AUDIO TEST Rückkehr der Röhre (Vorschau)
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NR. 1 NOVEMBER/DEZEMBER 2010/JANUAR 2011<br />
www.audio-test.at<br />
Deutschland: 4,99 Österreich: 5,75 Schweiz: SFR 10,00 BeNeLux: 5,90<br />
<strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong><br />
<strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong><br />
Ihr Ratgeber für den guten Ton im Heimkino<br />
Ein Spezial von<br />
NEUES INHALTE WISSEN <strong>TEST</strong> MUSIK<br />
DIGITAL ZU ANALOG<br />
6 D/A-Wandler für Audiofans im<br />
Testlabor – neues Messequipment<br />
REGULIERUNGSWAHN<br />
EU will Energieverbrauch senken –<br />
auf Kosten <strong>der</strong> Tonqualität<br />
Stereosound<br />
Standlautsprecher von Canton,<br />
Lua und German Maestro<br />
vorgestellt<br />
<strong>Rückkehr</strong> <strong>der</strong> <strong>Röhre</strong><br />
<strong>Röhre</strong>nvollverstärker von T.A.C., Canor<br />
und Luxman im Vergleich<br />
APPLE AIRPLAY<br />
Was bringt das neue System?<br />
BOSE UNIFY<br />
Heimkino leicht gemacht<br />
MUSIKSERVER<br />
Speicherung auf Abruf
SURROUND SOUND,<br />
GANZ EINFACH.<br />
© 2010 HARMAN International Industries, Incorporated. Alle Rechte vorbehalten. harman kardon<br />
ist eine Handelsmarke von HARMAN International Industries, Incorporated, eingetragen in den<br />
Vereinigten Staaten und/o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n. Än<strong>der</strong>ungen und Irrtümer vorbehalten.<br />
Heimkinofeeling aus nur einem Lautsprecher –<br />
mit dem neuen Soundbar SB 16.<br />
Nicht jedes Heimkinosystem braucht fünf Lautsprecherboxen, zwei Subwoofer und jede Menge Lautsprecherkabel.<br />
Das Gute kann so einfach sein – zum Beispiel unser SB 16: bescheiden im Platzbedarf durch den schlanken<br />
Soundbar und den drahtlos angesteuerten aktiven Subwoofer mit satten 100 Watt. Dank virtuellem 3D-Surround<br />
genießen Sie jetzt mit Ihrem Heimkinosystem ein verblüffend dreidimensionales Raumklangerlebnis. Machen Sie<br />
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Zeit, mal zuzuhören<br />
Zuhören kann bekanntlich nicht je<strong>der</strong>. Woran das<br />
liegt, wissen wir nicht erst, seit Momo die grauen<br />
Herren ins Spiel brachte. Es fehlt eine wichtige<br />
Komponente: die Zeit. Heilt sie stets so erstaunlich<br />
alle Wunden und überdauert schon seit Jahrtausenden<br />
auf dieser Erde, so fehlt sie doch schmerzlich,<br />
wenn es darum geht, zu hören. Überflutet<br />
von Bil<strong>der</strong>n auf Großleinwänden an Flughäfen, auf<br />
Bahnhöfen o<strong>der</strong> öffentlichen Plätzen, verstehen wir<br />
wesentliche Inhalte erst, wenn wir etwas hören.<br />
Aber damit nicht genug: Durch die Musik entstehen<br />
jenseits <strong>der</strong> Information durch das Hören sogar unterschiedliche Emotionen,<br />
die uns verschlossen blieben, wenn wir nicht mehr in den Genuss von<br />
Tönen kämen. Hören scheint also wichtig zu sein. Umso mehr ein Grund, in<br />
das Hören und Zuhören wie<strong>der</strong> das zu investieren, was wir doch eigentlich<br />
aus guten Gründen immer sparen wollten: Zeit. Denn diese ist wertvoll,<br />
auch beim Hören – Zeit für Musik, Zeit für Emotion und vor allem auch Zeit<br />
für Genuss. Letzterer ist jedoch nur möglich, wenn die Technik hochwertig<br />
genug ist, um das Hören tatsächlich zum wohltuenden Erlebnis werden zu<br />
lassen. Freuen Sie sich daher auf die aktuellen Audiomodelle, nehmen Sie<br />
sich mal die Zeit und hören Sie anschließend gut zu. Wertvolle Unterhaltung<br />
wünschen wir schon jetzt!<br />
Lassen sie sich keine<br />
note entgehen<br />
Der ausgezeichnete UD9004 Blu-Ray Player<br />
STEFAN GOEDECKE<br />
HERAUSGEBER/CHEFREDAKTEUR<br />
Schreiben Sie Ihre Anregungen, Wünsche und Kritik an:<br />
leserbriefe@hdplustv.de o<strong>der</strong><br />
Auerbach Verlag, Lauchstädter Straße 20, 04229 Leipzig<br />
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Editorial 3<br />
www.marantz.de
News<br />
06 // Musik heißt Emotion<br />
08 // Welche Produkte gehören heute<br />
zum „guten Ton“?<br />
10 // Nachhaltige Schnelligkeit<br />
13 // Produktneuheiten<br />
14 // Das Ende von High End?<br />
17 // Neue In-Ear-Kopfhörer von Bose<br />
18 // Produktneuheiten<br />
Inhalte<br />
20 // Apple Airplay – gegen den Strom<br />
22 // Heimkino von Bose<br />
24 // Surround-Experience: Lichtmond<br />
26 // Großes Kino für die Ohren<br />
30 // Sicherheit im Netzwerk<br />
32 // Gehemmte Schnittstelle<br />
Wissen<br />
34 // Elektrosmog führt zu Klangbeeinträchtigungen<br />
35 // Technikwissen: Die Wandlung<br />
38 // Unhörbare Musik<br />
Test<br />
42 // Drei in einem<br />
Mcubed-RipNAS-Musikserver im Test<br />
44 // Aufnahmekünstler<br />
Reson-rh4-Medienserver im Test<br />
48 // Zeitlose Wandlung<br />
Atoll DAC 100, Arcam rDAC,<br />
Lindemann USB-DAC 24/192, Musical<br />
Fidelity M1DAC, Music Hall dac25.3,<br />
Advance Acoustic MDA-503<br />
D/A-Wandler im Vergleich<br />
64 // Schwabe mit einem<br />
italienischen Namen:<br />
Lua-Standlautsprecher<br />
Con Espressione im Test<br />
66 // Dynamische Neuauflage<br />
Canton-Standlautsprecher Karat<br />
790.2 DC im Test<br />
68 // Heidelberger Klangstrahler<br />
German-Maestro-HD-PF-200-Standlautsprecher<br />
im Test<br />
70 // Warmer Klang, warmes Wohnzimmer?<br />
Canor TP 106 VR, T.A.C. K-35, Luxman<br />
SQ-N100<br />
<strong>Röhre</strong>nverstärker im Vergleich<br />
80 // Feingeistige Verstärkung<br />
Marantz-Vollverstärker PM-15S2 im Test<br />
82 // Frischer Klang, neues Feature<br />
Marantz-SA-15S2-SACD-Player im Test<br />
4 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at<br />
Titelbild: Auerbach Verlag, Bose, B&W, Canton, German Maestro, Lua, Mcubed
Vincent<br />
German Brand since 1995<br />
People &Music<br />
Musik<br />
84 // Kommentar<br />
85 // The Rolling Stones –<br />
Ladies & Gentlemen<br />
86 // Stanley Jordan Trio – New Morning<br />
A Concert By The Lake<br />
87 // Dire Straits – Alchemy Live<br />
Yellowjackets – The Paris Concert<br />
88 // The Preten<strong>der</strong>s – Live In London<br />
Johann Sebastian Bach – Brandenburg<br />
Concertos 1–6<br />
90 // The Rocky Horror Picture Show<br />
Elvis On Tour<br />
91 // Diana Krall – Live In Rio<br />
Katherine Jenkins – Believe<br />
Ein großes<br />
Hörerlebnis<br />
premiumLine<br />
2 x SP-T800, SA-T8 und<br />
jetzt NEU: CD-S8, STU-8<br />
premiumKabel<br />
Standards<br />
03 // Editorial<br />
92 // Glossar<br />
94 // Fachhandelsverzeichnis<br />
96 // Testübersicht<br />
98 // <strong>Vorschau</strong>/Impressum<br />
Inhalt: Auerbach Verlag, Bose, Denon, Eagle Records, Edel Music, Marantz, Philips, RME, Warner Music In dieser Ausgabe 5<br />
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Für weitere Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung:<br />
Sintron Audio GmbH · Südring 14 · D-76473 Iffezheim · Tel.: 0 72 29 - 18 29 50<br />
www.vincent-tac.de<br />
Schweiz: Sinus Technologies · Weingarten 8 · CH-3257 Ammerzwil<br />
Tel: + 41-323891719 · email: info@sinus-technologies.ch
Musik heißt Emotion<br />
Musik ist eine sinnliche Erfahrung, <strong>der</strong> wir uns teilweise nur noch halbherzig hingeben<br />
und die wir auch nur beiläufig konsumieren. Dabei büßen wir einiges an Lebensqualität<br />
ein und verschließen uns gewissen Emotionen. Die Experten sind sich deshalb<br />
einig, dass ein Umdenken erfor<strong>der</strong>lich ist.<br />
Von TorsTEn PLEss<br />
Musik ist eine Weltsprache, die je<strong>der</strong><br />
versteht. Wir nehmen sie über unsere<br />
Ohren auf und geben ihr direkten Zugriff<br />
auf unsere Gefühle. Sie beeinflusst nicht<br />
nur unsere Emotionen, son<strong>der</strong>n ebenso unser<br />
Handeln. Je nach Genre, Rhythmus und<br />
Melodie kann sie Freude wie auch Trauer,<br />
Wohlbefinden o<strong>der</strong> Wut hervorrufen. Studien<br />
zufolge benutzen Menschen Musik<br />
beson<strong>der</strong>s gern zur Motivation für wichtige<br />
Ereignisse und bevorstehende Prüfungen.<br />
Aber auch um uns aufzumuntern, greifen<br />
wir beson<strong>der</strong>s gern auf unsere Lieblingsmusik<br />
zurück. Der Musikpsychologe Marcel<br />
Zentner ist <strong>der</strong> Meinung, dass Musik<br />
„eine ausgesprochen besänftigende, ausgleichende<br />
Wirkung“ auf uns hat und für<br />
unser Wohlbefinden verantwortlich ist. In<br />
weiteren Abhandlungen stellt er fest, dass<br />
„selbst wer in deprimierter Stimmung traurige<br />
Melodien hört, eine positive Emotionalität“<br />
erlebt.<br />
Musik to go<br />
Laut aktuellen Untersuchungen wird angenommen,<br />
dass das Hören nur etwa 20<br />
Prozent <strong>der</strong> menschlichen Sinneswahrnehmung<br />
in Anspruch nimmt. Der deutlich<br />
überwiegende Teil von 70 Prozent dient unserer<br />
visuellen Aufnahme und zehn Prozent<br />
sind den weiteren Sinnen zugeteilt. Nach<br />
einer Studie von 2005 sehen die Deutschen<br />
im Durchschnitt bis zu 13 Stunden pro Woche<br />
fern. Etwas mehr als zwei Stunden werden<br />
hingegen für Unterhaltung und Kultur<br />
genutzt. Daran lässt sich erkennen, welchen<br />
Stellenwert die Musik in deutschen Haushalten<br />
einnimmt. Sie wird meist nur noch<br />
nebenbei gehört und mehr unbewusst<br />
konsumiert als bewusst wahrgenommen.<br />
Tragbare MP3-Player scheinen in manchen<br />
Haushalten die klassische Hi-Fi-Anlage abzulösen.<br />
Roland Gau<strong>der</strong>, Geschäftsführer<br />
von Isophon Acoustic, hat seinen ganz eigenen<br />
Tipp, um sich von <strong>der</strong> „Musik to go“<br />
und dem Fernsehgerät zu befreien: „Handy<br />
ausschalten, Licht dimmen und eine LP auflegen,<br />
sodass man nicht zappen kann, son<strong>der</strong>n<br />
gezwungen ist, die Seite durchzuhören“.<br />
Auch Thomas Sauer von <strong>der</strong> Maestro<br />
Badenia Akustik & Elektronik GmbH rät<br />
Bil<strong>der</strong>: Bang&Olufsen, KEF, Stock.xchng<br />
6 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at
Für die ruhigen Stunden darf es auch ein<br />
Kopfhörer sein. Damit kapseln Sie sich von <strong>der</strong><br />
Außenwelt ab und haben Zeit für sich allein<br />
dazu, den Bildschirm auszulassen o<strong>der</strong><br />
„wenn <strong>der</strong> Monitor unbedingt eingeschaltet<br />
bleiben soll, es einmal mit Musik-DVDs<br />
zu versuchen. Hier gibt es mittlerweile<br />
eine äußerst umfassende Auswahl an Livekonzerten<br />
von nahezu allen namhaften<br />
Künstlern in mehrheitlich guter bis hervorragen<strong>der</strong><br />
Soundqualität.“<br />
Schaffen Sie sich eine entspannende Umgebung,<br />
dimmen Sie das Licht und genießen Sie<br />
Ihre Lieblingsmusik<br />
Zeit für Musik<br />
Dass Musik mehr sein kann als eine Nebenbeschäftigung<br />
und in uns Emotionen<br />
hervorrufen kann, die wir sonst im Alltag<br />
nicht erfahren, beschreibt Marcel Zentner in<br />
seinen Untersuchungen. Dabei verwendet<br />
er Worte wie „Bezauberung“, „Sehnsucht“<br />
und „Heroismus“. Aber auch sanftmütige<br />
Emotionen wie Zärtlichkeit und Liebe können<br />
in uns hervorgerufen werden und uns<br />
Gänsehaut bereiten. Viele Hi-Fi-Begeisterte<br />
bevorzugen nicht nur deshalb das analoge<br />
Medium Schallplatte. Die Haptik und das<br />
Aussehen nehmen dabei einen entscheidenden<br />
Einfluss auf uns, <strong>der</strong> zum Musikgenuss<br />
beiträgt. Musikstreaming über den<br />
Computer hat zwar viele Vorteile, spiegelt<br />
aber auch zugleich die Schnelllebigkeit<br />
unserer Zeit wi<strong>der</strong>. Denn bereits das leise<br />
Grundrauschen eines nicht perfekten Mediums<br />
wie <strong>der</strong> Schallplatte schafft es, einen<br />
ganz eigenen Reiz in uns auszulösen, <strong>der</strong><br />
sich in Verbindung mit Musik zu wohltuen<strong>der</strong><br />
Entspannung entwickeln kann. Deshalb<br />
ist unser Tipp: Nehmen Sie sich gezielt eine<br />
Auszeit, die Sie dem bewussten Musikhören<br />
widmen. Dabei sollten Sie Ihre Augen<br />
schließen und auf die feinen Details <strong>der</strong><br />
Musik achten und versuchen, die Nachricht<br />
aufzunehmen, die <strong>der</strong> Komponist Ihnen<br />
mitteilen will. Hierbei kann Ihnen keiner<br />
vorschreiben, welche Musik Sie zu hören<br />
haben und über welches Medium Sie sie<br />
genießen, egal ob von <strong>der</strong> Schallplatte, von<br />
einer CD o<strong>der</strong> vom Computer. Wichtig ist:<br />
Nehmen Sie eine Auszeit von Ihrer Umgebung<br />
und tun Sie sich etwas Gutes!<br />
Für reinen Musikgenuss darf das Fernsehgerät<br />
gern auch einmal aus bleiben. Alternativ empfehlen<br />
die Experten eine Musik-Blu-ray<br />
E-Musik zum Wohlfühlen<br />
Richard Wagner – Der Fliegende Hollän<strong>der</strong><br />
Die romantische Oper „Der Fliegende<br />
Hollän<strong>der</strong>“ ist nicht ohne Grund einer <strong>der</strong><br />
Referenztitel während unserer Hörtests. Sie<br />
schafft es, mit musikalischen Mitteln immer<br />
wie<strong>der</strong> Spannung zu erzeugen und erzählt<br />
dabei noch eine schöne Geschichte.<br />
Johann Sebastian Bach –<br />
Brandenburgische Konzerte<br />
Die „Brandenburgischen Konzerte“ des Leipziger<br />
Komponisten Johann Sebastian Bach<br />
bestehen aus sechs einzelnen Konzerten, die<br />
in Stil und Besetzung so stark variieren, dass<br />
sie nie langweilig werden und die komplette<br />
Aufmerksamkeit for<strong>der</strong>n.<br />
Ludwig van Beethoven – Mondscheinsonate<br />
Die Mondscheinsonate von Ludwig van<br />
Beethoven zeichnet sich durch ihre beson<strong>der</strong>s<br />
gefühlvolle Stimmung aus, die es schafft, den<br />
Hörer auf eine Reise in die eigene Fantasiewelt<br />
mitzunehmen.<br />
Nimmt sich <strong>der</strong> Konsument wie<strong>der</strong> „Zeit zum Hören“ – o<strong>der</strong> gibt es einen<br />
Trend zum „Nebenbeihören“?<br />
Dank iPod und Co. ist Musik<br />
so mobil wie noch nie.<br />
Wer will, kann sie an jeden<br />
beliebigen Ort mitnehmen<br />
und „nebenbei Musik hören“.<br />
Dieser Trend ist ganz<br />
klar zu erkennen und es<br />
wird unserer Meinung nach<br />
dadurch so viel Musik gehört wie noch nie.<br />
Willst du aber mehr Zeit zum wirklichen Musikhören<br />
haben, dann musst Du Dir diese Zeit<br />
nehmen. Unser Tipp: Den Händler des Vertrauens<br />
aufsuchen, eine gute Anlage kaufen,<br />
die passende Musik auswählen, einschalten<br />
und genießen. Musikhören kann süchtig machen<br />
und die Zeit, die man sich dafür reserviert,<br />
nimmt dann von ganz alleine zu.<br />
Sowohl als auch – zum<br />
einen ist unser Leben hektischer<br />
geworden und <strong>der</strong><br />
Berufsalltag stressiger,<br />
zum an<strong>der</strong>en nehmen sich<br />
viele Leute gerade deshalb<br />
abends o<strong>der</strong> am Wochenende<br />
eine Auszeit und<br />
entspannen bei guter Musik. Aber natürlich<br />
lässt sich ganz klar ein Trend bei Musik „on<br />
the go“ erkennen. Ich würde nicht unbedingt<br />
sagen, dass es nur ein „Nebenbeihören“<br />
ist, vielmehr begleitet die Musik uns<br />
bei vielen Aktivitäten – sei es beim Sport, in<br />
<strong>der</strong> U-Bahn o<strong>der</strong> am Arbeitsplatz.<br />
Das ist aus meiner Sicht<br />
von den Zielgruppen abhängig:<br />
Die „Gamer“ hören<br />
zumeist nur nebenbei;<br />
die „iPod-ler“ hören noch<br />
nicht anspruchsvoll genug,<br />
während die „Soundtraditionalisten“<br />
aktuell ihre<br />
Systeme erneuren und hierbei einen sehr<br />
hohen Höranspruch haben. Diese Gruppe<br />
weiß, wie es gut zu klingen hat, weil sie<br />
nach wie vor auch intensiv Musik hört. Ein<br />
Trend zu mehr Hören wird von denen bestimmt,<br />
die schon immer viel gehört hatten.<br />
Die iPod-ler haben auch ein nennenswertes<br />
Potenzial, brauchen jedoch noch Zeit, sich<br />
zu anspruchsvollen Hörern zu entwickeln.<br />
Günther Seitz, Geschäftsführer<br />
Canton<br />
Thomas Schnaudt, Director Marketing<br />
Harman Deutschland GmbH<br />
Thomas Sauer, Geschäftsführer<br />
German Maestro<br />
Inhalte 7
Welche Produkte gehören<br />
Was heißt heute „hören“? Kommt Vinyl zurück o<strong>der</strong> bestimmt das schnelllebige<br />
Internet künftig (auch) den Lebenszyklus von eher traditionell geprägten Audioprodukten?<br />
Wir wollten Antworten von Menschen, die sich mit diesen Themen wirklich<br />
auskennen und „Audio“ nicht nur beruflich, son<strong>der</strong>n auch privat leben – und zudem<br />
die passenden Produkte für die unterschiedlichsten Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Kunden<br />
entwickeln und bauen. Im Gespräch mit <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> gehen Heiko Panzer (Marantz),<br />
Thomas Schnaudt (Harman Deutschland) und Günther Seitz (Canton) auf die Audiotrends<br />
von heute ein.<br />
„Einschalten und genießen“: Günther Seitz, Canton<br />
Wie stehen Sie zu schnelllebigen<br />
Lifestyle- und/o<strong>der</strong> wertbeständigen<br />
High-End-Produkten?<br />
Beide Produktgruppen machen natürlich<br />
Sinn, sonst würde es sie ja nicht<br />
geben. Wir glauben aber, dass sich<br />
Lifestyle und Wertbeständigkeit nicht<br />
unbedingt wi<strong>der</strong>sprechen müssen, und<br />
versuchen mit unseren Produkten <strong>der</strong><br />
Serien Karat, Vento und Reference,<br />
beide Ansprüche zu verbinden. Speziell<br />
unser Erfolg mit den beson<strong>der</strong>s wertbeständigen<br />
High-End-Lautsprechern aus<br />
<strong>der</strong> Reference-Serie zeigt, dass wir mit<br />
diesem Kurs richtigliegen.<br />
Nimmt sich <strong>der</strong> Konsument wie<strong>der</strong><br />
„Zeit zum Hören“ o<strong>der</strong> gibt es<br />
einen Trend zum „Hören nebenbei“?<br />
Haben Sie einen persönlichen<br />
Tipp für „mehr Zeit zum Hören“?<br />
Dank iPod und Co. ist Musik so mobil<br />
wie noch nie. Wer will, kann sie an<br />
jeden beliebigen Ort mitnehmen und<br />
„nebenbei Musik hören“. Dieser Trend<br />
ist ganz klar zu erkennen und es wird<br />
unserer Meinung nach dadurch so<br />
viel Musik gehört wie noch nie. Willst<br />
du aber mehr Zeit zum wirklichen<br />
Musikhören haben, dann musst du dir<br />
diese Zeit nehmen. Natürlich fällt die<br />
Entscheidung dafür umso leichter und<br />
Musik gewinnt an Priorität, je besser<br />
die dir zur Verfügung stehende Hi-Fi-<br />
Anlage ist. Desto intensiver wird dann<br />
auch das Musikerlebnis. Also unser<br />
Tipp: Den Händler des Vertrauens aufsuchen,<br />
eine gute Anlage kaufen, die<br />
passende Musik auswählen, einschalten<br />
und genießen. Das Musikhören kann<br />
süchtig machen und die Zeit, die man<br />
sich dafür reserviert, nimmt dann von<br />
ganz alleine zu.<br />
Gibt es Absatztrends in den<br />
Bereichen Surround- und Stereolautsprecher?<br />
Unsere Virtual-Surround-Produkte, die<br />
bei Canton Digital Movie heißen, haben<br />
sich als feste Größe in unseren Abverkäufen<br />
etabliert. Klassisches 5.1 und<br />
<strong>der</strong> Bereich Hi-Fi-Lautsprecher boomen,<br />
wobei sich beim Kinosound für zu Hause<br />
ganz klar ein Trend zu den Komplettpaketen<br />
erkennen lässt. Bei Lautsprechern<br />
erstreckt sich <strong>der</strong> positive Trend<br />
über alle unsere Familien und zieht sich<br />
durch alle Preisgruppen.<br />
„Internet bringt mehr Musik in den<br />
Planen Sie ein stärkeres Engagement<br />
im Bereich <strong>der</strong> Stereokomponenten?<br />
Auch in diesem Jahr engagieren wir<br />
uns sowohl im Stereo- wie auch im AV-<br />
Bereich. Im klassischen Zweikanalsegment<br />
bringen wir mit dem NA7004 zum ersten<br />
Mal einen reinen Musikstreamer auf den<br />
Markt, <strong>der</strong> sowohl Musik aus dem Netz<br />
als auch Radioempfang – sei es über<br />
Antenne o<strong>der</strong> aus dem Internet – mit<br />
<strong>der</strong> klassischen Stereoanlage verbindet.<br />
Das Klangerlebnis ist dabei sehr nah an<br />
<strong>der</strong> SACD-Qualität. Mit <strong>der</strong> KIPearl Lite<br />
schreiben wir unsere Geschichte <strong>der</strong><br />
hochwertigen Stereoelemente fort.<br />
Ist aus Ihrer Sicht <strong>der</strong> Retrotrend<br />
zu Elektronenröhre und Schallplatte<br />
wegweisend o<strong>der</strong> nur eine<br />
Nischenerscheinung?<br />
Die Wie<strong>der</strong>entdeckung <strong>der</strong> Schallplatte<br />
als Musikträger beobachten wir mit<br />
regem Interesse. Strahlt die Schallplatte<br />
doch die Ruhe aus, die wir unseren<br />
Kunden beim Musikgenuss wünschen.<br />
Die Zeit und die Ruhe, eine Plattenseite<br />
einmal von Anfang bis Ende zu hören.<br />
Mit dem Phonoeingang an unserem AV-<br />
Receiver SR7005 und <strong>der</strong> AV-Vorstufe<br />
Mit <strong>der</strong> Karat-Serie bringt Canton hochwertige<br />
Standlautsprecher heraus und<br />
verspricht wesentliche Verbesserungen<br />
in Klang und Design. Das Unternehmen<br />
achtet mit seiner standardisierten<br />
100-Prozent-Kontrolle darauf, dass je<strong>der</strong><br />
Lautsprecher exakt so gut klingt wie das<br />
Referenzmodell.<br />
Der Vollverstärker PM-15S2 von Marantz<br />
verwendet die neueste Generation <strong>der</strong> unternehmenseigenen<br />
HDAM-Module und<br />
wurde mit einer neuen Phonoendstufe<br />
ausgerüstet. Mehr Details, eine höhere<br />
Dynamik und eine neue Ausgewogenheit<br />
über den gesamten Frequenzbereich sind<br />
das Ergebnis.<br />
www.canton.de – Preis: 399 Euro<br />
www.marantz.com – Preis: 1 800 Euro<br />
8 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at
heute zum „guten Ton“?<br />
Günther Seitz,<br />
Canton<br />
Heiko Panzer,<br />
Marantz<br />
Thomas Schnaudt,<br />
Harman Deutschland GmbH<br />
Alltag“: Heiko Panzer, Marantz<br />
AV7005 tragen wir dieser Rückbesinnung<br />
auf die Schallplatte deutlich Rechnung.<br />
Wie sehen Sie das Potenzial von<br />
Audio aus dem Netzwerk und von<br />
Musikservern?<br />
Begründet in den nahezu unendlichen<br />
Möglichkeiten, liegt hier ein riesiges<br />
Potenzial. Es gibt allein 15 000 Internetradiostationen;<br />
in guter Qualität macht<br />
das Radiohören endlich wie<strong>der</strong> richtig<br />
Spaß. Mit Napster o<strong>der</strong> Last.fm entscheide<br />
ich, welche Musik über meine<br />
Stereoanlage läuft. Das Internet bringt<br />
also mehr Musik in unseren Alltag – das<br />
ist doch toll! Marantz bietet mit <strong>der</strong><br />
Melody Media, dem Netzwerkplayer<br />
NA7004 und den netzwerkfähigen AV-<br />
Receivern gleich drei hochwertige Antworten<br />
auf diesen Trend.<br />
Welche Rolle spielen die Möglichkeiten<br />
von HDTV und 3-D-Bild für<br />
den etablierten Audiogerätemarkt?<br />
Unsere BD-Player UD5005 und UD7005,<br />
die wir im Dezember einführen, werden<br />
über HDMI 1.4 und somit über 3-D-<br />
Fähigkeit verfügen, die aktuellen AV-<br />
Receiver sind schon jetzt 3-D-geeignet.<br />
„High End mit Lifestyle verbinden“: Thomas Schnaudt, Harman<br />
Nimmt sich <strong>der</strong> Konsument wie<strong>der</strong><br />
„Zeit zum Hören“ o<strong>der</strong> gibt es<br />
einen Trend zum „Hören nebenbei“?<br />
Haben Sie einen persönlichen Tipp<br />
für „mehr Zeit zum Hören“?<br />
Sowohl als auch – zum einen ist unser<br />
Leben hektischer geworden und <strong>der</strong><br />
Berufsalltag stressiger, zum an<strong>der</strong>en<br />
nehmen sich viele Leute gerade deshalb<br />
abends o<strong>der</strong> am Wochenende eine Auszeit<br />
und entspannen bei guter Musik.<br />
Aber natürlich lässt sich ganz klar ein<br />
Trend bei Musik „on the go“ erkennen –<br />
das sehen Sie auch an unseren Produkten.<br />
Stetig erweitern wir die Palette<br />
<strong>der</strong> Dockingstations und bei AKG haben<br />
wir vor Kurzem zwei weitere Kopfhörer<br />
im Wireless-Segment vorgestellt. Ich bin<br />
<strong>der</strong> Meinung, dass wir nicht zu wenig<br />
Musik hören, aber vielleicht sollte <strong>der</strong><br />
eine o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e wie<strong>der</strong> mehr auf guten<br />
Klang achten.<br />
Gibt es Absatztrends in den<br />
Bereichen Surround- und Stereolautsprecher?<br />
Die Soundbar ist definitiv ein Trend, <strong>der</strong><br />
sich weiter bewegen wird. Mit dieser Art<br />
von Lautsprecher haben Menschen, die<br />
nicht so viel Platz in ihrem Wohnzimmer<br />
haben, die Möglichkeit, Surround-Klang<br />
nach Hause zu holen. Generell sind<br />
Surround-Systeme sehr gefragt. Da die<br />
Hersteller <strong>der</strong> TVs den Fokus meist nicht<br />
auf Audio legen, kaufen sich die meisten<br />
zusätzliche Lautsprecher o<strong>der</strong> Heimkinosysteme.<br />
Hier sind viele dann auch<br />
bereit, etwas mehr zu investieren.<br />
Wie stehen Sie zu schnelllebigen<br />
Lifestyle- und/o<strong>der</strong> wertbeständigen<br />
High-End-Produkten?<br />
Grundsätzlich kann man das nicht vergleichen<br />
– beides kann gut o<strong>der</strong> schlecht<br />
sein, wobei auch Lifestyle-Produkte nicht<br />
schnelllebig sein müssen. Unsere Harman<br />
Kardon SoundSticks gibt es mittlerweile<br />
in <strong>der</strong> dritten Generation und sie sind<br />
immer noch gefragt. Lifestyle o<strong>der</strong><br />
Design schließen Beständigkeit also nicht<br />
aus. Das Wissen und <strong>der</strong> Aufwand, den<br />
wir in die Entwicklung unserer High-<br />
End- und Professional-Produkte stecken,<br />
kommt den „Kleinen“ zugute. Der Trend<br />
geht dahin, wertbeständige Produkte mit<br />
einem gewissen Lifestyle-Faktor auf den<br />
Markt zu bringen.<br />
Die neue iPod- und iPhone-Dockingstation<br />
Go + Play Micro von Harman Kardon<br />
wurde auf <strong>der</strong> IFA vorgestellt. Klang und<br />
Design sind die Eigenschaften, die das<br />
2.1-Dockingsystem unverwechselbar und<br />
zu einem Objekt <strong>der</strong> Begierde für Lifestyle-<br />
und Musikliebhaber gleichermaßen<br />
machen sollen.<br />
www.harmankardon.com – Preis: 289 Euro<br />
News 9
Nachhaltige Schnelligkeit<br />
Das Thema High End macht nicht an<br />
<strong>der</strong> Haustür halt. In Zeiten von fortwähren<strong>der</strong><br />
Miniaturisierung und je<strong>der</strong>zeit<br />
verfügbarem Content in Kombination mit<br />
immer beliebter werdenden Multimedia-<br />
Talenten für unterwegs möchte auch <strong>der</strong><br />
Audiophile den hochwertigen Klanggenuss<br />
beim Verlassen des eigenen Domizils<br />
nicht am Schlüsselkasten abgeben. Hinzu<br />
kommt das Verlangen des Kunden, die tiefgreifende<br />
Vernetzung des Alltags und die<br />
damit verbundene Bequemlichkeit auch im<br />
Audiobereich nutzen zu können. Das haben<br />
die Vertreter des guten Klangs erkannt<br />
und immer mehr garanten für Audioqualität<br />
integrieren eine Unterstützung mobiler<br />
Begleiter (z. B. das berühmte iPod-Dock)<br />
in ihre Produkte o<strong>der</strong> bieten Netzwerkund<br />
Multiroom-Lösungen an. Aus diesem<br />
Grund widmet sich die <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> in diesem<br />
Abschnitt speziell solchen Hybriden<br />
aus Qualität und Lifestyle. Dabei sollen hier<br />
Produkte kurz vorgestellt werden, die sich<br />
an dieser Schnittstelle des Zeitgeistes platzieren<br />
und mo<strong>der</strong>ne Aspekte berücksichtigen.<br />
Angefangen beim All-in-One-System,<br />
das klassische Tonträger mit mo<strong>der</strong>nen<br />
Zuspielern verknüpft, bis hin zu so simplen<br />
Alltagsbegleitern wie dem Kopfhörer, <strong>der</strong><br />
auch außerhalb <strong>der</strong> eigenen vier Wände<br />
die Güte des Klanggenusses stilgerecht aufrechterhalten<br />
soll. Jedoch werfen wir auch<br />
Fragen bezüglich des Konfliktpotenzials im<br />
Spannungsfeld zwischen Oberklasse und<br />
Schnelllebigkeit auf und haben dazu einige<br />
Stimmen diverser Hersteller eingefangen.<br />
Onkyo CBX-500<br />
Denon AH-C260R<br />
Harman Kardon Go + Play<br />
Alleskönner, <strong>der</strong> von klassischen Medien<br />
wie <strong>der</strong> CD bis hin zum iPod-Dock alles in<br />
einem Gehäuse vereint<br />
Hörgenuss zum Mitnehmen von Audiospezialist<br />
Denon mit praktischer 3-Tasten-<br />
Fernbedienung<br />
Druckvolle Erweiterung für den Fall, dass<br />
die archivierten Lieblingsstücke nicht nur<br />
für das eigene Ohr bestimmt sein sollen<br />
Bil<strong>der</strong>: Bowers & Wilkins, Denon, Harman Kardon, JBL, Marantz, Onkyo<br />
10 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at
Bowers & Wilkins<br />
Zeppelin<br />
Bowers & Wilkins<br />
Zeppelin Mini<br />
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Traumklang<br />
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nuLine 32:<br />
Nach zwei Jahren bereits ein<br />
Klassiker unter den<br />
iPod-Dockingstations<br />
Zeppelin-Nachwuchs in kompakterer<br />
Bauform für beengte<br />
Verhältnisse<br />
Marantz SR7005 AV-<br />
Receiver<br />
Harman Kardon<br />
SoundSticks III<br />
Verarbeitet nach Update auch<br />
per Apple Airplay versandte<br />
Funksignale<br />
Minimalistisches Design mit<br />
Durchblick: 2.1-Computersoundsystem<br />
von Harman<br />
nuLine 32 mit<br />
Aktivem Tuning Modul<br />
Highlight bei av-magazin.de 10/07:<br />
»Im Blindtest könnte man glauben,<br />
vor einer ausgewachsenen Standbox<br />
zu sitzen... selbst für verwöhnte Audio-<br />
Gourmets ein echter Leckerbissen«.<br />
nuLine 32 Kompaktbox<br />
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Optionales Aktives<br />
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AKG GHS 1<br />
JBL On Stage IV<br />
1/10<br />
3/08<br />
nuLine 102<br />
„Wer sich we<strong>der</strong> extrem große Lautsprecher,<br />
noch Subwoofer in das Wohnzimmer stellen<br />
will, wird eigentlich kaum eine basstaugliche<br />
Alternative zu den ATM-getunten nuLine102<br />
finden... Überragend.” AreaDVD 8/07<br />
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Lifestyle und Trend – zwei Begriffe, die je<strong>der</strong><br />
Leser sofort mit Aktualität und Innovation,<br />
aber gleichzeitig auch mit Kurzlebigkeit<br />
und geringer Halbwertszeit verbindet. Eine<br />
Entwicklung, die sich jedoch beharrlich seit<br />
einigen Jahren ihren Weg durch die breite<br />
Landschaft <strong>der</strong> Möglichkeiten des Musikgenusses<br />
bahnt und sich stetig steigen<strong>der</strong><br />
Beliebtheit erfreut. Die Rede ist von mobiler<br />
Audiounterhaltung in Kombination mit<br />
Überallverfügbarkeit von Content mittels<br />
Vernetzung und Digitalisierung, einhergehend<br />
mit einer natürlichen Vergrößerung<br />
des Angebotes. Noch nie war es so einfach,<br />
überall und je<strong>der</strong>zeit Musik o<strong>der</strong> E-Books<br />
aller Art zu beschaffen. Zeitgleich steigern<br />
sich die Möglichkeiten zu einem beinahe<br />
unüberschaubaren Überangebot. Nicht<br />
zuletzt sind es Firmen wie Sony und insbeson<strong>der</strong>e<br />
Apple, die es verstehen, entsprechende<br />
Produkte zum Lifestyle zu erheben.<br />
Dabei ticken die Uhren in <strong>der</strong> digitalen Welt<br />
schnell. Innovationen erblicken beinahe<br />
wöchentlich das Licht <strong>der</strong> Welt und werden<br />
zeitnah in neue, verbesserte und damit<br />
ebenso beliebte Produkte umgesetzt. Diese<br />
rasante Entwicklung zwingt auch Hersteller<br />
klassischer Hi-Fi-Produkte zum Umdenken,<br />
um nicht ganz aus dem Blickfeld zu geraten.<br />
Der interessante Aspekt dabei ist, dass<br />
ebenjene audiophilen Qualitätsgaranten<br />
dabei die Brücke zwischen Trend und Nachhaltigkeit<br />
schlagen müssen. Dies bezeugte<br />
zum Beispiel auch die erstmalig dieses Jahr<br />
auf <strong>der</strong> IFA in Berlin eingerichtete „iZone“,<br />
welche sich ausschließlich mit Zubehör<br />
o<strong>der</strong> Erweiterungen <strong>der</strong> beliebten Alltagsunterhalter<br />
à la iPhone und Co. widmete.<br />
Hier traf man z. B. High-End-Vertreter wie<br />
Bowers & Wilkins, die mittlerweile seit zwei<br />
Jahren mit <strong>der</strong> Zeppelin-Serie Anhänger<br />
von Apple-Produkten mit einer Dockingstation<br />
beliefern und nach eigener Aussage<br />
in dieser Szene einen ikonenhaften Status<br />
genießen. Ein Erfolg, <strong>der</strong> Qualitätshersteller<br />
Bowers & Wilkins ebenfalls dazu veranlasst,<br />
die Serie weiter auszubauen und den<br />
ursprünglichen Fokus des Lautsprecherproduzenten<br />
auf mobiles Zubehör zu verlegen.<br />
Dabei sind es genau jene Hersteller<br />
hochwertiger Klanglieferanten, die nahezu<br />
unbegrenzte Haltbarkeit ihrer Produkte<br />
versprechen. Diese steht wie<strong>der</strong>um im Wi<strong>der</strong>spruch<br />
zur Schnelllebigkeit des Lifestyles<br />
und schürt die Befürchtung, dass mit <strong>der</strong><br />
Vergänglichkeit flüchtiger Tren<strong>der</strong>zeugnisse<br />
auch die Beständigkeit <strong>der</strong> High-End-<br />
Anschaffungen in Mitleidenschaft gezogen<br />
wird. Aus diesem Grund hat die <strong>AUDIO</strong><br />
<strong>TEST</strong> verschiedene Firmenvertreter befragt,<br />
inwiefern sie eine Gefahr in diesem Konflikt<br />
sehen und dem entgegentreten.<br />
„Grundsätzlich kann man das nicht vergleichen – beides kann<br />
gut o<strong>der</strong> schlecht sein, wobei auch Lifestyle-Produkte nicht<br />
schnelllebig sein müssen. Unsere Harman Kardon Sound Sticks<br />
gibt es mittlerweile in <strong>der</strong> dritten Generation, seit fast zehn<br />
Jahren sind sie schon auf dem Markt und immer noch gefragt.<br />
Lifestyle o<strong>der</strong> Design schließen Beständigkeit also nicht<br />
aus. Viele neigen dazu, Lifestyle mit schlechter Qualität gleichzusetzen, dies ist<br />
aber nicht zwingend <strong>der</strong> Fall. Unsere Multimedia-Produkte verfügen über eine<br />
hervorragende Qualität. Das Wissen und <strong>der</strong> Aufwand, den wir in die Entwicklung<br />
unserer High-End- und Professional-Produkte stecken, kommt auch den<br />
‚Kleinen‘ zugute.“<br />
Thomas Schnaudt, Director Marketing bei <strong>der</strong><br />
Harman Deutschland GmbH, zu Lifestyle-Produkten und Qualität<br />
„Beide Produktgruppen machen natürlich Sinn, sonst würde<br />
es sie ja nicht geben. Wir glauben aber, dass sich Lifestyle und<br />
Wertbeständigkeit nicht unbedingt wi<strong>der</strong>sprechen müssen, und<br />
versuchen, mit unseren Produkten <strong>der</strong> Serien Karat, Vento und<br />
Reference beide Ansprüche zu verbinden. Speziell unser Erfolg<br />
mit den beson<strong>der</strong>s wertbeständigen High-End-Lautsprechern<br />
aus <strong>der</strong> Reference-Serie zeigt, dass wir mit diesem Kurs richtigliegen.“<br />
Günther Seitz von Canton zu Lifestyle und Nachhaltigkeit<br />
„Netzwerk/Musikserver sind die Zukunft und werden immer<br />
wichtiger. Es spielt schon eine große Rolle für uns und unseren<br />
Vertrieb, denn unsere Produkte, wie z. B. Sooloos, Meridian<br />
o<strong>der</strong> Krell, sind alle netzwerkfähig und so auch<br />
zukunftsorientiert.“<br />
Mansour Mamaghani, Geschäftsführer von<br />
Audio Reference, zur Vernetzung von Musikkomponenten<br />
„Im Gegensatz zu den 1980er Jahren hat Hi-Fi sich heute<br />
<strong>der</strong> Wohnumgebung zumindest optisch nahezu vollständig<br />
unterzuordnen. Alles, was eine gute Klangwie<strong>der</strong>gabe hat<br />
und dazu als wertiges, aber auch schön anzusehendes Objekt<br />
wahrgenommen wird, ist im Wettbewerb bevorteilt. Da die<br />
Anschaffung von hochwertigen Hi-Fi-Systemen in <strong>der</strong> Regel<br />
eine nennenswerte Investition des Endverbrauchers darstellt, ist dazu vor<strong>der</strong>gründig<br />
Nachhaltigkeit in Design und Qualität gefragt. Solche Systeme werden<br />
üblicherweise länger als zehn Jahre genutzt und sind vergleichbar mit an<strong>der</strong>en<br />
hochwertigen Einrichtungsgegenständen.“<br />
Thomas Sauer, Maestro Badenia Akustik & Elektronik GmbH,<br />
befragt zu Lifestyle-Produkten kontra wertbeständiges High End<br />
12 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at
Panasonic-Soundbar bringt Full-HD und 3-D<br />
Guten Ton zum besten Bild bringt Panasonics<br />
Soundbar SC-BFT800 in die Wohnzimmer<br />
<strong>der</strong> Kundschaft. Das extrem schlanke<br />
und wohnraumfreundliche Home-Cinema-<br />
System punktet mit hervorragen<strong>der</strong> Ausstattung,<br />
hoher Netzwerkfunktionalität<br />
und erstklassigem Sound, so ist sich Bluray-Pionier<br />
Panasonic sicher. Das Gerät<br />
wird unterhalb des Fernsehers aufgestellt<br />
o<strong>der</strong> mit <strong>der</strong> im Lieferumfang befindlichen<br />
Wandhalterung an <strong>der</strong> Wand befestigt und<br />
per HDMI-Kabel verbunden. Der integrierte<br />
Multiformatplayer bietet Bil<strong>der</strong> in 3-D, die<br />
den Zuschauer mitten in die Handlung versetzen,<br />
wenn ein entsprechend ausgestatteter<br />
3-D-Fernseher angeschlossen ist. Das<br />
Gerät soll für ein beeindruckendes Filmerlebnis<br />
inklusive 7.1-Virtual-Surround-<br />
Sound ohne separate rückwärtige Lautsprecher<br />
sorgen. Darüber hinaus erfreut das für<br />
799 Euro (UVP) erhältliche SC-BFT800-Modell<br />
mit einem integrierten iPod/iPhone-Anschluss,<br />
SDXC-Kartenslot, USB-Eingängen<br />
sowie Internet- und Netzwerkfunktionen.<br />
Als preisgünstige Ergänzung ohne Blu-ray-<br />
Funktionen bietet Panasonic für 249 Euro<br />
(UVP) den kleinen Bru<strong>der</strong> SC-HTB10, <strong>der</strong><br />
mit integrierten Lautsprechern und Verstärkern<br />
<strong>der</strong> perfekte Partner für jedes „normale“<br />
Fernsehgerät sein kann.<br />
Marantz streamt iTunes<br />
Via Firmware-Upgrade wurde Apples<br />
Airplay in den AV-Receiver SR7005, die<br />
AV-Vorstufe AV7005 und den Netzwerkplayer<br />
NA7004 integriert. Nun<br />
können iTunes-Nutzer komfortabel<br />
drahtlos o<strong>der</strong> kabelgebunden mit nur<br />
einem Klick ihre in iTunes archivierten<br />
Musikstücke ins Heimnetzwerk auf ein<br />
kompatibles Marantz-Produkt streamen.<br />
Das Update wird ab <strong>der</strong> zweiten<br />
Novemberhälfte über die Homepage<br />
des Herstellers angeboten und<br />
kostet 49 Euro.<br />
Denon-App für AV-Receiver<br />
Denon hat eine neue App „Remote<br />
App“ für iPhone und iPod touch veröffentlicht,<br />
mit <strong>der</strong> sich <strong>der</strong> AV-Receiver<br />
AVR-3311 fernbedienen lässt. Mit <strong>der</strong><br />
neuen App können Lautstärke und Eingangsquelle<br />
geregelt werden. Die App<br />
zeigt genau die Bedienfunktionen an,<br />
die gerade benötigt werden. Ferner<br />
kann sie die Informationen über die<br />
momentan gewählte Quelle o<strong>der</strong> den<br />
Radiosen<strong>der</strong> auf das iPhone- o<strong>der</strong> iPod-<br />
Display streamen.<br />
Anzeige<br />
News 13
Das Ende von High End?<br />
Eigentlich sind die Öko-Design-Richtlinien <strong>der</strong> EU eine sinnvolle Sache. So regulieren<br />
sie etwa den Stromverbrauch von Flachbildfernsehern, was <strong>der</strong> Umwelt und dem<br />
Bankkonto dienlich ist. In Zukunft könnte aber eine ganze Branche darunter leiden:<br />
Für den High-End-Bereich kommt ein Beschluss dem Aus gleich.<br />
VON DENNIS SCHIRRMACHER<br />
Welchen Einfluss haben die Bestrebungen<br />
<strong>der</strong> EU, die Energieaufnahme<br />
von Hi-Fi-Geräten zu regeln, auf Ihre<br />
Produktpalette?<br />
„Unsere Geräte verbrauchen<br />
im Stand-by schon<br />
seit Jahren vorbildlich<br />
wenig Strom; wir nehmen<br />
das Thema Umweltschutz<br />
schon in <strong>der</strong> Produktion<br />
<strong>der</strong> Geräte sehr ernst. Eine Leistungsbeschneidung<br />
durch maximale Stromaufnahmen<br />
sehen wir aber kritisch. Heute schaffen<br />
wir Möglichkeiten, sich aktiv für einen<br />
Stromsparmodus bei unseren Geräten zu<br />
entscheiden.“<br />
Heiko Panzer, Marantz<br />
„Bislang ist noch kein<br />
nennenswerter Einfluss<br />
wahrnehmbar...!“<br />
Thomas Sauer,<br />
Maestro Badenia<br />
Akustik & Elektronik GmbH<br />
Kurt Hecker, Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong><br />
<strong>der</strong> High End Society, hat schlimmste<br />
