel von ästhetisch nicht vor<strong>der</strong>gründigen<br />

wie<strong>der</strong> aufs Neue den Aufmerksamkeits- Delay-Effekten (sehr kurze, aufeinan<strong>der</strong>folgende<br />

Echos) sowie surreal erweiterten<br />

Raum- und Hall-Effekten. Dies geschieht<br />

hinter dem Zuhörer, neben und auch in<br />

<strong>der</strong> frontalen Ebene. Wir sprachen mit den<br />

Machern des Projektes, das am 1. Oktober<br />

2010 veröffentlicht wurde.<br />

VON JeNS VOigt<br />

SL<br />

90°<br />

FL<br />

SBL<br />

SUB1<br />

30° 30°<br />

Eine Erweiterung des 5.1-Kreises für Surround<br />

nach ITU 775 ist die hier abgebildete 7.1-Variante,<br />

wie sie für Lichtmond genutzt wurde<br />

C<br />

SUB2<br />

FR<br />

150° 150°<br />

SBR<br />

90°<br />

SR<br />

In welchen verschiedenen Varianten/Formaten wird es Lichtmond zur Veröffentlichung<br />

auf dem Markt geben? Welche Formate sind in Planung?<br />

- Lichtmond wird zunächst als 7.1-, 5.1- und 2.0-Blu-ray mit Full-HD-Animationen<br />

mit zehn Animationssongs und zusätzlich beigefügter CD veröffentlicht. Auf <strong>der</strong> CD<br />

befinden sich 14 Songs. Die vier Bonustitel sind in den Gesamtablauf<br />

eingebunden. Die Animationen haben genau wie die CD fließende Übergänge,<br />

sodass man Lichtmond „in einem Rutsch“ genießen kann.<br />

- Parallel wird Lichtmond für die Übergangszeit von DVD auf Blu-ray auch als<br />

DVD, ebenfalls mit beigelegter CD, veröffentlicht.<br />

- Daneben gibt es die Onlineveröffentlichung <strong>der</strong> 14 Lichtmond-Songs.<br />

- Zusätzlich arbeitet man schon an <strong>der</strong> Umsetzung einer Real-3-D-Blu-ray, die dann die<br />

„Krönung“ <strong>der</strong> Lichtmond-Welt darstellt. Dazu müssen alle Songs in einem<br />

aufwendigen Verfahren stereoskopisch neu geren<strong>der</strong>t werden, um den vollen und<br />

echten 3-D-Genuss zu ermöglichen.<br />

Bil<strong>der</strong>: Auerbach Verlag, Lichtmond<br />

24 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at


Wer genau ist Lichtmond, was ist das<br />

Konzept dahinter?<br />

Lichtmond besteht zunächst aus den Brü<strong>der</strong>n<br />

Martin und Giorgio Koppehele, die<br />

die magischen Klanglandschaften erschaffen.<br />

Diese sind die Grundlage für die Melodien<br />

und englischen Texte, die Giorgios<br />

Frau Suna darauf komponiert. Martins<br />

Frau Gabi schreibt die deutschen Liebesgedichte<br />

dazu. Das Konzept ist eine Reise<br />

durch elektronische Klangwelten, gepaart<br />

mit den faszinierenden Stimmen <strong>der</strong> Gastmusiker<br />

und den Bildwelten – Musik für alle<br />

Sinne sozusagen.<br />

Wie betiteln Sie die Musikrichtung von<br />

Lichtmond?<br />

Wir sind sicher im Genre Ambient-Pop und<br />

Chill-out anzusiedeln. Das Ganze unterscheidet<br />

sich von rein instrumentaler Ambient-<br />

und Chill-out-Musik jedoch durch<br />

richtige Songstrukturen und klassische Pop-<br />

Vocals. Für uns ist es einfach „Seelenmusik“.<br />

Die Masterminds hinter dem Projekt: Giorgio und Martin Koppehele in ihrem Münchener Studio, in<br />

dem auch schon Ambra produziert wurde<br />

Inwieweit ist Lichtmond ein Nachfolgeprojekt<br />

von Ambra?<br />

Wir haben bei Ambra sehr erfolgreich echten,<br />

diskreten Surround-Sound für das Medium<br />

DVD produziert. Das wollten wir auf<br />

noch höherem technischen Niveau mit einer<br />

etwas geän<strong>der</strong>ten musikalischen Ausrichtung<br />

auf <strong>der</strong> Blu-ray fortführen. Bei Ambra<br />

hatten wir Zugriff auf Naturaufnahmen, die<br />

aber als Archivmaterial eine feste Struktur<br />

hatten. Bei Lichtmond können wir im Gegensatz<br />

dazu unsere eigenen Bildideen mit<br />

dem spanischen Animationsteam als High-<br />

End-Animationen realisieren.<br />

Welche technischen Highlights bietet<br />

Lichtmond und wieso wird es neue<br />

Maßstäbe setzen?<br />

Lichtmond nutzt alle Vorteile <strong>der</strong> Blu-ray<br />

aus, neben 5.1 und 2.0 gibt es auch echten<br />

7.1-Surround-Sound – wie im Kino und<br />

jetzt auch für die heimischen vier Wände als<br />

Musik-Blu-ray. Auch bei Ambra haben wir<br />

bereits in 7.1 gemischt, aber es gab noch<br />

keine Medien und Wie<strong>der</strong>gabegeräte dafür.<br />

Heute besitzen viele Blu-ray-Player analoge<br />

7.1-Surround-Ausgänge. Die Animationen<br />

werden in Full-HD berechnet und bieten so<br />

die zurzeit maximal mögliche Bildqualität.<br />

So ist unsere Surround-Musik mit ihren eigens<br />

geschaffenen Bildwelten einzigartig<br />

und sicher richtungsweisend für den Begriff<br />

„New Media“.<br />

In dieser Studioumgebung wurden die Stimmen<br />

und die Instrumente aufgenommen<br />

Wie wurden die Instrumente und die<br />

Stimmen aufgenommen, bearbeitet<br />

und abgemischt?<br />

Alle analogen Signale, wie Gesang und<br />

Akustikgitarren, wurden mit Neumann-Mikrofonen<br />

wie dem U 87 Ai abgenommen,<br />

im SPL-Gold Channel 1 mit analoger <strong>Röhre</strong>ntechnik<br />

verstärkt und direkt in unsere<br />

MOTU-Analog-Digital-Wandler eingespeist,<br />

die mit <strong>der</strong> Audioworkstation verbunden<br />

sind. Mit <strong>der</strong> Software „Logic 9 Pro“ wurde<br />

alles in 24 Bit und 192 Kilohertz aufgenommen<br />

und bearbeitet, um die maximal mögliche<br />

Audioqualität zu gewährleisten. Alle<br />

Surround-Mischungen fanden auf dieser<br />

Plattform digital statt.<br />

Mit welcher Größe <strong>der</strong> Lautsprecherund<br />

Surround-Anordnung haben Sie<br />

produziert?<br />

Wir haben die sieben Surround-Lautsprecher<br />

in 3/4.1-Aufstellung gemäß 5.1-Kreis<br />

nach ITU 775 angeordnet, also mit zusätzlichen<br />

Seite/Mitte-links- und -rechts-Lautsprechern<br />

aufgestellt. Wir benutzen für alle<br />

sieben Kanäle gleich große Lautsprecher <strong>der</strong><br />

Firma Genelec mit Subwoofer.<br />

Thomas E. Killinger und Saskia Phillips leihen<br />

dem Projekt ihre Stimme<br />

Welche Rolle spielte eine bestimmte<br />

Verteilung <strong>der</strong> Klänge im Raum – gab es<br />

eine Surround-Ästhetik?<br />

Lichtmond stellt eine spannende Reise durch<br />

Klangwelten und Full-HD-Animationen dar.<br />

Somit waren wir in <strong>der</strong> Anordnung <strong>der</strong> Signale<br />

dank diskretem Blu-ray-7.1-Surround-<br />

Sound völlig frei. Wir konnten kreativ mit<br />

<strong>der</strong> räumlichen Platzierung <strong>der</strong> Signale<br />

umgehen, z. B. den Sprecher ausgehend<br />

von <strong>der</strong> Mitte 360 Grad um den Hörer<br />

kreisen lassen.<br />

Legen Sie bei <strong>der</strong> Erarbeitung eines<br />

Stückes Wert auf eine hohe erfahrbare<br />

Dynamik <strong>der</strong> Musik im technischen<br />

Sinne o<strong>der</strong> auf eine hohe Kompatibilität<br />

mit kleineren Abhörlautsprechern?<br />

Primär ist uns eine hohe Gesamtdynamik<br />

wichtig – abhängig vom jeweiligen Song natürlich.<br />

Der Titel „Wenn des Mondes Strahl“<br />

ist eher experimentelle Elektronik mit vielen<br />

Instrumentalpassagen und Gitarren.<br />

Dort ist eine höhere Dynamik – auch vom<br />

künstlerischen Standpunkt – gegeben als<br />

bei einem Ambient-Pop-Song wie „Shine<br />

On Me“. Aber auch dort ist die große Dynamik<br />

<strong>der</strong> Blu-ray im Intro erfahrbar: Von einer<br />

einzelnen Singstimme baut sich auf alle<br />

Surround-Positionen verteilt eine Art großer<br />

Choral auf. Dadurch klingt Lichtmond auf<br />

kleineren Surround-Systemen – auch in 5.1 –<br />

sehr homogen und transparent.<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

Inhalte 25


Großes Kino für die Ohren<br />

Im Vergleich zu den Augen ist das Gehör um einiges feiner. Diesen Umstand machen<br />

sich Künstler zunutze. Die treibende Kraft ist hierbei <strong>der</strong> Wunsch des Schaffenden,<br />

dem Rezipienten eine Realität vorzugaukeln, ohne dass dieser die Offensichtlichkeit<br />

<strong>der</strong> Illusion bemerkt. Dabei spielt die Intensität <strong>der</strong> Wahrnehmung eine große Rolle.<br />

Die Psychoakustik, wie dieser Bereich benannt<br />

ist, befasst sich mit dem Zusammenspiel<br />

<strong>der</strong> physikalischen Umstände <strong>der</strong><br />

Schallerzeugung, -übertragung, -wirkung<br />

und des Hörereignisses. Welche Umstände<br />

tragen zur Erzeugung bestimmter Gefühle<br />

und Reaktionen bei?<br />

Wissenschaftler beschäftigen sich schon<br />

seit Jahrhun<strong>der</strong>ten mit dem Hörempfinden.<br />

Musiker quälen sich seit Jahrhun<strong>der</strong>ten mit<br />

<strong>der</strong> Frage, warum bestimmte Tonlagen eher<br />

traurig, an<strong>der</strong>e vorwiegend heiter klingen.<br />

Der Wi<strong>der</strong>klang von Dur- und Molltonlagen<br />

resultiert aber hauptsächlich aus <strong>der</strong> Summe<br />

an Erfahrungen und dem kulturellen Hintergrund.<br />

In unserem abendländischen Kulturkreis<br />

gilt ein Stück in Dur als tendenziell<br />

heiter, ein Musikstück in Moll als eher traurig.<br />

Wie ein Komponist die Musik erschafft,<br />

so stellen Autoren und Filmregisseure Szenarien<br />

nach, wobei Momente im Bild festgehalten<br />

werden. Komponisten und Toningenieure<br />

liefern die passende akustische<br />

Untermalung, die entwe<strong>der</strong> verstärkend,<br />

abschwächend o<strong>der</strong> neutral wirkt.<br />

Die passende Atmosphäre<br />

Psychoakustik hat nur entfernt etwas mit<br />

dem Klassiker von Alfred Hitchcock zu tun.<br />

In Filmen bedient man sich einiger psychoakustischer<br />

Effekte, um das Erlebnis für den<br />

Zuschauer zu intensivieren. Unvergessen ist<br />

VON ThOmAS KöhRe<br />

die Duschszene, in <strong>der</strong> Anthony Perkins mit<br />

einem Messer bewaffnet sein Opfer malträtiert.<br />

Diese Szenerie wurde von Hitchcock<br />

nicht nur durch exzellente Schnitte und<br />

Perspektiven dargestellt, son<strong>der</strong>n auch mit<br />

prägenden Streicherakkorden unterlegt.<br />

Der Zuschauer identifiziert sich mit dem potenziellen<br />

Opfer. Die Bedrohung, die Überraschung,<br />

die Angst ist förmlich zu spüren.<br />

Das stakkatohafte Einsetzen <strong>der</strong> Streicher<br />

beim Mordakt bleibt beim Zuschauer haften.<br />

Hört man abseits dieses Filmes nun<br />

ähnlich abrupte Streicheinlagen, assoziiert<br />

das menschliche Gehirn sofort eine Bedrohung.<br />

Selbst turtelnde Täubchen auf einer<br />

Telegrafenleitung würden in einem Film<br />

Bil<strong>der</strong>: Disney/Pixar, Eurovideo, Universal Pictures Home, Universum<br />

26 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at


sofort in Gefahr geraten, hörte man Streicheinlagen<br />

wie aus Hitchcocks Klassiker.<br />

Dieses doch sehr offensichtliche Beispiel<br />

soll nur ein Einstieg in die ungemein komplexe<br />

Welt des menschlichen Gefühlslebens<br />

sein. Die Möglichkeiten <strong>der</strong> Beeinflussung<br />

sind schließlich noch viel subtiler, als sie zu<br />

sein scheinen. Wahrnehmung ist Wirklichkeit,<br />

nicht nur im Film. Eine Wahrnehmung,<br />

die nicht bewusst geschieht, kann den Zuschauer<br />

in den Bann des Geschehens ziehen.<br />

Sie kann sogar Gefühle wie Angst und<br />

Freude o<strong>der</strong> Empfindungen wie Wärme und<br />

Kälte erzeugen. Doch wie ist das möglich?<br />

Vom menschlichen Hörvermögen<br />

Das menschliche Gehör versteht sich auf<br />

Frequenzen von ca. 20 Hertz (Hz) bis<br />

20 000 Hz, was etwa zehn Oktaven entspricht.<br />

Es kann selbst feinste Tonunterschiede<br />

differenzieren. Bis 100 Hz steigt<br />

<strong>der</strong> Grad, in dem verschiedene Töne unterschieden<br />

werden können, noch linear,<br />

darüber hinaus logarithmisch an. Je höher<br />

ein Ton ist, desto schwieriger wird es für<br />

das menschliche Gehör, diesen von einem<br />

nicht wesentlich tieferen bzw. höheren<br />

Ton zu unterscheiden. Ab ungefähr 140<br />

Dezibel (dB) wird die Schmerzgrenze des<br />

menschlichen Gehörs erreicht. Aber auch<br />

schon ein geringerer Schalldruck kann<br />

unangenehm sein und Unwohlsein hervorrufen.<br />

Dauerbeschallung mit ca. 85 dB<br />

kann zu dauerhaften Hörschäden führen.<br />

Zwei Größen sind bei <strong>der</strong> Einordnung des<br />

menschlichen Gehörs wichtig: die Lautstärke<br />

(Schalldruck) und die Tonhöhe. Letztere<br />

wird als wie<strong>der</strong>gegebene Frequenz eines<br />

Tons in Hertz beschrieben. Die Lautstärke<br />

wird in einem künstlich geschaffenen Wert –<br />

Dezibel – angegeben. Als Nullpunkt dient<br />

die Hörschwelle. In logarithmischem Maß<br />

entfernt sich die Lautstärke von <strong>der</strong> für den<br />

Menschen wahrgenommenen Stille – ein<br />

Soundanalyse: Eingangsszene „Star Wars“ – Angriff auf Rebellenschiff<br />

Lautstärke<br />

Sekunden<br />

Geschehen<br />

Soundeffekte<br />

C3PO und R2D2 geraten<br />

auf dem Schiff <strong>der</strong><br />

Rebellenallianz in einen<br />

Hinterhalt<br />

Hochfrequente Sirenen,<br />

tieffrequentes dumpfes<br />

Brummen des Schiffsantriebs.<br />

Nach Eröffnungsfanfaren<br />

tritt die Musik<br />

in den Hintergrund, ohne<br />

zu entschwinden<br />

10 20 30<br />

C3PO erörtert seinem Roboterfreund<br />

die gefährliche Situation<br />

Während Hintergrundeffekte und<br />

Musik auf gleichem Level bleiben, tritt<br />

nun das Gespräch zwischen den beiden<br />

Robotern in den Vor<strong>der</strong>grund. Die<br />

Grundstimmung bleibt bedrohlich. Die<br />

prägende Musik und die Soundeffekte<br />

werden nicht gedämpft<br />

C3PO und R2D2 entschwinden<br />

„Wir werden alle<br />

sterben“ – klar<br />

analysiert C3PO die<br />

ausweglose Situation.<br />

Die Effekte treten in<br />

den Hintergrund, die<br />

Musik tritt hervor und<br />

entzerrt den bedrohlichen<br />

Moment<br />

Dialog<br />

Soundeffekte<br />

Musik<br />

Wissen 27


„Das Boot“: Musik wird sehr spärlich eingesetzt. Auf dem Turm dominieren<br />

das Scheppern des Gewitters und <strong>der</strong> Wind. Die Crew muss sich anstrengen,<br />

um gehört zu werden. Die Sprache ist deutlich leiser als die Effekte<br />

Stille als Kunstmittel: Tieffrequente Töne des Bootes und das „Ping“ des<br />

Sonars als krasser Kontrast. Beklemmung wird durch die Surround-Abmischung<br />

erzeugt, in <strong>der</strong> die Umgebung den Zuschauer einschließt<br />

Streitgespräch mit 50 dB ist also nicht einmal<br />

halb so laut wie ein Presslufthammer<br />

mit 100 dB.<br />

Zielgerichtetes Hören<br />

Das Hörerlebnis besteht nicht nur aus einem<br />

klaren Ton, son<strong>der</strong>n aus einer Vielzahl von<br />

Untertönen, die bei <strong>der</strong> Schallausbreitung<br />

im Raum entstehen. Wände werfen Schallwellen<br />

zurück, Gegenstände reflektieren<br />

sie in an<strong>der</strong>e Richtungen o<strong>der</strong> schlucken<br />

sie dabei teilweise bzw. ganz. Es kommt zu<br />

Laufzeitunterschieden und Verfälschungen.<br />

Der Höreindruck entsteht schließlich durch<br />

die Aufnahme des vielfältigen Schallbündels<br />

durch das Ohr. Das menschliche Gehirn erstellt<br />

aus all diesen diffusen Schalleindrücken<br />

die Hörsituation. Nimmt man die gleiche<br />

Szenerie mit einem Mikrofon auf und spielt<br />

das tonale Kau<strong>der</strong>welsch erneut ab, wird<br />

man verwun<strong>der</strong>t über das Ergebnis sein:<br />

Eine eindeutige Zuordnung von Stimmen<br />

und Geräuschen zu bestimmten Personen<br />

o<strong>der</strong> Richtungen fällt schwer. Die Wissenschaft<br />

erforscht nun die genauen Vorgänge<br />

im Gehirn und ermöglicht Rückschlüsse,<br />

welche Hörsituationen welche Reaktionen<br />

und Empfindungen hervorrufen und welche<br />

Vorgehensweisen im Umkehrschluss zur Erzeugung<br />

bestimmter Reaktionen nötig sind.<br />

Der Mensch verknüpft Informationen des<br />

gesamten Wahrnehmungssystems und lässt<br />

sich dabei Dinge „unterjubeln“, die auf den<br />

ersten Blick nicht auffallen o<strong>der</strong> überhaupt<br />

nicht bewusst wahrgenommen werden.<br />

Ton und Umgebung<br />

Bei <strong>der</strong> Einschätzung <strong>der</strong> Umgebungssituation<br />

sind nicht nur die Objekte im Umfeld von<br />

Interesse, son<strong>der</strong>n auch die Schallgeschwindigkeit.<br />

Diese variiert je nach vorherrschen<strong>der</strong><br />

Temperatur: In einer kalten Umgebung<br />

breiten sich Schallwellen langsamer aus als<br />

in einem warmen Umfeld.<br />

Entsprechende Laufzeitunterschiede sind<br />

in einem Studio relativ einfach nachzubilden.<br />

Dies ist ein oft genutztes Verfahren,<br />

um Umgebungen akustisch zu beschreiben.<br />

Auf den Hund gekommen<br />

In Filmen werden oft einfache<br />

Tricks angewandt, um eine<br />

Spannung zu erzeugen. Mit <strong>der</strong><br />

Kombination von Bil<strong>der</strong>n und<br />

Soundeffekten sowie geschickten<br />

Szenenwechseln lenkt <strong>der</strong><br />

Regisseur die Aufmerksamkeit<br />

und die Gefühle <strong>der</strong> Zuschauer<br />

in eine vorbestimmte Richtung.<br />

Sogenannte Atmos sorgen für<br />

ein akustisches Hintergrundbild,<br />

ohne zu dominieren.<br />

Unbewusste akustische<br />

Wahrnehmungen lassen<br />

den Zuschauer mitfiebern,<br />

sie wirken beruhigend o<strong>der</strong> beängstigend.<br />

Bekannte Beispiele<br />

sind im Wind vorbeirollende<br />

Dornenbüsche, die klassische<br />

Totale o<strong>der</strong> ein unvermittelt bellen<strong>der</strong><br />

Hund in <strong>der</strong> halbnahen<br />

Kameraeinstellung.<br />

Der Hund …<br />

Gewünschte Assoziationen beim Zuschauer<br />

… kläfft wild.<br />

Warnung! Achtung, Eindringling. Gleich wird etwas geschehen!<br />

… gibt keinen Laut von sich, sitzt, liegt o<strong>der</strong> schläft.<br />

Ruhige, friedliche Situation; alles in Ordnung<br />

… heult (in <strong>der</strong> Entfernung).<br />

Einsamkeit, Schutzlosigkeit, Ausweglosigkeit, mögliche Gefahren drohen<br />

… bellt unbestimmt in <strong>der</strong> Entfernung, sonst herrscht Stille.<br />

Distanz, Weite, Unnahbarkeit; sehr frühe o<strong>der</strong> späte Tageszeit<br />

… winselt leise.<br />

Angst, Unsicherheit, Beklemmung, Unterwürfi gkeit<br />

… bellt und wedelt mit dem Schwanz.<br />

Freude, positive Grundstimmung, Erfolg<br />

Neben dieser eher subtilen Art <strong>der</strong> unterbewussten<br />

Beeinflussung werden oft die Gefühle<br />

angesprochen. Die Musik hat hier einen<br />

gro-ßen Einfluss darauf, wie eine Person<br />

die Umgebung empfindet. Fehlt die Musik<br />

ganz und ist nur ein eisiger Wind zu hören,<br />

wird ein Schauplatz als kalt empfunden.<br />

Seichte, leise Musik hingegen kann eine<br />

Szenerie unterstreichen und eine gewisse<br />

Wärme ausstrahlen. Eine räumliche Weite<br />

wird wie<strong>der</strong>um oftmals durch getragene,<br />

fast schnulzig-weiche Musik betont. Viele<br />

in Wüsten beheimatete Filmszenen klingen<br />

ähnlich, etwa „Lawrence von Arabien“,<br />

„Der englische Patient“ o<strong>der</strong> „Babel“. Es<br />

klingt „wüs-tig“. Unruhige Zeiten werden<br />

auch akustisch sehr unruhig dargestellt.<br />

Eine Vielzahl von Hintergrundgeräuschen,<br />

unstete Laute, Lärm, Krach, ein Murmeln<br />

o<strong>der</strong> Rauschen werden vom menschlichen<br />

Gehör als unruhig empfunden. Diese Unsicherheit<br />

und Angespanntheit kann oftmals<br />

auch beklemmend, fast furchteinflößend<br />

wirken. In Verbindung mit schnellen Schnitten,<br />

Perspektivwechseln und Kamerafahrten<br />

rufen solche Szenarien für das menschliche<br />

Empfinden einen aufreibenden Eindruck<br />

hervor. Dabei spielt insbeson<strong>der</strong>e das Gehör<br />

eine zentrale Rolle, da es sich permanent<br />

auf einen neuen zentralen Handlungston<br />

fixieren möchte, diesen aber nicht findet.<br />

Beispiele für solche beklemmenden Situationen<br />

sind etwa die Unterwassersequenzen<br />

in „Das Boot“ o<strong>der</strong> das Panorama <strong>der</strong> Stadt<br />

in „Blade Runner“. Viel interessanter sind<br />

jedoch die nicht so offensichtlichen Methoden.<br />

Viele Cineasten erinnern sich an David<br />

Finchers Meisterwerk „Fight Club“. Der Protagonist<br />

schneidet in einer Szene als Filmvorführer<br />

unsittliche Bil<strong>der</strong> in einen Kin<strong>der</strong>film.<br />

Obwohl das kindliche Publikum diese Bil<strong>der</strong><br />

nur für einen Augenblick gesehen hat, bleibt<br />

<strong>der</strong> Eindruck im Gehirn bestehen und das<br />

erzeugte Gefühl ist verwirrend und beängstigend.Ähnlich<br />

sind auch akustische Effekte<br />

Bil<strong>der</strong>: Disney/Pixar, Eurovideo, Universal Pictures Home, Universum<br />

28 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at


Musikfilme leben, wie <strong>der</strong> Name schon sagt, von <strong>der</strong> Musik. Diese tritt<br />

im Film „Streetdance 3D“ in den Tanzszenen massiv in den Vor<strong>der</strong>grund,<br />

während sie sich im übrigen Film deutlich zurückhält<br />

Schockmoment: Jude Law wird im Film „Repo Men“ von einem Defibrillator<br />

durch die Luft katapultiert. Plötzlich dröhnt ein beängstigen<strong>der</strong><br />

Explosionston hervor, <strong>der</strong> die Situation gefährlicher erscheinen lässt<br />

– z. B. zur Erzeugung von Angst – einsetzbar.<br />

So steht etwa ein sehr tiefes Dröhnen<br />

o<strong>der</strong> Brummen immer für Gefahr: Erdbeben,<br />

Vulkanausbrüche, Donner und Detonationen<br />

sind mit einer sehr hohen Lautstärke<br />

verbunden. Die Geräusche sind hauptsächlich<br />

im unteren Frequenzbereich beheimatet.<br />

Sounddesigner machen sich in Filmen diese<br />

Eigenart zunutze. Durch das Einspielen sehr<br />

tiefer, aber leiser Töne wird dem Zuschauer<br />

ein Gefühl von Gefahr vermittelt, unabhängig<br />

davon, ob Erdbeben o<strong>der</strong> Donner in <strong>der</strong><br />

Szene überhaupt vorkommen. Viele dieser<br />

Frequenzen sind für den Hörer nicht direkt<br />

wahrnehmbar, son<strong>der</strong>n werden lediglich<br />

als sehr leichtes Brummen aufgenommen.<br />

Ein interessantes Beispiel ist <strong>der</strong> Film „Das<br />

Schweigen <strong>der</strong> Lämmer“. Über die gesamte<br />

Spieldauer hinweg ist das Sounddesign an<br />

die beklemmenden Situationen angepasst.<br />

Verschiedene Soundschichten überlagern<br />

sich und werden durch den geschickten Einsatz<br />

von Dolby Surround um den Zuhörer<br />

verteilt. Diese wirre und teilweise im nicht<br />

bewusst hörbaren Frequenzbereich angesiedelte<br />

Geräuschkulisse verstärkt die Filmszenen<br />

akustisch. Beim Showdown befindet<br />

sich Agentin Starling im weitläufigen Keller<br />

auf <strong>der</strong> Suche nach dem Opfer. Der Zuschauer<br />

vernimmt aus den Frontlautsprechern die<br />

Hörsituation <strong>der</strong> Protagonistin, gleichzeitig<br />

ertönen aus den rückwärtigen Lautsprechern<br />

zusätzlich fremde Atemgeräusche<br />

unter einer Maske. Die Hörperspektive wird<br />

permanent an die verschiedenen Blickwinkel<br />

<strong>der</strong> Kamera angepasst. Das Mittendringefühl<br />

des Zuschauers wird intensiviert.<br />

Gefühlter Klang<br />

Auch am oberen Frequenzbereich des<br />

menschlichen Gehörs wird mit den nicht<br />

wahrgenommenen Tönen gespielt. Obwohl<br />

<strong>der</strong> Mensch nur Töne im Frequenzbereich<br />

bis ca. 20 000 Hz hören kann, nimmt er Frequenzen<br />

bis über 40 000 Hz ebenso wahr.<br />

Nicht hörbar sind noch höhere Anteile, die<br />

als Oberwellen auch in <strong>der</strong> Natur vorkommen.<br />

Töne in diesen Frequenzbereichen<br />

erzeugen beim Menschen nicht nur das Gefühl<br />

<strong>der</strong> Natürlichkeit, sie können auch Träger<br />

subtiler Informationen sein. Im Film „Das<br />

Schweigen <strong>der</strong> Lämmer“ wird auf diese Weise<br />

ein Gefühl <strong>der</strong> Beklommenheit und Angst<br />

erzeugt – nicht hörbar, aber spürbar. Viele<br />

Menschen bemerken, dass <strong>der</strong> Klang einer<br />

alten Vinylschallplatte um einiges voller und<br />

satter ist als <strong>der</strong> einer CD. Da die CD nur<br />

den bewusst wahrnehmbaren Bereich des<br />

menschlichen Hörvermögens abbildet, sind<br />

viele versierte Hörer und insbeson<strong>der</strong>e Musikfans<br />

mit <strong>der</strong> CD als alleiniges Musikspeichermedium<br />

nicht rundum zufrieden. Durch<br />

die digitalen Aufnahmeverfahren wirkt das<br />

Ergebnis akustisch unrealistisch. Es fehlt <strong>der</strong><br />

„schmutzige“ und scheinbar realistischere<br />

Gesamteindruck. Nicht ohne Grund ist Vinyl<br />

bei Fans noch immer sehr beliebt, auch deshalb<br />

erscheinen viele CDs gleichzeitig immer<br />

noch als Vinylausgabe. Obwohl die Klangreinheit<br />

einer CD nicht erreicht wird, ist <strong>der</strong><br />

psychoakustische Gesamteindruck für viele<br />

Hörer weitaus vollkommener.<br />

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jedoch einige Tücken, die bei <strong>der</strong> Einrichtung beachtet werden müssen – so etwa die<br />

sichere Übermittlung <strong>der</strong> Funksignale mittels Verschlüsselung.<br />

VoN THoMas KÖHrE<br />

Media-Server und Audioclients werden<br />

in kabelgebundener Variante<br />

(Ethernet, zehn bis 1 000 Megabit pro Sekunde)<br />

o<strong>der</strong> übers Drahtlosnetzwerk (Wireless<br />

LAN = WLAN) miteinan<strong>der</strong> verbunden.<br />

Die Wie<strong>der</strong>gabegeräte (Clients) greifen<br />

über das Netzwerk auf einen Media-Server<br />

o<strong>der</strong> das Internet zu, sofern eine Verbindung<br />

über den Internetanschluss möglich<br />

ist. Die per WLAN zur Verfügung gestellte<br />

Bandbreite reicht für Audioübertragungen<br />

vollkommen aus. Videostreaming (auch in<br />

HD) über das Drahtlosnetzwerk ist ebenso<br />

möglich, jedoch muss auf den schnellen<br />

WLAN-Standard IEE 802.11n gebaut werden,<br />

<strong>der</strong> Geschwindigkeiten bis zu 450 Megabit<br />

pro Sekunde offeriert. Daneben muss<br />

die Funkumgebung den nötigen Freiraum<br />

bieten, um eine solch hohe Geschwindigkeit<br />

realisieren zu können. Schon eine leichte<br />

Überlappung eines Funknetzwerkes mit<br />

auf angrenzenden Kanälen befindlichen<br />

Fremdnetzen kann zu Einbußen hinsichtlich<br />

<strong>der</strong> Übertragungsgeschwindigkeit und Reaktionszeit<br />

führen. Als Faustregel gilt: Drei<br />

freie Kanäle sollten zwischen konkurrierenden<br />

WLAN-Netzen vorhanden sein.<br />

Internetanschlüsse sind weit verbreitet. Die Endgeräte sind meist mit WLAN ausgerüstet und verstopfen<br />

die möglichen 13 WLAN-Kanäle, von denen praktisch nur drei störungsfrei nutzbar sind<br />

WLAN-Sicherheit<br />

Das Thema Störerhaftung ist brisant. Nutzen<br />

Dritte Ihr Netzwerk für zwielichtige<br />

o<strong>der</strong> verbotene Dinge, etwa um im Internet<br />

Spam-Mails zu versenden, Phishing o<strong>der</strong><br />

File-Sharing zu betreiben, kommen Sie als<br />

Betreiber des Funknetzwerkes womöglich<br />

in Schwierigkeiten. Höchstrichterlich wird<br />

inzwischen verlangt, „marktübliche Sicherungsvorkehrungen“<br />

zu treffen.<br />

Die Übertragung in einem Drahtlosnetzwerk<br />

kann verschlüsselt erfolgen, um den<br />

Zugriff auf Ihr Heimnetzwerk zu verhin<strong>der</strong>n<br />

Glossar<br />

AES: advanced Encryption standard, ein<br />

symmetrisches Kryptosystem.<br />

WEP: Wired Equivalent Privacy, ein veraltetes<br />

WLaN-Verschlüsselungssystem.<br />

Wi-Fi: Wireless Fidelity bedeutet im englischsprachigen<br />

raum nichts an<strong>der</strong>es als<br />

WLaN.<br />

WPA: Wi-Fi Protected access ist eine Verschlüsselungsart,<br />

die im Bereich von<br />

Drahtlosnetzwerken eingesetzt wird.<br />

und im Netzwerk vorgehaltene Daten vor<br />

Fremden zu schützen. Im Einstellungsmenü<br />

<strong>der</strong> Basisstation, etwa dem DSL-WLAN-<br />

Router o<strong>der</strong> Drahtloszugangspunkt (Access<br />

Point), ist dazu im Bereich „WLAN/<br />

Sicherheit“ die WLAN-Verschlüsselung<br />

zu aktivieren. Es stehen neben <strong>der</strong> unverschlüsselten<br />

Übertragung auch die Verfahren<br />

WEP, WPA und WPA2 sowie oft<br />

auch die Mischform WPA/WPA2 bereit.<br />

Von <strong>der</strong> unverschlüsselten Übertragung<br />

sollten Sie wohlweislich die Finger lassen!<br />

Ebenso können wir nur davon abraten,<br />

WEP – auch nur für kurze Zeiträume – zu<br />

aktivieren. Dieses Verschlüsselungsverfahren<br />

ist antiquiert und kann bereits seit<br />

langer Zeit mit einfachsten Mitteln innerhalb<br />

von Minuten decodiert werden.<br />

Das Verfahren <strong>der</strong> Stunde ist WPA2, das in<br />

Verbindung mit dem AES-Verschlüsselungsalgorithmus<br />

die notwendige Sicherheit bietet.<br />

Alle halbwegs aktuellen WLAN-Geräte,<br />

seien es DSL-Router, Streaming-Clients,<br />

Fernseher o<strong>der</strong> Notebooks, unterstützen<br />

WPA2 und den sicheren Verschlüsselungsalgorithmus<br />

AES (<strong>der</strong> oft in einem Atemzug<br />

mit WPA2 genannt wird) bereits seit vielen<br />

Jahren. Die oftmals noch verwendete Bezeichnung<br />

TKIP/PSK mag verwirren, doch<br />

steht sie nur für eine Zwischenlösung vor<br />

<strong>der</strong> Einführung des WPA2-Standards, die<br />

jedes Datenpaket benutzerunabhängig mit<br />

einem an<strong>der</strong>en WLAN-Schlüssel versieht.<br />

WPA-TKIP/PSK arbeitet jedoch immer noch<br />

mit <strong>der</strong> unsicheren RC4-Verschlüsselung<br />

und ist somit auch nicht empfehlenswert.<br />

Neuer Schlüssel bringt Sicherheit<br />

Mo<strong>der</strong>ne WLAN-Basisstationen haben bereits<br />

eine WLAN-Verschlüsselung voreingestellt.<br />

Das notwendige Zugangspasswort –<br />

<strong>der</strong> WLAN-Schlüssel – ist meist auf <strong>der</strong><br />

Rückseite des Geräts o<strong>der</strong> auf einem Beipackzettel<br />

abgedruckt. Dieses müssen Sie<br />

während <strong>der</strong> Einrichtung gegen ein neues<br />

Passwort ersetzen. Der WLAN-Schlüssel<br />

sollte aus mindestens acht Zeichen bestehen<br />

und neben Buchstaben in Groß- und<br />

30 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at


Kleinschreibung auch Son<strong>der</strong>zeichen beinhalten.<br />

Auf Klarnamen sollte tunlichst<br />

verzichtet werden.<br />

Falsche Sicherheit<br />

Bekannte Antivirensoftware ist im Moment<br />

nur für den Einsatz auf PCs sinnvoll und für<br />

Netzwerkclients noch gar nicht erhältlich.<br />

Computerviren sind so alt wie Computer<br />

selbst. Neuere Ausprägungen <strong>der</strong> Schadsoftware<br />

wie z. B. trojanische Pferde – kurz<br />

Trojaner – o<strong>der</strong> Würmer machen immer<br />

wie<strong>der</strong> von sich reden. Aktuelle Antivirensoftware<br />

schützt aber in heutiger Zeit auch<br />

vor Trojanern und an<strong>der</strong>en gefährlichen Bedrohungen<br />

aus dem Internet, die womöglich<br />

das Netzwerk so manipulieren, dass<br />

Freigaben auch ohne Einwilligung des Nutzers<br />

im Internet bereitgestellt werden. Ein<br />

Muss ist deswegen <strong>der</strong> Einsatz auf sämtlichen<br />

Computern im Heimnetzwerk.<br />

Drahtlosnetzwerkzugangspunkte bieten<br />

oftmals die „Sicherheitsfunktion“, nur bestimmten<br />

MAC-Adressen den Zugriff auf<br />

das Netzwerk zu ermöglichen. Da jedes<br />

über den Äther übertragene Datenpaket<br />

mit einer MAC-Adresse versehen ist, um<br />

den richtigen Adressaten im Netzwerk zu<br />

erreichen, ist dies aber kein tatsächliches<br />

Der Audioclient mit integriertem Drahtlosnetzwerk muss mit <strong>der</strong> WLAN-Basisstation hinsichtlich<br />

Verschlüsselungsstandard und Passwort harmonieren<br />

Sicherheitsmerkmal. Aus abgefangenen<br />

und entschlüsselten Paketen kann vom<br />

Angreifer einfach die Zieladresse ausgelesen<br />

und <strong>der</strong> WLAN-Adapter des Angreifers<br />

mit <strong>der</strong> ausgespähten MAC-Adresse<br />

versehen werden.<br />

Einige WLAN-Basisstationen gewähren<br />

auch eine Option, die nach <strong>der</strong> Anmeldung<br />

<strong>der</strong> genutzten WLAN-Clients weiteren<br />

WLAN-Geräten den Zugang zum Netzwerk<br />

verbietet. Geräte werden anhand <strong>der</strong> MAC-<br />

Adresse erkannt und stets mit <strong>der</strong> gleichen<br />

IP-Adresse im Netzwerk eingebunden. Nur<br />

wenn neue Geräte in das Heimnetzwerk<br />

eingebunden werden sollen, wird die Neuanmeldung<br />

erlaubt. Das ist für sogenannte<br />

Brute-Force-Angriffe keine sinnvolle<br />

Erweiterung.<br />

Die streng limitierte A100-Serie<br />

erhalten Sie nur bei folgenden Händlern:<br />

Klangpunkt, Aachen • Media Markt, Aachen • Audio Box, Achern • Klang und<br />

Vision, Ansbach • Media Markt, Aschaffenburg • Soundcity, Bad Hersfeld •<br />

Media Markt, Bad Kreuznach • Projekt Akustik, Bad Schwartau • Media Markt,<br />

Bamberg • Saturn, Bergisch Gladbach • Hifi Elements, Berlin • HiFi im Hinterhof,<br />

Berlin • King Music, Berlin • Triangle, Berlin • Saturn, Berlin -Alexan<strong>der</strong>platz<br />

• Saturn, Berlin-Charlottenburg • Media Markt, Berlin-Mitte • Media Markt,<br />

Bielefeld • HiFi Linzbach, Bonn • Wyrwas Studio-Technik, Braunschweig • Saturn,<br />

Bremen • Media Markt, Bruchsal • Audio Video Konzept, Burghaun • Media<br />

Markt, Chemnitz • Media Markt, Cottbus • Home Entertainment World, Dachau •<br />

Hifi-Profis, Darmstadt • Techno-Land, Deizisau • Happy Cinema, Delingsdorf •<br />

Fernseh Berlet, Dortmund • EP:Radio Hanel, Dresden • Media Markt, Dresden •<br />

Radio Koerner, Dresden • Hifi Studio Am Stadttheater, Duisburg • Hifi Referenz,<br />

Düsseldorf • Hifi-Audio Schmidt, Düsseldorf • Hifi Senf, Eisenach • Media Markt,<br />

Erfurt • Hifi Spezialist Pawlak, Essen • Hifi-Profis, Frankfurt • Saturn, Frankfurt •<br />

Vladimir Golubov, Frankfurt/O<strong>der</strong> • Saturn, Frankfurt/Main • Media Markt, Freiburg<br />

• Sound Reference, Gräfelfing • Herba electronic, Gronau • Saturn, Gummersbach<br />

• Fernseh Berlet, Hagen • Saturn, Hagen • Fidelity , Hamburg • Hifi<br />

Studio Am Hofweg, Hamburg • Lichtenfeld, Hamburg • Saturn, Hamburg • Thomas<br />

Electronic, Hamburg • Auditorium GmbH, Hamm • Art & Voice, Hannover •<br />

Media Markt, Hannover • Schlegelmilch, Hassfurt • Expert-Esch, Heidelberg •<br />

Media Markt, Henstedt-Ulzburg • Media Markt, Heppenheim • Heimkino Aktuell,<br />

Herne • Media Markt, Herzogenrath • Media Markt, Hildesheim • Saturn, Iserlohn<br />

• Roehlig Heimelektronik, Jena • Saturn, Karlsruhe • MD Sound Electronic,<br />

Karsbach/Weyerfeld • Sound Brothers, Kassel • elektrowelt 24, Köln • MSP Hifi<br />

Studio, Köln • Saturn, Köln • M + K, Landshut • Media Markt, Leipzig • Uni-Hifi,<br />

Leipzig • Saturn, Leverkusen • Media Markt, Lübeck • Media Markt, Ludwigsburg<br />

• Hicke & Hoeppner, Ludwigsfelde • Media Markt, Lüneburg • Hifi-Profis,<br />

Mainz • Expert Galerie, Mannheim • Musikhaus Geiermann, Mayen • Hi-Art,<br />

Metzingen-Neuhausen • Knicker & Wortmann, Minden • Hifi Regler, Münchberg •<br />

Hifi Concept, München • Media Markt, München • Saturn, München • Auditorium,<br />

Münster • Hifi Keller, Murr • Saturn, Neckarsulm • Media Markt, Nürnberg •<br />

Media Markt, Offenburg • hifi & hifi, Oldenburg • Media Markt, Osnabrück-Belm •<br />

Expert Beverungen, Pa<strong>der</strong>born • Sandforth, Pa<strong>der</strong>born • Radio Bruckner, Pirmasens<br />

• Octomedia, Rastatt • EURONICS XXL, Ratingen • O. Moldenhauer, Recklinghausen<br />