Befürchtungen und sieht die High-End-<br />
Branche ernsthaft in ihrer Existenz bedroht.<br />
Wenn die aktuell von <strong>der</strong> EU-Kommission in<br />
Auftrag gegebenen externen Studien eine<br />
Min<strong>der</strong>ung des Strombedarfs im Bereich<br />
„Audio Equipment“ als nötig erachten, leidet<br />
darunter <strong>der</strong> Klang, denn „beste Wie<strong>der</strong>gabequalität<br />
kann man mit <strong>der</strong> Richtlinie<br />
nicht realisieren“, so Hecker gegenüber<br />
<strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong>. Kraftvolle Verstärker sind<br />
nach ihm schlicht auf genügend Leistung<br />
angewiesen. Ein Beschluss ist indes sicher,<br />
nun geht es noch um die Festlegung <strong>der</strong><br />
Richtwerte und die Durchsetzung dieser<br />
gegenüber <strong>der</strong> Inustrie. Bis es so weit ist,<br />
wird aber noch etwas Zeit vergehen.<br />
Sparkurs mit Problemen<br />
Die sogenannten Öko-Design-Richtlinien<br />
traten Anfang 2010 in Kraft und regulieren<br />
neben dem Stand-by-Verbrauch auch<br />
den maximalen Bedarf von informationstechnischen<br />
Geräten im Betrieb. Betroffen<br />
sind davon aktuell Flachbildfernseher und<br />
Set-Top-Boxen für den Fernsehempfang.<br />
Als Nächstes soll die Kategorie „Sound and<br />
Imaging Equipment“ eingestuft werden,<br />
darunter fallen neben Blu-ray-Playern eben<br />
In unserem Testlabor kommt das Präzisions-Multimeter Metra Hit 29S zum Einsatz. Dank <strong>der</strong> geringen<br />
Eigenabweichung können Sie sich voll und ganz auf unsere Messwerte verlassen<br />
Bil<strong>der</strong>: Auerbach Verlag, Bowers & Wilkins, Denon, Onkyo, T+A<br />
14 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at
Welchen Einfluss haben die Bestrebungen<br />
<strong>der</strong> EU, die Energieaufnahme<br />
von Hi-Fi-Geräten zu regeln, auf Ihre<br />
Produktpalette?<br />
„Onkyo forscht und entwickelt<br />
seit vielen Jahren auf<br />
dem Gebiet <strong>der</strong> Energieeffizienz.<br />
Die VL-Endstufen,<br />
z. B. im aktuellen Vollverstärker<br />
A-5VL, gehören zu<br />
den effektivsten Verstärkern, die es zurzeit<br />
im Markt zu kaufen gibt. Auch <strong>der</strong> Standby-Stromverbrauch<br />
wurde in den letzten<br />
Jahren ständig gesenkt. Wir begrüßen die<br />
Bestrebungen <strong>der</strong> EU, denn durch mo<strong>der</strong>ne<br />
innovative Schaltungstechnik lassen sich<br />
durchaus Energieeffizienz und hervorragende<br />
Klangeigenschaften kombinieren.“<br />
Peter Kafitz, Onkyo<br />
auch Verstärker. Die Studien liegen bereits<br />
vor und erste Vorgaben werden in naher<br />
Zukunft erwartet. Die Öko-Design-Richtlinien<br />
greifen indes bei Produktgruppen, die<br />
in allen EU-Mitgliedsstaaten zusammengenommen<br />
mit mehr als 200 000 Einheiten<br />
in den Verkauf gehen. Außerdem sind die<br />
Richtlinien nur sinnvoll bei elektronischen<br />
Produkten, die ein erhebliches Potenzial<br />
für die Energieeinsparung aufweisen.<br />
Beides trifft für die Produktgruppen <strong>der</strong><br />
High-End-Sparte zu. Momentan üben Umweltorganisationen<br />
einen immensen Druck<br />
aus, um die kommenden Grenzwerte so<br />
scharf wie möglich zu formulieren, wie<br />
uns Lothar Wiemann, Chefentwickler <strong>der</strong><br />
High-End-Schmiede T+A, im Gespräch bestätigte.<br />
In Bezug auf Verstärker, unterteilt<br />
in große, mittlere und kleine Geräte, stehen<br />
etwa für Letztere Werte zwischen 15 und<br />
20 Watt (W) im Raum.<br />
Guter Klang in Gefahr<br />
Die Werte zeichnen ein düsteres Bild für<br />
anspruchsvollen Musikgenuss im Sinne des<br />
High-End-Ansatzes. Vor allem die bei Audiophilen<br />
beliebten Class-A-Endstufen, wie<br />
sie beispielsweise bei <strong>Röhre</strong>nverstärkern<br />
zum Einsatz kommen, sind hungrig und<br />
haben einen hohen Energiebedarf, weil<br />
„Unsere Produkte sind<br />
schon heute teilweise mit<br />
einem Energiesparmodus<br />
ausgestattet. Das Harman<br />
Kardon Go + Play Micro<br />
beispielsweise schaltet<br />
sich in den Ruhemodus, wenn es nicht<br />
benutzt wird. Es spricht nichts dagegen,<br />
die Energieaufnahme generell o<strong>der</strong> mit<br />
Maßnahmen wie dieser zu verringern,<br />
denn die Energieaufnahme ist ja nicht<br />
gleichzusetzen mit <strong>der</strong> Leistung. Sollte<br />
die Regelung also in Kraft treten, werden<br />
wir hier sehr schnell agieren können und<br />
unsere Produkte entsprechend darauf<br />
abstimmen.“<br />
Thomas Schnaudt,<br />
Harman Deutschland GmbH<br />
Lothar Wiemann, Chefentwickler bei T+A,<br />
fürchtet schwachbrüstige Schaltverstärker<br />
Eine Class-A-Konstruktion garantiert unverzerrten<br />
Klang, for<strong>der</strong>t aber viel Leistung ein<br />
„Wir bei Canton haben<br />
diese EU-Richtlinien von<br />
<strong>der</strong> ersten Minute an sehr<br />
ernst genommen und<br />
zeitnah mit <strong>der</strong> Umsetzung<br />
begonnen. So<br />
hatten wir bereits Ende 2009 alle betroffenen<br />
Produkte, wie z. B. unsere aktiven<br />
Subwoofer und Movie-Systeme, an die<br />
EU-Richtlinien angepasst.“<br />
Günther Seitz, Canton<br />
News 15
Welchen Einfluss haben die Bestrebungen<br />
<strong>der</strong> EU, die Energieaufnahme<br />
von Hi-Fi-Geräten zu regeln, auf Ihre<br />
Produktpalette?<br />
„Den Energieverbrauch<br />
von Hi-Fi- und Videoanlagen<br />
zu senken, ist<br />
angesichts <strong>der</strong> Ressourcen-<br />
und Umweltsituation<br />
geboten. Unsere Branche<br />
darf sich da nicht ausnehmen wollen. Es<br />
wird sicherlich punktuell schwierig bis<br />
schmerzvoll, aber in <strong>der</strong> Summe einen<br />
positiven Innovationsschub auslösen. Wir<br />
müssen nur aufpassen, dass Brüssel sich<br />
nicht von Massenherstellern beeinflussen<br />
lässt, mit <strong>der</strong>en Grenzwerten nur noch<br />
Lo-Fi möglich ist. Was wir zu diesem Thema<br />
beitragen können, haben wir bereits im<br />
Angebot. Unsere Netzfilterprodukte Energia<br />
Definitiva und Energia RC erlauben eine<br />
zentrale Abschaltung aller angeschlossenen<br />
Komponenten, d. h. Stand-by verlustfrei.<br />
Das ist auf den typischen Strombedarf über<br />
24 Stunden und eine Nutzungsdauer von<br />
durchschnittlich zwei Stunden täglich schon<br />
ein erheblicher Posten an Einsparpotenzial.“<br />
Hans M. Strassner, HMS Elektronik<br />
„Natürlich sehen wir<br />
EU-Verordnungen mit<br />
Skepsis hinsichtlich unserer<br />
<strong>Röhre</strong>nverstärker. Dennoch<br />
stehen wir auch für<br />
Energieeinsparung und<br />
-effizienz ein. Dies zeigen wir mit HiSaver,<br />
einer patentierten Mehrfachsteckdosenleiste<br />
für den TV- o<strong>der</strong> PC-Bereich mit Überspannungsschutz<br />
und Bewegungssensor. So platt<br />
es sich anhört, für einen geringeren Energiebedarf<br />
müssen wir alle eintreten.“<br />
Martin Koch, TAD<br />
aufgrund <strong>der</strong> Funktionsweise ständig<br />
Strom fließen muss. Im Gegenzug ist <strong>der</strong><br />
Klang nahezu linear und verzerrungsfrei.<br />
Class-D-Endstufen zeigen sich wesentlich<br />
genügsamer und weisen einen Wirkungsgrad<br />
von rund 80 Prozent auf – das heißt,<br />
die benötigte Leistung wird effizient zur<br />
Verstärkung genutzt. Diese Endstufen<br />
werden üblicherweise in aktuellen AV-<br />
Receivern verbaut, sind aufgrund ihrer<br />
das Signal beeinflussenden Arbeitsweise<br />
bei Hi-Fi-Enthusiasten aber nicht gerade<br />
beliebt. Filter im Signalweg minimieren jedoch<br />
die nicht gewünschten Oberwellen<br />
auf ein Minimum. An dieser Stelle sieht<br />
Hecker die Gefahr, dass es bei gewissen<br />
Produktgruppen keine spürbaren Qualitätsunterschiede<br />
mehr geben wird, denn „die<br />
technisch machbare höchstmögliche Wie<strong>der</strong>gabequalität<br />
wäre aus regulatorischen<br />
Gründen nicht mehr erzielbar“. Die Konsequenz:<br />
In sämtlichen Verstärkern müssten<br />
künftig zwangsläufig Class-D-Endstufen<br />
ihr Werk verrichten. Der Wirkungsgrad von<br />
analogen Endstufen ist um ein Vielfaches<br />
schlechter; so sinkt die Effizienz etwa bei<br />
geringen Lautstärken auf bis zu 25 Prozent<br />
und weniger ab. Das bedeutet: Wenn Sie<br />
Ihre Lautsprecher mit rund 20 W versorgen,<br />
beträgt <strong>der</strong> Leistungsbedarf das Vierfache.<br />
Hören Sie noch leiser Musik, stagniert <strong>der</strong><br />
Bedarf. In vielen Gehäusen werkelt daher<br />
eine Class-A/B-Endstufe, die wesentlich<br />
effizienter und genügsamer arbeitet;<br />
mögliche Verzerrungen werden bei dieser<br />
Kombination fast vollständig unterdrückt.<br />
Bei den sogenannten Gegentaktverstärkern<br />
liegt bei <strong>der</strong> A-Komponente wie gewohnt<br />
immer Strom an und <strong>der</strong> B-Ansatz<br />
arbeitet wechselseitig. Auch bei den weiteren<br />
Bauteilen offenbart sich bei näherem<br />
Hinsehen Sparpotenzial. Vor allem die bei<br />
<strong>der</strong> Musikproduktion im Tonstudio eingesetzten<br />
Schaltnetzteile glänzen mit einem<br />
Wirkungsgrad von 90 Prozent und mehr,<br />
zudem sind sie in <strong>der</strong> Produktion günstiger<br />
als konventionelle Netzteile. Die japanische<br />
High-End-Manufaktur Hashimoto setzt<br />
indes bei <strong>der</strong> Stand-by-Leistungsaufnahme<br />
Maßstäbe und überzeugt dank eines<br />
verbauten Schnittkerntrafos mit einem<br />
Wert von rund 0,1 W.<br />
Was ist zu tun?<br />
Hecker setzt sich dafür ein, die Grenzwerte<br />
so festzulegen, dass die High-End-Branche<br />
auch in Zukunft noch attraktive Produkte<br />
produzieren und vor allem verkaufen kann.<br />
Ein weiterer Ansatzpunkt besteht darin,<br />
die Geräte in viele einzelne Klassen einzuteilen,<br />
sodass <strong>der</strong> Verkauf die obligatorische<br />
200 000-Einheiten-Grenze nicht<br />
übersteigt und die Richtlinien nicht angewendet<br />
werden müssen. Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />
Seite müssen sich die High-End-Hersteller<br />
natürlich die Frage stellen, inwieweit sie bei<br />
ihren Produkten den Verbrauch eindämmen<br />
können, ohne dabei die Klangqualität<br />
negativ zu beeinflussen. Fraglich ist zudem,<br />
ob hochwertigste Audioqualität lediglich<br />
mit Class-A-Verstärkern möglich ist. So<br />
besitzen an<strong>der</strong>e Ansätze durchaus ihre<br />
Vorteile und brauchen sich je nach Konstruktionsprinzip<br />
auch klanglich nicht zu<br />
verstecken. Durch das Verkaufsverbot von<br />
<strong>Röhre</strong>nverstärkern würde nichtsdestotrotz<br />
ein klangliches Kulturgut wegbrechen.<br />
Bis es so weit ist, werden aber noch einige<br />
Tage ins Land ziehen. Für 2011 wurde<br />
beispielsweise eine Studie in Auftrag gegeben<br />
– die daraus resultierenden Vorgehensweisen<br />
sollen aber erst in einer Periode<br />
zwischen 2012 bis 2014 evaluiert und<br />
festgelegt werden.<br />
Diese Leistung for<strong>der</strong>n aktuell getestete AV-Receiver ein<br />
Der Energiebedarf bei Verstärkern lässt sich sen, heißt das noch nicht, dass auch alle<br />
nur schwer in einem festen Wert greifen, Kanäle 200 W for<strong>der</strong>n. So dürfte es für die<br />
denn er variiert je nach Lautstärke. Selbst EU schwierig werden, alltagstaugliche Testsequenzen<br />
zu entwickeln, die den Leistungs-<br />
wenn wir mit einer Ausgangsleistung von<br />
einem Watt (W) einen Leistungsbedarf von bedarf im Betrieb objektiv ermitteln und so<br />
200 W an einem 9-Kanal-AV-Receiver mes-<br />
einen realistischen Wert vermitteln.<br />
„Die Regelung <strong>der</strong> Energie<br />
hat unsere Hersteller dazu<br />
bewegt, dass sie intensiver<br />
an Geräten mit einer energieeffizienteren<br />
Entwicklung<br />
gearbeitet haben.“<br />
Mansour Mamaghani, Audio Reference<br />
Gerät: Onkyo PA-MC5500 (Endstufe)<br />
Betrieb 1 W an 8 Ohm: 200 W ( 9 Kanäle)<br />
Stand-by: 0,1 W<br />
Gerät: Denon AVR-3311<br />
Betrieb 1 W an 8 Ohm: 190 W ( 7 Kanäle)<br />
Stand-by: 0,1 W<br />
16 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at
Neue In-Ear-Kopfhörer<br />
von Bose<br />
Im August stellte <strong>der</strong> amerikanische Audiospezialist Bose eine ganze Palette neuer In-<br />
Ear-Kopfhörer vor, von denen einige Modelle speziell zur Nutzung mit iPhones entwickelt<br />
wurden. Unsere Redaktion hat sie natürlich einmal genauer unter die Lupe<br />
genommen und auf ihre Praxistauglichkeit getestet.<br />
VON FLORIAN Pötzsch<br />
Gleich drei verschiedene Ausführungen<br />
hat Bose im Angebot: Die IE2 Audio<br />
Headphones als kleinstes Modell kosten<br />
98 Euro und können für Klangquellen wie<br />
MP3-Player, Computer o<strong>der</strong> digitale Player<br />
genutzt werden. Die MIE2 und MIE2i Mobile<br />
Headsets für je 128 Euro wurden für<br />
Musikhandys entwickelt und verfügen<br />
über ein Inline-Mikrofon sowie eine One-<br />
Touch-Taste für nahtloses Umschalten<br />
zwischen Musik und Anrufen. Während<br />
das MIE2 mit vielen Mobiltelefonen kompatibel<br />
ist, wurde das MIE2i speziell für<br />
die Musikwie<strong>der</strong>gabe und die Bedienung<br />
ausgewählter Apple-Produkte wie iPhone,<br />
iPod, iPad und MacBook-Pro-Computer<br />
entwickelt. Über sein Inline-Mikrofon kann<br />
auf sprachgestützte Anwendungen zugegriffen<br />
werden. Darüber hinaus ist es möglich,<br />
über die Inline-Fernbedienung direkt<br />
vom Headset aus die Lautstärke zu regeln<br />
und durch die gespeicherten Musiktitel<br />
zu navigieren.<br />
Auf die Ohren<br />
US-patentierte Bose-Technologien sollen<br />
für noch bessere Klangqualität und die neuen<br />
StayHearTM Tips für sichereren Halt und<br />
somit noch höheren Tragekomfort sorgen.<br />
In <strong>der</strong> Tat führen klassische In-Ear-Kopfhörer<br />
bei ihren Trägern schnell zu schmerzenden<br />
Ohren, denn die kleinen Stöpsel<br />
werden fast komplett in den Gehörgang<br />
geschoben. Der Sound gelangt nah an das<br />
Trommelfell und die Silikonkissen schirmen<br />
Außengeräusche fast vollständig ab. Bose<br />
hat einen an<strong>der</strong>en Weg eingeschlagen<br />
und ist nicht dem Wahn <strong>der</strong> Miniaturisierung<br />
gefolgt, die oft Qualitätseinbußen vor<br />
allem in den Tiefen nach sich zieht. Die aus<br />
weichem Silikon bestehenden Tips stecken<br />
fest auf dem Headset. Mit ihrem abgerundeten<br />
Profil sitzen sie bequem in <strong>der</strong> Ohrmuschel<br />
und schmiegen sich ganz natürlich<br />
an <strong>der</strong>en oberen Wulst an. Auch nach<br />
längerem Tragen haben wir die Kopfhörer<br />
nicht unangenehm gespürt. Musik klingt<br />
gleichmäßig und natürlich, Instrumente<br />
verfügen über Detailreichtum und Brillanz,<br />
hohe Frequenzen und Gesangsstimmen<br />
werden klar wie<strong>der</strong>gegeben.<br />
Praktisches Zubehör<br />
Damit Groß wie Klein mit den In-Ears zurechtkommen,<br />
werden die Ohreinsätze in<br />
den drei Größen S, M und L geliefert. Zum<br />
Lieferumfang gehört darüber hinaus auch<br />
ein Etui, in dem iPod- und iPhone-Modelle<br />
weich gebettet transportiert werden können.<br />
Bose bringt ein rundes Päckchen,<br />
das für Unterwegshörer ein interessantes<br />
Weihnachtsgeschenk sein kann.<br />
News 17
KEF überarbeitet Q-Serie<br />
Lautsprecherhersteller KEF hat seinen<br />
Klassiker, die seit fast zwanzig Jahren<br />
erfolgreiche Q-Serie, überarbeitet.<br />
Die achte Generation wartet mit<br />
einem neuen Chassis und verän<strong>der</strong>ten<br />
Tieftönern auf. Die Geräte sollen 30<br />
Prozent mehr Volumen als ihre Vorgänger<br />
liefern. Durch das seitliche Abstrahlverhalten<br />
sollen alle Personen<br />
im Raum denselben 360-Grad-Sound<br />
genießen können.<br />
Erweiterbarer Verstärker von NAD<br />
Die norddeutsche Hi-Fi-Schmiede<br />
NAD hat ihren neu entwickelten<br />
Vollverstärker NAD C 356BEE vorgestellt.<br />
Über die sogenannte Modular<br />
Design Construction lässt sich per<br />
Einschubfach auf <strong>der</strong> Geräterückseite<br />
<strong>der</strong> Funktionsumfang erweitern.<br />
Bereits jetzt sei etwa das Phonovorverstärkermodul<br />
PP 375 aufrüstbar.<br />
NAD verweist bei dem ab sofort lieferbaren<br />
750-Euro-Boliden auf die niedrigsten<br />
Verzerrungs- und Rauschwerte<br />
seiner Preisklasse.<br />
Onkyo behebt Probleme<br />
Der Hi-Fi-Spezialist Onkyo stellt auf seiner<br />
Webseite überarbeitete Firmware<br />
für fünf aktuelle AV-Mehrkanalreceiver<br />
bereit. Für das Modell TX-NR807<br />
liegt die aktuelle Version 1.12 vor, für<br />
die Baureihen 1007, 3007 und 5007<br />
wurde das Release 1.11 veröffentlicht.<br />
Onkyo verweist auf stabilere Netzwerkfunktionen<br />
und eine optimierte<br />
Unterstützung für die Wie<strong>der</strong>gabe<br />
bestimmter Dateiformate.<br />
3-D-fähiges THX-Set von Onkyo<br />
Der Heimkinospezialist Onkyo erweitert<br />
sein Portfolio mit einem 3-D-fähigen<br />
9.2-Kanal-Heimkinovorverstärker, dem zugehörigen<br />
Leistungsverstärker (9 × 220<br />
Watt) und einem passenden Blu-ray-Player.<br />
Alle Elemente können sowohl als Komponentensystem<br />
als auch einzeln betrieben<br />
werden. Mit dem neuen 9.2-Kanal-Flaggschiff<br />
PR-SC5508 (2 499 Euro UVP) erfüllt<br />
Onkyo die Anfor<strong>der</strong>ungen, die an die<br />
weltweit fortschrittlichsten AV-Controller<br />
gestellt werden: THX-Ultra2-Zertifizierung,<br />
DLNA-1.5-Netzwerkfähigkeit, HDMI 1.4a<br />
mit Unterstützung für 3-D, HQV-Reon-VX-<br />
Videoprozessor und ISF-Bildkalibrierung.<br />
Drei leistungsfähige 32-Bit-DSP-Prozessoren<br />
gehören genauso zur Ausstattung<br />
wie sechs hochwertige PCM1795-192-<br />
Kilohertz/32-Bit-D/A-Wandler von Burr<br />
Brown. Der zugehörige THX-Ultra2-Pluszertifizierte<br />
9-Kanal-Leistungsverstärker<br />
nennt sich Onkyo PA-MC5500 (1 999 Euro<br />
UVP) und liefert kraftvolle 220 Watt pro<br />
Kanal bei sechs Ohm. Zu den beson<strong>der</strong>en<br />
Kennzeichen gehören laut Onkyo große,<br />
maßgefertigte Leistungstransistoren für<br />
die parallele Gegentaktverstärkung sowie<br />
ein massiver Ringkerntransformator<br />
für eine effektive Stromversorgung. Als<br />
Dritter im Bunde steht <strong>der</strong> Onkyo-Bluray-Player<br />
BD-SP808 (499 Euro UVP)<br />
seinen beiden Kollegen in puncto Leistung<br />
und Qualität in nichts nach. THXund<br />
DLNA-1.5-zertifiziert, kann auch<br />
er eine ganze Reihe zukunftsweisen<strong>der</strong><br />
Technologien sein Eigen nennen –<br />
einschließlich <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>gabe von Netzwerkstreams,<br />
Upscaling mit dem Marvel<br />
Qdeo Video Scaler sowie <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>gabe<br />
von AVCHD- und DivX-HD-Inhalten.<br />
TV-Ton funkt ans Hörgerät<br />
Eine ungewöhnliche Schnittstelle zwischen<br />
Hörgerät und Heimkino hat<br />
Siemens vorgestellt. Die „miniTek“ getaufte<br />
multifunktionale Fernbedienung<br />
ist kaum größer als eine Streichholzschachtel,<br />
wiegt nur 55 Gramm und steuert<br />
neben nahezu allen Siemens-Hörsystemen<br />
auf Wunsch auch die im Haushalt<br />
vorhandenen Blu-ray-Player, TV-Geräte<br />
o<strong>der</strong> Set-Top-Boxen. Adapter erlauben<br />
die Weiterleitung des Tons direkt<br />
ans Hörgerät.<br />
Nano goes Quadrat<br />
Apple hat die sechste Generation des<br />
iPod nano vorgestellt, dem zweitkleinsten<br />
Spross <strong>der</strong> iPod-Familie. Das Gehäuse<br />
ist jetzt quadratisch und die Bedienung<br />
erfolgt über einen Touchscreen.<br />
Die 8-GB-Version kostet 169 Euro, das<br />
16-GB-Modell 199 Euro.<br />
Philips mit Dockingstation für iPad<br />
Das iPad ist perfekt, um Spiele zu spielen und<br />
Videos anzusehen, aber <strong>der</strong> Klang des integrierten<br />
Lautsprechers ist vielen Nutzern zu<br />
schwach. Der neue Fidelio Docking-Lautsprecher<br />
DS8550 von Philips will den Sound aus<br />
iPod, iPhone o<strong>der</strong> iPad zaubern. Entwe<strong>der</strong><br />
durch die kabellose Bluetooth-Verbindung<br />
o<strong>der</strong> durch das Einsetzen des iPads ins Dock<br />
können Musik, Spiele und Videos mit einer<br />
erfreulichen Klangqualität genossen werden.<br />
Das Gerät verbindet sich kabellos über Bluetooth<br />
mit dem iPad, sodass auch während<br />
des Spielens o<strong>der</strong> beim Betrachten von Videos<br />
<strong>der</strong> Klang des externen Lautsprechers<br />
genossen werden kann. Auf Wunsch bietet<br />
<strong>der</strong> integrierte Akku des Fidelio eine durchschnittliche<br />
Spieldauer von fünf Stunden.<br />
Über die mitgelieferte Fernbedienung kann<br />
während <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>gabe <strong>der</strong> Track gewechselt<br />
o<strong>der</strong> die Lautstärke geregelt werden.<br />
Im Gehäuse kommen Vollbereichstreiber<br />
mit einer Effektivleistung von 30 Watt zum<br />
Einsatz. Eine zugehörige App bietet eine<br />
Reihe von Funktionen, die die Nutzung des<br />
Docking-Lautsprechers vereinfachen. Hierzu<br />
zählen einfaches Browsen durch die Musikbibliothek,<br />
komfortable Wie<strong>der</strong>gabe, Steuerung<br />
des 5-Band-Equalizers und ein Quick-<br />
Check über die verbleibende Akkulaufzeit<br />
des Docking-Lautsprechers.<br />
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18 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at
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nicht spätestens 7 Tage nach Erhalt <strong>der</strong> 3. Ausgabe schriftlich per Post o<strong>der</strong> Fax bei Auerbach Verlag und Infodienste GmbH, Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig gekündigt wurde.<br />
Bitte deutlich in Druckschrift ausfüllen:<br />
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<strong>Rückkehr</strong> <strong>der</strong> <strong>Röhre</strong><br />
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<strong>Röhre</strong>nvollverstärker von T.A.C., Canor<br />
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Ich bezahle per Kreditkarte per Bankeinzug per Rechnung<br />
Daten für die Zahlung per Kreditkarte:<br />
Name des Karteninhabers<br />
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Kontoinhaber<br />
Bitte einsenden an:<br />
Auerbach Verlag<br />
und Infodienste GmbH<br />
Lauchstädter Straße 20<br />
04229 Leipzig<br />
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Gültigkeit <strong>der</strong> Karte<br />
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Mir ist bekannt, dass ich innerhalb von zwei Wochen nach Bestellung ohne Begründung bei Auerbach Verlag und Infodienste GmbH,<br />
Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig per Post o<strong>der</strong> Fax wi<strong>der</strong>rufen kann. Maßgeblich ist <strong>der</strong> Tag <strong>der</strong> Absendung (Poststempel genügt).<br />
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(03 41) 1 49 55-11<br />
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APPLE AIRPLAY<br />
Was bringt das neue System?<br />
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Apple Airplay – gegen<br />
den Strom<br />
Audiostreaming war bisher eng mit dem Netzwerkstandard UPnP verknüpft, den die<br />
meisten netzwerkfähigen Heimkinogeräte bis auf wenige Ausnahmen integriert haben.<br />
Der Computerhersteller Apple will dies nun än<strong>der</strong>n, indem er seinen eigenen<br />
Standard kreiert, <strong>der</strong> bereits jetzt von einigen Branchengrößen aufgenommen wurde.<br />
Apple ist bekannt dafür, gegen den<br />
Strom zu schwimmen und dabei immer<br />
wie<strong>der</strong> mit neuen Produkten aufzutauchen,<br />
die den Markt gewaltig aufwühlen.<br />
Dieses Mal präsentieren die Kalifornier<br />
keine absolute Weltneuheit, doch sie gehen<br />
einer ihrer weiteren Lieblingsbeschäftigungen<br />
nach: Sie machen den direkten<br />
Mitbewerbern durch eigene Produkte den<br />
Markt streitig – und <strong>der</strong> Erfolg gab ihnen<br />
bis dato meistens recht. Wenn es bisher<br />
darum ging, Musik vom Computer aus an<br />
die Hi-Fi-Anlage zu streamen, geschah dies<br />
in <strong>der</strong> Regel über einen UPnP/DLNA*-<br />
basierten Server. Viele aktuelle AV-Receiver<br />
sind ebenso als Streaming-Client*<br />
verwendbar und unterstützen ebenjenes<br />
Server-Protokoll. Apple schlug nun einen<br />
eigenen Weg ein und stellte während <strong>der</strong><br />
letzten Produktpräsentation in San Francisco<br />
Neuerungen vor, die selbst so manchen<br />
Hi-Fi-Partner auf <strong>der</strong> parallel laufenden IFA<br />
in Berlin überraschten. Das neueste Software-Update<br />
des Multimedia-Verwaltungsprogrammes<br />
iTunes auf Version 10 hat<br />
neben einem neuen Logo das hauseigene<br />
soziale Musiknetzwerk Ping und die neue<br />
Streaming-Technologie Airplay integriert.<br />
Mit <strong>der</strong> aktuellen Version soll es zukünftig<br />
möglich sein, direkt von iTunes aus –<br />
egal ob dieses auf einem Mac-Computer<br />
o<strong>der</strong> Windows-PC installiert ist – Musik auf<br />
ein Airplay-kompatibles Gerät zu streamen*.<br />
Das geschieht zudem vollkommen<br />
kabellos über das 2,4-Gigahertz-WLAN*-<br />
Netz. Für die Funkverbindung müssen sowohl<br />
Computer mit installiertem iTunes als<br />
auch das Airplay-fähige Gerät, wie etwa<br />
ein AV-Receiver, per Ethernet-Leitung o<strong>der</strong><br />
Wireless mit dem Router im Heimnetzwerk<br />
verbunden sein. Der PC ist damit Server<br />
und <strong>der</strong> AV-Receiver Client. Die Steuerung<br />
Partner-Liste<br />
Bestätigte Apple-Airplay-Partner<br />
Bowers & Wilkins<br />
Denon<br />
iHome<br />
JBL<br />
Marantz<br />
Zusätzliche Bridgeco-Partner<br />
Arcam<br />
Grundig<br />
Harman Kardon<br />
Loewe<br />
Nokia<br />
Philips<br />
Pioneer<br />
Speakercraft<br />
Terratec<br />
Thomson<br />
Nicht unterstützt von z.B.<br />
Yamaha<br />
VON TORSTEN PLESS<br />
Bil<strong>der</strong>: Auerbach Verlag, B&W, Denon, iHome<br />
20 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 92
<strong>der</strong> auf dem Server hinterlegten Musikfiles<br />
kann direkt vom Computer aus vorgenommen<br />
werden (noch eleganter: direkt vom<br />
Apple-Handy). Soll die auf einem iPad,<br />
iPhone o<strong>der</strong> iPod touch hinterlegte iTunes-<br />
Bibliothek an den Client gestreamt werden,<br />
benötigen Sie das für November angekündigte<br />
Firmware-Upgrade iOS 4.2.<br />
Gelungene Zusammenarbeit<br />
An <strong>der</strong> Entwicklung von Apples Airplay ist<br />
die Firma Bridgeco maßgeblich beteiligt, die<br />
bereits in den vergangenen Jahren mit ihrer<br />
eigenen Streaming-Technologie Jukeblox<br />
von sich reden machte. Neben Apple sind<br />
bereits Firmen wie Microsoft, Napster und<br />
Last.fm direkte Partner von Bridgeco. Interessanterweise<br />
besteht auch eine Kooperation<br />
mit <strong>der</strong> Digital Living Network Alliance<br />
(DLNA), die den UPnP-Standard integriert<br />
und bisher die Vorreiterstellung in <strong>der</strong> digitalen<br />
Gerätekommunikation zwischen<br />
Computer und Unterhaltungselektronikmedium<br />
innehatte. Durch die Zusammenarbeit<br />
mit Apple soll es ab sofort allen zukünftigen<br />
Geräten mit verbauter Jukeblox-Technologie<br />
möglich sein, Airplay zu nutzen und<br />
damit Audiofiles von iTunes o<strong>der</strong> iOS-4.2-<br />
Geräten aus zu streamen. Die beiden USamerikanischen<br />
Firmen Apple und Bridgeco<br />
gaben bereits eine erste gemeinsame Liste<br />
mit Herstellern bekannt, die zukünftig den<br />
Airplay-Standard unterstützen werden. Damit<br />
gestattet <strong>der</strong> Computerriese mit dem<br />
weißen Apfel erstmals den Zugriff auf<br />
die iTunes-Bibliothek durch Drittanbieter.<br />
Dazu zählt die Hi-Fi-Schmiede Bowers &<br />
Wilkins, die beiden AV-Receiver-Spezialisten<br />
Denon und Marantz,<br />
die Allroun<strong>der</strong> von JBL und die<br />
auf iPod-Produkte spezialisierte<br />
Firma iHome. Es ist noch nicht<br />
offiziell von Apple bestätigt,<br />
aber weitere Firmen tragen<br />
bereits die Jukeblox-Streaming-<br />
Technologie in sich. Auf ihrer<br />
offiziellen Website werden die<br />
Unterhaltungselektronikfirmen<br />
Harman Kardon, Philips, Pioneer,<br />
Loewe, Grundig, Arcam und<br />
einige weitere genannt. Aller<br />
Voraussicht nach werden auch<br />
diese Hersteller in Zukunft ihre<br />
Geräte mit einem Airplay-ready-<br />
Logo versehen.<br />
Mit dem Update auf iTunes 10 erhalten Sie ab sofort die Möglichkeit,<br />
direkt von iTunes aus Musik zu streamen<br />
Mit einer Kombination aus Client und Lautsprecher macht<br />
iHome die neue Streaming-Technologie transportabel<br />
Neueste Produkte<br />
Zum aktuellen Zeitpunkt gibt es<br />
noch kein offiziell bestätigtes<br />
Produkt, das bereits in <strong>der</strong> Lage<br />
ist, über Airplay zu streamen;<br />
das Warten dürfte jedoch bald<br />
ein Ende haben. Die ersten<br />
Airplay-fähigen Geräte werden<br />
<strong>der</strong> bereits im vergangenen<br />
Monat veröffentlichte Denon-<br />
AV-Receiver AVR-4311 CI und<br />
die Kompaktanlage RCD-N7<br />
sein. Die Produkte werden laut Herstellerangaben<br />
im Herbst dieses Jahres mit<br />
einem Firmware-Upgrade versehen, das die<br />
Apple-Streaming-Technologie freischalten<br />
soll. Während iHome bereits angekündigt<br />
hat, in diesem Jahr noch ein Wireless-Speaker-System<br />
auf den Markt zu bringen, lässt<br />
sich bei <strong>der</strong> britischen Lautsprecherschmiede<br />
Bowers & Wilkins bislang nur spekulieren,<br />
wie die Streaming-Technologie in die<br />
Produktpalette integriert wird. Es ist davon<br />
auszugehen, dass zukünftig noch mehr Firmen<br />
auf die Airplay-Technologie aufspringen<br />
werden und dass Apple damit einen<br />
weiteren Schritt getan hat, um sich im heimischen<br />
Wohnzimmer einzunisten.<br />
Roland Krüger<br />
Marketing-Manager<br />
von Denon<br />
Herr Krüger, gerade<br />
wurde die Denon-<br />
RCD-N7-Kompaktanlage<br />
als weltweit<br />
erstes Apple-Airplay-fähiges<br />
Gerät<br />
vorgestellt. Wann<br />
können wir mit <strong>der</strong><br />
Markteinführung in<br />
Deutschland rechnen?<br />
Die Anlage wird Ende Oktober in Deutschland<br />
erhältlich sein und ohne Lautsprecher<br />
699 Euro, mit Lautsprechern 809 Euro kosten.<br />
Das entsprechende Airplay-Upgrade<br />
wartet noch auf die Freigabe und wird<br />
voraussichtlich im November für 49 Euro<br />
verfügbar sein. Es kann zu Hause nach<br />
Registrierung auf <strong>der</strong> Denon-Upgrade-<br />
Seite bequem über die Firmware-Upgrade-<br />
Funktion des Gerätes eingespielt werden.<br />
„Eine sinnvolle Ergänzung“<br />
Der Marketing-Manager von Denon, Roland Krüger, im Gespräch über Apple Airplay<br />
Das Airplay-Update soll für 49 US-<br />
Dollar erhältlich sein. Können wir mit<br />
diesem Preis auch für Updates <strong>der</strong> aktuellen<br />
Denon-Receiver rechnen?<br />
Ja, zeitgleich mit dem Upgrade für CEOL<br />
wird für die Modelle AVR-3311 und AVR-<br />
4311 eine Firmware angeboten werden,<br />
mit <strong>der</strong> man die Airplay-Funktionalität für<br />
49 Euro ergänzen kann.<br />
Sehen Sie in <strong>der</strong><br />
neuen Technologie<br />
eine Konkurrenz<br />
für den<br />
bisherigen Streaming-Standard<br />
DLNA/UPnP?<br />
Nein, definitiv<br />
nicht. Es ist eine<br />
sinnvolle Ergänzung,<br />
die die an<strong>der</strong>en<br />
Netzwerkfunktionen vielleicht sogar<br />
ein wenig attraktiver machen soll und dazu<br />
führt, dass immer mehr User zusätzlich<br />
an<strong>der</strong>e Funktionen, wie auch DLNA-Streaming,<br />
von einer NAS nutzen werden.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
Inhalte 21
Heimkino von Bose<br />
Heimkinokomplettsysteme sollen ihren Nutzern ein fertiges Produkt liefern, das<br />
einfach zu installieren und von je<strong>der</strong>mann bedienbar ist. Dass dies nicht <strong>der</strong> gängige<br />
Standard ist, haben die Entwickler von Bose erkannt, und das vielleicht benutzerfreundlichste<br />
System entwickelt.<br />
VON TOrSTEN PlESS<br />
1/6: Das Unify-System führt auf verständliche<br />
Weise durch den Einrichtungsvorgang<br />
2/6: Der ADAPTiQ-Vorgang misst die vorhandene<br />
Raumakustik ein und passt diese optimal an<br />
3/6: Der Bose-Controller lernt anschließend<br />
sämtliche Fernbedienungen und ersetzt diese<br />
Bil<strong>der</strong>: Auerbach Verlag, Bose<br />
22 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at
Und wie<strong>der</strong> einmal hat es Bose geschafft,<br />
ein innovatives Produkt auf<br />
den Markt zu bringen, das wir in ähnlicher<br />
Art wohl bald auch bei an<strong>der</strong>en Herstellern<br />
finden werden. Mit <strong>der</strong> neuen Lifestyle-<br />
Serie um die Königsklasse V-Class und<br />
den Einstiegsgeräten <strong>der</strong> T-Class bietet<br />
Bose ein intelligentes 5.1-Surround-Wie<strong>der</strong>gabesystem.<br />
Falls Ihnen Begriffe wie<br />
„HDMI“ o<strong>der</strong> „Component“ unverständlich<br />
sind, könnte dieses Set Ihres Rätsels<br />
Lösung sein. Aus einer Liste mit über 26<br />
Gerätebezeichnungen wie „Blu-ray-Player“<br />
o<strong>der</strong> „Playstation“ wählen Sie einfach Ihre<br />
vorhandenen Zuspieler aus und das Bose<br />
Lifestyle zeigt Ihnen auf dem Fernseher<br />
bildhaft, welches Kabel wohin gehört.<br />
Zuvor bauen Sie das Lifestyle-System mithilfe<br />
<strong>der</strong> Schritt-für-Schritt-Abfolge in<br />
<strong>der</strong> Bedienungsanleitung auf. Praktisch:<br />
Die Kapitel eins bis vier entsprechen den<br />
Nummerierungen auf den Kartons. Die<br />
Aufbauanleitung verzichtet auf sämtliche<br />
Fachbegriffe und veranschaulicht die Installation<br />
lieber mit großen Bil<strong>der</strong>n. Ist das<br />
Gerät aufgebaut und mit einem TV-Bildschirm<br />
verbunden, übernimmt ab diesem<br />
Punkt das On-Screen-Menü die weitere<br />
Führung. Die praktischen Hilfestellungen<br />
beruhen auf Boses patentierter Unify-<br />
Technologie. Auch die Einbindung <strong>der</strong> Zuspieler<br />
verläuft auf sehr einfache Art und<br />
die Fernbedienungserkennung an<strong>der</strong>er<br />
Geräte funktioniert problemlos. Über den<br />
hauseigenen Signalgeber lassen sich alle<br />
angeschlossenen Zuspieler steuern. Selbst<br />
bei ausgeschaltetem TV-Bildschirm werden<br />
auf dem zweizeiligen Display eingestellte<br />
Radiosen<strong>der</strong> und aktuell abgespielte<br />
Titel angezeigt.<br />
Vier Versionen<br />
Boses Lifestyle-System ist in vier unterschiedlichen<br />
Versionen erhältlich, die sich<br />
je nach Preiskategorie in <strong>der</strong> Anschlussvielfalt,<br />
den Lautsprechern und <strong>der</strong> Fernbedienung<br />
unterscheiden. Alle Modelle besitzen<br />
dafür die intelligente Unify-Technologie<br />
und setzen auf dieselbe nutzerfreundliche<br />
Bedienung. Das größte Set <strong>der</strong> Lifestyle-<br />
Serie, das V35, ist für einen Preis von 5 050<br />
Euro erhältlich und verfügt über insgesamt<br />
vier HDMI-Eingänge. Mit fünf analogen<br />
Audioeingängen, zwei optischen und koaxialen<br />
sowie zwei Component-Inputs setzt<br />
das V35 auf wahre Anschlussvielfalt. Für<br />
die digitale Musikbibliothek liegt dem V35<br />
sowie <strong>der</strong> nächstkleineren Ausführung V25<br />
(3 950 Euro) eine iPod-Dockingstation bei.<br />
Die passende Verbindung zu Boses Acoustimass<br />
tragen auch die beiden kleineren<br />
Geschwister T20 (2 800 Euro) und T10<br />
(2 250 Euro). Dieser Subwoofer wird mit<br />
dem Bedienmodul verbunden und versorgt<br />
gleichzeitig die fünf kleinen Breitbandlautsprecher<br />
mit ihrem Signal. Je nach System<br />
unterscheiden sich die Lautsprecher in ihrer<br />
Art: Beim Flaggschiff V35 kommen die Jewel<br />
Cubes zum Einsatz, die Sets V25 und T20<br />
wurden mit dem Modell Direct/Reflecting<br />
ausgestattet. Beiden ist gemein, dass sich<br />
die Doppelmembranen <strong>der</strong> Font- und<br />
Surround-Speaker gegeneinan<strong>der</strong> eindrehen<br />
lassen. Während die eine Membran<br />
auf den Hörer ausgerichtet ist, blickt<br />
die an<strong>der</strong>e in Richtung Seitenwand, um<br />
Raumreflexionen zu verstärken. In stark<br />
reflektieren<strong>der</strong> Umgebung funktioniert<br />
dies zwar gut, doch in Räumen mit sehr<br />
diffus streuenden Möbeln kann die Technologie<br />
nicht alle ihre Möglichkeiten ausspielen.<br />
Klanglich gesehen schaffen es die<br />
kleinen Würfel nicht, den ganz großen<br />
Kinosound nach Hause zu bringen. Dafür<br />
bildet das System einen guten räumlichen<br />
Surround-Klang im Heimkino ab. Durch<br />
die geringe Größe <strong>der</strong> Lautsprechermembran<br />
kommt es prinzipbedingt zu einer<br />
Anhebung im Hochtonbereich, <strong>der</strong> aber<br />
nicht negativ auffiel und sich bezüglich<br />
<strong>der</strong> Frequenz gut mit dem Center und<br />
Subwoofer arrangiert.<br />
Mit <strong>der</strong> neuen Lifestyle-Serie hat Bose ein<br />
All-in-one-Heimkinoset entwickelt, das beson<strong>der</strong>s<br />
durch seine benutzerfreundliche<br />
Art sowohl beim Aufbau als auch bei <strong>der</strong><br />
Einrichtung glänzt. Mit seinen vier verschiedenen<br />
Versionen ist für jeden Anspruch das<br />
passende System dabei.<br />
4/6: Aus einer übersichtlichen Liste wählt man<br />
seine bereits vorhandenen Zuspieler aus ...<br />
... 5/6: und das Bose-Lifestyle-System zeigt Ihnen<br />
die optimale Verbindung zwischen den Geräten<br />
6/6: Nach kurzer Einrichtungszeit hat man mit<br />
Bose sein eigenes Heimkino aufgebaut<br />
Inhalte 23
Surround-Experience:<br />
Lichtmond<br />
Sphärische und trotzdem strukturierte reiz, <strong>der</strong> unterschwellig nie verloren geht.<br />
Tonmalereien entführen in tiefenentspannende<br />
Klangwelten, <strong>der</strong>en räumliche wortweise o<strong>der</strong> als Satzfragmente jeweils<br />
So sind die rezitierten Gedichte zum Teil<br />
Weite zwischen nah und fern fließend aus einem an<strong>der</strong>en Lautsprecher zu vernehmen.<br />
Begleitet werden diese Wech-<br />
zum Bild gleitet. Die Kontraste im Surround-Klangfeld<br />
erhöhen dezent immer sel von ästhetisch nicht vor<strong>der</strong>gründigen<br />
wie<strong>der</strong> aufs Neue den Aufmerksamkeits- Delay-Effekten (sehr kurze, aufeinan<strong>der</strong>folgende<br />
Echos) sowie surreal erweiterten<br />
Raum- und Hall-Effekten. Dies geschieht<br />
hinter dem Zuhörer, neben und auch in<br />
<strong>der</strong> frontalen Ebene. Wir sprachen mit den<br />
Machern des Projektes, das am 1. Oktober<br />
2010 veröffentlicht wurde.<br />
VON JeNS VOigt<br />
SL<br />
90°<br />
FL<br />
SBL<br />
SUB1<br />
30° 30°<br />
Eine Erweiterung des 5.1-Kreises für Surround<br />
nach ITU 775 ist die hier abgebildete 7.1-Variante,<br />
wie sie für Lichtmond genutzt wurde<br />
C<br />
SUB2<br />
FR<br />
150° 150°<br />
SBR<br />
90°<br />
SR<br />
In welchen verschiedenen Varianten/Formaten wird es Lichtmond zur Veröffentlichung<br />
auf dem Markt geben? Welche Formate sind in Planung?<br />
- Lichtmond wird zunächst als 7.1-, 5.1- und 2.0-Blu-ray mit Full-HD-Animationen<br />
mit zehn Animationssongs und zusätzlich beigefügter CD veröffentlicht. Auf <strong>der</strong> CD<br />
befinden sich 14 Songs. Die vier Bonustitel sind in den Gesamtablauf<br />
eingebunden. Die Animationen haben genau wie die CD fließende Übergänge,<br />
sodass man Lichtmond „in einem Rutsch“ genießen kann.<br />
- Parallel wird Lichtmond für die Übergangszeit von DVD auf Blu-ray auch als<br />
DVD, ebenfalls mit beigelegter CD, veröffentlicht.<br />
- Daneben gibt es die Onlineveröffentlichung <strong>der</strong> 14 Lichtmond-Songs.<br />
- Zusätzlich arbeitet man schon an <strong>der</strong> Umsetzung einer Real-3-D-Blu-ray, die dann die<br />
„Krönung“ <strong>der</strong> Lichtmond-Welt darstellt. Dazu müssen alle Songs in einem<br />
aufwendigen Verfahren stereoskopisch neu geren<strong>der</strong>t werden, um den vollen und<br />
echten 3-D-Genuss zu ermöglichen.<br />
Bil<strong>der</strong>: Auerbach Verlag, Lichtmond<br />
24 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at
Wer genau ist Lichtmond, was ist das<br />
Konzept dahinter?<br />
Lichtmond besteht zunächst aus den Brü<strong>der</strong>n<br />
Martin und Giorgio Koppehele, die<br />
die magischen Klanglandschaften erschaffen.<br />
Diese sind die Grundlage für die Melodien<br />
und englischen Texte, die Giorgios<br />
Frau Suna darauf komponiert. Martins<br />
Frau Gabi schreibt die deutschen Liebesgedichte<br />
dazu. Das Konzept ist eine Reise<br />
durch elektronische Klangwelten, gepaart<br />
mit den faszinierenden Stimmen <strong>der</strong> Gastmusiker<br />
und den Bildwelten – Musik für alle<br />
Sinne sozusagen.<br />
Wie betiteln Sie die Musikrichtung von<br />
Lichtmond?<br />
Wir sind sicher im Genre Ambient-Pop und<br />
Chill-out anzusiedeln. Das Ganze unterscheidet<br />
sich von rein instrumentaler Ambient-<br />
und Chill-out-Musik jedoch durch<br />
richtige Songstrukturen und klassische Pop-<br />
Vocals. Für uns ist es einfach „Seelenmusik“.<br />
Die Masterminds hinter dem Projekt: Giorgio und Martin Koppehele in ihrem Münchener Studio, in<br />
dem auch schon Ambra produziert wurde<br />
Inwieweit ist Lichtmond ein Nachfolgeprojekt<br />
von Ambra?<br />
Wir haben bei Ambra sehr erfolgreich echten,<br />
diskreten Surround-Sound für das Medium<br />
DVD produziert. Das wollten wir auf<br />
noch höherem technischen Niveau mit einer<br />
etwas geän<strong>der</strong>ten musikalischen Ausrichtung<br />
auf <strong>der</strong> Blu-ray fortführen. Bei Ambra<br />
hatten wir Zugriff auf Naturaufnahmen, die<br />
aber als Archivmaterial eine feste Struktur<br />
hatten. Bei Lichtmond können wir im Gegensatz<br />
dazu unsere eigenen Bildideen mit<br />
dem spanischen Animationsteam als High-<br />
End-Animationen realisieren.<br />
Welche technischen Highlights bietet<br />
Lichtmond und wieso wird es neue<br />
Maßstäbe setzen?<br />
Lichtmond nutzt alle Vorteile <strong>der</strong> Blu-ray<br />
aus, neben 5.1 und 2.0 gibt es auch echten<br />
7.1-Surround-Sound – wie im Kino und<br />
jetzt auch für die heimischen vier Wände als<br />
Musik-Blu-ray. Auch bei Ambra haben wir<br />
bereits in 7.1 gemischt, aber es gab noch<br />
keine Medien und Wie<strong>der</strong>gabegeräte dafür.<br />
Heute besitzen viele Blu-ray-Player analoge<br />
7.1-Surround-Ausgänge. Die Animationen<br />
werden in Full-HD berechnet und bieten so<br />
die zurzeit maximal mögliche Bildqualität.<br />
So ist unsere Surround-Musik mit ihren eigens<br />
geschaffenen Bildwelten einzigartig<br />
und sicher richtungsweisend für den Begriff<br />
„New Media“.<br />
In dieser Studioumgebung wurden die Stimmen<br />
und die Instrumente aufgenommen<br />
Wie wurden die Instrumente und die<br />
Stimmen aufgenommen, bearbeitet<br />
und abgemischt?<br />
Alle analogen Signale, wie Gesang und<br />
Akustikgitarren, wurden mit Neumann-Mikrofonen<br />
wie dem U 87 Ai abgenommen,<br />
im SPL-Gold Channel 1 mit analoger <strong>Röhre</strong>ntechnik<br />
verstärkt und direkt in unsere<br />
MOTU-Analog-Digital-Wandler eingespeist,<br />
die mit <strong>der</strong> Audioworkstation verbunden<br />
sind. Mit <strong>der</strong> Software „Logic 9 Pro“ wurde<br />
alles in 24 Bit und 192 Kilohertz aufgenommen<br />
und bearbeitet, um die maximal mögliche<br />
Audioqualität zu gewährleisten. Alle<br />
Surround-Mischungen fanden auf dieser<br />
Plattform digital statt.<br />
Mit welcher Größe <strong>der</strong> Lautsprecherund<br />
Surround-Anordnung haben Sie<br />
produziert?<br />
Wir haben die sieben Surround-Lautsprecher<br />
in 3/4.1-Aufstellung gemäß 5.1-Kreis<br />
nach ITU 775 angeordnet, also mit zusätzlichen<br />
Seite/Mitte-links- und -rechts-Lautsprechern<br />
aufgestellt. Wir benutzen für alle<br />
sieben Kanäle gleich große Lautsprecher <strong>der</strong><br />
Firma Genelec mit Subwoofer.<br />
Thomas E. Killinger und Saskia Phillips leihen<br />
dem Projekt ihre Stimme<br />
Welche Rolle spielte eine bestimmte<br />
Verteilung <strong>der</strong> Klänge im Raum – gab es<br />
eine Surround-Ästhetik?<br />
Lichtmond stellt eine spannende Reise durch<br />
Klangwelten und Full-HD-Animationen dar.<br />
Somit waren wir in <strong>der</strong> Anordnung <strong>der</strong> Signale<br />
dank diskretem Blu-ray-7.1-Surround-<br />
Sound völlig frei. Wir konnten kreativ mit<br />
<strong>der</strong> räumlichen Platzierung <strong>der</strong> Signale<br />
umgehen, z. B. den Sprecher ausgehend<br />
von <strong>der</strong> Mitte 360 Grad um den Hörer<br />
kreisen lassen.<br />
Legen Sie bei <strong>der</strong> Erarbeitung eines<br />
Stückes Wert auf eine hohe erfahrbare<br />
Dynamik <strong>der</strong> Musik im technischen<br />
Sinne o<strong>der</strong> auf eine hohe Kompatibilität<br />
mit kleineren Abhörlautsprechern?<br />
Primär ist uns eine hohe Gesamtdynamik<br />
wichtig – abhängig vom jeweiligen Song natürlich.<br />
Der Titel „Wenn des Mondes Strahl“<br />
ist eher experimentelle Elektronik mit vielen<br />
Instrumentalpassagen und Gitarren.<br />
Dort ist eine höhere Dynamik – auch vom<br />
künstlerischen Standpunkt – gegeben als<br />
bei einem Ambient-Pop-Song wie „Shine<br />
On Me“. Aber auch dort ist die große Dynamik<br />
<strong>der</strong> Blu-ray im Intro erfahrbar: Von einer<br />
einzelnen Singstimme baut sich auf alle<br />
Surround-Positionen verteilt eine Art großer<br />
Choral auf. Dadurch klingt Lichtmond auf<br />
kleineren Surround-Systemen – auch in 5.1 –<br />
sehr homogen und transparent.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
Inhalte 25
Großes Kino für die Ohren<br />
Im Vergleich zu den Augen ist das Gehör um einiges feiner. Diesen Umstand machen<br />
sich Künstler zunutze. Die treibende Kraft ist hierbei <strong>der</strong> Wunsch des Schaffenden,<br />
dem Rezipienten eine Realität vorzugaukeln, ohne dass dieser die Offensichtlichkeit<br />
<strong>der</strong> Illusion bemerkt. Dabei spielt die Intensität <strong>der</strong> Wahrnehmung eine große Rolle.<br />
Die Psychoakustik, wie dieser Bereich benannt<br />
ist, befasst sich mit dem Zusammenspiel<br />
<strong>der</strong> physikalischen Umstände <strong>der</strong><br />
Schallerzeugung, -übertragung, -wirkung<br />
und des Hörereignisses. Welche Umstände<br />
tragen zur Erzeugung bestimmter Gefühle<br />
und Reaktionen bei?<br />
Wissenschaftler beschäftigen sich schon<br />
seit Jahrhun<strong>der</strong>ten mit dem Hörempfinden.<br />
Musiker quälen sich seit Jahrhun<strong>der</strong>ten mit<br />
<strong>der</strong> Frage, warum bestimmte Tonlagen eher<br />
traurig, an<strong>der</strong>e vorwiegend heiter klingen.<br />
Der Wi<strong>der</strong>klang von Dur- und Molltonlagen<br />
resultiert aber hauptsächlich aus <strong>der</strong> Summe<br />
an Erfahrungen und dem kulturellen Hintergrund.<br />
In unserem abendländischen Kulturkreis<br />
gilt ein Stück in Dur als tendenziell<br />
heiter, ein Musikstück in Moll als eher traurig.<br />
Wie ein Komponist die Musik erschafft,<br />
so stellen Autoren und Filmregisseure Szenarien<br />
nach, wobei Momente im Bild festgehalten<br />
werden. Komponisten und Toningenieure<br />
liefern die passende akustische<br />
Untermalung, die entwe<strong>der</strong> verstärkend,<br />
abschwächend o<strong>der</strong> neutral wirkt.<br />
Die passende Atmosphäre<br />
Psychoakustik hat nur entfernt etwas mit<br />
dem Klassiker von Alfred Hitchcock zu tun.<br />
In Filmen bedient man sich einiger psychoakustischer<br />
Effekte, um das Erlebnis für den<br />
Zuschauer zu intensivieren. Unvergessen ist<br />
VON ThOmAS KöhRe<br />
die Duschszene, in <strong>der</strong> Anthony Perkins mit<br />
einem Messer bewaffnet sein Opfer malträtiert.<br />
Diese Szenerie wurde von Hitchcock<br />
nicht nur durch exzellente Schnitte und<br />
Perspektiven dargestellt, son<strong>der</strong>n auch mit<br />
prägenden Streicherakkorden unterlegt.<br />
Der Zuschauer identifiziert sich mit dem potenziellen<br />
Opfer. Die Bedrohung, die Überraschung,<br />
die Angst ist förmlich zu spüren.<br />
Das stakkatohafte Einsetzen <strong>der</strong> Streicher<br />
beim Mordakt bleibt beim Zuschauer haften.<br />
Hört man abseits dieses Filmes nun<br />
ähnlich abrupte Streicheinlagen, assoziiert<br />
das menschliche Gehirn sofort eine Bedrohung.<br />
Selbst turtelnde Täubchen auf einer<br />
Telegrafenleitung würden in einem Film<br />
Bil<strong>der</strong>: Disney/Pixar, Eurovideo, Universal Pictures Home, Universum<br />
26 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at
sofort in Gefahr geraten, hörte man Streicheinlagen<br />
wie aus Hitchcocks Klassiker.<br />
Dieses doch sehr offensichtliche Beispiel<br />
soll nur ein Einstieg in die ungemein komplexe<br />
Welt des menschlichen Gefühlslebens<br />
sein. Die Möglichkeiten <strong>der</strong> Beeinflussung<br />
sind schließlich noch viel subtiler, als sie zu<br />
sein scheinen. Wahrnehmung ist Wirklichkeit,<br />
nicht nur im Film. Eine Wahrnehmung,<br />
die nicht bewusst geschieht, kann den Zuschauer<br />
in den Bann des Geschehens ziehen.<br />
Sie kann sogar Gefühle wie Angst und<br />
Freude o<strong>der</strong> Empfindungen wie Wärme und<br />
Kälte erzeugen. Doch wie ist das möglich?<br />
Vom menschlichen Hörvermögen<br />
Das menschliche Gehör versteht sich auf<br />
Frequenzen von ca. 20 Hertz (Hz) bis<br />
20 000 Hz, was etwa zehn Oktaven entspricht.<br />
Es kann selbst feinste Tonunterschiede<br />
differenzieren. Bis 100 Hz steigt<br />
<strong>der</strong> Grad, in dem verschiedene Töne unterschieden<br />
werden können, noch linear,<br />
darüber hinaus logarithmisch an. Je höher<br />
ein Ton ist, desto schwieriger wird es für<br />
das menschliche Gehör, diesen von einem<br />
nicht wesentlich tieferen bzw. höheren<br />
Ton zu unterscheiden. Ab ungefähr 140<br />
Dezibel (dB) wird die Schmerzgrenze des<br />
menschlichen Gehörs erreicht. Aber auch<br />
schon ein geringerer Schalldruck kann<br />
unangenehm sein und Unwohlsein hervorrufen.<br />
Dauerbeschallung mit ca. 85 dB<br />
kann zu dauerhaften Hörschäden führen.<br />
Zwei Größen sind bei <strong>der</strong> Einordnung des<br />
menschlichen Gehörs wichtig: die Lautstärke<br />
(Schalldruck) und die Tonhöhe. Letztere<br />
wird als wie<strong>der</strong>gegebene Frequenz eines<br />
Tons in Hertz beschrieben. Die Lautstärke<br />
wird in einem künstlich geschaffenen Wert –<br />
Dezibel – angegeben. Als Nullpunkt dient<br />
die Hörschwelle. In logarithmischem Maß<br />
entfernt sich die Lautstärke von <strong>der</strong> für den<br />
Menschen wahrgenommenen Stille – ein<br />
Soundanalyse: Eingangsszene „Star Wars“ – Angriff auf Rebellenschiff<br />
Lautstärke<br />
Sekunden<br />
Geschehen<br />
Soundeffekte<br />
C3PO und R2D2 geraten<br />
auf dem Schiff <strong>der</strong><br />
Rebellenallianz in einen<br />
Hinterhalt<br />
Hochfrequente Sirenen,<br />
tieffrequentes dumpfes<br />
Brummen des Schiffsantriebs.<br />
Nach Eröffnungsfanfaren<br />
tritt die Musik<br />
in den Hintergrund, ohne<br />
zu entschwinden<br />
10 20 30<br />
C3PO erörtert seinem Roboterfreund<br />
die gefährliche Situation<br />
Während Hintergrundeffekte und<br />
Musik auf gleichem Level bleiben, tritt<br />
nun das Gespräch zwischen den beiden<br />
Robotern in den Vor<strong>der</strong>grund. Die<br />
Grundstimmung bleibt bedrohlich. Die<br />
prägende Musik und die Soundeffekte<br />
werden nicht gedämpft<br />
C3PO und R2D2 entschwinden<br />
„Wir werden alle<br />
sterben“ – klar<br />
analysiert C3PO die<br />
ausweglose Situation.<br />
Die Effekte treten in<br />
den Hintergrund, die<br />
Musik tritt hervor und<br />
entzerrt den bedrohlichen<br />
Moment<br />
Dialog<br />
Soundeffekte<br />
Musik<br />
Wissen 27
„Das Boot“: Musik wird sehr spärlich eingesetzt. Auf dem Turm dominieren<br />
das Scheppern des Gewitters und <strong>der</strong> Wind. Die Crew muss sich anstrengen,<br />
um gehört zu werden. Die Sprache ist deutlich leiser als die Effekte<br />
Stille als Kunstmittel: Tieffrequente Töne des Bootes und das „Ping“ des<br />
Sonars als krasser Kontrast. Beklemmung wird durch die Surround-Abmischung<br />
erzeugt, in <strong>der</strong> die Umgebung den Zuschauer einschließt<br />
Streitgespräch mit 50 dB ist also nicht einmal<br />
halb so laut wie ein Presslufthammer<br />
mit 100 dB.<br />
Zielgerichtetes Hören<br />
Das Hörerlebnis besteht nicht nur aus einem<br />
klaren Ton, son<strong>der</strong>n aus einer Vielzahl von<br />
Untertönen, die bei <strong>der</strong> Schallausbreitung<br />
im Raum entstehen. Wände werfen Schallwellen<br />
zurück, Gegenstände reflektieren<br />
sie in an<strong>der</strong>e Richtungen o<strong>der</strong> schlucken<br />
sie dabei teilweise bzw. ganz. Es kommt zu<br />
Laufzeitunterschieden und Verfälschungen.<br />
Der Höreindruck entsteht schließlich durch<br />
die Aufnahme des vielfältigen Schallbündels<br />
durch das Ohr. Das menschliche Gehirn erstellt<br />
aus all diesen diffusen Schalleindrücken<br />
die Hörsituation. Nimmt man die gleiche<br />
Szenerie mit einem Mikrofon auf und spielt<br />
das tonale Kau<strong>der</strong>welsch erneut ab, wird<br />
man verwun<strong>der</strong>t über das Ergebnis sein:<br />
Eine eindeutige Zuordnung von Stimmen<br />
und Geräuschen zu bestimmten Personen<br />
o<strong>der</strong> Richtungen fällt schwer. Die Wissenschaft<br />
erforscht nun die genauen Vorgänge<br />
im Gehirn und ermöglicht Rückschlüsse,<br />
welche Hörsituationen welche Reaktionen<br />
und Empfindungen hervorrufen und welche<br />
Vorgehensweisen im Umkehrschluss zur Erzeugung<br />
bestimmter Reaktionen nötig sind.<br />
Der Mensch verknüpft Informationen des<br />
gesamten Wahrnehmungssystems und lässt<br />
sich dabei Dinge „unterjubeln“, die auf den<br />
ersten Blick nicht auffallen o<strong>der</strong> überhaupt<br />
nicht bewusst wahrgenommen werden.<br />
Ton und Umgebung<br />
Bei <strong>der</strong> Einschätzung <strong>der</strong> Umgebungssituation<br />
sind nicht nur die Objekte im Umfeld von<br />
Interesse, son<strong>der</strong>n auch die Schallgeschwindigkeit.<br />
Diese variiert je nach vorherrschen<strong>der</strong><br />
Temperatur: In einer kalten Umgebung<br />
breiten sich Schallwellen langsamer aus als<br />
in einem warmen Umfeld.<br />
Entsprechende Laufzeitunterschiede sind<br />
in einem Studio relativ einfach nachzubilden.<br />
Dies ist ein oft genutztes Verfahren,<br />
um Umgebungen akustisch zu beschreiben.<br />
Auf den Hund gekommen<br />
In Filmen werden oft einfache<br />
Tricks angewandt, um eine<br />
Spannung zu erzeugen. Mit <strong>der</strong><br />
Kombination von Bil<strong>der</strong>n und<br />
Soundeffekten sowie geschickten<br />
Szenenwechseln lenkt <strong>der</strong><br />
Regisseur die Aufmerksamkeit<br />
und die Gefühle <strong>der</strong> Zuschauer<br />
in eine vorbestimmte Richtung.<br />
Sogenannte Atmos sorgen für<br />
ein akustisches Hintergrundbild,<br />
ohne zu dominieren.<br />
Unbewusste akustische<br />
Wahrnehmungen lassen<br />
den Zuschauer mitfiebern,<br />
sie wirken beruhigend o<strong>der</strong> beängstigend.<br />
Bekannte Beispiele<br />
sind im Wind vorbeirollende<br />
Dornenbüsche, die klassische<br />
Totale o<strong>der</strong> ein unvermittelt bellen<strong>der</strong><br />
Hund in <strong>der</strong> halbnahen<br />
Kameraeinstellung.<br />
Der Hund …<br />
Gewünschte Assoziationen beim Zuschauer<br />
… kläfft wild.<br />
Warnung! Achtung, Eindringling. Gleich wird etwas geschehen!<br />
… gibt keinen Laut von sich, sitzt, liegt o<strong>der</strong> schläft.<br />
Ruhige, friedliche Situation; alles in Ordnung<br />
… heult (in <strong>der</strong> Entfernung).<br />
Einsamkeit, Schutzlosigkeit, Ausweglosigkeit, mögliche Gefahren drohen<br />
… bellt unbestimmt in <strong>der</strong> Entfernung, sonst herrscht Stille.<br />
Distanz, Weite, Unnahbarkeit; sehr frühe o<strong>der</strong> späte Tageszeit<br />
… winselt leise.<br />
Angst, Unsicherheit, Beklemmung, Unterwürfi gkeit<br />
… bellt und wedelt mit dem Schwanz.<br />
Freude, positive Grundstimmung, Erfolg<br />
Neben dieser eher subtilen Art <strong>der</strong> unterbewussten<br />
Beeinflussung werden oft die Gefühle<br />
angesprochen. Die Musik hat hier einen<br />
gro-ßen Einfluss darauf, wie eine Person<br />
die Umgebung empfindet. Fehlt die Musik<br />
ganz und ist nur ein eisiger Wind zu hören,<br />
wird ein Schauplatz als kalt empfunden.<br />
Seichte, leise Musik hingegen kann eine<br />
Szenerie unterstreichen und eine gewisse<br />
Wärme ausstrahlen. Eine räumliche Weite<br />
wird wie<strong>der</strong>um oftmals durch getragene,<br />
fast schnulzig-weiche Musik betont. Viele<br />
in Wüsten beheimatete Filmszenen klingen<br />
ähnlich, etwa „Lawrence von Arabien“,<br />
„Der englische Patient“ o<strong>der</strong> „Babel“. Es<br />
klingt „wüs-tig“. Unruhige Zeiten werden<br />
auch akustisch sehr unruhig dargestellt.<br />
Eine Vielzahl von Hintergrundgeräuschen,<br />
unstete Laute, Lärm, Krach, ein Murmeln<br />
o<strong>der</strong> Rauschen werden vom menschlichen<br />
Gehör als unruhig empfunden. Diese Unsicherheit<br />
und Angespanntheit kann oftmals<br />
auch beklemmend, fast furchteinflößend<br />
wirken. In Verbindung mit schnellen Schnitten,<br />
Perspektivwechseln und Kamerafahrten<br />
rufen solche Szenarien für das menschliche<br />
Empfinden einen aufreibenden Eindruck<br />
hervor. Dabei spielt insbeson<strong>der</strong>e das Gehör<br />
eine zentrale Rolle, da es sich permanent<br />
auf einen neuen zentralen Handlungston<br />
fixieren möchte, diesen aber nicht findet.<br />
Beispiele für solche beklemmenden Situationen<br />
sind etwa die Unterwassersequenzen<br />
in „Das Boot“ o<strong>der</strong> das Panorama <strong>der</strong> Stadt<br />
in „Blade Runner“. Viel interessanter sind<br />
jedoch die nicht so offensichtlichen Methoden.<br />
Viele Cineasten erinnern sich an David<br />
Finchers Meisterwerk „Fight Club“. Der Protagonist<br />
schneidet in einer Szene als Filmvorführer<br />
unsittliche Bil<strong>der</strong> in einen Kin<strong>der</strong>film.<br />
Obwohl das kindliche Publikum diese Bil<strong>der</strong><br />
nur für einen Augenblick gesehen hat, bleibt<br />
<strong>der</strong> Eindruck im Gehirn bestehen und das<br />
erzeugte Gefühl ist verwirrend und beängstigend.Ähnlich<br />
sind auch akustische Effekte<br />
Bil<strong>der</strong>: Disney/Pixar, Eurovideo, Universal Pictures Home, Universum<br />
28 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at
Musikfilme leben, wie <strong>der</strong> Name schon sagt, von <strong>der</strong> Musik. Diese tritt<br />
im Film „Streetdance 3D“ in den Tanzszenen massiv in den Vor<strong>der</strong>grund,<br />
während sie sich im übrigen Film deutlich zurückhält<br />
Schockmoment: Jude Law wird im Film „Repo Men“ von einem Defibrillator<br />
durch die Luft katapultiert. Plötzlich dröhnt ein beängstigen<strong>der</strong><br />
Explosionston hervor, <strong>der</strong> die Situation gefährlicher erscheinen lässt<br />
– z. B. zur Erzeugung von Angst – einsetzbar.<br />
So steht etwa ein sehr tiefes Dröhnen<br />
o<strong>der</strong> Brummen immer für Gefahr: Erdbeben,<br />
Vulkanausbrüche, Donner und Detonationen<br />
sind mit einer sehr hohen Lautstärke<br />
verbunden. Die Geräusche sind hauptsächlich<br />
im unteren Frequenzbereich beheimatet.<br />
Sounddesigner machen sich in Filmen diese<br />
Eigenart zunutze. Durch das Einspielen sehr<br />
tiefer, aber leiser Töne wird dem Zuschauer<br />
ein Gefühl von Gefahr vermittelt, unabhängig<br />
davon, ob Erdbeben o<strong>der</strong> Donner in <strong>der</strong><br />
Szene überhaupt vorkommen. Viele dieser<br />
Frequenzen sind für den Hörer nicht direkt<br />
wahrnehmbar, son<strong>der</strong>n werden lediglich<br />
als sehr leichtes Brummen aufgenommen.<br />
Ein interessantes Beispiel ist <strong>der</strong> Film „Das<br />
Schweigen <strong>der</strong> Lämmer“. Über die gesamte<br />
Spieldauer hinweg ist das Sounddesign an<br />
die beklemmenden Situationen angepasst.<br />
Verschiedene Soundschichten überlagern<br />
sich und werden durch den geschickten Einsatz<br />
von Dolby Surround um den Zuhörer<br />
verteilt. Diese wirre und teilweise im nicht<br />
bewusst hörbaren Frequenzbereich angesiedelte<br />
Geräuschkulisse verstärkt die Filmszenen<br />
akustisch. Beim Showdown befindet<br />
sich Agentin Starling im weitläufigen Keller<br />
auf <strong>der</strong> Suche nach dem Opfer. Der Zuschauer<br />
vernimmt aus den Frontlautsprechern die<br />
Hörsituation <strong>der</strong> Protagonistin, gleichzeitig<br />
ertönen aus den rückwärtigen Lautsprechern<br />
zusätzlich fremde Atemgeräusche<br />
unter einer Maske. Die Hörperspektive wird<br />
permanent an die verschiedenen Blickwinkel<br />
<strong>der</strong> Kamera angepasst. Das Mittendringefühl<br />
des Zuschauers wird intensiviert.<br />
Gefühlter Klang<br />
Auch am oberen Frequenzbereich des<br />
menschlichen Gehörs wird mit den nicht<br />
wahrgenommenen Tönen gespielt. Obwohl<br />
<strong>der</strong> Mensch nur Töne im Frequenzbereich<br />
bis ca. 20 000 Hz hören kann, nimmt er Frequenzen<br />
bis über 40 000 Hz ebenso wahr.<br />
Nicht hörbar sind noch höhere Anteile, die<br />
als Oberwellen auch in <strong>der</strong> Natur vorkommen.<br />
Töne in diesen Frequenzbereichen<br />
erzeugen beim Menschen nicht nur das Gefühl<br />
<strong>der</strong> Natürlichkeit, sie können auch Träger<br />
subtiler Informationen sein. Im Film „Das<br />
Schweigen <strong>der</strong> Lämmer“ wird auf diese Weise<br />
ein Gefühl <strong>der</strong> Beklommenheit und Angst<br />
erzeugt – nicht hörbar, aber spürbar. Viele<br />
Menschen bemerken, dass <strong>der</strong> Klang einer<br />
alten Vinylschallplatte um einiges voller und<br />
satter ist als <strong>der</strong> einer CD. Da die CD nur<br />
den bewusst wahrnehmbaren Bereich des<br />
menschlichen Hörvermögens abbildet, sind<br />
viele versierte Hörer und insbeson<strong>der</strong>e Musikfans<br />
mit <strong>der</strong> CD als alleiniges Musikspeichermedium<br />
nicht rundum zufrieden. Durch<br />
die digitalen Aufnahmeverfahren wirkt das<br />
Ergebnis akustisch unrealistisch. Es fehlt <strong>der</strong><br />
„schmutzige“ und scheinbar realistischere<br />
Gesamteindruck. Nicht ohne Grund ist Vinyl<br />
bei Fans noch immer sehr beliebt, auch deshalb<br />
erscheinen viele CDs gleichzeitig immer<br />
noch als Vinylausgabe. Obwohl die Klangreinheit<br />
einer CD nicht erreicht wird, ist <strong>der</strong><br />
psychoakustische Gesamteindruck für viele<br />
Hörer weitaus vollkommener.<br />
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Media-Server und Audioclients werden<br />
in kabelgebundener Variante<br />
(Ethernet, zehn bis 1 000 Megabit pro Sekunde)<br />
o<strong>der</strong> übers Drahtlosnetzwerk (Wireless<br />
LAN = WLAN) miteinan<strong>der</strong> verbunden.<br />
Die Wie<strong>der</strong>gabegeräte (Clients) greifen<br />
über das Netzwerk auf einen Media-Server<br />
o<strong>der</strong> das Internet zu, sofern eine Verbindung<br />
über den Internetanschluss möglich<br />
ist. Die per WLAN zur Verfügung gestellte<br />
Bandbreite reicht für Audioübertragungen<br />
vollkommen aus. Videostreaming (auch in<br />
HD) über das Drahtlosnetzwerk ist ebenso<br />
möglich, jedoch muss auf den schnellen<br />
WLAN-Standard IEE 802.11n gebaut werden,<br />
<strong>der</strong> Geschwindigkeiten bis zu 450 Megabit<br />
pro Sekunde offeriert. Daneben muss<br />
die Funkumgebung den nötigen Freiraum<br />
bieten, um eine solch hohe Geschwindigkeit<br />
realisieren zu können. Schon eine leichte<br />
Überlappung eines Funknetzwerkes mit<br />
auf angrenzenden Kanälen befindlichen<br />
Fremdnetzen kann zu Einbußen hinsichtlich<br />
<strong>der</strong> Übertragungsgeschwindigkeit und Reaktionszeit<br />
führen. Als Faustregel gilt: Drei<br />
freie Kanäle sollten zwischen konkurrierenden<br />
WLAN-Netzen vorhanden sein.<br />
Internetanschlüsse sind weit verbreitet. Die Endgeräte sind meist mit WLAN ausgerüstet und verstopfen<br />
die möglichen 13 WLAN-Kanäle, von denen praktisch nur drei störungsfrei nutzbar sind<br />
WLAN-Sicherheit<br />
Das Thema Störerhaftung ist brisant. Nutzen<br />
Dritte Ihr Netzwerk für zwielichtige<br />
o<strong>der</strong> verbotene Dinge, etwa um im Internet<br />
Spam-Mails zu versenden, Phishing o<strong>der</strong><br />
File-Sharing zu betreiben, kommen Sie als<br />
Betreiber des Funknetzwerkes womöglich<br />
in Schwierigkeiten. Höchstrichterlich wird<br />
inzwischen verlangt, „marktübliche Sicherungsvorkehrungen“<br />
zu treffen.<br />
Die Übertragung in einem Drahtlosnetzwerk<br />
kann verschlüsselt erfolgen, um den<br />
Zugriff auf Ihr Heimnetzwerk zu verhin<strong>der</strong>n<br />
Glossar<br />
AES: advanced Encryption standard, ein<br />
symmetrisches Kryptosystem.<br />
WEP: Wired Equivalent Privacy, ein veraltetes<br />
WLaN-Verschlüsselungssystem.<br />
Wi-Fi: Wireless Fidelity bedeutet im englischsprachigen<br />
raum nichts an<strong>der</strong>es als<br />
WLaN.<br />
WPA: Wi-Fi Protected access ist eine Verschlüsselungsart,<br />
die im Bereich von<br />
Drahtlosnetzwerken eingesetzt wird.<br />
und im Netzwerk vorgehaltene Daten vor<br />
Fremden zu schützen. Im Einstellungsmenü<br />
<strong>der</strong> Basisstation, etwa dem DSL-WLAN-<br />
Router o<strong>der</strong> Drahtloszugangspunkt (Access<br />
Point), ist dazu im Bereich „WLAN/<br />
Sicherheit“ die WLAN-Verschlüsselung<br />
zu aktivieren. Es stehen neben <strong>der</strong> unverschlüsselten<br />
Übertragung auch die Verfahren<br />
WEP, WPA und WPA2 sowie oft<br />
auch die Mischform WPA/WPA2 bereit.<br />
Von <strong>der</strong> unverschlüsselten Übertragung<br />
sollten Sie wohlweislich die Finger lassen!<br />
Ebenso können wir nur davon abraten,<br />
WEP – auch nur für kurze Zeiträume – zu<br />
aktivieren. Dieses Verschlüsselungsverfahren<br />
ist antiquiert und kann bereits seit<br />
langer Zeit mit einfachsten Mitteln innerhalb<br />
von Minuten decodiert werden.<br />
Das Verfahren <strong>der</strong> Stunde ist WPA2, das in<br />
Verbindung mit dem AES-Verschlüsselungsalgorithmus<br />
die notwendige Sicherheit bietet.<br />
Alle halbwegs aktuellen WLAN-Geräte,<br />
seien es DSL-Router, Streaming-Clients,<br />
Fernseher o<strong>der</strong> Notebooks, unterstützen<br />
WPA2 und den sicheren Verschlüsselungsalgorithmus<br />
AES (<strong>der</strong> oft in einem Atemzug<br />
mit WPA2 genannt wird) bereits seit vielen<br />
Jahren. Die oftmals noch verwendete Bezeichnung<br />
TKIP/PSK mag verwirren, doch<br />
steht sie nur für eine Zwischenlösung vor<br />
<strong>der</strong> Einführung des WPA2-Standards, die<br />
jedes Datenpaket benutzerunabhängig mit<br />
einem an<strong>der</strong>en WLAN-Schlüssel versieht.<br />
WPA-TKIP/PSK arbeitet jedoch immer noch<br />
mit <strong>der</strong> unsicheren RC4-Verschlüsselung<br />
und ist somit auch nicht empfehlenswert.<br />
Neuer Schlüssel bringt Sicherheit<br />
Mo<strong>der</strong>ne WLAN-Basisstationen haben bereits<br />
eine WLAN-Verschlüsselung voreingestellt.<br />
Das notwendige Zugangspasswort –<br />
<strong>der</strong> WLAN-Schlüssel – ist meist auf <strong>der</strong><br />
Rückseite des Geräts o<strong>der</strong> auf einem Beipackzettel<br />
abgedruckt. Dieses müssen Sie<br />
während <strong>der</strong> Einrichtung gegen ein neues<br />
Passwort ersetzen. Der WLAN-Schlüssel<br />
sollte aus mindestens acht Zeichen bestehen<br />
und neben Buchstaben in Groß- und<br />
30 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at
Kleinschreibung auch Son<strong>der</strong>zeichen beinhalten.<br />
Auf Klarnamen sollte tunlichst<br />
verzichtet werden.<br />
Falsche Sicherheit<br />
Bekannte Antivirensoftware ist im Moment<br />
nur für den Einsatz auf PCs sinnvoll und für<br />
Netzwerkclients noch gar nicht erhältlich.<br />
Computerviren sind so alt wie Computer<br />
selbst. Neuere Ausprägungen <strong>der</strong> Schadsoftware<br />
wie z. B. trojanische Pferde – kurz<br />
Trojaner – o<strong>der</strong> Würmer machen immer<br />
wie<strong>der</strong> von sich reden. Aktuelle Antivirensoftware<br />
schützt aber in heutiger Zeit auch<br />
vor Trojanern und an<strong>der</strong>en gefährlichen Bedrohungen<br />
aus dem Internet, die womöglich<br />
das Netzwerk so manipulieren, dass<br />
Freigaben auch ohne Einwilligung des Nutzers<br />
im Internet bereitgestellt werden. Ein<br />
Muss ist deswegen <strong>der</strong> Einsatz auf sämtlichen<br />
Computern im Heimnetzwerk.<br />
Drahtlosnetzwerkzugangspunkte bieten<br />
oftmals die „Sicherheitsfunktion“, nur bestimmten<br />
MAC-Adressen den Zugriff auf<br />
das Netzwerk zu ermöglichen. Da jedes<br />
über den Äther übertragene Datenpaket<br />
mit einer MAC-Adresse versehen ist, um<br />
den richtigen Adressaten im Netzwerk zu<br />
erreichen, ist dies aber kein tatsächliches<br />
Der Audioclient mit integriertem Drahtlosnetzwerk muss mit <strong>der</strong> WLAN-Basisstation hinsichtlich<br />
Verschlüsselungsstandard und Passwort harmonieren<br />
Sicherheitsmerkmal. Aus abgefangenen<br />
und entschlüsselten Paketen kann vom<br />
Angreifer einfach die Zieladresse ausgelesen<br />
und <strong>der</strong> WLAN-Adapter des Angreifers<br />
mit <strong>der</strong> ausgespähten MAC-Adresse<br />
versehen werden.<br />
Einige WLAN-Basisstationen gewähren<br />
auch eine Option, die nach <strong>der</strong> Anmeldung<br />
<strong>der</strong> genutzten WLAN-Clients weiteren<br />
WLAN-Geräten den Zugang zum Netzwerk<br />
verbietet. Geräte werden anhand <strong>der</strong> MAC-<br />
Adresse erkannt und stets mit <strong>der</strong> gleichen<br />
IP-Adresse im Netzwerk eingebunden. Nur<br />
wenn neue Geräte in das Heimnetzwerk<br />
eingebunden werden sollen, wird die Neuanmeldung<br />
erlaubt. Das ist für sogenannte<br />
Brute-Force-Angriffe keine sinnvolle<br />
Erweiterung.<br />
Die streng limitierte A100-Serie<br />
erhalten Sie nur bei folgenden Händlern:<br />
Klangpunkt, Aachen • Media Markt, Aachen • Audio Box, Achern • Klang und<br />
Vision, Ansbach • Media Markt, Aschaffenburg • Soundcity, Bad Hersfeld •<br />
Media Markt, Bad Kreuznach • Projekt Akustik, Bad Schwartau • Media Markt,<br />
Bamberg • Saturn, Bergisch Gladbach • Hifi Elements, Berlin • HiFi im Hinterhof,<br />
Berlin • King Music, Berlin • Triangle, Berlin • Saturn, Berlin -Alexan<strong>der</strong>platz<br />
• Saturn, Berlin-Charlottenburg • Media Markt, Berlin-Mitte • Media Markt,<br />
Bielefeld • HiFi Linzbach, Bonn • Wyrwas Studio-Technik, Braunschweig • Saturn,<br />
Bremen • Media Markt, Bruchsal • Audio Video Konzept, Burghaun • Media<br />
Markt, Chemnitz • Media Markt, Cottbus • Home Entertainment World, Dachau •<br />
Hifi-Profis, Darmstadt • Techno-Land, Deizisau • Happy Cinema, Delingsdorf •<br />
Fernseh Berlet, Dortmund • EP:Radio Hanel, Dresden • Media Markt, Dresden •<br />
Radio Koerner, Dresden • Hifi Studio Am Stadttheater, Duisburg • Hifi Referenz,<br />
Düsseldorf • Hifi-Audio Schmidt, Düsseldorf • Hifi Senf, Eisenach • Media Markt,<br />
Erfurt • Hifi Spezialist Pawlak, Essen • Hifi-Profis, Frankfurt • Saturn, Frankfurt •<br />
Vladimir Golubov, Frankfurt/O<strong>der</strong> • Saturn, Frankfurt/Main • Media Markt, Freiburg<br />
• Sound Reference, Gräfelfing • Herba electronic, Gronau • Saturn, Gummersbach<br />
• Fernseh Berlet, Hagen • Saturn, Hagen • Fidelity , Hamburg • Hifi<br />
Studio Am Hofweg, Hamburg • Lichtenfeld, Hamburg • Saturn, Hamburg • Thomas<br />
Electronic, Hamburg • Auditorium GmbH, Hamm • Art & Voice, Hannover •<br />
Media Markt, Hannover • Schlegelmilch, Hassfurt • Expert-Esch, Heidelberg •<br />
Media Markt, Henstedt-Ulzburg • Media Markt, Heppenheim • Heimkino Aktuell,<br />
Herne • Media Markt, Herzogenrath • Media Markt, Hildesheim • Saturn, Iserlohn<br />
• Roehlig Heimelektronik, Jena • Saturn, Karlsruhe • MD Sound Electronic,<br />
Karsbach/Weyerfeld • Sound Brothers, Kassel • elektrowelt 24, Köln • MSP Hifi<br />
Studio, Köln • Saturn, Köln • M + K, Landshut • Media Markt, Leipzig • Uni-Hifi,<br />
Leipzig • Saturn, Leverkusen • Media Markt, Lübeck • Media Markt, Ludwigsburg<br />
• Hicke & Hoeppner, Ludwigsfelde • Media Markt, Lüneburg • Hifi-Profis,<br />
Mainz • Expert Galerie, Mannheim • Musikhaus Geiermann, Mayen • Hi-Art,<br />
Metzingen-Neuhausen • Knicker & Wortmann, Minden • Hifi Regler, Münchberg •<br />
Hifi Concept, München • Media Markt, München • Saturn, München • Auditorium,<br />
Münster • Hifi Keller, Murr • Saturn, Neckarsulm • Media Markt, Nürnberg •<br />
Media Markt, Offenburg • hifi & hifi, Oldenburg • Media Markt, Osnabrück-Belm •<br />
Expert Beverungen, Pa<strong>der</strong>born • Sandforth, Pa<strong>der</strong>born • Radio Bruckner, Pirmasens<br />
• Octomedia, Rastatt • EURONICS XXL, Ratingen • O. Moldenhauer, Recklinghausen<br />
• Klang Galerie, Regensburg • Media Markt, Rostock • Media Markt,<br />
Schiffdorf-Spaden • HiFi & Wohnen, Schönaich • MS-Technik, Simmerath-<br />
Lammersdorf • Saturn, Solingen • Heimkino, St. Ingbert • Saturn, Stuttgart • Blang<br />
Elektrowelten, Trier • Media Markt, Ulm • hifitreff, Warendorf • Hifi Senf, Weimar •<br />
EP: Electro Coldewey, Westerstede • Hifi-Profis, Wiesbaden • Hifi Schlu<strong>der</strong>bacher,<br />
Willich • Media Markt, Worms • Media Markt, Zella-Mehlis<br />
Denon ist ein Warenzeichen o<strong>der</strong> eingetragenes Warenzeichen von D&M Holdings, Inc.<br />
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Gehemmte Schnittstelle<br />
An sich stellt die USB-Schnittstelle mehr als genügend Bandbreite zur Verfügung,<br />
selbst hochaufgelöste Audioformate in Studioqualität lassen sich durch den Datenbus<br />
quetschen – jedenfalls theoretisch. In <strong>der</strong> Praxis scheitert das Vorhaben jedoch in <strong>der</strong><br />
Regel an unzulänglichen Treibern.<br />
VON DENNIS SCHIRRMACHER<br />
RME bietet mit dem Fireface UC eine hochwertige Soundkarte (inklusive Wandler) nebst einem optimierten Treiber an. Die Verarbeitung von 24-Bitund<br />
192-Kilohertz-Signalen über USB ist so kein Problem<br />
Bil<strong>der</strong>: Auerbach Verlag, RME<br />
32 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at
Der Weg zur perfekten Signalkette ist<br />
lang respektive individuell und ein externer<br />
Digital-zu-Analog-Wandler ist nur<br />
einer von vielen möglichen Bausteinen. Diese<br />
Option kann Ihren Aufbau aus qualitativer<br />
Sicht jedoch extrem aufwerten (siehe<br />
Artikel ab S. 35). Die digitale Zuspielung<br />
erfolgt dabei optisch, elektrisch o<strong>der</strong> eben<br />
per USB-Kabel direkt von Ihrem Computer.<br />
Schließen Sie den Digital-zu-Analog-<br />
Wandler das erste Mal an Ihren Rechner<br />
an, erkennt Ihr Betriebssystem das Gerät<br />
als „USB-Verbundgerät“; an dieser Stelle<br />
greift <strong>der</strong> sogenannte Plug-and-Play-Treiber.<br />
Dieser ist standardmäßig im Betriebssystem<br />
hinterlegt, bezüglich <strong>der</strong> Architektur<br />
jedoch nur sehr rudimentär programmiert.<br />
Daraus resultiert wie<strong>der</strong>um eine maximale<br />
Wie<strong>der</strong>gabequalität mit nur 16 Bit und 48<br />
Kilohertz (kHz), die treiberseitige Beschränkung<br />
verhin<strong>der</strong>t eine native Zuspielung in<br />
Studioqualität mit 24 Bit und 192 kHz. Nur<br />
die wenigsten Digital-zu-Analog-Konverter<br />
kommen mit einem eigens optimierten Treiber<br />
daher, da dessen Programmierung sehr<br />
aufwendig ist. So müssen Sie mit geringerer<br />
Qualität leben und <strong>der</strong> High-End-Anspruch<br />
des Wandlers wird an dieser Stelle ausgehebelt.<br />
Im Gespräch mit Matthias Carstens,<br />
Entwicklungschef <strong>der</strong> Experten von RME,<br />
begeben wir uns auf Spurensuche.<br />
Herr Carstens, ist <strong>der</strong> Standardtreiber<br />
für die Betriebssysteme Windows und<br />
Mac OS X generell nur auf eine Übertragung<br />
von lediglich 16 Bit mit bis zu<br />
48 kHz ausgelegt? Und wenn dem so<br />
ist, warum ist dies <strong>der</strong> Fall?<br />
Soweit mir bekannt ist, nicht. Es gibt aber<br />
so gut wie keine USB-Audio-Class-Compliant-Chips<br />
(ein standardmäßig verbauter<br />
Chip, Anm. d. Red.), die mehr als 16 Bit<br />
und 48 kHz unterstützen. Dies ist eben ein<br />
simpler Grundstandard für die allgemeine<br />
Anwendung. Die Notwendigkeit, hier<br />
mehr zu bieten, sprich eine entsprechend<br />
große Nachfrage, scheint es nicht zu geben.<br />
Warum nicht jede USB-Übertragung gleich<br />
schnell ist, hat uns Matthias Carstens, Entwicklungschef<br />
von RME, erklärt<br />
Die einzige mir bekannte USB-Class-Compliant-Lösung<br />
mit 24 Bit/96 kHz ist <strong>der</strong><br />
Centrance DACport (ein professioneller<br />
Kopfhörerverstärker, Anm. d. Red.), <strong>der</strong><br />
auf einem TAS1020B basiert. Und ich glaube<br />
Centrance gerne, dass es mit dem Chip<br />
allein nicht getan ist. Aber <strong>der</strong> DACport<br />
spielt ja preislich auch in einer Liga außerhalb<br />
von Class Compliant. Aufnahmen<br />
mit 24 Bit und 96 kHz sind indes nur über<br />
weitere Treiber möglich.<br />
Wie taktstabil (Jitter) ist eine USB-Verbindung<br />
zu einem externen Digital-zu-<br />
Analog-Wandler im Vergleich zu einer<br />
S/P-DIF- o<strong>der</strong> AES-Verbindung? Können<br />
diese Taktschwankungen einen<br />
hörbaren Einfluss nehmen?<br />
Da RME den sogenannten adaptiven Modus,<br />
in dem <strong>der</strong> Computer über seine USB-<br />
Übertragung die Sample-Frequenz des Digital-zu-Analog-Konverters<br />
regelt, gar nicht<br />
erst in Betracht gezogen hat, kann ich nur<br />
darauf hinweisen, dass diese Methode rein<br />
prinzipiell sehr starken Jitter verursacht,<br />
<strong>der</strong> dann in den Chips mittels aktiver Jitter-Unterdrückung<br />
mehr o<strong>der</strong> weniger reduziert<br />
wird. Damit traut man sich zwar,<br />
einen Konverter anzusteuern, nicht aber<br />
einen AES- o<strong>der</strong> S/P-DIF-Ausgang. Sollen<br />
diese arbeiten, wird ein an<strong>der</strong>er Modus<br />
(Asynchronous) aktiviert, bei dem die<br />
Sample-Frequenz extern eingespeist wird.<br />
RME (wie an<strong>der</strong>e professionelle Hersteller)<br />
arbeitet natürlich grundsätzlich mit<br />
einer internen, sehr stabilen Clock, auch bei<br />
simplem Abspielen vom Computer. Wahlweise<br />
wird synchron zu einem digitalen<br />
Eingangssignal (Word, S/P-DIF, ADAT) gearbeitet.<br />
Dann kommt zusätzlich RMEs Steadyclock,<br />
eine aktive Jitter-Unterdrückung, zum<br />
Zuge, die eine eventuell unsaubere externe<br />
Clock effizient säubert. Auf diese Weise ist<br />
man Lichtjahre von den Class-Compliant-<br />
Clock-Methoden entfernt.<br />
Als Entwickler professioneller Lösungen<br />
im Bereich <strong>der</strong> Analog-Digitalund<br />
Digital-Analog-Wandlung genießt<br />
RME Audio einen sehr guten Ruf. Haben<br />
Sie in Zukunft vor, Lösungen für<br />
den Heimbereich anzubieten, mit denen<br />
Konsumenten von ihrem Computer<br />
o<strong>der</strong> Netzwerkaudioplayer Musik an<br />
ihre Hi-Fi-Anlage übertragen können?<br />
Natürlich werden unsere Geräte nicht nur<br />
in professionellen Studios, son<strong>der</strong>n von<br />
begeisterten Anwen<strong>der</strong>n auch im semiprofessionellen<br />
wie dem heimischen Umfeld<br />
eingesetzt. Neben dem in Kürze erhältlichen<br />
Babyface, sicher das home-kompatibelste<br />
Gerät, welches wir je entwickelt haben,<br />
finden sich vor allem Fireface 400 (Firewire)<br />
und Fireface UC (USB) auf den Desktops<br />
zahlreicher Anwen<strong>der</strong>. In Sachen Wandler<br />
hat <strong>der</strong> ADI-2 einen sehr guten Ruf in<br />
<strong>der</strong> Hi-Fi-Szene und den Vorteil, durch die<br />