• Klang Galerie, Regensburg • Media Markt, Rostock • Media Markt,<br />

Schiffdorf-Spaden • HiFi & Wohnen, Schönaich • MS-Technik, Simmerath-<br />

Lammersdorf • Saturn, Solingen • Heimkino, St. Ingbert • Saturn, Stuttgart • Blang<br />

Elektrowelten, Trier • Media Markt, Ulm • hifitreff, Warendorf • Hifi Senf, Weimar •<br />

EP: Electro Coldewey, Westerstede • Hifi-Profis, Wiesbaden • Hifi Schlu<strong>der</strong>bacher,<br />

Willich • Media Markt, Worms • Media Markt, Zella-Mehlis<br />

Denon ist ein Warenzeichen o<strong>der</strong> eingetragenes Warenzeichen von D&M Holdings, Inc.<br />

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Erleben Sie die exklusive<br />

100-Jahre-Kollektion von Denon


Gehemmte Schnittstelle<br />

An sich stellt die USB-Schnittstelle mehr als genügend Bandbreite zur Verfügung,<br />

selbst hochaufgelöste Audioformate in Studioqualität lassen sich durch den Datenbus<br />

quetschen – jedenfalls theoretisch. In <strong>der</strong> Praxis scheitert das Vorhaben jedoch in <strong>der</strong><br />

Regel an unzulänglichen Treibern.<br />

VON DENNIS SCHIRRMACHER<br />

RME bietet mit dem Fireface UC eine hochwertige Soundkarte (inklusive Wandler) nebst einem optimierten Treiber an. Die Verarbeitung von 24-Bitund<br />

192-Kilohertz-Signalen über USB ist so kein Problem<br />

Bil<strong>der</strong>: Auerbach Verlag, RME<br />

32 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at


Der Weg zur perfekten Signalkette ist<br />

lang respektive individuell und ein externer<br />

Digital-zu-Analog-Wandler ist nur<br />

einer von vielen möglichen Bausteinen. Diese<br />

Option kann Ihren Aufbau aus qualitativer<br />

Sicht jedoch extrem aufwerten (siehe<br />

Artikel ab S. 35). Die digitale Zuspielung<br />

erfolgt dabei optisch, elektrisch o<strong>der</strong> eben<br />

per USB-Kabel direkt von Ihrem Computer.<br />

Schließen Sie den Digital-zu-Analog-<br />

Wandler das erste Mal an Ihren Rechner<br />

an, erkennt Ihr Betriebssystem das Gerät<br />

als „USB-Verbundgerät“; an dieser Stelle<br />

greift <strong>der</strong> sogenannte Plug-and-Play-Treiber.<br />

Dieser ist standardmäßig im Betriebssystem<br />

hinterlegt, bezüglich <strong>der</strong> Architektur<br />

jedoch nur sehr rudimentär programmiert.<br />

Daraus resultiert wie<strong>der</strong>um eine maximale<br />

Wie<strong>der</strong>gabequalität mit nur 16 Bit und 48<br />

Kilohertz (kHz), die treiberseitige Beschränkung<br />

verhin<strong>der</strong>t eine native Zuspielung in<br />

Studioqualität mit 24 Bit und 192 kHz. Nur<br />

die wenigsten Digital-zu-Analog-Konverter<br />

kommen mit einem eigens optimierten Treiber<br />

daher, da dessen Programmierung sehr<br />

aufwendig ist. So müssen Sie mit geringerer<br />

Qualität leben und <strong>der</strong> High-End-Anspruch<br />

des Wandlers wird an dieser Stelle ausgehebelt.<br />

Im Gespräch mit Matthias Carstens,<br />

Entwicklungschef <strong>der</strong> Experten von RME,<br />

begeben wir uns auf Spurensuche.<br />

Herr Carstens, ist <strong>der</strong> Standardtreiber<br />

für die Betriebssysteme Windows und<br />

Mac OS X generell nur auf eine Übertragung<br />

von lediglich 16 Bit mit bis zu<br />

48 kHz ausgelegt? Und wenn dem so<br />

ist, warum ist dies <strong>der</strong> Fall?<br />

Soweit mir bekannt ist, nicht. Es gibt aber<br />

so gut wie keine USB-Audio-Class-Compliant-Chips<br />

(ein standardmäßig verbauter<br />

Chip, Anm. d. Red.), die mehr als 16 Bit<br />

und 48 kHz unterstützen. Dies ist eben ein<br />

simpler Grundstandard für die allgemeine<br />

Anwendung. Die Notwendigkeit, hier<br />

mehr zu bieten, sprich eine entsprechend<br />

große Nachfrage, scheint es nicht zu geben.<br />

Warum nicht jede USB-Übertragung gleich<br />

schnell ist, hat uns Matthias Carstens, Entwicklungschef<br />

von RME, erklärt<br />

Die einzige mir bekannte USB-Class-Compliant-Lösung<br />

mit 24 Bit/96 kHz ist <strong>der</strong><br />

Centrance DACport (ein professioneller<br />

Kopfhörerverstärker, Anm. d. Red.), <strong>der</strong><br />

auf einem TAS1020B basiert. Und ich glaube<br />

Centrance gerne, dass es mit dem Chip<br />

allein nicht getan ist. Aber <strong>der</strong> DACport<br />

spielt ja preislich auch in einer Liga außerhalb<br />

von Class Compliant. Aufnahmen<br />

mit 24 Bit und 96 kHz sind indes nur über<br />

weitere Treiber möglich.<br />

Wie taktstabil (Jitter) ist eine USB-Verbindung<br />

zu einem externen Digital-zu-<br />

Analog-Wandler im Vergleich zu einer<br />

S/P-DIF- o<strong>der</strong> AES-Verbindung? Können<br />

diese Taktschwankungen einen<br />

hörbaren Einfluss nehmen?<br />

Da RME den sogenannten adaptiven Modus,<br />

in dem <strong>der</strong> Computer über seine USB-<br />

Übertragung die Sample-Frequenz des Digital-zu-Analog-Konverters<br />

regelt, gar nicht<br />

erst in Betracht gezogen hat, kann ich nur<br />

darauf hinweisen, dass diese Methode rein<br />

prinzipiell sehr starken Jitter verursacht,<br />

<strong>der</strong> dann in den Chips mittels aktiver Jitter-Unterdrückung<br />

mehr o<strong>der</strong> weniger reduziert<br />

wird. Damit traut man sich zwar,<br />

einen Konverter anzusteuern, nicht aber<br />

einen AES- o<strong>der</strong> S/P-DIF-Ausgang. Sollen<br />

diese arbeiten, wird ein an<strong>der</strong>er Modus<br />

(Asynchronous) aktiviert, bei dem die<br />

Sample-Frequenz extern eingespeist wird.<br />

RME (wie an<strong>der</strong>e professionelle Hersteller)<br />

arbeitet natürlich grundsätzlich mit<br />

einer internen, sehr stabilen Clock, auch bei<br />

simplem Abspielen vom Computer. Wahlweise<br />

wird synchron zu einem digitalen<br />

Eingangssignal (Word, S/P-DIF, ADAT) gearbeitet.<br />

Dann kommt zusätzlich RMEs Steadyclock,<br />

eine aktive Jitter-Unterdrückung, zum<br />

Zuge, die eine eventuell unsaubere externe<br />

Clock effizient säubert. Auf diese Weise ist<br />

man Lichtjahre von den Class-Compliant-<br />

Clock-Methoden entfernt.<br />

Als Entwickler professioneller Lösungen<br />

im Bereich <strong>der</strong> Analog-Digitalund<br />

Digital-Analog-Wandlung genießt<br />

RME Audio einen sehr guten Ruf. Haben<br />

Sie in Zukunft vor, Lösungen für<br />

den Heimbereich anzubieten, mit denen<br />

Konsumenten von ihrem Computer<br />

o<strong>der</strong> Netzwerkaudioplayer Musik an<br />

ihre Hi-Fi-Anlage übertragen können?<br />

Natürlich werden unsere Geräte nicht nur<br />

in professionellen Studios, son<strong>der</strong>n von<br />

begeisterten Anwen<strong>der</strong>n auch im semiprofessionellen<br />

wie dem heimischen Umfeld<br />

eingesetzt. Neben dem in Kürze erhältlichen<br />

Babyface, sicher das home-kompatibelste<br />

Gerät, welches wir je entwickelt haben,<br />

finden sich vor allem Fireface 400 (Firewire)<br />

und Fireface UC (USB) auf den Desktops<br />

zahlreicher Anwen<strong>der</strong>. In Sachen Wandler<br />

hat <strong>der</strong> ADI-2 einen sehr guten Ruf in<br />

<strong>der</strong> Hi-Fi-Szene und den Vorteil, durch die<br />

Beschränkung auf zwei Kanäle den Geldbeutel<br />

zu schonen.<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

Der Music Hall dac25.3 (Test ab S. 54) nimmt neben den gängigen digitalen Zuspielungsarten (optisch<br />

und elektrisch) eben auch Signale per USB-Schnittstelle entgegen<br />

Allerdings wird per USB zugespielte Musik nur<br />

mit max. 16 Bit und 48 kHz wie<strong>der</strong>gegeben<br />

Wissen 33


Elektrosmog führt zu<br />

Klangbeeinträchtigungen<br />

Wer Musik im wahrsten Sinne des Wortes „ungestört“ genießen möchte, wird in einer durchweg elektrisierten Welt nicht mehr<br />

an Netzfilterlösungen vorbeikommen, die ungetrübten Klanggenuss sicherstellen. <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> sprach mit Hans M. Strassner,<br />

Geschäftsführer von HMS Elektronik, über Lösungen für das Problem lästigen Verzerrungsprodukte.<br />

Hans M. Strassner,<br />

Geschäftsführer<br />

HMS Elektronik<br />

Herr Strassner, wie<br />

sehen Sie als Kabelund<br />

Netzfilterspezialist<br />

die Situation in<br />

<strong>der</strong> Grundkonstruktion<br />

von Geräten <strong>der</strong><br />

Unterhaltungselektronik<br />

in Bezug auf<br />

einen ausreichenden<br />

Schutz <strong>der</strong> Geräte<br />

mittels Netzfilterung?<br />

Erfor<strong>der</strong>n die<br />

bisherigen Bedingungen angepasste<br />

Einzellösungen?<br />

Ja, zumindest zusätzliche Maßnahmen, den<br />

letzten Teil Ihrer Frage betreffend. Die seit<br />

ca. 15 Jahren in Kraft befindlichen Vorschriften<br />

zur Elektromagnetischen Verträglichkeit<br />

(EMV) sind angesichts <strong>der</strong> Tatsache, dass<br />

unsere Welt vom elektrischen Dosenöffner<br />

bis zum PC nur noch elektrisch funktioniert,<br />

sicher zwingend, um <strong>der</strong>en ungestörte Funktion<br />

zu garantieren. Eine wertige Hi-Fi-Anlage<br />

wird je nach Störumfeld (Elektrosmog)<br />

nur äußerst selten den Dienst total quittieren.<br />

Von daher hat <strong>der</strong> Hersteller also den<br />

EMV-Vorschriften bereits ausreichend entsprochen.<br />

Häufig sind aber klangbeeinträchtigende<br />

Verzerrungsprodukte, die zu wechselnden<br />

Tageszeiten unterschiedlich heftig<br />

ausfallen, die Folge. Dies ist ein zwingendes<br />

Indiz für die Notwendigkeit zusätzlicher<br />

Netzfilterung, die auch im hohen Megahertz-<br />

Bereich (UKW, TV, Handy etc.) wirksam sein<br />

sollte. Auch wenn <strong>der</strong> Hi-Fi-Liebhaber keine<br />

zeit- o<strong>der</strong> wochentagabhängige Klangbeeinträchtigung<br />

feststellen kann: UKW, TV<br />

und Handyumsetzer sowie vieles im beson<strong>der</strong>s<br />

schädlichen Kurzwellenbereich ist heute<br />

rund um die Uhr aktiv – es empfiehlt sich ein<br />

Versuch mit zusätzlicher Netzfilterung. Die<br />

Netzleitung in <strong>der</strong> Wand und außerhalb (wie<br />

im Übrigen auch jedes an<strong>der</strong>e Kabel o<strong>der</strong><br />

Drahtstück) agiert wie eine Antenne für alle<br />

elektromagnetischen Signale. Störungen des<br />

Klangbildes sind vorprogrammiert, insbeson<strong>der</strong>e<br />

bei städtischen Wohnlagen in höheren<br />

Etagen mit mehr o<strong>der</strong> weniger freiem Blick<br />

auf den nächsten Funkmast o<strong>der</strong> -turm. Unser<br />

Netzfilterangebot ist auf die Beseitigung von<br />

Störungen netzinduzierter Art spezialisiert;<br />

wenn man so will, die von Ihnen angesprochene,<br />

den Bedingungen vor Ort angepasste<br />

„Einzellösung“. Allerdings sind die Störumfeldbedingungen<br />

sehr häufig sehr ähnlich,<br />

was uns eine weitgehende Standardisierung<br />

<strong>der</strong> Filterfunktionen erlaubt. Unterschieden<br />

werden muss nur, ob eine leistungsstarke<br />

Endstufe o<strong>der</strong> ein analog bzw. digital arbeitendes<br />

Quellengerät gefiltert werden muss.<br />

Wie sehen Sie die Marktentwicklung im<br />

Bereich des vergrößerten Kabelangebotes?<br />

Es werden auch zukünftig mit Regelmäßigkeit<br />

neue Namen hinzukommen. Kabel herzustellen<br />

erscheint für viele zu verlockend einfach.<br />

Dass dies so nicht stimmt, erfahren viele erst<br />

nach erheblicher Vermarktungsanstrengung<br />

mit unzureichendem Erfolg. HMS ist spezialisiert<br />

auf die Entwicklung und Fertigung extrem<br />

verlustarmer, einstreufester und damit klangneutraler<br />

Kabel, streng auf <strong>der</strong> Basis physikalischer<br />

Grundlagen. Zum Beispiel hat unsere<br />

High-End-Serie „Gran Finale Jubilee“ erheblichen<br />

Entwicklungsaufwand verschlungen<br />

und dürfte klanglich kaum zu toppen sein.<br />

Ich glaube sagen zu dürfen: Hier haben wir<br />

klar einen „Vorsprung durch Technik“. Im Übrigen<br />

bin ich Verfechter des marktwirtschaftlichen<br />

positiv anerkannten Arguments –<br />

„Wettbewerb belebt das Geschäft“.<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

Wissen: Neue Medien im Überblick<br />

Portable Player<br />

Portable Player, umgangssprachlich auch<br />

als MP3-Player bekannt, legten den<br />

Grundstein zur Befreiung <strong>der</strong> Musikdateien<br />

vom Computer. Der richtige<br />

Durchbruch gelang den Portable Playern<br />

im Jahr 2001 mit <strong>der</strong> Markteinführung<br />

des Apple iPod. Heute können neben Musik-<br />

auch Bild- und Videodaten abgespielt<br />

werden. Ferner beschränken sie sich nicht<br />

mehr nur auf das MP3-Format. Dank des<br />

stetig anwachsenden Speicherplatzes unterstützen<br />

mo<strong>der</strong>ne Player ebenfalls das<br />

verlustfrei komprimierte FLAC und sogar<br />

unkomprimierte WAV-Dateien.<br />

Medienserver<br />

Medienserver sind vollwertige Computer<br />

mit Mainboard, Arbeitsspeicher und<br />

umfangreichen Festplattenkapazitäten,<br />

die für die Audiowie<strong>der</strong>gabe und eine<br />

Headless-Bedienung konzipiert wurden.<br />

Dank Netzwerkkarte beherrscht die Vielzahl<br />

<strong>der</strong> Medienserver Funktionen wie<br />

Streaming und die Wie<strong>der</strong>gabe von Onlineradio.<br />

Mit ihren Ausstattungsmerkmalen<br />

ähneln die Medienserver jedoch<br />

nur in Bezug auf ihre Leistungsmerkmale<br />

einem handelsüblichen Computer, hinsichtlich<br />

Größe und Design passen sie in<br />

jedes Hi-Fi-Rack.<br />

Netzwerkplayer<br />

Die kleinere Variante eines Audioservers<br />

ist <strong>der</strong> Netzwerkplayer. Dieser wird auch<br />

als Streaming-Client bezeichnet und beschränkt<br />

sich auf reines Datenstreaming.<br />

Ein Netzwerkplayer hat keine eigene<br />

Festplatte verbaut und bezieht seine Daten<br />

von Computern o<strong>der</strong> Netzwerkfestplatten.<br />

Die beiden Letzteren werden<br />

deshalb auch als Media-Server bezeichnet.<br />

Zusammen mit einem Media-Ren<strong>der</strong>er<br />

(Medienwie<strong>der</strong>gabe) und einem<br />

Control-Point (Bedienoberfläche), die <strong>der</strong><br />

Netzwerkplayer in sich vereint, werden<br />

die Vorgaben des UPnP-Protokolls erfüllt.<br />

34 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at


D<br />

A<br />

Deglitcher<br />

Tiefpass<br />

Technikwissen:<br />

Die Wandlung<br />

Die Digital-zu-Analog-Wandlung spielt eine nicht unerhebliche Rolle in <strong>der</strong> Signalverarbeitung<br />

und viele Hi-Fi-Geräte lassen sich über einen externen Konverter klanglich<br />

aufwerten. Was aber geschieht – technisch gesehen – überhaupt bei <strong>der</strong> Wandlung,<br />

die für das heimische Soundtuning hilfreich sein kann?<br />

Bei <strong>der</strong> Analog-zu-Digital-Wandlung<br />

wird ein analoges, zeitkontinuierliches<br />

Wechselspannungssignal in ein digitales,<br />

zeitdiskretes Signal übertragen. Dieser Vorgangwird<br />

in <strong>der</strong> Digitaltechnik als Quantisierung<br />

bezeichnet. Die Wortbreite, auch<br />

unter dem Begriff Bitauflösung bekannt,<br />

gibt dabei an, mit wie vielen binären Zahlenstellen<br />

die Amplitude eines Signals digitalisiert<br />

werden soll. Das bedeutet, dass das<br />

analoge Signal zu bestimmten Zeitabständen<br />

abgetastet wird, wodurch <strong>der</strong> gemessene<br />

Pegel in Zahlenwerten abgespeichert<br />

VON TORSTEN PLESS<br />

werden kann. Bei <strong>der</strong> Digitalisierung von<br />

analogen Signalen werden die Daten in<br />

Unterhaltungselektronikmedien meist mit<br />

einer Wortbreite von 16 bis 24 Bit quantisiert.<br />

Eine 16-Bit-Auflösung ist <strong>der</strong> festgelegte<br />

Standard für die Audio-CD. Bis zu 24<br />

Bit können bei einer Blu-ray Disc verwendet<br />

werden. Weil die Digitalisierung in Form<br />

von binären Zahlen erfolgt, hat die Konvertierung<br />

immer eine Anzahl möglicher Werte,<br />

die einer Potenz von Zwei entspricht.<br />

Dementsprechend ergeben sich bei 16 Bit<br />

2 16 = 65 536 unterschiedliche, diskrete Zahlenwerte.<br />

Bei einem 24-Bit-Signal sind dies<br />

bereits 2 24 = 16 777 216 Werte, rund 16,8<br />

Millionen Stufen.<br />

Abtastung<br />

Während bei <strong>der</strong> Quantisierung die Höhe<br />

<strong>der</strong> Amplitudenwerte gemessen und gespeichert<br />

wird, bezeichnet die Abtastrate –<br />

o<strong>der</strong> auch Sample-Rate – die Häufigkeit,<br />

mit <strong>der</strong> dem analogen Signal in einem bestimmten<br />

Zeitintervall Samples entnommen<br />

werden. Jedes entnommene Sample wird<br />

als digitaler Wert gespeichert, <strong>der</strong> die Am-<br />

Wissen 35


plitude des Signals zum jeweiligen Zeitpunkt<br />

repräsentiert. Die oft verwendete Sample-<br />

Frequenz von 44,1 Kilohertz (kHz) stammt<br />

noch aus den Anfängen <strong>der</strong> digitalen Audiotechnik,<br />

in <strong>der</strong> digitale Audioaufnahmen<br />

auf Videoband vorgenommen wurden. Bei<br />

<strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Audio-CD wurde diese<br />

Sampling-Frequenz übernommen und ist bis<br />

heute Standard für dieses Trägermedium.<br />

Da aufgrund <strong>der</strong> endlichen Abtastung und<br />

Quantisierung nicht mehr alle Werte des<br />

Originalsignals auf digitaler Ebene bekannt<br />

sind, müssen für dessen Rekonstruktion genügend<br />

Informationen erhalten bleiben.<br />

Dies wird durch das Abtasttheorem nach<br />

Shannon und Nyquist bestimmt, welches<br />

besagt, dass die Abtastfrequenz mindestens<br />

das Doppelte <strong>der</strong> Bandbreite des Nutzsignalspektrums<br />

betragen muss, damit das<br />

Ursprungssignal ohne Informationsverlust<br />

aus dem erhaltenen zeitdiskreten Signal einwandfrei<br />

rekonstruiert werden kann. Das<br />

heißt: Wenn ein Signal einwandfrei wie<strong>der</strong>hergestellt<br />

werden soll, muss dessen<br />

höchste Frequenz bekannt sein, damit diese<br />

mit mehr als <strong>der</strong> doppelten Frequenz abgetastet<br />

werden kann. Wird das Theorem nicht<br />

eingehalten, kommt es zu einer Verschiebung<br />

ungewollter Signalanteile in den Nutzbereich,<br />

die nach <strong>der</strong> Digital-zu-Analog-Wandlung<br />

hörbar werden. Diese sogenannten Alias-<br />

Frequenzen verfügen über keinerlei harmonischen<br />

Zusammenhang zum Ursprungssignal.<br />

Um dies zu vermeiden, sitzt bereits im<br />

Analog-zu-Digital-Konverter ein Anti-Aliasing-Filter,<br />

<strong>der</strong> eingehende Signale auf die<br />

maximal zulässige Bandbreite begrenzt. Bei<br />

einer Auflösung von 44,1 kHz dürfte das Audiosignal<br />

maximal bis zu 22,05 kHz reichen.<br />

Die Konvertierung<br />

Die Digital-zu-Analog-Wandlung beschreibt<br />

die Rekonstruktion <strong>der</strong> analogen Ausgangsspannung<br />

aus bereits digitalen Zahlenwerten.<br />

Das Verfahren wird dabei in drei grundsätzliche<br />

Arten unterschieden. Der Wäge-Konverter<br />

ist mit einer Reihe von Wi<strong>der</strong>ständen<br />

aufgebaut, <strong>der</strong>en Werte exponentiell steigen.<br />

Die Anzahl <strong>der</strong> Wi<strong>der</strong>stände ist gleich groß<br />

wie die Anzahl <strong>der</strong> ausgegebenen binären<br />

Werte. Jedes Bit schaltet einen dem Stellenwert<br />

entsprechend gewichteten Wi<strong>der</strong>stand<br />

ein. Dies geschieht über einen Schalter, <strong>der</strong> im<br />

geschlossenen Zustand die Referenzspannung<br />

durch den Wi<strong>der</strong>stand passieren lässt.<br />

Die Spannung wird anschließend zum analogen<br />

Ausgangsverstärker geleitet.<br />

Beim R-2R-Wandler werden im Gegensatz<br />

zum Wäge-Konverter pro Bitstufe zwei<br />

U<br />

Mit doppelter Abtastrate erhöht sich auch die<br />

Genauigkeit des digitalen Signals<br />

Wi<strong>der</strong>stände benötigt: ein Wi<strong>der</strong>stand<br />

R und ein doppelt so großer 2R. Diese<br />

Wi<strong>der</strong>standsgrößen geben dem Digital-zu-<br />

Analog-Wandler seinen Namen. Die einzelnen<br />

Wi<strong>der</strong>stände sind vor dem Verstärker<br />

in Reihe geschaltet, um einen wachsenden<br />

Gesamtwi<strong>der</strong>stand zu bilden. Sie werden<br />

für die Umwandlung mit elektronischen<br />

Schaltern zu- und abgeschaltet, wodurch die<br />

Datenbits eines jeden Samples vom Verstärker<br />

in eine Ausgangsspannung gewandelt<br />

werden können.<br />

Der 1-Bit-Wandler, auch digitaler Delta-<br />

Sigma-Konverter genannt, enthält je einen<br />

Interpolationsfilter, Modulator und Ausgangskondensator.<br />

Da dieser Wandler in<br />

seiner Herstellung im Vergleich zu an<strong>der</strong>en<br />

Konvertern relativ kostengünstig ist, wird<br />

er gern in Produkten <strong>der</strong> Unterhaltungs-<br />

t<br />

Abtastrate<br />

32 kHz<br />

44,1 kHz<br />

48 kHz<br />

88,2 kHz<br />

96 kHz<br />

192 kHz<br />

Anwendung<br />

Digitales Radio<br />

Standard-CD-Format<br />

Digital Audio Tape (DAT)/<br />

Mini-Disc<br />

Doppelte CD-Abtastrate<br />

Hochauflösendes Format/<br />

High End<br />

Hochauflösendes Format/<br />

High End (wird von Blu-ray<br />

und DVD unterstützt)<br />

elektronik verwendet. Im Interpolationsfilter<br />

werden entsprechend dem Oversampling-<br />

Faktor des Filters die eingehenden Signale<br />

„überabgetastet“. Daraus entsteht im<br />

Modulator ein 1-Bit-Signal mit einer hohen<br />

Sample-Frequenz. Anschließend werden<br />

die ausgehenden Werte verglichen und <strong>der</strong><br />

Schalter des Ausgangskondensators kann<br />

für die Sample-Dauer entwe<strong>der</strong> geöffnet<br />

o<strong>der</strong> geschlossen werden. Ist Letzteres <strong>der</strong><br />

Fall, kann eine Referenzspannung durch<br />

den Kondensator fließen. Da sich <strong>der</strong> Kondensator<br />

nicht sofort entlädt, wird ein Mittelwert<br />

zwischen Nullen und Einsen gebildet,<br />

womit <strong>der</strong> analoge Spannungsverlauf<br />

rekonstruiert wird.<br />

Glitches und Filter<br />

Nach dem eigentlichen Digital-zu-Analog-<br />

Wandler passiert das Signal die Deglitcher-<br />

Stufe. Ein „Glitch“ bezeichnet eine Spannungsspitze,<br />

die durch die Umschaltvorgänge<br />

im Konverter auftreten kann. Der<br />

Deglitcher hat die Aufgabe, die impulshaften<br />

Spannungsspitzen aus dem Signal<br />

zu entfernen, sodass ein sauberes Signal<br />

entsteht. Dafür kommen ähnlich <strong>der</strong> Analogzu-Digital-Wandlung<br />

eine Sample- und eine<br />

Hold-Stufe zum Einsatz. Der Deglitcher wartet<br />

dabei, bis das Signal aus dem Wandler<br />

stabil verläuft, tastet es ab und speichert es in<br />

einem Kondensator. An dessen Ausgang liegt<br />

anschließend das saubere Signal ohne Spannungsspitzen<br />

an. Trotz <strong>der</strong> entfernten Glitches<br />

entspricht das Signal immer noch nicht<br />

U<br />

Direkt nach dem D/A-Wandler besteht das<br />

Signal aus einzelnen Spannungsstufen<br />

t<br />

U<br />

Passiert das Signal den Deglitcher, nähert es<br />

sich seinem analogen Vorbild an<br />

t<br />

U<br />

Nach dem Rekonstruktionsfilter befindet sich<br />

am Ausgang das analoge Ursprungssignal<br />

t<br />

Bil<strong>der</strong>: Advance Acoustic, Auerbach Verlag, Stock.xchng<br />

36 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at


seiner Ursprungsform. In diesem Zustand<br />

sieht es noch stufenförmig aus, was nicht den<br />

Vorgaben des Abtasttheorems nach Shannon<br />

und Nyquist entspricht. An dieser Stelle<br />

kommt <strong>der</strong> analoge Rekonstruktionsfilter zum<br />

Einsatz, <strong>der</strong> einem Tiefpassfilter entspricht. Je<br />

nach Flankensteilheit des Filters nimmt dieser<br />

Einfluss auf die anschließende Klangqualität<br />

des Ausgangssignals. Der Rekonstruktionsfilter<br />

entfernt die ungewollten Obertöne<br />

0 Hz<br />

L(dB)<br />

f s<br />

2<br />

20 kHz<br />

22,05 kHz<br />

24,1 kHz<br />

f s<br />

44,1 kHz<br />

Dieser Vorgang wird als zweifaches beziehungsweise<br />

vierfaches Oversampling bezeichnet.<br />

Am Beispiel eines Audio-CD-Players<br />

mit digitalem Ausgang und angeschlossenem<br />

externen Digital-zu-Analog-Wandler können<br />

beim zweifachen Oversampling 88 200<br />

Abtastwerte pro Sekunde genutzt werden.<br />

Ein sich daraus ergeben<strong>der</strong> Vorteil besteht<br />

in <strong>der</strong> Verteilung von im Nutzsignalspektrum<br />

befindlichen Rauschsignalen auf einen<br />

doppelt so großen Frequenzbereich. Da sich<br />

<strong>der</strong> Übertragungsbereich des Rekonstruktionsfilters<br />

nicht geän<strong>der</strong>t hat, ist im anschließenden<br />

hörbaren Nutzband nur noch<br />

die halbe Rauschenergie enthalten. Wird die<br />

Abtastung auf ein Vierfaches erhöht, sinkt<br />

das Rauschsignal sogar auf ein Viertel seiner<br />

Leistung ab. Auch <strong>der</strong> Rekonstruktionsfilter<br />

profitiert vom neu gewonnen Abstand zwischen<br />

Basis- und Differenzbän<strong>der</strong>n. Dank<br />

<strong>der</strong> Oversampling-Technik muss dieser nicht<br />

mehr so steilflankig ausfallen, was sich in<br />

einem lineareren Phasengang und einem<br />

verbesserten Impulsverhalten äußert.<br />

Kommentar<br />

Um den Klang grundsätzlich<br />

neu zu definieren, ist<br />

<strong>der</strong> Digital-zu-Analog-<br />

Wandler sicher nicht das<br />

erste Glied in <strong>der</strong> Signalkette,<br />

das ausgetauscht werden<br />

muss. Dennoch schafft<br />

Thorsten Pless,<br />

Redakteur er es, gerade günstigere<br />

Audiokomponenten klanglich aufzuwerten.<br />

Aber auch teurere Geräte profitieren von<br />

einem eigenständigen Wandler, <strong>der</strong> nicht<br />

von umgebenen Bauteilen beeinflusst wird.<br />

Wie die Theorie in <strong>der</strong> Praxis umgesetzt<br />

wird und wie Sie davon profitieren, erfahren<br />

Sie in unserem großen D/A-Wandler-<br />

Vergleichstest ab Seite 48.<br />

Anzeige<br />

Für eine CD-Qualität ohne Oversampling<br />

schneidet <strong>der</strong> Filter bei 22,05 kHz ab<br />

(Intermodulationstöne) gemäß dem Abtasttheorem.<br />

Nach <strong>der</strong> Filterung entsteht wie<strong>der</strong><br />

ein analoges Ausgangssignal, das annähernd<br />

dem Ursprungssignal entspricht.<br />

Überabtastung<br />

Wenn in <strong>der</strong> digitalen Audioverarbeitung mit<br />

größeren Sample-Raten als <strong>der</strong> doppelten<br />

Abtastfrequenz eines Audiosignals gearbeitet<br />

wird, ist vom Oversampling die Rede.<br />

Dies führt zu mehreren Vorteilen in <strong>der</strong> anschließenden<br />

Wie<strong>der</strong>gabe. Da die maximale<br />

Frequenz des Audiomaterials bekannt ist,<br />

lassen sich auf digitaler Ebene Zwischenabtastwerte<br />

berechnen, die dem Audiomaterial<br />

hinzugefügt werden. Technisch wird dies<br />

durch die Entfernung von Summen- und Differenzbän<strong>der</strong>n<br />

des eigentlichen Nutzsignals<br />

erreicht. Je nach berechneter Anzahl <strong>der</strong> zu<br />

entfernenden Bän<strong>der</strong> stehen doppelt o<strong>der</strong><br />

viermal so viele Abtastwerte zur Verfügung.<br />

EMOTION<br />

PUR<br />

L(dB)<br />

f s<br />

2<br />

f s<br />

Wollen Sie wissen, was Ihre Anlage<br />

wirklich kann? Der AudioVolver II von audiodata<br />

bringt Ihre Lautsprecher und die Raumakustik in Einklang.<br />

0 Hz<br />

20 kHz<br />

88,2 kHz<br />

156,4 kHz<br />

176,4 kHz<br />

Infos und Pressestimmen unter www.audiodata.eu<br />

Bei vierfachem Oversampling in CD-Qualität<br />

muss <strong>der</strong> Filter bis 88,2 kHz reichen<br />

Wissen 37


Unhörbare Musik<br />

Musik steckt voller Signale, die wir gar nicht wahrnehmen, und genau diesen Umstand<br />

macht sich das MP3-Format bei <strong>der</strong> Datenreduktion zunutze. Wir zeigen Ihnen<br />

die Tricks <strong>der</strong> Ingenieure und ab welcher Bitrate MP3 vom Original nicht zu unterscheiden<br />

ist.<br />

VON DENNIS SCHIRRMACHER<br />

Das sind die Köpfe hinter dem MP3-Standard. Das Audioteam formte sich 1987 an <strong>der</strong> Universität<br />

Erlangen-Nürnberg und wollte Musik in hoher Qualität über das Telefon übertragen.<br />

Heute gelten sie als Legenden <strong>der</strong> Datenreduktion<br />

Ein MP3-Player-Prototyp (1994) des Fraunhofer-Instituts.<br />

Das Gerät ist so groß wie eine Zigarettenschachtel<br />

und verfügt über ein Megabyte Speicherplatz<br />

Bil<strong>der</strong>: Auerbach Verlag, Fraunhofer IIS<br />

38 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at


1989 schließt Karlheinz Brandenburg sein<br />

Diplom über den OCF-Algorithmus ab. Im Zuge<br />

dessen entstand die MPEG-Standardisierung<br />

In den 1970er Jahren keimte die Idee auf,<br />

Musik in hoher Qualität über eine Telefonleitung<br />

zu übertragen. Akustische Signale<br />

konnten und können aufgrund <strong>der</strong> geringen<br />

Bandbreite von ISDN jedoch nur mit einem<br />

sehr beschnittenen Frequenzspektrum übertragen<br />

werden. Der sogenannte Hauptsprachbereich<br />

umfasst Frequenzen von 250<br />

Hertz bis fünf Kilohertz und garantiert eine<br />

optimale Sprachverständlichkeit, ist von<br />

Hi-Fi-Qualität aber weit entfernt. Eine<br />

Erweiterung des Frequenzbereiches vergrößert<br />

den Datenstrom, eine Komprimierung<br />

<strong>der</strong> Signale ist also notwendig.<br />

Damit war <strong>der</strong> Grundstein für das MP3-<br />

Format gelegt. Die Erfolgsgeschichte<br />

begann bereits 1987 an <strong>der</strong> Universität<br />

Erlangen-Nürnberg, seinen charakteristischen<br />

Namen erlangte <strong>der</strong> Standard indes<br />

1995. Die Forscher berücksichtigten<br />

in ihrem Ansatz die Grundlagen <strong>der</strong> Datenkompression<br />

und untersuchten Musik<br />

in Bezug auf redundante und irrelevante<br />

Anteile. Wenn etwas kleiner werden soll,<br />

muss schließlich etwas entfernt werden –<br />

in diesem Fall natürlich ohne Qualitätsverlust.<br />

Das MP3-Format erfüllt dieses Versprechen<br />

und setzt dabei auf die Eigenschaften<br />

des menschlichen Gehörs.<br />

1990 war es dann möglich, Audiosignale in<br />

hoher Qualität mit nur 64 kBit/s über eine<br />

ISDN-Telefonleitung zu übertragen<br />

Ohrenbetrug<br />

Musik steckt voller Töne, die wir gar nicht<br />

hören. Das liegt daran, dass die Wahrnehmung<br />

von Frequenzen in unserem Innenohr<br />

über Wan<strong>der</strong>wellen erfolgt und je nach<br />

Frequenz fallen diese kürzer respektive länger<br />

aus. Zudem verlangen tiefere Töne zur<br />

Wahrnehmung einen kräftigeren Schalldruck<br />

als hohe. Diese Vorgänge benötigen<br />

natürlich Zeit und es kommt zu Verdeckungseffekten<br />

(Maskierung), die einen<br />

Grundpfeiler bei <strong>der</strong> Datenreduktion des<br />

MP3-Formats bilden. Dabei werden Töne<br />

von an<strong>der</strong>en überlagert und sind somit irrelevant.<br />

Beispielsweise verdeckt ein lauter,<br />

dominanter Trompeteneinsatz ein filigranes<br />

Flötenspiel. Dessen Töne sind selbstverständlich<br />

noch vorhanden, werden aber<br />

aufgrund <strong>der</strong> Beschaffenheit unserer Ohren<br />

nicht mehr wahrgenommen. In <strong>der</strong> Praxis<br />

offenbaren sich Simultan-, Nach- und Vorverdeckung.<br />

Letzteres klingt nach einem<br />

Paradoxon, ist allerdings durchaus real und<br />

<strong>der</strong> Signalverarbeitung in unserem Gehirn<br />

zuzuschreiben. Das MP3-Codierungsverfahren<br />

bildet also gut hörbare Teile <strong>der</strong> Musik<br />

sehr genau ab, an<strong>der</strong>e Teile wie<strong>der</strong>um<br />

weniger genau und unhörbare Informationen<br />

werden schlicht ignoriert. Diese flexible<br />

Darstellung spart Bandbreite und fügt<br />

gleichzeitig eine Abweichung in Form eines<br />

Rauschens in das Musiksignal ein; im Idealfall<br />

wird dieses aber maskiert und ist nicht<br />

hörbar. Das ist abhängig von <strong>der</strong> Bitrate,<br />

denn ist diese zu niedrig gewählt, wird das<br />

Codiergeräusch wahrnehmbar.<br />

Ein weiterer Grundpfeiler für die Codierung<br />

ist die Erkenntnis, dass wir in Frequenzbän<strong>der</strong>n<br />

hören. In Abhängigkeit von den in <strong>der</strong><br />

Gruppe enthaltenen Tönen wird die Zahl<br />

<strong>der</strong> Quantisierungsstufen dynamisch gewählt.<br />

Je höher ein Ton wird, desto breiter<br />

wird die Gruppe. Das ist auch <strong>der</strong> Grund<br />

für die höher empfundene Lautstärke bei<br />

hohen Tönen; außerdem werden mehr Bits<br />

für die Quantisierung benötigt. Im Gegenzug<br />

fallen nur wenig Bits an, wenn ein Ton<br />

einen großen Teil des Frequenzspektrums<br />

verdeckt und so das Quantisierungsrauschen<br />

maskiert. Die jeweils erfor<strong>der</strong>liche<br />

Der gelbe Ton verfügt über mehr Schalldruck,<br />

erklingt über ein gewisses Frequenzspektrum<br />

und verdeckt aufgrund dessen den roten Ton<br />

Zahl von Quantisierungsstufen und damit<br />

<strong>der</strong> zulässige Grenzstörabstand lassen sich<br />

für jedes Teilband eindeutig berechnen. Für<br />

eine noch effizientere Codierung können<br />

zudem Teilbän<strong>der</strong> ohne Nutzsignal unterdrückt<br />

werden.<br />

Hörtest<br />

Die Codierung ist also ein Zusammenspiel<br />

<strong>der</strong> quantisierten Frequenzbän<strong>der</strong>, Verdeckungseffekte<br />

und <strong>der</strong> gewählten Bitrate.<br />

Am effizientesten arbeitet hier <strong>der</strong> variable<br />

Ansatz, bei dem die Datenrate flexibel<br />

angepasst wird. Natürlich spielt daneben<br />

die Musikart eine große Rolle, so lässt sich<br />

etwa ein Popsong effizienter codieren als<br />

ein filigranes Jazzensemble. Die Datenrate<br />

eines unkomprimierten Musikstücks auf<br />

einer Audio-CD beträgt rund 1,4 Megabit<br />

pro Sekunde, während das MP3-Format<br />

CD-Qualität bei einer Datenrate von lediglich<br />

128 Kilobit pro Sekunde (kBit/s)<br />

verspricht. Aber selbst ungeschulte Hörer<br />

können hier das Quantisierungsrauschen<br />

wahrnehmen, insbeson<strong>der</strong>e bei hohen<br />

Tönen. Bei noch niedrigeren Datenraten<br />

klingt die Musik zunehmend dumpfer und<br />

blecherner. Die Datenrate sollte 192 kBit/s<br />

nicht unterschreiten. Die Wahrnehmung ist<br />

allerdings auch stark von <strong>der</strong> Qualität <strong>der</strong><br />

Wie<strong>der</strong>gabekette abhängig und auf professionellem<br />

Studio-equipment wird die verlustbehaftete<br />

Codierung schneller enttarnt.<br />

Im handelsüblichen MP3-Player macht das<br />

Format jedoch eine hervorragende Figur.<br />

Wir hören in Frequenzbän<strong>der</strong>n. Dies macht sich<br />

<strong>der</strong> Codec zunutze und teilt den Abschnitten<br />

dynamisch die Bits zur Quantisierung zu<br />

Ist die Bitrate (96 KBit/s) jedoch auch zu gering<br />

gewählt, wird das Codiergeräusch hörbar (rot)<br />

und die Qualität leidet<br />

Wissen 39


Con Espressione<br />

Test<br />

Jens Voigt<br />

Redakteur<br />

Produkt Bewertung Seite<br />

Musikserver<br />

Mcubed<br />

RipNAS Z1000<br />

Reson<br />

rh4<br />

D/A-Wandler<br />

Arcam<br />

rDAC<br />

Lindemann<br />

USB-DAC 24/192<br />

Musical Fidelity<br />

M1DAC<br />

Music Hall<br />

dac25.3<br />

Atoll<br />

DAC 100<br />

Advance Acoustic<br />

MDA-503<br />

Sehr gut<br />

88<br />

Gut<br />

80<br />

Ausgezeichnet<br />

92<br />

Ausgezeichnet<br />

92<br />

Sehr gut<br />

89<br />

Sehr gut<br />

89<br />

Sehr gut<br />

87<br />

Sehr gut<br />

86<br />

42<br />

44<br />

56<br />

50<br />

60<br />

54<br />

52<br />

58<br />

Produkt Bewertung Seite<br />

Standlautsprecher<br />

Lua<br />

Con Espressione<br />

Canton<br />

Karat 790.2 DC<br />

German Maestro<br />

HD-PF 200<br />

<strong>Röhre</strong>nvollverstärker<br />

Canor<br />

TP 106 VR<br />

Luxman<br />

SQ-N100<br />

T.A.C.<br />

K-35<br />

Vollverstärker<br />

Marantz<br />

PM-15S2<br />

SACD-Player<br />

Marantz<br />

SA-15S2<br />

Ausgezeichnet<br />

92<br />

Sehr gut<br />

86<br />

Gut<br />

73,5<br />

Sehr gut<br />

89<br />

Gut<br />

79<br />

Gut<br />

78,5<br />

Ausgezeichnet<br />

92<br />

Referenzklasse<br />

96<br />

64<br />

66<br />

68<br />

74<br />

76<br />

72<br />

80<br />

82<br />

In deutschen Wohnzimmern stehen<br />

verschiedene ältere Abspielgeräte, <strong>der</strong>en<br />

Wie<strong>der</strong>gabequalität wahrscheinlich<br />

von <strong>der</strong> technischen Entwicklung überholt<br />

wurde. Kann ein älteres und ehemals<br />

qualitativ hochwertiges Gerät also<br />

noch mit dem technischen Fortschritt<br />

mithalten? O<strong>der</strong> muss es ausgemustert<br />

werden? Nein! Ein neuer D/A-Wandler<br />

kann hier völlig neue klangliche Dimensionen<br />

eröffnen. Deshalb hat sich die<br />

Redaktion <strong>der</strong> <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> sechs aktuelle<br />