Beschränkung auf zwei Kanäle den Geldbeutel<br />
zu schonen.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
Der Music Hall dac25.3 (Test ab S. 54) nimmt neben den gängigen digitalen Zuspielungsarten (optisch<br />
und elektrisch) eben auch Signale per USB-Schnittstelle entgegen<br />
Allerdings wird per USB zugespielte Musik nur<br />
mit max. 16 Bit und 48 kHz wie<strong>der</strong>gegeben<br />
Wissen 33
Elektrosmog führt zu<br />
Klangbeeinträchtigungen<br />
Wer Musik im wahrsten Sinne des Wortes „ungestört“ genießen möchte, wird in einer durchweg elektrisierten Welt nicht mehr<br />
an Netzfilterlösungen vorbeikommen, die ungetrübten Klanggenuss sicherstellen. <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> sprach mit Hans M. Strassner,<br />
Geschäftsführer von HMS Elektronik, über Lösungen für das Problem lästigen Verzerrungsprodukte.<br />
Hans M. Strassner,<br />
Geschäftsführer<br />
HMS Elektronik<br />
Herr Strassner, wie<br />
sehen Sie als Kabelund<br />
Netzfilterspezialist<br />
die Situation in<br />
<strong>der</strong> Grundkonstruktion<br />
von Geräten <strong>der</strong><br />
Unterhaltungselektronik<br />
in Bezug auf<br />
einen ausreichenden<br />
Schutz <strong>der</strong> Geräte<br />
mittels Netzfilterung?<br />
Erfor<strong>der</strong>n die<br />
bisherigen Bedingungen angepasste<br />
Einzellösungen?<br />
Ja, zumindest zusätzliche Maßnahmen, den<br />
letzten Teil Ihrer Frage betreffend. Die seit<br />
ca. 15 Jahren in Kraft befindlichen Vorschriften<br />
zur Elektromagnetischen Verträglichkeit<br />
(EMV) sind angesichts <strong>der</strong> Tatsache, dass<br />
unsere Welt vom elektrischen Dosenöffner<br />
bis zum PC nur noch elektrisch funktioniert,<br />
sicher zwingend, um <strong>der</strong>en ungestörte Funktion<br />
zu garantieren. Eine wertige Hi-Fi-Anlage<br />
wird je nach Störumfeld (Elektrosmog)<br />
nur äußerst selten den Dienst total quittieren.<br />
Von daher hat <strong>der</strong> Hersteller also den<br />
EMV-Vorschriften bereits ausreichend entsprochen.<br />
Häufig sind aber klangbeeinträchtigende<br />
Verzerrungsprodukte, die zu wechselnden<br />
Tageszeiten unterschiedlich heftig<br />
ausfallen, die Folge. Dies ist ein zwingendes<br />
Indiz für die Notwendigkeit zusätzlicher<br />
Netzfilterung, die auch im hohen Megahertz-<br />
Bereich (UKW, TV, Handy etc.) wirksam sein<br />
sollte. Auch wenn <strong>der</strong> Hi-Fi-Liebhaber keine<br />
zeit- o<strong>der</strong> wochentagabhängige Klangbeeinträchtigung<br />
feststellen kann: UKW, TV<br />
und Handyumsetzer sowie vieles im beson<strong>der</strong>s<br />
schädlichen Kurzwellenbereich ist heute<br />
rund um die Uhr aktiv – es empfiehlt sich ein<br />
Versuch mit zusätzlicher Netzfilterung. Die<br />
Netzleitung in <strong>der</strong> Wand und außerhalb (wie<br />
im Übrigen auch jedes an<strong>der</strong>e Kabel o<strong>der</strong><br />
Drahtstück) agiert wie eine Antenne für alle<br />
elektromagnetischen Signale. Störungen des<br />
Klangbildes sind vorprogrammiert, insbeson<strong>der</strong>e<br />
bei städtischen Wohnlagen in höheren<br />
Etagen mit mehr o<strong>der</strong> weniger freiem Blick<br />
auf den nächsten Funkmast o<strong>der</strong> -turm. Unser<br />
Netzfilterangebot ist auf die Beseitigung von<br />
Störungen netzinduzierter Art spezialisiert;<br />
wenn man so will, die von Ihnen angesprochene,<br />
den Bedingungen vor Ort angepasste<br />
„Einzellösung“. Allerdings sind die Störumfeldbedingungen<br />
sehr häufig sehr ähnlich,<br />
was uns eine weitgehende Standardisierung<br />
<strong>der</strong> Filterfunktionen erlaubt. Unterschieden<br />
werden muss nur, ob eine leistungsstarke<br />
Endstufe o<strong>der</strong> ein analog bzw. digital arbeitendes<br />
Quellengerät gefiltert werden muss.<br />
Wie sehen Sie die Marktentwicklung im<br />
Bereich des vergrößerten Kabelangebotes?<br />
Es werden auch zukünftig mit Regelmäßigkeit<br />
neue Namen hinzukommen. Kabel herzustellen<br />
erscheint für viele zu verlockend einfach.<br />
Dass dies so nicht stimmt, erfahren viele erst<br />
nach erheblicher Vermarktungsanstrengung<br />
mit unzureichendem Erfolg. HMS ist spezialisiert<br />
auf die Entwicklung und Fertigung extrem<br />
verlustarmer, einstreufester und damit klangneutraler<br />
Kabel, streng auf <strong>der</strong> Basis physikalischer<br />
Grundlagen. Zum Beispiel hat unsere<br />
High-End-Serie „Gran Finale Jubilee“ erheblichen<br />
Entwicklungsaufwand verschlungen<br />
und dürfte klanglich kaum zu toppen sein.<br />
Ich glaube sagen zu dürfen: Hier haben wir<br />
klar einen „Vorsprung durch Technik“. Im Übrigen<br />
bin ich Verfechter des marktwirtschaftlichen<br />
positiv anerkannten Arguments –<br />
„Wettbewerb belebt das Geschäft“.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
Wissen: Neue Medien im Überblick<br />
Portable Player<br />
Portable Player, umgangssprachlich auch<br />
als MP3-Player bekannt, legten den<br />
Grundstein zur Befreiung <strong>der</strong> Musikdateien<br />
vom Computer. Der richtige<br />
Durchbruch gelang den Portable Playern<br />
im Jahr 2001 mit <strong>der</strong> Markteinführung<br />
des Apple iPod. Heute können neben Musik-<br />
auch Bild- und Videodaten abgespielt<br />
werden. Ferner beschränken sie sich nicht<br />
mehr nur auf das MP3-Format. Dank des<br />
stetig anwachsenden Speicherplatzes unterstützen<br />
mo<strong>der</strong>ne Player ebenfalls das<br />
verlustfrei komprimierte FLAC und sogar<br />
unkomprimierte WAV-Dateien.<br />
Medienserver<br />
Medienserver sind vollwertige Computer<br />
mit Mainboard, Arbeitsspeicher und<br />
umfangreichen Festplattenkapazitäten,<br />
die für die Audiowie<strong>der</strong>gabe und eine<br />
Headless-Bedienung konzipiert wurden.<br />
Dank Netzwerkkarte beherrscht die Vielzahl<br />
<strong>der</strong> Medienserver Funktionen wie<br />
Streaming und die Wie<strong>der</strong>gabe von Onlineradio.<br />
Mit ihren Ausstattungsmerkmalen<br />
ähneln die Medienserver jedoch<br />
nur in Bezug auf ihre Leistungsmerkmale<br />
einem handelsüblichen Computer, hinsichtlich<br />
Größe und Design passen sie in<br />
jedes Hi-Fi-Rack.<br />
Netzwerkplayer<br />
Die kleinere Variante eines Audioservers<br />
ist <strong>der</strong> Netzwerkplayer. Dieser wird auch<br />
als Streaming-Client bezeichnet und beschränkt<br />
sich auf reines Datenstreaming.<br />
Ein Netzwerkplayer hat keine eigene<br />
Festplatte verbaut und bezieht seine Daten<br />
von Computern o<strong>der</strong> Netzwerkfestplatten.<br />
Die beiden Letzteren werden<br />
deshalb auch als Media-Server bezeichnet.<br />
Zusammen mit einem Media-Ren<strong>der</strong>er<br />
(Medienwie<strong>der</strong>gabe) und einem<br />
Control-Point (Bedienoberfläche), die <strong>der</strong><br />
Netzwerkplayer in sich vereint, werden<br />
die Vorgaben des UPnP-Protokolls erfüllt.<br />
34 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at
D<br />
A<br />
Deglitcher<br />
Tiefpass<br />
Technikwissen:<br />
Die Wandlung<br />
Die Digital-zu-Analog-Wandlung spielt eine nicht unerhebliche Rolle in <strong>der</strong> Signalverarbeitung<br />
und viele Hi-Fi-Geräte lassen sich über einen externen Konverter klanglich<br />
aufwerten. Was aber geschieht – technisch gesehen – überhaupt bei <strong>der</strong> Wandlung,<br />
die für das heimische Soundtuning hilfreich sein kann?<br />
Bei <strong>der</strong> Analog-zu-Digital-Wandlung<br />
wird ein analoges, zeitkontinuierliches<br />
Wechselspannungssignal in ein digitales,<br />
zeitdiskretes Signal übertragen. Dieser Vorgangwird<br />
in <strong>der</strong> Digitaltechnik als Quantisierung<br />
bezeichnet. Die Wortbreite, auch<br />
unter dem Begriff Bitauflösung bekannt,<br />
gibt dabei an, mit wie vielen binären Zahlenstellen<br />
die Amplitude eines Signals digitalisiert<br />
werden soll. Das bedeutet, dass das<br />
analoge Signal zu bestimmten Zeitabständen<br />
abgetastet wird, wodurch <strong>der</strong> gemessene<br />
Pegel in Zahlenwerten abgespeichert<br />
VON TORSTEN PLESS<br />
werden kann. Bei <strong>der</strong> Digitalisierung von<br />
analogen Signalen werden die Daten in<br />
Unterhaltungselektronikmedien meist mit<br />
einer Wortbreite von 16 bis 24 Bit quantisiert.<br />
Eine 16-Bit-Auflösung ist <strong>der</strong> festgelegte<br />
Standard für die Audio-CD. Bis zu 24<br />
Bit können bei einer Blu-ray Disc verwendet<br />
werden. Weil die Digitalisierung in Form<br />
von binären Zahlen erfolgt, hat die Konvertierung<br />
immer eine Anzahl möglicher Werte,<br />
die einer Potenz von Zwei entspricht.<br />
Dementsprechend ergeben sich bei 16 Bit<br />
2 16 = 65 536 unterschiedliche, diskrete Zahlenwerte.<br />
Bei einem 24-Bit-Signal sind dies<br />
bereits 2 24 = 16 777 216 Werte, rund 16,8<br />
Millionen Stufen.<br />
Abtastung<br />
Während bei <strong>der</strong> Quantisierung die Höhe<br />
<strong>der</strong> Amplitudenwerte gemessen und gespeichert<br />
wird, bezeichnet die Abtastrate –<br />
o<strong>der</strong> auch Sample-Rate – die Häufigkeit,<br />
mit <strong>der</strong> dem analogen Signal in einem bestimmten<br />
Zeitintervall Samples entnommen<br />
werden. Jedes entnommene Sample wird<br />
als digitaler Wert gespeichert, <strong>der</strong> die Am-<br />
Wissen 35
plitude des Signals zum jeweiligen Zeitpunkt<br />
repräsentiert. Die oft verwendete Sample-<br />
Frequenz von 44,1 Kilohertz (kHz) stammt<br />
noch aus den Anfängen <strong>der</strong> digitalen Audiotechnik,<br />
in <strong>der</strong> digitale Audioaufnahmen<br />
auf Videoband vorgenommen wurden. Bei<br />
<strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Audio-CD wurde diese<br />
Sampling-Frequenz übernommen und ist bis<br />
heute Standard für dieses Trägermedium.<br />
Da aufgrund <strong>der</strong> endlichen Abtastung und<br />
Quantisierung nicht mehr alle Werte des<br />
Originalsignals auf digitaler Ebene bekannt<br />
sind, müssen für dessen Rekonstruktion genügend<br />
Informationen erhalten bleiben.<br />
Dies wird durch das Abtasttheorem nach<br />
Shannon und Nyquist bestimmt, welches<br />
besagt, dass die Abtastfrequenz mindestens<br />
das Doppelte <strong>der</strong> Bandbreite des Nutzsignalspektrums<br />
betragen muss, damit das<br />
Ursprungssignal ohne Informationsverlust<br />
aus dem erhaltenen zeitdiskreten Signal einwandfrei<br />
rekonstruiert werden kann. Das<br />
heißt: Wenn ein Signal einwandfrei wie<strong>der</strong>hergestellt<br />
werden soll, muss dessen<br />
höchste Frequenz bekannt sein, damit diese<br />
mit mehr als <strong>der</strong> doppelten Frequenz abgetastet<br />
werden kann. Wird das Theorem nicht<br />
eingehalten, kommt es zu einer Verschiebung<br />
ungewollter Signalanteile in den Nutzbereich,<br />
die nach <strong>der</strong> Digital-zu-Analog-Wandlung<br />
hörbar werden. Diese sogenannten Alias-<br />
Frequenzen verfügen über keinerlei harmonischen<br />
Zusammenhang zum Ursprungssignal.<br />
Um dies zu vermeiden, sitzt bereits im<br />
Analog-zu-Digital-Konverter ein Anti-Aliasing-Filter,<br />
<strong>der</strong> eingehende Signale auf die<br />
maximal zulässige Bandbreite begrenzt. Bei<br />
einer Auflösung von 44,1 kHz dürfte das Audiosignal<br />
maximal bis zu 22,05 kHz reichen.<br />
Die Konvertierung<br />
Die Digital-zu-Analog-Wandlung beschreibt<br />
die Rekonstruktion <strong>der</strong> analogen Ausgangsspannung<br />
aus bereits digitalen Zahlenwerten.<br />
Das Verfahren wird dabei in drei grundsätzliche<br />
Arten unterschieden. Der Wäge-Konverter<br />
ist mit einer Reihe von Wi<strong>der</strong>ständen<br />
aufgebaut, <strong>der</strong>en Werte exponentiell steigen.<br />
Die Anzahl <strong>der</strong> Wi<strong>der</strong>stände ist gleich groß<br />
wie die Anzahl <strong>der</strong> ausgegebenen binären<br />
Werte. Jedes Bit schaltet einen dem Stellenwert<br />
entsprechend gewichteten Wi<strong>der</strong>stand<br />
ein. Dies geschieht über einen Schalter, <strong>der</strong> im<br />
geschlossenen Zustand die Referenzspannung<br />
durch den Wi<strong>der</strong>stand passieren lässt.<br />
Die Spannung wird anschließend zum analogen<br />
Ausgangsverstärker geleitet.<br />
Beim R-2R-Wandler werden im Gegensatz<br />
zum Wäge-Konverter pro Bitstufe zwei<br />
U<br />
Mit doppelter Abtastrate erhöht sich auch die<br />
Genauigkeit des digitalen Signals<br />
Wi<strong>der</strong>stände benötigt: ein Wi<strong>der</strong>stand<br />
R und ein doppelt so großer 2R. Diese<br />
Wi<strong>der</strong>standsgrößen geben dem Digital-zu-<br />
Analog-Wandler seinen Namen. Die einzelnen<br />
Wi<strong>der</strong>stände sind vor dem Verstärker<br />
in Reihe geschaltet, um einen wachsenden<br />
Gesamtwi<strong>der</strong>stand zu bilden. Sie werden<br />
für die Umwandlung mit elektronischen<br />
Schaltern zu- und abgeschaltet, wodurch die<br />
Datenbits eines jeden Samples vom Verstärker<br />
in eine Ausgangsspannung gewandelt<br />
werden können.<br />
Der 1-Bit-Wandler, auch digitaler Delta-<br />
Sigma-Konverter genannt, enthält je einen<br />
Interpolationsfilter, Modulator und Ausgangskondensator.<br />
Da dieser Wandler in<br />
seiner Herstellung im Vergleich zu an<strong>der</strong>en<br />
Konvertern relativ kostengünstig ist, wird<br />
er gern in Produkten <strong>der</strong> Unterhaltungs-<br />
t<br />
Abtastrate<br />
32 kHz<br />
44,1 kHz<br />
48 kHz<br />
88,2 kHz<br />
96 kHz<br />
192 kHz<br />
Anwendung<br />
Digitales Radio<br />
Standard-CD-Format<br />
Digital Audio Tape (DAT)/<br />
Mini-Disc<br />
Doppelte CD-Abtastrate<br />
Hochauflösendes Format/<br />
High End<br />
Hochauflösendes Format/<br />
High End (wird von Blu-ray<br />
und DVD unterstützt)<br />
elektronik verwendet. Im Interpolationsfilter<br />
werden entsprechend dem Oversampling-<br />
Faktor des Filters die eingehenden Signale<br />
„überabgetastet“. Daraus entsteht im<br />
Modulator ein 1-Bit-Signal mit einer hohen<br />
Sample-Frequenz. Anschließend werden<br />
die ausgehenden Werte verglichen und <strong>der</strong><br />
Schalter des Ausgangskondensators kann<br />
für die Sample-Dauer entwe<strong>der</strong> geöffnet<br />
o<strong>der</strong> geschlossen werden. Ist Letzteres <strong>der</strong><br />
Fall, kann eine Referenzspannung durch<br />
den Kondensator fließen. Da sich <strong>der</strong> Kondensator<br />
nicht sofort entlädt, wird ein Mittelwert<br />
zwischen Nullen und Einsen gebildet,<br />
womit <strong>der</strong> analoge Spannungsverlauf<br />
rekonstruiert wird.<br />
Glitches und Filter<br />
Nach dem eigentlichen Digital-zu-Analog-<br />
Wandler passiert das Signal die Deglitcher-<br />
Stufe. Ein „Glitch“ bezeichnet eine Spannungsspitze,<br />
die durch die Umschaltvorgänge<br />
im Konverter auftreten kann. Der<br />
Deglitcher hat die Aufgabe, die impulshaften<br />
Spannungsspitzen aus dem Signal<br />
zu entfernen, sodass ein sauberes Signal<br />
entsteht. Dafür kommen ähnlich <strong>der</strong> Analogzu-Digital-Wandlung<br />
eine Sample- und eine<br />
Hold-Stufe zum Einsatz. Der Deglitcher wartet<br />
dabei, bis das Signal aus dem Wandler<br />
stabil verläuft, tastet es ab und speichert es in<br />
einem Kondensator. An dessen Ausgang liegt<br />
anschließend das saubere Signal ohne Spannungsspitzen<br />
an. Trotz <strong>der</strong> entfernten Glitches<br />
entspricht das Signal immer noch nicht<br />
U<br />
Direkt nach dem D/A-Wandler besteht das<br />
Signal aus einzelnen Spannungsstufen<br />
t<br />
U<br />
Passiert das Signal den Deglitcher, nähert es<br />
sich seinem analogen Vorbild an<br />
t<br />
U<br />
Nach dem Rekonstruktionsfilter befindet sich<br />
am Ausgang das analoge Ursprungssignal<br />
t<br />
Bil<strong>der</strong>: Advance Acoustic, Auerbach Verlag, Stock.xchng<br />
36 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at
seiner Ursprungsform. In diesem Zustand<br />
sieht es noch stufenförmig aus, was nicht den<br />
Vorgaben des Abtasttheorems nach Shannon<br />
und Nyquist entspricht. An dieser Stelle<br />
kommt <strong>der</strong> analoge Rekonstruktionsfilter zum<br />
Einsatz, <strong>der</strong> einem Tiefpassfilter entspricht. Je<br />
nach Flankensteilheit des Filters nimmt dieser<br />
Einfluss auf die anschließende Klangqualität<br />
des Ausgangssignals. Der Rekonstruktionsfilter<br />
entfernt die ungewollten Obertöne<br />
0 Hz<br />
L(dB)<br />
f s<br />
2<br />
20 kHz<br />
22,05 kHz<br />
24,1 kHz<br />
f s<br />
44,1 kHz<br />
Dieser Vorgang wird als zweifaches beziehungsweise<br />
vierfaches Oversampling bezeichnet.<br />
Am Beispiel eines Audio-CD-Players<br />
mit digitalem Ausgang und angeschlossenem<br />
externen Digital-zu-Analog-Wandler können<br />
beim zweifachen Oversampling 88 200<br />
Abtastwerte pro Sekunde genutzt werden.<br />
Ein sich daraus ergeben<strong>der</strong> Vorteil besteht<br />
in <strong>der</strong> Verteilung von im Nutzsignalspektrum<br />
befindlichen Rauschsignalen auf einen<br />
doppelt so großen Frequenzbereich. Da sich<br />
<strong>der</strong> Übertragungsbereich des Rekonstruktionsfilters<br />
nicht geän<strong>der</strong>t hat, ist im anschließenden<br />
hörbaren Nutzband nur noch<br />
die halbe Rauschenergie enthalten. Wird die<br />
Abtastung auf ein Vierfaches erhöht, sinkt<br />
das Rauschsignal sogar auf ein Viertel seiner<br />
Leistung ab. Auch <strong>der</strong> Rekonstruktionsfilter<br />
profitiert vom neu gewonnen Abstand zwischen<br />
Basis- und Differenzbän<strong>der</strong>n. Dank<br />
<strong>der</strong> Oversampling-Technik muss dieser nicht<br />
mehr so steilflankig ausfallen, was sich in<br />
einem lineareren Phasengang und einem<br />
verbesserten Impulsverhalten äußert.<br />
Kommentar<br />
Um den Klang grundsätzlich<br />
neu zu definieren, ist<br />
<strong>der</strong> Digital-zu-Analog-<br />
Wandler sicher nicht das<br />
erste Glied in <strong>der</strong> Signalkette,<br />
das ausgetauscht werden<br />
muss. Dennoch schafft<br />
Thorsten Pless,<br />
Redakteur er es, gerade günstigere<br />
Audiokomponenten klanglich aufzuwerten.<br />
Aber auch teurere Geräte profitieren von<br />
einem eigenständigen Wandler, <strong>der</strong> nicht<br />
von umgebenen Bauteilen beeinflusst wird.<br />
Wie die Theorie in <strong>der</strong> Praxis umgesetzt<br />
wird und wie Sie davon profitieren, erfahren<br />
Sie in unserem großen D/A-Wandler-<br />
Vergleichstest ab Seite 48.<br />
Anzeige<br />
Für eine CD-Qualität ohne Oversampling<br />
schneidet <strong>der</strong> Filter bei 22,05 kHz ab<br />
(Intermodulationstöne) gemäß dem Abtasttheorem.<br />
Nach <strong>der</strong> Filterung entsteht wie<strong>der</strong><br />
ein analoges Ausgangssignal, das annähernd<br />
dem Ursprungssignal entspricht.<br />
Überabtastung<br />
Wenn in <strong>der</strong> digitalen Audioverarbeitung mit<br />
größeren Sample-Raten als <strong>der</strong> doppelten<br />
Abtastfrequenz eines Audiosignals gearbeitet<br />
wird, ist vom Oversampling die Rede.<br />
Dies führt zu mehreren Vorteilen in <strong>der</strong> anschließenden<br />
Wie<strong>der</strong>gabe. Da die maximale<br />
Frequenz des Audiomaterials bekannt ist,<br />
lassen sich auf digitaler Ebene Zwischenabtastwerte<br />
berechnen, die dem Audiomaterial<br />
hinzugefügt werden. Technisch wird dies<br />
durch die Entfernung von Summen- und Differenzbän<strong>der</strong>n<br />
des eigentlichen Nutzsignals<br />
erreicht. Je nach berechneter Anzahl <strong>der</strong> zu<br />
entfernenden Bän<strong>der</strong> stehen doppelt o<strong>der</strong><br />
viermal so viele Abtastwerte zur Verfügung.<br />
EMOTION<br />
PUR<br />
L(dB)<br />
f s<br />
2<br />
f s<br />
Wollen Sie wissen, was Ihre Anlage<br />
wirklich kann? Der AudioVolver II von audiodata<br />
bringt Ihre Lautsprecher und die Raumakustik in Einklang.<br />
0 Hz<br />
20 kHz<br />
88,2 kHz<br />
156,4 kHz<br />
176,4 kHz<br />
Infos und Pressestimmen unter www.audiodata.eu<br />
Bei vierfachem Oversampling in CD-Qualität<br />
muss <strong>der</strong> Filter bis 88,2 kHz reichen<br />
Wissen 37
Unhörbare Musik<br />
Musik steckt voller Signale, die wir gar nicht wahrnehmen, und genau diesen Umstand<br />
macht sich das MP3-Format bei <strong>der</strong> Datenreduktion zunutze. Wir zeigen Ihnen<br />
die Tricks <strong>der</strong> Ingenieure und ab welcher Bitrate MP3 vom Original nicht zu unterscheiden<br />
ist.<br />
VON DENNIS SCHIRRMACHER<br />
Das sind die Köpfe hinter dem MP3-Standard. Das Audioteam formte sich 1987 an <strong>der</strong> Universität<br />
Erlangen-Nürnberg und wollte Musik in hoher Qualität über das Telefon übertragen.<br />
Heute gelten sie als Legenden <strong>der</strong> Datenreduktion<br />
Ein MP3-Player-Prototyp (1994) des Fraunhofer-Instituts.<br />
Das Gerät ist so groß wie eine Zigarettenschachtel<br />
und verfügt über ein Megabyte Speicherplatz<br />
Bil<strong>der</strong>: Auerbach Verlag, Fraunhofer IIS<br />
38 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at
1989 schließt Karlheinz Brandenburg sein<br />
Diplom über den OCF-Algorithmus ab. Im Zuge<br />
dessen entstand die MPEG-Standardisierung<br />
In den 1970er Jahren keimte die Idee auf,<br />
Musik in hoher Qualität über eine Telefonleitung<br />
zu übertragen. Akustische Signale<br />
konnten und können aufgrund <strong>der</strong> geringen<br />
Bandbreite von ISDN jedoch nur mit einem<br />
sehr beschnittenen Frequenzspektrum übertragen<br />
werden. Der sogenannte Hauptsprachbereich<br />
umfasst Frequenzen von 250<br />
Hertz bis fünf Kilohertz und garantiert eine<br />
optimale Sprachverständlichkeit, ist von<br />
Hi-Fi-Qualität aber weit entfernt. Eine<br />
Erweiterung des Frequenzbereiches vergrößert<br />
den Datenstrom, eine Komprimierung<br />
<strong>der</strong> Signale ist also notwendig.<br />
Damit war <strong>der</strong> Grundstein für das MP3-<br />
Format gelegt. Die Erfolgsgeschichte<br />
begann bereits 1987 an <strong>der</strong> Universität<br />
Erlangen-Nürnberg, seinen charakteristischen<br />
Namen erlangte <strong>der</strong> Standard indes<br />
1995. Die Forscher berücksichtigten<br />
in ihrem Ansatz die Grundlagen <strong>der</strong> Datenkompression<br />
und untersuchten Musik<br />
in Bezug auf redundante und irrelevante<br />
Anteile. Wenn etwas kleiner werden soll,<br />
muss schließlich etwas entfernt werden –<br />
in diesem Fall natürlich ohne Qualitätsverlust.<br />
Das MP3-Format erfüllt dieses Versprechen<br />
und setzt dabei auf die Eigenschaften<br />
des menschlichen Gehörs.<br />
1990 war es dann möglich, Audiosignale in<br />
hoher Qualität mit nur 64 kBit/s über eine<br />
ISDN-Telefonleitung zu übertragen<br />
Ohrenbetrug<br />
Musik steckt voller Töne, die wir gar nicht<br />
hören. Das liegt daran, dass die Wahrnehmung<br />
von Frequenzen in unserem Innenohr<br />
über Wan<strong>der</strong>wellen erfolgt und je nach<br />
Frequenz fallen diese kürzer respektive länger<br />
aus. Zudem verlangen tiefere Töne zur<br />
Wahrnehmung einen kräftigeren Schalldruck<br />
als hohe. Diese Vorgänge benötigen<br />
natürlich Zeit und es kommt zu Verdeckungseffekten<br />
(Maskierung), die einen<br />
Grundpfeiler bei <strong>der</strong> Datenreduktion des<br />
MP3-Formats bilden. Dabei werden Töne<br />
von an<strong>der</strong>en überlagert und sind somit irrelevant.<br />
Beispielsweise verdeckt ein lauter,<br />
dominanter Trompeteneinsatz ein filigranes<br />
Flötenspiel. Dessen Töne sind selbstverständlich<br />
noch vorhanden, werden aber<br />
aufgrund <strong>der</strong> Beschaffenheit unserer Ohren<br />
nicht mehr wahrgenommen. In <strong>der</strong> Praxis<br />
offenbaren sich Simultan-, Nach- und Vorverdeckung.<br />
Letzteres klingt nach einem<br />
Paradoxon, ist allerdings durchaus real und<br />
<strong>der</strong> Signalverarbeitung in unserem Gehirn<br />
zuzuschreiben. Das MP3-Codierungsverfahren<br />
bildet also gut hörbare Teile <strong>der</strong> Musik<br />
sehr genau ab, an<strong>der</strong>e Teile wie<strong>der</strong>um<br />
weniger genau und unhörbare Informationen<br />
werden schlicht ignoriert. Diese flexible<br />
Darstellung spart Bandbreite und fügt<br />
gleichzeitig eine Abweichung in Form eines<br />
Rauschens in das Musiksignal ein; im Idealfall<br />
wird dieses aber maskiert und ist nicht<br />
hörbar. Das ist abhängig von <strong>der</strong> Bitrate,<br />
denn ist diese zu niedrig gewählt, wird das<br />
Codiergeräusch wahrnehmbar.<br />
Ein weiterer Grundpfeiler für die Codierung<br />
ist die Erkenntnis, dass wir in Frequenzbän<strong>der</strong>n<br />
hören. In Abhängigkeit von den in <strong>der</strong><br />
Gruppe enthaltenen Tönen wird die Zahl<br />
<strong>der</strong> Quantisierungsstufen dynamisch gewählt.<br />
Je höher ein Ton wird, desto breiter<br />
wird die Gruppe. Das ist auch <strong>der</strong> Grund<br />
für die höher empfundene Lautstärke bei<br />
hohen Tönen; außerdem werden mehr Bits<br />
für die Quantisierung benötigt. Im Gegenzug<br />
fallen nur wenig Bits an, wenn ein Ton<br />
einen großen Teil des Frequenzspektrums<br />
verdeckt und so das Quantisierungsrauschen<br />
maskiert. Die jeweils erfor<strong>der</strong>liche<br />
Der gelbe Ton verfügt über mehr Schalldruck,<br />
erklingt über ein gewisses Frequenzspektrum<br />
und verdeckt aufgrund dessen den roten Ton<br />
Zahl von Quantisierungsstufen und damit<br />
<strong>der</strong> zulässige Grenzstörabstand lassen sich<br />
für jedes Teilband eindeutig berechnen. Für<br />
eine noch effizientere Codierung können<br />
zudem Teilbän<strong>der</strong> ohne Nutzsignal unterdrückt<br />
werden.<br />
Hörtest<br />
Die Codierung ist also ein Zusammenspiel<br />
<strong>der</strong> quantisierten Frequenzbän<strong>der</strong>, Verdeckungseffekte<br />
und <strong>der</strong> gewählten Bitrate.<br />
Am effizientesten arbeitet hier <strong>der</strong> variable<br />
Ansatz, bei dem die Datenrate flexibel<br />
angepasst wird. Natürlich spielt daneben<br />
die Musikart eine große Rolle, so lässt sich<br />
etwa ein Popsong effizienter codieren als<br />
ein filigranes Jazzensemble. Die Datenrate<br />
eines unkomprimierten Musikstücks auf<br />
einer Audio-CD beträgt rund 1,4 Megabit<br />
pro Sekunde, während das MP3-Format<br />
CD-Qualität bei einer Datenrate von lediglich<br />
128 Kilobit pro Sekunde (kBit/s)<br />
verspricht. Aber selbst ungeschulte Hörer<br />
können hier das Quantisierungsrauschen<br />
wahrnehmen, insbeson<strong>der</strong>e bei hohen<br />
Tönen. Bei noch niedrigeren Datenraten<br />
klingt die Musik zunehmend dumpfer und<br />
blecherner. Die Datenrate sollte 192 kBit/s<br />
nicht unterschreiten. Die Wahrnehmung ist<br />
allerdings auch stark von <strong>der</strong> Qualität <strong>der</strong><br />
Wie<strong>der</strong>gabekette abhängig und auf professionellem<br />
Studio-equipment wird die verlustbehaftete<br />
Codierung schneller enttarnt.<br />
Im handelsüblichen MP3-Player macht das<br />
Format jedoch eine hervorragende Figur.<br />
Wir hören in Frequenzbän<strong>der</strong>n. Dies macht sich<br />
<strong>der</strong> Codec zunutze und teilt den Abschnitten<br />
dynamisch die Bits zur Quantisierung zu<br />
Ist die Bitrate (96 KBit/s) jedoch auch zu gering<br />
gewählt, wird das Codiergeräusch hörbar (rot)<br />
und die Qualität leidet<br />
Wissen 39
Con Espressione<br />
Test<br />
Jens Voigt<br />
Redakteur<br />
Produkt Bewertung Seite<br />
Musikserver<br />
Mcubed<br />
RipNAS Z1000<br />
Reson<br />
rh4<br />
D/A-Wandler<br />
Arcam<br />
rDAC<br />
Lindemann<br />
USB-DAC 24/192<br />
Musical Fidelity<br />
M1DAC<br />
Music Hall<br />
dac25.3<br />
Atoll<br />
DAC 100<br />
Advance Acoustic<br />
MDA-503<br />
Sehr gut<br />
88<br />
Gut<br />
80<br />
Ausgezeichnet<br />
92<br />
Ausgezeichnet<br />
92<br />
Sehr gut<br />
89<br />
Sehr gut<br />
89<br />
Sehr gut<br />
87<br />
Sehr gut<br />
86<br />
42<br />
44<br />
56<br />
50<br />
60<br />
54<br />
52<br />
58<br />
Produkt Bewertung Seite<br />
Standlautsprecher<br />
Lua<br />
Con Espressione<br />
Canton<br />
Karat 790.2 DC<br />
German Maestro<br />
HD-PF 200<br />
<strong>Röhre</strong>nvollverstärker<br />
Canor<br />
TP 106 VR<br />
Luxman<br />
SQ-N100<br />
T.A.C.<br />
K-35<br />
Vollverstärker<br />
Marantz<br />
PM-15S2<br />
SACD-Player<br />
Marantz<br />
SA-15S2<br />
Ausgezeichnet<br />
92<br />
Sehr gut<br />
86<br />
Gut<br />
73,5<br />
Sehr gut<br />
89<br />
Gut<br />
79<br />
Gut<br />
78,5<br />
Ausgezeichnet<br />
92<br />
Referenzklasse<br />
96<br />
64<br />
66<br />
68<br />
74<br />
76<br />
72<br />
80<br />
82<br />
In deutschen Wohnzimmern stehen<br />
verschiedene ältere Abspielgeräte, <strong>der</strong>en<br />
Wie<strong>der</strong>gabequalität wahrscheinlich<br />
von <strong>der</strong> technischen Entwicklung überholt<br />
wurde. Kann ein älteres und ehemals<br />
qualitativ hochwertiges Gerät also<br />
noch mit dem technischen Fortschritt<br />
mithalten? O<strong>der</strong> muss es ausgemustert<br />
werden? Nein! Ein neuer D/A-Wandler<br />
kann hier völlig neue klangliche Dimensionen<br />
eröffnen. Deshalb hat sich die<br />
Redaktion <strong>der</strong> <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> sechs aktuelle<br />
Modelle genauer angehört und sie<br />
verglichen. Wir wagen auch den Blick<br />
nach vorn, denn für den mo<strong>der</strong>nen Anspruch<br />
<strong>der</strong> Musikwie<strong>der</strong>gabe werden<br />
Musikserver zunehmend Einzug in die<br />
Hi-Fi-Racks halten. Wir haben zwei Modelle<br />
unter die akustische Lupe genommen<br />
und setzen damit die Serie aus den<br />
beiden vorangegangenen Ausgaben<br />
fort. Dabei entdeckten wir interessante<br />
Eigenschaften, denn die Geräte verlangen<br />
alle nach einer adäquaten Verstärkung.<br />
Diesmal sind dies die trendigen<br />
<strong>Röhre</strong>nvollverstärker, die trotz „alter“<br />
Technik volle Power bieten. Drei Modelle<br />
stehen im Test, dazu ein Verstärker,<br />
<strong>der</strong> mit aktuellen Transistoren arbeitet.<br />
Drei Stereo-Standlautsprecherpaare<br />
für jeden Anspruch komplettieren das<br />
Testfeld. Sie bringen das zu Gehör, was<br />
alle Glie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Signalkette vorher aufbereitet<br />
haben.<br />
40 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at
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Mcubed RipNAS Z1000<br />
AUSGABE 1.2011<br />
Drei in einem<br />
Computer, CD-Ripper und Netzwerkspeicher in einem Gerät, das zudem noch komplett<br />
headless, sprich ohne Tastatur, Maus und Bildschirm, auskommt – geht das überhaupt?<br />
Ja, das geht und wird vorbildlich von <strong>der</strong> Wiener Firma Mcubed mit dem RipNAS vorgeführt.<br />
Wir haben das neueste Modell <strong>der</strong> Z-Serie im Test.<br />
VON TORSTEN PLESS<br />
Der RipNAS ist ein vollwertiger PC mit<br />
Intel-Atom-CPU im Mini-Design, <strong>der</strong><br />
ohne jegliche Steuerung auskommt und<br />
sich einfach in das Heimnetzwerk integriert.<br />
Zwar könnte man auch gleich einen<br />
handelsüblichen PC dafür verwenden, dies<br />
würde allerdings auf Kosten <strong>der</strong> Betriebslautstärke<br />
und des Stromverbrauchs gehen.<br />
Das uns vorliegende Testmodell Z1000 ist<br />
mit einer 1-Terabyte-Festplatte ausgestattet,<br />
die ca. 2 800 Standardalben im FLAC-Format<br />
speichern kann. Unser Modell ist in einem<br />
lüfterlosen Gehäuse mit passiver Kühlung<br />
verbaut, wodurch ein maximales Betriebsgeräusch<br />
von 16 bis 19 dB(A) (A-bewerteter<br />
Schalldruckpegel) erreicht wird. Während<br />
<strong>der</strong> Musikwie<strong>der</strong>gabe ist also definitiv nichts<br />
vom RipNAS zu hören. Das Z1000 ist in den<br />
Farbausführungen Weiß-Silber und Schwarz<br />
erhältlich. Bei <strong>der</strong> schwarzen Version befindet<br />
sich eine durchgehende Acrylplatte auf<br />
<strong>der</strong> Gehäuseoberseite, während die an<strong>der</strong>e<br />
Farbvariante eine Gehäuseaussparung aufweist,<br />
die für den Sonos-Netzwerkplayer<br />
ZP90 vorgesehen ist. Das schwarze Klavierlackgehäuse<br />
unseres Modells trumpft mit<br />
einem sehr schicken Design und absolut<br />
sauberer Verarbeitung auf, wirkt ansonsten<br />
jedoch recht unspektakulär. Dies liegt nicht<br />
zuletzt daran, dass keinerlei Schalter o<strong>der</strong><br />
Potenziometer auf <strong>der</strong> Vor<strong>der</strong>seite zu finden<br />
sind. Lediglich eine kleine blaue LED gibt<br />
Auskunft über den aktuellen Betriebszustand.<br />
Wenigstens auf <strong>der</strong> Gehäuserückseite<br />
ist ein kleiner Netzschalter aufgelegt.<br />
Da <strong>der</strong> RipNAS ein vollständiger Server und<br />
Im „Windows Home Server“ wird <strong>der</strong> RipNAS<br />
sofort erkannt und <strong>der</strong> Inhalt angezeigt<br />
Neben „Squeezebox Server“, „iTunes“ und UPnP*<br />
akzeptiert <strong>der</strong> RipNAS auch SMB/CIFS-Server<br />
Die vorinstallierte Software „dBpoweramp“<br />
versteht sich mit oben aufgeführten Formaten<br />
Bil<strong>der</strong>: Auerbach Verlag, Mcubed<br />
42 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at
Details<br />
Dank Firefly wird <strong>der</strong> RipNAS<br />
auch von iTunes erkannt<br />
Die seitlichen Kühlrippen sind für den ruhigen Betriebszustand<br />
verantwortlich, wodurch ein zusätzlicher Lüfter entfällt<br />
Hersteller<br />
Modell<br />
Preis<br />
Internet<br />
Festplattenkapazität<br />
Audioformate<br />
Server-Protokolle<br />
Anschlüsse<br />
Gesamt<br />
Preis/Leistung<br />
Bewertung<br />
Mcubed<br />
RipNAS Z1000<br />
1 095 Euro<br />
www.hfx.at<br />
1 Terabyte<br />
FLAC, Apple Lossless, WMA Lossless,<br />
MP3 (Lame)<br />
Squeeze Center (Logitech), SMB/CIFS<br />
(Sonos u. a.), iTunes DAAP (Apple),<br />
Asset UPnP (versch. Geräte)<br />
3 × USB, LAN, Line Out, DVI, VGA<br />
38 von 43 Punkten<br />
Sehr gut<br />
Sehr gut 88/100<br />
Netzwerkspeicher (NAS) ist, kann dieser<br />
auch rund um die Uhr betrieben werden.<br />
Bei einem Energieverbrauch von 20 Watt<br />
im Ruhezustand ist dies durchaus vertretbar<br />
und weniger, als die meisten Desktop-<br />
Computer verbrauchen. Auf <strong>der</strong> Rückseite<br />
befinden sich drei USB-Buchsen und ein<br />
LAN-Port sowie je eine DVI- und VGA-<br />
Schnittstelle, falls man doch eine grafische<br />
Benutzeroberfläche vermissen sollte. Über<br />
den LAN-Port verbindet sich <strong>der</strong> RipNAS<br />
mittels Ethernet-Kabel mit dem Router. Die<br />
drei USB-Eingänge sind zur Erweiterung<br />
des internen Speichers sowie für die täglich<br />
ausgeführten automatischen Back-ups<br />
vorgesehen.<br />
CD-Ripper<br />
Die Installation des RipNAS gestaltet sich<br />
spielend einfach und das Gerät kann in jedem<br />
Raum, in dem eine Netzwerkverbindung<br />
zur Verfügung steht, aufgestellt werden.<br />
Dabei gilt es lediglich zu beachten, dass<br />
die Belüftungsschlitze und Kühlrippen nicht<br />
bedeckt werden dürfen. Stromnetzadapter<br />
angesteckt und per Ethernet-Kabel mit<br />
dem Netzwerk verbunden – fertig! Da <strong>der</strong><br />
RipNAS bereits vorkonfiguriert ist, kann<br />
direkt mit dem Rippen begonnen werden.<br />
Der Begriff „Rippen“ steht für das Kopieren<br />
von Musik auf die interne Festplatte und<br />
bedeutet im Falle des RipNAS das Einlesen<br />
und Speichern von Audio-CDs. Der Rip-Vorgang<br />
selbst dauerte bei unserem Test jeweils<br />
ca. zehn Minuten, bis die CD aus dem von<br />
Teac konstruierten DVD-Laufwerk wie<strong>der</strong><br />
ausgeworfen wurde. Trotz DVD-Laufwerk<br />
versteht sich <strong>der</strong> RipNAS „nur“ mit Audio-<br />
CDs und CD-R/RWs. Während des Rippens<br />
verbindet sich <strong>der</strong> RipNAS mit dem Internet<br />
und ruft von fünf verschiedenen Datenbanken<br />
(AMG, GD3, Music Brainz, Sonata,<br />
Freedb) Metadaten <strong>der</strong> eingelegten CD ab.<br />
Nach dem eigentlichen Rip-Vorgang, <strong>der</strong><br />
auf <strong>der</strong> Software „dBpoweramp“ <strong>der</strong> Firma<br />
Illustrate beruht, werden die eingelesenen<br />
Daten zum Ausgleich von Einlesefehlern<br />
mit einer Datenbank verglichen. Die ebenfalls<br />
von Illustrate entwickelte Datenbank<br />
Accurate Rip vergleicht dabei die Auslese-Ergebnisse<br />
an<strong>der</strong>er Nutzer, die <strong>der</strong> Datenbank<br />
ihre automatisch generierten CRC-Prüfsummen<br />
zur Verfügung stellen. Die CRC-Prüfsummen<br />
werden bei diesem Vorgang vom<br />
Programm „EAC“ („Exact Audio Copy“)<br />
erstellt.<br />
Sollte die eingelesene CD nicht unter<br />
„Accurate Rip“ gelistet sein, berücksicht<br />
RipNAS im Secure-Mode C2 Fehlermeldungen<br />
seines Laufwerks. Zudem wird die<br />
CD doppelt eingelesen und die Ergebnisse<br />
werden miteinan<strong>der</strong> verglichen. Bei korrekter<br />
Überprüfung mit einer <strong>der</strong> beiden<br />
Varianten werden die eingelesenen Lie<strong>der</strong><br />
in einem eigenen Ordnersystem nach Alben<br />
und Interpreten einsortiert. Schlagen<br />
jedoch beide Varianten fehl, landen die<br />
Audiotracks im Ordner „Insecure“. Dies<br />
kam in unseren Tests allerdings kein<br />
einziges Mal vor.<br />
Formatvielfalt<br />
RipNAS ist so vorkonfiguriert, dass Audiodaten<br />
im FLAC-Format gespeichert<br />
werden. Das verlustfrei komprimierte<br />
Format wird mittlerweile von den<br />
meis-ten Netzwerkplayern unterstützt.<br />
Sollten Sie ein an<strong>der</strong>es Format bevorzugen,<br />
lässt sich dies unter Zuhilfenahme<br />
<strong>der</strong> drei mitgelieferten CDs realisieren.<br />
Dazu legt man einfach die CD mit dem<br />
darauf aufgedruckten Wunschformat<br />
ein und <strong>der</strong> RipNAS än<strong>der</strong>t dies automatisch.<br />
Die zur Auswahl stehenden Formate:<br />
AIFF, WAV, Apple Lossless, MP3<br />
und WMA. Parallel zur FLAC-Konvertierung<br />
kann <strong>der</strong> RipNAS auch MP3s speichern.<br />
Mit erfolgreichem Rip-Vorgang lässt sich<br />
nun von einem Netzwerkplayer auf die interne<br />
Festplatte des RipNAS zugreifen und<br />
die hinterlegten Audiodateien können gestreamt<br />
werden. Um eine hohe Kompatibilität<br />
zu allen gängigen Netzwerkplayern zu<br />
gewährleisten, sind auf dem RipNAS gleich<br />
mehrere Server-Anwendungen installiert.<br />
Dies sind im Einzelnen <strong>der</strong> Sonos-Server,<br />
Logitechs Squeeze-Center und Asset-UPnP<br />
für alle UPnP-fähigen Netzwerkclients. Dank<br />
Firefly ist es ebenso möglich, vom Mac o<strong>der</strong><br />
PC aus über iTunes auf die RipNAS-Festplatte<br />
zuzugreifen.<br />
Wer den RipNAS erst einmal in sein Heimnetzwerk<br />
integriert hat, möchte ihn anschließend<br />
nicht mehr missen. Mit seiner<br />
großen internen Festplatte und <strong>der</strong><br />
Option, den Speicherplatz extern zu<br />
erweitern, lässt sich jede Musiksammlung<br />
ins Netzwerk integrieren, und das in<br />
verlustfreier Qualität.<br />
Der RipNAS Z1000 ist ein normaler Computer mit eingebauter<br />
1-Terabyte-Notebook-Festplatte von Western Digital<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 43
Reson rh4<br />
AUSGABE 1.2011<br />
Aufnahmekünstler<br />
Unsere Zeit ist so schnelllebig geworden, dass heute aktuelle Computertechnik bereits<br />
morgen veraltet ist. Seit einigen Jahren hält sich auf dem Markt jedoch ein Musikserver,<br />
<strong>der</strong> sich großer Beliebtheit erfreut. Ob <strong>der</strong> Reson rh4 trotz betagter Technik<br />
noch auf <strong>der</strong> Höhe <strong>der</strong> Zeit ist und mit <strong>der</strong> jüngeren Konkurrenz Schritt halten kann?<br />
Vor fünf Jahren brachte <strong>der</strong> IT-Spezialist<br />
Hermstedt den Hifidelio – einen<br />
<strong>der</strong> ersten alltagstauglichen Musikserver –<br />
auf den Markt. In einer im Innenaufbau<br />
überarbeiteten Fassung hat auch die<br />
baden-württembergische Hi-Fi-Schmiede<br />
Reson dieses Produkt im Programm. Das<br />
Spitzenmodell aus gleichem Haus, <strong>der</strong> Reson<br />
rh4, erinnert mit seinem 19-Zoll-Gehäuse<br />
aber weniger an einen Computer als vielmehr<br />
an einen handelsüblichen CD-Player.<br />
Die allgemeine Verarbeitung des in Silber<br />
und Schwarz erhältlichen Geräts weist keinerlei<br />
Makel auf und glänzt mit gebürstetem<br />
Aluminiumfinish sowie abgerundeten Gehäusekanten.<br />
Die Bedienung lässt sich unkompliziert<br />
direkt am Gerät vornehmen.<br />
Dafür stehen die hintergrundbeleuchteten<br />
Abspieltasten, die vier Funktionstasten sowie<br />
ein doppelt belegtes Bedienrad zur<br />
Verfügung. Letzteres besteht aus einem<br />
äußeren Ring, mit dem <strong>der</strong> Nutzer tiefer in<br />
die Hierarchieebene des Menüs vordringen<br />
soll, und einem inneren Rad zur allgemeinen<br />
Menüauswahl. Lediglich beim schnellen<br />
Navigieren durch die verschiedenen Menüpunkte<br />
geht <strong>der</strong> Musikserver etwas träge zu<br />
Werke. Während <strong>der</strong> Reson rh4 beson<strong>der</strong>s<br />
durch seine elegante Verarbeitung auffällt,<br />
wurde an <strong>der</strong> beiliegenden Fernbedienung<br />
mit ihrem schwarzen Plastikmantel hingegen<br />
gespart. Das Anschlusspanel auf<br />
<strong>der</strong> Geräterückseite fällt recht übersichtlich<br />
aus, geizt jedoch nicht bei <strong>der</strong> Anzahl<br />
<strong>der</strong> Netzwerkverbindungen. Über die<br />
vier Ethernet*-Schnittstellen haben Sie<br />
die Möglichkeit, den rh4 entwe<strong>der</strong> als eigenständigen<br />
Server* zu betreiben o<strong>der</strong><br />
VON TORSTEN PLESS<br />
ihn in ein bestehendes Heimnetzwerk als<br />
Client* zu integrieren. Eine anschraubbare<br />
WLAN*-Empfangsantenne sowie zwei<br />
USB-Buchsen für die Musikwie<strong>der</strong>gabe von<br />
externen Festplatten, portablen Playern und<br />
iPods ergänzen das digitale Gesamtbild. Die<br />
Musikweitergabe erfolgt entwe<strong>der</strong> über den<br />
optischen, koaxialen und analogen Ausgang<br />
o<strong>der</strong> über die Kopfhörerbuchse auf <strong>der</strong><br />
Front, die sich direkt neben dem auf Flüssigkristallen<br />
basierenden Bildschirm (LCD)<br />
befindet.<br />
Audiophile Modifikation<br />
Das Herzstück <strong>der</strong> mittlerweile etwas in<br />
die Jahre gekommenen Innenausstattung<br />
ist <strong>der</strong> Computerprozessor IBM Power PC<br />
405 EP, <strong>der</strong> für die administrativen Systemaufgaben<br />
zuständig ist. Dessen für heutige<br />
44 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at * Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 92
Verhältnisse etwas knapp bemessene Rechenleistung<br />
macht sich vor allem in einer<br />
immer wie<strong>der</strong> trägen Menünavigation bemerkbar.<br />
Auch das Technics-CD-Laufwerk<br />
stammt bereits aus dem Jahr 2006. Die<br />
gummigelagerte Serial-ATA-Festplatte<br />
wird von Samsung geliefert und bietet bei<br />
Resons Oberklassemodell rh4 eine Speicherkapazität<br />
von 500 Gigabyte. Unter <strong>der</strong><br />
Festplatte sitzt die Wandlerplatine, die für<br />
die Audioein- und -ausgänge verantwortlich<br />
ist. Während das Ursprungsgerät Hifidelio<br />
für die Anlog-zu-Digital-Wandlung und<br />
umgekehrt auf den AD1981B-Wandler und<br />
Operationsverstärker von Burr Brown zurückgreift,<br />
verbaut Reson zur Digital-nach-<br />
Analog-Wandlung seine eigene Platine. Um<br />
<strong>der</strong> Konkurrenz nicht zu viele Informationen<br />
mit auf den Weg zu geben, wurden die Bauteile<br />
auf <strong>der</strong> von Resolution Audio entwickelten<br />
Platine einfach unkenntlich gemacht.<br />
Lediglich <strong>der</strong> Quartz mit seiner Taktrate von<br />
22,5792 Megahertz ist deutlich zu erkennen.<br />
Neben <strong>der</strong> eigenen Wandlersektion<br />
wurde von Reson auch das Netzteil mit Elektrolytkondensatoren<br />
von Elna aufgewertet.<br />
Achtung, Aufnahme!<br />
Die Hauptaufgabe eines Musikservers besteht<br />
darin, Musikinhalte einer Audio-CD<br />
zu digitalisieren und auf einer internen Festplatte<br />
abzuspeichern. Genau das beherrscht<br />
<strong>der</strong> Reson rh4 auch absolut tadellos und<br />
rippt CDs in den Formaten AIFF, FLAC, WAV<br />
und MP3. Bei letzterem Dateiformat können<br />
Mit den vier Ethernet-Schnittstellen kann <strong>der</strong> Reson rh4 sowohl als Client als auch als eigenständiger<br />
Server und Netzwerkverteiler betrieben werden. Per WLAN sogar völlig kabellos<br />
Sie selbst über die Qualität von bis zu 320<br />
Kilobit pro Sekunde entscheiden. Für die<br />
Wie<strong>der</strong>gabe stehen zusätzlich die Formate<br />
AAC und Ogg Vorbis zur Verfügung, die<br />
sich direkt von iTunes aus wie<strong>der</strong>geben lassen.<br />
Während des Ripp-Vorgangs greift <strong>der</strong><br />
rh4 auf eine interne Datenbank von Freedb.<br />
com zurück, die zu den gängigsten Musikalben<br />
Metadaten bereitstellt. Ein beson<strong>der</strong>er<br />
Bonus ist <strong>der</strong> Hochpegel-Line-Eingang, mit<br />
dem sich eigene Aufnahmen realisieren<br />
lassen. Die Qualität ist auf 44,1 Kilohertz<br />
(kHz) festgelegt, wodurch Sie beispielsweise<br />
Schallplatten in CD-Qualität digitalisieren<br />
können. In unserem Test wurden selbst In-<br />
ternetradiostreams Titel für Titel separat<br />
auf einer extern angeschlossenen te abgelegt. Nur ein digitaler Eingang hätte<br />
Festplatdas<br />
löbliche Konzept noch abgerundet. Das<br />
Musikwie<strong>der</strong>gabeaufgebot wird durch die<br />
integrierte Onlineradiokompatibilität und die<br />
Musikstreaming-Möglichkeit direkt vom PC<br />
o<strong>der</strong> einer Netzwerkfestplatte ergänzt. Lediglich<br />
auf Onlinemusikdienste wie Last.fm<br />
müssen Sie beim Reson rh4 verzichten. Genauso<br />
wie <strong>der</strong> mittlerweile betagte Prozessor<br />
in seiner Leistung begrenzt ist, sind auch die<br />
digitalen Audiowie<strong>der</strong>gabemöglichkeiten in<br />
Die Taktschwankungen am optischen und koaxialen<br />
Ausgang sind identisch. Der Spitzenwert<br />
für den Jitter ist sehr gering<br />
Der Innenaufbau mit ausgebauter Festplatte sieht sehr übersichtlich aus. Neben dem von Reson<br />
aufgewerteten Netzteil befindet sich <strong>der</strong> Computerprozessor, <strong>der</strong> das System am Laufen hält<br />
Das ausgeglichene Verzerrungsproduktverhältnis<br />
mit Tendenz zu den Unharmonischen<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft<br />
Test 45
Die harmonischen Verzerrungen sind<br />
auf einem sehr niedrigen Niveau und<br />
damit nicht hörbar<br />
Der saubere und lineare Frequenzgang<br />
sorgt für den ausgeglichenen Klang<br />
ihrer Auflösung limitiert. Zwar werden<br />
die gängigsten komprimierten und<br />
verlustfreien Formate geboten, dies<br />
allerdings nur in einer maximalen Auflösung<br />
von 16 Bit und 48 kHz. Damit<br />
verpasst <strong>der</strong> Reson rh4 den Zukunftstrend<br />
<strong>der</strong> hochauflösenden Musikformate<br />
mit Sample-Raten von bis zu<br />
192 kHz. Ein beson<strong>der</strong>es Highlight ist<br />
dafür <strong>der</strong> integrierte Dynamikkompressor,<br />
bei dem Sie wie bei einem<br />
professionellen Tonstudiogerät auf<br />
sämtliche Parameter Zugriff haben.<br />
Zwar empfiehlt es sich, für den optimalen<br />
Musikgenuss den Kompressor<br />
generell deaktiviert zu lassen, dafür<br />
bietet er sich beson<strong>der</strong>s für die leisen<br />
Abendstunden an.<br />
Detailverliebtheit<br />
Im Messlabor präsentierte sich <strong>der</strong><br />
Reson rh4 mit einem sehr ausgeglichenen<br />
Verzerrungsproduktverhältnis<br />
ohne nennenswerte Ausbrüche,<br />
was sich auch in einem ungefärbten<br />
Klangbild wi<strong>der</strong>spiegelt. Der Signal-<br />
Rauschabstand zeigte sich mit 85 Dezibel<br />
Volt durchschnittlich, lediglich<br />
die Übersprechdämpfung <strong>der</strong> Kanäle<br />
ineinan<strong>der</strong> könnte bei einem ermittelten<br />
Wert von 65 Dezibel an zehn<br />
Kilohertz besser ausfallen. Klanglich<br />
überzeugt <strong>der</strong> Musikserver mit einer<br />
äußerst ausgeprägten Detailgenauigkeit,<br />
die selbst in einer vollen Orchesterbesetzung<br />
das Umschlagen <strong>der</strong><br />
Notenblätter zum Vorschein bringt.<br />
Während <strong>der</strong> Reson am Hörbeispiel<br />
eines stark komprimierten Rocktitels<br />
mit dezent zurückhaltenden E-Gitarren<br />
auffiel und das gesamte Klangbild<br />
für eine wahrhafte Liveatmosphäre<br />
etwas mehr Wucht hätte vertragen<br />
können, spielte er sein volles Klangpotenzial<br />
bei ernster Musik sowie Soloinstrumenten<br />
und -gesang aus. Den<br />
Dynamikreichtum dieser Musik weiß<br />
<strong>der</strong> Reson gekonnt in Szene zu setzen<br />
und untermalt dies mit ausgezeichneten<br />
Bassimpulsen. Unsere Kesselpauken<br />
präsentierten sich mit knackigen<br />
Impulsen und sehr gut nachvollziehbaren<br />
Dynamikstufen. Instrumentale<br />
Werke werden ohne Überpräsenzen<br />
und mit einer ausgiebigen Detailverliebtheit<br />
wie<strong>der</strong>gegeben. Gesangsstimmen überzeugten<br />
mit hoher Plastizität und einer nahezu ausgezeichneten<br />
S-Laut- und Konsonantenabbildung. Auch unsere Stepptänzerin<br />
ließ es sich nicht nehmen, den Reson auf seine<br />
räumliche Tiefenausprägung hin zu prüfen, und kam mit<br />
sehr guten Ergebnissen zurück.<br />
Fazit<br />
Der Reson rh4 Musikserver ist ein vollwertiger Computer<br />
im Hi-Fi-Mantel, <strong>der</strong> sich problemlos in jedes Heimnetzwerk<br />
integriert und dieses mit klanglicher Detailverliebtheit<br />
aufwertet. Lediglich die Zukunftssicherheit ist<br />
aufgrund des mittlerweile betagten Prozessors und <strong>der</strong><br />
fehlenden Unterstützung <strong>der</strong> HD-Audioformate fraglich.<br />
Ausstattung<br />
Allgemein<br />
Hersteller<br />
Modell<br />
Preis<br />
Maße B/H/T<br />
Gewicht Gesamtsystem<br />
Informationen<br />
Anschlüsse<br />
Reson<br />
rh4<br />
2250 Euro<br />
435 × 85 × 290 mm<br />
4,8 kg<br />
www.reson.de<br />
dig.<br />
Audio<br />
koaxial<br />
dig.<br />
Audio<br />
optisch<br />
analog<br />
Audio<br />
Cinch<br />
analog<br />
Audio<br />
XLR<br />
Kopfhörer<br />
Eingänge – – 1 – –<br />
Ausgänge 1 1 1 – 1<br />
sonstige Anschlüsse<br />
CD-Laufwerk<br />
Datenschnittstellen<br />
2 × USB, 4 × LAN<br />
Features<br />
Audioserver<br />
Festplattenkapazität<br />
500 GB<br />
Back-up/Ausbaufähigkeit des<br />
+/+<br />
Speichers<br />
Server-Protokoll<br />
UPnP<br />
Gapless (Lückenlose Wie<strong>der</strong>gabe) +<br />
LAN/WLAN +/+<br />
Freies Onlineradio +<br />
Musikdienste +<br />
Audioformate<br />
AAC, AIFF, FLAC, MP3, Ogg Vorbis,<br />
WAV (bis zu 16 Bit/48 kHz)<br />
Messdaten<br />
Signal-Rauschabstand<br />
85 dB<br />
Übersprechen<br />
65 dB<br />
THD+N 0,3 %<br />
Ausgangspegel<br />
1,5 dBV<br />
Frequenzgangsabweichung<br />
0,134 dB<br />
Vorteile/Nachteile<br />
Vorteile<br />
· Aufnahmefunktion<br />
· sehr detailreicher Klang<br />
Nachteile<br />
Bewertung<br />
· kein Digitaleingang<br />
· maximale Auflösung: 16 Bit/48 kHz<br />
Die für Reson entwickelte Wandlerplatine versteckt sich unter <strong>der</strong> Festplatte. Die<br />
darauf verwendeten Bauteile wurden einfach unkenntlich gemacht<br />
Audiomesswerte<br />
Audiomessergebnisse 13/16<br />
Neutralität (messtechnisch) 4,5/6<br />
Dynamik (messtechnisch) 4,5/6<br />
Neutralität (klanglich) 11/12<br />
Dynamik (klanglich) 11/12<br />
Basswie<strong>der</strong>gabe 11/12<br />
Mittenwie<strong>der</strong>gabe 11/12<br />
Höhenwie<strong>der</strong>gabe 10/12<br />
Wie<strong>der</strong>gabequalität 76/88<br />
Bedienung/Installation 21/28<br />
Ausstattung/Verarbeitung 35/49<br />
Gesamt<br />
132 von 165 Punkten<br />
Preis/Leistung<br />
Gut<br />
Ergebnis<br />
Gut 80/100<br />
46 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut,<br />
84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft
IFA-FEUERWERK<br />
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Wandlung<br />
Es gibt viele Geräte mit digitalem Ausgang, denen eine<br />
klangliche Aufbesserung sehr gut steht. Auch die Lieblingsmusik<br />
vom Computer verlangt nach einer zeitgemäßen<br />
Wie<strong>der</strong>gabe. Mit einem neuen D/A-Wandler<br />
kommt frischer Klang in Ihre Hi-Fi-Kette.<br />
VON JENS VOIGT<br />
48 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at
Warum gibt es Digital-zu-Analog-<br />
Wandler auch separat zu kaufen,<br />
wenn doch eigentlich alle digitalen Geräte<br />
heute in ihrer Standardausstattung mit<br />
diesem klangrelevanten Bauteil daherkommen?<br />
Zum Teil erreichen sie in Bezug auf<br />
das Preis-Leistungs-Verhältnis sogar sehr<br />
gute Qualität. Manchmal jedoch reichen die<br />
implementierten Ausgangsstufen, die die<br />
Audiosignale aus <strong>der</strong> digitalen Welt in die<br />
analoge beför<strong>der</strong>n, in ihrer Qualität nicht an<br />
die Performance externer Lösungen heran.<br />
Die Gründe dafür sind vielfältig: Ein ausgereiztes<br />
Entwicklungsbudget kommt genauso<br />
infrage wie das Erreichen des aktuellen<br />
technischen Stands. Wir haben uns einige<br />
D/A-Wandler genauer angehört, denn sie<br />
können sehr hilfreich sein, um CD-Player<br />
o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e ältere Digitalgeräte mit neuen<br />
Wie<strong>der</strong>gabequalitäten zu beleben. Die<br />
Redaktion hatte ihre wahre Freude daran,<br />
schon in die Jahre gekommene DAT-Kassetten<br />
über diese externen Konverter hören<br />
zu dürfen. Dabei waren die klanglichen<br />
Variationen, die sich durch Upsampling<br />
und ähnliche Technologien ergaben, sehr<br />
interessant. Die Aufnahmen, die seinerzeit<br />
mit einer Auflösung von 16 Bit und einer<br />
maximalen Abtastrate von 48 Kilohertz<br />
(kHz) peinlich genau unterhalb <strong>der</strong> digitalen<br />
Obergrenze aufgezeichnet wurden,<br />
konnten nun dank großzügiger Auflösung<br />
zum Teil sehr lebendig zu Gehör gebracht<br />
werden. Selbst digitale Satellitenreceiver,<br />
mo<strong>der</strong>ne Netzwerkaudioplayer o<strong>der</strong> Musikserver<br />
können davon profitieren. Auch ein<br />
einfaches Internetradio mit digitalem Ausgang<br />
o<strong>der</strong> ein Notebook kann dank USB mit<br />
diesen Geräten verbunden werden und <strong>der</strong><br />
Hi-Fi-Anlage einen angemessenen Klang<br />
bereitstellen – <strong>der</strong> häufig besser ist als bei<br />
eingebauten Lösungen. Wir haben im folgenden<br />
Vergleich Einzel- und Problemlösungen<br />
ausgesucht, damit alle Leser einen<br />
Zugang zu den spannenden Möglichkeiten<br />
<strong>der</strong> digitalen Audiowelt erhalten. Die Audiostreaming-Angebote<br />
aus dem Internet<br />
sind sogar schon ein Teil dieser Zukunft.<br />
Test 49
Lindemann USB-DAC 24/192<br />
AUSGABE 1.2011<br />
Lindemann USB-DAC 24/192<br />
„Feingeistig – hochaufgelöst“<br />
Die deutsche Marke Lindemann hat schon<br />
lange einen bewährten Ruf in audiophilen<br />
Kreisen. Die neue Generation ihres Digitalzu-Analog-Konverters<br />
bietet nun auch für<br />
Computernutzer den Zugriff auf die höchste<br />
Auflösung aller Formate.<br />
Eine Son<strong>der</strong>stellung unter den D/A-Wandlern<br />
nimmt <strong>der</strong> Lindemann USB-DAC 24/192<br />
ein. Er ist <strong>der</strong> Einzige im Test, <strong>der</strong> über seinen<br />
USB-Anschluss die höchste Wie<strong>der</strong>gabeoption<br />
dank „USB Audio Class 2“ mit bis zu<br />
24 Bit und 192 kHz annimmt. Dies erreicht<br />
er mit seinen eigenen Audiotreibern, die<br />
im Lieferumfang in Form einer Daten-CD<br />
enthalten sind. Daraus ergibt sich, dass <strong>der</strong><br />
Lindemann USB-DAC neben <strong>der</strong> Funktion<br />
als Digital-zu-Analog-Wandler auch hervorragend<br />
als zusätzliche Soundkarte für jede<br />
Computerplattform agieren kann. Zum weiteren<br />
Lieferumfang des im sauber verarbeiteten<br />
Aluminiumgehäuse daherkommenden<br />
Geräts gehören ein Steckernetzteil und ein<br />
USB-2.0-Anschlusskabel. Auf <strong>der</strong> Rückseite<br />
des Konverters befinden sich passend<br />
dazu <strong>der</strong> USB-Anschluss, ein optischer wie<br />
koaxialer Digitaleingang und die analogen<br />
Cinch-Ausgänge. Ein Anschluss für das Steckernetzteil<br />
deutet darauf hin, dass <strong>der</strong> Signalaufbereitung<br />
und Wandlung eine stabile<br />
Energie zur Verfügung gestellt wird. Sie wird<br />
im Inneren des Gerätes zusätzlich aufbereitet,<br />
um den hohen qualitativen Ansprüchen<br />
gerecht zu werden. Die Vor<strong>der</strong>seite präsentiert<br />
sich schlicht und bietet einen Tipptaster,<br />
<strong>der</strong> die Eingangswahl übernimmt. Die mit<br />
den Eingängen korrespondierenden LEDs<br />
wechseln ihre Farbe von Blau auf Rot, wenn<br />
ein belegter Eingang aktiviert wird. Alle am<br />
USB-DAC 24/192 anliegenden Signale werden<br />
durch eine aktive Jitter-Reduktion, die<br />
Generierung einer stabilen Taktung und<br />
durch Zwischenspeicherung <strong>der</strong> Daten aufbereitet.<br />
Danach findet die Weiterleitung <strong>der</strong><br />
Audiodaten in einem durchdachten Schaltungsdesign<br />
mit neuesten Bauteilen von<br />
Texas Instruments, dem SRC 4109, und dem<br />
renommierten Wandlerbaustein 8742 von<br />
Wolfson statt. Über eine sehr schnelle, voll<br />
symmetrische Ausgangsstufe mit Stromgegenkopplung<br />
werden die Daten ohne weiteren<br />
Einsatz von Operationsverstärkern im<br />
analogen Lowpass-Filter an die Cinch-Buchsen<br />
geleitet. Mit hochwertigen Elyt-Kondensatoren<br />
wird an den entscheidenden Stellen<br />
für umfangreiche Energiereserven gesorgt.<br />
Doch vorher findet ein bewährtes Upsampling-Verfahren<br />
statt, das es dem „Mini-<br />
Ein Blick auf das 192-kHz-fähige USB-Modul im Lindemann USB-DAC.<br />
Hiermit werden Computersysteme zum High-End-Mitspieler<br />
Der D/A-Konverter von Wolfson in feinster Gesellschaft mit jitterarmer<br />
Hochtechnologie aus Deutschland<br />
50 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at
Die Rückansicht zeigt den Anschluss für das mitgelieferte Netzteil, den USB-Eingang, die beiden<br />
digitalen Eingänge und die vergoldeten Cinch-Ausgänge<br />
mum Phase Apodizing Filter“ ermöglicht,<br />
die ursprüngliche Filterung <strong>der</strong> Aufnahme<br />
zu unterdrücken und einen neuen Filter mit<br />
natürlichem Ein- und Ausschwingverhalten<br />
auf das Signal anzuwenden. All diese technischen<br />
Bemühungen garantieren neben<br />
den hervorragenden Audiomesswerten auch<br />
ein sehr gutes Verhalten im Zeitbereich, also<br />
dem Impulsverhalten.<br />
Was uns gleich am Anfang auffiel: Der<br />
Lindemann bietet ein Ausgangssignal, das<br />
Eingangsstufen mit geringem Headroom<br />
nicht in die Kompression treibt. Er zeichnet<br />
sehr feinfühlige und nicht zu spitz klingende<br />
musikalische Impulse ab, was sich an dem<br />
Einschwingverhalten von impulsfreudigen<br />
Klängen, wie sie bei Gitarre, Triangel o<strong>der</strong><br />
Schlagzeug vorkommen, zeigte. Mitunter<br />
hatten wir den Eindruck, dass <strong>der</strong> Grundton<br />
in den Tiefmitten etwas schmaler erschien,<br />
als wir es gewohnt waren. Daraus ergab sich<br />
aber in sehr dichten Arrangements eine klare,<br />
ausgezeichnete und durchsichtige akustische<br />
Bühne, die in <strong>der</strong> Breite und Tiefe <strong>der</strong><br />
Abbildung alle Dimensionen ausschöpfte. In<br />
<strong>der</strong> Tat ergab sich keine Schärfe o<strong>der</strong> Härte<br />
für Blechbläser o<strong>der</strong> Streichersätze, womit<br />
die tonalen Balancen im richtigen Rahmen<br />
erhalten blieben. Gesangsstimmen wurden<br />
plastisch in Szene gesetzt, dabei war jedoch<br />
die Betonung <strong>der</strong> S-Laute geschmacksabhängig<br />
etwas forciert o<strong>der</strong> einfach<br />
Der Übertragungsbereich für 96-kHz-Signale<br />
ist sehr sauber<br />
Die Impulsantwort des Digitalfilters zeigt nur<br />
geringe Einschwinger und klingt ausgezeichnet<br />
Die harmonischen Verzerrungen spielen keine<br />
hörbare Rolle bei diesem geringen Anteil<br />
Der Lindemann USB-DAC in seiner neuesten Version von innen betrachtet. Ein klares Schaltungsdesign<br />
mit kürzesten Wegen sorgt für ausgezeichneten Klang<br />
Ein sehr geringes Übersprechen sorgt für saubere<br />
räumliche Wie<strong>der</strong>gabe<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft<br />
Test 51
Atoll DAC 100<br />
AUSGABE 1.2011<br />
Atoll DAC 100<br />
„Schaltwerk – souverän im Klang“<br />
Atoll ist französische Spitzenelektronik im<br />
Hi-Fi-Bereich, die direkt in unserem Nachbarland<br />
gebaut wird und <strong>der</strong>en Verkaufspreise<br />
nicht exorbitant hoch sind. Die Produktpalette<br />
ist vielseitig und die Redaktion<br />
hat sich einen <strong>der</strong> neuesten Sprösslinge<br />
zum Test eingeladen.<br />
Die Hi-Fi-Manufaktur Atoll hat es sich zur<br />
Aufgabe gemacht, High-End-Produkte zu<br />
bezahlbaren Preisen anzubieten. Dies gelingt<br />
zwar auch an<strong>der</strong>en Herstellern, Atoll<br />
legt jedoch Wert auf eine rein europäische<br />
Fabrikation. Ein von den Franzosen gefertigtes<br />
Produkt ist <strong>der</strong> DAC 100, ein Digitalzu-Analog-Wandler,<br />
<strong>der</strong> sich dank seiner<br />
Anschlussfreudigkeit in jede bestehende<br />
Hi-Fi-Kette integrieren lässt. Das stabile Gehäuse<br />
weist eine vorbildliche Verarbeitung<br />
ohne Schnörkel auf. Die Gerätefront besteht<br />
aus gebürstetem Aluminium in wahlweise<br />
schwarzer o<strong>der</strong> silberner Ausführung<br />
und trägt sowohl die Bedienelemente als<br />
auch eine LED-basierte Eingangsanzeige.<br />
Die Taster sind von hochwertiger Qualität<br />
und überzeugen bei <strong>der</strong> Bedienung mit<br />
einem angenehmen Druckpunkt. Reichlich<br />
vorhanden sind digitale Audioeingänge,<br />
von denen drei im optischen und drei<br />
im koaxialen S/P-DIF-Format vorliegen. So<br />
wird einer Vielzahl von Geräten Zugang ge-<br />
Aufgeräumte Elektronik. Der Schein trügt: Die Platine ist auch auf <strong>der</strong><br />
Unterseite bestückt. Rechts im Bild: diskrete Ausgangsstufe<br />
Zwei Transformatoren für sieben Betriebsspannungen sorgen dafür,<br />
dass im Atoll keine Engpässe enstehen<br />
52 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at
Die Rückansicht zeigt (v. l. n. r.) den analogen Ausgang, den digitalen Ausgang und die digitalen<br />
Eingänge, jeweils im optischen wie im koaxialen Format, sowie den USB-Eingang<br />
boten. Verwaltet werden die Eingänge von<br />
einem Cirrus-Logic-8416-Digitalschnittstellenempfänger,<br />
gleichzeitig sorgt eine interne<br />
Taktung für Jitter-Armut. Interessant<br />
für Aufnahmen ist <strong>der</strong> Digitalausgang in<br />
beiden Formaten, <strong>der</strong> parallel zum analogen<br />
Ausgang agiert. Zusätzlich profitieren<br />
Computerbesitzer vom USB-Port des Atoll<br />
DAC 100. Dieser akzeptiert Digitalsignale<br />
bis 48 kHz Abtastung und 16 Bit Auflösung.<br />
Der verbaute Burr-Brown-PCM-1796-Konverter<br />
kann die Signale über die Digitalschnittstellen<br />
mit einer Auflösung von bis<br />
zu 24 Bit und 192 kHz in die analoge Welt<br />
wandeln. Auf Upsampling-Schaltungen<br />
wurde verzichtet, um die Filtereigenschaften<br />
des Konverters zu forcieren. Zu diesem<br />
Zweck wird eine diskret via Transistoren<br />
aufgebaute Class-A-Ausgangsstufe genutzt,<br />
die ohne Rückkopplungsschaltungen<br />
auskommt. An dieser Stelle kommen sehr<br />
hochwertige MKP-Kondensatoren im<br />
Schaltungslayout zum Einsatz. Für den<br />
gesamten Aufbau wird eine zweiseitig bestückte<br />
Platine genutzt, die dem Aufbau<br />
eine geringere Packungsdichte verleiht und<br />
damit weniger Störpotenzial aufweist. Die<br />
beiden Netztransformatoren sind erfor<strong>der</strong>lich,<br />
um sieben separate Betriebsspannungen<br />
für die digitalen und analogen<br />
Bereiche zur Verfügung zu stellen. Das<br />
Ergebnis ist ein sauberer, durchsetzungsfähiger<br />
Klang, <strong>der</strong> nahezu neutral ist. Die Abbildung<br />
<strong>der</strong> Schallquellen ist sehr direkt und<br />
neigt zu keinerlei Diffusionen. So zeigt sich<br />
immer ein stabiles und scharf umrissenes<br />
Klangbild. Obwohl die akustische Bühne<br />
eine sehr gute Breite und Tiefenstaffelung<br />
aufweist, könnte beides bei diesem Wandlermodell<br />
noch besser ausfallen. Im Test<br />
wurde dies durch die Ermittlung des Übersprechens<br />
des Stereokanales aufgezeigt.<br />
Dabei korrespondieren die klanglichen Eigenschaften<br />
mit dem gemessenen Phasengang,<br />
<strong>der</strong> weit über den hörbaren Bereich<br />
hinaus kaum Abweichungen aufweist. All<br />
diesen Merkmalen trotzen die Impulseigenschaften,<br />
die einem Standardfilter eigen<br />
sind. Es gibt keinerlei Überzeichnungen<br />
im Präsenzbereich, die zu irgendwelchen<br />
Schärfen o<strong>der</strong> Härten für Blechbläser o<strong>der</strong><br />
gar Gesangsstimmen führten. Damit ist <strong>der</strong><br />
Atoll DAC 100 für alle musikalischen Interpretationen<br />
uneingeschränkt nutzbar. Es<br />
fehlt ihm zwar etwas die eigene Note, aber<br />
nicht je<strong>der</strong> sucht diese. Insgesamt ist <strong>der</strong><br />
Atoll eine sehr gut klingende, verlässliche<br />
digitale Schaltzentrale.<br />
Der Frequenzgang für 96 kHz Signale ist nahezu<br />
sauber. Ab 10 kHz beginnt die Filterarbeit<br />
Die Impulsantwort zeigt einen Standardfilter<br />
mit ausgeprägten Vor- und Nachschwingern<br />
Der Einfluss <strong>der</strong> harmonischen Verzerrungen<br />
spielt keine Rolle für den Klang<br />
Ein Blick ins Innere: Das Gehäuse bietet Freiraum, damit es nicht zum Hitzestau durch die Spannungsstabilisatoren<br />
kommt<br />
Das Übersprechen des Stereoausgangs könnte<br />
etwas besser ausfallen<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 53
Music Hall dac25.3<br />
AUSGABE 1.2011<br />
Music Hall dac25.3<br />
„Klang – Ausstattung – <strong>Röhre</strong>nwürze“<br />
Die amerikanischen Entwickler von Music<br />
Hall scheinen unermüdliche Verbesserer zu<br />
sein, denn innerhalb kürzester Zeit wurde<br />
das bekannte D/A-Wandler-Modell in einer<br />
neuen Version ausgeliefert – mit viel<br />
Ausstattung und hoher Funktionalität auf<br />
kleinstem Raum.<br />
Alle Geräte von Music Hall werden in den<br />
USA entwickelt, so auch die verbesserte<br />
Version des Digital-zu-Analog-Konverters,<br />
<strong>der</strong> jetzt als dac25.3 am Markt erhältlich<br />
ist. Während die Digitalschnittstellen<br />
die volle Auflösung mit 24 Bit bis 192 kHz<br />
annehmen, verspricht <strong>der</strong> Music Hall den<br />
Rechnernutzern, über USB bis zu 24 Bit<br />
und 96 kHz wie<strong>der</strong>zugeben. Ein stabiles<br />
Stahlblechgehäuse mit rutschfesten Füßen<br />
macht den gleichen hochwertigen Eindruck,<br />
den auch die wenigen Taster und<br />
<strong>der</strong> gerasterte Volumenregler vermitteln.<br />
Letzterer ist für den separaten, via Operationsverstärker<br />
gespeisten Kopfhörerausgang<br />
zuständig. Die Auswahl von vier Eingangsquellen<br />
weist auf eine Beson<strong>der</strong>heit<br />
hin: Ein Blick auf die Rückseite zeigt neben<br />
den üblichen optischen und koaxialen Digitaleingängen<br />
einen USB-Anschluss und<br />
eine XLR-Buchse für ein Digitalsignal im<br />
AES/EBU-Format, das durch eine höhere<br />
symmetrische Signalspannung und eine<br />
höhere Taktratenstabilität gegenüber S/P-<br />
DIF glänzt. Auch die analogen Ausgänge<br />
sind nicht nur in Cinch, son<strong>der</strong>n ebenso<br />
XLR-symmetrisch vertreten. Das bringt Anschlussfreude<br />
pur. Der Kaltgeräteanschluss<br />
mündet ebenfalls in einen eigenen Netzfilter,<br />
von dem es in den Schnittbandkerntrafo<br />
geht. Von hier aus werden mehrere Betriebsspannungen<br />
einzeln erzeugt. Neben<br />
Kurze Wege zwischen Eingängen, Clock und Sample-Raten-Konverter.<br />
Rechts ein Blick auf die Miniaturröhre<br />
D/A-Konverter direkt neben den Lowpass-Filtern, sternförmige Masseführung<br />
und Spannungsregler in direkter Nachbarschaft<br />
54 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at
Ein üppiges Anschlussfeld mit symmetrischen Ausgängen neben Cinch und einer sehr taktstabilen<br />
AES/EBU-Digitalschnittstelle zusätzlich zum USB-Eingang<br />
dem Sample-Raten-Konverter (SRC) Burr<br />
Brown SRC 4192, <strong>der</strong> abschaltbar ist und<br />
dafür sorgt, dass eingehende Signale auf<br />
96 kHz o<strong>der</strong> 192 kHz gesamplet werden,<br />
ist nämlich noch eine <strong>Röhre</strong>nstufe vertreten.<br />
Eine Electro-Harmonix-Miniaturröhre<br />
6922EH mit 90 Volt Anodenspannung<br />
sorgt für die Anreicherung mit harmonischen<br />
Verzerrungen. Diese werden den<br />
analogen Ausgängen des Burr-Brown-<br />
PCM-1796-D/A-Wandlers in einem festen<br />
Verhältnis zugemischt, um das Klangergebnis<br />
zu beeinflussen. Dies ist nur ein Teil <strong>der</strong><br />
Bauelemente, die sich im Inneren wie<strong>der</strong>finden.<br />
Im Allgemeinen würde das Aufzählen<br />
<strong>der</strong> Erlesenheiten den Rahmen sprengen.<br />
Bei unseren Messungen stießen wir<br />
darauf, dass <strong>der</strong> ausgegebene Frequenzbereich<br />
nicht größer ist als <strong>der</strong> eines 96-kHz-<br />
Signals. Dies ist eine Folge des verwendeten<br />
Upsampling-Verfahrens, was sich aber<br />
nicht mehr hörbar erschließen lässt. Dafür<br />
lassen sich einige klangliche Variationen<br />
vor allem in Bezug auf die räumliche Tiefe<br />
<strong>der</strong> akustischen Bühne feststellen. Dies<br />
allein erzeugt die Aufschaltung des SRCs.<br />
Ohne ihn wirkten die Bässe etwas rauer<br />
sowie direkter und die Räumlichkeit behielt<br />
die gewohnten Dimensionen. Mit dem SRC<br />
schien die Raumtiefe zuzunehmen und die<br />
Schallquellen wirkten weniger nah, aber<br />
dafür plastischer. Am Beispiel einer Stepptänzerin,<br />
zugespielt von CD, verfolgten wir,<br />
wie sie sich akustisch tiefer in den Bühnenraum<br />
hinein bewegte. Dies ist jedoch ein<br />
schwach ausgeprägter Effekt, <strong>der</strong> sich nur<br />
bemerkbar machte, wenn man direkt den<br />
SRC ein- und ausschaltete. Eine Entschärfung<br />
zu bissiger Impulse bei Gitarren o<strong>der</strong><br />
S-Lauten im Gesang konnte mit dem SRC<br />
ebenfalls nachvollzogen werden. Abschließend<br />
können wir dem Music Hall ein helles,<br />
klares Grundtimbre attestieren, das durch<br />
den Einsatz <strong>der</strong> <strong>Röhre</strong> einen eleganten,<br />
charmanten und „sanghaften“ Klang erhält.<br />
Der Bassbereich wirkte bis in die Tiefmitten<br />
hinein etwas schlank, sodass Liebhaber<br />
dieser Bereiche weniger angesprochen<br />
werden. Dagegen können komplexe musikalische<br />
Werke mit großer Räumlichkeit sowie<br />
Jazz und Soul-Stimmen vom Klang des<br />
Music Hall dac25.3 profitieren.<br />
Der Einfluss <strong>der</strong> Ausgangsfilter ist im Frequenzgang<br />
zu erkennen und dezent hörbar<br />
Die Impulsantwort am analogen Ausgang zeigt<br />
geringere Einschwinger als Ausschwinger<br />
Dieser geringe Anteil harmonischer Verzerrungen<br />
ist sehr gut<br />
In <strong>der</strong> Gesamtansicht ist links im Bild <strong>der</strong> Schnittbandkerntrafo zu erkennen und in <strong>der</strong> rechten<br />
Bildhälfte die voll bestückte Platine des Music Hall dac25.3<br />
Ein sehr gutes Übersprechungsverhalten zeigt<br />
sich am analogen Ausgang<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 55
Arcam rDac<br />
AUSGABE 1.2011<br />
Arcam rDac<br />
„Zukunftsweisend – frischer Klang“<br />
Der englische Hersteller ist bekannt für<br />
seine klangvollen Innovationen zu einem<br />
fairen Preis. Dabei greift Arcam gern auf<br />
das Know-how bewährter, zuverlässiger<br />
Technologien zurück. Ein beachtlicher Digital-zu-Analog-Wandler<br />
ist angetreten, um<br />
sich zu behaupten.<br />
Eine Neuigkeit dieses Jahres ist <strong>der</strong> rDAC<br />
von Arcam, ein audiophiler Digital-zu-<br />
Analog-Konverter, <strong>der</strong> sich wun<strong>der</strong>bar zur<br />
Aufrüstung <strong>der</strong> bisherigen Digitalperipherie<br />
eignet. Bei den Ausstattungsmerkmalen<br />
werden unter an<strong>der</strong>em die maximal<br />
mögliche Auflösung von 24 Bit und eine<br />
96-kHz-Sample-Rate über S/P-DIF geboten;<br />
dies gilt plattformabhängig auch für<br />
den USB-Anschluss. Zuerst ist bemerkenswert,<br />
mit welchem massiven und sauber<br />
verarbeiteten Aluminiumgehäuse dieses<br />
Gerät ausgeliefert wird, dessen Bodenplatte<br />
aus einem rutschsicheren Kunststoff<br />
besteht. Die Energieversorgung erfolgt<br />
über ein externes Netzteil mit internationalen<br />
Anschlüssen. Im rDAC selbst wird die<br />
Versorgung nochmals aufbereitet, um <strong>der</strong><br />
Elektronik die besten Voraussetzungen zu<br />
bieten. Dieser Wandler verfügt über eine<br />
Tipptaste zum Umschalten zwischen den<br />
optischen und koaxialen Digitaleingängen,<br />
einem zukünftigen Wireless-Empfang und<br />
einem USB-Anschluss. Hier kommt eine Beson<strong>der</strong>heit<br />
zum Tragen: Der rDAC nutzt die<br />
von Data Conversion Systems Ltd lizenzierte<br />
Rechts im Bild: Hier findet das Netzteil seinen Anschluss mit zusätzlichem<br />
Ein/Aus-Schalter. Links daneben <strong>der</strong> USB-Port<br />
Unten: Die beiden Wolfson-Schnittstellen-ICs flankiert von zwei Quarzen<br />
zur sauberen Taktung. Rechts oben: Der Wolfson-D/A-Konverter<br />
56 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at
Auf <strong>der</strong> Rückseite des Arcam rDAC ist mit ANT eine Vorbereitung für die Wireless-Option zu erkennen.<br />
Daneben fehlt nichts an Anschlüssen, die man täglich braucht<br />
asynchrone USB-Übertragungstechnologie.<br />
Diese soll verhin<strong>der</strong>n, dass Störungen aus<br />
dem Computer, die über die USB-Leitung<br />
in das Gerät eingestreut werden, o<strong>der</strong> Taktschwankungen<br />
im Digitalsignal zu einer<br />
Verschlechterung <strong>der</strong> Audiowie<strong>der</strong>gabe<br />
führen. Eine Technologie, die auch in professionellen<br />
Lösungen zum Einsatz kommt.<br />
Die Wireless-Funktion soll nachrüstbar sein<br />
und über einen USB-Dongle mit einer von<br />
Sennheiser lizenzierten Übertragungstechnologie<br />
möglich werden. Notebook-Nutzer<br />
haben in puncto Musikgenuss dann absolute<br />
Bewegungsfreiheit. Im Inneren des rDAC<br />
findet in SMD-Bauweise eine aufwendige<br />
und präzise Neutaktung <strong>der</strong> Digitalsignale<br />
statt. Schon am digitalen Eingang sorgen<br />
verschwen<strong>der</strong>ische zwei Wolfson WM8805<br />
für die jitterarme Übernahme <strong>der</strong> Audiodaten,<br />
um dem in audiophilen Kreisen beliebten<br />
Wolfson-8741-D/A-Konverter zur<br />
besten Performance zu verhelfen. Dessen<br />
analoge Ausgangssignale werden nach<br />
<strong>der</strong> Verstärkung mit einer ordentlichen Ladungsstabilität<br />
anhand hochwertiger Elyt-<br />
Kondensatoren gestärkt.<br />
Der Arcam bietet im Vergleich zu an<strong>der</strong>en<br />
D/A-Wandlern ein sehr durchsetzungsfä-<br />
higes Ausgangssignal an, das gegenüber<br />
Kabeleinflüssen weniger anfällig ist – ein<br />
Verdienst <strong>der</strong> hochgradig gepufferten Ausgangsstufen.<br />
Im Klang zeigt sich <strong>der</strong> rDAC<br />
im ersten Moment unauffällig, aber dafür<br />
fehlerfrei. Er verleiht Bässen wuchtige Impulse,<br />
ohne dabei aufzuweichen. Dadurch<br />
bleibt ein Kontrabass im Klang auch schön<br />
knorrig und realistisch, genauso wie er<br />
Snaredrum und E-Gitarren plastisch und<br />
kernig wie<strong>der</strong>gibt. An <strong>der</strong> abgebildeten<br />
Raumtiefe <strong>der</strong> akustischen Bühne gibt es<br />
ebenso wenig zu bemängeln wie an ihrer<br />
Breite. Sehr impulshafte Geräusche drängen<br />
sich nicht zu stark in den Vor<strong>der</strong>grund,<br />
sodass das Anzupfen einer Gitarrensaite<br />
nicht übermäßig heraussticht. Etwas an<strong>der</strong>s<br />
verhält es sich beim Frequenzbereich einer<br />
Triangel, die leicht heller und silbriger klingt<br />
als gewohnt. Das führt bei Gesangstimmen<br />
dazu, dass keine Überbetonungen von<br />
S- und Zischlauten hervorgerufen werden<br />
und auch die Konsonanten zahm bleiben.<br />
Dies zusammen gibt <strong>der</strong> Abbildung eine<br />
eigene Frische. Etwas mehr emotionale<br />
Färbung wäre hier fast wünschenswert,<br />
aber dann wäre die Wie<strong>der</strong>gabe auch nicht<br />
mehr neutral.<br />
Sauberer Frequenzgang bei 96 kHz und <strong>der</strong><br />
strikte Filtereinsatz im Hochtonbereich<br />
Die Impulsantwort ist fast präzise und korrespondiert<br />
mit dem Filter/Frequenzgang oben<br />
Der sanfte Anstieg <strong>der</strong> geringen harmonischen<br />
Verzerrungen ist klanglich nicht wahrnehmbar<br />
Die Gesamtansicht zeigt die Masse an Technologie auf <strong>der</strong> Platine des rDAC. Links: Die roten Elyt-<br />
Kondensatoren puffern den kräftigen Analogausgang<br />
Das Übersprechen zwischen den Kanälen gibt<br />
mustergültig Platz für räumlichen Klang<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 57
Advance Acoustic MDA-503<br />
AUSGABE 1.2011<br />
Advance Acoustic MDA-503<br />
„Digitale Zukunft – warmer <strong>Röhre</strong>nklang“<br />
Geräte von Advance Acoustic fallen immer<br />
wie<strong>der</strong> durch ihr Schaltungskonzept und<br />
den Preis auf. Die französischen Entwickler<br />
sind scheinbar gern bereit, neue Wege zu<br />
beschreiten und dabei beson<strong>der</strong>e Eigenheiten<br />
für ihre Geräte zu züchten.<br />
Wer an klangvolle Namen für exquisite europäische<br />
Weine und Speisen denkt, <strong>der</strong><br />
kommt kaum an <strong>der</strong> französischen Lebensart<br />
vorbei. Wenn man von Upsampling-<br />
D/A-Konvertern mit <strong>Röhre</strong>nstufe spricht,<br />
dann kommt <strong>der</strong> Interessierte ebenso wenig<br />
an diesem Land vorbei. Der Advance<br />
Acoustic MDA-503 ist so ein Vertreter dieser<br />
Gattung. Im üppigen in Schwarz und<br />
Silber gehaltenen Äußeren mit beson<strong>der</strong>s<br />
starker Frontblende und großem rotblauen<br />
Display thront er auf seinen kegelförmigen<br />
Füßen, die zur Vibrationsdämpfung für die<br />
beachtliche Elektronik dienen. Das Gerät ist<br />
ein optischer Blickfang, denn die Verarbeitungsqualität<br />
ist über alle Zweifel erhaben.<br />
Die sieben Taster auf <strong>der</strong> Vor<strong>der</strong>seite haben<br />
einen definierten Druckpunkt und steuern<br />
die sechs digitalen Eingänge, wovon drei<br />
koaxiale und zwei optische Anschlüsse sowie<br />
eine AES/EBU-Anbindung die Signale<br />
mit 24 Bit und bis zu 384 kHz annehmen<br />
können. Das ist die Beson<strong>der</strong>heit des<br />
Advance Acoustic, im Gegenzug ist jedoch<br />
keine USB-Schnittstelle vorgesehen. All diese<br />
Anschlüsse befinden sich genauso wie<br />
die analogen Cinch- und XLR-Verbin<strong>der</strong> auf<br />
<strong>der</strong> Rückseite des Gerätes. Das Innere des<br />
großen Gehäuses ist prall gefüllt mit Elektronik:<br />
Zwei Ringkerntrafos, jeweils einer<br />
für die Analog- und die Digitalelektronik,<br />
eine entsprechende Netzteilplatine, eine<br />
Wandlerplatine mit erlesenen Kondensatoren,<br />
ein Cirrus-Logic-Schnittstellenkonverter,<br />
ein Altera-Max-II-Digitalsignalprozessor<br />
und zwei kaskadierte Stereowandler<br />
Ein Blick auf die Analogplatine zeigt die beiden <strong>Röhre</strong>n, die die Ausgänge<br />
<strong>der</strong> Wandler nachwürzen<br />
Das Digitalboard beinhaltet sämtliche Schaltkreise, wie den Altera-DSP,<br />
den Cirrus-Logic-Chip und die beiden Analog-Devices-D/A-Wandler<br />