Modelle genauer angehört und sie<br />

verglichen. Wir wagen auch den Blick<br />

nach vorn, denn für den mo<strong>der</strong>nen Anspruch<br />

<strong>der</strong> Musikwie<strong>der</strong>gabe werden<br />

Musikserver zunehmend Einzug in die<br />

Hi-Fi-Racks halten. Wir haben zwei Modelle<br />

unter die akustische Lupe genommen<br />

und setzen damit die Serie aus den<br />

beiden vorangegangenen Ausgaben<br />

fort. Dabei entdeckten wir interessante<br />

Eigenschaften, denn die Geräte verlangen<br />

alle nach einer adäquaten Verstärkung.<br />

Diesmal sind dies die trendigen<br />

<strong>Röhre</strong>nvollverstärker, die trotz „alter“<br />

Technik volle Power bieten. Drei Modelle<br />

stehen im Test, dazu ein Verstärker,<br />

<strong>der</strong> mit aktuellen Transistoren arbeitet.<br />

Drei Stereo-Standlautsprecherpaare<br />

für jeden Anspruch komplettieren das<br />

Testfeld. Sie bringen das zu Gehör, was<br />

alle Glie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Signalkette vorher aufbereitet<br />

haben.<br />

40 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at


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Ihr Ratgeber für Audio, Video und Heimkino


Mcubed RipNAS Z1000<br />

AUSGABE 1.2011<br />

Drei in einem<br />

Computer, CD-Ripper und Netzwerkspeicher in einem Gerät, das zudem noch komplett<br />

headless, sprich ohne Tastatur, Maus und Bildschirm, auskommt – geht das überhaupt?<br />

Ja, das geht und wird vorbildlich von <strong>der</strong> Wiener Firma Mcubed mit dem RipNAS vorgeführt.<br />

Wir haben das neueste Modell <strong>der</strong> Z-Serie im Test.<br />

VON TORSTEN PLESS<br />

Der RipNAS ist ein vollwertiger PC mit<br />

Intel-Atom-CPU im Mini-Design, <strong>der</strong><br />

ohne jegliche Steuerung auskommt und<br />

sich einfach in das Heimnetzwerk integriert.<br />

Zwar könnte man auch gleich einen<br />

handelsüblichen PC dafür verwenden, dies<br />

würde allerdings auf Kosten <strong>der</strong> Betriebslautstärke<br />

und des Stromverbrauchs gehen.<br />

Das uns vorliegende Testmodell Z1000 ist<br />

mit einer 1-Terabyte-Festplatte ausgestattet,<br />

die ca. 2 800 Standardalben im FLAC-Format<br />

speichern kann. Unser Modell ist in einem<br />

lüfterlosen Gehäuse mit passiver Kühlung<br />

verbaut, wodurch ein maximales Betriebsgeräusch<br />

von 16 bis 19 dB(A) (A-bewerteter<br />

Schalldruckpegel) erreicht wird. Während<br />

<strong>der</strong> Musikwie<strong>der</strong>gabe ist also definitiv nichts<br />

vom RipNAS zu hören. Das Z1000 ist in den<br />

Farbausführungen Weiß-Silber und Schwarz<br />

erhältlich. Bei <strong>der</strong> schwarzen Version befindet<br />

sich eine durchgehende Acrylplatte auf<br />

<strong>der</strong> Gehäuseoberseite, während die an<strong>der</strong>e<br />

Farbvariante eine Gehäuseaussparung aufweist,<br />

die für den Sonos-Netzwerkplayer<br />

ZP90 vorgesehen ist. Das schwarze Klavierlackgehäuse<br />

unseres Modells trumpft mit<br />

einem sehr schicken Design und absolut<br />

sauberer Verarbeitung auf, wirkt ansonsten<br />

jedoch recht unspektakulär. Dies liegt nicht<br />

zuletzt daran, dass keinerlei Schalter o<strong>der</strong><br />

Potenziometer auf <strong>der</strong> Vor<strong>der</strong>seite zu finden<br />

sind. Lediglich eine kleine blaue LED gibt<br />

Auskunft über den aktuellen Betriebszustand.<br />

Wenigstens auf <strong>der</strong> Gehäuserückseite<br />

ist ein kleiner Netzschalter aufgelegt.<br />

Da <strong>der</strong> RipNAS ein vollständiger Server und<br />

Im „Windows Home Server“ wird <strong>der</strong> RipNAS<br />

sofort erkannt und <strong>der</strong> Inhalt angezeigt<br />

Neben „Squeezebox Server“, „iTunes“ und UPnP*<br />

akzeptiert <strong>der</strong> RipNAS auch SMB/CIFS-Server<br />

Die vorinstallierte Software „dBpoweramp“<br />

versteht sich mit oben aufgeführten Formaten<br />

Bil<strong>der</strong>: Auerbach Verlag, Mcubed<br />

42 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at


Details<br />

Dank Firefly wird <strong>der</strong> RipNAS<br />

auch von iTunes erkannt<br />

Die seitlichen Kühlrippen sind für den ruhigen Betriebszustand<br />

verantwortlich, wodurch ein zusätzlicher Lüfter entfällt<br />

Hersteller<br />

Modell<br />

Preis<br />

Internet<br />

Festplattenkapazität<br />

Audioformate<br />

Server-Protokolle<br />

Anschlüsse<br />

Gesamt<br />

Preis/Leistung<br />

Bewertung<br />

Mcubed<br />

RipNAS Z1000<br />

1 095 Euro<br />

www.hfx.at<br />

1 Terabyte<br />

FLAC, Apple Lossless, WMA Lossless,<br />

MP3 (Lame)<br />

Squeeze Center (Logitech), SMB/CIFS<br />

(Sonos u. a.), iTunes DAAP (Apple),<br />

Asset UPnP (versch. Geräte)<br />

3 × USB, LAN, Line Out, DVI, VGA<br />

38 von 43 Punkten<br />

Sehr gut<br />

Sehr gut 88/100<br />

Netzwerkspeicher (NAS) ist, kann dieser<br />

auch rund um die Uhr betrieben werden.<br />

Bei einem Energieverbrauch von 20 Watt<br />

im Ruhezustand ist dies durchaus vertretbar<br />

und weniger, als die meisten Desktop-<br />

Computer verbrauchen. Auf <strong>der</strong> Rückseite<br />

befinden sich drei USB-Buchsen und ein<br />

LAN-Port sowie je eine DVI- und VGA-<br />

Schnittstelle, falls man doch eine grafische<br />

Benutzeroberfläche vermissen sollte. Über<br />

den LAN-Port verbindet sich <strong>der</strong> RipNAS<br />

mittels Ethernet-Kabel mit dem Router. Die<br />

drei USB-Eingänge sind zur Erweiterung<br />

des internen Speichers sowie für die täglich<br />

ausgeführten automatischen Back-ups<br />

vorgesehen.<br />

CD-Ripper<br />

Die Installation des RipNAS gestaltet sich<br />

spielend einfach und das Gerät kann in jedem<br />

Raum, in dem eine Netzwerkverbindung<br />

zur Verfügung steht, aufgestellt werden.<br />

Dabei gilt es lediglich zu beachten, dass<br />

die Belüftungsschlitze und Kühlrippen nicht<br />

bedeckt werden dürfen. Stromnetzadapter<br />

angesteckt und per Ethernet-Kabel mit<br />

dem Netzwerk verbunden – fertig! Da <strong>der</strong><br />

RipNAS bereits vorkonfiguriert ist, kann<br />

direkt mit dem Rippen begonnen werden.<br />

Der Begriff „Rippen“ steht für das Kopieren<br />

von Musik auf die interne Festplatte und<br />

bedeutet im Falle des RipNAS das Einlesen<br />

und Speichern von Audio-CDs. Der Rip-Vorgang<br />

selbst dauerte bei unserem Test jeweils<br />

ca. zehn Minuten, bis die CD aus dem von<br />

Teac konstruierten DVD-Laufwerk wie<strong>der</strong><br />

ausgeworfen wurde. Trotz DVD-Laufwerk<br />

versteht sich <strong>der</strong> RipNAS „nur“ mit Audio-<br />

CDs und CD-R/RWs. Während des Rippens<br />

verbindet sich <strong>der</strong> RipNAS mit dem Internet<br />

und ruft von fünf verschiedenen Datenbanken<br />

(AMG, GD3, Music Brainz, Sonata,<br />

Freedb) Metadaten <strong>der</strong> eingelegten CD ab.<br />

Nach dem eigentlichen Rip-Vorgang, <strong>der</strong><br />

auf <strong>der</strong> Software „dBpoweramp“ <strong>der</strong> Firma<br />

Illustrate beruht, werden die eingelesenen<br />

Daten zum Ausgleich von Einlesefehlern<br />

mit einer Datenbank verglichen. Die ebenfalls<br />

von Illustrate entwickelte Datenbank<br />

Accurate Rip vergleicht dabei die Auslese-Ergebnisse<br />

an<strong>der</strong>er Nutzer, die <strong>der</strong> Datenbank<br />

ihre automatisch generierten CRC-Prüfsummen<br />

zur Verfügung stellen. Die CRC-Prüfsummen<br />

werden bei diesem Vorgang vom<br />

Programm „EAC“ („Exact Audio Copy“)<br />

erstellt.<br />

Sollte die eingelesene CD nicht unter<br />

„Accurate Rip“ gelistet sein, berücksicht<br />

RipNAS im Secure-Mode C2 Fehlermeldungen<br />

seines Laufwerks. Zudem wird die<br />

CD doppelt eingelesen und die Ergebnisse<br />

werden miteinan<strong>der</strong> verglichen. Bei korrekter<br />

Überprüfung mit einer <strong>der</strong> beiden<br />

Varianten werden die eingelesenen Lie<strong>der</strong><br />

in einem eigenen Ordnersystem nach Alben<br />

und Interpreten einsortiert. Schlagen<br />

jedoch beide Varianten fehl, landen die<br />

Audiotracks im Ordner „Insecure“. Dies<br />

kam in unseren Tests allerdings kein<br />

einziges Mal vor.<br />

Formatvielfalt<br />

RipNAS ist so vorkonfiguriert, dass Audiodaten<br />

im FLAC-Format gespeichert<br />

werden. Das verlustfrei komprimierte<br />

Format wird mittlerweile von den<br />

meis-ten Netzwerkplayern unterstützt.<br />

Sollten Sie ein an<strong>der</strong>es Format bevorzugen,<br />

lässt sich dies unter Zuhilfenahme<br />

<strong>der</strong> drei mitgelieferten CDs realisieren.<br />

Dazu legt man einfach die CD mit dem<br />

darauf aufgedruckten Wunschformat<br />

ein und <strong>der</strong> RipNAS än<strong>der</strong>t dies automatisch.<br />

Die zur Auswahl stehenden Formate:<br />

AIFF, WAV, Apple Lossless, MP3<br />

und WMA. Parallel zur FLAC-Konvertierung<br />

kann <strong>der</strong> RipNAS auch MP3s speichern.<br />

Mit erfolgreichem Rip-Vorgang lässt sich<br />

nun von einem Netzwerkplayer auf die interne<br />

Festplatte des RipNAS zugreifen und<br />

die hinterlegten Audiodateien können gestreamt<br />

werden. Um eine hohe Kompatibilität<br />

zu allen gängigen Netzwerkplayern zu<br />

gewährleisten, sind auf dem RipNAS gleich<br />

mehrere Server-Anwendungen installiert.<br />

Dies sind im Einzelnen <strong>der</strong> Sonos-Server,<br />

Logitechs Squeeze-Center und Asset-UPnP<br />

für alle UPnP-fähigen Netzwerkclients. Dank<br />

Firefly ist es ebenso möglich, vom Mac o<strong>der</strong><br />

PC aus über iTunes auf die RipNAS-Festplatte<br />

zuzugreifen.<br />

Wer den RipNAS erst einmal in sein Heimnetzwerk<br />

integriert hat, möchte ihn anschließend<br />

nicht mehr missen. Mit seiner<br />

großen internen Festplatte und <strong>der</strong><br />

Option, den Speicherplatz extern zu<br />

erweitern, lässt sich jede Musiksammlung<br />

ins Netzwerk integrieren, und das in<br />

verlustfreier Qualität.<br />

Der RipNAS Z1000 ist ein normaler Computer mit eingebauter<br />

1-Terabyte-Notebook-Festplatte von Western Digital<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 43


Reson rh4<br />

AUSGABE 1.2011<br />

Aufnahmekünstler<br />

Unsere Zeit ist so schnelllebig geworden, dass heute aktuelle Computertechnik bereits<br />

morgen veraltet ist. Seit einigen Jahren hält sich auf dem Markt jedoch ein Musikserver,<br />

<strong>der</strong> sich großer Beliebtheit erfreut. Ob <strong>der</strong> Reson rh4 trotz betagter Technik<br />

noch auf <strong>der</strong> Höhe <strong>der</strong> Zeit ist und mit <strong>der</strong> jüngeren Konkurrenz Schritt halten kann?<br />

Vor fünf Jahren brachte <strong>der</strong> IT-Spezialist<br />

Hermstedt den Hifidelio – einen<br />

<strong>der</strong> ersten alltagstauglichen Musikserver –<br />

auf den Markt. In einer im Innenaufbau<br />

überarbeiteten Fassung hat auch die<br />

baden-württembergische Hi-Fi-Schmiede<br />

Reson dieses Produkt im Programm. Das<br />

Spitzenmodell aus gleichem Haus, <strong>der</strong> Reson<br />

rh4, erinnert mit seinem 19-Zoll-Gehäuse<br />

aber weniger an einen Computer als vielmehr<br />

an einen handelsüblichen CD-Player.<br />

Die allgemeine Verarbeitung des in Silber<br />

und Schwarz erhältlichen Geräts weist keinerlei<br />

Makel auf und glänzt mit gebürstetem<br />

Aluminiumfinish sowie abgerundeten Gehäusekanten.<br />

Die Bedienung lässt sich unkompliziert<br />

direkt am Gerät vornehmen.<br />

Dafür stehen die hintergrundbeleuchteten<br />

Abspieltasten, die vier Funktionstasten sowie<br />

ein doppelt belegtes Bedienrad zur<br />

Verfügung. Letzteres besteht aus einem<br />

äußeren Ring, mit dem <strong>der</strong> Nutzer tiefer in<br />

die Hierarchieebene des Menüs vordringen<br />

soll, und einem inneren Rad zur allgemeinen<br />

Menüauswahl. Lediglich beim schnellen<br />

Navigieren durch die verschiedenen Menüpunkte<br />

geht <strong>der</strong> Musikserver etwas träge zu<br />

Werke. Während <strong>der</strong> Reson rh4 beson<strong>der</strong>s<br />

durch seine elegante Verarbeitung auffällt,<br />

wurde an <strong>der</strong> beiliegenden Fernbedienung<br />

mit ihrem schwarzen Plastikmantel hingegen<br />

gespart. Das Anschlusspanel auf<br />

<strong>der</strong> Geräterückseite fällt recht übersichtlich<br />

aus, geizt jedoch nicht bei <strong>der</strong> Anzahl<br />

<strong>der</strong> Netzwerkverbindungen. Über die<br />

vier Ethernet*-Schnittstellen haben Sie<br />

die Möglichkeit, den rh4 entwe<strong>der</strong> als eigenständigen<br />

Server* zu betreiben o<strong>der</strong><br />

VON TORSTEN PLESS<br />

ihn in ein bestehendes Heimnetzwerk als<br />

Client* zu integrieren. Eine anschraubbare<br />

WLAN*-Empfangsantenne sowie zwei<br />

USB-Buchsen für die Musikwie<strong>der</strong>gabe von<br />

externen Festplatten, portablen Playern und<br />

iPods ergänzen das digitale Gesamtbild. Die<br />

Musikweitergabe erfolgt entwe<strong>der</strong> über den<br />

optischen, koaxialen und analogen Ausgang<br />

o<strong>der</strong> über die Kopfhörerbuchse auf <strong>der</strong><br />

Front, die sich direkt neben dem auf Flüssigkristallen<br />

basierenden Bildschirm (LCD)<br />

befindet.<br />

Audiophile Modifikation<br />

Das Herzstück <strong>der</strong> mittlerweile etwas in<br />

die Jahre gekommenen Innenausstattung<br />

ist <strong>der</strong> Computerprozessor IBM Power PC<br />

405 EP, <strong>der</strong> für die administrativen Systemaufgaben<br />

zuständig ist. Dessen für heutige<br />

44 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at * Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 92


Verhältnisse etwas knapp bemessene Rechenleistung<br />

macht sich vor allem in einer<br />

immer wie<strong>der</strong> trägen Menünavigation bemerkbar.<br />

Auch das Technics-CD-Laufwerk<br />

stammt bereits aus dem Jahr 2006. Die<br />

gummigelagerte Serial-ATA-Festplatte<br />

wird von Samsung geliefert und bietet bei<br />

Resons Oberklassemodell rh4 eine Speicherkapazität<br />

von 500 Gigabyte. Unter <strong>der</strong><br />

Festplatte sitzt die Wandlerplatine, die für<br />

die Audioein- und -ausgänge verantwortlich<br />

ist. Während das Ursprungsgerät Hifidelio<br />

für die Anlog-zu-Digital-Wandlung und<br />

umgekehrt auf den AD1981B-Wandler und<br />

Operationsverstärker von Burr Brown zurückgreift,<br />

verbaut Reson zur Digital-nach-<br />

Analog-Wandlung seine eigene Platine. Um<br />

<strong>der</strong> Konkurrenz nicht zu viele Informationen<br />

mit auf den Weg zu geben, wurden die Bauteile<br />

auf <strong>der</strong> von Resolution Audio entwickelten<br />

Platine einfach unkenntlich gemacht.<br />

Lediglich <strong>der</strong> Quartz mit seiner Taktrate von<br />

22,5792 Megahertz ist deutlich zu erkennen.<br />

Neben <strong>der</strong> eigenen Wandlersektion<br />

wurde von Reson auch das Netzteil mit Elektrolytkondensatoren<br />

von Elna aufgewertet.<br />

Achtung, Aufnahme!<br />

Die Hauptaufgabe eines Musikservers besteht<br />

darin, Musikinhalte einer Audio-CD<br />

zu digitalisieren und auf einer internen Festplatte<br />

abzuspeichern. Genau das beherrscht<br />

<strong>der</strong> Reson rh4 auch absolut tadellos und<br />

rippt CDs in den Formaten AIFF, FLAC, WAV<br />

und MP3. Bei letzterem Dateiformat können<br />

Mit den vier Ethernet-Schnittstellen kann <strong>der</strong> Reson rh4 sowohl als Client als auch als eigenständiger<br />

Server und Netzwerkverteiler betrieben werden. Per WLAN sogar völlig kabellos<br />

Sie selbst über die Qualität von bis zu 320<br />

Kilobit pro Sekunde entscheiden. Für die<br />

Wie<strong>der</strong>gabe stehen zusätzlich die Formate<br />

AAC und Ogg Vorbis zur Verfügung, die<br />

sich direkt von iTunes aus wie<strong>der</strong>geben lassen.<br />

Während des Ripp-Vorgangs greift <strong>der</strong><br />

rh4 auf eine interne Datenbank von Freedb.<br />

com zurück, die zu den gängigsten Musikalben<br />

Metadaten bereitstellt. Ein beson<strong>der</strong>er<br />

Bonus ist <strong>der</strong> Hochpegel-Line-Eingang, mit<br />

dem sich eigene Aufnahmen realisieren<br />

lassen. Die Qualität ist auf 44,1 Kilohertz<br />

(kHz) festgelegt, wodurch Sie beispielsweise<br />

Schallplatten in CD-Qualität digitalisieren<br />

können. In unserem Test wurden selbst In-<br />

ternetradiostreams Titel für Titel separat<br />

auf einer extern angeschlossenen te abgelegt. Nur ein digitaler Eingang hätte<br />

Festplatdas<br />

löbliche Konzept noch abgerundet. Das<br />

Musikwie<strong>der</strong>gabeaufgebot wird durch die<br />

integrierte Onlineradiokompatibilität und die<br />

Musikstreaming-Möglichkeit direkt vom PC<br />

o<strong>der</strong> einer Netzwerkfestplatte ergänzt. Lediglich<br />

auf Onlinemusikdienste wie Last.fm<br />

müssen Sie beim Reson rh4 verzichten. Genauso<br />

wie <strong>der</strong> mittlerweile betagte Prozessor<br />

in seiner Leistung begrenzt ist, sind auch die<br />

digitalen Audiowie<strong>der</strong>gabemöglichkeiten in<br />

Die Taktschwankungen am optischen und koaxialen<br />

Ausgang sind identisch. Der Spitzenwert<br />

für den Jitter ist sehr gering<br />

Der Innenaufbau mit ausgebauter Festplatte sieht sehr übersichtlich aus. Neben dem von Reson<br />

aufgewerteten Netzteil befindet sich <strong>der</strong> Computerprozessor, <strong>der</strong> das System am Laufen hält<br />

Das ausgeglichene Verzerrungsproduktverhältnis<br />

mit Tendenz zu den Unharmonischen<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft<br />

Test 45


Die harmonischen Verzerrungen sind<br />

auf einem sehr niedrigen Niveau und<br />

damit nicht hörbar<br />

Der saubere und lineare Frequenzgang<br />

sorgt für den ausgeglichenen Klang<br />

ihrer Auflösung limitiert. Zwar werden<br />

die gängigsten komprimierten und<br />

verlustfreien Formate geboten, dies<br />

allerdings nur in einer maximalen Auflösung<br />

von 16 Bit und 48 kHz. Damit<br />

verpasst <strong>der</strong> Reson rh4 den Zukunftstrend<br />

<strong>der</strong> hochauflösenden Musikformate<br />

mit Sample-Raten von bis zu<br />

192 kHz. Ein beson<strong>der</strong>es Highlight ist<br />

dafür <strong>der</strong> integrierte Dynamikkompressor,<br />

bei dem Sie wie bei einem<br />

professionellen Tonstudiogerät auf<br />

sämtliche Parameter Zugriff haben.<br />

Zwar empfiehlt es sich, für den optimalen<br />

Musikgenuss den Kompressor<br />

generell deaktiviert zu lassen, dafür<br />

bietet er sich beson<strong>der</strong>s für die leisen<br />

Abendstunden an.<br />

Detailverliebtheit<br />

Im Messlabor präsentierte sich <strong>der</strong><br />

Reson rh4 mit einem sehr ausgeglichenen<br />

Verzerrungsproduktverhältnis<br />

ohne nennenswerte Ausbrüche,<br />

was sich auch in einem ungefärbten<br />

Klangbild wi<strong>der</strong>spiegelt. Der Signal-<br />

Rauschabstand zeigte sich mit 85 Dezibel<br />

Volt durchschnittlich, lediglich<br />

die Übersprechdämpfung <strong>der</strong> Kanäle<br />

ineinan<strong>der</strong> könnte bei einem ermittelten<br />

Wert von 65 Dezibel an zehn<br />

Kilohertz besser ausfallen. Klanglich<br />

überzeugt <strong>der</strong> Musikserver mit einer<br />

äußerst ausgeprägten Detailgenauigkeit,<br />

die selbst in einer vollen Orchesterbesetzung<br />

das Umschlagen <strong>der</strong><br />

Notenblätter zum Vorschein bringt.<br />

Während <strong>der</strong> Reson am Hörbeispiel<br />

eines stark komprimierten Rocktitels<br />

mit dezent zurückhaltenden E-Gitarren<br />

auffiel und das gesamte Klangbild<br />

für eine wahrhafte Liveatmosphäre<br />

etwas mehr Wucht hätte vertragen<br />

können, spielte er sein volles Klangpotenzial<br />

bei ernster Musik sowie Soloinstrumenten<br />

und -gesang aus. Den<br />

Dynamikreichtum dieser Musik weiß<br />

<strong>der</strong> Reson gekonnt in Szene zu setzen<br />

und untermalt dies mit ausgezeichneten<br />

Bassimpulsen. Unsere Kesselpauken<br />

präsentierten sich mit knackigen<br />

Impulsen und sehr gut nachvollziehbaren<br />

Dynamikstufen. Instrumentale<br />

Werke werden ohne Überpräsenzen<br />

und mit einer ausgiebigen Detailverliebtheit<br />

wie<strong>der</strong>gegeben. Gesangsstimmen überzeugten<br />

mit hoher Plastizität und einer nahezu ausgezeichneten<br />

S-Laut- und Konsonantenabbildung. Auch unsere Stepptänzerin<br />

ließ es sich nicht nehmen, den Reson auf seine<br />

räumliche Tiefenausprägung hin zu prüfen, und kam mit<br />

sehr guten Ergebnissen zurück.<br />

Fazit<br />

Der Reson rh4 Musikserver ist ein vollwertiger Computer<br />

im Hi-Fi-Mantel, <strong>der</strong> sich problemlos in jedes Heimnetzwerk<br />

integriert und dieses mit klanglicher Detailverliebtheit<br />

aufwertet. Lediglich die Zukunftssicherheit ist<br />

aufgrund des mittlerweile betagten Prozessors und <strong>der</strong><br />

fehlenden Unterstützung <strong>der</strong> HD-Audioformate fraglich.<br />

Ausstattung<br />

Allgemein<br />

Hersteller<br />

Modell<br />

Preis<br />

Maße B/H/T<br />

Gewicht Gesamtsystem<br />

Informationen<br />

Anschlüsse<br />

Reson<br />

rh4<br />

2250 Euro<br />

435 × 85 × 290 mm<br />

4,8 kg<br />

www.reson.de<br />

dig.<br />

Audio<br />

koaxial<br />

dig.<br />

Audio<br />

optisch<br />

analog<br />

Audio<br />

Cinch<br />

analog<br />

Audio<br />

XLR<br />

Kopfhörer<br />

Eingänge – – 1 – –<br />

Ausgänge 1 1 1 – 1<br />

sonstige Anschlüsse<br />

CD-Laufwerk<br />

Datenschnittstellen<br />

2 × USB, 4 × LAN<br />

Features<br />

Audioserver<br />

Festplattenkapazität<br />

500 GB<br />

Back-up/Ausbaufähigkeit des<br />

+/+<br />

Speichers<br />

Server-Protokoll<br />

UPnP<br />

Gapless (Lückenlose Wie<strong>der</strong>gabe) +<br />

LAN/WLAN +/+<br />

Freies Onlineradio +<br />

Musikdienste +<br />

Audioformate<br />

AAC, AIFF, FLAC, MP3, Ogg Vorbis,<br />

WAV (bis zu 16 Bit/48 kHz)<br />

Messdaten<br />

Signal-Rauschabstand<br />

85 dB<br />

Übersprechen<br />

65 dB<br />

THD+N 0,3 %<br />

Ausgangspegel<br />

1,5 dBV<br />

Frequenzgangsabweichung<br />

0,134 dB<br />

Vorteile/Nachteile<br />

Vorteile<br />

· Aufnahmefunktion<br />

· sehr detailreicher Klang<br />

Nachteile<br />

Bewertung<br />

· kein Digitaleingang<br />

· maximale Auflösung: 16 Bit/48 kHz<br />

Die für Reson entwickelte Wandlerplatine versteckt sich unter <strong>der</strong> Festplatte. Die<br />

darauf verwendeten Bauteile wurden einfach unkenntlich gemacht<br />

Audiomesswerte<br />

Audiomessergebnisse 13/16<br />

Neutralität (messtechnisch) 4,5/6<br />

Dynamik (messtechnisch) 4,5/6<br />

Neutralität (klanglich) 11/12<br />

Dynamik (klanglich) 11/12<br />

Basswie<strong>der</strong>gabe 11/12<br />

Mittenwie<strong>der</strong>gabe 11/12<br />

Höhenwie<strong>der</strong>gabe 10/12<br />

Wie<strong>der</strong>gabequalität 76/88<br />

Bedienung/Installation 21/28<br />

Ausstattung/Verarbeitung 35/49<br />

Gesamt<br />

132 von 165 Punkten<br />

Preis/Leistung<br />

Gut<br />

Ergebnis<br />

Gut 80/100<br />

46 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut,<br />

84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft


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Zeitlose<br />

Wandlung<br />

Es gibt viele Geräte mit digitalem Ausgang, denen eine<br />

klangliche Aufbesserung sehr gut steht. Auch die Lieblingsmusik<br />

vom Computer verlangt nach einer zeitgemäßen<br />

Wie<strong>der</strong>gabe. Mit einem neuen D/A-Wandler<br />

kommt frischer Klang in Ihre Hi-Fi-Kette.<br />

VON JENS VOIGT<br />

48 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at


Warum gibt es Digital-zu-Analog-<br />

Wandler auch separat zu kaufen,<br />

wenn doch eigentlich alle digitalen Geräte<br />

heute in ihrer Standardausstattung mit<br />

diesem klangrelevanten Bauteil daherkommen?<br />

Zum Teil erreichen sie in Bezug auf<br />

das Preis-Leistungs-Verhältnis sogar sehr<br />

gute Qualität. Manchmal jedoch reichen die<br />

implementierten Ausgangsstufen, die die<br />

Audiosignale aus <strong>der</strong> digitalen Welt in die<br />

analoge beför<strong>der</strong>n, in ihrer Qualität nicht an<br />

die Performance externer Lösungen heran.<br />

Die Gründe dafür sind vielfältig: Ein ausgereiztes<br />

Entwicklungsbudget kommt genauso<br />

infrage wie das Erreichen des aktuellen<br />

technischen Stands. Wir haben uns einige<br />

D/A-Wandler genauer angehört, denn sie<br />

können sehr hilfreich sein, um CD-Player<br />

o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e ältere Digitalgeräte mit neuen<br />

Wie<strong>der</strong>gabequalitäten zu beleben. Die<br />

Redaktion hatte ihre wahre Freude daran,<br />

schon in die Jahre gekommene DAT-Kassetten<br />

über diese externen Konverter hören<br />

zu dürfen. Dabei waren die klanglichen<br />

Variationen, die sich durch Upsampling<br />

und ähnliche Technologien ergaben, sehr<br />

interessant. Die Aufnahmen, die seinerzeit<br />

mit einer Auflösung von 16 Bit und einer<br />

maximalen Abtastrate von 48 Kilohertz<br />

(kHz) peinlich genau unterhalb <strong>der</strong> digitalen<br />

Obergrenze aufgezeichnet wurden,<br />

konnten nun dank großzügiger Auflösung<br />

zum Teil sehr lebendig zu Gehör gebracht<br />

werden. Selbst digitale Satellitenreceiver,<br />

mo<strong>der</strong>ne Netzwerkaudioplayer o<strong>der</strong> Musikserver<br />

können davon profitieren. Auch ein<br />

einfaches Internetradio mit digitalem Ausgang<br />

o<strong>der</strong> ein Notebook kann dank USB mit<br />

diesen Geräten verbunden werden und <strong>der</strong><br />

Hi-Fi-Anlage einen angemessenen Klang<br />

bereitstellen – <strong>der</strong> häufig besser ist als bei<br />

eingebauten Lösungen. Wir haben im folgenden<br />

Vergleich Einzel- und Problemlösungen<br />

ausgesucht, damit alle Leser einen<br />

Zugang zu den spannenden Möglichkeiten<br />

<strong>der</strong> digitalen Audiowelt erhalten. Die Audiostreaming-Angebote<br />

aus dem Internet<br />

sind sogar schon ein Teil dieser Zukunft.<br />

Test 49


Lindemann USB-DAC 24/192<br />

AUSGABE 1.2011<br />

Lindemann USB-DAC 24/192<br />

„Feingeistig – hochaufgelöst“<br />

Die deutsche Marke Lindemann hat schon<br />

lange einen bewährten Ruf in audiophilen<br />

Kreisen. Die neue Generation ihres Digitalzu-Analog-Konverters<br />

bietet nun auch für<br />

Computernutzer den Zugriff auf die höchste<br />

Auflösung aller Formate.<br />

Eine Son<strong>der</strong>stellung unter den D/A-Wandlern<br />

nimmt <strong>der</strong> Lindemann USB-DAC 24/192<br />

ein. Er ist <strong>der</strong> Einzige im Test, <strong>der</strong> über seinen<br />

USB-Anschluss die höchste Wie<strong>der</strong>gabeoption<br />

dank „USB Audio Class 2“ mit bis zu<br />

24 Bit und 192 kHz annimmt. Dies erreicht<br />

er mit seinen eigenen Audiotreibern, die<br />

im Lieferumfang in Form einer Daten-CD<br />

enthalten sind. Daraus ergibt sich, dass <strong>der</strong><br />

Lindemann USB-DAC neben <strong>der</strong> Funktion<br />

als Digital-zu-Analog-Wandler auch hervorragend<br />

als zusätzliche Soundkarte für jede<br />

Computerplattform agieren kann. Zum weiteren<br />

Lieferumfang des im sauber verarbeiteten<br />

Aluminiumgehäuse daherkommenden<br />

Geräts gehören ein Steckernetzteil und ein<br />

USB-2.0-Anschlusskabel. Auf <strong>der</strong> Rückseite<br />

des Konverters befinden sich passend<br />

dazu <strong>der</strong> USB-Anschluss, ein optischer wie<br />

koaxialer Digitaleingang und die analogen<br />

Cinch-Ausgänge. Ein Anschluss für das Steckernetzteil<br />

deutet darauf hin, dass <strong>der</strong> Signalaufbereitung<br />

und Wandlung eine stabile<br />

Energie zur Verfügung gestellt wird. Sie wird<br />

im Inneren des Gerätes zusätzlich aufbereitet,<br />

um den hohen qualitativen Ansprüchen<br />

gerecht zu werden. Die Vor<strong>der</strong>seite präsentiert<br />

sich schlicht und bietet einen Tipptaster,<br />

<strong>der</strong> die Eingangswahl übernimmt. Die mit<br />

den Eingängen korrespondierenden LEDs<br />

wechseln ihre Farbe von Blau auf Rot, wenn<br />

ein belegter Eingang aktiviert wird. Alle am<br />

USB-DAC 24/192 anliegenden Signale werden<br />

durch eine aktive Jitter-Reduktion, die<br />

Generierung einer stabilen Taktung und<br />

durch Zwischenspeicherung <strong>der</strong> Daten aufbereitet.<br />

Danach findet die Weiterleitung <strong>der</strong><br />

Audiodaten in einem durchdachten Schaltungsdesign<br />

mit neuesten Bauteilen von<br />

Texas Instruments, dem SRC 4109, und dem<br />

renommierten Wandlerbaustein 8742 von<br />

Wolfson statt. Über eine sehr schnelle, voll<br />

symmetrische Ausgangsstufe mit Stromgegenkopplung<br />

werden die Daten ohne weiteren<br />

Einsatz von Operationsverstärkern im<br />

analogen Lowpass-Filter an die Cinch-Buchsen<br />

geleitet. Mit hochwertigen Elyt-Kondensatoren<br />

wird an den entscheidenden Stellen<br />

für umfangreiche Energiereserven gesorgt.<br />

Doch vorher findet ein bewährtes Upsampling-Verfahren<br />

statt, das es dem „Mini-<br />

Ein Blick auf das 192-kHz-fähige USB-Modul im Lindemann USB-DAC.<br />

Hiermit werden Computersysteme zum High-End-Mitspieler<br />

Der D/A-Konverter von Wolfson in feinster Gesellschaft mit jitterarmer<br />

Hochtechnologie aus Deutschland<br />

50 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at


Die Rückansicht zeigt den Anschluss für das mitgelieferte Netzteil, den USB-Eingang, die beiden<br />

digitalen Eingänge und die vergoldeten Cinch-Ausgänge<br />

mum Phase Apodizing Filter“ ermöglicht,<br />

die ursprüngliche Filterung <strong>der</strong> Aufnahme<br />

zu unterdrücken und einen neuen Filter mit<br />

natürlichem Ein- und Ausschwingverhalten<br />

auf das Signal anzuwenden. All diese technischen<br />

Bemühungen garantieren neben<br />

den hervorragenden Audiomesswerten auch<br />

ein sehr gutes Verhalten im Zeitbereich, also<br />

dem Impulsverhalten.<br />

Was uns gleich am Anfang auffiel: Der<br />

Lindemann bietet ein Ausgangssignal, das<br />

Eingangsstufen mit geringem Headroom<br />

nicht in die Kompression treibt. Er zeichnet<br />

sehr feinfühlige und nicht zu spitz klingende<br />

musikalische Impulse ab, was sich an dem<br />

Einschwingverhalten von impulsfreudigen<br />

Klängen, wie sie bei Gitarre, Triangel o<strong>der</strong><br />

Schlagzeug vorkommen, zeigte. Mitunter<br />

hatten wir den Eindruck, dass <strong>der</strong> Grundton<br />

in den Tiefmitten etwas schmaler erschien,<br />

als wir es gewohnt waren. Daraus ergab sich<br />

aber in sehr dichten Arrangements eine klare,<br />

ausgezeichnete und durchsichtige akustische<br />

Bühne, die in <strong>der</strong> Breite und Tiefe <strong>der</strong><br />

Abbildung alle Dimensionen ausschöpfte. In<br />

<strong>der</strong> Tat ergab sich keine Schärfe o<strong>der</strong> Härte<br />

für Blechbläser o<strong>der</strong> Streichersätze, womit<br />

die tonalen Balancen im richtigen Rahmen<br />

erhalten blieben. Gesangsstimmen wurden<br />

plastisch in Szene gesetzt, dabei war jedoch<br />

die Betonung <strong>der</strong> S-Laute geschmacksabhängig<br />

etwas forciert o<strong>der</strong> einfach<br />

Der Übertragungsbereich für 96-kHz-Signale<br />

ist sehr sauber<br />

Die Impulsantwort des Digitalfilters zeigt nur<br />

geringe Einschwinger und klingt ausgezeichnet<br />

Die harmonischen Verzerrungen spielen keine<br />

hörbare Rolle bei diesem geringen Anteil<br />

Der Lindemann USB-DAC in seiner neuesten Version von innen betrachtet. Ein klares Schaltungsdesign<br />

mit kürzesten Wegen sorgt für ausgezeichneten Klang<br />

Ein sehr geringes Übersprechen sorgt für saubere<br />

räumliche Wie<strong>der</strong>gabe<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft<br />

Test 51


Atoll DAC 100<br />

AUSGABE 1.2011<br />

Atoll DAC 100<br />

„Schaltwerk – souverän im Klang“<br />

Atoll ist französische Spitzenelektronik im<br />

Hi-Fi-Bereich, die direkt in unserem Nachbarland<br />

gebaut wird und <strong>der</strong>en Verkaufspreise<br />

nicht exorbitant hoch sind. Die Produktpalette<br />

ist vielseitig und die Redaktion<br />

hat sich einen <strong>der</strong> neuesten Sprösslinge<br />

zum Test eingeladen.<br />

Die Hi-Fi-Manufaktur Atoll hat es sich zur<br />

Aufgabe gemacht, High-End-Produkte zu<br />

bezahlbaren Preisen anzubieten. Dies gelingt<br />

zwar auch an<strong>der</strong>en Herstellern, Atoll<br />

legt jedoch Wert auf eine rein europäische<br />

Fabrikation. Ein von den Franzosen gefertigtes<br />

Produkt ist <strong>der</strong> DAC 100, ein Digitalzu-Analog-Wandler,<br />

<strong>der</strong> sich dank seiner<br />

Anschlussfreudigkeit in jede bestehende<br />

Hi-Fi-Kette integrieren lässt. Das stabile Gehäuse<br />

weist eine vorbildliche Verarbeitung<br />

ohne Schnörkel auf. Die Gerätefront besteht<br />

aus gebürstetem Aluminium in wahlweise<br />

schwarzer o<strong>der</strong> silberner Ausführung<br />

und trägt sowohl die Bedienelemente als<br />

auch eine LED-basierte Eingangsanzeige.<br />

Die Taster sind von hochwertiger Qualität<br />

und überzeugen bei <strong>der</strong> Bedienung mit<br />

einem angenehmen Druckpunkt. Reichlich<br />

vorhanden sind digitale Audioeingänge,<br />

von denen drei im optischen und drei<br />

im koaxialen S/P-DIF-Format vorliegen. So<br />

wird einer Vielzahl von Geräten Zugang ge-<br />

Aufgeräumte Elektronik. Der Schein trügt: Die Platine ist auch auf <strong>der</strong><br />

Unterseite bestückt. Rechts im Bild: diskrete Ausgangsstufe<br />

Zwei Transformatoren für sieben Betriebsspannungen sorgen dafür,<br />

dass im Atoll keine Engpässe enstehen<br />

52 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at


Die Rückansicht zeigt (v. l. n. r.) den analogen Ausgang, den digitalen Ausgang und die digitalen<br />

Eingänge, jeweils im optischen wie im koaxialen Format, sowie den USB-Eingang<br />

boten. Verwaltet werden die Eingänge von<br />

einem Cirrus-Logic-8416-Digitalschnittstellenempfänger,<br />

gleichzeitig sorgt eine interne<br />

Taktung für Jitter-Armut. Interessant<br />

für Aufnahmen ist <strong>der</strong> Digitalausgang in<br />

beiden Formaten, <strong>der</strong> parallel zum analogen<br />

Ausgang agiert. Zusätzlich profitieren<br />

Computerbesitzer vom USB-Port des Atoll<br />

DAC 100. Dieser akzeptiert Digitalsignale<br />

bis 48 kHz Abtastung und 16 Bit Auflösung.<br />

Der verbaute Burr-Brown-PCM-1796-Konverter<br />

kann die Signale über die Digitalschnittstellen<br />

mit einer Auflösung von bis<br />

zu 24 Bit und 192 kHz in die analoge Welt<br />

wandeln. Auf Upsampling-Schaltungen<br />

wurde verzichtet, um die Filtereigenschaften<br />

des Konverters zu forcieren. Zu diesem<br />

Zweck wird eine diskret via Transistoren<br />

aufgebaute Class-A-Ausgangsstufe genutzt,<br />

die ohne Rückkopplungsschaltungen<br />

auskommt. An dieser Stelle kommen sehr<br />

hochwertige MKP-Kondensatoren im<br />

Schaltungslayout zum Einsatz. Für den<br />

gesamten Aufbau wird eine zweiseitig bestückte<br />

Platine genutzt, die dem Aufbau<br />

eine geringere Packungsdichte verleiht und<br />

damit weniger Störpotenzial aufweist. Die<br />

beiden Netztransformatoren sind erfor<strong>der</strong>lich,<br />

um sieben separate Betriebsspannungen<br />

für die digitalen und analogen<br />

Bereiche zur Verfügung zu stellen. Das<br />

Ergebnis ist ein sauberer, durchsetzungsfähiger<br />

Klang, <strong>der</strong> nahezu neutral ist. Die Abbildung<br />

<strong>der</strong> Schallquellen ist sehr direkt und<br />

neigt zu keinerlei Diffusionen. So zeigt sich<br />

immer ein stabiles und scharf umrissenes<br />

Klangbild. Obwohl die akustische Bühne<br />

eine sehr gute Breite und Tiefenstaffelung<br />

aufweist, könnte beides bei diesem Wandlermodell<br />

noch besser ausfallen. Im Test<br />

wurde dies durch die Ermittlung des Übersprechens<br />

des Stereokanales aufgezeigt.<br />

Dabei korrespondieren die klanglichen Eigenschaften<br />

mit dem gemessenen Phasengang,<br />

<strong>der</strong> weit über den hörbaren Bereich<br />

hinaus kaum Abweichungen aufweist. All<br />

diesen Merkmalen trotzen die Impulseigenschaften,<br />

die einem Standardfilter eigen<br />

sind. Es gibt keinerlei Überzeichnungen<br />

im Präsenzbereich, die zu irgendwelchen<br />

Schärfen o<strong>der</strong> Härten für Blechbläser o<strong>der</strong><br />

gar Gesangsstimmen führten. Damit ist <strong>der</strong><br />

Atoll DAC 100 für alle musikalischen Interpretationen<br />

uneingeschränkt nutzbar. Es<br />

fehlt ihm zwar etwas die eigene Note, aber<br />

nicht je<strong>der</strong> sucht diese. Insgesamt ist <strong>der</strong><br />