58 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at
Die Rückseite des MDA-503 ist sehr kontaktfreudig. Digitale Anschlüsse in allen drei Formaten und<br />
dazu Cinch und XLR-Ausgänge<br />
1955A von Analog Devices stehen bereit.<br />
Diese verwendeten D/A-Konverter sind<br />
in professionellen Kreisen bekannt und<br />
beliebt. Die größte Platine ist die Analogaudioplatine<br />
mit Transistor gestärkten Ausgangsstufen<br />
und zwei Miniaturröhren vom<br />
Typ 12AX7, die für die zusätzliche harmonische<br />
Anreicherung sorgen – das alles im<br />
saubersten symmetrischen Schaltungsdesign.<br />
Die kaskadierten Wandler ermöglichen<br />
die Verdoppelung <strong>der</strong> Abtastfrequenz<br />
auf 384 kHz und damit gleichzeitig eine<br />
beson<strong>der</strong>e Kontrolle <strong>der</strong> Anti-Alising-Filter<br />
bis zu 192 kHz. Zum sehr guten Ton gehört<br />
auch eine Clock-Aufarbeitung mit eigener<br />
PLL (Phase Lock Loop) zur Jitter-Kontrolle.<br />
Messtechnisch interessierte uns hier <strong>der</strong><br />
Übertragungsbereich und <strong>der</strong> Phasengang<br />
<strong>der</strong> Wandler. Der Phasengang zeigt bis weit<br />
über 20 kHz keine Auffälligkeiten, aber <strong>der</strong><br />
Übertragungsbereich beginnt schon vor<br />
20 kHz, sanft auszulaufen. Wie klingt das<br />
Ganze? Als Erstes stellten wir eine hohe<br />
Laufruhe ohne Hektik im Klang fest, die<br />
sich in einer deutlich druckvollen, warmen<br />
und plastischen Abbildung solistischer<br />
Instrumente zeigte. Bass und tiefmittige<br />
Impulse waren sehr gut, sodass in <strong>der</strong> Dynamik<br />
schlaffe Musiken mehr Lebendigkeit<br />
erhielten. Dies wurde durch ein offenes<br />
Klangbild ergänzt, das dem Geschehen<br />
eine breite Bühne Verlieh, ohne die Abbildung<br />
einzelner Instrumente diffus zu verwässern.<br />
Auch die Tiefenstaffelung war<br />
sehr gut, doch bemerkten wir bei unseren<br />
beliebten Klangbeispielen einen weicheren<br />
Umgang mit den Impulsen von Gitarrensaiten<br />
o<strong>der</strong> dem Anschlagen einer Kesselpauke.<br />
Daraus ergab sich aber auch eine <strong>der</strong><br />
organischsten Abbildung von S- und Zischlauten<br />
sowie Konsonanten in Sprache und<br />
Gesang. Ein Gerät mit eigenem Klangcharakter,<br />
das die Fähigkeit besitzt, alles groß<br />
klingen zu lassen, und das sehr musikalisch<br />
agiert. Der MDA-503 ist nichts für einen<br />
anämischen Musikgeschmack.<br />
Der Übertragungsbereich zeigt messtechnisch<br />
leichte, aber kaum hörbare Abweichungen an<br />
Der MDA-503 invertiert das Ausgangssignal. Im<br />
Impuls deutliche Ein- und Ausschwingungen<br />
Leichte Kanalabweichungen in den harmonischen<br />
Verzerrungen; Anstieg im Hochton<br />
In <strong>der</strong> Gesamtansicht ist <strong>der</strong> modulare Aufbau des Advance Acoustic zu erkennen. Die beiden großzügigen<br />
Ringkerntrafos versorgen jeweils den digitalen und den analogen Schaltungsteil<br />
Das Stereoklangbild ist mit diesem Übersprechungsverhalten<br />
fast sehr gut<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 59
Musical Fidelity M1DAC<br />
AUSGABE 1.2011<br />
Musical Fidelity M1DAC<br />
„Druckvoll und luftig“<br />
Die britische Größe Musical Fidelity ist bekannt,<br />
wenn es um leistungsstarke Class-<br />
A-Endstufen und wohlklingende Class-<br />
A-Vorverstärker geht. Mit dem M1DAC<br />
haben die Entwickler das Segment <strong>der</strong><br />
Digital-zu-Analog-Konverter um ein neues<br />
Produkt bereichert.<br />
Der M1DAC von Musical Fidelity präsentiert<br />
sich bei <strong>der</strong> ersten Betrachtung sehr<br />
schlicht. Sein schwarzes Stahlgehäuse<br />
ist sauber verarbeitet und die schwere<br />
Frontblende ziert neben dem Power- und<br />
Quellenanwahl-Taster eine große Zahl dezent<br />
leuchten<strong>der</strong> LEDs. Eine <strong>der</strong> LEDs erteilt<br />
Auskunft darüber, wann <strong>der</strong> Musical<br />
Fidelity seiner Hauptbeschäftigung nachgeht<br />
und Audiosignale auf 192 kHz hochrechnet.<br />
Nur bei ankommenden 192-kHz-<br />
Signalen schaltet die Funktion ab, denn<br />
<strong>der</strong> M1DAC ist ein Upsampling-Konverter.<br />
Das Anschlussfeld des Wandlers zeugt von<br />
großer Kontaktfreudigkeit, auf <strong>der</strong> digitalen<br />
Seite werden eine optische und eine<br />
koaxiale Anbindung geboten. Für Computernutzer<br />
ist eine USB-Schnittstelle vorgesehen,<br />
die nach verbreitetem Standard bis<br />
48 kHz unterstützt wird. Eine Beson<strong>der</strong>heit<br />
ist <strong>der</strong> symmetrische AES/EBU-Digitaleingang,<br />
<strong>der</strong> sich speziell mit professionellen<br />
Geräten o<strong>der</strong> exklusiven CD-Laufwerken<br />
versteht. Seine hohe Digitaltaktstabilität<br />
und die robustere Signalspannung machen<br />
ihn zur ersten Wahl. Neben einem unsymmetrischen<br />
Cinch- steht ein symmetrischer<br />
XLR-Ausgang zur Verfügung. Da beide sehr<br />
nie<strong>der</strong>ohmig sind, eignen sie sich, um über<br />
längere Strecken Signale ohne nennenswerte<br />
Verluste zu übertragen. Der innere<br />
Aufbau verfügt über ein klar strukturiertes,<br />
symmetrisches Platinenlayout mit Transistor<br />
getriebenen analogen Ausgängen und<br />
Folienkondensatoren an den richtigen Stellen.<br />
Ein kleiner Netzfilter beugt Verunreinigungen<br />
<strong>der</strong> Netzversorgung vor. Die wichtigsten<br />
Positionen sind mit Burr-Brown-ICs<br />
In <strong>der</strong> Mitte sitzt <strong>der</strong> Burr-Brown-D/A-Wandler, <strong>der</strong> auf kürzestem Wege<br />
mit dem symmetrischen Layout verbunden wird<br />
An den digitalen Eingängen arbeitet ein Burr-Brown-Schnittstellenkonverter.<br />
Auch hier striktes Schaltungsdesign<br />
60 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at
Die anschlussfreudige Rückseite bietet alles, was das Herz begehrt: symmetrische und unsymmetrische<br />
Anschlüsse neben allen digitalen Formaten und einen USB-Eingang<br />
Der Übertragungsbereich beim 96-kHz-Signal<br />
hat im Hochton Einflüsse <strong>der</strong> Digitalfilterung<br />
besetzt: Der D/A-Wandler ist ein DSD<br />
1796, als Sample-Raten-Konverter tritt <strong>der</strong><br />
SRC 4392 an und ein PCM 2706 fungiert<br />
als Schnittstellenkonverter. Weiteres schaltungstechnisches<br />
Gespür zeigt sich im Aufbau<br />
<strong>der</strong> Stromstabilisierung in unmittelbarer<br />
Nähe zu den Wandlern. Überhaupt<br />
werden alle Signalwege kurz gehalten.<br />
Im Klangbild zeichnet sich dies durch ein<br />
dichtes, straffes und tiefreichendes Signal<br />
aus, das sehr konturreich ist. Beson<strong>der</strong>s<br />
hervorzuheben ist <strong>der</strong> warme und druckvolle<br />
Klang im Bereich <strong>der</strong> Tiefmitten und<br />
des Basses. Daran schließt sich ein sauberer<br />
Bereich <strong>der</strong> Mitten an, in dem es<br />
keine negativen Beson<strong>der</strong>heiten gibt. Das<br />
ist ausgezeichnet, weil dadurch sehr neutral<br />
klingende Wie<strong>der</strong>gaben ermöglicht<br />
werden. Etwas auffälliger ist hingegen <strong>der</strong><br />
luftig leichte Hochtonbereich, <strong>der</strong> schon<br />
im Präsenzbereich beginnt. An<strong>der</strong>e Geräte<br />
neigen dazu, S- und Zischlaute zu betonen,<br />
doch beim M1DAC bleibt alles brav<br />
im Zaum. Augenfällig ist die Verbesserung<br />
<strong>der</strong> Impulswie<strong>der</strong>gabe bei erhöhter zugespielter<br />
Sampling-Frequenz. So wurden<br />
die Impulse von Percussions und Gitarre<br />
mit 192-kHz-Signalen stets präziser als im<br />
CD-Format übertragen. Diese Beobachtung<br />
konnten wir auch für die räumliche<br />
Staffelung <strong>der</strong> akustischen Bühne machen,<br />
die sich unabhängig davon immer in ausgezeichneter<br />
Breite und Tiefe zeigte. Bei<br />
komplexen Orchesterstrukturen hatten wir<br />
vereinzelt den Drang, unsere Aufmerksamkeit<br />
beson<strong>der</strong>s auf den Grundtonbereich<br />
zu richten, weil hier die genannten positiven<br />
Eigenschaften etwas die Durchhörbarkeit<br />
beeinträchtigten. Es gibt aber keine<br />
musikalischen Spähren, die dieser Wandler<br />
nicht mit seinem wohlklingenden Charme<br />
bereichern würde.<br />
Verkürzte Einschwinger in <strong>der</strong> Impulsantwort<br />
zeugen von eigenem Digitalfilterdesign<br />
Leichte, unhörbare Kanalunterschiede bei den<br />
minimalen harmonischen Verzerrungen<br />
Ein Blick in das geöffnete Gerät: Deutlich ist <strong>der</strong> strukturierte Aufbau zu erkennen, mit <strong>der</strong> zusätzlich<br />
kupferkaschierten Oberfläche <strong>der</strong> Platine<br />
Ein ausgezeichnetes Übersprechungsverhalten<br />
garantiert saubere Stereoortung im Klangbild<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 61
Fazit<br />
Es gibt zwei Testteilnehmer, die sich ganz<br />
klar an die Spitze gesetzt haben. Das ist bei<br />
Betrachtung des Testfeldes schon eine beson<strong>der</strong>e<br />
Leistung, weil bei einem Vergleich<br />
zwischen D/A-Konvertern heutzutage nicht<br />
mit einem drastischen Unterschied zwischen<br />
den Klangeigenschaften <strong>der</strong> Geräte zu rechnen<br />
ist. Zum Teil nutzen die Probanden die<br />
gleichen Wandlermodelle, sodass nur noch<br />
die analoge Beschaltung, <strong>der</strong> möglichst geringe<br />
Jitter und das Impulsverhalten <strong>der</strong><br />
Anti-Alising-Filter zu wahren Unterschieden<br />
führen. Zwei aus <strong>der</strong> großen Runde haben es<br />
geschafft, sich das Prädikat „ausgezeichnet“<br />
zu verdienen. Das ist einerseits <strong>der</strong><br />
Lindemann DAC, <strong>der</strong> einen kleinen klanglichen<br />
Vorsprung vor dem ebenso mit dem<br />
Prädikat „ausgezeichnet“ versehenen Arcam<br />
rDAC verbuchen kann. Der Arcam konnte<br />
dagegen den Lindemann bezüglich <strong>der</strong> vorbildlichen<br />
Messwerte leicht übertreffen. Bei<br />
Lindemann ist die Bass- und Mittenwie<strong>der</strong>gabe<br />
für unsere Ohren etwas vorteilhafter geformt<br />
und wurde deshalb höher bewertet. In<br />
Sachen Ausstattung sind beide Modelle dem<br />
restlichen Messfeld einen Schritt voraus. Arcams<br />
Gerät wird die Audiodaten in Zukunft<br />
auch kabellos annehmen können, während<br />
die Firma Lindemann ihrem neuesten Spross<br />
die Annahme von 192-kHz-Daten via USB<br />
dank eigener Audiotreiber für alle Rechnerplattformen<br />
mit auf den Weg gegeben hat.<br />
Der Erste in <strong>der</strong> Riege <strong>der</strong> mit „sehr gut“ bewerteten<br />
Testteilnehmer ist <strong>der</strong> Musical Fidelity<br />
M1DAC. Seine souveräne Vorstellung, die<br />
sich in einem druckvollen Klang zeigte, ließ<br />
ihn in Kombination mit den hervorragenden<br />
Messwerten diese Position erringen. Ein<br />
durchdachter, schnörkelloser Aufbau liefert<br />
an seinen symmetrischen und unsymmetrischen<br />
Anschlüssen genügend Energie, um<br />
längere Kabelstrecken verlustfrei zu überbrü-<br />
Ausstattung Testsieger Testsieger<br />
Allgemein<br />
Hersteller Arcam Lindemann Musical Fidelity<br />
Modell rDAC USB-DAC 24/192 M1DAC<br />
Preis 399 Euro 690 Euro 499 Euro<br />
Maße B/H/T 160 × 40 × 100 mm 120 × 45 × 133 mm 220 × 100 × 300 mm<br />
Gewicht 0,7 kg 0,4 kg 3,4 kg<br />
Informationen www.arcam.de www.lindemann-audio.de www.reichmann-audio-systeme-vertrieb.de<br />
Anschlüsse<br />
dig.<br />
Audio<br />
koaxial<br />
dig.<br />
Audio<br />
optisch<br />
analog<br />
Audio<br />
Cinch<br />
USB<br />
analog<br />
Audio<br />
XLR<br />
dig.<br />
Audio<br />
koaxial<br />
Eingänge 1 1 – 1 – 1 1 – 1 – 1 1 – 1 –<br />
Ausgänge – – 1 – – – – 1 – – – – 1 – 1<br />
sonstige Anschlüsse – –<br />
Datenschnittstellen Wireless vorbereitet – AES/EBU-Input<br />
Features<br />
Unterstützte Sample-Raten USB (betriebssystemabhängig,<br />
Abweichungen möglich)<br />
32 kHz, 44.1 kHz, 48 kHz, 88.2 kHz, 96 kHz<br />
dig.<br />
Audio<br />
optisch<br />
analog<br />
Audio<br />
Cinch<br />
USB<br />
analog<br />
Audio<br />
XLR<br />
32 kHz, 44.1 kHz, 48 kHz, 88.2 kHz,<br />
96 kHz, 176,4 kHz, 192 kHz<br />
dig.<br />
Audio<br />
koaxial<br />
dig.<br />
Audio<br />
optisch<br />
analog<br />
Audio<br />
Cinch<br />
USB<br />
analog<br />
Audio<br />
XLR<br />
32kHz, 44.1kHz, 48kHz<br />
Unterstützte Sampleraten S/P-DIF 44,1 kHz, 48 kHz, 88,2 kHz, 96 kHz, 176,4 kHz, 192 kHz 44,1 kHz; 48 kHz; 88,2 kHz; 96 kHz; 176,4 kHz; 192 kHz 44,1 kHz; 48 kHz; 88,2 kHz; 96 kHz; 176,4 kHz; 192 kHz<br />
Unterstützte Auflösungen 16 Bit, 24 Bit 16 Bit, 24 Bit 16 Bit, 24 Bit<br />
LAN/WLAN –/+ –/– –/–<br />
Messdaten ermittelt bei: 24 Bit/96 kHz, bei –20 dBFs<br />
Dynamikumfang AES 17 111 dB 105 dB 115 dB<br />
Signal-Rauschabstand (SNR) 93 dB 86 dB 94 dB<br />
Übersprechen <strong>der</strong> Kanäle bei 10 kHz -101 dB -104 dB -97 dB<br />
THD+N 0,0024 % 0,0051 % 0,0021%<br />
THD+Pegel –106 dBV -103 dBV -107 dBV<br />
Ausgangspegel bei 0 dBFs (Vollaussteuerung) +6,8 dBV +3 dBV +6 dBV<br />
Frequenzgangabweichung (20 Hz – 20 kHz) +/- 0,08 dB +/- 0,117 dB +/- 0,12 dB<br />
Vorteile/Nachteile<br />
Vorteile<br />
· zukünftige Wireless-Option<br />
· handliches Gehäuse<br />
· Klangeigenschaften<br />
· eigene Treiber für Windows bis 192 kHz<br />
· handliches Gehäuse<br />
· Klangeigenschaften<br />
·kräftiges Ausgangssignal für Cinch und XLR<br />
·druckvolles Klangbild<br />
· eingebautes Netzteil mit Filter<br />
Nachteile · externes Steckernetzteil · externes Steckernetzteil · Keine<br />
Bewertung<br />
Audio<br />
Neutralität (messtechnisch) 10/10 10/10 9,5/10<br />
Dynamik (messtechnisch) 10/10 9/10 10/10<br />
Räumlichkeit 9/10 9/10 9/10<br />
Neutralität 9/10 9,5/10 8/10<br />
Impulstreue 8,5/10 8,5/10 8/10<br />
Basswie<strong>der</strong>gabe 8,5/10 9/10 9/10<br />
Mittenwie<strong>der</strong>gabe 8,5/10 9/10 9/10<br />
Höhenwie<strong>der</strong>gabe 9/10 9/10 8,5/10<br />
Wie<strong>der</strong>gabequalität 52,5/60 54/60 51,5/60<br />
Bedienung/Installation 9,5/10 9/10 9/10<br />
Ausstattung/Verarbeitung 10/10 10/10 9/10<br />
Gesamt 92 von 100 Punkten 92 von 100 Punkten 89 von 100 Punkten<br />
Preis/Leistung Sehr gut Gut Gut<br />
Ergebnis<br />
Ausgezeichnet 92/100 Ausgezeichnet 92/100 Sehr gut 89/100<br />
62 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at
cken. Ganz dicht auf den Fersen ist ihm <strong>der</strong><br />
Music Hall dac25.3, <strong>der</strong> ebenfalls mit dem<br />
Prädikat „sehr gut“ versehen ist. Ein klanglich<br />
weicheres Auftreten aufgrund des Impulsverhaltens<br />
und <strong>der</strong> etwas leichtere Bassbereich<br />
verhin<strong>der</strong>ten ein dichteres Aufschließen zu<br />
den höher platzierten Kandidaten. Der Music<br />
Hall glänzt jedoch mit einer hervorragenden<br />
Ausstattung, die nebenbei auch einen regelbaren<br />
Kopfhöreranschluss mit sich bringt. Ein<br />
weiteres sehr gut bewertetes Modell ist <strong>der</strong><br />
Atoll DAC 100. Mit seinen sechs digitalen<br />
Eingängen und einem digitalen Ausgang ist<br />
er <strong>der</strong> Einzige im Testfeld, <strong>der</strong> neben seinen<br />
soliden D/A-Wandler-Fähigkeiten auch eine<br />
ausgezeichnete digitale Schaltzentrale bietet.<br />
Sein Vermögen liegt in einer verlässlichen Interpretation<br />
aller Musiksparten. Im Vergleich<br />
zu seinen Konkurrenten fällt das räumliche<br />
Auflösungsvermögen etwas geringer aus. Er<br />
besticht dafür mit einer sehr guten Mittenwie<strong>der</strong>gabe,<br />
die bei den Mitbewerbern teilweise<br />
mehr Verfärbungen trägt. Ein weiterer<br />
französischer Vertreter mit <strong>der</strong> Bewertung<br />
„sehr gut“ ist <strong>der</strong> MDA-503 von Advance<br />
Acoustic. Sein innerer Aufbau ist <strong>der</strong> üppigste<br />
und seine Messwerte sind nahezu sehr gut. In<br />
<strong>der</strong> klanglichen Dimension zeigte er sich aber<br />
trotz seiner 384-kHz-Fortschrittlichkeit noch<br />
etwas eigen. Ein musikalisch klingendes Gerät,<br />
das auf jeden Fall Zuspruch erhalten wird,<br />
aber im Rahmen unserer Kriterien einiges an<br />
Boden verlor. Er ist <strong>der</strong> einzige Vertreter in <strong>der</strong><br />
Testrunde, <strong>der</strong> auf den Anschluss eines Computers<br />
verzichtet und damit bezüglich <strong>der</strong><br />
Vielseitigkeit nicht so stark punkten konnte<br />
wie seine Mitbewerber. Dafür erfüllt er einen<br />
hohen technischen Anspruch, <strong>der</strong> auch das<br />
größte Gehäuse benötigt. Er ist also keine<br />
Mogelpackung, son<strong>der</strong>n sein Geld absolut<br />
wert und erfreut mit viel Wärme im Klang<br />
zweier <strong>Röhre</strong>n am doppelten Ausgang.<br />
Ausstattung<br />
Allgemein<br />
Hersteller Atoll Advance Acoustic Music Hall<br />
Modell DAC 100 MDA-503 dac25.3<br />
Preis 550 Euro 849 Euro 700 Euro<br />
Maße B/H/T 310 × 60 × 210 mm 440 × 110 × 350 mm 216 × 95 × 343 mm<br />
Gewicht 2 kg 9 kg 4,5 kg<br />
Informationen www.atoll-electronique.de www.domino-design.de www.phonar.de<br />
Anschlüsse<br />
dig.<br />
Audio<br />
koaxial<br />
dig.<br />
Audio<br />
optisch<br />
analog<br />
Audio<br />
Cinch<br />
USB<br />
analog<br />
Audio<br />
XLR<br />
dig.<br />
Audio<br />
koaxial<br />
Eingänge 3 3 – 1 – 3 2 – – – 1 1 – 1 –<br />
Ausgänge 1 1 1 – – – – 1 – 1 – – 1 – 1<br />
sonstige Anschlüsse – – Kopfhörerausgang<br />
Datenschnittstellen – AES/EBU-Input, Trigger In-/Output AES/EBU-Input<br />
Features<br />
Unterstützte Sample-Raten USB (betriebssystemabhängig,<br />
32 kHz, 44.1 kHz, 48 kHz – 44.1 kHz, 48 kHz, 88.2 kHz, 96 kHz,<br />
Abweichungen möglich)<br />
Unterstützte Sample-Raten S/P-DiF<br />
44,1 kHz; 48 kHz; 88.2 kHz; 96 kHz; 176,4 kHz; 192 kHz 44,1kHz, 48kHz, 88,2kHz, 96kHz, 44,1 kHz, 48 kHz, 88,2kHz, 96 kHz, 176,4 kHz, 192 kHz<br />
176,4 kHz, 192 kHz, 384 kHz<br />
Unterstützte Auflösungen 16 Bit, 24 Bit 16 Bit, 24 Bit 16 Bit, 24 Bit<br />
LAN/WLAN –/– –/– –/–<br />
Messdaten ermittelt bei: 24 Bit/96 kHz, @-20 dBFs<br />
Dynamikumfang AES 17 104 dB 107 dB 110 dB<br />
Signal-Rauschabstand (SNR) 72 dB 89 dB 86 dB<br />
Übersprechen <strong>der</strong> Kanäle bei 10 kHz –75 dB –79 dB –92 dB<br />
THD+N 0,0186 % 0,0042 % 0,0058%<br />
THD+Pegel –87 dBV –100 dBV –99 dBV<br />
Ausgangspegel @ 0dBFs (Vollaussteuerung) +8,3 dBV +7 dBV +5,7 dBV<br />
Frequenzgangsabweichung (20 Hz - 20 kHz) 0,117 dB 0,271 dB 0,136 dB<br />
Vorteile/Nachteile<br />
Vorteile<br />
· viele Eingänge<br />
· digitaler Ausgang<br />
· kompromissloser Klang, stärkstes Ausgangssignal<br />
· höchste Sample-Raten mit 384 kHz möglich<br />
· echter <strong>Röhre</strong>nsound<br />
· aufwendige Elektronik<br />
· regelbarer Kopfhörerausgang<br />
· weicheres Impulsverhalten<br />
· eingebautes Netzteil mit Filter<br />
dig.<br />
Audio<br />
optisch<br />
analog<br />
Audio<br />
Cinch<br />
USB<br />
analog<br />
Audio<br />
XLR<br />
dig.<br />
Audio<br />
koaxial<br />
dig.<br />
Audio<br />
optisch<br />
analog<br />
Audio<br />
Cinch<br />
USB<br />
analog<br />
Audio<br />
XLR<br />
Nachteile · Keine · geschmacksabhängiger Klang · Keine<br />
Bewertung<br />
Audio<br />
Neutralität (messtechnisch) 8/10 8,5/10 9/10<br />
Dynamik (messtechnisch) 8,5/10 9/10 9/10<br />
Räumlichkeit 8/10 8/10 9/10<br />
Neutralität 8,5/10 8,5/10 8/10<br />
Impulstreue 8,5/10 8/10 8/10<br />
Basswie<strong>der</strong>gabe 9/10 8,5/10 8,5/10<br />
Mittenwie<strong>der</strong>gabe 9,5/10 8,5/10 9/10<br />
Höhenwie<strong>der</strong>gabe 8,5/10 8,5/10 8,5/10<br />
Wie<strong>der</strong>gabequalität 52/60 50/60 51/60<br />
Bedienung/Installation 9/10 9,5/10 9,5/10<br />
Ausstattung/Verarbeitung 9,5/10 9/10 10/10<br />
Gesamt 87 von 100 Punkten 86 von 100 Punkten 88,5 von 100 Punkten<br />
Preis/Leistung Gut Gut Gut<br />
Ergebnis<br />
Sehr gut 87/100 Sehr gut 86/100 Sehr gut 89/100<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 63
Lua Con Espressione<br />
AUSGABE 1.2011<br />
Schwabe mit einem<br />
italienischen Namen<br />
Der schwäbische Hersteller Lua mit Sitz am Bodensee hat sich in den vergangenen<br />
Jahren vor allem mit hochwertigen Hi-Fi-Komponenten vom <strong>Röhre</strong>nvollverstärker bis<br />
hin zum High-End-Speaker einen Namen gemacht. Der Standlautsprecher „Con<br />
Espressione“ zeigte bei uns, was er kann.<br />
VON TORSTEN PLESS UND JENS VOIGT<br />
Eignungsempfehlung<br />
Rock und Pop:<br />
Instrumental und Gesang:<br />
Heimkino:<br />
6 dB<br />
0 dB<br />
–6 dB<br />
30 Hz<br />
+ + +<br />
+ + +<br />
+ + +<br />
100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz<br />
Der Frequenzgang verläuft sehr linear und<br />
spielt dabei bis weit über 20 Kilohertz<br />
Ein Sprössling aus dem Hause Lua hört auf<br />
den wohlklingenden Namen „Con Espressione“,<br />
was zu Deutsch „mit Ausdruck“<br />
heißt. Nicht nur <strong>der</strong> Name des über ein Meter<br />
hohen Standlautsprechers beeindruckt, son<strong>der</strong>n<br />
auch sein komplettes Erscheinungsbild.<br />
Das leicht nach hinten angewinkelte Gehäuse<br />
besteht aus einem massiven Korpus, <strong>der</strong><br />
den Eindruck vermittelt, direkt aus einem<br />
einzigen Baumstamm gefertigt worden zu<br />
sein. Neben den standardmäßigen Gehäusefurnieren<br />
wie Esche, Erle und Kirsche bietet<br />
Lua über 150 weitere Lack- und Son<strong>der</strong>ausführungen<br />
an. Die Vor<strong>der</strong>seite trägt eine<br />
spiegelnde Chromplatte, in die drei Chassis<br />
ohne sichtbare Schrauben eingelassen sind.<br />
Die Verarbeitung ist wie in <strong>der</strong> Preisklasse<br />
zu erwarten von hochwertigster Qualität,<br />
sämtliche Gehäusekanten sind vorbildlich<br />
abgerundet und unsaubere Kleberückstände<br />
sucht man hier vergebens. Getragen wird<br />
das 36-Kilogramm-Schwergewicht von einer<br />
ebenfalls sehr massiven Bodenplatte, die den<br />
Schallwandler mithilfe von angeschraubten<br />
Spikes akustisch vom Boden entkoppelt. Das<br />
Anschlussterminal ist kompatibel mit Kabelschuhen<br />
sowie Bananensteckern und konsequent<br />
in Single-Wiring-Technik ausgelegt.<br />
Bei Luas „Con Espressione“ handelt es sich<br />
um einen 3-Wege-Schallwandler nach dem<br />
Bassreflexprinzip. Der Hochtonlautsprecher<br />
ist mittig in die Chromplatte eingelassen<br />
und besteht aus einer 25 Millimeter großen<br />
Gewebekalotte. Weiterentwickelt und laut<br />
Herstellerangaben hinsichtlich des Abstrahlverhaltens<br />
verbessert wurde <strong>der</strong> bereits<br />
im Vorgängermodell Con Brio Mk.3 sehr<br />
gelobte Hochtöner, <strong>der</strong> einen Frequenz-<br />
Bil<strong>der</strong>: Auerbach Verlag, Lua<br />
64 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at
umfang von 2,5 bis 30 Kilohertz<br />
(–6 Dezibel) hat. Umgeben wird er<br />
von zwei Mitteltönern, die ebenfalls<br />
komplett überarbeitet wurden und<br />
jeweils mit einer neuen, noch beständigeren<br />
Gummisicke aufwarten.<br />
In Kombination mit <strong>der</strong> eingeschlossenen<br />
Hochtonmembran bilden sie<br />
rein äußerlich eine D‘Appolito-Anordnung,<br />
die ungewollte Decken- und<br />
Bodenreflexionen minimiert und zu<br />
beeindruckenden räumlichen Klangergebnissen<br />
führt. Die beiden bis zu<br />
einer Trennfrequenz von 180 Hertz<br />
reichenden 13-Zentimeter-Treiber bestehen<br />
im Einzelnen aus geflochtenem<br />
Carbonfibermaterial beziehungsweise<br />
aus Carbonfiber und Polypropylen.<br />
An jedem Standlautsprecher ist <strong>der</strong><br />
21,5-Zentimeter-Tieftonschallwandler<br />
jeweils an <strong>der</strong> nach außen ausgerichteten<br />
Gehäuseseite angebracht<br />
und strahlt damit in Richtung <strong>der</strong><br />
Seitenwände. Unterstützt wird <strong>der</strong><br />
Konuslautsprecher durch eine Bassreflexöffnung<br />
auf <strong>der</strong> Vor<strong>der</strong>seite<br />
des Gehäuses, die bewusst nicht auf<br />
Ohrhöhe angebracht wurde, um Luftströmungsgeräusche<br />
nicht hörbar<br />
zu machen. In einem abgetrennten<br />
Bereich über <strong>der</strong> Bodenplatte sitzt<br />
die Frequenzweiche, die dem „Con<br />
Espressione“ seinen klanglichen Charakter<br />
verleiht. Die darauf verbauten<br />
Magic-Sound-Capacitors sind speziell<br />
für Lua hergestellte Kondensatoren mit<br />
einem extrem niedrigen Innenwi<strong>der</strong>stand.<br />
Sowohl <strong>der</strong> aus MDF gefertigte<br />
Korpus wie auch das gedämpfte und<br />
vielfach verstrebte Innenleben lassen<br />
keinerlei stehende Wellen und Gehäuseresonanzen<br />
zu, die den Klang auf<br />
negative Weise beeinflussen könnten.<br />
Im Hörtest ergab sich aus dem mächtigen<br />
Volumen von 95 Litern ein tief<br />
reichen<strong>der</strong> Bass, <strong>der</strong> ein perfektes<br />
Fundament für jegliche Art von Musik<br />
bietet. Rockmusik lebte plötzlich aus<br />
ihrer Konserve auf wie beim Konzert.<br />
Die Snaredrum hatte enorme Plastizität,<br />
die Gitarren strahlten vor kerniger<br />
Griffigkeit und <strong>der</strong> Gesang wirkte lebendiger<br />
denn je. In Rachmaninows<br />
1. Sinfonie <strong>der</strong> „Symfonischen Tänze“<br />
kamen die konturreichsten und wuchtigsten<br />
Bassimpulse zum Tragen, die<br />
unseren Raum wie eine Welle durchliefen.<br />
Die impulsreichen Triangeleinsätze<br />
klangen realistisch, ohne den<br />
Ansatz von Schärfe aufzuweisen, und<br />
auch unsere Sopranistin mit Orgelbegleitung<br />
war ein neues Erlebnis. Wir<br />
hörten eine lupenreine Artikulation,<br />
wie sie nur die besten Schallwandler<br />
abzubilden vermögen. Der „Con<br />
Espressione“ gab uns die Raumillusion<br />
<strong>der</strong> Kirche, in <strong>der</strong> die Musikstücke<br />
aufgenommen wurden. Es entstand<br />
nicht das umhüllende Konzerterlebnis<br />
– das gibt es nur live –, aber die<br />
akustische Sicht ins Geschehen war<br />
ausgezeichnet. We<strong>der</strong> überbetonte<br />
S-Laute, die zum Zischeln neigten,<br />
noch harte Konsonanten waren zu<br />
hören. Auch in <strong>der</strong> Ouvertüre von<br />
„Der Fliegende Hollän<strong>der</strong>“ erstreckte<br />
sich die Tiefenstaffelung ausgedehnt<br />
zwischen den Lautsprechern.<br />
Es entstand sehr rasch die Illusion,<br />
dass das musikalische Geschehen<br />
auch außerhalb <strong>der</strong> Basisbreite stattfindet.<br />
Lobeshymnen braucht ein<br />
Speaker nicht, wenn er mit je<strong>der</strong><br />
Musik ein Erlebnis schaffen kann.<br />
Dieser Standlautsprecher kommt<br />
ohne Übertreibungen <strong>der</strong> Realität<br />
sehr nahe, kein wummern<strong>der</strong> „Wohlfühlbass“<br />
o<strong>der</strong> „exciteter“ Hochton.<br />
Der Wirkungsgrad lässt schwache<br />
Verstärker aufleben!<br />
Die optischen Beson<strong>der</strong>heiten <strong>der</strong> Luas sind ihr massiver<br />
Korpus, <strong>der</strong> Sidewoofer und die spiegelnde Chromplatte<br />
Kennschalldruck an 4 Ohm (2 V)<br />
Ausstattung<br />
89,5 dB<br />
< 75 dB 82 dB > 90 dB<br />
Allgemein<br />
Hersteller<br />
Lua<br />
Modell<br />
Con Espressione<br />
Preis<br />
Stückpreis: 3000 Euro<br />
Information<br />
www.lua.de<br />
Maße und Gewicht<br />
Lautsprechermaße (B/H/T), Gewicht<br />
28 × 108 × 46 cm, 36,2 kg<br />
Anzahl Lautsprecher 4<br />
Erhältliche Farben<br />
über 150 verschiedene Farben<br />
Technische Daten<br />
Standlautsprecher<br />
Arbeitsweise<br />
3-Wege, passiv<br />
Bauform<br />
Bassreflex mit Öffnung auf <strong>der</strong><br />
Vor<strong>der</strong>seite<br />
Impedanz<br />
4 Ohm<br />
Frequenzgang<br />
34 – 27000 Hz +/– 3dB<br />
nach Herstellerangaben<br />
Empfohlene Verstärkerleistung<br />
20 – 200 W<br />
des Herstellers<br />
Vorteile/Nachteile<br />
Vorteile<br />
· äußerst realistische Abbildung<br />
· sehr massive Konstruktion<br />
Nachteile<br />
· Keine<br />
Bewertung<br />
Audio<br />
Basswie<strong>der</strong>gabe 10,5/12<br />
Mittenwie<strong>der</strong>gabe 10/12<br />
Höhenwie<strong>der</strong>gabe 10/12<br />
Räumlichkeit 11/12<br />
Neutralität 10,5/12<br />
Lebendigkeit/Impulstreue 10/11<br />
Dynamikverhalten 10/11<br />
Wie<strong>der</strong>gabequalität 72/82<br />
Ausstattung 8/9<br />
Benutzerfreundlichkeit 8/9<br />
Zwischenergebnis<br />
88 von 100 Punkten<br />
Konstruktions-/Materialaufwand +4<br />
Preis/Leistung<br />
Sehr gut<br />
Ergebnis<br />
Die Frequenzweiche <strong>der</strong> Lua „Con Espressione“ sitzt über <strong>der</strong> Bodenplatte und ist mit<br />
den Magic-Sound-Capacitors für den ausgezeichneten Klang verantwortlich<br />
Ausgezeichnet 92/100<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 65
Canton Karat 790.2 DC<br />
AUSGABE 1.2011<br />
Dynamische Neuauflage<br />
Canton geht mit <strong>der</strong> Karat-Serie in die zweite Runde und verspricht seinen Kunden<br />
einige wesentliche Verbesserungen in Klang und Design. Um die Stereoqualitäten<br />
<strong>der</strong> Serie beurteilen zu können, haben wir das Standlautsprecherpaar zum Einzeltest<br />
herangezogen. Ob die Cantons halten, was sie versprechen?<br />
VON TORSTEN PLESS<br />
Eignungsempfehlung<br />
Rock und Pop:<br />
Instrumental und Gesang:<br />
Heimkino:<br />
6 dB<br />
0 dB<br />
–6 dB<br />
30 Hz<br />
+ +<br />
+ + +<br />
+ +<br />
100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz<br />
Ein ausgeglichener Frequenzverlauf mit Anhebungen<br />
im Bass und einer Spitze in den Mitten<br />
Das Standlautsprecherpaar Karat 790.2<br />
DC verbindet Funktion mit Design. Die<br />
mit Hochglanzlack beschichteten Speaker<br />
in den Gehäusefarben Weiß, Schwarz und<br />
Titan orientieren sich optisch an mo<strong>der</strong>nem<br />
Interieur. Mit einer für Standlautsprecher<br />
nicht unbeachtlichen Größe von 105 Zentimetern<br />
(cm) bei einem Taillenumfang von<br />
18 cm empfehlen sich die Karat eher für<br />
größere Hörräume. In die massive Bodenplatte<br />
wurden Gewinde eingelassen, in die<br />
die mitgelieferten Spikes eingeschraubt werden,<br />
wodurch <strong>der</strong> Schallwandler zusätzliche<br />
Höhenzentimeter gewinnt. Alternativ können<br />
die selbstklebenden Absorber verwendet<br />
werden, die den 790.2 DC ebenfalls von<br />
akustisch harten Bodenbelägen entkoppeln<br />
sollen. Das geradlinige Auftreten macht sich<br />
auch in <strong>der</strong> Verarbeitung bemerkbar, denn<br />
hier finden sich keinerlei Makel. Im Gegenteil,<br />
die Qualität ist vorbildlich, so hat Canton<br />
beispielsweise auf harte Gehäusekanten<br />
verzichtet. Auf <strong>der</strong> Rückseite befindet sich<br />
die Bassreflexöffnung, die den Tieftöner<br />
bei <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>gabe großer Wellenlängen<br />
unterstützt. Darunter angeordnet ist das<br />
Anschlussfeld, das in einer Bi-Wiring-Ausführung<br />
angelegt ist. Für den Single-Wiringund<br />
-Amping-Betrieb sind die Kabelbrücken<br />
zur elektrischen Verbindung <strong>der</strong> Klemmen<br />
bereits vormontiert. Einziger Nachteil <strong>der</strong><br />
vergoldeten Anschlüsse ist die fehlende<br />
Kompatibilität zu Kabelschuhen. Lediglich<br />
Bananenstecker finden an den Buchsen in<br />
Standardqualität ihren Platz. Kreativer gingen<br />
Cantons Entwickler bei <strong>der</strong> Frage <strong>der</strong><br />
Lagerung <strong>der</strong> abgenommenen Frontabdeckung<br />
zu Werke. Diese lässt sich nämlich<br />
Bil<strong>der</strong>: Auerbach Verlag, Canton<br />
66 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at
platzsparend an den dafür vorgesehenen<br />
Halterungen auf <strong>der</strong> Rückseite<br />
des Speakers anbringen.<br />
Richtungsweisend<br />
Cantons Karat 790.2 DC ist als<br />
3,5-Wege-Bassreflex-Lautsprecher<br />
konzipiert. Der halbe Weg beschreibt<br />
die beiden 16 cm großen Mitteltöner,<br />
die gemeinsam ab einer Trennfrequenz<br />
von 180 Hertz (Hz) ihre Arbeit<br />
aufnehmen. Während einer <strong>der</strong> beiden<br />
bereits bei 400 Hz wie<strong>der</strong> abgetrennt<br />
wird, spielt <strong>der</strong> zweite bis in<br />
den oberen Mittenbereich hinauf. Frequenzauslöschungen<br />
werden dadurch<br />
vermieden. Die aus Aluminium gefertigten<br />
Membranen lagern in einer<br />
zweifach gefalteten Aufhängung, die<br />
von Canton als Wave-Sicke bezeichnet<br />
wird. Durch die Innen- und Außenwölbung<br />
soll die Membranauslenkung<br />
stabilisiert werden. Für eine weitreichende<br />
Wie<strong>der</strong>gabe <strong>der</strong> akustischen<br />
Breite wurde beim Karat 790.2 DC<br />
auf die D‘Appolito-Lautsprecheranordnung<br />
zurückgegriffen, wobei die<br />
Anordnung in <strong>der</strong> Reihenfolge Mittel-,<br />
Hoch- und Mitteltöner verläuft. Die<br />
25-Millimeter-Hochtonmembran wurde<br />
für hohe Steifigkeit bei geringer<br />
Masse aus Aluminium gefertigt und<br />
mit einer Manganschicht überzogen.<br />
Um das Abstrahlverhalten zu bündeln<br />
und Reflexionen an Gehäusekanten<br />
einzuschränken, wurde <strong>der</strong> Hochtöner<br />
zusätzlich in die von Canton als<br />
„Directivity Control“ bezeichnete<br />
Schallführung eingelassen. Ergänzt<br />
wird das 3,5-Wege-System durch den<br />
seitlich angebrachten Tieftonlautsprecher,<br />
<strong>der</strong> aus Cellulose und Grafitmaterial<br />
besteht. Unterstützt wird das<br />
26 cm große Chassis von <strong>der</strong> Bassreflexöffnung<br />
auf <strong>der</strong> Gehäuserückseite.<br />
Um Frequenzüberlagerungen und<br />
Phasenauslöschungen durch eine<br />
Rückwand zu vermeiden, empfiehlt<br />
es sich, einen Mindestabstand von<br />
80 cm einzuhalten. Fast genauso geradlinig<br />
wie das Design des Canton<br />
Karat 790.2 DC gestaltet sich dessen<br />
Frequenzgang. Dennoch fallen zwei<br />
Ausbrüche auf, und zwar im Bereich<br />
um 400 Hz, an dem die beiden Mitteltöner<br />
voneinan<strong>der</strong> getrennt werden,<br />
sowie im Basssegment. Klanglich<br />
präsentiert sich <strong>der</strong> Standlautsprecher<br />
ausgeglichen; verzerrte Gitarrenwände<br />
klangen wie losgelöst vom Speaker,<br />
was auf das breite Abstrahlverhalten<br />
<strong>der</strong> D‘Appolito-Anordnung<br />
zurückzuführen ist. Damit blieb den<br />
in <strong>der</strong> Mitte platzierten Instrumenten<br />
ausreichend Platz zur Entfaltung. Die<br />
Snaredrum stellte dies auch gleich mit<br />
einem kräftigen Anschlag und satten<br />
Grundton unter Beweis. Nur <strong>der</strong> Bassgitarre<br />
war die Anhebung im Mittenund<br />
Tieftonbereich anzumerken. In<br />
einer orchestralen Besetzung konnten<br />
wir fein aufgelöste Details und trocken<br />
reproduzierte Bässe erfahren. Über<br />
das komplette Stereopanorama und<br />
selbst darüber hinaus waren einzelne<br />
Instrumentengruppen je<strong>der</strong>zeit ortbar<br />
und die von <strong>der</strong> E-Musik gebotenen<br />
Dynamikstufen stiegen vorbildlich an.<br />
Die Schallwandler wissen mit ihrer ruhigen<br />
Ausgeglichenheit zu gefallen,<br />
könnten an manchen Stellen jedoch<br />
noch ihre Schüchternheit überwinden<br />
und etwas kräftiger zu Werke gehen.<br />
Fazit<br />
Mit <strong>der</strong> Neuauflage des Karat 790.2<br />
DC hat Canton einen soliden Standlautsprecher<br />
im mittleren Preisbereich<br />
auf dem Markt. Klanglich spielte das<br />
Speaker-Paar ausgewogen, nur eine<br />
persönliche Note hätten wir uns<br />
noch gewünscht.<br />
Die nach vorn abstrahlenden Hoch- und Mitteltöner werden<br />
vom seitlich angeordneten Sidefire-Tieftöner unterstützt<br />
Kennschalldruck an 4 Ohm (2 V)<br />
Ausstattung<br />
89 dB<br />
< 75 dB 82 dB > 90 dB<br />
Allgemein<br />
Hersteller<br />
Canton<br />
Modell<br />
Karat 790.2 DC<br />
Preis (UVP)<br />
Stückpreis: 1249 Euro<br />
Information<br />
www.canton.de<br />
Maße und Gewicht<br />
Lautsprechermaße (B/H/T), Gewicht<br />
18 × 105 × 32 cm, 26 kg<br />
Anzahl Lautsprecher 4<br />
Erhältliche Farben<br />
Schwarz, Weiß, Titan<br />
Technische Daten<br />
Standlautsprecher<br />
Arbeitsweise<br />
3,5-Wege, passiv<br />
Bauform<br />
Bassreflex mit Öffnung auf <strong>der</strong><br />
Rückseite<br />
Impedanz<br />
4 Ohm<br />
Frequenzgang<br />
22 – 40000 Hz +/–3 dB<br />
nach Herstellerangaben<br />
Empfohlene Verstärkerleistung<br />
30 –180 W<br />
des Herstellers<br />
Vorteile/Nachteile<br />
Vorteile<br />
· linearer Klang<br />
· DC-Technologie<br />
Nachteile<br />
· leichte Mittenbetonung<br />
Bewertung<br />
Audio<br />
Basswie<strong>der</strong>gabe 9/12<br />
Mittenwie<strong>der</strong>gabe 9/12<br />
Höhenwie<strong>der</strong>gabe 10/12<br />
Räumlichkeit 9,5/12<br />
Neutralität 10,5/12<br />
Lebendigkeit/Impulstreue 8,5/11<br />
Dynamikverhalten 9/11<br />
Wie<strong>der</strong>gabequalität 65,5/82<br />
Ausstattung 8/9<br />
Benutzerfreundlichkeit 7/9<br />
Zwischenergebnis<br />
80,5 von 100 Punkten<br />
Konstruktions/Materialaufwand +5<br />
Preis/Leistung<br />
Gut<br />
Ergebnis<br />
Die Frequenzweiche <strong>der</strong> Cantons sitzt direkt über <strong>der</strong> Bodenplatte. Ihr sorgfältiger<br />
Aufbau sorgt für den linearen Klang und die gute Räumlichkeit des Lautsprechers<br />
Sehr gut 85,5/100<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 67
German Maestro HD-PF 200<br />
AUSGABE 1.2011<br />
Heidelberger Klangstrahler<br />
Dass große Standlautsprecher nicht zwangsläufig teuer sein müssen, beweist die<br />
deutsche Lautsprechermanufaktur German Maestro. Auf engstem Raum wurde hier<br />
ein Speaker geschaffen, <strong>der</strong> sich auch mit leistungsschwächeren Verstärkern versteht.<br />
Ob dabei das Preis-Leistungs-Verhältnis aufgeht?<br />
VON TORSTEN PLESS<br />
Eignungsempfehlung<br />
Rock und Pop:<br />
Instrumental und Gesang:<br />
Heimkino:<br />
6 dB<br />
0 dB<br />
–6 dB<br />
30 Hz<br />
+ +<br />
+<br />
+ +<br />
100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz<br />
Die Anhebung im Bass- und Hochtonbereich ist<br />
hörbar und definiert den mo<strong>der</strong>nen Klang<br />
Vor mehr als zwei Jahren ging aus<br />
dem deutschen Traditionsunternehmen<br />
MB Quart die neue Marke German Maestro<br />
hervor. Gegründet von ehemaligen Angestellten,<br />
profitiert man von den jahrelangen<br />
Erfahrungen und führt den gewohnten Qualitätsstandard<br />
fort. Im badischen Obrigheim<br />
entwickelt, mit dem Namen „Heidelberg“<br />
versehen und im Ausland gefertigt, präsentiert<br />
sich ein multikultureller Speaker zum attraktiven<br />
Preis. HD-PF 200, so <strong>der</strong> Name des<br />
1,20 Meter hohen Standlautsprechers, ist<br />
Teil eines kompletten Surround-Systems, das<br />
auf den Namen Linea Heidelberg hört. Der<br />
aus MDF-Material hergestellte und mit einer<br />
Vinylfolie beschichtete Schallwandler ist in<br />
den Dekoren Kirsche, Esche schwarz sowie<br />
in dunkel gebeiztem Rosenholz erhältlich.<br />
Die Gehäuseverarbeitung ist von anspre-<br />
chen<strong>der</strong> Qualität und weist keinerlei Kleberrückstände<br />
auf. Allen drei Dekoren gemein<br />
ist die Front in Hochglanzschwarz, die durch<br />
abgerundete Kanten überzeugt. Die stabilen<br />
Single-Wiring-Anschlüsse am Anschlussterminal<br />
sind für Bananenstecker ausgelegt,<br />
während Kabelschuhe ihren Platz vergebens<br />
suchen. Angesichts <strong>der</strong> Preisklasse ist die<br />
fehlende Bi-Amping-Option irrelevant. In die<br />
Plastikfüße, die das Gehäuse tragen, wurden<br />
Gewinde eingelassen, um zusätzliche Spikes<br />
zu befestigen. Damit wird <strong>der</strong> Speaker erhöht<br />
und akustisch vom Boden entkoppelt.<br />
Sidewoofer<br />
Dank <strong>der</strong> 6-Ohm-Variante ist das Lautsprecherpaar<br />
geradezu ideal für Endstufen <strong>der</strong><br />
mittleren Leistungsklasse, die sich zudem<br />
preislich ergänzen. Der HD-PF 200 beruht<br />
Bil<strong>der</strong>: Auerbach Verlag, German Maestro<br />
68 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at
auf dem Gehäusekonzept einer 3-Wege-Konstruktion.<br />
Um trotz des schmalen<br />
Gehäuses ausreichenden Tiefbass<br />
übertragen zu können, entschied man<br />
sich bei <strong>der</strong> Entwicklung für ein zusätzliches<br />
Bassreflexrohr. Die abgerundete<br />
Gehäuseaussparung verstärkt den<br />
um 180 Grad versetzten Tieftonlautsprecher<br />
im unteren Frequenzbereich.<br />
Das 20-Zentimeter-Tieftonchassis sitzt<br />
zusammen mit <strong>der</strong> Reflexöffnung in<br />
einer eigenen Kammer. Gehäusedurchschwingeffekte<br />
werden durch<br />
die Verstrebung zwischen Tief-, Hochund<br />
Mitteltonbereich wirkungsvoll in<br />
Grenzen gehalten. Die unverstrebten<br />
Bereiche haben hingegen mit einigen<br />
Resonanzen zu kämpfen, die sich in<br />
einem etwas instabilen tiefmittigen<br />
Frequenzbereich äußern. Die zweite<br />
Kammer, die für den Bereich oberhalb<br />
von 140 Hertz verantwortlich ist, beinhaltet<br />
zwei 10-Zentimeter-Mitteltöner<br />
aus beschichteter Papiermembran.<br />
Ummantelt werden diese von einer<br />
langlebigen Gummisicke. Im Inneren<br />
<strong>der</strong> Kammer findet sich eine sparsame<br />
Verwendung von Dämmmaterial, das<br />
stehenden Wellen nur mäßig entgegenwirken<br />
kann. Zwischen den beiden<br />
Konuslautsprechern, die eine hohe<br />
Steifheit aufweisen, sitzt <strong>der</strong> 20-Millimeter-Polyamid-Kalottenhochtöner.<br />
Die sehr enge Anordnung <strong>der</strong> Treiber<br />
lässt eine genauestens berechnete<br />
D‘Appolito-Lautsprecherkonstruktion<br />
vermuten. Haupteigenschaft dieser<br />
Anordnung ist das weitreichende Abstrahlverhalten<br />
in die Breite. In reflexionsarmen<br />
Wohnräumen kann dieses<br />
Prinzip seine volle Stärke ausspielen.<br />
Mo<strong>der</strong>ner Klang<br />
Das Speaker-Paar <strong>der</strong> Linea Heidelberg<br />
ist beson<strong>der</strong>s für mo<strong>der</strong>ne Musikrichtungen<br />
empfehlenswert. Während<br />
<strong>der</strong> Mittenbereich sehr ausgeglichen<br />
klingt, ist beson<strong>der</strong>s eine Anhebung<br />
im Bass und in den oberen Mitten<br />
bis hin zum Präsenzbereich zu hören.<br />
Diese gewollte Überbetonung <strong>der</strong><br />
einzelnen Frequenzbereiche sorgt für<br />
eine bessere Durchsetzungskraft bestimmter<br />
Instrumentengruppen und<br />
lässt mo<strong>der</strong>n produzierte Musik noch<br />
kräftiger erscheinen. Beim Test eines<br />
aktuellen Rocktitels erklang die Snaredrum<br />
knackig und die verzerrten E-<br />
Gitarren hatten eine gewisse Kernigkeit.<br />
Lediglich die Bassgitarre rückte<br />
etwas zu sehr in den Vor<strong>der</strong>grund<br />
und verdeckte dabei feinste Details.<br />
Auch ein Kontrabass schien im Grundton<br />
zu stark betont und erfor<strong>der</strong>te<br />
höchste Aufmerksamkeit bei feinsten<br />
Finessen. In einem dicht besetzten<br />
orchestralen Arrangement schien die<br />
Bassimpulsfähigkeit etwas gebremst,<br />
denn die Pauken hatten nicht die<br />
gewohnte Durchsetzungskraft. Gesangsstimmen<br />
überzeugten mit einer<br />
guten S-Laut- und Konsonantenabbildung,<br />
lediglich starke T-Laute klangen<br />
etwas hart. Am Hörbeispiel einer sich<br />
durch den Raum bewegenden Stepptänzerin<br />
konnten wir feststellen, dass<br />
die volle Breite <strong>der</strong> akustischen Bühne<br />
ausgenutzt wurde, was nicht zuletzt<br />
auf die D’Appolito-Treiberanordnung<br />
zurückzuführen ist. Auch die Tiefenwirkung<br />
führte zu guten Ergebnissen.<br />
Fazit<br />
Mit dem HD-PF 200 hat German<br />
Maestro einen mo<strong>der</strong>n klingenden<br />
Standlautsprecher im Sortiment, <strong>der</strong><br />
sich beson<strong>der</strong>s für aktuelle Pop- und<br />
Rockmusik empfiehlt und in Kombination<br />
mit dem Heidelberg-Center, dem<br />
Subwoofer und sich den Surround-<br />
Lautsprechern zu einem kompletten<br />
Heimkinoset ausbauen lässt.<br />
Um den Tieftonlautsprecher im schmalen Gehäuse unterzubringen,<br />
wurde dieser an <strong>der</strong> Seite verbaut<br />
Kennschalldruck an 6 Ohm (2,45 V)<br />
Ausstattung<br />
80,5 dB<br />
< 75 dB 82 dB > 90 dB<br />
Allgemein<br />
Hersteller<br />
German Maestro<br />
Modell HD-PF 200<br />
Preis (UVP)<br />
Stückpreis: 399 Euro<br />
Information<br />
www.german-maestro.de<br />
Maße und Gewicht<br />
Lautsprechermaße (B/H/T), Gewicht<br />
15,6 × 102 × 32 cm, 13,7 kg<br />
Anzahl Lautsprecher 4<br />
Erhältliche Farben<br />
Kirsche, Esche schwarz,<br />
dunkel gebeiztes Rosenholz<br />
Technische Daten<br />
Standlautsprecher<br />
Arbeitsweise<br />
3-Wege, passiv<br />
Bassreflex mit Öffnung auf <strong>der</strong><br />
Bauform<br />
Vor<strong>der</strong>seite<br />
Impedanz<br />
6 Ohm<br />
Frequenzgang<br />
20 – 20000 Hz +/–3 dB<br />
nach Herstellerangaben<br />
Empfohlene Verstärkerleistung<br />
20 – 200 W<br />
des Herstellers<br />
Vorteile/Nachteile<br />
Vorteile<br />
· Mittenwie<strong>der</strong>gabe<br />
· gute Verarbeitung und gutes Material<br />
Nachteile<br />
· überbetonter Bassbereich<br />
Bewertung<br />
Audio<br />
Basswie<strong>der</strong>gabe 8/12<br />
Mittenwie<strong>der</strong>gabe 9/12<br />
Höhenwie<strong>der</strong>gabe 8,5/12<br />
Räumlichkeit 8,5/12<br />
Neutralität 8/12<br />
Lebendigkeit/Impulstreue 8/11<br />
Dynamikverhalten 7,5/11<br />
Wie<strong>der</strong>gabequalität 57,5/82<br />
Ausstattung 7/9<br />
Benutzerfreundlichkeit 8/9<br />
Zwischenergebnis<br />
72,5 von 100 Punkten<br />
Konstruktions-/Materialaufwand +1<br />
Preis/Leistung<br />
Gut<br />
Ergebnis<br />
Unter dem Mitteltöner verbirgt sich Dämmmaterial, das stehende Wellen und daraus<br />
resultierende Resonanzen im Gehäuseinneren unterbinden soll<br />
Gut 73,5/100<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 69
Warmer Klang, warmes<br />
Wohnzimmer?<br />
VON JENS VOIGT<br />
Die wie ein Relikt vergangener Tage<br />
anmutende Elektronenröhre zieht immer<br />
wie<strong>der</strong> Musikbegeisterte in ihren Bann.<br />
Wer hat nicht schon einmal etwas genauer<br />
hingesehen, wenn da etwas glüht und<br />
glimmt? Welches Bauteil <strong>der</strong> heutigen Unterhaltungselektronik<br />
ist noch in <strong>der</strong> Lage,<br />
seine Arbeit zu zeigen? Das ist wohl auch<br />
ein Grund für die Hersteller, diese Elemente<br />
dem öffentlichen Blick preiszugeben und<br />
manchmal den Glüheffekt etwas zu verstärken.<br />
Viele Mythen ranken sich um den<br />
Klang <strong>der</strong> ungewöhnlich aussehenden <strong>Röhre</strong>nverstärker.<br />
In Wirklichkeit ist dieser Klang<br />
von vielen Faktoren abhängig, wie beispielsweise<br />
dem Verzerrungsverhalten <strong>der</strong><br />
verwendeten <strong>Röhre</strong>n und dem Übertrager,<br />
aber auch das Netzteil und seine Siebkapazitäten<br />
sowie weitere im Schaltungsdesign<br />
verwendete Bauteile sind von Bedeutung.<br />
Wenn man es nüchtern betrachtet, strahlt<br />
die <strong>Röhre</strong> aufgrund ihrer Kathodenheizung<br />
eine nicht unerhebliche Verlustleistung in<br />
Form von Wärme ab und <strong>der</strong> konstruktive<br />
Aufwand für die drei Netzteile ist ebenfalls<br />
um einiges höher. Für diese Heizung wird<br />
viel Energie benötigt. Dem gegenüber steht<br />
eine vergleichsweise hohe, technisch saubere<br />
Anodenspannung sowie eine weitere<br />
Spannung für die Steuer- und Bremsgitter<br />
<strong>der</strong> verschiedensten <strong>Röhre</strong>nbauarten. All<br />
dies setzt hochstrombelastbare Wi<strong>der</strong>stände<br />
und Kondensatoren, die gegenüber<br />
Spannungsspitzen resistent sind, voraus.<br />
Nicht zu vernachlässigen sind die ebenfalls<br />
klanglich wirksamen und möglichst breitbandigen<br />
Eingangs- und Ausgangsübertrager,<br />
die für eine <strong>Röhre</strong>nschaltung wichtig<br />
sind. Die <strong>Röhre</strong> verfügt nämlich über einen<br />
sogenannten hochohmigen Ein- und Ausgang.<br />
Dies alles sind Leistungsfaktoren, die<br />
sich im finanziellen Aufwand wi<strong>der</strong>spiegeln.<br />
Da brachte die massenhafte Verfügbarkeit<br />
von Halbleitern sowie Transistoren<br />
ein immenses Einsparpotenzial mit sich,<br />
aus dem sich aber gleichzeitig auch an<strong>der</strong>e<br />
klangliche Eigenschaften ergaben. Die<br />
geliebte Wärme im Klang wich etwas <strong>der</strong><br />
vermeintlich lineareren Kennlinie <strong>der</strong> Halbleiter,<br />
die wie<strong>der</strong>um ab einem bestimmten<br />
Punkt dazu neigen, ihr lineares Verhalten<br />
schlagartig zu verlassen. Die <strong>Röhre</strong> dagegen<br />
kennt in ihrer Kennlinie vielmehr einen<br />
sanften Übergang vom sauberen Klang hin<br />
zu einer stetig ansteigenden Verzerrung.<br />
Dieses Sättigungsverhalten in Verbindung<br />
mit dem Klang <strong>der</strong> im Verbund befindlichen<br />
Bauelemente prägt die Liebe und<br />
Leidenschaft zu den <strong>Röhre</strong>ngeräten. Variationen<br />
aus hochlinearen Übertragungssystemen<br />
und klangvollen Einzelstücken<br />
sind möglich. Mehr Abwechslungsreichtum<br />
erreicht keine an<strong>der</strong>e Gerätegattung. Bei<br />
<strong>der</strong> Diskussion um den besten Klangcharakter<br />
ist ihr eine Polarisierung <strong>der</strong> Gemüter<br />
ebenfalls sicher.<br />
Bil<strong>der</strong>: Auerbach Verlag, Canor, Luxman, Stock.xchng, T.A.C.<br />
70 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at
Test 71
T.A.C. K-35<br />
AUSGABE 1.2011<br />
T.A.C. K-35<br />
R ’n’ B nicht ohne <strong>Röhre</strong>!<br />
Die energetische Kraft, die <strong>der</strong> Elektronenstrahl besitzt, ist nicht zu unterschätzen.<br />
In den vergangenen 70 Jahren hat sich in <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Elektronenröhren<br />
einiges getan, auch wenn die letzte Zeit Stagnation brachte. Der klangliche Reiz hat<br />
durchaus seine Liebhaber.<br />
Die geöffnete Unterseite des T.A.C. zeigt eine<br />
saubere Verarbeitung. Oben in <strong>der</strong> Mitte ist<br />
<strong>der</strong> motorisierte Lautstärkeregler zu sehen<br />
Der T.A.C. K-35 ist das jüngste Mitglied<br />
<strong>der</strong> Tube Amp Company, <strong>der</strong>en Anliegen<br />
es ist, anspruchsvolle Technik zu einem<br />
bezahlbaren Preis anzubieten. Der K-35<br />
erscheint in einem sehr massiven Gehäuse,<br />
dessen beeindruckende Front aus neun<br />
Millimeter (mm) dickem Aluminium gefertigt<br />
ist. In diese ist eine Glasscheibe eingelassen,<br />
die den Blick auf die glimmenden Glaskolben<br />
freigibt. Die drei kleineren Kolben im<br />
Vor<strong>der</strong>grund sind die Vorstufenröhren, die<br />
dafür sorgen, dass die Eingangssignale von<br />
den Cinch-Eingängen auf <strong>der</strong> Rückseite des<br />
Verstärkers in ihrem Pegelniveau angehoben<br />
werden. Die vier großen Endstufenröhren<br />
vom Typ EL 34 haben die Aufgabe, die<br />
Signale so weit zu verstärken, dass ausreichend<br />
Leistung zum Antrieb <strong>der</strong> Lautsprecher<br />
erreicht wird.<br />
Ein Lautstärkesteller, dessen Bedienknopf<br />
ebenfalls aus massivem Aluminium besteht,<br />
sorgt für eine bedämpfte Dosierbarkeit <strong>der</strong><br />
Lautheit und ein Endlosdrehgeber steuert<br />
die Eingangsquellenwahl. Eine Rückmeldung<br />
erhält <strong>der</strong> Anwen<strong>der</strong> über vier dezente<br />
LED-Anzeigen. Diese Umschaltung<br />
erfolgt hörbar mit einem feinen Relaisklick<br />
direkt am Eingang, gleichzeitig erhält <strong>der</strong><br />
Record-Ausgang das direkt weitergeleitete<br />
Eingangssignal. Die äußerlich vollständig aus<br />
Aluminium gefertigte, sehr gewichtig wirkende<br />
Fernbedienung kann auf Knopfdruck<br />
alle Funktionen steuern und zusätzlich eine<br />
Lautsprecherstummschaltung aktivieren.<br />
Auf <strong>der</strong> Rückseite sind die massiven und<br />
kurzschlusssicheren Lautsprecherterminals<br />
vorhanden, die eine Beson<strong>der</strong>heit aufweisen:<br />
Es gibt einen Anschluss für 4-Ohm- und<br />
8-Ohm-Impedanzen. Diese werden von den<br />
Ausgangsübertragern, einer sehr hochwertigen<br />
Form von Transformatoren, zur Verfügung<br />
gestellt, denn die Endstufenröhren<br />
können eine vergleichsweise hohe Spannung<br />
abgeben, allerdings nur bei einem<br />
geringen Stromfluss. Um den Leistungsbedarf<br />
eines Lautsprechers zu decken, ist eine<br />
Umtransformierung in eine niedrigere Spannung<br />
mit einer höheren Stromlieferfähigkeit<br />
nötig. Die ermittelten Leistungswerte <strong>der</strong><br />
in Gegentakt arbeitenden Endstufenröhren<br />
EL 34-B chinesischer Fertigung sind etwas<br />
höher als vom Hersteller angegeben. Für<br />
einen 8-Ohm-Lautsprecher konnten wir 37<br />
Watt (W) bei einem Prozent harmonischer<br />
Verzerrung messen. Das ist ausreichend<br />
für durchschnittliche Lautsprecher, die auf<br />
Wohnzimmerlautstärke betrieben werden.<br />
Die klanglichen Qualitäten liegen eindeutig<br />
in einer erhöhten Musikalität, was sich<br />
Der Übertragungsbereich des T.A.C. K-35 fällt<br />
unterhalb von 200 Hz minimal ab. Ab 20 kHz<br />
fällt er bis 60 kHz auf –3 dB ab<br />
72 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at
in einem röhrentypischen, warmen und<br />
dichten Klang wie<strong>der</strong>findet, von dem beson<strong>der</strong>s<br />
Solisten vieler Gattungen profitieren.<br />
Die Neigung, die Tiefmitten ein wenig<br />
zu betonen, verbindet sich mit einer nicht<br />
untypischen Eigenschaft dieser Spezies,<br />
sogenannte Transienten aufgrund <strong>der</strong> Eigenheiten<br />
<strong>der</strong> Übertrager im Signalweg zu<br />
verrunden. Entsprechend dem Maß, in dem<br />
dies geschieht, zeigt sich auch die Detailverliebtheit<br />
in <strong>der</strong> räumlichen Abbildung.<br />
Rachmaninows 1. Sinfinie <strong>der</strong> „Sinfonischen<br />
Tänze“ bekam dadurch sehr wuchtige, dynamische<br />
Orchestereinsätze, die nicht ganz<br />
den Esprit hatten, den wir bisher kannten.<br />
Bei <strong>der</strong> räumlichen Auflösung <strong>der</strong> orchestralen<br />
Instrumentengruppen war die Durchsichtigkeit<br />
etwas herabgesetzt. Der Effekt<br />
ist nahezu vergleichbar mit dem Sättigungsverhalten<br />
guter alter Bandmaschinen bei<br />
„heißer Aufnahme“. Dieses Impulsverhalten<br />
zeigte sich auch bei schnell gezupften Gitarrensaiten,<br />
die dafür im Grundton wohlig<br />
warm erschienen. Ein Vorteil dieser klanglichen<br />
Philosophie ist <strong>der</strong> gefällige Umgang<br />
mit S-Lauten in Sprache und Gesang. Unsere<br />
Sopranistin hatte in den höchsten Tönen<br />
teilweise stärkeren „<strong>Röhre</strong>nklang“, <strong>der</strong> sich<br />
dank des sangbaren, harmonischen Klirrspektrums<br />
<strong>der</strong> <strong>Röhre</strong> nicht als Makel disqualifizierte.<br />
In <strong>der</strong> räumlichen Ausprägung <strong>der</strong><br />
akustischen Bühne gibt es einige Abstriche.<br />
Mit einer Dämpfung des Übersprechens<br />
zwischen dem linken und rechten Kanal von<br />
73 Dezibel (dB) bei einem Kilohertz (kHz)<br />
und 53 dB bei zehn Kilohertz sind fast sehr<br />
gute Werte erreicht. Doch reichte dies nicht<br />
aus, um die mögliche Tiefe und Breite im<br />
letzten Detail zu zeigen.<br />
In <strong>der</strong> Ouvertüre von „Der Fliegende Hollän<strong>der</strong>“<br />
war das Sättigungsverhalten spürbar<br />
und nahm den einen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Reiz in<br />
den Fortissimo-Passagen. Der eigene Klangcharakter<br />
des T.A.C. K-35 passt weniger zur<br />
Auflösung und tonalen Balance einer solchen<br />
Aufnahme. Seinen größten Reiz und<br />
Charme kann <strong>der</strong> K-35 in allen Bereichen <strong>der</strong><br />
Rock- und Popmusik ausspielen. Hier werden<br />
Durchsetzungsfähigkeit, Sättigungsverhalten<br />
sowie die beigewürzten gerad- und ungeradzahligen<br />
Verzerrungen in den Klangeigenschaften<br />
so mancher dünnen Produktion<br />
ordentlich Schmelz auf <strong>der</strong> Stimme o<strong>der</strong><br />
Druck in <strong>der</strong> Magengrube verleihen.<br />
Paradebeispiel: Hier sind einige <strong>der</strong> vier EL-34-B-<br />
Endstufenröhren zu sehen. Sie übernehmen beim<br />
T.A.C. den Antrieb für die Lautsprecher<br />
Das Übersprechen <strong>der</strong> Kanäle ist bei 1 kHz weniger<br />
stark ausgeprägt als bei 10 kHz. Dies zeigt<br />
ein gutes Verhalten in <strong>der</strong> Räumlichkeit<br />
Abweichungen bei Elektronik o<strong>der</strong> Übertragerwicklungen<br />
erzeugen Unterschiede im harmonischen<br />
Verzerrungsverhältnis <strong>der</strong> Kanäle<br />
Vorwiegend harmonische Verzerrungen<br />
(2f=K2) sind röhrentypisch. Der ungeradzahlige<br />
Anteil stammt von den Übertragern<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 73
Canor TP 106 VR<br />
AUSGABE 1.2011<br />
Canor TP 106 VR<br />
Slowakische <strong>Röhre</strong>nkraft<br />
Hi-Fi aus <strong>der</strong> früheren Tschechoslowakei hatte schon in vergangenen Zeiten einen<br />
guten Ruf. Da waren beispielsweise die Geräte, Elektronenröhren und Bandmaschinen<br />
von Tesla, die längst in Vergessenheit geraten sind. Jetzt existieren zwei Staaten<br />
und in <strong>der</strong> Slowakei gibt es einen Hersteller mit wachsendem Ruf: Canor.<br />
Der Canor TP 106 VR ist ein <strong>Röhre</strong>nverstärker,<br />
<strong>der</strong> in <strong>der</strong> EU, genauer gesagt<br />
in <strong>der</strong> Slowakei entwickelt und gefertigt<br />
wurde. Sein Äußeres wird von einer ein<br />
Zentimeter starken Aluminiumfront geziert,<br />
in <strong>der</strong>en Zentrum ein ebenso stabiler wie<br />
griffiger und von hinten beleuchteter Volumenregler<br />
thront. An dessen Achsenende<br />
verrichtet ein motorisiertes ALPS-Potenziometer<br />
seinen Dienst. In einer eingelassenen<br />
Kunststoffblende sind die wenigen, aber<br />
nützlichen Bedienelemente und Statusanzeigen<br />
vorzufinden, hier schaltet man in das<br />
Stand-by o<strong>der</strong> wählt den Eingang aus. Eine<br />
Fernbedienung, die auch die CD-Player aus<br />
gleichem Hause steuert, ist optional erhältlich<br />
und wird von einem wahren Liebhaber<br />
kaum vermisst werden. Bei jedem <strong>Röhre</strong>ngerät<br />
entsteht eine höhere Abwärme,<br />
darum ist es sehr gut, dass die gewichtige<br />
Gehäusekonstruktion rundherum mit Lüftungsschlitzen<br />
versehen ist. Die Rückseite<br />
des Canor bietet einen allpoligen Netzschalter,<br />
einen Kaltgeräteanschluss mit Sicherungshalterung<br />
und die Audioeingänge<br />
an. Neben den fünf Stereocinch-Eingängen<br />
ist auch ein Tape-out vorhanden. Die ankommenden<br />
Signale werden am Eingang<br />
mit Takamisawa-Relais schonend auf das<br />
ALPS-Potenziometer geschaltet, dessen<br />
Ausgangssignal dann auf kürzestem Weg<br />
Canors pralle Elektronik strotzt vor ausgesuchten<br />
Bauteilen. Das ALPS-Motorpoti sitzt<br />
auf einer Platine mit den Eingangsrelais<br />
zur Vorstufe geleitet wird. Der sauber und<br />
klar strukturierte innere Aufbau ist mit<br />
feinsten Bauteilen, beispielsweise deutschen<br />
WIMA-FKP-Folienkondensatoren und<br />
französischen MKP-Wickel-Folienkondensatoren,<br />
sowie massiven Leiterbahnen versehen.<br />
Selbst das mit hoher Siebkapazität<br />
bestückte Netzteil arbeitet mit zwei <strong>Röhre</strong>n<br />
in <strong>der</strong> Gleichrichtung – ganz die alte Schule.<br />
Die verwendeten <strong>Röhre</strong>n werden für ihren<br />
Arbeitsbereich paarweise ausgesucht, das<br />
verraten die kleinen handgeschriebenen<br />
Aufkleber am <strong>Röhre</strong>nsockel. Ein starkes<br />
Eisenblech trennt linke und rechte Verstärkerseite<br />
komplett voneinan<strong>der</strong>, was auch<br />
die Ausgangsübertrager einschließt. Damit<br />
sorgen die Slowaken an verschiedenen Stellen<br />
für eine sehr gute Trennung zwischen<br />
den Kanälen. Unsere Messung ergab eine<br />
Dämpfung <strong>der</strong> gegenseitigen Beeinflussung<br />
von 60 dB bei zehn Kilohertz, <strong>der</strong><br />
Wert verbessert sich sogar bei einem Kilohertz<br />
auf ausgezeichnete 89 dB. In <strong>der</strong><br />
Leistungsmessung ergaben sich für die in<br />
einer Class-A/B-Schaltung arbeitenden russischen<br />
Electro-Harmonix-6L6EH-Leistungsröhren<br />
32 W pro Kanal an acht Ohm Impedanz<br />
bei einem Prozent harmonischer<br />
Beim Canor bleibt <strong>der</strong> Frequenzbereich über<br />
den hörbaren Bereich sehr linear. Erst bei<br />
50 kHz fällt <strong>der</strong> Übertragungsbereich auf –3 dB<br />
74 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at
Verzerrung. Sein röhrentypisches harmonisch-geradzahliges<br />
(K2) Verzerrungsverhältnis<br />
und <strong>der</strong> geringere ungeradzahlige<br />
Anteil (K3) verleihen dem Canor TP 106 VR<br />
seine Klangperformance.<br />
Es war ein Genuss, in ausgedehnten Hörsessions<br />
festzustellen, wie facettenreich<br />
sich ein <strong>Röhre</strong>nverstärker zeigen kann. Wir<br />
können gleich sagen: Der Canor ist ein Orchesterallroun<strong>der</strong>,<br />
<strong>der</strong> mit <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>gabe<br />
einfacher Rock- und Popproduktionen<br />
unterfor<strong>der</strong>t ist. In diesem Genre kann er<br />
nämlich locker mit plastischer Abbildung<br />
von Snaredrum, kernig-substanziellen Gitarren<br />
und warmen, druckvollen Stimmen<br />
aufwarten. Dabei wirkt er stets sauber und<br />
strahlt eine hohe Ruhe im Klangbild aus.<br />
Dynamische Musik erhält den richtigen<br />
Schwung, ohne dass Details verloren gehen.<br />
Eine Triangel erklingt mit ihm – um mit<br />
den Worten eines Dirigenten zu sprechen –<br />
golden, und nicht silbrig. Vergleichbar damit<br />
ist sein Umgang mit S- und Zischlauten<br />
sowie <strong>der</strong> dezenten Konsonantenabbildung<br />
in Gesang und Sprache. Unsere Sopranistin<br />
mit Orgelbegleitung erschien körperlich<br />
sehr fassbar und definiert auf ihrer Position.<br />
Der Orgelton wurde genau in dem<br />
richtigen Lautheitsverhältnis abgebildet<br />
und bewirkte keine Nachverdeckung. Diese<br />
straffen Bässe gaben auch einem Konzertflügel<br />
eine ausdrucksstarke Dynamik,<br />
die die emotionale Anregung nur durch<br />
eine leichte Färbung in <strong>der</strong> mittleren Lage<br />
trübte. Seine Kür zeigte <strong>der</strong> Canor in <strong>der</strong><br />
Ouvertüre von „Der Fliegende Hollän<strong>der</strong>“:<br />
Die akustische Bühne war mit einem in <strong>der</strong><br />
Tiefe sehr gut gestaffelten Klangkörper erfüllt,<br />
die Breite <strong>der</strong> Bühne schien von den<br />
Lautsprechern gelöst und über die Lautsprecherbasis<br />
hinausreichend. Mit glatten<br />
Obertönen erklangen die Bläser in sehr<br />
guter tonaler Balance zu den fein gezeichneten<br />
Streichern und den dezent dahinter<br />
abgesetzt grollenden Pauken. Eine wahre<br />
Freude ist diese sehr gute Durchhörbarkeit<br />
komplexer Klangstrukturen, die auch benötigt<br />
wird, wenn eine Flamencotänzerin ihre<br />
Runden über eine große Bühne dreht und<br />
dabei <strong>der</strong> Bühnenboden regelrecht in unseren<br />
Hörraum hinein vibriert. Je<strong>der</strong> Schritt<br />
und jede angerissene Gitarrensaite kamen<br />
authentisch warm und in den Impulsen<br />
nicht zu spitz. Ein schöner Vortrag, danke.<br />
Ein Blick vom Netzteil aus zeigt vorn die beiden<br />
<strong>Röhre</strong>n in <strong>der</strong> Gleichrichtung und dahinter eine<br />
große Anzahl von Siebkondensatoren<br />
Dieses sehr gute Übersprechungsverhalten<br />
zwischen den Kanälen gibt dem Canor den<br />
Raum für schöne räumliche Wie<strong>der</strong>gaben<br />
Das harmonische Verzerrungsverhalten verleiht<br />
dem Canor dank <strong>der</strong> <strong>Röhre</strong>nsättigung hin<br />
zu den höchsten Frequenzen mehr Charakter<br />
<strong>Röhre</strong>ntypischer großer Anteil von (2f=K2) und<br />
(3f=K3) durch die Übertrager. Sonst zeigt er<br />
sich sehr ausgeglichen. Sehr gut für den Klang<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 75
Luxman SQ-N100<br />
AUSGABE 1.2011<br />
Luxman SQ-N100<br />
Japanisches Kleinod<br />
Die japanische Affinität zur Miniaturisierung ist berühmt und neben Bonsai, Hightech<br />
sowie Yen sind aus dem Inselreich viele weitere Dinge bekannt. Dass diese<br />
strukturierte Hochtechnologiebasis auch Retro verehrt, zeigt nun wie<strong>der</strong> ein<br />
Luxman-Produkt.<br />
Der japanische Vertreter in unserem Test<br />
kommt von Luxman, einer Marke, die<br />
schon eine längere Tradition pflegt. Das<br />
Design des SQ-N100 orientiert sich an den<br />
ältesten Vertretern <strong>der</strong> Spezies und erinnert<br />
an einen massiven Metallblock. Die rundherum<br />
saubere Verarbeitung ist ebenso aus<br />
abschirmendem Metall – nicht aus Kunststoff!<br />
Alle Bedienelemente vermitteln einen<br />
absolut seriösen und hochwertigen Eindruck.<br />
Der Lautstärkeregler bewegt sich mit<br />
sanfter Dämpfung, genauso wie die Höhenund<br />
Tiefenregler des EQs. Letzterer ist bei<br />
Bedarf abschaltbar, um den Signalen einen<br />
linearen Zugang zu den Endstufenröhren zu<br />
ermöglichen. In <strong>der</strong> Eingangswahl stehen<br />
drei Stereocinch-Eingänge und ein Phonoeingang,<br />
<strong>der</strong> mit einem Operationsverstärker<br />
(OPV) aufgebaut ist, via Drehschalter zur<br />
Verfügung. Als angenehme Beigabe ist ein<br />
Köpfhöreranschluss vorhanden, womit dem<br />
Musikgenuss mit dem Lieblingsohrhörer<br />
nichts im Wege steht. Auch <strong>der</strong> Netzschalter<br />
ist ein echter und kein Stand-by-Knecht.<br />
Etwas speziell wirkt das Schutzgitter über<br />
den <strong>Röhre</strong>n, doch wer <strong>Röhre</strong>n kennt, <strong>der</strong><br />
weiß: Hier wird’s heiß. Hinter den an<strong>der</strong>en<br />
drei großen Qua<strong>der</strong>n auf dem stabilen<br />
Metallsockel verbergen sich die Ausgangsübertrager<br />
und <strong>der</strong> Netzteiltransformator.<br />
Auf <strong>der</strong> Rückseite des Luxman befinden<br />
Im Luxman SQ-N100 herrscht eine Mischkultur<br />
aus Halbleitern und <strong>Röhre</strong>ntechnik. Die Verarbeitung<br />
ist sehr sauber<br />
sich neben dem Kaltgeräteanschluss mit Sicherungshalter<br />
die vom Gehäuse isolierten<br />
Cinch-Anschlüsse sowie die vollisolierten<br />
Lautsprecherterminals. Im Inneren harmonieren<br />
die Mischkulturen miteinan<strong>der</strong>: OPVs<br />
in <strong>der</strong> Klangregelung, Real-Cap-Folienkondensatoren<br />
und <strong>Röhre</strong>n in <strong>der</strong> Leistungselektronik.<br />
Hier arbeiten vier EL-84-<strong>Röhre</strong>n,<br />
die den Luxman-Schriftzug tragen; jeweils<br />
zwei von ihnen in <strong>der</strong> sehr häufig vorkommenden<br />
Class-A/B-Schaltung. Diese Modelle<br />
sind nicht vergleichbar mit den „Glühkolben“,<br />
die an<strong>der</strong>enorts eingesetzt werden<br />
und ehemals zum Teil als Sen<strong>der</strong>öhren konzipiert<br />
waren. Der kleine, aber feine Aufbau<br />
erzeugt eine ebenso geartete Ausgangsleistung.<br />
An einer Last von acht Ohm erreicht<br />
ein Kanal eine Leistung von zwölf Watt bei<br />
einem Prozent harmonischer Verzerrungen.<br />
Im Allgemeinen ist das Verzerrungsproduktverhältnis<br />
sehr schön röhrentypisch<br />
harmonisch geprägt und weist einen größeren<br />
Abstand zu den ungeradzahligen Anteilen<br />
(K3) und (K5) auf. Das Übersprechen<br />
des linken und rechten Kanals <strong>der</strong> Stereoendstufe<br />
könnte etwas besser ausfallen: So<br />
beträgt die Dämpfung bei zehn Kilohertz<br />
nur 47 dB, während sich dieser Wert bei<br />
Ein übertragertypisches Verhalten zeigt dieser<br />
Frequenzgang an. Eine leichte Senke ab 200 Hz<br />
und ein Frequenzgang bis –3 dB bei 30 kHz<br />
76 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at
einem Kilohertz auf 59 dB verbessert. Der<br />
Einfl uss <strong>der</strong> Ausgangsübertrager auf den<br />
Frequenzgang ist messtechnisch betrachtet<br />
ein wenig größer, aber im klanglichen Verhalten<br />
weniger relevant.<br />
Der SQ-N100 kann mit wirkungsgradstarken<br />
Lautsprechern wuchtige Dynamiksprünge<br />
mit Tiefgang bei mittleren Lautstärken<br />
erzielen und dabei das Geschehen<br />
immer filigran auflösen – so zeigte er sich<br />
in Rachmaninows 1. Sinfinie <strong>der</strong> „Sinfonischen<br />
Tänze“. Dem Luxman liegt die<br />
Betonung impulsstarker Klänge, sodass<br />
er in <strong>der</strong> Lage ist, komplexe musikalische<br />
Arrangements scharf umrissen zwischen<br />
den Lautsprechern darzustellen und ihnen<br />
gleichzeitig Wärme und Intimität zu verleihen.<br />
Auf diese Weise spielte er prachtvolle<br />
farbenfrohe Bläsersätze, die sich mit dem<br />
seriösen Glanz <strong>der</strong> Streicher in <strong>der</strong> Wagner-<br />
Ouvertüre von „Der Fliegende Hollän<strong>der</strong>“<br />
im schönsten Verhältnis befanden. Eine fast<br />
ausgezeichnete räumliche Tiefenstaffelung<br />
ließ uns tief in das musikalische Geschehen<br />
eintauchen, an dessen Horizont wir<br />
die grollenden Pauken nie aus den Augen<br />
verloren. Seine etwas eigene Interpretation<br />
eines Konzertflügels, die sehr sauber und<br />
in den dynamischen Anstiegen korrekt war,<br />
zeigte sich leicht emotionsarm im gesamten<br />
Vortrag. Unsere Sopranistin mit Orgelbegleitung<br />
bekam eine scharf umrissene Position<br />
in einem mit Details gefüllten Raum.<br />
Sie schien frei auf dem Orgelton zu schweben,<br />
ohne von ihm verdeckt zu werden.<br />
Doch die Plastizität ihrer Stimme wollte sich<br />
nicht so recht herausstellen, obwohl die<br />
Wie<strong>der</strong>gabe <strong>der</strong> wichtigen S-Laute und<br />
Konsonanten auf eine wun<strong>der</strong>bar organische<br />
Weise geschah. Ähnlich verhielt es<br />
sich mit einer Cembaloaufnahme, die in ihren<br />
Grundzügen sehr feinfühlig dargestellt<br />
wurde, aber ein wenig distanziert erschien.<br />
Dabei wirkten alle bassstarken Musikstücke<br />
sehr kräftig und mit ordentlich Druck in den<br />
Tiefmitten. Rock- und Popmusik erreichte<br />
durch den Luxman ebenfalls eine klangliche<br />
Bereicherung mit ausdrucksstarken Gitarren<br />
und fein reproduziertem Schlagzeug.<br />
Mit verrauchten, souligen Stimmen hörte<br />
er sich dazu passend richtig gut an und <strong>der</strong><br />
treibende Groove eines knorrigen Kontrabasses<br />
scheint ebenfalls sein Metier zu sein.<br />
Das zeigt vielfältige Qualitäten auf.<br />
Ein Blick auf die Vorstufenröhren im Vor<strong>der</strong>grund<br />
und den Eingangswahlschalter. Im Hintergrund<br />
abgebildet: eine <strong>der</strong> Endstufenröhren<br />
Das Übersprechen <strong>der</strong> Kanäle ineinan<strong>der</strong><br />
könnte sich besser darstellen. Dies ist eine<br />
Folge <strong>der</strong> Schaltungstechnologie<br />
Das harmonische Verzerrungsverhältnis ist<br />
ausgeprägt von den <strong>Röhre</strong>n bestimmt und gibt<br />
dem Luxman eine eigene Klangnote<br />
Ein starkes Verhältnis geradzahliger Verzerrungsanteile<br />
wechselt sich mit ungeradzahligen<br />
Anteilen sehr musikalisch ab<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 77
Fazit<br />
Ausstattung<br />
Allgemein<br />
Ein Vergleichstest zwischen verschiedenen<br />
Charakteren beschwört immer Diskussionen<br />
herauf. Der Ansatz, dass ein <strong>Röhre</strong>nvollverstärker<br />
ebenfalls dem Primat <strong>der</strong><br />
absolut neutralen Wie<strong>der</strong>gabe verpflichtet<br />
sei, ist bei aller Liebe zur Musik nicht haltbar.<br />
Am meisten hat uns <strong>der</strong> Canor TP 106<br />
VR mit seinen klanglichen Fähigkeiten und<br />
seiner exzellenten Verarbeitung überzeugt.<br />
Sein Vermögen, große Klangkörper sehr<br />
dynamisch und lebendig abzubilden und<br />
dabei auch Solisten eine hohe Plastizität<br />
im Ausdruck zu verleihen, ist von den Mitbewerbern<br />
nicht übertroffen worden. Hier<br />
wird deutlich, wie sich sauberes und striktes,<br />
an <strong>der</strong> <strong>Röhre</strong>nphilosophie orientiertes<br />
Schaltungsdesign im Klang auszeichnen<br />
kann. Die Endstufenröhren des TP 106 VR<br />
können einen ausgewachsenen Standlautsprecher<br />
adäquat kontrollieren.<br />
Von exzessiven Partynächten mit Discolautstärke<br />
ist jedoch abzuraten, denn dies<br />
liegt nicht im Aufgabenbereich des Canor.<br />
Dafür bietet <strong>der</strong> Markt an<strong>der</strong>e Geräte an.<br />
Der leistungsschwächere Luxman ist dagegen<br />
schon fast ein Hybridgeräte: In seinem<br />
Inneren arbeiten auch Halbleiterelemente,<br />
die einen an<strong>der</strong>en Klangcharakter hervorrufen,<br />
selbst wenn diese in Zusatzfunktionen<br />
ihren Dienst verrichten und bei Bedarf abschaltbar<br />
sind. Als einziges Gerät bietet <strong>der</strong><br />
Luxman einen Kopfhöreranschluss, <strong>der</strong> aber<br />
nicht von den Endstufenröhren bedient<br />
wird. Ein Phonoanschluss, <strong>der</strong> jedoch keine<br />
Umschaltung zwischen MC- und MM-Systemen<br />
beinhaltet, ist ebenfalls vorhanden.<br />
Der Luxman ist in <strong>der</strong> Lage, sehr feinfühlig<br />
und impulsfreudig klangliche Ereignisse<br />
darzustellen, wobei in manchen Situationen<br />
die Plastizität des musikalischen Vortrages<br />
etwas schwächer als beim Canor ist. In Verbindung<br />
mit einem wirkungsgradstarken<br />
Lautsprecher steht <strong>der</strong> Luxman leistungsstärkeren<br />
Mitbewerbern allerdings in nichts<br />
nach, nur konzertante Lautstärken sind<br />
nicht seine Domäne. Zu Liebhabern eines<br />
feinzeichnenden 2-Wege-Kompaktlautsprechers<br />
passt dieses massiv verarbeitete Gerät<br />
in seinem ganzen Auftritt. In unserem<br />
objektiven Wertungssystem erreicht <strong>der</strong><br />
Testsieger<br />
T.A.C. K-35 den Platz hinter dem Luxman,<br />
da er neben <strong>der</strong> massiven Aluminiumfernbedienung<br />
kaum Ausstattungsfeatures<br />
bietet. In einem rein klanglichen Direktvergleich<br />
ist das nachvollziehbar, denn seine<br />
Qualitäten liegen in einem musikalisch geschmacksgefärbten<br />
Klangideal, das sich in<br />
bestimmten Kreisen sicher großer Beliebtheit<br />
erfreut. Freunde des kraftvollen Blues<br />
und <strong>der</strong> Rockmusik, die keine Vorliebe für<br />
all das haben, was ein großes Orchester<br />
liefert, kann <strong>der</strong> T.A.C. überzeugen. Er versucht<br />
gar nicht, mit esoterischer Feinsinnigkeit<br />
zu beeindrucken. Direkt und zielstrebig<br />
mit einem dichten, satten Klang verleiht er<br />
mo<strong>der</strong>nen Musiken das richtige Pfund Tiefmitten.<br />
Dabei steht nicht Detailauflösung<br />
im Vor<strong>der</strong>grund, son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> musikalische<br />
Drive. Seine Leistungsfähigkeit macht an<br />
einem hell klingenden Standlautsprecher<br />
den richtigen Eindruck und bringt den<br />
Blues-Keller in Ihr Wohnzimmer – ein <strong>Röhre</strong>nverstärker,<br />
den Musiker, Gitarristen und<br />
Bassisten schätzen werden. Im Vergleich ist<br />
sein Preis-Leistungs-Verhältnis sehr gut.<br />
Hersteller Canor Luxman T.A.C.<br />
Modell TP 106 VR SQ-N100 K-35<br />
Preis 3 000 Euro 2 500 Euro 1 999 Euro<br />
Maße B/H/T 435 × 170 × 390 mm 297 × 102 × 259 mm 430 × 203 × 381 mm<br />
Gewicht Gesamtsystem 26 kg 11,3 kg 21,5 kg<br />
Informationen www.empire-hifi.de www.luxman.de www.vincent-tac.de<br />
Leistungsaufnahme im Leerlauf 146 W 74 W 145 W<br />
Anschlüsse<br />
Record<br />
Out<br />
analog<br />
Audio<br />
Cinch<br />
analog<br />
Audio<br />
XLR<br />
Eingänge – – 5 – – – – 3 – – – – – – –<br />
Ausgänge 2 1 – – – 2 – 3 – 1 3 1 4 – –<br />
Features<br />
Messdaten ermittelt: 20 dB vor Vollaussteuerung<br />
bei 1 Watt Leistung an 8 Ohm Last<br />
Signal-Rauschabstand (SNR) 83 dB 74 dB 74 dB<br />
Übersprechdämpfung bei 10 kHz 66 dB 47 dB 53 dB<br />
THD+N 0,029 % 0,095 % 0,075 %<br />
Dynamik nach AES 17 83 dB 78 dB 80 dB<br />
Leistung an 8 Ohm bei 1 % harmonischer Verzerrung 32 W 12 W 38 W<br />
Vorteile/Nachteile<br />
Vorteile<br />
· stabile Ausgangsleistung<br />
· sehr gute Verarbeitung<br />
· Phonoanschluss<br />
· Kopfhöreranschluss<br />
· hohe Ausgangsleistung<br />
· massive Fernbedienung<br />
Nachteile · Fernbedienung optional für 100 Euro · wenig Ausgangsleistung · keine<br />
Bewertung<br />
Audio<br />
Räumlichkeit 9/10 9/10 7,5/10<br />
Feindynamik 4,5/5 4,5/5 3/5<br />
Grobdynamik 4,5/5 4/5 4/5<br />
Basswie<strong>der</strong>gabe 9/10 8/10 7,5/10<br />
Mittenwie<strong>der</strong>gabe 8,5/10 8,5/10 8/10<br />
Höhenwie<strong>der</strong>gabe 9/10 8,5/10 7,5/10<br />
Audiomesswerte 27/30 18,5/30 24/30<br />
Wie<strong>der</strong>gabequalität 44,5/50 42,5/50 37,5/50<br />
Bedienung/Installation 9/10 9/10 9/10<br />
Ausstattung/Verarbeitung 8,5/10 9/10 8/10<br />
Gesamt 89 von 100 Punkten 79 von 100 Punkten 78,5 von 100 Punkten<br />
Preis/Leistung Gut Gut Sehr gut<br />
Ergebnis<br />
Record<br />
Out<br />
analog<br />
Audio<br />
Cinch<br />
analog<br />
Audio<br />
XLR<br />
Record<br />
Out<br />
analog<br />
Audio<br />
Cinch<br />
analog<br />
Audio<br />
XLR<br />
Sehr gut 89/100 Gut 79/100 Gut 78,5/100<br />
Lautsprecher<br />
Kopfhörer<br />
Lautsprecher<br />
Kopfhörer<br />
Lautsprecher<br />
Kopfhörer<br />
78 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at
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testen. Audio Precision ist <strong>der</strong>zeit weltweit<br />
<strong>der</strong> einzige Hersteller von Messsystemen mit<br />
HDMI und Blu-ray-Option zur Komponenten-<br />
und Kompatibilitäts-Fehlersuche.<br />
Serie 2700<br />
Mit <strong>der</strong> Serie 2700 bietet Audio Precision ein<br />
Audio-Mess-System mit sehr großer Messbandbreite<br />
sowie extrem niedrigen Werten<br />
bei Eigenrauschen und Eigenverzerrungen.<br />
Durch die echte Dual-Domain-Architektur<br />
ist die Messung von analogen und digitalen<br />
Signalen gleichermaßen möglich. Dadurch<br />
eignet es sich beson<strong>der</strong>s gut für den Einsatz<br />
im Labor, R&D o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Qualitätskontrolle.<br />
Zur Programmierung von Messabläufen<br />
sowie zur Protokollierung und Präsentation<br />
von Messergebnissen stehen vielfältige<br />
Möglichkeiten zur Verfügung.<br />
ATS-2<br />
Das ATS-2 von Audio Precision ist ein universelles<br />
Audio-Mess-System für das Entwicklungslabor,<br />
das Funkhaus o<strong>der</strong> die<br />
Produktion und stellt eine hochpräzise, gut<br />
ausgestattete Lösung für die Messung und<br />
Prüfung im Audiobereich dar. Das Audio-<br />
Mess-System kann funktional in Prüfsysteme<br />
mit IEEE.488 (GPIB)- Steuerung integriert<br />
werden. In Verbindung mit <strong>der</strong> Software AP<br />
High Speed Tester ist ATS-2 auch sehr gut<br />
für die Produktion o<strong>der</strong> die Überwachung<br />
im Broadcast-Bereich geeignet.<br />
Über Audio Precision<br />
Audio Precision entwickelt und produziert<br />
seit 1984 Audio-Analyzer und an<strong>der</strong>e Messinstrumente.<br />
Das Unternehmen gehört zu<br />
den Pionieren im Bereich rechnergestützter,<br />
automatisierbarer Audiomessungen und<br />
unterstützt seine Kunden weltweit bei <strong>der</strong><br />
Entwicklung und Fertigung hochwertiger<br />
Audioprodukte. Das Portfolio von Audio<br />
Precision umfasst Messsysteme unterschiedlicher<br />
Skalierung vom mobilen Portable One<br />
bis zu den Analyzern <strong>der</strong> Serie 2700, die<br />
allerhöchste Ansprüche hinsichtlich Messtiefe,<br />
Messgenauigkeit und Signalqualität<br />
erfüllen. Die mit bis zu 16 parallelen Messkanälen<br />
lieferbaren Analyzer <strong>der</strong> Baureihe<br />
APx500 bringen mit mühelos automatisierbaren<br />
Messroutinen und umfassenden, Datenbank-orientierten<br />
Dokumentationsmöglichkeiten<br />
ideale Voraussetzungen für die<br />
Integration in Produktion und Fertigungskontrolle<br />
mit. Mit den Modellen APx520<br />
und APx525 stehen innerhalb dieser Baureihe<br />
auch preislich beson<strong>der</strong>s attraktive<br />
Zweikanal-Modelle zur Wahl.