Atoll eine sehr gut klingende, verlässliche<br />

digitale Schaltzentrale.<br />

Der Frequenzgang für 96 kHz Signale ist nahezu<br />

sauber. Ab 10 kHz beginnt die Filterarbeit<br />

Die Impulsantwort zeigt einen Standardfilter<br />

mit ausgeprägten Vor- und Nachschwingern<br />

Der Einfluss <strong>der</strong> harmonischen Verzerrungen<br />

spielt keine Rolle für den Klang<br />

Ein Blick ins Innere: Das Gehäuse bietet Freiraum, damit es nicht zum Hitzestau durch die Spannungsstabilisatoren<br />

kommt<br />

Das Übersprechen des Stereoausgangs könnte<br />

etwas besser ausfallen<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 53


Music Hall dac25.3<br />

AUSGABE 1.2011<br />

Music Hall dac25.3<br />

„Klang – Ausstattung – <strong>Röhre</strong>nwürze“<br />

Die amerikanischen Entwickler von Music<br />

Hall scheinen unermüdliche Verbesserer zu<br />

sein, denn innerhalb kürzester Zeit wurde<br />

das bekannte D/A-Wandler-Modell in einer<br />

neuen Version ausgeliefert – mit viel<br />

Ausstattung und hoher Funktionalität auf<br />

kleinstem Raum.<br />

Alle Geräte von Music Hall werden in den<br />

USA entwickelt, so auch die verbesserte<br />

Version des Digital-zu-Analog-Konverters,<br />

<strong>der</strong> jetzt als dac25.3 am Markt erhältlich<br />

ist. Während die Digitalschnittstellen<br />

die volle Auflösung mit 24 Bit bis 192 kHz<br />

annehmen, verspricht <strong>der</strong> Music Hall den<br />

Rechnernutzern, über USB bis zu 24 Bit<br />

und 96 kHz wie<strong>der</strong>zugeben. Ein stabiles<br />

Stahlblechgehäuse mit rutschfesten Füßen<br />

macht den gleichen hochwertigen Eindruck,<br />

den auch die wenigen Taster und<br />

<strong>der</strong> gerasterte Volumenregler vermitteln.<br />

Letzterer ist für den separaten, via Operationsverstärker<br />

gespeisten Kopfhörerausgang<br />

zuständig. Die Auswahl von vier Eingangsquellen<br />

weist auf eine Beson<strong>der</strong>heit<br />

hin: Ein Blick auf die Rückseite zeigt neben<br />

den üblichen optischen und koaxialen Digitaleingängen<br />

einen USB-Anschluss und<br />

eine XLR-Buchse für ein Digitalsignal im<br />

AES/EBU-Format, das durch eine höhere<br />

symmetrische Signalspannung und eine<br />

höhere Taktratenstabilität gegenüber S/P-<br />

DIF glänzt. Auch die analogen Ausgänge<br />

sind nicht nur in Cinch, son<strong>der</strong>n ebenso<br />

XLR-symmetrisch vertreten. Das bringt Anschlussfreude<br />

pur. Der Kaltgeräteanschluss<br />

mündet ebenfalls in einen eigenen Netzfilter,<br />

von dem es in den Schnittbandkerntrafo<br />

geht. Von hier aus werden mehrere Betriebsspannungen<br />

einzeln erzeugt. Neben<br />

Kurze Wege zwischen Eingängen, Clock und Sample-Raten-Konverter.<br />

Rechts ein Blick auf die Miniaturröhre<br />

D/A-Konverter direkt neben den Lowpass-Filtern, sternförmige Masseführung<br />

und Spannungsregler in direkter Nachbarschaft<br />

54 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at


Ein üppiges Anschlussfeld mit symmetrischen Ausgängen neben Cinch und einer sehr taktstabilen<br />

AES/EBU-Digitalschnittstelle zusätzlich zum USB-Eingang<br />

dem Sample-Raten-Konverter (SRC) Burr<br />

Brown SRC 4192, <strong>der</strong> abschaltbar ist und<br />

dafür sorgt, dass eingehende Signale auf<br />

96 kHz o<strong>der</strong> 192 kHz gesamplet werden,<br />

ist nämlich noch eine <strong>Röhre</strong>nstufe vertreten.<br />

Eine Electro-Harmonix-Miniaturröhre<br />

6922EH mit 90 Volt Anodenspannung<br />

sorgt für die Anreicherung mit harmonischen<br />

Verzerrungen. Diese werden den<br />

analogen Ausgängen des Burr-Brown-<br />

PCM-1796-D/A-Wandlers in einem festen<br />

Verhältnis zugemischt, um das Klangergebnis<br />

zu beeinflussen. Dies ist nur ein Teil <strong>der</strong><br />

Bauelemente, die sich im Inneren wie<strong>der</strong>finden.<br />

Im Allgemeinen würde das Aufzählen<br />

<strong>der</strong> Erlesenheiten den Rahmen sprengen.<br />

Bei unseren Messungen stießen wir<br />

darauf, dass <strong>der</strong> ausgegebene Frequenzbereich<br />

nicht größer ist als <strong>der</strong> eines 96-kHz-<br />

Signals. Dies ist eine Folge des verwendeten<br />

Upsampling-Verfahrens, was sich aber<br />

nicht mehr hörbar erschließen lässt. Dafür<br />

lassen sich einige klangliche Variationen<br />

vor allem in Bezug auf die räumliche Tiefe<br />

<strong>der</strong> akustischen Bühne feststellen. Dies<br />

allein erzeugt die Aufschaltung des SRCs.<br />

Ohne ihn wirkten die Bässe etwas rauer<br />

sowie direkter und die Räumlichkeit behielt<br />

die gewohnten Dimensionen. Mit dem SRC<br />

schien die Raumtiefe zuzunehmen und die<br />

Schallquellen wirkten weniger nah, aber<br />

dafür plastischer. Am Beispiel einer Stepptänzerin,<br />

zugespielt von CD, verfolgten wir,<br />

wie sie sich akustisch tiefer in den Bühnenraum<br />

hinein bewegte. Dies ist jedoch ein<br />

schwach ausgeprägter Effekt, <strong>der</strong> sich nur<br />

bemerkbar machte, wenn man direkt den<br />

SRC ein- und ausschaltete. Eine Entschärfung<br />

zu bissiger Impulse bei Gitarren o<strong>der</strong><br />

S-Lauten im Gesang konnte mit dem SRC<br />

ebenfalls nachvollzogen werden. Abschließend<br />

können wir dem Music Hall ein helles,<br />

klares Grundtimbre attestieren, das durch<br />

den Einsatz <strong>der</strong> <strong>Röhre</strong> einen eleganten,<br />

charmanten und „sanghaften“ Klang erhält.<br />

Der Bassbereich wirkte bis in die Tiefmitten<br />

hinein etwas schlank, sodass Liebhaber<br />

dieser Bereiche weniger angesprochen<br />

werden. Dagegen können komplexe musikalische<br />

Werke mit großer Räumlichkeit sowie<br />

Jazz und Soul-Stimmen vom Klang des<br />

Music Hall dac25.3 profitieren.<br />

Der Einfluss <strong>der</strong> Ausgangsfilter ist im Frequenzgang<br />

zu erkennen und dezent hörbar<br />

Die Impulsantwort am analogen Ausgang zeigt<br />

geringere Einschwinger als Ausschwinger<br />

Dieser geringe Anteil harmonischer Verzerrungen<br />

ist sehr gut<br />

In <strong>der</strong> Gesamtansicht ist links im Bild <strong>der</strong> Schnittbandkerntrafo zu erkennen und in <strong>der</strong> rechten<br />

Bildhälfte die voll bestückte Platine des Music Hall dac25.3<br />

Ein sehr gutes Übersprechungsverhalten zeigt<br />

sich am analogen Ausgang<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 55


Arcam rDac<br />

AUSGABE 1.2011<br />

Arcam rDac<br />

„Zukunftsweisend – frischer Klang“<br />

Der englische Hersteller ist bekannt für<br />

seine klangvollen Innovationen zu einem<br />

fairen Preis. Dabei greift Arcam gern auf<br />

das Know-how bewährter, zuverlässiger<br />

Technologien zurück. Ein beachtlicher Digital-zu-Analog-Wandler<br />

ist angetreten, um<br />

sich zu behaupten.<br />

Eine Neuigkeit dieses Jahres ist <strong>der</strong> rDAC<br />

von Arcam, ein audiophiler Digital-zu-<br />

Analog-Konverter, <strong>der</strong> sich wun<strong>der</strong>bar zur<br />

Aufrüstung <strong>der</strong> bisherigen Digitalperipherie<br />

eignet. Bei den Ausstattungsmerkmalen<br />

werden unter an<strong>der</strong>em die maximal<br />

mögliche Auflösung von 24 Bit und eine<br />

96-kHz-Sample-Rate über S/P-DIF geboten;<br />

dies gilt plattformabhängig auch für<br />

den USB-Anschluss. Zuerst ist bemerkenswert,<br />

mit welchem massiven und sauber<br />

verarbeiteten Aluminiumgehäuse dieses<br />

Gerät ausgeliefert wird, dessen Bodenplatte<br />

aus einem rutschsicheren Kunststoff<br />

besteht. Die Energieversorgung erfolgt<br />

über ein externes Netzteil mit internationalen<br />

Anschlüssen. Im rDAC selbst wird die<br />

Versorgung nochmals aufbereitet, um <strong>der</strong><br />

Elektronik die besten Voraussetzungen zu<br />

bieten. Dieser Wandler verfügt über eine<br />

Tipptaste zum Umschalten zwischen den<br />

optischen und koaxialen Digitaleingängen,<br />

einem zukünftigen Wireless-Empfang und<br />

einem USB-Anschluss. Hier kommt eine Beson<strong>der</strong>heit<br />

zum Tragen: Der rDAC nutzt die<br />

von Data Conversion Systems Ltd lizenzierte<br />

Rechts im Bild: Hier findet das Netzteil seinen Anschluss mit zusätzlichem<br />

Ein/Aus-Schalter. Links daneben <strong>der</strong> USB-Port<br />

Unten: Die beiden Wolfson-Schnittstellen-ICs flankiert von zwei Quarzen<br />

zur sauberen Taktung. Rechts oben: Der Wolfson-D/A-Konverter<br />

56 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at


Auf <strong>der</strong> Rückseite des Arcam rDAC ist mit ANT eine Vorbereitung für die Wireless-Option zu erkennen.<br />

Daneben fehlt nichts an Anschlüssen, die man täglich braucht<br />

asynchrone USB-Übertragungstechnologie.<br />

Diese soll verhin<strong>der</strong>n, dass Störungen aus<br />

dem Computer, die über die USB-Leitung<br />

in das Gerät eingestreut werden, o<strong>der</strong> Taktschwankungen<br />

im Digitalsignal zu einer<br />

Verschlechterung <strong>der</strong> Audiowie<strong>der</strong>gabe<br />

führen. Eine Technologie, die auch in professionellen<br />

Lösungen zum Einsatz kommt.<br />

Die Wireless-Funktion soll nachrüstbar sein<br />

und über einen USB-Dongle mit einer von<br />

Sennheiser lizenzierten Übertragungstechnologie<br />

möglich werden. Notebook-Nutzer<br />

haben in puncto Musikgenuss dann absolute<br />

Bewegungsfreiheit. Im Inneren des rDAC<br />

findet in SMD-Bauweise eine aufwendige<br />

und präzise Neutaktung <strong>der</strong> Digitalsignale<br />

statt. Schon am digitalen Eingang sorgen<br />

verschwen<strong>der</strong>ische zwei Wolfson WM8805<br />

für die jitterarme Übernahme <strong>der</strong> Audiodaten,<br />

um dem in audiophilen Kreisen beliebten<br />

Wolfson-8741-D/A-Konverter zur<br />

besten Performance zu verhelfen. Dessen<br />

analoge Ausgangssignale werden nach<br />

<strong>der</strong> Verstärkung mit einer ordentlichen Ladungsstabilität<br />

anhand hochwertiger Elyt-<br />

Kondensatoren gestärkt.<br />

Der Arcam bietet im Vergleich zu an<strong>der</strong>en<br />

D/A-Wandlern ein sehr durchsetzungsfä-<br />

higes Ausgangssignal an, das gegenüber<br />

Kabeleinflüssen weniger anfällig ist – ein<br />

Verdienst <strong>der</strong> hochgradig gepufferten Ausgangsstufen.<br />

Im Klang zeigt sich <strong>der</strong> rDAC<br />

im ersten Moment unauffällig, aber dafür<br />

fehlerfrei. Er verleiht Bässen wuchtige Impulse,<br />

ohne dabei aufzuweichen. Dadurch<br />

bleibt ein Kontrabass im Klang auch schön<br />

knorrig und realistisch, genauso wie er<br />

Snaredrum und E-Gitarren plastisch und<br />

kernig wie<strong>der</strong>gibt. An <strong>der</strong> abgebildeten<br />

Raumtiefe <strong>der</strong> akustischen Bühne gibt es<br />

ebenso wenig zu bemängeln wie an ihrer<br />

Breite. Sehr impulshafte Geräusche drängen<br />

sich nicht zu stark in den Vor<strong>der</strong>grund,<br />

sodass das Anzupfen einer Gitarrensaite<br />

nicht übermäßig heraussticht. Etwas an<strong>der</strong>s<br />

verhält es sich beim Frequenzbereich einer<br />

Triangel, die leicht heller und silbriger klingt<br />

als gewohnt. Das führt bei Gesangstimmen<br />

dazu, dass keine Überbetonungen von<br />

S- und Zischlauten hervorgerufen werden<br />

und auch die Konsonanten zahm bleiben.<br />

Dies zusammen gibt <strong>der</strong> Abbildung eine<br />

eigene Frische. Etwas mehr emotionale<br />

Färbung wäre hier fast wünschenswert,<br />

aber dann wäre die Wie<strong>der</strong>gabe auch nicht<br />

mehr neutral.<br />

Sauberer Frequenzgang bei 96 kHz und <strong>der</strong><br />

strikte Filtereinsatz im Hochtonbereich<br />

Die Impulsantwort ist fast präzise und korrespondiert<br />

mit dem Filter/Frequenzgang oben<br />

Der sanfte Anstieg <strong>der</strong> geringen harmonischen<br />

Verzerrungen ist klanglich nicht wahrnehmbar<br />

Die Gesamtansicht zeigt die Masse an Technologie auf <strong>der</strong> Platine des rDAC. Links: Die roten Elyt-<br />

Kondensatoren puffern den kräftigen Analogausgang<br />

Das Übersprechen zwischen den Kanälen gibt<br />

mustergültig Platz für räumlichen Klang<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 57


Advance Acoustic MDA-503<br />

AUSGABE 1.2011<br />

Advance Acoustic MDA-503<br />

„Digitale Zukunft – warmer <strong>Röhre</strong>nklang“<br />

Geräte von Advance Acoustic fallen immer<br />

wie<strong>der</strong> durch ihr Schaltungskonzept und<br />

den Preis auf. Die französischen Entwickler<br />

sind scheinbar gern bereit, neue Wege zu<br />

beschreiten und dabei beson<strong>der</strong>e Eigenheiten<br />

für ihre Geräte zu züchten.<br />

Wer an klangvolle Namen für exquisite europäische<br />

Weine und Speisen denkt, <strong>der</strong><br />

kommt kaum an <strong>der</strong> französischen Lebensart<br />

vorbei. Wenn man von Upsampling-<br />

D/A-Konvertern mit <strong>Röhre</strong>nstufe spricht,<br />

dann kommt <strong>der</strong> Interessierte ebenso wenig<br />

an diesem Land vorbei. Der Advance<br />

Acoustic MDA-503 ist so ein Vertreter dieser<br />

Gattung. Im üppigen in Schwarz und<br />

Silber gehaltenen Äußeren mit beson<strong>der</strong>s<br />

starker Frontblende und großem rotblauen<br />

Display thront er auf seinen kegelförmigen<br />

Füßen, die zur Vibrationsdämpfung für die<br />

beachtliche Elektronik dienen. Das Gerät ist<br />

ein optischer Blickfang, denn die Verarbeitungsqualität<br />

ist über alle Zweifel erhaben.<br />

Die sieben Taster auf <strong>der</strong> Vor<strong>der</strong>seite haben<br />

einen definierten Druckpunkt und steuern<br />

die sechs digitalen Eingänge, wovon drei<br />

koaxiale und zwei optische Anschlüsse sowie<br />

eine AES/EBU-Anbindung die Signale<br />

mit 24 Bit und bis zu 384 kHz annehmen<br />

können. Das ist die Beson<strong>der</strong>heit des<br />

Advance Acoustic, im Gegenzug ist jedoch<br />

keine USB-Schnittstelle vorgesehen. All diese<br />

Anschlüsse befinden sich genauso wie<br />

die analogen Cinch- und XLR-Verbin<strong>der</strong> auf<br />

<strong>der</strong> Rückseite des Gerätes. Das Innere des<br />

großen Gehäuses ist prall gefüllt mit Elektronik:<br />

Zwei Ringkerntrafos, jeweils einer<br />

für die Analog- und die Digitalelektronik,<br />

eine entsprechende Netzteilplatine, eine<br />

Wandlerplatine mit erlesenen Kondensatoren,<br />

ein Cirrus-Logic-Schnittstellenkonverter,<br />

ein Altera-Max-II-Digitalsignalprozessor<br />

und zwei kaskadierte Stereowandler<br />

Ein Blick auf die Analogplatine zeigt die beiden <strong>Röhre</strong>n, die die Ausgänge<br />

<strong>der</strong> Wandler nachwürzen<br />

Das Digitalboard beinhaltet sämtliche Schaltkreise, wie den Altera-DSP,<br />

den Cirrus-Logic-Chip und die beiden Analog-Devices-D/A-Wandler<br />

58 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at


Die Rückseite des MDA-503 ist sehr kontaktfreudig. Digitale Anschlüsse in allen drei Formaten und<br />

dazu Cinch und XLR-Ausgänge<br />

1955A von Analog Devices stehen bereit.<br />

Diese verwendeten D/A-Konverter sind<br />

in professionellen Kreisen bekannt und<br />

beliebt. Die größte Platine ist die Analogaudioplatine<br />

mit Transistor gestärkten Ausgangsstufen<br />

und zwei Miniaturröhren vom<br />

Typ 12AX7, die für die zusätzliche harmonische<br />

Anreicherung sorgen – das alles im<br />

saubersten symmetrischen Schaltungsdesign.<br />

Die kaskadierten Wandler ermöglichen<br />

die Verdoppelung <strong>der</strong> Abtastfrequenz<br />

auf 384 kHz und damit gleichzeitig eine<br />

beson<strong>der</strong>e Kontrolle <strong>der</strong> Anti-Alising-Filter<br />

bis zu 192 kHz. Zum sehr guten Ton gehört<br />

auch eine Clock-Aufarbeitung mit eigener<br />

PLL (Phase Lock Loop) zur Jitter-Kontrolle.<br />

Messtechnisch interessierte uns hier <strong>der</strong><br />

Übertragungsbereich und <strong>der</strong> Phasengang<br />

<strong>der</strong> Wandler. Der Phasengang zeigt bis weit<br />

über 20 kHz keine Auffälligkeiten, aber <strong>der</strong><br />

Übertragungsbereich beginnt schon vor<br />

20 kHz, sanft auszulaufen. Wie klingt das<br />

Ganze? Als Erstes stellten wir eine hohe<br />

Laufruhe ohne Hektik im Klang fest, die<br />

sich in einer deutlich druckvollen, warmen<br />

und plastischen Abbildung solistischer<br />

Instrumente zeigte. Bass und tiefmittige<br />

Impulse waren sehr gut, sodass in <strong>der</strong> Dynamik<br />

schlaffe Musiken mehr Lebendigkeit<br />

erhielten. Dies wurde durch ein offenes<br />

Klangbild ergänzt, das dem Geschehen<br />

eine breite Bühne Verlieh, ohne die Abbildung<br />

einzelner Instrumente diffus zu verwässern.<br />

Auch die Tiefenstaffelung war<br />

sehr gut, doch bemerkten wir bei unseren<br />

beliebten Klangbeispielen einen weicheren<br />

Umgang mit den Impulsen von Gitarrensaiten<br />

o<strong>der</strong> dem Anschlagen einer Kesselpauke.<br />

Daraus ergab sich aber auch eine <strong>der</strong><br />

organischsten Abbildung von S- und Zischlauten<br />

sowie Konsonanten in Sprache und<br />

Gesang. Ein Gerät mit eigenem Klangcharakter,<br />

das die Fähigkeit besitzt, alles groß<br />

klingen zu lassen, und das sehr musikalisch<br />

agiert. Der MDA-503 ist nichts für einen<br />

anämischen Musikgeschmack.<br />

Der Übertragungsbereich zeigt messtechnisch<br />

leichte, aber kaum hörbare Abweichungen an<br />

Der MDA-503 invertiert das Ausgangssignal. Im<br />

Impuls deutliche Ein- und Ausschwingungen<br />

Leichte Kanalabweichungen in den harmonischen<br />

Verzerrungen; Anstieg im Hochton<br />

In <strong>der</strong> Gesamtansicht ist <strong>der</strong> modulare Aufbau des Advance Acoustic zu erkennen. Die beiden großzügigen<br />

Ringkerntrafos versorgen jeweils den digitalen und den analogen Schaltungsteil<br />

Das Stereoklangbild ist mit diesem Übersprechungsverhalten<br />

fast sehr gut<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 59


Musical Fidelity M1DAC<br />

AUSGABE 1.2011<br />

Musical Fidelity M1DAC<br />

„Druckvoll und luftig“<br />

Die britische Größe Musical Fidelity ist bekannt,<br />

wenn es um leistungsstarke Class-<br />

A-Endstufen und wohlklingende Class-<br />

A-Vorverstärker geht. Mit dem M1DAC<br />

haben die Entwickler das Segment <strong>der</strong><br />

Digital-zu-Analog-Konverter um ein neues<br />

Produkt bereichert.<br />

Der M1DAC von Musical Fidelity präsentiert<br />

sich bei <strong>der</strong> ersten Betrachtung sehr<br />

schlicht. Sein schwarzes Stahlgehäuse<br />

ist sauber verarbeitet und die schwere<br />

Frontblende ziert neben dem Power- und<br />

Quellenanwahl-Taster eine große Zahl dezent<br />

leuchten<strong>der</strong> LEDs. Eine <strong>der</strong> LEDs erteilt<br />

Auskunft darüber, wann <strong>der</strong> Musical<br />

Fidelity seiner Hauptbeschäftigung nachgeht<br />

und Audiosignale auf 192 kHz hochrechnet.<br />

Nur bei ankommenden 192-kHz-<br />

Signalen schaltet die Funktion ab, denn<br />

<strong>der</strong> M1DAC ist ein Upsampling-Konverter.<br />

Das Anschlussfeld des Wandlers zeugt von<br />

großer Kontaktfreudigkeit, auf <strong>der</strong> digitalen<br />

Seite werden eine optische und eine<br />

koaxiale Anbindung geboten. Für Computernutzer<br />

ist eine USB-Schnittstelle vorgesehen,<br />

die nach verbreitetem Standard bis<br />

48 kHz unterstützt wird. Eine Beson<strong>der</strong>heit<br />

ist <strong>der</strong> symmetrische AES/EBU-Digitaleingang,<br />

<strong>der</strong> sich speziell mit professionellen<br />

Geräten o<strong>der</strong> exklusiven CD-Laufwerken<br />

versteht. Seine hohe Digitaltaktstabilität<br />

und die robustere Signalspannung machen<br />

ihn zur ersten Wahl. Neben einem unsymmetrischen<br />

Cinch- steht ein symmetrischer<br />

XLR-Ausgang zur Verfügung. Da beide sehr<br />

nie<strong>der</strong>ohmig sind, eignen sie sich, um über<br />

längere Strecken Signale ohne nennenswerte<br />

Verluste zu übertragen. Der innere<br />

Aufbau verfügt über ein klar strukturiertes,<br />

symmetrisches Platinenlayout mit Transistor<br />

getriebenen analogen Ausgängen und<br />

Folienkondensatoren an den richtigen Stellen.<br />

Ein kleiner Netzfilter beugt Verunreinigungen<br />

<strong>der</strong> Netzversorgung vor. Die wichtigsten<br />

Positionen sind mit Burr-Brown-ICs<br />

In <strong>der</strong> Mitte sitzt <strong>der</strong> Burr-Brown-D/A-Wandler, <strong>der</strong> auf kürzestem Wege<br />

mit dem symmetrischen Layout verbunden wird<br />

An den digitalen Eingängen arbeitet ein Burr-Brown-Schnittstellenkonverter.<br />

Auch hier striktes Schaltungsdesign<br />

60 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at


Die anschlussfreudige Rückseite bietet alles, was das Herz begehrt: symmetrische und unsymmetrische<br />

Anschlüsse neben allen digitalen Formaten und einen USB-Eingang<br />

Der Übertragungsbereich beim 96-kHz-Signal<br />

hat im Hochton Einflüsse <strong>der</strong> Digitalfilterung<br />

besetzt: Der D/A-Wandler ist ein DSD<br />

1796, als Sample-Raten-Konverter tritt <strong>der</strong><br />

SRC 4392 an und ein PCM 2706 fungiert<br />

als Schnittstellenkonverter. Weiteres schaltungstechnisches<br />

Gespür zeigt sich im Aufbau<br />

<strong>der</strong> Stromstabilisierung in unmittelbarer<br />

Nähe zu den Wandlern. Überhaupt<br />

werden alle Signalwege kurz gehalten.<br />

Im Klangbild zeichnet sich dies durch ein<br />

dichtes, straffes und tiefreichendes Signal<br />

aus, das sehr konturreich ist. Beson<strong>der</strong>s<br />

hervorzuheben ist <strong>der</strong> warme und druckvolle<br />

Klang im Bereich <strong>der</strong> Tiefmitten und<br />

des Basses. Daran schließt sich ein sauberer<br />

Bereich <strong>der</strong> Mitten an, in dem es<br />

keine negativen Beson<strong>der</strong>heiten gibt. Das<br />

ist ausgezeichnet, weil dadurch sehr neutral<br />

klingende Wie<strong>der</strong>gaben ermöglicht<br />

werden. Etwas auffälliger ist hingegen <strong>der</strong><br />

luftig leichte Hochtonbereich, <strong>der</strong> schon<br />

im Präsenzbereich beginnt. An<strong>der</strong>e Geräte<br />

neigen dazu, S- und Zischlaute zu betonen,<br />

doch beim M1DAC bleibt alles brav<br />

im Zaum. Augenfällig ist die Verbesserung<br />

<strong>der</strong> Impulswie<strong>der</strong>gabe bei erhöhter zugespielter<br />

Sampling-Frequenz. So wurden<br />

die Impulse von Percussions und Gitarre<br />

mit 192-kHz-Signalen stets präziser als im<br />

CD-Format übertragen. Diese Beobachtung<br />

konnten wir auch für die räumliche<br />

Staffelung <strong>der</strong> akustischen Bühne machen,<br />

die sich unabhängig davon immer in ausgezeichneter<br />

Breite und Tiefe zeigte. Bei<br />

komplexen Orchesterstrukturen hatten wir<br />

vereinzelt den Drang, unsere Aufmerksamkeit<br />

beson<strong>der</strong>s auf den Grundtonbereich<br />

zu richten, weil hier die genannten positiven<br />

Eigenschaften etwas die Durchhörbarkeit<br />

beeinträchtigten. Es gibt aber keine<br />

musikalischen Spähren, die dieser Wandler<br />

nicht mit seinem wohlklingenden Charme<br />

bereichern würde.<br />

Verkürzte Einschwinger in <strong>der</strong> Impulsantwort<br />

zeugen von eigenem Digitalfilterdesign<br />

Leichte, unhörbare Kanalunterschiede bei den<br />

minimalen harmonischen Verzerrungen<br />

Ein Blick in das geöffnete Gerät: Deutlich ist <strong>der</strong> strukturierte Aufbau zu erkennen, mit <strong>der</strong> zusätzlich<br />

kupferkaschierten Oberfläche <strong>der</strong> Platine<br />

Ein ausgezeichnetes Übersprechungsverhalten<br />

garantiert saubere Stereoortung im Klangbild<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 61


Fazit<br />

Es gibt zwei Testteilnehmer, die sich ganz<br />

klar an die Spitze gesetzt haben. Das ist bei<br />

Betrachtung des Testfeldes schon eine beson<strong>der</strong>e<br />

Leistung, weil bei einem Vergleich<br />

zwischen D/A-Konvertern heutzutage nicht<br />

mit einem drastischen Unterschied zwischen<br />

den Klangeigenschaften <strong>der</strong> Geräte zu rechnen<br />

ist. Zum Teil nutzen die Probanden die<br />

gleichen Wandlermodelle, sodass nur noch<br />

die analoge Beschaltung, <strong>der</strong> möglichst geringe<br />

Jitter und das Impulsverhalten <strong>der</strong><br />

Anti-Alising-Filter zu wahren Unterschieden<br />

führen. Zwei aus <strong>der</strong> großen Runde haben es<br />

geschafft, sich das Prädikat „ausgezeichnet“<br />

zu verdienen. Das ist einerseits <strong>der</strong><br />

Lindemann DAC, <strong>der</strong> einen kleinen klanglichen<br />

Vorsprung vor dem ebenso mit dem<br />

Prädikat „ausgezeichnet“ versehenen Arcam<br />

rDAC verbuchen kann. Der Arcam konnte<br />

dagegen den Lindemann bezüglich <strong>der</strong> vorbildlichen<br />

Messwerte leicht übertreffen. Bei<br />

Lindemann ist die Bass- und Mittenwie<strong>der</strong>gabe<br />

für unsere Ohren etwas vorteilhafter geformt<br />

und wurde deshalb höher bewertet. In<br />

Sachen Ausstattung sind beide Modelle dem<br />

restlichen Messfeld einen Schritt voraus. Arcams<br />

Gerät wird die Audiodaten in Zukunft<br />

auch kabellos annehmen können, während<br />

die Firma Lindemann ihrem neuesten Spross<br />

die Annahme von 192-kHz-Daten via USB<br />

dank eigener Audiotreiber für alle Rechnerplattformen<br />

mit auf den Weg gegeben hat.<br />

Der Erste in <strong>der</strong> Riege <strong>der</strong> mit „sehr gut“ bewerteten<br />

Testteilnehmer ist <strong>der</strong> Musical Fidelity<br />

M1DAC. Seine souveräne Vorstellung, die<br />

sich in einem druckvollen Klang zeigte, ließ<br />

ihn in Kombination mit den hervorragenden<br />

Messwerten diese Position erringen. Ein<br />

durchdachter, schnörkelloser Aufbau liefert<br />

an seinen symmetrischen und unsymmetrischen<br />

Anschlüssen genügend Energie, um<br />

längere Kabelstrecken verlustfrei zu überbrü-<br />

Ausstattung Testsieger Testsieger<br />

Allgemein<br />

Hersteller Arcam Lindemann Musical Fidelity<br />

Modell rDAC USB-DAC 24/192 M1DAC<br />

Preis 399 Euro 690 Euro 499 Euro<br />

Maße B/H/T 160 × 40 × 100 mm 120 × 45 × 133 mm 220 × 100 × 300 mm<br />

Gewicht 0,7 kg 0,4 kg 3,4 kg<br />

Informationen www.arcam.de www.lindemann-audio.de www.reichmann-audio-systeme-vertrieb.de<br />

Anschlüsse<br />

dig.<br />

Audio<br />

koaxial<br />

dig.<br />

Audio<br />

optisch<br />

analog<br />

Audio<br />

Cinch<br />

USB<br />

analog<br />

Audio<br />

XLR<br />

dig.<br />

Audio<br />

koaxial<br />

Eingänge 1 1 – 1 – 1 1 – 1 – 1 1 – 1 –<br />

Ausgänge – – 1 – – – – 1 – – – – 1 – 1<br />

sonstige Anschlüsse – –<br />

Datenschnittstellen Wireless vorbereitet – AES/EBU-Input<br />

Features<br />

Unterstützte Sample-Raten USB (betriebssystemabhängig,<br />

Abweichungen möglich)<br />

32 kHz, 44.1 kHz, 48 kHz, 88.2 kHz, 96 kHz<br />

dig.<br />

Audio<br />

optisch<br />

analog<br />

Audio<br />

Cinch<br />

USB<br />

analog<br />

Audio<br />

XLR<br />

32 kHz, 44.1 kHz, 48 kHz, 88.2 kHz,<br />

96 kHz, 176,4 kHz, 192 kHz<br />

dig.<br />

Audio<br />

koaxial<br />

dig.<br />

Audio<br />

optisch<br />

analog<br />

Audio<br />

Cinch<br />

USB<br />

analog<br />

Audio<br />

XLR<br />

32kHz, 44.1kHz, 48kHz<br />

Unterstützte Sampleraten S/P-DIF 44,1 kHz, 48 kHz, 88,2 kHz, 96 kHz, 176,4 kHz, 192 kHz 44,1 kHz; 48 kHz; 88,2 kHz; 96 kHz; 176,4 kHz; 192 kHz 44,1 kHz; 48 kHz; 88,2 kHz; 96 kHz; 176,4 kHz; 192 kHz<br />

Unterstützte Auflösungen 16 Bit, 24 Bit 16 Bit, 24 Bit 16 Bit, 24 Bit<br />

LAN/WLAN –/+ –/– –/–<br />

Messdaten ermittelt bei: 24 Bit/96 kHz, bei –20 dBFs<br />

Dynamikumfang AES 17 111 dB 105 dB 115 dB<br />

Signal-Rauschabstand (SNR) 93 dB 86 dB 94 dB<br />

Übersprechen <strong>der</strong> Kanäle bei 10 kHz -101 dB -104 dB -97 dB<br />

THD+N 0,0024 % 0,0051 % 0,0021%<br />

THD+Pegel –106 dBV -103 dBV -107 dBV<br />

Ausgangspegel bei 0 dBFs (Vollaussteuerung) +6,8 dBV +3 dBV +6 dBV<br />

Frequenzgangabweichung (20 Hz – 20 kHz) +/- 0,08 dB +/- 0,117 dB +/- 0,12 dB<br />

Vorteile/Nachteile<br />

Vorteile<br />

· zukünftige Wireless-Option<br />

· handliches Gehäuse<br />

· Klangeigenschaften<br />

· eigene Treiber für Windows bis 192 kHz<br />

· handliches Gehäuse<br />

· Klangeigenschaften<br />

·kräftiges Ausgangssignal für Cinch und XLR<br />

·druckvolles Klangbild<br />

· eingebautes Netzteil mit Filter<br />

Nachteile · externes Steckernetzteil · externes Steckernetzteil · Keine<br />

Bewertung<br />

Audio<br />

Neutralität (messtechnisch) 10/10 10/10 9,5/10<br />

Dynamik (messtechnisch) 10/10 9/10 10/10<br />

Räumlichkeit 9/10 9/10 9/10<br />

Neutralität 9/10 9,5/10 8/10<br />

Impulstreue 8,5/10 8,5/10 8/10<br />

Basswie<strong>der</strong>gabe 8,5/10 9/10 9/10<br />

Mittenwie<strong>der</strong>gabe 8,5/10 9/10 9/10<br />

Höhenwie<strong>der</strong>gabe 9/10 9/10 8,5/10<br />

Wie<strong>der</strong>gabequalität 52,5/60 54/60 51,5/60<br />

Bedienung/Installation 9,5/10 9/10 9/10<br />

Ausstattung/Verarbeitung 10/10 10/10 9/10<br />

Gesamt 92 von 100 Punkten 92 von 100 Punkten 89 von 100 Punkten<br />

Preis/Leistung Sehr gut Gut Gut<br />

Ergebnis<br />

Ausgezeichnet 92/100 Ausgezeichnet 92/100 Sehr gut 89/100<br />

62 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at


cken. Ganz dicht auf den Fersen ist ihm <strong>der</strong><br />

Music Hall dac25.3, <strong>der</strong> ebenfalls mit dem<br />

Prädikat „sehr gut“ versehen ist. Ein klanglich<br />

weicheres Auftreten aufgrund des Impulsverhaltens<br />

und <strong>der</strong> etwas leichtere Bassbereich<br />

verhin<strong>der</strong>ten ein dichteres Aufschließen zu<br />

den höher platzierten Kandidaten. Der Music<br />

Hall glänzt jedoch mit einer hervorragenden<br />

Ausstattung, die nebenbei auch einen regelbaren<br />

Kopfhöreranschluss mit sich bringt. Ein<br />

weiteres sehr gut bewertetes Modell ist <strong>der</strong><br />

Atoll DAC 100. Mit seinen sechs digitalen<br />

Eingängen und einem digitalen Ausgang ist<br />

er <strong>der</strong> Einzige im Testfeld, <strong>der</strong> neben seinen<br />

soliden D/A-Wandler-Fähigkeiten auch eine<br />

ausgezeichnete digitale Schaltzentrale bietet.<br />

Sein Vermögen liegt in einer verlässlichen Interpretation<br />

aller Musiksparten. Im Vergleich<br />

zu seinen Konkurrenten fällt das räumliche<br />

Auflösungsvermögen etwas geringer aus. Er<br />

besticht dafür mit einer sehr guten Mittenwie<strong>der</strong>gabe,<br />

die bei den Mitbewerbern teilweise<br />

mehr Verfärbungen trägt. Ein weiterer<br />

französischer Vertreter mit <strong>der</strong> Bewertung<br />

„sehr gut“ ist <strong>der</strong> MDA-503 von Advance<br />

Acoustic. Sein innerer Aufbau ist <strong>der</strong> üppigste<br />

und seine Messwerte sind nahezu sehr gut. In<br />

<strong>der</strong> klanglichen Dimension zeigte er sich aber<br />

trotz seiner 384-kHz-Fortschrittlichkeit noch<br />

etwas eigen. Ein musikalisch klingendes Gerät,<br />

das auf jeden Fall Zuspruch erhalten wird,<br />

aber im Rahmen unserer Kriterien einiges an<br />

Boden verlor. Er ist <strong>der</strong> einzige Vertreter in <strong>der</strong><br />

Testrunde, <strong>der</strong> auf den Anschluss eines Computers<br />

verzichtet und damit bezüglich <strong>der</strong><br />

Vielseitigkeit nicht so stark punkten konnte<br />

wie seine Mitbewerber. Dafür erfüllt er einen<br />

hohen technischen Anspruch, <strong>der</strong> auch das<br />

größte Gehäuse benötigt. Er ist also keine<br />

Mogelpackung, son<strong>der</strong>n sein Geld absolut<br />

wert und erfreut mit viel Wärme im Klang<br />

zweier <strong>Röhre</strong>n am doppelten Ausgang.<br />

Ausstattung<br />

Allgemein<br />

Hersteller Atoll Advance Acoustic Music Hall<br />

Modell DAC 100 MDA-503 dac25.3<br />

Preis 550 Euro 849 Euro 700 Euro<br />

Maße B/H/T 310 × 60 × 210 mm 440 × 110 × 350 mm 216 × 95 × 343 mm<br />

Gewicht 2 kg 9 kg 4,5 kg<br />

Informationen www.atoll-electronique.de www.domino-design.de www.phonar.de<br />

Anschlüsse<br />

dig.<br />

Audio<br />

koaxial<br />

dig.<br />

Audio<br />

optisch<br />

analog<br />

Audio<br />

Cinch<br />

USB<br />

analog<br />

Audio<br />

XLR<br />

dig.<br />

Audio<br />

koaxial<br />

Eingänge 3 3 – 1 – 3 2 – – – 1 1 – 1 –<br />

Ausgänge 1 1 1 – – – – 1 – 1 – – 1 – 1<br />

sonstige Anschlüsse – – Kopfhörerausgang<br />

Datenschnittstellen – AES/EBU-Input, Trigger In-/Output AES/EBU-Input<br />

Features<br />

Unterstützte Sample-Raten USB (betriebssystemabhängig,<br />

32 kHz, 44.1 kHz, 48 kHz – 44.1 kHz, 48 kHz, 88.2 kHz, 96 kHz,<br />

Abweichungen möglich)<br />

Unterstützte Sample-Raten S/P-DiF<br />

44,1 kHz; 48 kHz; 88.2 kHz; 96 kHz; 176,4 kHz; 192 kHz 44,1kHz, 48kHz, 88,2kHz, 96kHz, 44,1 kHz, 48 kHz, 88,2kHz, 96 kHz, 176,4 kHz, 192 kHz<br />

176,4 kHz, 192 kHz, 384 kHz<br />

Unterstützte Auflösungen 16 Bit, 24 Bit 16 Bit, 24 Bit 16 Bit, 24 Bit<br />

LAN/WLAN –/– –/– –/–<br />

Messdaten ermittelt bei: 24 Bit/96 kHz, @-20 dBFs<br />

Dynamikumfang AES 17 104 dB 107 dB 110 dB<br />

Signal-Rauschabstand (SNR) 72 dB 89 dB 86 dB<br />

Übersprechen <strong>der</strong> Kanäle bei 10 kHz –75 dB –79 dB –92 dB<br />

THD+N 0,0186 % 0,0042 % 0,0058%<br />

THD+Pegel –87 dBV –100 dBV –99 dBV<br />

Ausgangspegel @ 0dBFs (Vollaussteuerung) +8,3 dBV +7 dBV +5,7 dBV<br />

Frequenzgangsabweichung (20 Hz - 20 kHz) 0,117 dB 0,271 dB 0,136 dB<br />

Vorteile/Nachteile<br />

Vorteile<br />

· viele Eingänge<br />

· digitaler Ausgang<br />

· kompromissloser Klang, stärkstes Ausgangssignal<br />

· höchste Sample-Raten mit 384 kHz möglich<br />

· echter <strong>Röhre</strong>nsound<br />

· aufwendige Elektronik<br />

· regelbarer Kopfhörerausgang<br />

· weicheres Impulsverhalten<br />

· eingebautes Netzteil mit Filter<br />

dig.<br />

Audio<br />

optisch<br />

analog<br />

Audio<br />

Cinch<br />

USB<br />

analog<br />

Audio<br />

XLR<br />

dig.<br />

Audio<br />

koaxial<br />

dig.<br />

Audio<br />

optisch<br />

analog<br />

Audio<br />

Cinch<br />

USB<br />

analog<br />

Audio<br />

XLR<br />

Nachteile · Keine · geschmacksabhängiger Klang · Keine<br />

Bewertung<br />

Audio<br />

Neutralität (messtechnisch) 8/10 8,5/10 9/10<br />

Dynamik (messtechnisch) 8,5/10 9/10 9/10<br />

Räumlichkeit 8/10 8/10 9/10<br />

Neutralität 8,5/10 8,5/10 8/10<br />

Impulstreue 8,5/10 8/10 8/10<br />

Basswie<strong>der</strong>gabe 9/10 8,5/10 8,5/10<br />

Mittenwie<strong>der</strong>gabe 9,5/10 8,5/10 9/10<br />

Höhenwie<strong>der</strong>gabe 8,5/10 8,5/10 8,5/10<br />

Wie<strong>der</strong>gabequalität 52/60 50/60 51/60<br />

Bedienung/Installation 9/10 9,5/10 9,5/10<br />

Ausstattung/Verarbeitung 9,5/10 9/10 10/10<br />

Gesamt 87 von 100 Punkten 86 von 100 Punkten 88,5 von 100 Punkten<br />

Preis/Leistung Gut Gut Gut<br />

Ergebnis<br />

Sehr gut 87/100 Sehr gut 86/100 Sehr gut 89/100<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 63


Lua Con Espressione<br />

AUSGABE 1.2011<br />

Schwabe mit einem<br />

italienischen Namen<br />

Der schwäbische Hersteller Lua mit Sitz am Bodensee hat sich in den vergangenen<br />

Jahren vor allem mit hochwertigen Hi-Fi-Komponenten vom <strong>Röhre</strong>nvollverstärker bis<br />

hin zum High-End-Speaker einen Namen gemacht. Der Standlautsprecher „Con<br />

Espressione“ zeigte bei uns, was er kann.<br />

VON TORSTEN PLESS UND JENS VOIGT<br />

Eignungsempfehlung<br />

Rock und Pop:<br />

Instrumental und Gesang:<br />

Heimkino:<br />

6 dB<br />

0 dB<br />

–6 dB<br />

30 Hz<br />

+ + +<br />

+ + +<br />

+ + +<br />

100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz<br />

Der Frequenzgang verläuft sehr linear und<br />

spielt dabei bis weit über 20 Kilohertz<br />

Ein Sprössling aus dem Hause Lua hört auf<br />

den wohlklingenden Namen „Con Espressione“,<br />

was zu Deutsch „mit Ausdruck“<br />

heißt. Nicht nur <strong>der</strong> Name des über ein Meter<br />

hohen Standlautsprechers beeindruckt, son<strong>der</strong>n<br />

auch sein komplettes Erscheinungsbild.<br />

Das leicht nach hinten angewinkelte Gehäuse<br />

besteht aus einem massiven Korpus, <strong>der</strong><br />

den Eindruck vermittelt, direkt aus einem<br />

einzigen Baumstamm gefertigt worden zu<br />

sein. Neben den standardmäßigen Gehäusefurnieren<br />

wie Esche, Erle und Kirsche bietet<br />

Lua über 150 weitere Lack- und Son<strong>der</strong>ausführungen<br />

an. Die Vor<strong>der</strong>seite trägt eine<br />

spiegelnde Chromplatte, in die drei Chassis<br />

ohne sichtbare Schrauben eingelassen sind.<br />

Die Verarbeitung ist wie in <strong>der</strong> Preisklasse<br />

zu erwarten von hochwertigster Qualität,<br />

sämtliche Gehäusekanten sind vorbildlich<br />

abgerundet und unsaubere Kleberückstände<br />

sucht man hier vergebens. Getragen wird<br />

das 36-Kilogramm-Schwergewicht von einer<br />

ebenfalls sehr massiven Bodenplatte, die den<br />

Schallwandler mithilfe von angeschraubten<br />

Spikes akustisch vom Boden entkoppelt. Das<br />

Anschlussterminal ist kompatibel mit Kabelschuhen<br />

sowie Bananensteckern und konsequent<br />

in Single-Wiring-Technik ausgelegt.<br />

Bei Luas „Con Espressione“ handelt es sich<br />

um einen 3-Wege-Schallwandler nach dem<br />

Bassreflexprinzip. Der Hochtonlautsprecher<br />

ist mittig in die Chromplatte eingelassen<br />

und besteht aus einer 25 Millimeter großen<br />

Gewebekalotte. Weiterentwickelt und laut<br />

Herstellerangaben hinsichtlich des Abstrahlverhaltens<br />

verbessert wurde <strong>der</strong> bereits<br />

im Vorgängermodell Con Brio Mk.3 sehr<br />

gelobte Hochtöner, <strong>der</strong> einen Frequenz-<br />

Bil<strong>der</strong>: Auerbach Verlag, Lua<br />

64 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at


umfang von 2,5 bis 30 Kilohertz<br />

(–6 Dezibel) hat. Umgeben wird er<br />

von zwei Mitteltönern, die ebenfalls<br />

komplett überarbeitet wurden und<br />

jeweils mit einer neuen, noch beständigeren<br />

Gummisicke aufwarten.<br />

In Kombination mit <strong>der</strong> eingeschlossenen<br />

Hochtonmembran bilden sie<br />

rein äußerlich eine D‘Appolito-Anordnung,<br />

die ungewollte Decken- und<br />

Bodenreflexionen minimiert und zu<br />

beeindruckenden räumlichen Klangergebnissen<br />

führt. Die beiden bis zu<br />

einer Trennfrequenz von 180 Hertz<br />

reichenden 13-Zentimeter-Treiber bestehen<br />

im Einzelnen aus geflochtenem<br />

Carbonfibermaterial beziehungsweise<br />

aus Carbonfiber und Polypropylen.<br />

An jedem Standlautsprecher ist <strong>der</strong><br />

21,5-Zentimeter-Tieftonschallwandler<br />

jeweils an <strong>der</strong> nach außen ausgerichteten<br />

Gehäuseseite angebracht<br />

und strahlt damit in Richtung <strong>der</strong><br />

Seitenwände. Unterstützt wird <strong>der</strong><br />

Konuslautsprecher durch eine Bassreflexöffnung<br />

auf <strong>der</strong> Vor<strong>der</strong>seite<br />

des Gehäuses, die bewusst nicht auf<br />

Ohrhöhe angebracht wurde, um Luftströmungsgeräusche<br />

nicht hörbar<br />

zu machen. In einem abgetrennten<br />

Bereich über <strong>der</strong> Bodenplatte sitzt<br />

die Frequenzweiche, die dem „Con<br />

Espressione“ seinen klanglichen Charakter<br />

verleiht. Die darauf verbauten<br />

Magic-Sound-Capacitors sind speziell<br />

für Lua hergestellte Kondensatoren mit<br />

einem extrem niedrigen Innenwi<strong>der</strong>stand.<br />

Sowohl <strong>der</strong> aus MDF gefertigte<br />

Korpus wie auch das gedämpfte und<br />

vielfach verstrebte Innenleben lassen<br />

keinerlei stehende Wellen und Gehäuseresonanzen<br />

zu, die den Klang auf<br />

negative Weise beeinflussen könnten.<br />

Im Hörtest ergab sich aus dem mächtigen<br />

Volumen von 95 Litern ein tief<br />

reichen<strong>der</strong> Bass, <strong>der</strong> ein perfektes<br />

Fundament für jegliche Art von Musik<br />

bietet. Rockmusik lebte plötzlich aus<br />

ihrer Konserve auf wie beim Konzert.<br />

Die Snaredrum hatte enorme Plastizität,<br />

die Gitarren strahlten vor kerniger<br />

Griffigkeit und <strong>der</strong> Gesang wirkte lebendiger<br />

denn je. In Rachmaninows<br />

1. Sinfonie <strong>der</strong> „Symfonischen Tänze“<br />

kamen die konturreichsten und wuchtigsten<br />

Bassimpulse zum Tragen, die<br />

unseren Raum wie eine Welle durchliefen.<br />

Die impulsreichen Triangeleinsätze<br />

klangen realistisch, ohne den<br />

Ansatz von Schärfe aufzuweisen, und<br />

auch unsere Sopranistin mit Orgelbegleitung<br />

war ein neues Erlebnis. Wir<br />

hörten eine lupenreine Artikulation,<br />

wie sie nur die besten Schallwandler<br />

abzubilden vermögen. Der „Con<br />

Espressione“ gab uns die Raumillusion<br />

<strong>der</strong> Kirche, in <strong>der</strong> die Musikstücke<br />

aufgenommen wurden. Es entstand<br />

nicht das umhüllende Konzerterlebnis<br />

– das gibt es nur live –, aber die<br />

akustische Sicht ins Geschehen war<br />

ausgezeichnet. We<strong>der</strong> überbetonte<br />

S-Laute, die zum Zischeln neigten,<br />

noch harte Konsonanten waren zu<br />

hören. Auch in <strong>der</strong> Ouvertüre von<br />

„Der Fliegende Hollän<strong>der</strong>“ erstreckte<br />

sich die Tiefenstaffelung ausgedehnt<br />

zwischen den Lautsprechern.<br />

Es entstand sehr rasch die Illusion,<br />

dass das musikalische Geschehen<br />

auch außerhalb <strong>der</strong> Basisbreite stattfindet.<br />

Lobeshymnen braucht ein<br />

Speaker nicht, wenn er mit je<strong>der</strong><br />

Musik ein Erlebnis schaffen kann.<br />

Dieser Standlautsprecher kommt<br />

ohne Übertreibungen <strong>der</strong> Realität<br />

sehr nahe, kein wummern<strong>der</strong> „Wohlfühlbass“<br />

o<strong>der</strong> „exciteter“ Hochton.<br />

Der Wirkungsgrad lässt schwache<br />

Verstärker aufleben!<br />

Die optischen Beson<strong>der</strong>heiten <strong>der</strong> Luas sind ihr massiver<br />

Korpus, <strong>der</strong> Sidewoofer und die spiegelnde Chromplatte<br />

Kennschalldruck an 4 Ohm (2 V)<br />

Ausstattung<br />

89,5 dB<br />

< 75 dB 82 dB > 90 dB<br />

Allgemein<br />

Hersteller<br />

Lua<br />

Modell<br />

Con Espressione<br />

Preis<br />

Stückpreis: 3000 Euro<br />

Information<br />

www.lua.de<br />

Maße und Gewicht<br />

Lautsprechermaße (B/H/T), Gewicht<br />

28 × 108 × 46 cm, 36,2 kg<br />

Anzahl Lautsprecher 4<br />

Erhältliche Farben<br />

über 150 verschiedene Farben<br />

Technische Daten<br />

Standlautsprecher<br />

Arbeitsweise<br />

3-Wege, passiv<br />

Bauform<br />

Bassreflex mit Öffnung auf <strong>der</strong><br />

Vor<strong>der</strong>seite<br />

Impedanz<br />

4 Ohm<br />

Frequenzgang<br />

34 – 27000 Hz +/– 3dB<br />

nach Herstellerangaben<br />

Empfohlene Verstärkerleistung<br />

20 – 200 W<br />

des Herstellers<br />

Vorteile/Nachteile<br />

Vorteile<br />

· äußerst realistische Abbildung<br />

· sehr massive Konstruktion<br />

Nachteile<br />

· Keine<br />

Bewertung<br />

Audio<br />

Basswie<strong>der</strong>gabe 10,5/12<br />

Mittenwie<strong>der</strong>gabe 10/12<br />

Höhenwie<strong>der</strong>gabe 10/12<br />

Räumlichkeit 11/12<br />

Neutralität 10,5/12<br />

Lebendigkeit/Impulstreue 10/11<br />

Dynamikverhalten 10/11<br />

Wie<strong>der</strong>gabequalität 72/82<br />

Ausstattung 8/9<br />

Benutzerfreundlichkeit 8/9<br />

Zwischenergebnis<br />

88 von 100 Punkten<br />

Konstruktions-/Materialaufwand +4<br />

Preis/Leistung<br />

Sehr gut<br />

Ergebnis<br />

Die Frequenzweiche <strong>der</strong> Lua „Con Espressione“ sitzt über <strong>der</strong> Bodenplatte und ist mit<br />

den Magic-Sound-Capacitors für den ausgezeichneten Klang verantwortlich<br />

Ausgezeichnet 92/100<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 65


Canton Karat 790.2 DC<br />

AUSGABE 1.2011<br />

Dynamische Neuauflage<br />

Canton geht mit <strong>der</strong> Karat-Serie in die zweite Runde und verspricht seinen Kunden<br />

einige wesentliche Verbesserungen in Klang und Design. Um die Stereoqualitäten<br />

<strong>der</strong> Serie beurteilen zu können, haben wir das Standlautsprecherpaar zum Einzeltest<br />

herangezogen. Ob die Cantons halten, was sie versprechen?<br />

VON TORSTEN PLESS<br />

Eignungsempfehlung<br />

Rock und Pop:<br />

Instrumental und Gesang:<br />

Heimkino:<br />

6 dB<br />

0 dB<br />

–6 dB<br />

30 Hz<br />

+ +<br />

+ + +<br />

+ +<br />

100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz<br />

Ein ausgeglichener Frequenzverlauf mit Anhebungen<br />

im Bass und einer Spitze in den Mitten<br />

Das Standlautsprecherpaar Karat 790.2<br />

DC verbindet Funktion mit Design. Die<br />

mit Hochglanzlack beschichteten Speaker<br />

in den Gehäusefarben Weiß, Schwarz und<br />

Titan orientieren sich optisch an mo<strong>der</strong>nem<br />

Interieur. Mit einer für Standlautsprecher<br />

nicht unbeachtlichen Größe von 105 Zentimetern<br />

(cm) bei einem Taillenumfang von<br />

18 cm empfehlen sich die Karat eher für<br />

größere Hörräume. In die massive Bodenplatte<br />

wurden Gewinde eingelassen, in die<br />

die mitgelieferten Spikes eingeschraubt werden,<br />

wodurch <strong>der</strong> Schallwandler zusätzliche<br />

Höhenzentimeter gewinnt. Alternativ können<br />

die selbstklebenden Absorber verwendet<br />

werden, die den 790.2 DC ebenfalls von<br />

akustisch harten Bodenbelägen entkoppeln<br />

sollen. Das geradlinige Auftreten macht sich<br />

auch in <strong>der</strong> Verarbeitung bemerkbar, denn<br />

hier finden sich keinerlei Makel. Im Gegenteil,<br />

die Qualität ist vorbildlich, so hat Canton<br />

beispielsweise auf harte Gehäusekanten<br />

verzichtet. Auf <strong>der</strong> Rückseite befindet sich<br />

die Bassreflexöffnung, die den Tieftöner<br />

bei <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>gabe großer Wellenlängen<br />

unterstützt. Darunter angeordnet ist das<br />

Anschlussfeld, das in einer Bi-Wiring-Ausführung<br />

angelegt ist. Für den Single-Wiringund<br />

-Amping-Betrieb sind die Kabelbrücken<br />

zur elektrischen Verbindung <strong>der</strong> Klemmen<br />

bereits vormontiert. Einziger Nachteil <strong>der</strong><br />

vergoldeten Anschlüsse ist die fehlende<br />

Kompatibilität zu Kabelschuhen. Lediglich<br />

Bananenstecker finden an den Buchsen in<br />

Standardqualität ihren Platz. Kreativer gingen<br />

Cantons Entwickler bei <strong>der</strong> Frage <strong>der</strong><br />

Lagerung <strong>der</strong> abgenommenen Frontabdeckung<br />

zu Werke. Diese lässt sich nämlich<br />

Bil<strong>der</strong>: Auerbach Verlag, Canton<br />

66 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at


platzsparend an den dafür vorgesehenen<br />

Halterungen auf <strong>der</strong> Rückseite<br />

des Speakers anbringen.<br />

Richtungsweisend<br />

Cantons Karat 790.2 DC ist als<br />

3,5-Wege-Bassreflex-Lautsprecher<br />

konzipiert. Der halbe Weg beschreibt<br />

die beiden 16 cm großen Mitteltöner,<br />

die gemeinsam ab einer Trennfrequenz<br />

von 180 Hertz (Hz) ihre Arbeit<br />

aufnehmen. Während einer <strong>der</strong> beiden<br />

bereits bei 400 Hz wie<strong>der</strong> abgetrennt<br />

wird, spielt <strong>der</strong> zweite bis in<br />

den oberen Mittenbereich hinauf. Frequenzauslöschungen<br />

werden dadurch<br />

vermieden. Die aus Aluminium gefertigten<br />

Membranen lagern in einer<br />

zweifach gefalteten Aufhängung, die<br />

von Canton als Wave-Sicke bezeichnet<br />

wird. Durch die Innen- und Außenwölbung<br />

soll die Membranauslenkung<br />

stabilisiert werden. Für eine weitreichende<br />

Wie<strong>der</strong>gabe <strong>der</strong> akustischen<br />

Breite wurde beim Karat 790.2 DC<br />

auf die D‘Appolito-Lautsprecheranordnung<br />

zurückgegriffen, wobei die<br />

Anordnung in <strong>der</strong> Reihenfolge Mittel-,<br />

Hoch- und Mitteltöner verläuft. Die<br />

25-Millimeter-Hochtonmembran wurde<br />

für hohe Steifigkeit bei geringer<br />

Masse aus Aluminium gefertigt und<br />

mit einer Manganschicht überzogen.<br />

Um das Abstrahlverhalten zu bündeln<br />

und Reflexionen an Gehäusekanten<br />

einzuschränken, wurde <strong>der</strong> Hochtöner<br />

zusätzlich in die von Canton als<br />

„Directivity Control“ bezeichnete<br />

Schallführung eingelassen. Ergänzt<br />

wird das 3,5-Wege-System durch den<br />

seitlich angebrachten Tieftonlautsprecher,<br />

<strong>der</strong> aus Cellulose und Grafitmaterial<br />

besteht. Unterstützt wird das<br />

26 cm große Chassis von <strong>der</strong> Bassreflexöffnung<br />

auf <strong>der</strong> Gehäuserückseite.<br />

Um Frequenzüberlagerungen und<br />

Phasenauslöschungen durch eine<br />

Rückwand zu vermeiden, empfiehlt<br />

es sich, einen Mindestabstand von<br />

80 cm einzuhalten. Fast genauso geradlinig<br />

wie das Design des Canton<br />

Karat 790.2 DC gestaltet sich dessen<br />

Frequenzgang. Dennoch fallen zwei<br />

Ausbrüche auf, und zwar im Bereich<br />

um 400 Hz, an dem die beiden Mitteltöner<br />

voneinan<strong>der</strong> getrennt werden,<br />

sowie im Basssegment. Klanglich<br />

präsentiert sich <strong>der</strong> Standlautsprecher<br />

ausgeglichen; verzerrte Gitarrenwände<br />

klangen wie losgelöst vom Speaker,<br />

was auf das breite Abstrahlverhalten<br />

<strong>der</strong> D‘Appolito-Anordnung<br />

zurückzuführen ist. Damit blieb den<br />

in <strong>der</strong> Mitte platzierten Instrumenten<br />

ausreichend Platz zur Entfaltung. Die<br />

Snaredrum stellte dies auch gleich mit<br />

einem kräftigen Anschlag und satten<br />

Grundton unter Beweis. Nur <strong>der</strong> Bassgitarre<br />

war die Anhebung im Mittenund<br />

Tieftonbereich anzumerken. In<br />

einer orchestralen Besetzung konnten<br />

wir fein aufgelöste Details und trocken<br />

reproduzierte Bässe erfahren. Über<br />

das komplette Stereopanorama und<br />

selbst darüber hinaus waren einzelne<br />

Instrumentengruppen je<strong>der</strong>zeit ortbar<br />

und die von <strong>der</strong> E-Musik gebotenen<br />

Dynamikstufen stiegen vorbildlich an.<br />

Die Schallwandler wissen mit ihrer ruhigen<br />

Ausgeglichenheit zu gefallen,<br />

könnten an manchen Stellen jedoch<br />

noch ihre Schüchternheit überwinden<br />

und etwas kräftiger zu Werke gehen.<br />

Fazit<br />

Mit <strong>der</strong> Neuauflage des Karat 790.2<br />

DC hat Canton einen soliden Standlautsprecher<br />

im mittleren Preisbereich<br />

auf dem Markt. Klanglich spielte das<br />

Speaker-Paar ausgewogen, nur eine<br />

persönliche Note hätten wir uns<br />

noch gewünscht.<br />

Die nach vorn abstrahlenden Hoch- und Mitteltöner werden<br />

vom seitlich angeordneten Sidefire-Tieftöner unterstützt<br />

Kennschalldruck an 4 Ohm (2 V)<br />

Ausstattung<br />

89 dB<br />

< 75 dB 82 dB > 90 dB<br />

Allgemein<br />

Hersteller<br />

Canton<br />

Modell<br />

Karat 790.2 DC<br />

Preis (UVP)<br />

Stückpreis: 1249 Euro<br />

Information<br />

www.canton.de<br />

Maße und Gewicht<br />

Lautsprechermaße (B/H/T), Gewicht<br />

18 × 105 × 32 cm, 26 kg<br />

Anzahl Lautsprecher 4<br />

Erhältliche Farben<br />

Schwarz, Weiß, Titan<br />

Technische Daten<br />

Standlautsprecher<br />

Arbeitsweise<br />

3,5-Wege, passiv<br />

Bauform<br />

Bassreflex mit Öffnung auf <strong>der</strong><br />

Rückseite<br />

Impedanz<br />

4 Ohm<br />

Frequenzgang<br />

22 – 40000 Hz +/–3 dB<br />

nach Herstellerangaben<br />

Empfohlene Verstärkerleistung<br />

30 –180 W<br />

des Herstellers<br />

Vorteile/Nachteile<br />

Vorteile<br />

· linearer Klang<br />

· DC-Technologie<br />

Nachteile<br />

· leichte Mittenbetonung<br />

Bewertung<br />

Audio<br />

Basswie<strong>der</strong>gabe 9/12<br />

Mittenwie<strong>der</strong>gabe 9/12<br />

Höhenwie<strong>der</strong>gabe 10/12<br />

Räumlichkeit 9,5/12<br />

Neutralität 10,5/12<br />

Lebendigkeit/Impulstreue 8,5/11<br />

Dynamikverhalten 9/11<br />

Wie<strong>der</strong>gabequalität 65,5/82<br />

Ausstattung 8/9<br />

Benutzerfreundlichkeit 7/9<br />

Zwischenergebnis<br />

80,5 von 100 Punkten<br />

Konstruktions/Materialaufwand +5<br />

Preis/Leistung<br />

Gut<br />

Ergebnis<br />

Die Frequenzweiche <strong>der</strong> Cantons sitzt direkt über <strong>der</strong> Bodenplatte. Ihr sorgfältiger<br />

Aufbau sorgt für den linearen Klang und die gute Räumlichkeit des Lautsprechers<br />

Sehr gut 85,5/100<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 67


German Maestro HD-PF 200<br />

AUSGABE 1.2011<br />

Heidelberger Klangstrahler<br />

Dass große Standlautsprecher nicht zwangsläufig teuer sein müssen, beweist die<br />

deutsche Lautsprechermanufaktur German Maestro. Auf engstem Raum wurde hier<br />

ein Speaker geschaffen, <strong>der</strong> sich auch mit leistungsschwächeren Verstärkern versteht.<br />

Ob dabei das Preis-Leistungs-Verhältnis aufgeht?<br />

VON TORSTEN PLESS<br />

Eignungsempfehlung<br />

Rock und Pop:<br />

Instrumental und Gesang:<br />

Heimkino:<br />

6 dB<br />

0 dB<br />

–6 dB<br />

30 Hz<br />

+ +<br />

+<br />

+ +<br />

100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz<br />

Die Anhebung im Bass- und Hochtonbereich ist<br />

hörbar und definiert den mo<strong>der</strong>nen Klang<br />

Vor mehr als zwei Jahren ging aus<br />

dem deutschen Traditionsunternehmen<br />

MB Quart die neue Marke German Maestro<br />

hervor. Gegründet von ehemaligen Angestellten,<br />

profitiert man von den jahrelangen<br />

Erfahrungen und führt den gewohnten Qualitätsstandard<br />

fort. Im badischen Obrigheim<br />

entwickelt, mit dem Namen „Heidelberg“<br />

versehen und im Ausland gefertigt, präsentiert<br />

sich ein multikultureller Speaker zum attraktiven<br />

Preis. HD-PF 200, so <strong>der</strong> Name des<br />

1,20 Meter hohen Standlautsprechers, ist<br />

Teil eines kompletten Surround-Systems, das<br />

auf den Namen Linea Heidelberg hört. Der<br />

aus MDF-Material hergestellte und mit einer<br />

Vinylfolie beschichtete Schallwandler ist in<br />

den Dekoren Kirsche, Esche schwarz sowie<br />

in dunkel gebeiztem Rosenholz erhältlich.<br />

Die Gehäuseverarbeitung ist von anspre-<br />

chen<strong>der</strong> Qualität und weist keinerlei Kleberrückstände<br />

auf. Allen drei Dekoren gemein<br />

ist die Front in Hochglanzschwarz, die durch<br />

abgerundete Kanten überzeugt. Die stabilen<br />

Single-Wiring-Anschlüsse am Anschlussterminal<br />

sind für Bananenstecker ausgelegt,<br />

während Kabelschuhe ihren Platz vergebens<br />

suchen. Angesichts <strong>der</strong> Preisklasse ist die<br />

fehlende Bi-Amping-Option irrelevant. In die<br />

Plastikfüße, die das Gehäuse tragen, wurden<br />

Gewinde eingelassen, um zusätzliche Spikes<br />

zu befestigen. Damit wird <strong>der</strong> Speaker erhöht<br />

und akustisch vom Boden entkoppelt.<br />

Sidewoofer<br />

Dank <strong>der</strong> 6-Ohm-Variante ist das Lautsprecherpaar<br />

geradezu ideal für Endstufen <strong>der</strong><br />

mittleren Leistungsklasse, die sich zudem<br />

preislich ergänzen. Der HD-PF 200 beruht<br />

Bil<strong>der</strong>: Auerbach Verlag, German Maestro<br />

68 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at


auf dem Gehäusekonzept einer 3-Wege-Konstruktion.<br />

Um trotz des schmalen<br />

Gehäuses ausreichenden Tiefbass<br />

übertragen zu können, entschied man<br />

sich bei <strong>der</strong> Entwicklung für ein zusätzliches<br />

Bassreflexrohr. Die abgerundete<br />

Gehäuseaussparung verstärkt den<br />

um 180 Grad versetzten Tieftonlautsprecher<br />

im unteren Frequenzbereich.<br />

Das 20-Zentimeter-Tieftonchassis sitzt<br />

zusammen mit <strong>der</strong> Reflexöffnung in<br />

einer eigenen Kammer. Gehäusedurchschwingeffekte<br />

werden durch<br />

die Verstrebung zwischen Tief-, Hochund<br />

Mitteltonbereich wirkungsvoll in<br />

Grenzen gehalten. Die unverstrebten<br />

Bereiche haben hingegen mit einigen<br />

Resonanzen zu kämpfen, die sich in<br />

einem etwas instabilen tiefmittigen<br />

Frequenzbereich äußern. Die zweite<br />

Kammer, die für den Bereich oberhalb<br />

von 140 Hertz verantwortlich ist, beinhaltet<br />

zwei 10-Zentimeter-Mitteltöner<br />

aus beschichteter Papiermembran.<br />

Ummantelt werden diese von einer<br />

langlebigen Gummisicke. Im Inneren<br />

<strong>der</strong> Kammer findet sich eine sparsame<br />

Verwendung von Dämmmaterial, das<br />

stehenden Wellen nur mäßig entgegenwirken<br />

kann. Zwischen den beiden<br />

Konuslautsprechern, die eine hohe<br />

Steifheit aufweisen, sitzt <strong>der</strong> 20-Millimeter-Polyamid-Kalottenhochtöner.<br />

Die sehr enge Anordnung <strong>der</strong> Treiber<br />

lässt eine genauestens berechnete<br />

D‘Appolito-Lautsprecherkonstruktion<br />

vermuten. Haupteigenschaft dieser<br />

Anordnung ist das weitreichende Abstrahlverhalten<br />

in die Breite. In reflexionsarmen<br />

Wohnräumen kann dieses<br />

Prinzip seine volle Stärke ausspielen.<br />

Mo<strong>der</strong>ner Klang<br />

Das Speaker-Paar <strong>der</strong> Linea Heidelberg<br />

ist beson<strong>der</strong>s für mo<strong>der</strong>ne Musikrichtungen<br />

empfehlenswert. Während<br />

<strong>der</strong> Mittenbereich sehr ausgeglichen<br />

klingt, ist beson<strong>der</strong>s eine Anhebung<br />

im Bass und in den oberen Mitten<br />

bis hin zum Präsenzbereich zu hören.<br />

Diese gewollte Überbetonung <strong>der</strong><br />

einzelnen Frequenzbereiche sorgt für<br />

eine bessere Durchsetzungskraft bestimmter<br />

Instrumentengruppen und<br />

lässt mo<strong>der</strong>n produzierte Musik noch<br />

kräftiger erscheinen. Beim Test eines<br />

aktuellen Rocktitels erklang die Snaredrum<br />

knackig und die verzerrten E-<br />

Gitarren hatten eine gewisse Kernigkeit.<br />

Lediglich die Bassgitarre rückte<br />

etwas zu sehr in den Vor<strong>der</strong>grund<br />

und verdeckte dabei feinste Details.<br />

Auch ein Kontrabass schien im Grundton<br />

zu stark betont und erfor<strong>der</strong>te<br />

höchste Aufmerksamkeit bei feinsten<br />

Finessen. In einem dicht besetzten<br />

orchestralen Arrangement schien die<br />

Bassimpulsfähigkeit etwas gebremst,<br />

denn die Pauken hatten nicht die<br />

gewohnte Durchsetzungskraft. Gesangsstimmen<br />

überzeugten mit einer<br />

guten S-Laut- und Konsonantenabbildung,<br />

lediglich starke T-Laute klangen<br />

etwas hart. Am Hörbeispiel einer sich<br />

durch den Raum bewegenden Stepptänzerin<br />

konnten wir feststellen, dass<br />

die volle Breite <strong>der</strong> akustischen Bühne<br />

ausgenutzt wurde, was nicht zuletzt<br />

auf die D’Appolito-Treiberanordnung<br />

zurückzuführen ist. Auch die Tiefenwirkung<br />

führte zu guten Ergebnissen.<br />

Fazit<br />

Mit dem HD-PF 200 hat German<br />

Maestro einen mo<strong>der</strong>n klingenden<br />

Standlautsprecher im Sortiment, <strong>der</strong><br />

sich beson<strong>der</strong>s für aktuelle Pop- und<br />

Rockmusik empfiehlt und in Kombination<br />

mit dem Heidelberg-Center, dem<br />

Subwoofer und sich den Surround-<br />

Lautsprechern zu einem kompletten<br />

Heimkinoset ausbauen lässt.<br />

Um den Tieftonlautsprecher im schmalen Gehäuse unterzubringen,<br />

wurde dieser an <strong>der</strong> Seite verbaut<br />

Kennschalldruck an 6 Ohm (2,45 V)<br />

Ausstattung<br />

80,5 dB<br />

< 75 dB 82 dB > 90 dB<br />

Allgemein<br />

Hersteller<br />

German Maestro<br />

Modell HD-PF 200<br />

Preis (UVP)<br />

Stückpreis: 399 Euro<br />

Information<br />

www.german-maestro.de<br />

Maße und Gewicht<br />

Lautsprechermaße (B/H/T), Gewicht<br />

15,6 × 102 × 32 cm, 13,7 kg<br />

Anzahl Lautsprecher 4<br />

Erhältliche Farben<br />

Kirsche, Esche schwarz,<br />

dunkel gebeiztes Rosenholz<br />

Technische Daten<br />

Standlautsprecher<br />

Arbeitsweise<br />

3-Wege, passiv<br />

Bassreflex mit Öffnung auf <strong>der</strong><br />

Bauform<br />

Vor<strong>der</strong>seite<br />

Impedanz<br />

6 Ohm<br />

Frequenzgang<br />

20 – 20000 Hz +/–3 dB<br />

nach Herstellerangaben<br />

Empfohlene Verstärkerleistung<br />

20 – 200 W<br />

des Herstellers<br />

Vorteile/Nachteile<br />

Vorteile<br />

· Mittenwie<strong>der</strong>gabe<br />

· gute Verarbeitung und gutes Material<br />

Nachteile<br />

· überbetonter Bassbereich<br />

Bewertung<br />

Audio<br />

Basswie<strong>der</strong>gabe 8/12<br />

Mittenwie<strong>der</strong>gabe 9/12<br />

Höhenwie<strong>der</strong>gabe 8,5/12<br />

Räumlichkeit 8,5/12<br />

Neutralität 8/12<br />

Lebendigkeit/Impulstreue 8/11<br />

Dynamikverhalten 7,5/11<br />

Wie<strong>der</strong>gabequalität 57,5/82<br />

Ausstattung 7/9<br />

Benutzerfreundlichkeit 8/9<br />

Zwischenergebnis<br />

72,5 von 100 Punkten<br />

Konstruktions-/Materialaufwand +1<br />

Preis/Leistung<br />

Gut<br />

Ergebnis<br />

Unter dem Mitteltöner verbirgt sich Dämmmaterial, das stehende Wellen und daraus<br />

resultierende Resonanzen im Gehäuseinneren unterbinden soll<br />

Gut 73,5/100<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 69


Warmer Klang, warmes<br />

Wohnzimmer?<br />

VON JENS VOIGT<br />

Die wie ein Relikt vergangener Tage<br />

anmutende Elektronenröhre zieht immer<br />

wie<strong>der</strong> Musikbegeisterte in ihren Bann.<br />

Wer hat nicht schon einmal etwas genauer<br />

hingesehen, wenn da etwas glüht und<br />

glimmt? Welches Bauteil <strong>der</strong> heutigen Unterhaltungselektronik<br />

ist noch in <strong>der</strong> Lage,<br />

seine Arbeit zu zeigen? Das ist wohl auch<br />

ein Grund für die Hersteller, diese Elemente<br />

dem öffentlichen Blick preiszugeben und<br />

manchmal den Glüheffekt etwas zu verstärken.<br />

Viele Mythen ranken sich um den<br />

Klang <strong>der</strong> ungewöhnlich aussehenden <strong>Röhre</strong>nverstärker.<br />

In Wirklichkeit ist dieser Klang<br />

von vielen Faktoren abhängig, wie beispielsweise<br />

dem Verzerrungsverhalten <strong>der</strong><br />

verwendeten <strong>Röhre</strong>n und dem Übertrager,<br />

aber auch das Netzteil und seine Siebkapazitäten<br />

sowie weitere im Schaltungsdesign<br />

verwendete Bauteile sind von Bedeutung.<br />

Wenn man es nüchtern betrachtet, strahlt<br />

die <strong>Röhre</strong> aufgrund ihrer Kathodenheizung<br />

eine nicht unerhebliche Verlustleistung in<br />

Form von Wärme ab und <strong>der</strong> konstruktive<br />

Aufwand für die drei Netzteile ist ebenfalls<br />

um einiges höher. Für diese Heizung wird<br />

viel Energie benötigt. Dem gegenüber steht<br />

eine vergleichsweise hohe, technisch saubere<br />

Anodenspannung sowie eine weitere<br />

Spannung für die Steuer- und Bremsgitter<br />

<strong>der</strong> verschiedensten <strong>Röhre</strong>nbauarten. All<br />

dies setzt hochstrombelastbare Wi<strong>der</strong>stände<br />

und Kondensatoren, die gegenüber<br />

Spannungsspitzen resistent sind, voraus.<br />

Nicht zu vernachlässigen sind die ebenfalls<br />

klanglich wirksamen und möglichst breitbandigen<br />

Eingangs- und Ausgangsübertrager,<br />

die für eine <strong>Röhre</strong>nschaltung wichtig<br />

sind. Die <strong>Röhre</strong> verfügt nämlich über einen<br />

sogenannten hochohmigen Ein- und Ausgang.<br />

Dies alles sind Leistungsfaktoren, die<br />

sich im finanziellen Aufwand wi<strong>der</strong>spiegeln.<br />

Da brachte die massenhafte Verfügbarkeit<br />

von Halbleitern sowie Transistoren<br />

ein immenses Einsparpotenzial mit sich,<br />

aus dem sich aber gleichzeitig auch an<strong>der</strong>e<br />

klangliche Eigenschaften ergaben. Die<br />

geliebte Wärme im Klang wich etwas <strong>der</strong><br />

vermeintlich lineareren Kennlinie <strong>der</strong> Halbleiter,<br />

die wie<strong>der</strong>um ab einem bestimmten<br />

Punkt dazu neigen, ihr lineares Verhalten<br />

schlagartig zu verlassen. Die <strong>Röhre</strong> dagegen<br />

kennt in ihrer Kennlinie vielmehr einen<br />

sanften Übergang vom sauberen Klang hin<br />

zu einer stetig ansteigenden Verzerrung.<br />

Dieses Sättigungsverhalten in Verbindung<br />

mit dem Klang <strong>der</strong> im Verbund befindlichen<br />

Bauelemente prägt die Liebe und<br />

Leidenschaft zu den <strong>Röhre</strong>ngeräten. Variationen<br />

aus hochlinearen Übertragungssystemen<br />

und klangvollen Einzelstücken<br />

sind möglich. Mehr Abwechslungsreichtum<br />

erreicht keine an<strong>der</strong>e Gerätegattung. Bei<br />

<strong>der</strong> Diskussion um den besten Klangcharakter<br />

ist ihr eine Polarisierung <strong>der</strong> Gemüter<br />

ebenfalls sicher.<br />

Bil<strong>der</strong>: Auerbach Verlag, Canor, Luxman, Stock.xchng, T.A.C.<br />

70 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at


Test 71


T.A.C. K-35<br />

AUSGABE 1.2011<br />

T.A.C. K-35<br />

R ’n’ B nicht ohne <strong>Röhre</strong>!<br />

Die energetische Kraft, die <strong>der</strong> Elektronenstrahl besitzt, ist nicht zu unterschätzen.<br />

In den vergangenen 70 Jahren hat sich in <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Elektronenröhren<br />

einiges getan, auch wenn die letzte Zeit Stagnation brachte. Der klangliche Reiz hat<br />

durchaus seine Liebhaber.<br />

Die geöffnete Unterseite des T.A.C. zeigt eine<br />

saubere Verarbeitung. Oben in <strong>der</strong> Mitte ist<br />

<strong>der</strong> motorisierte Lautstärkeregler zu sehen<br />

Der T.A.C. K-35 ist das jüngste Mitglied<br />

<strong>der</strong> Tube Amp Company, <strong>der</strong>en Anliegen<br />

es ist, anspruchsvolle Technik zu einem<br />

bezahlbaren Preis anzubieten. Der K-35<br />

erscheint in einem sehr massiven Gehäuse,<br />

dessen beeindruckende Front aus neun<br />

Millimeter (mm) dickem Aluminium gefertigt<br />

ist. In diese ist eine Glasscheibe eingelassen,<br />

die den Blick auf die glimmenden Glaskolben<br />

freigibt. Die drei kleineren Kolben im<br />

Vor<strong>der</strong>grund sind die Vorstufenröhren, die<br />

dafür sorgen, dass die Eingangssignale von<br />

den Cinch-Eingängen auf <strong>der</strong> Rückseite des<br />

Verstärkers in ihrem Pegelniveau angehoben<br />

werden. Die vier großen Endstufenröhren<br />

vom Typ EL 34 haben die Aufgabe, die<br />

Signale so weit zu verstärken, dass ausreichend<br />

Leistung zum Antrieb <strong>der</strong> Lautsprecher<br />

erreicht wird.<br />

Ein Lautstärkesteller, dessen Bedienknopf<br />

ebenfalls aus massivem Aluminium besteht,<br />

sorgt für eine bedämpfte Dosierbarkeit <strong>der</strong><br />

Lautheit und ein Endlosdrehgeber steuert<br />

die Eingangsquellenwahl. Eine Rückmeldung<br />

erhält <strong>der</strong> Anwen<strong>der</strong> über vier dezente<br />

LED-Anzeigen. Diese Umschaltung<br />

erfolgt hörbar mit einem feinen Relaisklick<br />

direkt am Eingang, gleichzeitig erhält <strong>der</strong><br />

Record-Ausgang das direkt weitergeleitete<br />

Eingangssignal. Die äußerlich vollständig aus<br />

Aluminium gefertigte, sehr gewichtig wirkende<br />

Fernbedienung kann auf Knopfdruck<br />

alle Funktionen steuern und zusätzlich eine<br />

Lautsprecherstummschaltung aktivieren.<br />

Auf <strong>der</strong> Rückseite sind die massiven und<br />

kurzschlusssicheren Lautsprecherterminals<br />

vorhanden, die eine Beson<strong>der</strong>heit aufweisen:<br />

Es gibt einen Anschluss für 4-Ohm- und<br />

8-Ohm-Impedanzen. Diese werden von den<br />

Ausgangsübertragern, einer sehr hochwertigen<br />

Form von Transformatoren, zur Verfügung<br />

gestellt, denn die Endstufenröhren<br />

können eine vergleichsweise hohe Spannung<br />

abgeben, allerdings nur bei einem<br />

geringen Stromfluss. Um den Leistungsbedarf<br />

eines Lautsprechers zu decken, ist eine<br />

Umtransformierung in eine niedrigere Spannung<br />

mit einer höheren Stromlieferfähigkeit<br />

nötig. Die ermittelten Leistungswerte <strong>der</strong><br />

in Gegentakt arbeitenden Endstufenröhren<br />

EL 34-B chinesischer Fertigung sind etwas<br />

höher als vom Hersteller angegeben. Für<br />

einen 8-Ohm-Lautsprecher konnten wir 37<br />

Watt (W) bei einem Prozent harmonischer<br />

Verzerrung messen. Das ist ausreichend<br />

für durchschnittliche Lautsprecher, die auf<br />

Wohnzimmerlautstärke betrieben werden.<br />

Die klanglichen Qualitäten liegen eindeutig<br />

in einer erhöhten Musikalität, was sich<br />

Der Übertragungsbereich des T.A.C. K-35 fällt<br />

unterhalb von 200 Hz minimal ab. Ab 20 kHz<br />

fällt er bis 60 kHz auf –3 dB ab<br />

72 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at


in einem röhrentypischen, warmen und<br />

dichten Klang wie<strong>der</strong>findet, von dem beson<strong>der</strong>s<br />

Solisten vieler Gattungen profitieren.<br />

Die Neigung, die Tiefmitten ein wenig<br />

zu betonen, verbindet sich mit einer nicht<br />

untypischen Eigenschaft dieser Spezies,<br />

sogenannte Transienten aufgrund <strong>der</strong> Eigenheiten<br />

<strong>der</strong> Übertrager im Signalweg zu<br />

verrunden. Entsprechend dem Maß, in dem<br />

dies geschieht, zeigt sich auch die Detailverliebtheit<br />

in <strong>der</strong> räumlichen Abbildung.<br />

Rachmaninows 1. Sinfinie <strong>der</strong> „Sinfonischen<br />

Tänze“ bekam dadurch sehr wuchtige, dynamische<br />

Orchestereinsätze, die nicht ganz<br />

den Esprit hatten, den wir bisher kannten.<br />

Bei <strong>der</strong> räumlichen Auflösung <strong>der</strong> orchestralen<br />

Instrumentengruppen war die Durchsichtigkeit<br />

etwas herabgesetzt. Der Effekt<br />

ist nahezu vergleichbar mit dem Sättigungsverhalten<br />

guter alter Bandmaschinen bei<br />

„heißer Aufnahme“. Dieses Impulsverhalten<br />

zeigte sich auch bei schnell gezupften Gitarrensaiten,<br />

die dafür im Grundton wohlig<br />

warm erschienen. Ein Vorteil dieser klanglichen<br />

Philosophie ist <strong>der</strong> gefällige Umgang<br />

mit S-Lauten in Sprache und Gesang. Unsere<br />

Sopranistin hatte in den höchsten Tönen<br />

teilweise stärkeren „<strong>Röhre</strong>nklang“, <strong>der</strong> sich<br />

dank des sangbaren, harmonischen Klirrspektrums<br />

<strong>der</strong> <strong>Röhre</strong> nicht als Makel disqualifizierte.<br />

In <strong>der</strong> räumlichen Ausprägung <strong>der</strong><br />

akustischen Bühne gibt es einige Abstriche.<br />

Mit einer Dämpfung des Übersprechens<br />

zwischen dem linken und rechten Kanal von<br />

73 Dezibel (dB) bei einem Kilohertz (kHz)<br />

und 53 dB bei zehn Kilohertz sind fast sehr<br />

gute Werte erreicht. Doch reichte dies nicht<br />

aus, um die mögliche Tiefe und Breite im<br />

letzten Detail zu zeigen.<br />

In <strong>der</strong> Ouvertüre von „Der Fliegende Hollän<strong>der</strong>“<br />

war das Sättigungsverhalten spürbar<br />

und nahm den einen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Reiz in<br />

den Fortissimo-Passagen. Der eigene Klangcharakter<br />

des T.A.C. K-35 passt weniger zur<br />

Auflösung und tonalen Balance einer solchen<br />

Aufnahme. Seinen größten Reiz und<br />

Charme kann <strong>der</strong> K-35 in allen Bereichen <strong>der</strong><br />

Rock- und Popmusik ausspielen. Hier werden<br />

Durchsetzungsfähigkeit, Sättigungsverhalten<br />

sowie die beigewürzten gerad- und ungeradzahligen<br />

Verzerrungen in den Klangeigenschaften<br />

so mancher dünnen Produktion<br />

ordentlich Schmelz auf <strong>der</strong> Stimme o<strong>der</strong><br />

Druck in <strong>der</strong> Magengrube verleihen.<br />

Paradebeispiel: Hier sind einige <strong>der</strong> vier EL-34-B-<br />

Endstufenröhren zu sehen. Sie übernehmen beim<br />

T.A.C. den Antrieb für die Lautsprecher<br />

Das Übersprechen <strong>der</strong> Kanäle ist bei 1 kHz weniger<br />

stark ausgeprägt als bei 10 kHz. Dies zeigt<br />

ein gutes Verhalten in <strong>der</strong> Räumlichkeit<br />

Abweichungen bei Elektronik o<strong>der</strong> Übertragerwicklungen<br />

erzeugen Unterschiede im harmonischen<br />

Verzerrungsverhältnis <strong>der</strong> Kanäle<br />

Vorwiegend harmonische Verzerrungen<br />

(2f=K2) sind röhrentypisch. Der ungeradzahlige<br />

Anteil stammt von den Übertragern<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 73


Canor TP 106 VR<br />

AUSGABE 1.2011<br />

Canor TP 106 VR<br />

Slowakische <strong>Röhre</strong>nkraft<br />

Hi-Fi aus <strong>der</strong> früheren Tschechoslowakei hatte schon in vergangenen Zeiten einen<br />

guten Ruf. Da waren beispielsweise die Geräte, Elektronenröhren und Bandmaschinen<br />

von Tesla, die längst in Vergessenheit geraten sind. Jetzt existieren zwei Staaten<br />

und in <strong>der</strong> Slowakei gibt es einen Hersteller mit wachsendem Ruf: Canor.<br />

Der Canor TP 106 VR ist ein <strong>Röhre</strong>nverstärker,<br />

<strong>der</strong> in <strong>der</strong> EU, genauer gesagt<br />

in <strong>der</strong> Slowakei entwickelt und gefertigt<br />

wurde. Sein Äußeres wird von einer ein<br />

Zentimeter starken Aluminiumfront geziert,<br />

in <strong>der</strong>en Zentrum ein ebenso stabiler wie<br />

griffiger und von hinten beleuchteter Volumenregler<br />

thront. An dessen Achsenende<br />

verrichtet ein motorisiertes ALPS-Potenziometer<br />

seinen Dienst. In einer eingelassenen<br />

Kunststoffblende sind die wenigen, aber<br />

nützlichen Bedienelemente und Statusanzeigen<br />

vorzufinden, hier schaltet man in das<br />

Stand-by o<strong>der</strong> wählt den Eingang aus. Eine<br />

Fernbedienung, die auch die CD-Player aus<br />

gleichem Hause steuert, ist optional erhältlich<br />

und wird von einem wahren Liebhaber<br />

kaum vermisst werden. Bei jedem <strong>Röhre</strong>ngerät<br />

entsteht eine höhere Abwärme,<br />

darum ist es sehr gut, dass die gewichtige<br />

Gehäusekonstruktion rundherum mit Lüftungsschlitzen<br />

versehen ist. Die Rückseite<br />

des Canor bietet einen allpoligen Netzschalter,<br />

einen Kaltgeräteanschluss mit Sicherungshalterung<br />

und die Audioeingänge<br />

an. Neben den fünf Stereocinch-Eingängen<br />

ist auch ein Tape-out vorhanden. Die ankommenden<br />

Signale werden am Eingang<br />

mit Takamisawa-Relais schonend auf das<br />

ALPS-Potenziometer geschaltet, dessen<br />

Ausgangssignal dann auf kürzestem Weg<br />

Canors pralle Elektronik strotzt vor ausgesuchten<br />

Bauteilen. Das ALPS-Motorpoti sitzt<br />

auf einer Platine mit den Eingangsrelais<br />

zur Vorstufe geleitet wird. Der sauber und<br />

klar strukturierte innere Aufbau ist mit<br />

feinsten Bauteilen, beispielsweise deutschen<br />

WIMA-FKP-Folienkondensatoren und<br />

französischen MKP-Wickel-Folienkondensatoren,<br />

sowie massiven Leiterbahnen versehen.<br />

Selbst das mit hoher Siebkapazität<br />

bestückte Netzteil arbeitet mit zwei <strong>Röhre</strong>n<br />

in <strong>der</strong> Gleichrichtung – ganz die alte Schule.<br />

Die verwendeten <strong>Röhre</strong>n werden für ihren<br />

Arbeitsbereich paarweise ausgesucht, das<br />

verraten die kleinen handgeschriebenen<br />

Aufkleber am <strong>Röhre</strong>nsockel. Ein starkes<br />

Eisenblech trennt linke und rechte Verstärkerseite<br />

komplett voneinan<strong>der</strong>, was auch<br />

die Ausgangsübertrager einschließt. Damit<br />

sorgen die Slowaken an verschiedenen Stellen<br />

für eine sehr gute Trennung zwischen<br />

den Kanälen. Unsere Messung ergab eine<br />

Dämpfung <strong>der</strong> gegenseitigen Beeinflussung<br />

von 60 dB bei zehn Kilohertz, <strong>der</strong><br />

Wert verbessert sich sogar bei einem Kilohertz<br />

auf ausgezeichnete 89 dB. In <strong>der</strong><br />

Leistungsmessung ergaben sich für die in<br />

einer Class-A/B-Schaltung arbeitenden russischen<br />

Electro-Harmonix-6L6EH-Leistungsröhren<br />

32 W pro Kanal an acht Ohm Impedanz<br />

bei einem Prozent harmonischer<br />

Beim Canor bleibt <strong>der</strong> Frequenzbereich über<br />

den hörbaren Bereich sehr linear. Erst bei<br />

50 kHz fällt <strong>der</strong> Übertragungsbereich auf –3 dB<br />

74 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at


Verzerrung. Sein röhrentypisches harmonisch-geradzahliges<br />

(K2) Verzerrungsverhältnis<br />

und <strong>der</strong> geringere ungeradzahlige<br />

Anteil (K3) verleihen dem Canor TP 106 VR<br />

seine Klangperformance.<br />

Es war ein Genuss, in ausgedehnten Hörsessions<br />

festzustellen, wie facettenreich<br />

sich ein <strong>Röhre</strong>nverstärker zeigen kann. Wir<br />

können gleich sagen: Der Canor ist ein Orchesterallroun<strong>der</strong>,<br />

<strong>der</strong> mit <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>gabe<br />

einfacher Rock- und Popproduktionen<br />

unterfor<strong>der</strong>t ist. In diesem Genre kann er<br />

nämlich locker mit plastischer Abbildung<br />

von Snaredrum, kernig-substanziellen Gitarren<br />

und warmen, druckvollen Stimmen<br />

aufwarten. Dabei wirkt er stets sauber und<br />

strahlt eine hohe Ruhe im Klangbild aus.<br />

Dynamische Musik erhält den richtigen<br />

Schwung, ohne dass Details verloren gehen.<br />

Eine Triangel erklingt mit ihm – um mit<br />

den Worten eines Dirigenten zu sprechen –<br />

golden, und nicht silbrig. Vergleichbar damit<br />

ist sein Umgang mit S- und Zischlauten<br />

sowie <strong>der</strong> dezenten Konsonantenabbildung<br />

in Gesang und Sprache. Unsere Sopranistin<br />

mit Orgelbegleitung erschien körperlich<br />

sehr fassbar und definiert auf ihrer Position.<br />

Der Orgelton wurde genau in dem<br />

richtigen Lautheitsverhältnis abgebildet<br />

und bewirkte keine Nachverdeckung. Diese<br />

straffen Bässe gaben auch einem Konzertflügel<br />

eine ausdrucksstarke Dynamik,<br />

die die emotionale Anregung nur durch<br />

eine leichte Färbung in <strong>der</strong> mittleren Lage<br />

trübte. Seine Kür zeigte <strong>der</strong> Canor in <strong>der</strong><br />

Ouvertüre von „Der Fliegende Hollän<strong>der</strong>“:<br />

Die akustische Bühne war mit einem in <strong>der</strong><br />

Tiefe sehr gut gestaffelten Klangkörper erfüllt,<br />

die Breite <strong>der</strong> Bühne schien von den<br />

Lautsprechern gelöst und über die Lautsprecherbasis<br />

hinausreichend. Mit glatten<br />

Obertönen erklangen die Bläser in sehr<br />

guter tonaler Balance zu den fein gezeichneten<br />

Streichern und den dezent dahinter<br />

abgesetzt grollenden Pauken. Eine wahre<br />

Freude ist diese sehr gute Durchhörbarkeit<br />

komplexer Klangstrukturen, die auch benötigt<br />

wird, wenn eine Flamencotänzerin ihre<br />

Runden über eine große Bühne dreht und<br />

dabei <strong>der</strong> Bühnenboden regelrecht in unseren<br />

Hörraum hinein vibriert. Je<strong>der</strong> Schritt<br />

und jede angerissene Gitarrensaite kamen<br />

authentisch warm und in den Impulsen<br />

nicht zu spitz. Ein schöner Vortrag, danke.<br />

Ein Blick vom Netzteil aus zeigt vorn die beiden<br />

<strong>Röhre</strong>n in <strong>der</strong> Gleichrichtung und dahinter eine<br />

große Anzahl von Siebkondensatoren<br />

Dieses sehr gute Übersprechungsverhalten<br />

zwischen den Kanälen gibt dem Canor den<br />

Raum für schöne räumliche Wie<strong>der</strong>gaben<br />

Das harmonische Verzerrungsverhalten verleiht<br />

dem Canor dank <strong>der</strong> <strong>Röhre</strong>nsättigung hin<br />

zu den höchsten Frequenzen mehr Charakter<br />

<strong>Röhre</strong>ntypischer großer Anteil von (2f=K2) und<br />

(3f=K3) durch die Übertrager. Sonst zeigt er<br />

sich sehr ausgeglichen. Sehr gut für den Klang<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 75


Luxman SQ-N100<br />

AUSGABE 1.2011<br />

Luxman SQ-N100<br />

Japanisches Kleinod<br />

Die japanische Affinität zur Miniaturisierung ist berühmt und neben Bonsai, Hightech<br />

sowie Yen sind aus dem Inselreich viele weitere Dinge bekannt. Dass diese<br />

strukturierte Hochtechnologiebasis auch Retro verehrt, zeigt nun wie<strong>der</strong> ein<br />

Luxman-Produkt.<br />

Der japanische Vertreter in unserem Test<br />

kommt von Luxman, einer Marke, die<br />

schon eine längere Tradition pflegt. Das<br />

Design des SQ-N100 orientiert sich an den<br />

ältesten Vertretern <strong>der</strong> Spezies und erinnert<br />

an einen massiven Metallblock. Die rundherum<br />

saubere Verarbeitung ist ebenso aus<br />

abschirmendem Metall – nicht aus Kunststoff!<br />

Alle Bedienelemente vermitteln einen<br />

absolut seriösen und hochwertigen Eindruck.<br />

Der Lautstärkeregler bewegt sich mit<br />

sanfter Dämpfung, genauso wie die Höhenund<br />

Tiefenregler des EQs. Letzterer ist bei<br />

Bedarf abschaltbar, um den Signalen einen<br />

linearen Zugang zu den Endstufenröhren zu<br />

ermöglichen. In <strong>der</strong> Eingangswahl stehen<br />

drei Stereocinch-Eingänge und ein Phonoeingang,<br />

<strong>der</strong> mit einem Operationsverstärker<br />

(OPV) aufgebaut ist, via Drehschalter zur<br />

Verfügung. Als angenehme Beigabe ist ein<br />

Köpfhöreranschluss vorhanden, womit dem<br />

Musikgenuss mit dem Lieblingsohrhörer<br />

nichts im Wege steht. Auch <strong>der</strong> Netzschalter<br />

ist ein echter und kein Stand-by-Knecht.<br />

Etwas speziell wirkt das Schutzgitter über<br />

den <strong>Röhre</strong>n, doch wer <strong>Röhre</strong>n kennt, <strong>der</strong><br />

weiß: Hier wird’s heiß. Hinter den an<strong>der</strong>en<br />

drei großen Qua<strong>der</strong>n auf dem stabilen<br />

Metallsockel verbergen sich die Ausgangsübertrager<br />

und <strong>der</strong> Netzteiltransformator.<br />

Auf <strong>der</strong> Rückseite des Luxman befinden<br />

Im Luxman SQ-N100 herrscht eine Mischkultur<br />

aus Halbleitern und <strong>Röhre</strong>ntechnik. Die Verarbeitung<br />

ist sehr sauber<br />

sich neben dem Kaltgeräteanschluss mit Sicherungshalter<br />

die vom Gehäuse isolierten<br />

Cinch-Anschlüsse sowie die vollisolierten<br />

Lautsprecherterminals. Im Inneren harmonieren<br />

die Mischkulturen miteinan<strong>der</strong>: OPVs<br />

in <strong>der</strong> Klangregelung, Real-Cap-Folienkondensatoren<br />

und <strong>Röhre</strong>n in <strong>der</strong> Leistungselektronik.<br />

Hier arbeiten vier EL-84-<strong>Röhre</strong>n,<br />

die den Luxman-Schriftzug tragen; jeweils<br />

zwei von ihnen in <strong>der</strong> sehr häufig vorkommenden<br />

Class-A/B-Schaltung. Diese Modelle<br />

sind nicht vergleichbar mit den „Glühkolben“,<br />

die an<strong>der</strong>enorts eingesetzt werden<br />

und ehemals zum Teil als Sen<strong>der</strong>öhren konzipiert<br />

waren. Der kleine, aber feine Aufbau<br />

erzeugt eine ebenso geartete Ausgangsleistung.<br />

An einer Last von acht Ohm erreicht<br />

ein Kanal eine Leistung von zwölf Watt bei<br />

einem Prozent harmonischer Verzerrungen.<br />

Im Allgemeinen ist das Verzerrungsproduktverhältnis<br />

sehr schön röhrentypisch<br />

harmonisch geprägt und weist einen größeren<br />

Abstand zu den ungeradzahligen Anteilen<br />

(K3) und (K5) auf. Das Übersprechen<br />

des linken und rechten Kanals <strong>der</strong> Stereoendstufe<br />

könnte etwas besser ausfallen: So<br />

beträgt die Dämpfung bei zehn Kilohertz<br />

nur 47 dB, während sich dieser Wert bei<br />

Ein übertragertypisches Verhalten zeigt dieser<br />

Frequenzgang an. Eine leichte Senke ab 200 Hz<br />

und ein Frequenzgang bis –3 dB bei 30 kHz<br />

76 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at


einem Kilohertz auf 59 dB verbessert. Der<br />

Einfl uss <strong>der</strong> Ausgangsübertrager auf den<br />

Frequenzgang ist messtechnisch betrachtet<br />

ein wenig größer, aber im klanglichen Verhalten<br />

weniger relevant.<br />

Der SQ-N100 kann mit wirkungsgradstarken<br />

Lautsprechern wuchtige Dynamiksprünge<br />

mit Tiefgang bei mittleren Lautstärken<br />

erzielen und dabei das Geschehen<br />

immer filigran auflösen – so zeigte er sich<br />

in Rachmaninows 1. Sinfinie <strong>der</strong> „Sinfonischen<br />

Tänze“. Dem Luxman liegt die<br />

Betonung impulsstarker Klänge, sodass<br />

er in <strong>der</strong> Lage ist, komplexe musikalische<br />

Arrangements scharf umrissen zwischen<br />

den Lautsprechern darzustellen und ihnen<br />

gleichzeitig Wärme und Intimität zu verleihen.<br />

Auf diese Weise spielte er prachtvolle<br />

farbenfrohe Bläsersätze, die sich mit dem<br />

seriösen Glanz <strong>der</strong> Streicher in <strong>der</strong> Wagner-<br />

Ouvertüre von „Der Fliegende Hollän<strong>der</strong>“<br />

im schönsten Verhältnis befanden. Eine fast<br />

ausgezeichnete räumliche Tiefenstaffelung<br />

ließ uns tief in das musikalische Geschehen<br />

eintauchen, an dessen Horizont wir<br />

die grollenden Pauken nie aus den Augen<br />

verloren. Seine etwas eigene Interpretation<br />

eines Konzertflügels, die sehr sauber und<br />

in den dynamischen Anstiegen korrekt war,<br />

zeigte sich leicht emotionsarm im gesamten<br />

Vortrag. Unsere Sopranistin mit Orgelbegleitung<br />

bekam eine scharf umrissene Position<br />

in einem mit Details gefüllten Raum.<br />

Sie schien frei auf dem Orgelton zu schweben,<br />

ohne von ihm verdeckt zu werden.<br />

Doch die Plastizität ihrer Stimme wollte sich<br />

nicht so recht herausstellen, obwohl die<br />

Wie<strong>der</strong>gabe <strong>der</strong> wichtigen S-Laute und<br />

Konsonanten auf eine wun<strong>der</strong>bar organische<br />

Weise geschah. Ähnlich verhielt es<br />

sich mit einer Cembaloaufnahme, die in ihren<br />

Grundzügen sehr feinfühlig dargestellt<br />

wurde, aber ein wenig distanziert erschien.<br />

Dabei wirkten alle bassstarken Musikstücke<br />

sehr kräftig und mit ordentlich Druck in den<br />

Tiefmitten. Rock- und Popmusik erreichte<br />

durch den Luxman ebenfalls eine klangliche<br />

Bereicherung mit ausdrucksstarken Gitarren<br />

und fein reproduziertem Schlagzeug.<br />

Mit verrauchten, souligen Stimmen hörte<br />

er sich dazu passend richtig gut an und <strong>der</strong><br />

treibende Groove eines knorrigen Kontrabasses<br />

scheint ebenfalls sein Metier zu sein.<br />

Das zeigt vielfältige Qualitäten auf.<br />

Ein Blick auf die Vorstufenröhren im Vor<strong>der</strong>grund<br />

und den Eingangswahlschalter. Im Hintergrund<br />

abgebildet: eine <strong>der</strong> Endstufenröhren<br />

Das Übersprechen <strong>der</strong> Kanäle ineinan<strong>der</strong><br />

könnte sich besser darstellen. Dies ist eine<br />

Folge <strong>der</strong> Schaltungstechnologie<br />

Das harmonische Verzerrungsverhältnis ist<br />

ausgeprägt von den <strong>Röhre</strong>n bestimmt und gibt<br />

dem Luxman eine eigene Klangnote<br />

Ein starkes Verhältnis geradzahliger Verzerrungsanteile<br />

wechselt sich mit ungeradzahligen<br />

Anteilen sehr musikalisch ab<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 77


Fazit<br />

Ausstattung<br />

Allgemein<br />

Ein Vergleichstest zwischen verschiedenen<br />

Charakteren beschwört immer Diskussionen<br />

herauf. Der Ansatz, dass ein <strong>Röhre</strong>nvollverstärker<br />

ebenfalls dem Primat <strong>der</strong><br />

absolut neutralen Wie<strong>der</strong>gabe verpflichtet<br />

sei, ist bei aller Liebe zur Musik nicht haltbar.<br />

Am meisten hat uns <strong>der</strong> Canor TP 106<br />

VR mit seinen klanglichen Fähigkeiten und<br />

seiner exzellenten Verarbeitung überzeugt.<br />

Sein Vermögen, große Klangkörper sehr<br />

dynamisch und lebendig abzubilden und<br />

dabei auch Solisten eine hohe Plastizität<br />

im Ausdruck zu verleihen, ist von den Mitbewerbern<br />

nicht übertroffen worden. Hier<br />

wird deutlich, wie sich sauberes und striktes,<br />

an <strong>der</strong> <strong>Röhre</strong>nphilosophie orientiertes<br />

Schaltungsdesign im Klang auszeichnen<br />

kann. Die Endstufenröhren des TP 106 VR<br />

können einen ausgewachsenen Standlautsprecher<br />

adäquat kontrollieren.<br />

Von exzessiven Partynächten mit Discolautstärke<br />

ist jedoch abzuraten, denn dies<br />

liegt nicht im Aufgabenbereich des Canor.<br />

Dafür bietet <strong>der</strong> Markt an<strong>der</strong>e Geräte an.<br />

Der leistungsschwächere Luxman ist dagegen<br />

schon fast ein Hybridgeräte: In seinem<br />

Inneren arbeiten auch Halbleiterelemente,<br />

die einen an<strong>der</strong>en Klangcharakter hervorrufen,<br />

selbst wenn diese in Zusatzfunktionen<br />

ihren Dienst verrichten und bei Bedarf abschaltbar<br />

sind. Als einziges Gerät bietet <strong>der</strong><br />

Luxman einen Kopfhöreranschluss, <strong>der</strong> aber<br />

nicht von den Endstufenröhren bedient<br />

wird. Ein Phonoanschluss, <strong>der</strong> jedoch keine<br />

Umschaltung zwischen MC- und MM-Systemen<br />

beinhaltet, ist ebenfalls vorhanden.<br />

Der Luxman ist in <strong>der</strong> Lage, sehr feinfühlig<br />

und impulsfreudig klangliche Ereignisse<br />

darzustellen, wobei in manchen Situationen<br />

die Plastizität des musikalischen Vortrages<br />

etwas schwächer als beim Canor ist. In Verbindung<br />

mit einem wirkungsgradstarken<br />

Lautsprecher steht <strong>der</strong> Luxman leistungsstärkeren<br />

Mitbewerbern allerdings in nichts<br />

nach, nur konzertante Lautstärken sind<br />

nicht seine Domäne. Zu Liebhabern eines<br />

feinzeichnenden 2-Wege-Kompaktlautsprechers<br />

passt dieses massiv verarbeitete Gerät<br />

in seinem ganzen Auftritt. In unserem<br />

objektiven Wertungssystem erreicht <strong>der</strong><br />

Testsieger<br />

T.A.C. K-35 den Platz hinter dem Luxman,<br />

da er neben <strong>der</strong> massiven Aluminiumfernbedienung<br />

kaum Ausstattungsfeatures<br />

bietet. In einem rein klanglichen Direktvergleich<br />

ist das nachvollziehbar, denn seine<br />

Qualitäten liegen in einem musikalisch geschmacksgefärbten<br />

Klangideal, das sich in<br />

bestimmten Kreisen sicher großer Beliebtheit<br />

erfreut. Freunde des kraftvollen Blues<br />

und <strong>der</strong> Rockmusik, die keine Vorliebe für<br />

all das haben, was ein großes Orchester<br />

liefert, kann <strong>der</strong> T.A.C. überzeugen. Er versucht<br />

gar nicht, mit esoterischer Feinsinnigkeit<br />

zu beeindrucken. Direkt und zielstrebig<br />

mit einem dichten, satten Klang verleiht er<br />

mo<strong>der</strong>nen Musiken das richtige Pfund Tiefmitten.<br />

Dabei steht nicht Detailauflösung<br />

im Vor<strong>der</strong>grund, son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> musikalische<br />

Drive. Seine Leistungsfähigkeit macht an<br />

einem hell klingenden Standlautsprecher<br />

den richtigen Eindruck und bringt den<br />

Blues-Keller in Ihr Wohnzimmer – ein <strong>Röhre</strong>nverstärker,<br />

den Musiker, Gitarristen und<br />

Bassisten schätzen werden. Im Vergleich ist<br />

sein Preis-Leistungs-Verhältnis sehr gut.<br />

Hersteller Canor Luxman T.A.C.<br />

Modell TP 106 VR SQ-N100 K-35<br />

Preis 3 000 Euro 2 500 Euro 1 999 Euro<br />

Maße B/H/T 435 × 170 × 390 mm 297 × 102 × 259 mm 430 × 203 × 381 mm<br />

Gewicht Gesamtsystem 26 kg 11,3 kg 21,5 kg<br />

Informationen www.empire-hifi.de www.luxman.de www.vincent-tac.de<br />

Leistungsaufnahme im Leerlauf 146 W 74 W 145 W<br />

Anschlüsse<br />

Record<br />

Out<br />

analog<br />

Audio<br />

Cinch<br />

analog<br />

Audio<br />

XLR<br />

Eingänge – – 5 – – – – 3 – – – – – – –<br />

Ausgänge 2 1 – – – 2 – 3 – 1 3 1 4 – –<br />

Features<br />

Messdaten ermittelt: 20 dB vor Vollaussteuerung<br />

bei 1 Watt Leistung an 8 Ohm Last<br />

Signal-Rauschabstand (SNR) 83 dB 74 dB 74 dB<br />

Übersprechdämpfung bei 10 kHz 66 dB 47 dB 53 dB<br />

THD+N 0,029 % 0,095 % 0,075 %<br />

Dynamik nach AES 17 83 dB 78 dB 80 dB<br />

Leistung an 8 Ohm bei 1 % harmonischer Verzerrung 32 W 12 W 38 W<br />

Vorteile/Nachteile<br />

Vorteile<br />

· stabile Ausgangsleistung<br />

· sehr gute Verarbeitung<br />

· Phonoanschluss<br />

· Kopfhöreranschluss<br />

· hohe Ausgangsleistung<br />

· massive Fernbedienung<br />

Nachteile · Fernbedienung optional für 100 Euro · wenig Ausgangsleistung · keine<br />

Bewertung<br />

Audio<br />

Räumlichkeit 9/10 9/10 7,5/10<br />

Feindynamik 4,5/5 4,5/5 3/5<br />

Grobdynamik 4,5/5 4/5 4/5<br />

Basswie<strong>der</strong>gabe 9/10 8/10 7,5/10<br />

Mittenwie<strong>der</strong>gabe 8,5/10 8,5/10 8/10<br />

Höhenwie<strong>der</strong>gabe 9/10 8,5/10 7,5/10<br />

Audiomesswerte 27/30 18,5/30 24/30<br />

Wie<strong>der</strong>gabequalität 44,5/50 42,5/50 37,5/50<br />

Bedienung/Installation 9/10 9/10 9/10<br />

Ausstattung/Verarbeitung 8,5/10 9/10 8/10<br />

Gesamt 89 von 100 Punkten 79 von 100 Punkten 78,5 von 100 Punkten<br />

Preis/Leistung Gut Gut Sehr gut<br />

Ergebnis<br />

Record<br />

Out<br />

analog<br />

Audio<br />

Cinch<br />

analog<br />

Audio<br />

XLR<br />

Record<br />

Out<br />

analog<br />

Audio<br />

Cinch<br />

analog<br />

Audio<br />

XLR<br />

Sehr gut 89/100 Gut 79/100 Gut 78,5/100<br />

Lautsprecher<br />

Kopfhörer<br />

Lautsprecher<br />

Kopfhörer<br />

Lautsprecher<br />

Kopfhörer<br />

78 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at


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testen. Audio Precision ist <strong>der</strong>zeit weltweit<br />

<strong>der</strong> einzige Hersteller von Messsystemen mit<br />

HDMI und Blu-ray-Option zur Komponenten-<br />

und Kompatibilitäts-Fehlersuche.<br />

Serie 2700<br />

Mit <strong>der</strong> Serie 2700 bietet Audio Precision ein<br />

Audio-Mess-System mit sehr großer Messbandbreite<br />

sowie extrem niedrigen Werten<br />

bei Eigenrauschen und Eigenverzerrungen.<br />

Durch die echte Dual-Domain-Architektur<br />

ist die Messung von analogen und digitalen<br />

Signalen gleichermaßen möglich. Dadurch<br />

eignet es sich beson<strong>der</strong>s gut für den Einsatz<br />

im Labor, R&D o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Qualitätskontrolle.<br />

Zur Programmierung von Messabläufen<br />

sowie zur Protokollierung und Präsentation<br />

von Messergebnissen stehen vielfältige<br />

Möglichkeiten zur Verfügung.<br />

ATS-2<br />

Das ATS-2 von Audio Precision ist ein universelles<br />

Audio-Mess-System für das Entwicklungslabor,<br />

das Funkhaus o<strong>der</strong> die<br />

Produktion und stellt eine hochpräzise, gut<br />

ausgestattete Lösung für die Messung und<br />

Prüfung im Audiobereich dar. Das Audio-<br />

Mess-System kann funktional in Prüfsysteme<br />

mit IEEE.488 (GPIB)- Steuerung integriert<br />

werden. In Verbindung mit <strong>der</strong> Software AP<br />

High Speed Tester ist ATS-2 auch sehr gut<br />

für die Produktion o<strong>der</strong> die Überwachung<br />

im Broadcast-Bereich geeignet.<br />

Über Audio Precision<br />

Audio Precision entwickelt und produziert<br />

seit 1984 Audio-Analyzer und an<strong>der</strong>e Messinstrumente.<br />

Das Unternehmen gehört zu<br />

den Pionieren im Bereich rechnergestützter,<br />

automatisierbarer Audiomessungen und<br />

unterstützt seine Kunden weltweit bei <strong>der</strong><br />

Entwicklung und Fertigung hochwertiger<br />

Audioprodukte. Das Portfolio von Audio<br />

Precision umfasst Messsysteme unterschiedlicher<br />

Skalierung vom mobilen Portable One<br />

bis zu den Analyzern <strong>der</strong> Serie 2700, die<br />

allerhöchste Ansprüche hinsichtlich Messtiefe,<br />

Messgenauigkeit und Signalqualität<br />

erfüllen. Die mit bis zu 16 parallelen Messkanälen<br />

lieferbaren Analyzer <strong>der</strong> Baureihe<br />

APx500 bringen mit mühelos automatisierbaren<br />

Messroutinen und umfassenden, Datenbank-orientierten<br />

Dokumentationsmöglichkeiten<br />

ideale Voraussetzungen für die<br />

Integration in Produktion und Fertigungskontrolle<br />

mit. Mit den Modellen APx520<br />

und APx525 stehen innerhalb dieser Baureihe<br />

auch preislich beson<strong>der</strong>s attraktive<br />

Zweikanal-Modelle zur Wahl.


Marantz PM-15S2<br />

AUSGABE 1.2011<br />

Feingeistige Verstärkung<br />

Eine gute Modellpflege gehört bei jedem großen Hersteller zum Selbstverständnis.<br />

Bei Marantz bringt das auch gleichzeitig klangliche Erweiterungen mit sich, denn <strong>der</strong><br />

Ruf, musikalische Qualitätsprodukte zu fertigen, gehört bei dem Unternehmen dazu.<br />

VON JENS VOIGT UND TORSTEN PLESS<br />

Der Grundstein für Marantz‘ neuesten<br />

Vollverstärker liegt seit Jahren in <strong>der</strong><br />

15er-Modellreihe. Mit dem neuen PM-15S2<br />

wurde das Geräteinnere mit neuen Funktionen<br />

und Verbesserungen ausgestattet.<br />

Am Gehäusedesign hat sich wenig getan.<br />

Dafür bestand auch keinerlei Grund, denn<br />

die 15er-Serie besticht mit ansprechendem<br />

Design. Die abgerundete Gehäusefront und<br />

die Seiten wurden aus geschliffenem Aluminium<br />

gefertigt, das die Blicke fesselt. Ins<br />

Licht gerückt werden die Bedienelemente<br />

durch zwei seitlich abstrahlende blaue LED-<br />

Reihen. Ergänzt wird das Bedienfeld von<br />

zwei griffigen Aluminium-Drehreglern für<br />

die Lautstärkeanpassung und die Quellenanwahl.<br />

Das Anschlussfeld bietet neben<br />

fünf analogen Line-Eingängen einen Vorverstärkerausgang<br />

sowie Aufnahmeoptionen<br />

externer Quellen an. Zusätzlich hat <strong>der</strong><br />

PM-15S2 einen MM/MC-Phonoeingang, <strong>der</strong><br />

auf einer diskret aufgebauten Platine untergebracht<br />

ist. Die kurzschlusssicheren Lautsprecheranschlüsse<br />

bieten die Möglichkeit<br />

zum Stereobetrieb o<strong>der</strong> Bi-Amping-Modus<br />

– mit einem zweiten PM-15S2 ist so ein<br />

korrektes Bi-Amping möglich. Neben den<br />

Standardgehäusefarben Silber und Gold ist<br />

<strong>der</strong> Marantz-Vollverstärker ebenfalls in einer<br />

limitierten Edition in Schwarz erhältlich,<br />

bei <strong>der</strong> Chefentwickler Ken Ishiwata das<br />

Klangtuning vorgenommen hat.Im Inneren<br />

Mit <strong>der</strong> Systemfernbedienung ist auch eine Steuerung des Marantz PM-15S2 möglich. Seine Rückseite<br />

bietet eine ausgewählte Anzahl von Anschlüssen<br />

arbeitet wie schon beim Vorgängermodell<br />

die hauseigene HDAM-Schaltung (Hyper<br />

Dynamic Amplifier Module), nun aber in<br />

überarbeiteter Form. Damit soll die Linearität<br />

und Dynamik des Vollverstärkers noch<br />

einmal gesteigert werden. Der integrierte<br />

MM/MC-Phonoentzerrer mit Stromgegenkopplung<br />

stellt ein weiteres Highlight dar.<br />

Da er direkt dem Flaggschiff PM-11S2 entnommen<br />

wurde, klingt er in gewohnter<br />

Marantz-Manier exquisit. Über die F.C.B.S.-<br />

Schnittstelle können mehrere PM-15S2-Geräte<br />

kaskadiert werden und als gemeinsame<br />

Endstufen arbeiten, was für den Bi- o<strong>der</strong><br />

Multi-Amping-Betrieb sehr interessant ist.<br />

Mit <strong>der</strong> sogenannten Power-Amp-Direct-<br />

Funktion werden eingehende Signale direkt<br />

an die Endstufen weitergegeben. Die großen<br />

Kühlkörper im Innern des Geräts sorgen<br />

für eine wun<strong>der</strong>bare Wärmeableitung <strong>der</strong><br />

Leistungselektronik. Mit gemessenen 96<br />

Watt (W) an acht Ohm bei einem Prozent<br />

harmonischer Verzerrung pro Kanal ist einiges<br />

möglich. Der kurzzeitige Burst-Wert<br />

liegt bei 107 W, dies ist das Verdienst des<br />

kräftigen Netzteils, das mit einem mächtigen<br />

Ringkerntrafo aufwartet und dessen<br />

schnelle Gleichrichtung zusammen mit <strong>der</strong><br />

massiven Verdrahtung zu den Sieb- und<br />

80 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at


Das Verzerrungsproduktverhältnis ist sehr<br />

ausgeglichen und zeugt von Klangkunst<br />

Ein Ringkerntrafo in <strong>der</strong> Netzteiltechnik gibt den Leistungsstufen den nötigen Rückhalt. Die massiven<br />

Kühlkörper sorgen für einen raschen Transport <strong>der</strong> Abwärme<br />

Ladekondensatoren die Grundlage für Leistung<br />

schafft. Auch die harmonischen Verzerrungen<br />

– gemessene 20 Dezibel (dB) vor<br />

Vollaussteuerung – sind mit 0,01 Prozent<br />

ausgezeichnet. Wenn wir einen Blick auf<br />

die Dämpfung des Übersprechens zwischen<br />

den Stereokanälen richten, so ist <strong>der</strong> Wert<br />

gemessen bei zehn Kilohertz mit 62 dB fast<br />

sehr gut. Bei einem Kilohertz fällt er sogar<br />

auf ausgezeichnete 82 dB ab. Im Klang zeigt<br />

sich <strong>der</strong> PM-15S2 von einer feingeistigen<br />

Seite. Er vermag wuchtige Bassimpulse und<br />

warme Klangfarben zu liefern, was er auch<br />

mit Tiefgang zeigt. Dabei ist sein Grundtimbre<br />

etwas heller als <strong>der</strong> Durchschnitt und<br />

er neigt nicht dazu, den Mittenbereich zu<br />

forcieren. Unsere Stepptänzerin brachte<br />

den Bühnenboden zum Beben, während<br />

die sie begleitende Gitarre mit <strong>der</strong> richtigen<br />

Spritzigkeit <strong>der</strong> Saiten die akkuraten<br />

Akzente setzte. Bei Gesangsdarbietungen<br />

kann es je nach Wirkungsgrad des Hochtöners<br />

zu einer leichten Fokussierung von S-<br />

Lauten kommen und Konsonanten werden<br />

deutlicher unterstützt. Das verhalf unserer<br />

Sopranistin zu einem sehr gut durchhörbaren<br />

Vortrag, wobei sie vom begleitenden<br />

Orgelton, <strong>der</strong> konturiert und druckvoll reproduziert<br />

erklang, nicht verdeckt wurde.<br />

Mitunter hätten wir sie gern in <strong>der</strong> höchsten<br />

Lage etwas weicher gehabt. Auch unser<br />

Flügel verfügte über sehr gute Brillanz,<br />

die den Grundton etwas entmachtete.<br />

Beim Cembalo merkten wir deutlich die<br />

singenden Obertöne, die die Feingliedrigkeit<br />

des Instrumentes unterstützen. Die Kür<br />

erwarteten wir in <strong>der</strong> Wagner-Ouvertüre<br />

zu „Der Fliegende Hollän<strong>der</strong>“: Sie wurde<br />

sehr feindynamisch und weniger mit platter<br />

Grobdynamik dargestellt. Die Bläser hatten<br />

eine schöne gedeckte Klangfarbe mit etwas<br />

dunklem Glanz ohne Schärfen im Klang.<br />

Den Streichern wünschten wir ein wenig<br />

mehr Grundton zu ihren glatten Obertönen.<br />

In <strong>der</strong> Tiefe <strong>der</strong> akustischen Bühne<br />

trommelten die Pauken und die Bühnenbreite<br />

war sehr gut ausgefüllt, sodass auch<br />

diese Disziplin erfolgreich absolviert wurde.<br />

Es gibt kein musikalisches Genre, das <strong>der</strong><br />

Marantz nicht darstellen könnte. Er ist sehr<br />

feinfühlig und es wäre Verschwendung, ihn<br />

nur mit dünner Popmusik zu füttern.<br />

Ausstattung<br />

Marantz<br />

PM-15S2<br />

1 799 Euro<br />

440 × 123 × 444 mm<br />

18,5 kg<br />

www.marantz.eu<br />

dig.<br />

Audio<br />

koaxial<br />

dig.<br />

Audio<br />

optisch<br />

analog<br />

Audio<br />

Cinch<br />

analog<br />

Audio<br />

XLR<br />

Allgemein<br />

Hersteller<br />

Modell<br />

Preis<br />

Maße B/H/T<br />

Gewicht Gesamtsystem<br />

Informationen<br />

Anschlüsse<br />

Kopfhörer<br />

Eingänge – – 5 – –<br />

Ausgänge – – 3 – 1<br />

sonstige Anschlüsse Phono, Pre Direct, Record Out, Pre Out,<br />

F. C. B. S., ein Lautsprecherpaar<br />

Features<br />

Phonovorverstärker mit MM/MC, abschaltbare<br />

Klangregelung, Direct-Eingang<br />

Messdaten<br />

Signal-Rauschabstand<br />

(SNR)<br />

80 dB<br />

Dynamik nach AES 17<br />

82 dB<br />

Übersprechen bei<br />

10 kHz<br />

–62 dB<br />

THD+N 0,010 %<br />

THD+N Pegel<br />

–88 dBV<br />

DFD (IMD)-Distortion<br />

–91 dBV<br />

(IEC60118/IEC60268)<br />

Frequenzgangsabweichung<br />

0,177 dB<br />

Leistung (1 kHz Sinus@<br />

96 W an 8 Ohm<br />

1 % THD)<br />

Vorteile/Nachteile<br />

Vorteile<br />

· plastischer, farbenfroher Klang<br />

· exquisite Phonoplatine<br />

Nachteile<br />

· keine<br />

Der Frequenzgang ist sehr weitreichend und<br />

linear. Er reicht über 80 kHz hinaus<br />

Die harmonischen Verzerrungen sind gering,<br />

ihr Anstieg erinnert an <strong>Röhre</strong>nsättigung<br />

Bewertung<br />

Audio<br />

Audiomesswerte 18/20<br />

Neutralität 7,5/8<br />

Dynamik 7,5/8<br />

Basswie<strong>der</strong>gabe 7/8<br />

Mittenwie<strong>der</strong>gabe 7,5/8<br />

Höhenwie<strong>der</strong>gabe 7/8<br />

Wie<strong>der</strong>gabequalität<br />

54,5/60<br />

Benutzerfreundlichkeit<br />

18/20<br />

Ausstattung/Verarbeitung<br />

19/20<br />

Gesamt<br />

91,5 von 100 Punkten<br />

Preis/Leistung<br />

Sehr gut<br />

Ergebnis<br />

Ausgezeichnet 91,5/100<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 81


Marantz SA-15S2<br />

AUSGABE 1.2011<br />

Frischer Klang, neues Feature<br />

SACD-Player sind schon etwas aus <strong>der</strong> Mode, doch Marantz weiß, dass Musikliebhaber<br />

dieses Format noch immer unterstützen. Der Player kann auch in Zukunft Musik<br />

wie<strong>der</strong>geben – selbst vom Musikserver. Dank seines Digitaleingangs wird er dann<br />

einfach zum D/A-Wandler.<br />

VON JENS VOIGT UND TORSTEN PLESS<br />

D ie aktuelle Neuauflage des Marantz<br />

„Super Audio Player SA-15S2“ lässt auf<br />

den ersten Blick kaum Än<strong>der</strong>ungen erkennen.<br />

Sein hochwertiges Gehäuse besteht –<br />

wie bei allen Modellen <strong>der</strong> 15er-Serie – aus<br />

einer Aluminiumfront, die zu den Seiten abgerundet<br />

ist. Zur besseren Schwingungsentkopplung<br />

besitzt er eine doppelte Bodenplatte<br />

und seine Bedienelemente befinden<br />

sich links und rechts des großen und damit<br />

gut lesbaren LCD-Displays. Auch hier hat es<br />

sich Marantz nicht nehmen lassen, diese mit<br />

einer blauen LED-Leiste zu beleuchten. Wem<br />

dies nicht gefällt, <strong>der</strong> kann die Beleuchtung<br />

im Menü deaktivieren. Die Fernbedienung<br />

funktioniert mit allen Geräten <strong>der</strong> 15er-Serie,<br />

auch mit dem Vollverstärker PM-15S2;<br />

sie ist ebenfalls aus Aluminium gefertigt und<br />

liegt sehr gut in <strong>der</strong> Hand. Mit ihr ist jede<br />

Funktion steuerbar. Ergänzt wird die Front<br />

durch einen regelbaren Kopfhörerausgang<br />

sowie das neue SACD-Laufwerk, das über<br />

dem Display liegt. Dem Anschlussfeld auf <strong>der</strong><br />

Geräterückseite wurde ein für einen Player<br />

nicht ganz typischer Anschluss verpasst:<br />

Neben den beiden digitalen optischen und<br />

koaxialen Ausgängen befindet sich ein zusätzlicher<br />

optischer Eingang. Damit wird aus<br />

dem Player im Handumdrehen ein hochwertiger<br />

Digital-zu-Analog-Wandler, mit dem<br />

sich an<strong>der</strong>e Geräte klanglich aufwerten<br />

lassen. Abgerundet wird das Anschlussfeld<br />

durch zwei vergoldete analoge Ausgänge,<br />

mit denen <strong>der</strong> Player direkt mit einer Hi-Fi-<br />

Eine handliche Fernbedienung ergänzt die Funktionssteuerung am SACD-Player. Auf <strong>der</strong> Rückseite<br />

ist neben den Ausgängen auch <strong>der</strong> optische Digitaleingang zu sehen<br />

Anlage verbunden werden kann. Gleicht<br />

das Äußere noch dem Vorgänger, wurde<br />

das Geräteinnere komplett überarbeitet. Als<br />

Erstes fällt das von Marantz neu entwickelte<br />

Laufwerk mit dem Namen Xyron auf, das<br />

mit einer Aluminiumhaube für Resonanzarmut<br />

sorgt und sich in <strong>der</strong> Konstruktion an<br />

Marantz‘ Oberklassemodell SA7S1 orientiert.<br />

Im Test spielte es SACDs, Audio-CDs,<br />

MP3s sowie selbst gebrannte und WMA-<br />

Discs gleichermaßen problemlos ab. Dies<br />

sind die gleichen Stereoformate, die auch<br />

über den optischen Eingang entgegengenommen<br />

werden können. Im Inneren fällt<br />

<strong>der</strong> klare und räumlich getrennte Aufbau<br />

ins Auge. Neben dem Laufwerk sitzt <strong>der</strong> zusätzlich<br />

abgeschirmte Ringkerntrafo, dessen<br />

Einstreuungen auf an<strong>der</strong>e Bauteile auf diese<br />

Weise minimiert wurden. Auf <strong>der</strong> Wandlerplatine<br />

direkt unter dem Laufwerk kommt<br />

<strong>der</strong> CS4398-Chip von Cirrus Logic zum Einsatz,<br />

<strong>der</strong> die hochauflösenden Formate 24<br />

Bit und 192 Kilohertz wandelt. Bei ihm wird<br />

die Beson<strong>der</strong>heit seiner umschaltbaren Digitalfilter<br />

genutzt, mit denen sich <strong>der</strong> Klang<br />

beeinflussen lässt. Zu erkennen ist auch,<br />

dass jede Baugruppe vorbildlich in unmittelbarer<br />

Nähe ihre eigene Spannungsversorgung<br />

besitzt. In klangempfindlichen Bereichen<br />

schirmen Kupferbleche Bauteile ab<br />

und unter einer <strong>der</strong> Kupferhauben arbeitet<br />

82 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at


Das Jitter-Diagramm <strong>der</strong> periodischen Schwankungen,<br />

gemessen am digitalen Ausgang,<br />

deutet auf eine hohe Taktstabilität hin<br />

Ausstattung<br />

Allgemein<br />

Ein Blick in den Player zeigt den sorgfältigen Aufbau in <strong>der</strong> Elektronik. Gut sichbar sind die kupfernen<br />

Abschirmbleche und die vielen Transistoren in <strong>der</strong> Ausgangsschaltung, links unten im Bild<br />

das HDAM-SA2-Modul, das in den neuesten<br />

Marantz-Geräten für eine impulsfreudige,<br />

klare Analogaudiowie<strong>der</strong>gabe sorgt. Die<br />

Ausgangssignale des Wandlers werden nur<br />

über diskrete Bauteile wie Transistoren und<br />

hochwertige Folien- und Elyt-Kondensatoren<br />

aufbereitet, bevor sie über eine kräftig<br />

gepufferte, nie<strong>der</strong>ohmige Ausgangsstufe<br />

via Relais auf die Cinch-Ausgänge geschaltet<br />

werden. Dieser Aufwand ließ uns eine<br />

Trennung zwischen den Stereokanälen von<br />

98 Dezibel (dB) bei zehn Kilohertz messen,<br />

bei einem Kilohertz sind es 105 dB. Diese<br />

Werte sind ausgezeichnet, genauso wie das<br />

Maß <strong>der</strong> harmonischen Verzerrungen von<br />

0,0028 Prozent o<strong>der</strong> die reale Dynamik von<br />

110 dB. Die beiden umschaltbaren Filter entsprechen<br />

einem in gewöhlichen Playern vorkommenden<br />

Standardfilter, welcher zu Verschleifen<br />

von Strukturen und zu Müdigkeit<br />

neigt und einem impulsoptimierten Filter mit<br />

einer geringen Einschwingphase. Wir fanden<br />

heraus, dass durch Letzteren eine präzisere,<br />

offenere Abbildung des musikalischen<br />

Geschehens gegenüber dem Standardfilter<br />

stattfindet. Im Hörtest ergab dieser straffe<br />

und sehr konturierte Bässe, fein ziselierte<br />

Becken mit angenehm hellem Glanz sowie<br />

griffige Gitarren für Rock- und Popmusik.<br />

Komplexe Orchesterwerke strotzten vor<br />

kraftvollen, dynamischen Impulsen in einem<br />

angenehm ruhig wirkenden Klangbild. Dessen<br />

Tiefenstaffelung reichte wie im Konzert<br />

selbst bis in die letzte Orchesterreihe,<br />

ebenso hoch aufgelöst war die Breite <strong>der</strong><br />

akustischen Bühne. Es ergab sich ein wun<strong>der</strong>schöner<br />

Tiefgang für die tiefsten Orgeltöne<br />

ohne eine Verdeckung <strong>der</strong> Gesangsstimmen,<br />

welche mit schönen, weichen<br />

und präzisen Artikulationen ohne störende<br />

Überbetonungen erklangen. Ein Genuss,<br />

<strong>der</strong> beim Hören emotional berührte –<br />

auch bei unserem Steinway-Konzertflügel.<br />

Bei ihm wurden die Dynamiksteigerungen<br />

zum Erlebnis mit fundamentalem<br />

Grundton und strahlenden Obertönen,<br />

den nahezu „singenden Saiten“. Saubere,<br />

kontrollierte Impulshaftigkeit, die in je<strong>der</strong><br />

Musik ein Livegefühl erweckt. Dieser Player<br />

macht Musik!<br />

Marantz<br />

SA-15S2<br />

1 799 Euro<br />

440 × 419 × 123 mm<br />

13,5 kg<br />

www.marantz.eu<br />

dig.<br />

Audio<br />

koaxial<br />

dig.<br />

Audio<br />

optisch<br />

analog<br />

Audio<br />

Cinch<br />

analog<br />

Audio<br />

XLR<br />

Eingänge – 1 – – –<br />

Ausgänge 1 1 1 – 1<br />

sonstige Anschlüsse<br />

Systemfernbedienung<br />

Features<br />

Hersteller<br />

Modell<br />

Preis/Straßenpreis<br />

Maße B/H/T<br />

Gewicht Gesamtsystem<br />

Informationen<br />

Anschlüsse<br />

Kopfhörer<br />

Audioformate<br />

SACD, CD-R/RW, MP3 und WMA-Discs<br />

Extras<br />

umschaltbare Digitalfilter<br />

Messdaten ermittelt mit: 24 Bit/96-kHz-Signal bei –20dBFs<br />

Signal-Rauschabstand<br />

(SNR)<br />

91 dB<br />

Dynamik nach AES 17<br />

110 dB<br />

Übersprechen bei<br />

–98 dB<br />

10 kHz<br />

THD+N 0,0028 %<br />

THD+N Pegel<br />

–103 dBV<br />

Ausgangspegel bei<br />

–12 dBV<br />

–20 dBFs<br />

Ausgangspegel bei<br />

8 dBV<br />

0 dBFs<br />

Frequenzgangsabweichung<br />

+/– 0,100 dB<br />

(20 Hz-20 kHz)<br />

Vorteile/Nachteile<br />

Vorteile<br />

· ausgezeichneter Klang durch hochwertigste<br />

Elektronik und umschaltbare<br />

Digitalfilter<br />

· wertbeständige Verarbeitung<br />

Nachteile<br />

· keine<br />

Ein ausgezeichneter Wert für die Übersprechdämpfung<br />

lässt Musik frei atmen<br />

Die Impulsantwort des umschaltbaren Filters<br />

ist ein Gewinn für den Klang<br />

Bewertung<br />

Audio<br />

Audiomesswerte 19/20<br />

Neutralität 7,5/8<br />

Dynamik 8/8<br />

Basswie<strong>der</strong>gabe 7/8<br />

Mittenwie<strong>der</strong>gabe 7,5/8<br />

Höhenwie<strong>der</strong>gabe 7/8<br />

Wie<strong>der</strong>gabequalität<br />

56/60<br />

Benutzerfreundlichkeit<br />

20/20<br />

Ausstattung/Verarbeitung<br />

19,5/20<br />

Gesamt<br />

95,5 von 100 Punkten<br />

Preis/Leistung<br />

Sehr gut<br />

Ergebnis<br />

Referenzklasse 95,5/100<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 83


Ladies & Gentlemen ...<br />

The Rolling Stones!<br />

Erleben Sie Mick Jagger und Co. auf<br />

einem <strong>der</strong> zahlreichen Höhepunkte einer<br />

beispiellosen Karriere<br />

Jazz meets Bossa nova<br />

Diana Krall verzaubert ihr Publikum in Rio mit Standards<br />

und Evergreens im neuen Gewand<br />

Pop meets Klassik<br />

Die Cross-over-Sensation aus Großbritannien erobert<br />

Deutschland: Lernen Sie Katherine Jenkins kennen!<br />

Mit Elvis auf Tournee<br />

Der King of Rock ’n‘ Roll in einem Golden-Globe®prämierten<br />

Dokumentarfilm-Highlight<br />

Musik<br />

Welches Tonformat<br />

soll es denn nun<br />

sein? Wer sich für<br />

Livemusik auf Bluray<br />

Disc interessiert,<br />

hat vor dem ungestörten<br />

Konzertgenuss<br />

zu Hause oft<br />

Tiemo Weisenseel<br />

Redakteur die Qual <strong>der</strong> Wahl:<br />

Die unkomprimierte<br />

Pulse-Code-Modulation (PCM) lockt<br />

mit dem schlagenden Argument, exakt<br />

den Sound in digitaler Form zu reproduzieren,<br />

<strong>der</strong> beim Liveauftritt von den<br />

Musikern auf <strong>der</strong> Bühne zu hören war.<br />

Aufgrund des immensen Speicherplatzbedarfs<br />

muss man hier allerdings<br />

fast immer auf kompletten Raumklang<br />

verzichten. Die alternativen Surround-<br />

Formate (z. B. DTS-HD MA 5.1) punkten<br />

genau hier, steuern sie doch alle<br />

verfügbaren Lautsprecher an, wodurch<br />

ein musikalischer Raum abgebildet<br />

wird, <strong>der</strong> im Idealfall eine authentische<br />

Liveatmosphäre entstehen lässt. Wofür<br />

man sich letztendlich entscheidet,<br />

sollte allein vom ganz persönlichen Höreindruck<br />

abhängen – jenseits von Datenraten<br />

und Formatkrieg.<br />

CD-Tipp des Monats:<br />

Hans Zimmer – Inception (Score)<br />

Christopher Nolans<br />

visionärer Bil<strong>der</strong>rausch<br />

rund um<br />

Realität und Virtualität<br />

wird auf<br />

<strong>der</strong> musikalischen<br />

Ebene durch die kongenialen Themen<br />

von Hans Zimmer ideal ergänzt. Selten<br />

zuvor trug die Motivik eines Scores so<br />

konsequent und druckvoll zur Verdichtung<br />

<strong>der</strong> filmischen Atmosphäre bei:<br />

Ein Traum von einem Soundtrack in<br />

einem Traum von einem Film.<br />

Bil<strong>der</strong>: Edel Music, Warner Home<br />

84 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at


Ladies & Gentlemen<br />

„Ladies & Gentlemen ... The Rolling<br />

Stones!“ Die Herren Jagger und Co. gingen<br />

im Sommer 1972 zum siebten Mal in Nordamerika<br />

auf Tour, um ihr neuestes Album<br />

„Exile On Main Street“ zu präsentieren.<br />

Aber es stellte sich ziemlich schnell heraus,<br />

dass hier viel mehr ablief als eine für diverse<br />

Rockbands typische Promotion-Tour. Ein legendäres<br />

Event wurde kreiert!<br />

Allein um die 20 000 Tickets zum Stones-<br />

Konzert im New Yorker Madison Square<br />

Garden hatten sich 560000 Fans beworben.<br />

Die Karten, die pro Stück nur sechs<br />

Dollar kosteten, mussten schließlich ausgelost<br />

werden. Robert Greenfield beschrieb<br />

diese Nordamerika-Tournee in seinem Buch<br />

„STP – A Journey Through America With<br />

The Rolling Stones“ als einen „Triumphzug<br />

von Macht, Kraft, Perversion, Liebe, Sex,<br />

Drogen und Rock ’n’ Roll“. Genau diese Elemente<br />

wurden in <strong>der</strong> „sagenumwobenen“<br />

Dokumentation „Cocksucker Blues“ des<br />

von den Rolling Stones beauftragten<br />

Robert Frank ausführlich aufgezeichnet.<br />

„Sagenumwoben“ deshalb, weil dieser Film<br />

nie wirklich veröffentlicht wurde, da er den<br />

Fokus in Bezug auf die Backstage-Einblicke<br />

vor allem auf die Aktivitäten von Dealern,<br />

den Umgang mit Heroin sowie diverse Orgien<br />

richtete. Die Rolling Stones befürchteten,<br />

aufgrund einiger eventuell als anstößig<br />

aufzufassen<strong>der</strong> Filmsequenzen nicht mehr<br />

in die USA reisen zu dürfen, und verhin<strong>der</strong>ten<br />

schließlich die Veröffentlichung.<br />

Damit die Fans aber nicht leer ausgingen<br />

und dieses legendäre Konzert für immer<br />

in ihrem Gedächtnis bewahren konnten,<br />

wurde zwei Jahre später die Produktion<br />

„Ladies & Gentlemen ... The Rolling Stones“<br />

in den Kinos gezeigt. Zunächst vorgeführt<br />

in ausgewählten Lichtspielhäusern, trat dieser<br />

Konzertstreifen seinen Siegeszug durch<br />

ganz Amerika an, um schließlich 36 Jahre<br />

später auf Blu-ray veröffentlicht zu werden.<br />

Unter vielen Stones-<br />

Anhängern gilt <strong>der</strong><br />

Rockfilm als bestes<br />

in Bild und Ton dokumentiertes<br />

Konzert<br />

<strong>der</strong> Gruppe aller Zeiten.<br />

Lange schien er<br />

jedoch verschollen<br />

und tauchte erst vor<br />

Kurzem wie<strong>der</strong> auf. Das Originalmaterial<br />

befand sich allerdings in einem sehr<br />

schlechten Zustand, sodass eine enorm aufwendige<br />

Restauration erfolgen musste. Für<br />

die Wie<strong>der</strong>aufwertung wurden die originalen<br />

Filmspulen und das Mehrspur-Audiomaster<br />

vollständig restauriert und remastert.<br />

Mick Jagger sagte in einem Interview<br />

über das neue Erscheinungsbild <strong>der</strong> Blu-ray:<br />

„In <strong>der</strong> restaurierten Schönheit sieht man<br />

jetzt ein bisschen mehr ... Jetzt hat man so<br />

viel Licht auf <strong>der</strong> Bühne und ich sage immer:<br />

‚Weniger, ich sehe nichts!‘“ Jagger<br />

trifft mit seiner Aussage den Nagel auf den<br />

Kopf: Das Konzert ist nur aus einer Perspektive<br />

gedreht und sehr dunkel gehalten. Die<br />

Background-Musiker verschwinden somit<br />

fast vollständig und sind erst gegen Ende<br />

des Konzerts genauer erkennbar; einzig die<br />

Rolling Stones werden durch fokussierte<br />

Bühnenscheinwerfer in Szene gesetzt. Aufgrund<br />

des überalterten Ausgangsmaterials<br />

ist die Bildqualität dieser Blu-ray nicht mit<br />

heutigen Standards gleichzusetzen.<br />

Überraschend hingegen ist <strong>der</strong> gute Zustand<br />

<strong>der</strong> Tonspuren; es sind kaum Störgeräusche<br />

auszumachen. Schon im Menü<br />

kann <strong>der</strong> Zuschauer zwischen <strong>der</strong> DTS-HD-<br />

MA-, Dolby-Digital-5.1- und <strong>der</strong> unkomprimierten<br />

PCM-Spur wählen.<br />

Mängel treten bei <strong>der</strong> Dynamik auf, da<br />

manche Tiefen und Höhen nicht erreicht<br />

werden – teilweise sind Gesangsparts nicht<br />

ganz verständlich. Eine angenehme Räumlichkeit<br />

wird durch einen leichten Wi<strong>der</strong>hall<br />

über die hinteren Boxen erzielt.<br />

An Extras wurde bei <strong>der</strong> Disc nicht gespart.<br />

Im Gegensatz zu vielen an<strong>der</strong>en Blurays<br />

des Genres sind auf <strong>der</strong> vorliegenden<br />

Scheibe zusätzliche Aufnahmen von den<br />

Tourneeproben in Montreux enthalten,<br />

bei denen die Songs „Shake Your Hips“,<br />

„Tumbling Dice“ und „Bluesberry Jam“<br />

performt werden. Weiterhin umfasst das<br />

Bonusmaterial ein Testinterview mit Mick<br />

Jagger aus <strong>der</strong> Sendung „The Old Grey<br />

Whistle Test“ im Jahr 1972 sowie ein aktuelles<br />

Interview von 2010. Wer von ihm und<br />

seinen Musikerkollegen dann immer noch<br />

nicht genug hat, kann sich freuen: Am 5.<br />

November 2010 erscheint <strong>der</strong> Film auf DVD<br />

in einer De-luxe-Edition, die weitere Extras<br />

über die Rocker sowie Fanartikel enthält.<br />

Bil<strong>der</strong>: Eagle Records<br />

Bildqualität<br />

Tonqualität<br />

Musik-Verleih Eagle Records<br />

Genre Rock<br />

Preis<br />

20 Euro<br />

Bild MPEG-4, 1 6 : 9<br />

Ton<br />

DTS-HD MA 5.1, PCM<br />

Release-Datum erhältlich<br />

Anzahl <strong>der</strong> Blu-ray Discs Musik 85


Stanley Jordan Trio – New Morning<br />

In Jazzkreisen ist Stanley Jordan schon seit<br />

den 1980er Jahren kein Geheimtipp mehr.<br />

Der Mann, <strong>der</strong> jeden Ton aus seiner Jazzgitarre<br />

herauskitzelt, die Saiten schlägt, anstatt<br />

zu zupfen, und manchmal sogar zwei Instrumente<br />

gleichzeitig handhabt, vermag das Publikum<br />

ohne Probleme zu begeistern. Während<br />

seines Pariser Konzerts 2007 verzückt<br />

er die Geister mit seiner „Touch-Technik“<br />

und dem simultanen Spiel auf Piano und Jazzgitarre.<br />

Je länger seine<br />

Performance dauert,<br />

desto vielschichtiger<br />

und losgelöster entfachen<br />

sich seine Klangwelten.<br />

In einem ständigen<br />

Wechselspiel<br />

zwischen Harmonie<br />

und Disharmonie dich-<br />

Bildqualität<br />

Tonqualität<br />

Musik-Verleih In-Akustik<br />

Genre Jazz<br />

Preis<br />

19 Euro<br />

Bild VC-1, 1.85 : 1<br />

Ton DTS-HD MA 5.1, PCM 5.1<br />

Release-Datum erhältlich<br />

tet er jedem Stück etwas Außergewöhnliches<br />

an. Sein organischer Stil besitzt einen hohen<br />

Improvisationsgehalt, kehrt aber immer wie<strong>der</strong><br />

zu bekannten Formen zurück. Dabei sind<br />

Auswahl und Performance <strong>der</strong> Stücke von<br />

universeller Qualität und lassen sich nicht so<br />

einfach in ein Genre einordnen. So beginnt<br />

er den Abend mit einer Interpretation des<br />

Beatles-Songs „Yesterday“, um anschließend<br />

genauso enthusiastisch die Klassik im Blues-<br />

Stil zu feiern. Die Blu-ray gibt die Klubatmosphäre<br />

fast eins zu eins wie<strong>der</strong> und vermittelt<br />

das Luftige an Jordans Spiel unglaublich authentisch.<br />

Das breite Klangspektrum rechtfertigt<br />

die verlustfreie PCM-5.1-Tonspur in<br />

höchstem Maße. Zugleich fällt jedoch ein<br />

stets präsentes unterschwelliges Rauschen<br />

auf, das vermutlich nicht mehr aus <strong>der</strong> Originalaufnahme<br />

herausgefiltert werden konnte.<br />

Beson<strong>der</strong>s <strong>der</strong> Stereomodus leidet unter diesem<br />

Manko. Das Bild ist – wie bei solchen<br />

Aufnahmen üblich – dunkel, farbverrauscht<br />

und nur in den Nahaufnahmen <strong>der</strong> besser<br />

beleuchteten Bühnenbereiche angemessen<br />

scharf. In einem zwölfminütigen Interview<br />

erzählt <strong>der</strong> Künstler, wie aus stimulierenden<br />

Cartoon-Melodien ein Interesse am Jazz erwuchs,<br />

das sich später zu einer bedingungslosen<br />

Leidenschaft entwickelte.<br />

A Concert By The Lake<br />

Was kommt dabei heraus, wenn sich internationale<br />

Rockgrößen im Wintershall Estate<br />

des englischen Surrey treffen, um dort Lieblingshits<br />

zum Besten zu geben? Ein Konzert<br />

<strong>der</strong> Superlative, möchte man meinen. Die<br />

Blu-ray umfasst knapp zwei Stunden Spielzeit<br />

und eine Auswahl erlesener Künstler des<br />

Pop- sowie Retrorock. Mit an Bord dieses<br />

Ereignisses sind unter an<strong>der</strong>em Eric Clapton,<br />

Katie Melua, Roger Taylor und Ringo Starr.<br />

Die Performance <strong>der</strong><br />

Musiker wurde durch<br />

visuelle Stilmittel aufgepeppt,<br />

wie zum<br />

Beispiel den Einsatz<br />

zweier Schlagzeuger,<br />

was auf musikalischer<br />

Ebene jedoch nur wenig<br />

sinnvoll ist – die<br />

Bildqualität<br />

Tonqualität<br />

Musik-Verleih Edel Music<br />

Genre Rock<br />

Preis<br />

23 Euro<br />

Bild MPEG-4, 1.77 : 1<br />

Ton DTS-HD MA 5.1, PCM 2.0<br />

Release-Datum erhältlich<br />

Rhythmusfraktion kommt oft asynchron und<br />

schwammig daher. Davon abgesehen bietet<br />

<strong>der</strong> stete Wechsel von Sängern und Solisten<br />

im Rahmen <strong>der</strong> altbekannten Songs immer<br />

noch Unterhaltung und Atmosphäre pur,<br />

obgleich Letztere zuweilen durch schlechte<br />

Schnitte und eine nicht ganz perfekte Ton-<br />

Bild-Komposition zunichtegemacht wird.<br />

Das Bild <strong>der</strong> Blu-ray erinnert sehr an übliche<br />

TV-Produktionen; deutliche Farbverschiebungen,<br />

unschöne Nachzieheffekte sowie<br />

durchgehend wahrnehmbare Blau- und<br />

Grünstiche stören den Gesamteindruck. Die<br />

Tonspur hätte trotz <strong>der</strong> verlustfreien Pulse-<br />

Code-Modulation besser abgemischt werden<br />

können, die Songs präsentieren sich<br />

doch sehr eng frequentiert. Der Druck von<br />

unten sowie die Brillanz <strong>der</strong> Overheads fehlen<br />

stellenweise gänzlich. Die Master-Audio-<br />

Surround-Spur bietet im Vergleich dazu auch<br />

nur ein dezent besseres Rundumgefühl,<br />

meist sind die hinteren Kanäle lei<strong>der</strong> bloß<br />

ein gespiegeltes Äquivalent zur Front. Überwiegend<br />

kann <strong>der</strong> Sound jedoch durch eine<br />

ausgewogene Signaltrennung und -ortung<br />

überzeugen, das Klangbild ist in <strong>der</strong> Regel<br />

also sehr aufgeräumt. Interviews mit den<br />

zahlreichen prominenten Beteiligten bieten<br />

abschließend die Extras.<br />

Bil<strong>der</strong>: Edel Music, In-Akustic<br />

86 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at


Dire Straits – Alchemy Live<br />

Die britischen Softrocker um Mastermind<br />

und Frontmann Mark Knopfler können eine<br />

beachtliche Biografie aufweisen. Gegründet<br />

in den revolutionären Tiefen <strong>der</strong> 1970er<br />

Jahre, spielten sich die sympathischen Jungs<br />

in die Herzen <strong>der</strong> Hörerschaft, und das<br />

knapp zwanzig Jahre lang. Von einem Erfolg<br />

über Nacht war bei <strong>der</strong> Band allerdings<br />

keineswegs zu sprechen, ihr Debütalbum<br />

floppte in Großbritannien. In den USA und<br />

einigen Teilen Europas<br />

wurden die britischen<br />

Wuschelköpfe<br />

mit dem schlechten<br />

Geschmack in puncto<br />

Klamotten jedoch zum<br />

Insi<strong>der</strong>-Tipp, worauf<br />

drei weitere Studioalben<br />

in Produktion gin-<br />

Bildqualität<br />

Tonqualität<br />

Musik-Verleih Universal Music<br />

Genre Rock<br />

Preis<br />

23 Euro<br />

Bild MPEG-4, 1 .33: 1<br />

Ton DTS-HD MA 5.1, PCM 2.0<br />

Release-Datum erhältlich<br />

gen. 1983 wurde schließlich das legendäre<br />

„Alchemy Live“-Konzert in London gegeben,<br />

das die Dire Straits endgültig als geniale<br />

Liveband etablierte und ihnen einen<br />

Platz im Rock-Olymp sicherte. Das wegweisende<br />

Konzert wurde nun komplett überarbeitet.<br />

Zur Performance <strong>der</strong> Dire Straits<br />

muss man nicht viel sagen: Eine grandios<br />

konzipierte Setlist macht jede Sekunde des<br />

Konzerts zu bester Unterhaltung. Klangfanatikern<br />

ist die PCM-Spur zu empfehlen, da<br />

diese verlustfrei und umkomprimiert daherkommt<br />

und so alle Nuancen adäquat zur<br />

Geltung gebracht werden. Zudem ist nur<br />

auf diese Weise die geniale und stets mit<br />

Fingern gespielte Gitarre Knopflers in ihrer<br />

ganzen Dynamik zu erfassen. Denjenigen,<br />

die ihr Heimkino zum Konzertsaal umwandeln<br />

wollen, ist die Surround-Spur ans Herz<br />

zu legen – durch die Raumantwort und den<br />

Jubel des Publikums auf den hinteren Kanälen<br />

sowie den etwas halligeren Frontmix <strong>der</strong><br />

Band fühlt sich <strong>der</strong> Zuschauer, als wäre er<br />

live dabei. Die Bildqualität relativiert den Eindruck<br />

allerdings: Störend körnig und farblich<br />

falsch dargestellt präsentiert sich das Bild im<br />

typischen Look <strong>der</strong> 1980er Jahre. Die Extras<br />

punkten durch TV-Performances <strong>der</strong> Band<br />

sowie eine einstündige Dokumentation.<br />

Bil<strong>der</strong>: In-Akustik, Universal Music<br />

Yellowjackets – The Paris Concert<br />

August 2008, ein lauer Abend in Paris,<br />

<strong>der</strong> renommierte und traditionsreiche Klub<br />

New Morning öffnet seine Pforten und das<br />

zahlreich erschienene Publikum harrt in gespannter<br />

Vorfreude <strong>der</strong> Dinge, die da kommen<br />

mögen. Die Yellowjackets sind in <strong>der</strong><br />

Stadt und versprechen ein hochklassiges Set<br />

mit ihrer charakteristischen Mischung aus<br />

Fusion und Smooth Jazz. Ohne lange Begrüßung<br />

o<strong>der</strong> große Worte geht es los, als<br />

das Quartett um Bob<br />

Mintzer am Saxofon<br />

die Bühne betritt – hier<br />

zählt allein die Musik<br />

und nichts an<strong>der</strong>es.<br />

Die überdurchschnittlich<br />

langen Songs leben<br />

von ihrem ausgeklügelten<br />

Wechselspiel<br />

Bildqualität<br />

Tonqualität<br />

Musik-Verleih In-Akustik<br />

Genre Jazz<br />

Preis<br />

19 Euro<br />

Bild MPEG-2, 1 .85: 1<br />

Ton DTS-HD MA 5.1, DD 2.0<br />

Release-Datum erhältlich<br />

zwischen den vier Bandmitglie<strong>der</strong>n: Das<br />

präzise und abwechslungsreiche Drumming<br />

von Marcus Baylor legt das Fundament, auf<br />

dem sich die markigen Basslinien von Jimmy<br />

Haslip und <strong>der</strong> schmeichelweiche Klangteppich<br />

von Keyboar<strong>der</strong> Russel Ferrante voll<br />

entfalten können. Dreh- und Angelpunkt<br />

bleibt aber immer das wun<strong>der</strong>bare Saxofonspiel,<br />

das einen nahezu perfekten Mittelweg<br />

zwischen virtuosem Anspruch und<br />

stets nachvollziehbarer Melodik findet und<br />

so dem Konzert einen musikalischen roten<br />

Faden verleiht, an dem man sich gern von<br />

einem Stück zum nächsten führen lässt.<br />

Die intime Klubatmosphäre des Abends bildet<br />

die Blu-ray in Bild und Ton recht passabel<br />

ab, wobei vor allem <strong>der</strong> Sound punkten<br />

kann. Die Abmischung zeigt sich differenziert<br />

und sehr präzise, ohne jedoch dem<br />

Gesamtklang die nötige Wärme zu nehmen.<br />

Trotz aller Sorgfalt, die auf die Herausarbeitung<br />

<strong>der</strong> einzelnen Instrumente verwendet<br />

wurde, ergibt sich doch ein angenehm<br />

homogenes Soun<strong>der</strong>lebnis, bei dem man<br />

sich mühelos fallen lassen kann, ohne ständig<br />

gezwungen zu sein, die verschiedenen<br />

Komponenten beim Hören zu einer Einheit<br />

zusammenzusetzen. Die Extras bieten kurze<br />

Einblicke in den Soundcheck vor dem Gig.<br />

Anzahl <strong>der</strong> Blu-ray Discs Musik 87


The Preten<strong>der</strong>s – Live In London<br />

Die britischen Rock ’n’ Roller The Preten<strong>der</strong>s<br />

haben bis zum heutigen Tage eine lange<br />

Bandhistorie auf dem Buckel. 1978 auf dem<br />

Gipfel des damaligen Punk-Hypes ins Leben<br />

gerufen, fanden schon kurze Zeit später<br />

etliche Besetzungswechsel statt: Gründungsbassist<br />

Pete Farndon wurde aufgrund<br />

seiner Heroinsucht frühzeitig gefeuert, fast<br />

zeitgleich starb Gitarrist James Honeyman-<br />

Scott an einer Überdosis Kokain. Die Band<br />

um Frontfrau Chrissie<br />

Hynde hat wohl so<br />

ziemlich alles durchgemacht,<br />

was auch nur<br />

im Entferntesten mit<br />

Rock ’n’ Roll zu tun<br />

hat. Den Kultstatus<br />

<strong>der</strong> Band nahmen nun<br />

die Brü<strong>der</strong> Pierre und<br />

Bildqualität<br />

Tonqualität<br />

Musik-Verleih Soulfood<br />

Genre Rock<br />

Preis<br />

19 Euro<br />

Bild MPEG-4, 1 .78 : 1<br />

Ton DTS-HD MA 5.1, PCM 2.0<br />

Release-Datum erhältlich<br />

Francois Lamoureux zum Anlass, im Namen<br />

ihres eigenen Produktionsstudios eine<br />

Konzert-Blu-ray ihrer Lieblingsband auf den<br />

Markt zu bringen. Eines steht in Bezug auf die<br />

Grundeinstellung <strong>der</strong> beiden Produzenten<br />

an erster Stelle: die Dynamik. Sie machen<br />

keinen Hehl daraus, dass ihre Produktionen<br />

im Durchschnitt leiser als Vergleichskonzerte<br />

gemastert sind; Hauptsache, Luftigkeit und<br />

Transparenz <strong>der</strong> musikalischen Performance<br />

bleiben gewährleistet. Und das merkt man<br />

den 24 Tracks <strong>der</strong> britischen Ikonen von The<br />

Preten<strong>der</strong>s stets an. Das Bild <strong>der</strong> Blu-ray ist<br />

lei<strong>der</strong> weniger authentisch geraten, Schärfe,<br />

Detailgrad sowie Schwarzwert sind zwar<br />

weitestgehend in Ordnung, allerdings hätte<br />

<strong>der</strong> Kontrast definierter ausfallen können,<br />

zuweilen wirkt das Bild doch recht breiig. Der<br />

Ton, in DTS-HD MA 5.1 und PCM vorliegend,<br />

wurde gelungen abgemischt. Die PCM-Spur<br />

klingt stellenweise trotz Verlustfreiheit etwas<br />

flach, dies wurde auf <strong>der</strong> Surround-Spur<br />

durch Equalizing im Low und High End ausgeglichen,<br />

was einen vollen und brillanten<br />

Sound zur Folge hat. In puncto Surround<br />

wurde nicht übertrieben, die hinteren Kanäle<br />

werden passend durch Publikum und hallige<br />

Raumantwort angesprochen. Die Extras fehlen<br />

im Gegenzug lei<strong>der</strong> beinahe gänzlich.<br />

Johann Sebastian Bach – Brandenburg Concertos 1–6<br />

Claudio Abbado ist nicht unbedingt für seine<br />

Bach-Interpretationen berühmt. Allerdings<br />

zeigte <strong>der</strong> trotz seines Alters noch sehr<br />

vital wirkende Italiener im Frühjahr 2007,<br />

dass sich Johann Sebastian Bach mit seinen<br />

kompositorisch genialen Werken noch<br />

heute behaupten kann. Unter <strong>der</strong> Ägide<br />

Abbados gab das junge Orchestra Mozart<br />

im Teatro Municipale in <strong>der</strong> italienischen<br />

Provinz Reggio Emilia Bachs „Brandenburgische<br />

Konzerte“ zum<br />

Besten. Dass jener<br />

Veranstaltungsort mit<br />

seinen 1 150 Plätzen<br />

und <strong>der</strong> damit einhergehenden<br />

intimen<br />

Atmosphäre für solche<br />

Musik perfekt ist,<br />

steht außer Frage. Die<br />

Bildqualität<br />

Tonqualität<br />

Musik-Verleih Naxos<br />

Genre Klassik<br />

Preis<br />

28 Euro<br />

Bild MPEG-4, 1.77 : 1<br />

Ton DTS-HD MA 5.1, DD 2.0<br />

Release-Datum erhältlich<br />

Blu-ray besticht – wie so oft – nicht durch<br />

ihre Bildqualität, 50-Hertz-Aufnahmen lassen<br />

das Bild trotz des hohen Detailgrades<br />

nach einer TV-Sendung aussehen, Farbverschiebungen<br />

und nicht beson<strong>der</strong>s plastische<br />

Bil<strong>der</strong> dominieren den visuellen Eindruck.<br />

Dies tut dem Konzert selbst jedoch keinen<br />

Abbruch, denn vor allem zählen die überaus<br />

hochwertigen Audioaufnahmen. Die Bluray<br />

ist mit einer verlustfreien Stereo-PCMsowie<br />

einer Surround-PCM-Spur im 5.1-Format<br />

ausgestattet. Dass zwischen einer gut<br />

gemischten Stereospur und einem lieblosen<br />

5.1-Panoramamix oftmals Welten liegen, ist<br />

bekannt. Allerdings punkten hier beide Formate:<br />

Jedes Instrument ist seinem eigenen<br />

Frequenzbereich zugeordnet, was ein aufgeräumtes<br />

Klangbild zur Folge hat. Die Signalortung<br />

wurde im Mix ebenfalls großgeschrieben,<br />

die einzelnen Instrumente sind im<br />

Panorama wie auch in <strong>der</strong> Tiefe differenziert<br />

zu erkennen. Bei Claudio Abbado steht musikalische<br />

Transparenz an erster Stelle und<br />

diesbezüglich tut <strong>der</strong> Veranstaltungsort sein<br />

Übriges. Die dezenten räumlichen Kapazitäten<br />

beschränken ungewollten Hall und<br />

unstimmige Raumantworten auf das Minimum.<br />

Die Folge ist ein fast uneingeschränkt<br />

zu genießendes Hörerlebnis.<br />

Bil<strong>der</strong>: Naxos, Soulfood<br />

88 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at


ALLES IN BLAU<br />

Blu-ray – Hintergründe, Produkte, Tests<br />

Alles zum Thema Blu-ray finden Sie jetzt<br />

auf einen Blick im aktuellen Heft.<br />

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und täglich aktuell unter www.bluray-vision.de


The Rocky Horror Picture Show<br />

Transvestiten, Klopapiermumien, Meat Loaf,<br />

ein unheimliches Schloss und <strong>der</strong> Time Warp:<br />

Richard O’Briens Kult-Grusical hat einfach<br />

alles, was an<strong>der</strong>e Musicals nicht haben, und<br />

davon mehr als genug. Als die Musical-Verfilmung<br />

1975 in die Kinos kam, wollte sich<br />

kaum ein passendes Publikum finden. Doch<br />

die Fans ließen nicht locker, besuchten die<br />

Vorstellung mehrmals und verschafften dem<br />

Film dadurch doch noch den verdienten<br />

Kultstatus. Mit seiner<br />

Rolle als überdrehter<br />

Transvestit Dr. Frank-<br />

N-Furter begründete<br />

Tim Curry seine Schauspielkarriere<br />

– und das<br />

war nicht ohne, denn<br />

hierfür musste er sogar<br />

gegen Mick Jagger<br />

Bildqualität<br />

Tonqualität<br />

Musik-Verleih 20th Century Fox Home<br />

Genre Musical<br />

Preis<br />

26 Euro<br />

Bild MPEG-4, 1,85 : 1<br />

Ton DTS-HD MA 7.1<br />

Release-Datum 5.11.2010<br />

von den Rolling Stones antreten, <strong>der</strong> ebenfalls<br />

Interesse an <strong>der</strong> Rolle bekundete. Aus<br />

heutiger Sicht wäre Jagger sicherlich auch<br />

keine schlechte Wahl gewesen, Curry stilisierte<br />

den guten Doktor allerdings zu einer<br />

eigenständigen Ikone. Zum 35. Jubiläum polierte<br />

Fox das Uraltmaterial <strong>der</strong> berühmten<br />

Musical-Verfilmung kräftig auf und schenkte<br />

damit den Fans eine mit unzähligen Extras<br />

dekorierte Scheibe samt <strong>der</strong> originalen<br />

US- und <strong>der</strong> zwei Minuten längeren UK-Variante.<br />

Insgesamt umfasst die Lauflänge <strong>der</strong><br />

Bonussektion über zwei Stunden und ist für<br />

sich genommen schon ein Kaufargument<br />

für die hochwertigen Cinedition.<br />

Argument zwei und drei sind Bild und Ton,<br />

die trotz ihres horrenden Alters überraschend<br />

hochwertig ausfallen. Dem Videomaterial<br />

merkt man seine 35 Lenze überhaupt<br />

nicht an, <strong>der</strong> Sound ist frischer denn<br />

je – zumindest während <strong>der</strong> einprägsamen<br />

Songs. Wie bei Musicals üblich, gibt es ausschließlich<br />

den englischen Originalton zu<br />

hören. Klingen Dialoge noch sehr gedrungen,<br />

entfaltet sich bei je<strong>der</strong> Performance<br />

dank allseitiger Instrumentierung die volle<br />

Wirkung <strong>der</strong> 7.1-Abmischung. Kein Störgeräusch<br />

verirrt sich in diese Szenen, keine Frequenz<br />

bleibt ungehört.<br />

Elvis On Tour<br />

Bildqualität<br />

Tonqualität<br />

Musik-Verleih Warner Music<br />

Genre Rock<br />

Preis<br />

17 Euro<br />

Bild VC-1, 2.35 : 1<br />

Ton DTS-HD MA 5.1<br />

Release-Datum erhältlich<br />

Der King lebt! Elvis Presley, <strong>der</strong> King of<br />

Rock ’n’ Roll, <strong>der</strong> Wegbereiter einer völlig<br />

neuen Ära <strong>der</strong> amerikanischen Musik und<br />

Popkultur: Zu seinen Anhängern zählen Millionen<br />

von Menschen, die nicht nur sein Aussehen<br />

und Charisma unwi<strong>der</strong>stehlich fanden,<br />

son<strong>der</strong>n auch sein musikalisches Talent<br />

bis heute vergöttern. „Elvis On Tour“ begleitet<br />

den King of Rock ’n’ Roll bei seinen Liveauftritten<br />

durch 15 amerikanische Städte im<br />

Jahre 1972. Nicht nur<br />

die elektrisierenden<br />

Bühnenauftritte von<br />

Elvis werden gezeigt,<br />

die Aufnahmen gewähren<br />

dem Zuschauer<br />

auch ernüchternde<br />

Einblicke hinter die<br />

Kulissen <strong>der</strong> Konzertserie.<br />

Bei den Fans kam die Dokumentation<br />

so gut an, dass <strong>der</strong> Film, in dem Elvis zum<br />

33. und letzten Mal vor <strong>der</strong> Kamera auftrat,<br />

1973 mit einem Golden Globe ® ausgezeichnet<br />

wurde. Verschiedene Filmtechniken fanden<br />

Verwendung: Einerseits entschied man<br />

sich für die Splitscreen-Methode, um Presley<br />

bei seinen Bühnenauftritten gleichzeitig<br />

aus verschiedenen Blickwinkeln zu zeigen.<br />

Schon <strong>der</strong> Doku „Woodstock“ verhalf die<br />

Anordnung mehrerer Bil<strong>der</strong> auf einer Leinwand<br />

zu großem Erfolg. An<strong>der</strong>seits wurden<br />

Bildmontagen eingesetzt, um die Handlung<br />

des Musikstreifens zu verdichten. Zusammengestellt<br />

wurden diese übrigens von dem<br />

damals noch jungen Filmemacher Martin<br />

Scorsese („Shutter Island“, „Shine A Light“).<br />

Die Bildqualität <strong>der</strong> Scheibe ist sehr wechselhaft.<br />

Bei den Konzerteinstellungen befindet<br />

sich das Gezeigte auf einem hohen Niveau,<br />

wohingegen die Backstage-Aufnahmen unscharf<br />

sind und durch eine starke Filmkörnung<br />

kaum Details aufweisen. Soundtechnisch<br />

überzeugt die Blu-ray trotz des hohen<br />

Alters mit einer angemessenen Qualität,<br />

störende Geräusche sind nicht auszumachen.<br />

Durch die hinteren Lautsprecher wird<br />

für eine angenehme, räumlich klingende<br />

Konzertatmosphäre gesorgt.<br />

Bil<strong>der</strong>: 20th Century Fox Home, Auerbach Verlag, Warner Music<br />

90 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at


Diana Krall – Live In Rio<br />

Für alle Freunde des gepflegten Female-<br />

Vocal-Jazz dürfte Diana Kralls „Live In Rio“<br />

genau die richtige Wahl sein. Die gebürtige<br />

Kanadierin füllt seit Jahren die Konzerthallen<br />

dieser Welt, begeistert auf je<strong>der</strong> neuen<br />

Platte mit gelungenen Interpretationen und<br />

Arrangements beliebter Standards sowie<br />

immer ausgefeilteren Eigenkompositionen.<br />

Das Set, das sie bei ihrem Konzert in <strong>der</strong> brasilianischen<br />

Metropole im Jahre 2008 zum<br />

Besten gab, konzentriert<br />

sich vornehmlich<br />

auf Songs aus ihrem<br />

Album „Quiet Nights“<br />

(2009). Allerdings<br />

trägt sie <strong>der</strong> Location<br />

deutlich Rechnung, in<br />

Rio de Janeiro, <strong>der</strong><br />

Hauptstadt des Bossa<br />

Bildqualität<br />

Tonqualität<br />

Musik-Verleih Edel Music<br />

Genre Jazz<br />

Preis<br />

23 Euro<br />

Bild MPEG-4, 1 .78 : 1<br />

Ton DTS-HD MA 5.1, PCM 2.0<br />

Release-Datum erhältlich<br />

nova, werden die Rhythmen tänzerischer,<br />

wird die Stimmung intimer; und auch solche<br />

Perlen wie „The Girl From Ipanema“<br />

dürfen in <strong>der</strong> gelungenen Tracklist nicht<br />

fehlen. Das brasilianische Publikum scheint<br />

von <strong>der</strong> ersten Sekunde an förmlich verzaubert<br />

zu sein, die sehr herzliche Atmosphäre<br />

zwischen Künstlerin und Publikum ist von<br />

Anfang an zu spüren. Ganz gleich, ob die<br />

Songs in klassischer Jazzquartettbesetzung<br />

erklingen (also mit Klavier, Gitarre, Bass und<br />

Drums) o<strong>der</strong> durch das große Orchester<br />

beson<strong>der</strong>en Glanz verliehen bekommen,<br />

jede Nummer versprüht Charme und Esprit<br />

und jede Menge musikalisches Einfühlungsvermögen.<br />

Erstaunlicherweise bietet die<br />

Dolby-Digital-Spur den überzeugendsten<br />

Kompromiss aus unverfälschter und direkter<br />

Soundkulisse und einem angenehm natürlichen<br />

Surround-Erlebnis. Die PCM-Variante<br />

ist sehr puristisch gehalten, hier zählt ausschließlich<br />

die Musik, von einem reproduzierten<br />

Liveerlebnis kann kaum die Rede<br />

sein. Das Bild schafft es nur leicht über den<br />

Durchschnitt, hat beson<strong>der</strong>s mit dem mangelhaften<br />

Schwarzwert und gelegentlichem<br />

Bildrauschen zu kämpfen. Die HD-Extras<br />

gefallen mit einem kleinen Making-of und<br />

vier akustisch eingespielten Bonustracks.<br />

Bil<strong>der</strong>: Edel Music<br />

Katherine Jenkins – Believe (Live From The O2)<br />

Haben Sie schon mal von Katherine Jenkins<br />

gehört? Nein? Nun, das könnte daran liegen,<br />

dass die gebürtige Waliserin mit <strong>der</strong><br />

großen Stimme zwar in Großbritannien<br />

alle Rekorde bricht, bei uns aber gerade<br />

erst angefangen hat, sich einen Namen zu<br />

machen. Ihren Stil zu beschreiben, fällt gar<br />

nicht mal so leicht, denn mit dem viel beschworenen<br />

Schlagwort des „Cross-over“<br />

kommt man ihrer Musik nicht so nahe, wie<br />

man dies angesichts<br />

ihres Repertoires, das<br />

sich tatsächlich aus<br />

dem Besten <strong>der</strong> Klassik<br />

und des Pop zusammensetzt,<br />

denken<br />

könnte. Jede Melodie,<br />

die ihrer kraftvollen<br />

Goldkehle entspringt,<br />

Bildqualität<br />

Tonqualität<br />

Musik-Verleih Edel Music<br />

Genre Pop/Klassik<br />

Preis<br />

26 Euro<br />

Bild MPEG-4, 1 .78 : 1<br />

Ton DTS-HD MA 5.1, DD 5.1, PCM 2.0<br />

Release-Datum erhältlich<br />

bekommt klassische Strenge und ordentliches<br />

Vibrato verpasst. Das kann man mögen<br />

o<strong>der</strong> nicht, es ist jedenfalls ein sehr<br />

konsequentes Konzept. Bei ihrer Show in<br />

<strong>der</strong> Londoner O2-Arena im März dieses Jahres<br />

präsentierte sie eine Setlist, die munter<br />

schwelgerische Pop-Balladen (zum Beispiel<br />

„Endless Love“ von Luther Vandross) und<br />

anspruchsvollste Opernhighlights (Auszüge<br />

aus „Carmen“ von Georges Bizet) zu einer<br />

pompösen Show im bunt schillernden<br />

Musical-Stil kombiniert. Für beinahe jede<br />

Nummer betritt die erst 30 Jahre junge Mezzosopranistin<br />

mit einem neuen, aufwendig<br />

geschnei<strong>der</strong>ten Abendkleid das Podium –<br />

zahlreiche Bühnenelemente und jede Menge<br />

Tänzer und Statisten beleben die in diverse<br />

Lichtstimmungen getauchte Szenerie,<br />

verleihen allem einen Hauch Mystik und<br />

Theatralik. Das Bild, mit mo<strong>der</strong>nsten HD-<br />

Kameras aufgenommen, zeigt sich knackig<br />

und scharf, mit prächtigem Farbspektrum<br />

ausgestattet und beinahe ohne jegliches<br />

Bildrauschen. Die entscheidende Disziplin,<br />

<strong>der</strong> Sound, bietet einen guten Kompromiss<br />

zwischen hochwertigem PCM-Stereoton<br />

und räumlich aufgefächerten Alternativen.<br />

Die Bonusausstattung gefällt mit einem aussagekräftigen<br />

halbstündigen Interview.<br />

Anzahl <strong>der</strong> Blu-ray Discs Musik 91


Netzwerkbegriffe<br />

Wenn man sein erstes eigenes Heimnetzwerk einrichtet, stößt man dabei auf viele Begriffe,<br />

die zum Teil die eigenen Grundkenntnisse <strong>der</strong> Informatik übersteigen. Damit Sie<br />

dabei nicht im Dunkeln tappen, haben wir die wichtigsten Begriffe zusammengetragen.<br />

Client<br />

Ein Client ist ein Netzwerkgerät (wie<br />

etwa ein Netzwerkplayer), das Daten aus<br />

dem Netzwerk bezieht, diese decodiert<br />

und in analoge Signale umwandelt. Diese<br />

können anschließend von Hi-Fi-Anlagen<br />

wie<strong>der</strong>gegeben werden. Streaming-<br />

Clients verfügen meist noch über weitere<br />

Funktionen, wie z. B. die Anzeige von auf<br />

Servern hinterlegten Medieninhalten<br />

und <strong>der</strong>en Navigation.<br />

IP-Adresse<br />

Jedes Gerät, das sich im Netzwerk befindet,<br />

benötigt eine eigene Netzwerkadresse,<br />

auch IP-Adresse genannt. Zur<br />

eindeutigen Identifizierung und Erreichbarkeit<br />

eines jeden Gerätes dürfen diese<br />

Adressen nicht doppelt vorkommen. Erfolgt<br />

die Adressvergabe über DHCP, wird<br />

die Adressverwaltung automatisch vom<br />

DHCP-Server ausgeführt.<br />

Server<br />

Ein Server ist ein Netzwerkgerät, das<br />

Daten und Dienste für weitere Geräte<br />

innerhalb des eigenen Netzwerkes bereitstellt.<br />

Dies können beispielsweise<br />

NAS-Festplatten, Medienserver o<strong>der</strong><br />

Computer sein. Sogenannte DLNA- und<br />

UPnP-Server speichern Audio- und Videodaten<br />

und stellen diese den Streaming-<br />

Clients zur Verfügung.<br />

DHCP<br />

Das „Dynamic Host Configuration Protocol“<br />

ermöglicht es Clients, sich ohne<br />

spezielle Konfigurationen mit einem<br />

Netzwerk zu verbinden. Sämtliche dafür<br />

relevanten Netzwerkdaten sowie die IP-<br />

Adresse ruft <strong>der</strong> Client automatisch vom<br />

Server o<strong>der</strong> Router ab.<br />

DLNA<br />

Die „Digital Living Network Alliance“<br />

ist ein Zusammenschluss mehrerer Firmen<br />

<strong>der</strong> Unterhaltungselektronik-,<br />

Computer- und Mobiltelefon-Branche.<br />

Ziel dieser Vereinigung ist es, eine gemeinsame<br />

Kommunikation <strong>der</strong> Geräte<br />

verschiedener Firmen untereinan<strong>der</strong> zu<br />

ermöglichen. Um das Logo zu erhalten,<br />

müssen die Geräte gewisse Mindestanfor<strong>der</strong>ungen<br />

erfüllen. Technisch basiert<br />

das System auf dem UPnP-Protokoll.<br />

Ethernet-LAN<br />

Ethernet-LAN (Local Area Network) steht<br />

für ein kabelgebundenes Netzwerk.<br />

Dieses ist weitestgehend störungsfrei,<br />

bedeutet allerdings immer das Verlegen<br />

eines Netzwerkkabels.<br />

NAS<br />

NAS ist die Abkürzung für „Network Attached<br />

Storage“ und bedeutet frei übersetzt<br />

„Netzwerkspeicher“. Der Speicher<br />

wird per Ethernet-LAN mit dem Heimnetzwerk<br />

verbunden, sodass Netzwerkclients<br />

auf die dort hinterlegten Daten<br />

zugreifen können. Der NAS wird dadurch<br />

zum eigenen Server und benötigt eine eigene<br />

Server-Software, die bei den meisten<br />

Geräten bereits vorinstalliert ist.<br />

Powerline-LAN<br />

Powerline-LAN ist die Datenübertragung<br />

über das vorhandene Stromnetz. Dafür<br />

werden sogenannte Powerline-Modems<br />

benötigt, die auf Sen<strong>der</strong>- und Empfangsseite<br />

installiert werden. Der Vorteil gegenüber<br />

dem Wireless-LAN ist eine relativ<br />

störungsfreie Datenübertragung mit<br />

hoher Datenrate.<br />

Router<br />

Der Router ist in einem Netzwerk <strong>der</strong><br />

Hauptverteiler, <strong>der</strong> die Verbindung zwischen<br />

allen weiteren im Netzwerk befindlichen<br />

Geräten herstellt und verwaltet. Er ist<br />

ebenso für den Datenverkehr mit <strong>der</strong> Außenwelt,<br />

sprich dem Internet, zuständig.<br />

Streaming<br />

Streaming steht für die Übertragung von<br />

Audio- und Videodaten innerhalb eines<br />

Netzwerkes. Dabei bleiben die Daten auf<br />

dem Server liegen und werden lediglich<br />

vom Client empfangen und aufbereitet<br />

bzw. decodiert.<br />

UPnP<br />

„Universal Plug and Play“ ist ein Netzwerkstandard,<br />

<strong>der</strong> als herstellerübergreifende<br />

Kommunikationsschnittstelle<br />

für Geräte innerhalb eines Netzwerkes<br />

dient und diesen Medieninhalte zugänglich<br />

macht. Dazu muss auf dem Computer<br />

o<strong>der</strong> NAS eine UPnP-Server-Software installiert<br />

sein. Die Spezifizierung UPnP-AV<br />

steht für den Austausch von Audio- und<br />

Videodaten innerhalb eines Netzwerkes.<br />

Wireless-LAN<br />

Wireless-LAN (WLAN) bezeichnet eine kabellose<br />

Netzwerkverbindung über Funk.<br />

Die einzelnen Standards werden mit <strong>der</strong><br />

IEEE-802.11-Familie beschrieben. WLAN-<br />

Signale funken über das 2,4- bzw. 5-Gigahertz-Frequenzband.<br />

Mit IEEE 802.11U-<br />

WLAN können Bruttodatenraten von bis zu<br />

600 Megabit pro Sekunde erreicht werden.<br />

Bil<strong>der</strong>: Auerbach Verlag, Stock.xchng<br />

92 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at


Audiomesswerte<br />

In unseren Tests steht die objektive Beurteilung <strong>der</strong> Audioqualitäten im Vor<strong>der</strong>grund.<br />

Dazu gehören neben ausgiebigen Hörtests Messwerte, die eine objektive Bewertung<br />

und Vergleichbarkeit zulassen.<br />

Audiofrequenzgang<br />

Der Audiofrequenzgang wird entwe<strong>der</strong> an den<br />

analogen Line-Ausgängen o<strong>der</strong> an den Lautsprecherausgängen<br />

eines Verstärkers über einen<br />

angeschlossenen Lastwi<strong>der</strong>stand erfasst.<br />

Der Kennschalldruck<br />

Der Kennschalldruck gibt an, welchen Schalldruckpegel<br />

ein Lautsprecher in einem Meter Entfernung<br />

erzeugen kann. Gemessen wird unter den<br />

Bedingungen, die <strong>der</strong> angegebenen Lautsprecherimpedanz<br />

entsprechen. Dem Lautsprecher wird<br />

ein bandbegrenztes rosa Rauschen zugeführt, bis<br />

an den Anschlüssen eines z. B. 4-Ohm-Lautsprechers<br />

zwei Volt (effektiv) erreicht sind. Daraufhin<br />

wird <strong>der</strong> Schalldruck ermittelt.<br />

Verzerrungsproduktverhältnis<br />

Zu dem eingespeisten Testsignal erzeugt eine<br />

Audioschaltung weitere Verzerrungen. Diese können<br />

geradzahlig (harmonisch) o<strong>der</strong> ungeradzahlig<br />

(unharmonisch) sein. Sie prägen den Klang.<br />

Kennschalldruck in dB spl/1 Meter an 4 Ohm (2 V)<br />

85 dB<br />

< 75 dB 82 dB > 90 dB<br />

Lautsprecherfrequenzgang<br />

Er wird in einer Entfernung von einem Meter zu<br />

dem Lautsprecher gemessen. Dabei ist erkennbar,<br />

ob es Abweichungen im Übertragungsverhalten<br />

gibt. Diese sind in den meisten Fällen<br />

hörbar.<br />

Harmonische Verzerrungen<br />

Mit dieser Messung wird bestimmt, in welchem<br />

Verhältnis die harmonischen Verzerrungen zu<br />

dem eingespeisten Audiosignal entstehen. Verantwortlich<br />

für die Entstehung sind verschiedene<br />

Bauteile.<br />

Übersprechen (Crosstalk)<br />

Die Messung gibt an, mit welchem elektrischen<br />

Pegel ein Audiokanal in den benachbarten Kanal<br />

überspricht. Je höher die Trennung zwischen<br />

den Kanälen ist, desto besser die Audioperformance.<br />

6 dB<br />

0 dB<br />

–6 dB<br />

30 Hz<br />

100 Hz 250 Hz 500 Hz 1 kHz 4kHz<br />

10kHz 20kHz<br />

Das Testlabor des Auerbach Verlages<br />

Die Testsysteme des Auerbach Verlages erfüllen die Qualitätskriterien<br />

nach DIN EN ISO 9 001 bzw. 14 001 und die Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

nach AQAP 110 und 150. Neben ausführlichen Vergleichstests<br />

wird jedes Gerät mit umfangreichen Messungen<br />

auf Herz und Nieren geprüft. Für Satelliten- und Fernsehsignale<br />

kommt <strong>der</strong> SFU von Rohde & Schwarz zum Einsatz.<br />

Der Signalgenerator für DVB-T, DVB-S, DVB-C sowie DVB-H<br />

ist HDTV-tauglich, sowohl für MPEG-2 als auch MPEG-4<br />

und DVB-S2. Ebenso sorgfältig arbeitet <strong>der</strong> UPV. Mit ihm<br />

messen die Redakteure den Frequenzgang, die Klirrfaktoren,<br />

Leistungen und weitere Werte für alle Audiokomponenten wie<br />

AV-Receiver und DVD-Player. Komplettiert wird das Trio vom<br />

Videomessgerät VSA. Die Video-Analyseeinheit ist Vektorskop,<br />

Oszilloskop und Steuereinheit in einem. HDMI-Analysen führen<br />

wir mit Messgeräten <strong>der</strong> Firmen Astro und Audio Precision<br />

durch. Bild- wie auch Tondaten können so verlustfrei analysiert<br />

werden. Für Bildschirme und Projektoren setzt das Testlabor<br />

auf das zertifizierte Lichtmessgerät CS-200 von Konica<br />

Minolta. Der hochpräzise Messkopf ermittelt die Leuchtdichte<br />

und Farbgenauigkeit von Plasmabildschirmen, LCDs und<br />

Projektoren. Sämtliche Geräte werden nach <strong>der</strong> D65-Norm<br />

kalibriert und erst nach erfolgter Gamma- und Farbkorrektur<br />

gemessen. Somit stellen die Tester sicher, dass je<strong>der</strong> Fernseher<br />

o<strong>der</strong> Projektor vor den Messungen die gleichen Voraussetzungen<br />

erfüllt und den Videonormen entspricht. Camcor<strong>der</strong><br />

testen wir mittels Imatest-Software und zertifizierter Testcharts<br />

unter genormten Lichtbedingungen. Die verständliche<br />

Aufbereitung <strong>der</strong> Messergebnisse hat bei uns oberste<br />

Priorität, damit Sie eines nicht verlieren: den Durchblick<br />

für das Wesentliche.<br />

Der Heimkinoraum des Auerbach Verlages<br />

Hochsensibles Messsystem mit „SatLive“-Software<br />

Lichtmessgerät CS-200 von Konica Minolta<br />

Test 93


Audio-Fachhändler<br />

Ihr Fachhändler erklärt Ihnen alle Vorzüge und berät Sie gern beim Kauf.<br />

PLZ 0<br />

Leipzig<br />

Heimkino Klohs<br />

Engertstr. 8 HH<br />

04177 Leipzig<br />

Telefon: (0341) 940 5077<br />

Fax: (0341) 9 405017<br />

UNI-HIFI Vertriebs GmbH<br />

Goldschmidtstr. 14<br />

04103 Leipzig<br />

Telefon: (0341) 960 50 50<br />

Fax (0341) 9 605060<br />

E-Mail: uni-hifi.leipzig@t-online.de<br />

PLZ 1<br />

Berlin<br />

Megascreen HDTV<br />

Ritterfelddamm 169<br />

14089 Berlin<br />

Telefon: (030) 3643 30 30<br />

Fax (030) 36 433050<br />

E-Mail: megascreenhome@aol.com<br />

PLZ 2<br />

Delingsdorf<br />

Happy Cinema<br />

Wiesengrund 1<br />

22941 Delingsdorf<br />

Telefon: (04532) 267 9293<br />

E-Mail: www.happycinema.de<br />

Oldenburg<br />

Telepoint<br />

Posthalterweg 2c<br />

26129 Oldenburg<br />

Telefon: (0441) 9709 90<br />

Fax (0441) 9709 9101<br />

E-Mail: telepoint.oldenburg@telepoint.de<br />

Leer<br />

Telepoint<br />

Nüttermoorer Str. 2<br />

26789 Leer<br />

Telefon: (0491) 9256 60<br />

Fax: (0491) 925 6668<br />

E-Mail: telepoint.leer@telepoint.de<br />

PLZ 3<br />

Hannover<br />

Art & Voice Medien GmbH<br />

Heimkinosysteme<br />

Davenstedter Str./Bauweg 5<br />

30453 Hannover<br />

Telefon: (0511) 4410 46<br />

Fax: (0511) 4410 18<br />

PLZ 4<br />

Dormagen<br />

die nadel – HiFi-Zubehör OHG<br />

Kielerstr. 18<br />

41540 Dormagen<br />

Telefon: (02133) 210433<br />

Fax: (02133) 210435<br />

URL: www.dienadel.de<br />

E-Mail: info@dienadel.de<br />

BESTELLFORMULAR<br />

Ja, ich möchte das Magazin <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> in meinem Geschäft verkaufen. Meine Adresse wird ab <strong>der</strong> nächstmöglichen<br />

Ausgabe im Fachhandelsverzeichnis geführt. Bitte liefern Sie mir ab <strong>der</strong> nächstmöglichen Ausgabe<br />

jeweils _______ Exemplare <strong>der</strong> <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> (Verkaufspreis 4,99 Euro).<br />

Mindestbestellmenge 5 Exemplare. Bei Ausgaben mit CD/DVD bitte den eventuell erhöhten Heftpreis beachten.<br />

Bitte beachten Sie, dass wir aufgrund <strong>der</strong> hohen Rabatte kein Remissionsrecht bieten können.<br />

Es gelten folgende Son<strong>der</strong>konditionen:<br />

Kein Risiko: Sie können die Belieferung je<strong>der</strong>zeit kündigen.*<br />

Menge/Preis (inkl. Porto/Versand) 5 Hefte 17,40 Euro (25 % Rabatt) je Ausgabe<br />

10 Hefte 32,48 Euro (30% Rabatt) je Ausgabe<br />

15 Hefte 45,35 Euro (35% Rabatt) je Ausgabe<br />

Alle angegebenen Preise sind Nettopreise.<br />

Ihre Rechnungsanschrift:<br />

Bezahlung:<br />

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ausfüllen und einsenden an:<br />

Auerbach Verlag<br />

und Infodienste GmbH<br />

Lauchstädter Str. 20<br />

04229 Leipzig<br />

o<strong>der</strong> schnell per Fax<br />

(03 41) 1 49 55-11<br />

Firma<br />

Name/Abteilung<br />

Straße/Hausnummer<br />

PLZ/Ort/Land<br />

per Lastschrift<br />

halbjährlich<br />

BLZ/Geldinstitut<br />

Kontonummer<br />

Kontoinhaber<br />

per Rechnung<br />

jährlich (5 % Rabatt)<br />

Telefon/Fax/E-Mail-Adresse<br />

Datum/Ihre Unterschrift<br />

Ort, Datum<br />

Unterschrift<br />

* Der Eintrag verlängert sich automatisch, zu den dann gültigen Konditionen wenn nicht per Post o<strong>der</strong> Fax bei <strong>der</strong> Auerbach Verlag und Infodienste GmbH gekündigt wurde.<br />

Bitte senden Sie eine druckfähige Datei Ihres Firmenlogos an cf@auerbach-verlag.de!<br />

94 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.hdplustv.de


Emsdetten<br />

Beamershop24.net<br />

Gutenbergstr. 2<br />

48282 Emsdetten<br />

Telefon: (02572) 923 9120<br />

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Essen<br />

Borowski GmbH<br />

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Weidkamp 178<br />

45356 Essen<br />

Telefon: (0201) 1852 780<br />

Fax: (0201) 1 8527849<br />

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E-Mail: info@borowski.de<br />

Gelsenkirchen<br />

Hitseller.de GmbH<br />

Hochkampstr. 68 D<br />

45881 Gelsenkirchen<br />

Telefon: (0209) 1578 0929<br />

Fax: (0209) 1 5780939<br />

URL: www.hitseller.de<br />

E-Mail: info@hitseller.de<br />

Herne<br />

Heimkino Aktuell<br />

Hülsstr. 9<br />

44625 Herne<br />

Telefon: (02325) 9400 49<br />

Fax: (02325) 940053<br />

URL: www.HDTVision.de<br />

E-Mail: info@heimkinoaktuell.de<br />

PLZ 5<br />

Köln<br />

Euphonia GmbH<br />

An Groß St. Martin 5<br />

50667 Köln<br />

Telefon: (0221) 925 7020<br />

PLZ 6<br />

Offenbach<br />

Hifi im Hinterhof GmbH<br />

Geleitstr. 50<br />

63067 Offenbach<br />

Telefon: (069) 8886 09<br />

PLZ 7<br />

Gemmrigheim<br />

Scottys – Beamer<br />

Hauptstr. 49<br />

74376 Gemmrigheim<br />

Telefon: (07143) 8414 01<br />

Fax: (07143) 8414 00<br />

E-Mail: info@scottys-beamer.de<br />

PLZ 8<br />

München<br />

HiFi Concept<br />

Wörthstr. 45<br />

81667 München<br />

Telefon: (089) 447 0774<br />

Fax: (089) 448 7718<br />

URL: www.hificoncept.de<br />

E-Mail: info@hifi-concept.com<br />

PLZ 9<br />

Siegenburg<br />

HiFi Liebl<br />

Anzenbichelstr. 66<br />

93354 Siegenburg<br />

Telefon: (09444) 9817 82<br />

Fax: (09444) 9758 45<br />

URL: www.hifi-liebl.de<br />

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MKII<br />

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AV-Receiver<br />

Arcam<br />

AVR600<br />

Denon<br />

AVR 3311<br />

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20/20/54<br />

Ausgezeichnet<br />

94<br />

19/18/54<br />

Ausgezeichnet<br />

91<br />

19/19/50<br />

Sehr gut<br />

88<br />

19/18/54<br />

Ausgezeichnet<br />

91<br />

20/18/54<br />

Ausgezeichnet<br />

92<br />

20/16/53<br />

Sehr gut<br />

89<br />

51,5/28/56,5<br />

Sehr gut<br />

85<br />

19/16/54<br />

Sehr gut<br />

89<br />

20/16/52<br />

Sehr gut<br />

88<br />

Modell Ansicht/Preis/Ausgabe Testurteil Wertung<br />

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Bowers &<br />

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nuVero 11<br />

Nubert<br />

nuLine 102<br />

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guter Mittenaufl ösung.<br />

Optimale Verarbeitung.<br />

1 500 Euro 1/2010 www.nubert.de<br />

3-Wege-Lautsprecher<br />

ohne Bassrefl exöffnung.<br />

Vierstufi ge<br />

Bassanpassung. Heller<br />

Klang mit ordentlichem<br />

Bassfundament.<br />

3 000 Euro 1/2010 www.teufel.de<br />

Passiver Bassrefl ex-<br />

Standlautsprecher in<br />

3-Wege-Konstruktion.<br />

Warme Mittenwie<strong>der</strong>gabe.<br />

Etwas opulenter<br />

Bassbereich.<br />

1 400 Euro 1/2010 www.quadral.com<br />

Kompaktlautsprecher<br />

Adam Audio<br />

Classic<br />

Compakt<br />

MK III<br />

Piega<br />

Premium 1<br />

Durchweg sehr gute<br />

Ergebnisse in den klanglichen<br />

Eigenschaften, in<br />

Kombination mit konsequent<br />

umgesetzter<br />

Konstruktion.<br />

2 000 Euro 2/2010 www.adam-audio.de<br />

Sehr gut im Bass<br />

konturierter, kleiner<br />

Lautsprecher mit guter<br />

Mittenabbildung und<br />

offenen Hochtonbereich.<br />

1 700 Euro 2/2010 www.piega.ch<br />

20/18/56<br />

Ausgezeichnet<br />

94<br />

9/10/65<br />

Gut<br />

84<br />

10/10/73<br />

Ausgezeichnet<br />

93<br />

10/10/69<br />

Sehr gut<br />

89<br />

10/10/66<br />

Sehr gut<br />

86<br />

10/9/71<br />

Ausgezeichnet<br />

90<br />

10/10/64<br />

Gut<br />

84<br />

7/9/70<br />

Ausgezeichnet<br />

90<br />

8/8/66<br />

Sehr gut<br />

85<br />

96 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at


Modell Ansicht/Preis/Ausgabe Testurteil Wertung<br />

Modell Ansicht/Preis/Ausgabe Testurteil Wertung<br />

Quadral<br />

Aurum Altan<br />

VIII<br />

Tiefreichende<br />

Basswie<strong>der</strong>gabe mit<br />

guten leicht warmen<br />

Mitten und fast sehr<br />

guter räumlicher<br />

Auflösung.<br />

1 400 Euro 2/2010 www.aurumspeaker.de<br />

8/8/65<br />

Sehr gut<br />

85<br />

Olive<br />

4 HD<br />

Komfortable Bedienung<br />

und einfache<br />

Netzwerkintegration<br />

in Verbindung mit<br />

sehr guten klanglichen<br />

Ergebnissen machen<br />

dieses Gerät aus.<br />

41,5/26/78<br />

Sehr gut<br />

88<br />

Swans<br />

M 1 Monitor<br />

Sehr transparentes<br />

5.1-Set. Exzellente<br />

Mitteltonwie<strong>der</strong>gabe.<br />

Zu scharfer Hochtonbereich.<br />

Beeindrucken<strong>der</strong><br />

Wirkungsgrad.<br />

1 400 Euro 2/2010 www.swans-europe.eu<br />

Vor-/Endstufe<br />

Denon<br />

AVP-A1HDA<br />

(Vorstufe)/<br />

POA-A1HD<br />

(Endstufe)<br />

Onkyo<br />

PR-SC 5507<br />

(Vorstufe)<br />

Vor-/Endstufenkombination<br />

aus<br />

Surround-Vorstufe und<br />

10-Kanal-Verstärker.<br />

Vollsymmetrischer Aufbau.<br />

Videokünstler.<br />

je 7 999 Euro 1/2009 www.denon.de<br />

AV-Surround-Controller<br />

mit Audiostreaming via<br />

Netzwerk. Hervorragen<strong>der</strong><br />

Klang und<br />

sehr gute Videofunktionalität.<br />

Sehr gute<br />

Bedienbarkeit.<br />

1 799 Euro 2/2010 www.onkyo.de<br />

Blu-ray-Player<br />

Marantz<br />

UD9004<br />

Sony<br />

BDP-S5000ES<br />

SACD-Player<br />

Denon<br />

DCD-2010AE<br />

Blu-ray-Player mit<br />

fantastischer Bild- und<br />

Klangqualität. Profile<br />

2.0. Unterstützt<br />

DVD-Audio und SACD.<br />

Analoge Ausgänge mit<br />

guter Klangbalance.<br />

5 499 Euro 1/2010 www.marantz.de<br />

Blu-ray-Player mit<br />

Profile 2.0. Gute<br />

Bedienbarkeit. Alle HD-<br />

Audio-Deco<strong>der</strong> an Bord.<br />

Audiosektion samt<br />

analogen Schnittstellen<br />

erstklassig. 1 080p24.<br />

1 699 Euro 1/2009 www.sony.de<br />

Hochwertiger Schaltkreis.<br />

Digitale Ein- und<br />

Ausgänge. Wie<strong>der</strong>gabequalität<br />

bewegt sich<br />

konstant auf hervorragendem<br />

Niveau. Sehr<br />

gute Messwerte.<br />

2 000 Euro 1/2010 www.denon.de<br />

Medienserver<br />

Naim<br />

HDX<br />

Klanglich feinfühlig und<br />

dynamisch. Sehr gute<br />

räumliche Abbildung<br />

komplexer Arrangements.<br />

Einfaches CD-<br />

Rippen und bedienen.<br />

6 500 Euro 2/2010 www.naim.com<br />

7/8/64<br />

Gut<br />

84<br />

20/18/59<br />

Referenzklasse<br />

97<br />

20/18/59<br />

Ausgezeichnet<br />

92<br />

20/13/58<br />

Ausgezeichnet<br />

91<br />

19/16/56<br />

Ausgezeichnet<br />

91<br />

20/20/56<br />

Referenzklasse<br />

96<br />

57/30/74<br />

Sehr gut<br />

88<br />

2 498 Euro 2/2010 www.olivehifi.com<br />

Audio-Netzwerkplayer<br />

Arcam<br />

Solo Neo<br />

Linn<br />

Majik DS-I<br />

Logitech<br />

Squeezebox<br />

Touch<br />

Logitech<br />

Transporter<br />

Philips<br />

NP 2500<br />

Sonos<br />

ZP 90<br />

Sehr gut klingen<strong>der</strong><br />

Netzwerkplayer<br />

mit integriertem<br />

Vollverstärker,<br />

Radiotuner, USB und<br />

CD-Spieler. Einfachste<br />

Bedienung und rDock.<br />

1 799 Euro 2/2010 www.arcam.de<br />

Ausgezeichnete<br />

Klangqualität und<br />

hervorragende<br />

räumliche Abbildung<br />

sind die Hauptkriterien.<br />

Sehr gute Bedienung<br />

via Software.<br />

2 975 Euro 2/2010 www.linn.co.uk<br />

Eine große<br />

Audioformatvielfalt<br />

und eine gute<br />

Audioperformance<br />

vereinen sich mit<br />

einer sehr guten<br />

Bedienbarkeit.<br />

299 Euro 2/2010 www.logitech.com<br />

Sehr gute Klangqualität<br />

trifft auf gute<br />

Bedienbarkeit. Die<br />

Software erweitert den<br />

Funktionsumfang für<br />

die Onlineangebote.<br />

1 999 Euro 2/2010 www.logitech.com<br />

Die Audiowie<strong>der</strong>gabe<br />

ist für den Preis noch<br />

als gut zu bezeichnen.<br />

Der Funktionsumfang<br />

ist gut, es fehlen lei<strong>der</strong><br />

USB und Musikdienste.<br />

229 Euro 2/2010 www.philips.de<br />

In puncto Audioqualität<br />

ist mehr zu erwarten,<br />

dafür ist <strong>der</strong><br />

Funktionsumfang dank<br />

Steuerung via Desktop-<br />

Software viel besser.<br />

349 Euro 2/2010 www.sonos.com<br />

37/26/81<br />

Sehr gut<br />

85<br />

39/20/90,5<br />

Sehr gut<br />

89<br />

33/26/64<br />

Gut<br />

83<br />

33/26/72,5<br />

Sehr gut<br />

85<br />

28,5/23,5/63<br />

Gut<br />

74<br />

19/16/56<br />

Befriedigend<br />

69<br />

Test 97


Lifestyle ist High End,<br />

High End ist Lifestyle<br />

Wer wie wir manchmal provokante Fragen stellt, bekommt auch mal unbequeme Antworten.<br />

Für Martin Koch, Projektleiter bei TAD Audiovertrieb, sind Lifestyle und High<br />

End eben keine gegenläufigen Gedanken – im Gegenteil: Für ihn wächst da zusammen,<br />

was zusammengehört. Wohin die Audiotrends aus seiner Sicht gehen, hat er uns<br />

im Interview verraten.<br />

Herr Koch, ist aus<br />

Ihrer Sicht <strong>der</strong><br />

Retrotrend zu Elektronenröhre<br />

und<br />

Schallplatte wegweisend<br />

o<strong>der</strong> nur<br />

eine Nischenerscheinung?<br />

Welche Bedeutung hat dies<br />

für Sie?<br />

Sicherlich ist ein sogenannter Retrotrend immer<br />

wünschenswert, wenn damit Werte und<br />

nicht nur Funktionen eines Produktes vermittelt<br />

werden. Hinter den bloßen Produkten<br />

stehen Marken leidenschaftlicher Entwickler,<br />

die vielfältige Innovationen zur besseren Musikwie<strong>der</strong>gabe<br />

vorangebracht haben. Aus unserer<br />

Sicht können wir hier beispielsweise die<br />

Plattenspieler <strong>der</strong> Traditionsmarke Rega nennen.<br />

Das britische Unternehmen entwickelte<br />

vor 30 Jahren ein universelles, oft kopiertes<br />

Produktdesign und eine Technologie für erschwingliche<br />

Vinyldreher. Bis heute wird je<strong>der</strong><br />

einzelne Plattendreher in England von Hand<br />

gefertigt und transportiert so auf einzigartige<br />

Weise den Schatz des schwarzen Goldes.<br />

Wie sehen Sie das Potenzial von Audio<br />

aus dem Netzwerk und von Musikservern?<br />

Welche Bedeutung hat dies für<br />

Ihre Produktpalette?<br />

<strong>Vorschau</strong><br />

Ich denke, hier sind wir bereits mittendrin.<br />

Innerhalb <strong>der</strong> kommenden zehn Jahre rechnen<br />

wir mit einem enormen Zuwachs an Hi-Fi-<br />

Musikservern in den Haushalten. Musik wird in<br />

superber Qualität im gesamten Haus bzw. in<br />

<strong>der</strong> Wohnung wie<strong>der</strong>gegeben. Zusatzinformationen<br />

sind sekundenschnell und komfortabel<br />

abrufbar. Mit Olive sind wir in diesem Bereich<br />

bereits heute erstklassig aufgestellt!<br />

Gibt es Absatztrends in den Bereichen<br />

Surround- und Stereolautsprecher?<br />

Nach 2009 ist wohl auch 2010 nicht das beste<br />

Lautsprecherjahr <strong>der</strong> Hi-Fi-Geschichte, dennoch<br />

sehen wir Zuwächse bei Piega und Opera.<br />

Herausragende Markenprodukte werden<br />

sich durchsetzen.<br />

Wie stehen Sie zu schnelllebigen Lifestyle-<br />

und/o<strong>der</strong> wertbeständigen High-<br />

End-Produkten?<br />

Wer sagt, das Lifestyle-Produkte schnelllebig<br />

sind? Tivoli Audio feiert zehn Jahre und ist<br />

Designikone und audiophiles High-End-Radio<br />

zugleich! Geneva ist wohl die High-End-Marke<br />

<strong>der</strong> lifestyligen Soundsysteme mit Dockingstation.<br />

Am Ende sind für uns Qualität und<br />

Produktmehrwert entscheidend.<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

Verleger:<br />

Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />

Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig<br />

Tel. (03 41) 1 49 55-0 • Fax (03 41) 1 49 55-11<br />

Herausgeber:<br />

Stefan Goedecke, Torsten Herres,<br />

Stefan Hofmeir, Florian Pötzsch<br />

Bekanntmachung laut § 8 (Offenlegungspflicht)<br />

des Sächsischen Gesetzes über die Preise:<br />

Gesellschafter des Auerbach Verlages sind zu je<br />

einem Viertel Stefan Goedecke, Torsten Herres,<br />

Stefan Hofmeir und Florian Pötzsch.<br />

Chefredaktion (ViSdP):<br />

Stefan Goedecke, Florian Pötzsch<br />

Grafikdesign:<br />

Bianca Graf, Tobias Heymann, Stefan Kretzschmar,<br />

Katharina Schreckenbach (Leitung), Kim Trank,<br />

Isabell Ulitzka, Annemarie Votrubec<br />

Redaktion:<br />

Christian Hill (CH), Torsten Pless (TP), Dennis<br />

Schirrmacher (DS), Jens Voigt VDT (JV)<br />

Lektorat:<br />

Svea Herbst, Thilo Neubacher, Katharina Neumann<br />

Produktbetreuung:<br />

Hirra Hafeez, Verena Rottmann<br />

Anschrift:<br />

Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />

Redaktion <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong><br />

Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig<br />

leserbriefe@hdplustv.de<br />

www.audio-test.at<br />

Anzeigen:<br />

Carsten Philipp (Leitung), Claudia Fritzsch,<br />

Simone Läßig, Katleen Lösch, Benjamin Mächler<br />

Tel. (03 41) 1 49 55-0<br />

Fax (03 41) 1 49 55-11<br />

anzeigen@hdplustv.de<br />

Abonnenten:<br />

Katrin Schwede<br />

Tel. (03 41) 1 49 55-13<br />

Fax (03 41) 1 49 55-11<br />

abo@hdplustv.de<br />

Vertrieb:<br />

MZV Mo<strong>der</strong>ner Zeitschriften<br />

Vertrieb GmbH & Co. KG<br />

Breslauer Straße 5, D-85386 Eching<br />

Tel. (0 89) 3 19 06-0, Fax: (0 89) 3 19 06-113<br />

info@mzv.de, www.mzv.de<br />

ISSN: 1868-484X<br />

2. 2011<br />

Stereolautsprecher<br />

Stereo ist ein Genuss, wenn Sie zu<br />

Hause die richtigen Schallwandler<br />

haben. Wir testen aktuelle Paare.<br />

Vinyl ist zurück!<br />

Die Schallplatte erlebt ein furioses<br />

Comeback: Wir zeigen, wie Sie Ihre<br />

Anlage fit für Vinyl machen, und<br />

helfen bei dem Aufbau einer neuen<br />

– analogen – Signalkette.<br />

Ausgabe 2.2011 erscheint<br />

am 11. Februar 2011<br />

Än<strong>der</strong>ungen aus aktuellem Anlass vorbehalten<br />

Bil<strong>der</strong>: Canor, KEF<br />

Druck:<br />

RR Donnelley Europe sp. z o.o.,<br />

Krakow<br />

© 2011 von Auerbach Verlag und Infodienste GmbH,<br />

Leipzig. Vervielfältigung und Verbreitung von<br />

Artikeln, Grafiken, Fotos durch jedes Medium ist nur<br />

mit ausdrücklicher schriftlicher Genehmigung des<br />

Verlags gestattet.<br />

Die Interviews geben die Meinungen <strong>der</strong> Interviewpartner<br />

wie<strong>der</strong>. Diese muss nicht <strong>der</strong> Meinung des<br />

Verlages entsprechen. Für die Aussagen des<br />

Interviewpartners wird keine Haftung übernommen.<br />

Trotz sorgfältiger Prüfung kann keine Gewähr für die<br />

Richtigkeit <strong>der</strong> Angaben übernommen werden.<br />

Schutzrechte auf Produktnamen o<strong>der</strong> Produkte sind in<br />

den einzelnen Artikeln nicht zwingend erwähnt.<br />

Namentliche o<strong>der</strong> mit Initialen gekennzeichnete<br />

Artikel geben nicht unbedingt die Meinung <strong>der</strong><br />

Redaktion wie<strong>der</strong>. Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte, Datenträger und Fotos übernimmt <strong>der</strong><br />

Verlag keine Haftung. Die Zustimmung zum Abdruck<br />

wird vorausgesetzt. Der Autor erklärt mit <strong>der</strong><br />

Einsendung von Material, dass dieses frei von Rechten<br />

Dritter ist. Mit <strong>der</strong> Honorierung von Manuskripten,<br />

Fotos und an<strong>der</strong>em Material erwirbt <strong>der</strong> Verlag die<br />

Rechte daran. Gerichtsstand ist Leipzig.<br />

98 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at


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©2010 Bose Corporation. Patentrechte erteilt und/o<strong>der</strong> angemeldet. iPod nicht enthalten. iPod ist ein eingetragenes Warenzeichen <strong>der</strong> Apple Computer, Inc. An<strong>der</strong>e Marken sind Eigentum <strong>der</strong> Bose Corporation.

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