Marantz PM-15S2<br />
AUSGABE 1.2011<br />
Feingeistige Verstärkung<br />
Eine gute Modellpflege gehört bei jedem großen Hersteller zum Selbstverständnis.<br />
Bei Marantz bringt das auch gleichzeitig klangliche Erweiterungen mit sich, denn <strong>der</strong><br />
Ruf, musikalische Qualitätsprodukte zu fertigen, gehört bei dem Unternehmen dazu.<br />
VON JENS VOIGT UND TORSTEN PLESS<br />
Der Grundstein für Marantz‘ neuesten<br />
Vollverstärker liegt seit Jahren in <strong>der</strong><br />
15er-Modellreihe. Mit dem neuen PM-15S2<br />
wurde das Geräteinnere mit neuen Funktionen<br />
und Verbesserungen ausgestattet.<br />
Am Gehäusedesign hat sich wenig getan.<br />
Dafür bestand auch keinerlei Grund, denn<br />
die 15er-Serie besticht mit ansprechendem<br />
Design. Die abgerundete Gehäusefront und<br />
die Seiten wurden aus geschliffenem Aluminium<br />
gefertigt, das die Blicke fesselt. Ins<br />
Licht gerückt werden die Bedienelemente<br />
durch zwei seitlich abstrahlende blaue LED-<br />
Reihen. Ergänzt wird das Bedienfeld von<br />
zwei griffigen Aluminium-Drehreglern für<br />
die Lautstärkeanpassung und die Quellenanwahl.<br />
Das Anschlussfeld bietet neben<br />
fünf analogen Line-Eingängen einen Vorverstärkerausgang<br />
sowie Aufnahmeoptionen<br />
externer Quellen an. Zusätzlich hat <strong>der</strong><br />
PM-15S2 einen MM/MC-Phonoeingang, <strong>der</strong><br />
auf einer diskret aufgebauten Platine untergebracht<br />
ist. Die kurzschlusssicheren Lautsprecheranschlüsse<br />
bieten die Möglichkeit<br />
zum Stereobetrieb o<strong>der</strong> Bi-Amping-Modus<br />
– mit einem zweiten PM-15S2 ist so ein<br />
korrektes Bi-Amping möglich. Neben den<br />
Standardgehäusefarben Silber und Gold ist<br />
<strong>der</strong> Marantz-Vollverstärker ebenfalls in einer<br />
limitierten Edition in Schwarz erhältlich,<br />
bei <strong>der</strong> Chefentwickler Ken Ishiwata das<br />
Klangtuning vorgenommen hat.Im Inneren<br />
Mit <strong>der</strong> Systemfernbedienung ist auch eine Steuerung des Marantz PM-15S2 möglich. Seine Rückseite<br />
bietet eine ausgewählte Anzahl von Anschlüssen<br />
arbeitet wie schon beim Vorgängermodell<br />
die hauseigene HDAM-Schaltung (Hyper<br />
Dynamic Amplifier Module), nun aber in<br />
überarbeiteter Form. Damit soll die Linearität<br />
und Dynamik des Vollverstärkers noch<br />
einmal gesteigert werden. Der integrierte<br />
MM/MC-Phonoentzerrer mit Stromgegenkopplung<br />
stellt ein weiteres Highlight dar.<br />
Da er direkt dem Flaggschiff PM-11S2 entnommen<br />
wurde, klingt er in gewohnter<br />
Marantz-Manier exquisit. Über die F.C.B.S.-<br />
Schnittstelle können mehrere PM-15S2-Geräte<br />
kaskadiert werden und als gemeinsame<br />
Endstufen arbeiten, was für den Bi- o<strong>der</strong><br />
Multi-Amping-Betrieb sehr interessant ist.<br />
Mit <strong>der</strong> sogenannten Power-Amp-Direct-<br />
Funktion werden eingehende Signale direkt<br />
an die Endstufen weitergegeben. Die großen<br />
Kühlkörper im Innern des Geräts sorgen<br />
für eine wun<strong>der</strong>bare Wärmeableitung <strong>der</strong><br />
Leistungselektronik. Mit gemessenen 96<br />
Watt (W) an acht Ohm bei einem Prozent<br />
harmonischer Verzerrung pro Kanal ist einiges<br />
möglich. Der kurzzeitige Burst-Wert<br />
liegt bei 107 W, dies ist das Verdienst des<br />
kräftigen Netzteils, das mit einem mächtigen<br />
Ringkerntrafo aufwartet und dessen<br />
schnelle Gleichrichtung zusammen mit <strong>der</strong><br />
massiven Verdrahtung zu den Sieb- und<br />
80 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at
Das Verzerrungsproduktverhältnis ist sehr<br />
ausgeglichen und zeugt von Klangkunst<br />
Ein Ringkerntrafo in <strong>der</strong> Netzteiltechnik gibt den Leistungsstufen den nötigen Rückhalt. Die massiven<br />
Kühlkörper sorgen für einen raschen Transport <strong>der</strong> Abwärme<br />
Ladekondensatoren die Grundlage für Leistung<br />
schafft. Auch die harmonischen Verzerrungen<br />
– gemessene 20 Dezibel (dB) vor<br />
Vollaussteuerung – sind mit 0,01 Prozent<br />
ausgezeichnet. Wenn wir einen Blick auf<br />
die Dämpfung des Übersprechens zwischen<br />
den Stereokanälen richten, so ist <strong>der</strong> Wert<br />
gemessen bei zehn Kilohertz mit 62 dB fast<br />
sehr gut. Bei einem Kilohertz fällt er sogar<br />
auf ausgezeichnete 82 dB ab. Im Klang zeigt<br />
sich <strong>der</strong> PM-15S2 von einer feingeistigen<br />
Seite. Er vermag wuchtige Bassimpulse und<br />
warme Klangfarben zu liefern, was er auch<br />
mit Tiefgang zeigt. Dabei ist sein Grundtimbre<br />
etwas heller als <strong>der</strong> Durchschnitt und<br />
er neigt nicht dazu, den Mittenbereich zu<br />
forcieren. Unsere Stepptänzerin brachte<br />
den Bühnenboden zum Beben, während<br />
die sie begleitende Gitarre mit <strong>der</strong> richtigen<br />
Spritzigkeit <strong>der</strong> Saiten die akkuraten<br />
Akzente setzte. Bei Gesangsdarbietungen<br />
kann es je nach Wirkungsgrad des Hochtöners<br />
zu einer leichten Fokussierung von S-<br />
Lauten kommen und Konsonanten werden<br />
deutlicher unterstützt. Das verhalf unserer<br />
Sopranistin zu einem sehr gut durchhörbaren<br />
Vortrag, wobei sie vom begleitenden<br />
Orgelton, <strong>der</strong> konturiert und druckvoll reproduziert<br />
erklang, nicht verdeckt wurde.<br />
Mitunter hätten wir sie gern in <strong>der</strong> höchsten<br />
Lage etwas weicher gehabt. Auch unser<br />
Flügel verfügte über sehr gute Brillanz,<br />
die den Grundton etwas entmachtete.<br />
Beim Cembalo merkten wir deutlich die<br />
singenden Obertöne, die die Feingliedrigkeit<br />
des Instrumentes unterstützen. Die Kür<br />
erwarteten wir in <strong>der</strong> Wagner-Ouvertüre<br />
zu „Der Fliegende Hollän<strong>der</strong>“: Sie wurde<br />
sehr feindynamisch und weniger mit platter<br />
Grobdynamik dargestellt. Die Bläser hatten<br />
eine schöne gedeckte Klangfarbe mit etwas<br />
dunklem Glanz ohne Schärfen im Klang.<br />
Den Streichern wünschten wir ein wenig<br />
mehr Grundton zu ihren glatten Obertönen.<br />
In <strong>der</strong> Tiefe <strong>der</strong> akustischen Bühne<br />
trommelten die Pauken und die Bühnenbreite<br />
war sehr gut ausgefüllt, sodass auch<br />
diese Disziplin erfolgreich absolviert wurde.<br />
Es gibt kein musikalisches Genre, das <strong>der</strong><br />
Marantz nicht darstellen könnte. Er ist sehr<br />
feinfühlig und es wäre Verschwendung, ihn<br />
nur mit dünner Popmusik zu füttern.<br />
Ausstattung<br />
Marantz<br />
PM-15S2<br />
1 799 Euro<br />
440 × 123 × 444 mm<br />
18,5 kg<br />
www.marantz.eu<br />
dig.<br />
Audio<br />
koaxial<br />
dig.<br />
Audio<br />
optisch<br />
analog<br />
Audio<br />
Cinch<br />
analog<br />
Audio<br />
XLR<br />
Allgemein<br />
Hersteller<br />
Modell<br />
Preis<br />
Maße B/H/T<br />
Gewicht Gesamtsystem<br />
Informationen<br />
Anschlüsse<br />
Kopfhörer<br />
Eingänge – – 5 – –<br />
Ausgänge – – 3 – 1<br />
sonstige Anschlüsse Phono, Pre Direct, Record Out, Pre Out,<br />
F. C. B. S., ein Lautsprecherpaar<br />
Features<br />
Phonovorverstärker mit MM/MC, abschaltbare<br />
Klangregelung, Direct-Eingang<br />
Messdaten<br />
Signal-Rauschabstand<br />
(SNR)<br />
80 dB<br />
Dynamik nach AES 17<br />
82 dB<br />
Übersprechen bei<br />
10 kHz<br />
–62 dB<br />
THD+N 0,010 %<br />
THD+N Pegel<br />
–88 dBV<br />
DFD (IMD)-Distortion<br />
–91 dBV<br />
(IEC60118/IEC60268)<br />
Frequenzgangsabweichung<br />
0,177 dB<br />
Leistung (1 kHz Sinus@<br />
96 W an 8 Ohm<br />
1 % THD)<br />
Vorteile/Nachteile<br />
Vorteile<br />
· plastischer, farbenfroher Klang<br />
· exquisite Phonoplatine<br />
Nachteile<br />
· keine<br />
Der Frequenzgang ist sehr weitreichend und<br />
linear. Er reicht über 80 kHz hinaus<br />
Die harmonischen Verzerrungen sind gering,<br />
ihr Anstieg erinnert an <strong>Röhre</strong>nsättigung<br />
Bewertung<br />
Audio<br />
Audiomesswerte 18/20<br />
Neutralität 7,5/8<br />
Dynamik 7,5/8<br />
Basswie<strong>der</strong>gabe 7/8<br />
Mittenwie<strong>der</strong>gabe 7,5/8<br />
Höhenwie<strong>der</strong>gabe 7/8<br />
Wie<strong>der</strong>gabequalität<br />
54,5/60<br />
Benutzerfreundlichkeit<br />
18/20<br />
Ausstattung/Verarbeitung<br />
19/20<br />
Gesamt<br />
91,5 von 100 Punkten<br />
Preis/Leistung<br />
Sehr gut<br />
Ergebnis<br />
Ausgezeichnet 91,5/100<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 81
Marantz SA-15S2<br />
AUSGABE 1.2011<br />
Frischer Klang, neues Feature<br />
SACD-Player sind schon etwas aus <strong>der</strong> Mode, doch Marantz weiß, dass Musikliebhaber<br />
dieses Format noch immer unterstützen. Der Player kann auch in Zukunft Musik<br />
wie<strong>der</strong>geben – selbst vom Musikserver. Dank seines Digitaleingangs wird er dann<br />
einfach zum D/A-Wandler.<br />
VON JENS VOIGT UND TORSTEN PLESS<br />
D ie aktuelle Neuauflage des Marantz<br />
„Super Audio Player SA-15S2“ lässt auf<br />
den ersten Blick kaum Än<strong>der</strong>ungen erkennen.<br />
Sein hochwertiges Gehäuse besteht –<br />
wie bei allen Modellen <strong>der</strong> 15er-Serie – aus<br />
einer Aluminiumfront, die zu den Seiten abgerundet<br />
ist. Zur besseren Schwingungsentkopplung<br />
besitzt er eine doppelte Bodenplatte<br />
und seine Bedienelemente befinden<br />
sich links und rechts des großen und damit<br />
gut lesbaren LCD-Displays. Auch hier hat es<br />
sich Marantz nicht nehmen lassen, diese mit<br />
einer blauen LED-Leiste zu beleuchten. Wem<br />
dies nicht gefällt, <strong>der</strong> kann die Beleuchtung<br />
im Menü deaktivieren. Die Fernbedienung<br />
funktioniert mit allen Geräten <strong>der</strong> 15er-Serie,<br />
auch mit dem Vollverstärker PM-15S2;<br />
sie ist ebenfalls aus Aluminium gefertigt und<br />
liegt sehr gut in <strong>der</strong> Hand. Mit ihr ist jede<br />
Funktion steuerbar. Ergänzt wird die Front<br />
durch einen regelbaren Kopfhörerausgang<br />
sowie das neue SACD-Laufwerk, das über<br />
dem Display liegt. Dem Anschlussfeld auf <strong>der</strong><br />
Geräterückseite wurde ein für einen Player<br />
nicht ganz typischer Anschluss verpasst:<br />
Neben den beiden digitalen optischen und<br />
koaxialen Ausgängen befindet sich ein zusätzlicher<br />
optischer Eingang. Damit wird aus<br />
dem Player im Handumdrehen ein hochwertiger<br />
Digital-zu-Analog-Wandler, mit dem<br />
sich an<strong>der</strong>e Geräte klanglich aufwerten<br />
lassen. Abgerundet wird das Anschlussfeld<br />
durch zwei vergoldete analoge Ausgänge,<br />
mit denen <strong>der</strong> Player direkt mit einer Hi-Fi-<br />
Eine handliche Fernbedienung ergänzt die Funktionssteuerung am SACD-Player. Auf <strong>der</strong> Rückseite<br />
ist neben den Ausgängen auch <strong>der</strong> optische Digitaleingang zu sehen<br />
Anlage verbunden werden kann. Gleicht<br />
das Äußere noch dem Vorgänger, wurde<br />
das Geräteinnere komplett überarbeitet. Als<br />
Erstes fällt das von Marantz neu entwickelte<br />
Laufwerk mit dem Namen Xyron auf, das<br />
mit einer Aluminiumhaube für Resonanzarmut<br />
sorgt und sich in <strong>der</strong> Konstruktion an<br />
Marantz‘ Oberklassemodell SA7S1 orientiert.<br />
Im Test spielte es SACDs, Audio-CDs,<br />
MP3s sowie selbst gebrannte und WMA-<br />
Discs gleichermaßen problemlos ab. Dies<br />
sind die gleichen Stereoformate, die auch<br />
über den optischen Eingang entgegengenommen<br />
werden können. Im Inneren fällt<br />
<strong>der</strong> klare und räumlich getrennte Aufbau<br />
ins Auge. Neben dem Laufwerk sitzt <strong>der</strong> zusätzlich<br />
abgeschirmte Ringkerntrafo, dessen<br />
Einstreuungen auf an<strong>der</strong>e Bauteile auf diese<br />
Weise minimiert wurden. Auf <strong>der</strong> Wandlerplatine<br />
direkt unter dem Laufwerk kommt<br />
<strong>der</strong> CS4398-Chip von Cirrus Logic zum Einsatz,<br />
<strong>der</strong> die hochauflösenden Formate 24<br />
Bit und 192 Kilohertz wandelt. Bei ihm wird<br />
die Beson<strong>der</strong>heit seiner umschaltbaren Digitalfilter<br />
genutzt, mit denen sich <strong>der</strong> Klang<br />
beeinflussen lässt. Zu erkennen ist auch,<br />
dass jede Baugruppe vorbildlich in unmittelbarer<br />
Nähe ihre eigene Spannungsversorgung<br />
besitzt. In klangempfindlichen Bereichen<br />
schirmen Kupferbleche Bauteile ab<br />
und unter einer <strong>der</strong> Kupferhauben arbeitet<br />
82 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at
Das Jitter-Diagramm <strong>der</strong> periodischen Schwankungen,<br />
gemessen am digitalen Ausgang,<br />
deutet auf eine hohe Taktstabilität hin<br />
Ausstattung<br />
Allgemein<br />
Ein Blick in den Player zeigt den sorgfältigen Aufbau in <strong>der</strong> Elektronik. Gut sichbar sind die kupfernen<br />
Abschirmbleche und die vielen Transistoren in <strong>der</strong> Ausgangsschaltung, links unten im Bild<br />
das HDAM-SA2-Modul, das in den neuesten<br />
Marantz-Geräten für eine impulsfreudige,<br />
klare Analogaudiowie<strong>der</strong>gabe sorgt. Die<br />
Ausgangssignale des Wandlers werden nur<br />
über diskrete Bauteile wie Transistoren und<br />
hochwertige Folien- und Elyt-Kondensatoren<br />
aufbereitet, bevor sie über eine kräftig<br />
gepufferte, nie<strong>der</strong>ohmige Ausgangsstufe<br />
via Relais auf die Cinch-Ausgänge geschaltet<br />
werden. Dieser Aufwand ließ uns eine<br />
Trennung zwischen den Stereokanälen von<br />
98 Dezibel (dB) bei zehn Kilohertz messen,<br />
bei einem Kilohertz sind es 105 dB. Diese<br />
Werte sind ausgezeichnet, genauso wie das<br />
Maß <strong>der</strong> harmonischen Verzerrungen von<br />
0,0028 Prozent o<strong>der</strong> die reale Dynamik von<br />
110 dB. Die beiden umschaltbaren Filter entsprechen<br />
einem in gewöhlichen Playern vorkommenden<br />
Standardfilter, welcher zu Verschleifen<br />
von Strukturen und zu Müdigkeit<br />
neigt und einem impulsoptimierten Filter mit<br />
einer geringen Einschwingphase. Wir fanden<br />
heraus, dass durch Letzteren eine präzisere,<br />
offenere Abbildung des musikalischen<br />
Geschehens gegenüber dem Standardfilter<br />
stattfindet. Im Hörtest ergab dieser straffe<br />
und sehr konturierte Bässe, fein ziselierte<br />
Becken mit angenehm hellem Glanz sowie<br />
griffige Gitarren für Rock- und Popmusik.<br />
Komplexe Orchesterwerke strotzten vor<br />
kraftvollen, dynamischen Impulsen in einem<br />
angenehm ruhig wirkenden Klangbild. Dessen<br />
Tiefenstaffelung reichte wie im Konzert<br />
selbst bis in die letzte Orchesterreihe,<br />
ebenso hoch aufgelöst war die Breite <strong>der</strong><br />
akustischen Bühne. Es ergab sich ein wun<strong>der</strong>schöner<br />
Tiefgang für die tiefsten Orgeltöne<br />
ohne eine Verdeckung <strong>der</strong> Gesangsstimmen,<br />
welche mit schönen, weichen<br />
und präzisen Artikulationen ohne störende<br />
Überbetonungen erklangen. Ein Genuss,<br />
<strong>der</strong> beim Hören emotional berührte –<br />
auch bei unserem Steinway-Konzertflügel.<br />
Bei ihm wurden die Dynamiksteigerungen<br />
zum Erlebnis mit fundamentalem<br />
Grundton und strahlenden Obertönen,<br />
den nahezu „singenden Saiten“. Saubere,<br />
kontrollierte Impulshaftigkeit, die in je<strong>der</strong><br />
Musik ein Livegefühl erweckt. Dieser Player<br />
macht Musik!<br />
Marantz<br />
SA-15S2<br />
1 799 Euro<br />
440 × 419 × 123 mm<br />
13,5 kg<br />
www.marantz.eu<br />
dig.<br />
Audio<br />
koaxial<br />
dig.<br />
Audio<br />
optisch<br />
analog<br />
Audio<br />
Cinch<br />
analog<br />
Audio<br />
XLR<br />
Eingänge – 1 – – –<br />
Ausgänge 1 1 1 – 1<br />
sonstige Anschlüsse<br />
Systemfernbedienung<br />
Features<br />
Hersteller<br />
Modell<br />
Preis/Straßenpreis<br />
Maße B/H/T<br />
Gewicht Gesamtsystem<br />
Informationen<br />
Anschlüsse<br />
Kopfhörer<br />
Audioformate<br />
SACD, CD-R/RW, MP3 und WMA-Discs<br />
Extras<br />
umschaltbare Digitalfilter<br />
Messdaten ermittelt mit: 24 Bit/96-kHz-Signal bei –20dBFs<br />
Signal-Rauschabstand<br />
(SNR)<br />
91 dB<br />
Dynamik nach AES 17<br />
110 dB<br />
Übersprechen bei<br />
–98 dB<br />
10 kHz<br />
THD+N 0,0028 %<br />
THD+N Pegel<br />
–103 dBV<br />
Ausgangspegel bei<br />
–12 dBV<br />
–20 dBFs<br />
Ausgangspegel bei<br />
8 dBV<br />
0 dBFs<br />
Frequenzgangsabweichung<br />
+/– 0,100 dB<br />
(20 Hz-20 kHz)<br />
Vorteile/Nachteile<br />
Vorteile<br />
· ausgezeichneter Klang durch hochwertigste<br />
Elektronik und umschaltbare<br />
Digitalfilter<br />
· wertbeständige Verarbeitung<br />
Nachteile<br />
· keine<br />
Ein ausgezeichneter Wert für die Übersprechdämpfung<br />
lässt Musik frei atmen<br />
Die Impulsantwort des umschaltbaren Filters<br />
ist ein Gewinn für den Klang<br />
Bewertung<br />
Audio<br />
Audiomesswerte 19/20<br />
Neutralität 7,5/8<br />
Dynamik 8/8<br />
Basswie<strong>der</strong>gabe 7/8<br />
Mittenwie<strong>der</strong>gabe 7,5/8<br />
Höhenwie<strong>der</strong>gabe 7/8<br />
Wie<strong>der</strong>gabequalität<br />
56/60<br />
Benutzerfreundlichkeit<br />
20/20<br />
Ausstattung/Verarbeitung<br />
19,5/20<br />
Gesamt<br />
95,5 von 100 Punkten<br />
Preis/Leistung<br />
Sehr gut<br />
Ergebnis<br />
Referenzklasse 95,5/100<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 83
Ladies & Gentlemen ...<br />
The Rolling Stones!<br />
Erleben Sie Mick Jagger und Co. auf<br />
einem <strong>der</strong> zahlreichen Höhepunkte einer<br />
beispiellosen Karriere<br />
Jazz meets Bossa nova<br />
Diana Krall verzaubert ihr Publikum in Rio mit Standards<br />
und Evergreens im neuen Gewand<br />
Pop meets Klassik<br />
Die Cross-over-Sensation aus Großbritannien erobert<br />
Deutschland: Lernen Sie Katherine Jenkins kennen!<br />
Mit Elvis auf Tournee<br />
Der King of Rock ’n‘ Roll in einem Golden-Globe®prämierten<br />
Dokumentarfilm-Highlight<br />
Musik<br />
Welches Tonformat<br />
soll es denn nun<br />
sein? Wer sich für<br />
Livemusik auf Bluray<br />
Disc interessiert,<br />
hat vor dem ungestörten<br />
Konzertgenuss<br />
zu Hause oft<br />
Tiemo Weisenseel<br />
Redakteur die Qual <strong>der</strong> Wahl:<br />
Die unkomprimierte<br />
Pulse-Code-Modulation (PCM) lockt<br />
mit dem schlagenden Argument, exakt<br />
den Sound in digitaler Form zu reproduzieren,<br />
<strong>der</strong> beim Liveauftritt von den<br />
Musikern auf <strong>der</strong> Bühne zu hören war.<br />
Aufgrund des immensen Speicherplatzbedarfs<br />
muss man hier allerdings<br />
fast immer auf kompletten Raumklang<br />
verzichten. Die alternativen Surround-<br />
Formate (z. B. DTS-HD MA 5.1) punkten<br />
genau hier, steuern sie doch alle<br />
verfügbaren Lautsprecher an, wodurch<br />
ein musikalischer Raum abgebildet<br />
wird, <strong>der</strong> im Idealfall eine authentische<br />
Liveatmosphäre entstehen lässt. Wofür<br />
man sich letztendlich entscheidet,<br />
sollte allein vom ganz persönlichen Höreindruck<br />
abhängen – jenseits von Datenraten<br />
und Formatkrieg.<br />
CD-Tipp des Monats:<br />
Hans Zimmer – Inception (Score)<br />
Christopher Nolans<br />
visionärer Bil<strong>der</strong>rausch<br />
rund um<br />
Realität und Virtualität<br />
wird auf<br />
<strong>der</strong> musikalischen<br />
Ebene durch die kongenialen Themen<br />
von Hans Zimmer ideal ergänzt. Selten<br />
zuvor trug die Motivik eines Scores so<br />
konsequent und druckvoll zur Verdichtung<br />
<strong>der</strong> filmischen Atmosphäre bei:<br />
Ein Traum von einem Soundtrack in<br />
einem Traum von einem Film.<br />
Bil<strong>der</strong>: Edel Music, Warner Home<br />
84 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at
Ladies & Gentlemen<br />
„Ladies & Gentlemen ... The Rolling<br />
Stones!“ Die Herren Jagger und Co. gingen<br />
im Sommer 1972 zum siebten Mal in Nordamerika<br />
auf Tour, um ihr neuestes Album<br />
„Exile On Main Street“ zu präsentieren.<br />
Aber es stellte sich ziemlich schnell heraus,<br />
dass hier viel mehr ablief als eine für diverse<br />
Rockbands typische Promotion-Tour. Ein legendäres<br />
Event wurde kreiert!<br />
Allein um die 20 000 Tickets zum Stones-<br />
Konzert im New Yorker Madison Square<br />
Garden hatten sich 560000 Fans beworben.<br />
Die Karten, die pro Stück nur sechs<br />
Dollar kosteten, mussten schließlich ausgelost<br />
werden. Robert Greenfield beschrieb<br />
diese Nordamerika-Tournee in seinem Buch<br />
„STP – A Journey Through America With<br />
The Rolling Stones“ als einen „Triumphzug<br />
von Macht, Kraft, Perversion, Liebe, Sex,<br />
Drogen und Rock ’n’ Roll“. Genau diese Elemente<br />
wurden in <strong>der</strong> „sagenumwobenen“<br />
Dokumentation „Cocksucker Blues“ des<br />
von den Rolling Stones beauftragten<br />
Robert Frank ausführlich aufgezeichnet.<br />
„Sagenumwoben“ deshalb, weil dieser Film<br />
nie wirklich veröffentlicht wurde, da er den<br />
Fokus in Bezug auf die Backstage-Einblicke<br />
vor allem auf die Aktivitäten von Dealern,<br />
den Umgang mit Heroin sowie diverse Orgien<br />
richtete. Die Rolling Stones befürchteten,<br />
aufgrund einiger eventuell als anstößig<br />
aufzufassen<strong>der</strong> Filmsequenzen nicht mehr<br />
in die USA reisen zu dürfen, und verhin<strong>der</strong>ten<br />
schließlich die Veröffentlichung.<br />
Damit die Fans aber nicht leer ausgingen<br />
und dieses legendäre Konzert für immer<br />
in ihrem Gedächtnis bewahren konnten,<br />
wurde zwei Jahre später die Produktion<br />
„Ladies & Gentlemen ... The Rolling Stones“<br />
in den Kinos gezeigt. Zunächst vorgeführt<br />
in ausgewählten Lichtspielhäusern, trat dieser<br />
Konzertstreifen seinen Siegeszug durch<br />
ganz Amerika an, um schließlich 36 Jahre<br />
später auf Blu-ray veröffentlicht zu werden.<br />
Unter vielen Stones-<br />
Anhängern gilt <strong>der</strong><br />
Rockfilm als bestes<br />
in Bild und Ton dokumentiertes<br />
Konzert<br />
<strong>der</strong> Gruppe aller Zeiten.<br />
Lange schien er<br />
jedoch verschollen<br />
und tauchte erst vor<br />
Kurzem wie<strong>der</strong> auf. Das Originalmaterial<br />
befand sich allerdings in einem sehr<br />
schlechten Zustand, sodass eine enorm aufwendige<br />
Restauration erfolgen musste. Für<br />
die Wie<strong>der</strong>aufwertung wurden die originalen<br />
Filmspulen und das Mehrspur-Audiomaster<br />
vollständig restauriert und remastert.<br />
Mick Jagger sagte in einem Interview<br />
über das neue Erscheinungsbild <strong>der</strong> Blu-ray:<br />
„In <strong>der</strong> restaurierten Schönheit sieht man<br />
jetzt ein bisschen mehr ... Jetzt hat man so<br />
viel Licht auf <strong>der</strong> Bühne und ich sage immer:<br />
‚Weniger, ich sehe nichts!‘“ Jagger<br />
trifft mit seiner Aussage den Nagel auf den<br />
Kopf: Das Konzert ist nur aus einer Perspektive<br />
gedreht und sehr dunkel gehalten. Die<br />
Background-Musiker verschwinden somit<br />
fast vollständig und sind erst gegen Ende<br />
des Konzerts genauer erkennbar; einzig die<br />
Rolling Stones werden durch fokussierte<br />
Bühnenscheinwerfer in Szene gesetzt. Aufgrund<br />
des überalterten Ausgangsmaterials<br />
ist die Bildqualität dieser Blu-ray nicht mit<br />
heutigen Standards gleichzusetzen.<br />
Überraschend hingegen ist <strong>der</strong> gute Zustand<br />
<strong>der</strong> Tonspuren; es sind kaum Störgeräusche<br />
auszumachen. Schon im Menü<br />
kann <strong>der</strong> Zuschauer zwischen <strong>der</strong> DTS-HD-<br />
MA-, Dolby-Digital-5.1- und <strong>der</strong> unkomprimierten<br />
PCM-Spur wählen.<br />
Mängel treten bei <strong>der</strong> Dynamik auf, da<br />
manche Tiefen und Höhen nicht erreicht<br />
werden – teilweise sind Gesangsparts nicht<br />
ganz verständlich. Eine angenehme Räumlichkeit<br />
wird durch einen leichten Wi<strong>der</strong>hall<br />
über die hinteren Boxen erzielt.<br />
An Extras wurde bei <strong>der</strong> Disc nicht gespart.<br />
Im Gegensatz zu vielen an<strong>der</strong>en Blurays<br />
des Genres sind auf <strong>der</strong> vorliegenden<br />
Scheibe zusätzliche Aufnahmen von den<br />
Tourneeproben in Montreux enthalten,<br />
bei denen die Songs „Shake Your Hips“,<br />
„Tumbling Dice“ und „Bluesberry Jam“<br />
performt werden. Weiterhin umfasst das<br />
Bonusmaterial ein Testinterview mit Mick<br />
Jagger aus <strong>der</strong> Sendung „The Old Grey<br />
Whistle Test“ im Jahr 1972 sowie ein aktuelles<br />
Interview von 2010. Wer von ihm und<br />
seinen Musikerkollegen dann immer noch<br />
nicht genug hat, kann sich freuen: Am 5.<br />
November 2010 erscheint <strong>der</strong> Film auf DVD<br />
in einer De-luxe-Edition, die weitere Extras<br />
über die Rocker sowie Fanartikel enthält.<br />
Bil<strong>der</strong>: Eagle Records<br />
Bildqualität<br />
Tonqualität<br />
Musik-Verleih Eagle Records<br />
Genre Rock<br />
Preis<br />
20 Euro<br />
Bild MPEG-4, 1 6 : 9<br />
Ton<br />
DTS-HD MA 5.1, PCM<br />
Release-Datum erhältlich<br />
Anzahl <strong>der</strong> Blu-ray Discs Musik 85
Stanley Jordan Trio – New Morning<br />
In Jazzkreisen ist Stanley Jordan schon seit<br />
den 1980er Jahren kein Geheimtipp mehr.<br />
Der Mann, <strong>der</strong> jeden Ton aus seiner Jazzgitarre<br />
herauskitzelt, die Saiten schlägt, anstatt<br />
zu zupfen, und manchmal sogar zwei Instrumente<br />
gleichzeitig handhabt, vermag das Publikum<br />
ohne Probleme zu begeistern. Während<br />
seines Pariser Konzerts 2007 verzückt<br />
er die Geister mit seiner „Touch-Technik“<br />
und dem simultanen Spiel auf Piano und Jazzgitarre.<br />
Je länger seine<br />
Performance dauert,<br />
desto vielschichtiger<br />
und losgelöster entfachen<br />
sich seine Klangwelten.<br />
In einem ständigen<br />
Wechselspiel<br />
zwischen Harmonie<br />
und Disharmonie dich-<br />
Bildqualität<br />
Tonqualität<br />
Musik-Verleih In-Akustik<br />
Genre Jazz<br />
Preis<br />
19 Euro<br />
Bild VC-1, 1.85 : 1<br />
Ton DTS-HD MA 5.1, PCM 5.1<br />
Release-Datum erhältlich<br />
tet er jedem Stück etwas Außergewöhnliches<br />
an. Sein organischer Stil besitzt einen hohen<br />
Improvisationsgehalt, kehrt aber immer wie<strong>der</strong><br />
zu bekannten Formen zurück. Dabei sind<br />
Auswahl und Performance <strong>der</strong> Stücke von<br />
universeller Qualität und lassen sich nicht so<br />
einfach in ein Genre einordnen. So beginnt<br />
er den Abend mit einer Interpretation des<br />
Beatles-Songs „Yesterday“, um anschließend<br />
genauso enthusiastisch die Klassik im Blues-<br />
Stil zu feiern. Die Blu-ray gibt die Klubatmosphäre<br />
fast eins zu eins wie<strong>der</strong> und vermittelt<br />
das Luftige an Jordans Spiel unglaublich authentisch.<br />
Das breite Klangspektrum rechtfertigt<br />
die verlustfreie PCM-5.1-Tonspur in<br />
höchstem Maße. Zugleich fällt jedoch ein<br />
stets präsentes unterschwelliges Rauschen<br />
auf, das vermutlich nicht mehr aus <strong>der</strong> Originalaufnahme<br />
herausgefiltert werden konnte.<br />
Beson<strong>der</strong>s <strong>der</strong> Stereomodus leidet unter diesem<br />
Manko. Das Bild ist – wie bei solchen<br />
Aufnahmen üblich – dunkel, farbverrauscht<br />
und nur in den Nahaufnahmen <strong>der</strong> besser<br />
beleuchteten Bühnenbereiche angemessen<br />
scharf. In einem zwölfminütigen Interview<br />
erzählt <strong>der</strong> Künstler, wie aus stimulierenden<br />
Cartoon-Melodien ein Interesse am Jazz erwuchs,<br />
das sich später zu einer bedingungslosen<br />
Leidenschaft entwickelte.<br />
A Concert By The Lake<br />
Was kommt dabei heraus, wenn sich internationale<br />
Rockgrößen im Wintershall Estate<br />
des englischen Surrey treffen, um dort Lieblingshits<br />
zum Besten zu geben? Ein Konzert<br />
<strong>der</strong> Superlative, möchte man meinen. Die<br />
Blu-ray umfasst knapp zwei Stunden Spielzeit<br />
und eine Auswahl erlesener Künstler des<br />
Pop- sowie Retrorock. Mit an Bord dieses<br />
Ereignisses sind unter an<strong>der</strong>em Eric Clapton,<br />
Katie Melua, Roger Taylor und Ringo Starr.<br />
Die Performance <strong>der</strong><br />
Musiker wurde durch<br />
visuelle Stilmittel aufgepeppt,<br />
wie zum<br />
Beispiel den Einsatz<br />
zweier Schlagzeuger,<br />
was auf musikalischer<br />
Ebene jedoch nur wenig<br />
sinnvoll ist – die<br />
Bildqualität<br />
Tonqualität<br />
Musik-Verleih Edel Music<br />
Genre Rock<br />
Preis<br />
23 Euro<br />
Bild MPEG-4, 1.77 : 1<br />
Ton DTS-HD MA 5.1, PCM 2.0<br />
Release-Datum erhältlich<br />
Rhythmusfraktion kommt oft asynchron und<br />
schwammig daher. Davon abgesehen bietet<br />
<strong>der</strong> stete Wechsel von Sängern und Solisten<br />
im Rahmen <strong>der</strong> altbekannten Songs immer<br />
noch Unterhaltung und Atmosphäre pur,<br />
obgleich Letztere zuweilen durch schlechte<br />
Schnitte und eine nicht ganz perfekte Ton-<br />
Bild-Komposition zunichtegemacht wird.<br />
Das Bild <strong>der</strong> Blu-ray erinnert sehr an übliche<br />
TV-Produktionen; deutliche Farbverschiebungen,<br />
unschöne Nachzieheffekte sowie<br />
durchgehend wahrnehmbare Blau- und<br />
Grünstiche stören den Gesamteindruck. Die<br />
Tonspur hätte trotz <strong>der</strong> verlustfreien Pulse-<br />
Code-Modulation besser abgemischt werden<br />
können, die Songs präsentieren sich<br />
doch sehr eng frequentiert. Der Druck von<br />
unten sowie die Brillanz <strong>der</strong> Overheads fehlen<br />
stellenweise gänzlich. Die Master-Audio-<br />
Surround-Spur bietet im Vergleich dazu auch<br />
nur ein dezent besseres Rundumgefühl,<br />
meist sind die hinteren Kanäle lei<strong>der</strong> bloß<br />
ein gespiegeltes Äquivalent zur Front. Überwiegend<br />
kann <strong>der</strong> Sound jedoch durch eine<br />
ausgewogene Signaltrennung und -ortung<br />
überzeugen, das Klangbild ist in <strong>der</strong> Regel<br />
also sehr aufgeräumt. Interviews mit den<br />
zahlreichen prominenten Beteiligten bieten<br />
abschließend die Extras.<br />
Bil<strong>der</strong>: Edel Music, In-Akustic<br />
86 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at
Dire Straits – Alchemy Live<br />
Die britischen Softrocker um Mastermind<br />
und Frontmann Mark Knopfler können eine<br />
beachtliche Biografie aufweisen. Gegründet<br />
in den revolutionären Tiefen <strong>der</strong> 1970er<br />
Jahre, spielten sich die sympathischen Jungs<br />
in die Herzen <strong>der</strong> Hörerschaft, und das<br />
knapp zwanzig Jahre lang. Von einem Erfolg<br />
über Nacht war bei <strong>der</strong> Band allerdings<br />
keineswegs zu sprechen, ihr Debütalbum<br />
floppte in Großbritannien. In den USA und<br />
einigen Teilen Europas<br />
wurden die britischen<br />
Wuschelköpfe<br />
mit dem schlechten<br />
Geschmack in puncto<br />
Klamotten jedoch zum<br />
Insi<strong>der</strong>-Tipp, worauf<br />
drei weitere Studioalben<br />
in Produktion gin-<br />
Bildqualität<br />
Tonqualität<br />
Musik-Verleih Universal Music<br />
Genre Rock<br />
Preis<br />
23 Euro<br />
Bild MPEG-4, 1 .33: 1<br />
Ton DTS-HD MA 5.1, PCM 2.0<br />
Release-Datum erhältlich<br />
gen. 1983 wurde schließlich das legendäre<br />
„Alchemy Live“-Konzert in London gegeben,<br />
das die Dire Straits endgültig als geniale<br />
Liveband etablierte und ihnen einen<br />
Platz im Rock-Olymp sicherte. Das wegweisende<br />
Konzert wurde nun komplett überarbeitet.<br />
Zur Performance <strong>der</strong> Dire Straits<br />
muss man nicht viel sagen: Eine grandios<br />
konzipierte Setlist macht jede Sekunde des<br />
Konzerts zu bester Unterhaltung. Klangfanatikern<br />
ist die PCM-Spur zu empfehlen, da<br />
diese verlustfrei und umkomprimiert daherkommt<br />
und so alle Nuancen adäquat zur<br />
Geltung gebracht werden. Zudem ist nur<br />
auf diese Weise die geniale und stets mit<br />
Fingern gespielte Gitarre Knopflers in ihrer<br />
ganzen Dynamik zu erfassen. Denjenigen,<br />
die ihr Heimkino zum Konzertsaal umwandeln<br />
wollen, ist die Surround-Spur ans Herz<br />
zu legen – durch die Raumantwort und den<br />
Jubel des Publikums auf den hinteren Kanälen<br />
sowie den etwas halligeren Frontmix <strong>der</strong><br />
Band fühlt sich <strong>der</strong> Zuschauer, als wäre er<br />
live dabei. Die Bildqualität relativiert den Eindruck<br />
allerdings: Störend körnig und farblich<br />
falsch dargestellt präsentiert sich das Bild im<br />
typischen Look <strong>der</strong> 1980er Jahre. Die Extras<br />
punkten durch TV-Performances <strong>der</strong> Band<br />
sowie eine einstündige Dokumentation.<br />
Bil<strong>der</strong>: In-Akustik, Universal Music<br />
Yellowjackets – The Paris Concert<br />
August 2008, ein lauer Abend in Paris,<br />
<strong>der</strong> renommierte und traditionsreiche Klub<br />
New Morning öffnet seine Pforten und das<br />
zahlreich erschienene Publikum harrt in gespannter<br />
Vorfreude <strong>der</strong> Dinge, die da kommen<br />
mögen. Die Yellowjackets sind in <strong>der</strong><br />
Stadt und versprechen ein hochklassiges Set<br />
mit ihrer charakteristischen Mischung aus<br />
Fusion und Smooth Jazz. Ohne lange Begrüßung<br />
o<strong>der</strong> große Worte geht es los, als<br />
das Quartett um Bob<br />
Mintzer am Saxofon<br />
die Bühne betritt – hier<br />
zählt allein die Musik<br />
und nichts an<strong>der</strong>es.<br />
Die überdurchschnittlich<br />
langen Songs leben<br />
von ihrem ausgeklügelten<br />
Wechselspiel<br />
Bildqualität<br />
Tonqualität<br />
Musik-Verleih In-Akustik<br />
Genre Jazz<br />
Preis<br />
19 Euro<br />
Bild MPEG-2, 1 .85: 1<br />
Ton DTS-HD MA 5.1, DD 2.0<br />
Release-Datum erhältlich<br />
zwischen den vier Bandmitglie<strong>der</strong>n: Das<br />
präzise und abwechslungsreiche Drumming<br />
von Marcus Baylor legt das Fundament, auf<br />
dem sich die markigen Basslinien von Jimmy<br />
Haslip und <strong>der</strong> schmeichelweiche Klangteppich<br />
von Keyboar<strong>der</strong> Russel Ferrante voll<br />
entfalten können. Dreh- und Angelpunkt<br />
bleibt aber immer das wun<strong>der</strong>bare Saxofonspiel,<br />
das einen nahezu perfekten Mittelweg<br />
zwischen virtuosem Anspruch und<br />
stets nachvollziehbarer Melodik findet und<br />
so dem Konzert einen musikalischen roten<br />
Faden verleiht, an dem man sich gern von<br />
einem Stück zum nächsten führen lässt.<br />
Die intime Klubatmosphäre des Abends bildet<br />
die Blu-ray in Bild und Ton recht passabel<br />
ab, wobei vor allem <strong>der</strong> Sound punkten<br />
kann. Die Abmischung zeigt sich differenziert<br />
und sehr präzise, ohne jedoch dem<br />
Gesamtklang die nötige Wärme zu nehmen.<br />
Trotz aller Sorgfalt, die auf die Herausarbeitung<br />
<strong>der</strong> einzelnen Instrumente verwendet<br />
wurde, ergibt sich doch ein angenehm<br />
homogenes Soun<strong>der</strong>lebnis, bei dem man<br />
sich mühelos fallen lassen kann, ohne ständig<br />
gezwungen zu sein, die verschiedenen<br />
Komponenten beim Hören zu einer Einheit<br />
zusammenzusetzen. Die Extras bieten kurze<br />
Einblicke in den Soundcheck vor dem Gig.<br />
Anzahl <strong>der</strong> Blu-ray Discs Musik 87
The Preten<strong>der</strong>s – Live In London<br />
Die britischen Rock ’n’ Roller The Preten<strong>der</strong>s<br />
haben bis zum heutigen Tage eine lange<br />
Bandhistorie auf dem Buckel. 1978 auf dem<br />
Gipfel des damaligen Punk-Hypes ins Leben<br />
gerufen, fanden schon kurze Zeit später<br />
etliche Besetzungswechsel statt: Gründungsbassist<br />
Pete Farndon wurde aufgrund<br />
seiner Heroinsucht frühzeitig gefeuert, fast<br />
zeitgleich starb Gitarrist James Honeyman-<br />
Scott an einer Überdosis Kokain. Die Band<br />
um Frontfrau Chrissie<br />
Hynde hat wohl so<br />
ziemlich alles durchgemacht,<br />
was auch nur<br />
im Entferntesten mit<br />
Rock ’n’ Roll zu tun<br />
hat. Den Kultstatus<br />
<strong>der</strong> Band nahmen nun<br />
die Brü<strong>der</strong> Pierre und<br />
Bildqualität<br />
Tonqualität<br />
Musik-Verleih Soulfood<br />
Genre Rock<br />
Preis<br />
19 Euro<br />
Bild MPEG-4, 1 .78 : 1<br />
Ton DTS-HD MA 5.1, PCM 2.0<br />
Release-Datum erhältlich<br />
Francois Lamoureux zum Anlass, im Namen<br />
ihres eigenen Produktionsstudios eine<br />
Konzert-Blu-ray ihrer Lieblingsband auf den<br />
Markt zu bringen. Eines steht in Bezug auf die<br />
Grundeinstellung <strong>der</strong> beiden Produzenten<br />
an erster Stelle: die Dynamik. Sie machen<br />
keinen Hehl daraus, dass ihre Produktionen<br />
im Durchschnitt leiser als Vergleichskonzerte<br />
gemastert sind; Hauptsache, Luftigkeit und<br />
Transparenz <strong>der</strong> musikalischen Performance<br />
bleiben gewährleistet. Und das merkt man<br />
den 24 Tracks <strong>der</strong> britischen Ikonen von The<br />
Preten<strong>der</strong>s stets an. Das Bild <strong>der</strong> Blu-ray ist<br />
lei<strong>der</strong> weniger authentisch geraten, Schärfe,<br />
Detailgrad sowie Schwarzwert sind zwar<br />
weitestgehend in Ordnung, allerdings hätte<br />
<strong>der</strong> Kontrast definierter ausfallen können,<br />
zuweilen wirkt das Bild doch recht breiig. Der<br />
Ton, in DTS-HD MA 5.1 und PCM vorliegend,<br />
wurde gelungen abgemischt. Die PCM-Spur<br />
klingt stellenweise trotz Verlustfreiheit etwas<br />
flach, dies wurde auf <strong>der</strong> Surround-Spur<br />
durch Equalizing im Low und High End ausgeglichen,<br />
was einen vollen und brillanten<br />
Sound zur Folge hat. In puncto Surround<br />
wurde nicht übertrieben, die hinteren Kanäle<br />
werden passend durch Publikum und hallige<br />
Raumantwort angesprochen. Die Extras fehlen<br />
im Gegenzug lei<strong>der</strong> beinahe gänzlich.<br />
Johann Sebastian Bach – Brandenburg Concertos 1–6<br />
Claudio Abbado ist nicht unbedingt für seine<br />
Bach-Interpretationen berühmt. Allerdings<br />
zeigte <strong>der</strong> trotz seines Alters noch sehr<br />
vital wirkende Italiener im Frühjahr 2007,<br />
dass sich Johann Sebastian Bach mit seinen<br />
kompositorisch genialen Werken noch<br />
heute behaupten kann. Unter <strong>der</strong> Ägide<br />
Abbados gab das junge Orchestra Mozart<br />
im Teatro Municipale in <strong>der</strong> italienischen<br />
Provinz Reggio Emilia Bachs „Brandenburgische<br />
Konzerte“ zum<br />
Besten. Dass jener<br />
Veranstaltungsort mit<br />
seinen 1 150 Plätzen<br />
und <strong>der</strong> damit einhergehenden<br />
intimen<br />
Atmosphäre für solche<br />
Musik perfekt ist,<br />
steht außer Frage. Die<br />
Bildqualität<br />
Tonqualität<br />
Musik-Verleih Naxos<br />
Genre Klassik<br />
Preis<br />
28 Euro<br />
Bild MPEG-4, 1.77 : 1<br />
Ton DTS-HD MA 5.1, DD 2.0<br />
Release-Datum erhältlich<br />
Blu-ray besticht – wie so oft – nicht durch<br />
ihre Bildqualität, 50-Hertz-Aufnahmen lassen<br />
das Bild trotz des hohen Detailgrades<br />
nach einer TV-Sendung aussehen, Farbverschiebungen<br />
und nicht beson<strong>der</strong>s plastische<br />
Bil<strong>der</strong> dominieren den visuellen Eindruck.<br />
Dies tut dem Konzert selbst jedoch keinen<br />
Abbruch, denn vor allem zählen die überaus<br />
hochwertigen Audioaufnahmen. Die Bluray<br />
ist mit einer verlustfreien Stereo-PCMsowie<br />
einer Surround-PCM-Spur im 5.1-Format<br />
ausgestattet. Dass zwischen einer gut<br />
gemischten Stereospur und einem lieblosen<br />
5.1-Panoramamix oftmals Welten liegen, ist<br />
bekannt. Allerdings punkten hier beide Formate:<br />
Jedes Instrument ist seinem eigenen<br />
Frequenzbereich zugeordnet, was ein aufgeräumtes<br />
Klangbild zur Folge hat. Die Signalortung<br />
wurde im Mix ebenfalls großgeschrieben,<br />
die einzelnen Instrumente sind im<br />
Panorama wie auch in <strong>der</strong> Tiefe differenziert<br />
zu erkennen. Bei Claudio Abbado steht musikalische<br />
Transparenz an erster Stelle und<br />
diesbezüglich tut <strong>der</strong> Veranstaltungsort sein<br />
Übriges. Die dezenten räumlichen Kapazitäten<br />
beschränken ungewollten Hall und<br />
unstimmige Raumantworten auf das Minimum.<br />
Die Folge ist ein fast uneingeschränkt<br />
zu genießendes Hörerlebnis.<br />
Bil<strong>der</strong>: Naxos, Soulfood<br />
88 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at
ALLES IN BLAU<br />
Blu-ray – Hintergründe, Produkte, Tests<br />
Alles zum Thema Blu-ray finden Sie jetzt<br />
auf einen Blick im aktuellen Heft.<br />
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und täglich aktuell unter www.bluray-vision.de
The Rocky Horror Picture Show<br />
Transvestiten, Klopapiermumien, Meat Loaf,<br />
ein unheimliches Schloss und <strong>der</strong> Time Warp:<br />
Richard O’Briens Kult-Grusical hat einfach<br />
alles, was an<strong>der</strong>e Musicals nicht haben, und<br />
davon mehr als genug. Als die Musical-Verfilmung<br />
1975 in die Kinos kam, wollte sich<br />
kaum ein passendes Publikum finden. Doch<br />
die Fans ließen nicht locker, besuchten die<br />
Vorstellung mehrmals und verschafften dem<br />
Film dadurch doch noch den verdienten<br />
Kultstatus. Mit seiner<br />
Rolle als überdrehter<br />
Transvestit Dr. Frank-<br />
N-Furter begründete<br />
Tim Curry seine Schauspielkarriere<br />
– und das<br />
war nicht ohne, denn<br />
hierfür musste er sogar<br />
gegen Mick Jagger<br />
Bildqualität<br />
Tonqualität<br />
Musik-Verleih 20th Century Fox Home<br />
Genre Musical<br />
Preis<br />
26 Euro<br />
Bild MPEG-4, 1,85 : 1<br />
Ton DTS-HD MA 7.1<br />
Release-Datum 5.11.2010<br />
von den Rolling Stones antreten, <strong>der</strong> ebenfalls<br />
Interesse an <strong>der</strong> Rolle bekundete. Aus<br />
heutiger Sicht wäre Jagger sicherlich auch<br />
keine schlechte Wahl gewesen, Curry stilisierte<br />
den guten Doktor allerdings zu einer<br />
eigenständigen Ikone. Zum 35. Jubiläum polierte<br />
Fox das Uraltmaterial <strong>der</strong> berühmten<br />
Musical-Verfilmung kräftig auf und schenkte<br />
damit den Fans eine mit unzähligen Extras<br />
dekorierte Scheibe samt <strong>der</strong> originalen<br />
US- und <strong>der</strong> zwei Minuten längeren UK-Variante.<br />
Insgesamt umfasst die Lauflänge <strong>der</strong><br />
Bonussektion über zwei Stunden und ist für<br />
sich genommen schon ein Kaufargument<br />
für die hochwertigen Cinedition.<br />
Argument zwei und drei sind Bild und Ton,<br />
die trotz ihres horrenden Alters überraschend<br />
hochwertig ausfallen. Dem Videomaterial<br />
merkt man seine 35 Lenze überhaupt<br />
nicht an, <strong>der</strong> Sound ist frischer denn<br />
je – zumindest während <strong>der</strong> einprägsamen<br />
Songs. Wie bei Musicals üblich, gibt es ausschließlich<br />
den englischen Originalton zu<br />
hören. Klingen Dialoge noch sehr gedrungen,<br />
entfaltet sich bei je<strong>der</strong> Performance<br />
dank allseitiger Instrumentierung die volle<br />
Wirkung <strong>der</strong> 7.1-Abmischung. Kein Störgeräusch<br />
verirrt sich in diese Szenen, keine Frequenz<br />
bleibt ungehört.<br />
Elvis On Tour<br />
Bildqualität<br />
Tonqualität<br />
Musik-Verleih Warner Music<br />
Genre Rock<br />
Preis<br />
17 Euro<br />
Bild VC-1, 2.35 : 1<br />
Ton DTS-HD MA 5.1<br />
Release-Datum erhältlich<br />
Der King lebt! Elvis Presley, <strong>der</strong> King of<br />
Rock ’n’ Roll, <strong>der</strong> Wegbereiter einer völlig<br />
neuen Ära <strong>der</strong> amerikanischen Musik und<br />
Popkultur: Zu seinen Anhängern zählen Millionen<br />
von Menschen, die nicht nur sein Aussehen<br />
und Charisma unwi<strong>der</strong>stehlich fanden,<br />
son<strong>der</strong>n auch sein musikalisches Talent<br />
bis heute vergöttern. „Elvis On Tour“ begleitet<br />
den King of Rock ’n’ Roll bei seinen Liveauftritten<br />
durch 15 amerikanische Städte im<br />
Jahre 1972. Nicht nur<br />
die elektrisierenden<br />
Bühnenauftritte von<br />
Elvis werden gezeigt,<br />
die Aufnahmen gewähren<br />
dem Zuschauer<br />
auch ernüchternde<br />
Einblicke hinter die<br />
Kulissen <strong>der</strong> Konzertserie.<br />
Bei den Fans kam die Dokumentation<br />
so gut an, dass <strong>der</strong> Film, in dem Elvis zum<br />
33. und letzten Mal vor <strong>der</strong> Kamera auftrat,<br />
1973 mit einem Golden Globe ® ausgezeichnet<br />
wurde. Verschiedene Filmtechniken fanden<br />
Verwendung: Einerseits entschied man<br />
sich für die Splitscreen-Methode, um Presley<br />
bei seinen Bühnenauftritten gleichzeitig<br />
aus verschiedenen Blickwinkeln zu zeigen.<br />
Schon <strong>der</strong> Doku „Woodstock“ verhalf die<br />
Anordnung mehrerer Bil<strong>der</strong> auf einer Leinwand<br />
zu großem Erfolg. An<strong>der</strong>seits wurden<br />
Bildmontagen eingesetzt, um die Handlung<br />
des Musikstreifens zu verdichten. Zusammengestellt<br />
wurden diese übrigens von dem<br />
damals noch jungen Filmemacher Martin<br />
Scorsese („Shutter Island“, „Shine A Light“).<br />
Die Bildqualität <strong>der</strong> Scheibe ist sehr wechselhaft.<br />
Bei den Konzerteinstellungen befindet<br />
sich das Gezeigte auf einem hohen Niveau,<br />
wohingegen die Backstage-Aufnahmen unscharf<br />
sind und durch eine starke Filmkörnung<br />
kaum Details aufweisen. Soundtechnisch<br />
überzeugt die Blu-ray trotz des hohen<br />
Alters mit einer angemessenen Qualität,<br />
störende Geräusche sind nicht auszumachen.<br />
Durch die hinteren Lautsprecher wird<br />
für eine angenehme, räumlich klingende<br />
Konzertatmosphäre gesorgt.<br />
Bil<strong>der</strong>: 20th Century Fox Home, Auerbach Verlag, Warner Music<br />
90 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at
Diana Krall – Live In Rio<br />
Für alle Freunde des gepflegten Female-<br />
Vocal-Jazz dürfte Diana Kralls „Live In Rio“<br />
genau die richtige Wahl sein. Die gebürtige<br />
Kanadierin füllt seit Jahren die Konzerthallen<br />
dieser Welt, begeistert auf je<strong>der</strong> neuen<br />
Platte mit gelungenen Interpretationen und<br />
Arrangements beliebter Standards sowie<br />
immer ausgefeilteren Eigenkompositionen.<br />
Das Set, das sie bei ihrem Konzert in <strong>der</strong> brasilianischen<br />
Metropole im Jahre 2008 zum<br />
Besten gab, konzentriert<br />
sich vornehmlich<br />
auf Songs aus ihrem<br />
Album „Quiet Nights“<br />
(2009). Allerdings<br />
trägt sie <strong>der</strong> Location<br />
deutlich Rechnung, in<br />
Rio de Janeiro, <strong>der</strong><br />
Hauptstadt des Bossa<br />
Bildqualität<br />
Tonqualität<br />
Musik-Verleih Edel Music<br />
Genre Jazz<br />
Preis<br />
23 Euro<br />
Bild MPEG-4, 1 .78 : 1<br />
Ton DTS-HD MA 5.1, PCM 2.0<br />
Release-Datum erhältlich<br />
nova, werden die Rhythmen tänzerischer,<br />
wird die Stimmung intimer; und auch solche<br />
Perlen wie „The Girl From Ipanema“<br />
dürfen in <strong>der</strong> gelungenen Tracklist nicht<br />
fehlen. Das brasilianische Publikum scheint<br />
von <strong>der</strong> ersten Sekunde an förmlich verzaubert<br />
zu sein, die sehr herzliche Atmosphäre<br />
zwischen Künstlerin und Publikum ist von<br />
Anfang an zu spüren. Ganz gleich, ob die<br />
Songs in klassischer Jazzquartettbesetzung<br />
erklingen (also mit Klavier, Gitarre, Bass und<br />
Drums) o<strong>der</strong> durch das große Orchester<br />
beson<strong>der</strong>en Glanz verliehen bekommen,<br />
jede Nummer versprüht Charme und Esprit<br />
und jede Menge musikalisches Einfühlungsvermögen.<br />
Erstaunlicherweise bietet die<br />
Dolby-Digital-Spur den überzeugendsten<br />
Kompromiss aus unverfälschter und direkter<br />
Soundkulisse und einem angenehm natürlichen<br />
Surround-Erlebnis. Die PCM-Variante<br />
ist sehr puristisch gehalten, hier zählt ausschließlich<br />
die Musik, von einem reproduzierten<br />
Liveerlebnis kann kaum die Rede<br />
sein. Das Bild schafft es nur leicht über den<br />
Durchschnitt, hat beson<strong>der</strong>s mit dem mangelhaften<br />
Schwarzwert und gelegentlichem<br />
Bildrauschen zu kämpfen. Die HD-Extras<br />
gefallen mit einem kleinen Making-of und<br />
vier akustisch eingespielten Bonustracks.<br />
Bil<strong>der</strong>: Edel Music<br />
Katherine Jenkins – Believe (Live From The O2)<br />
Haben Sie schon mal von Katherine Jenkins<br />
gehört? Nein? Nun, das könnte daran liegen,<br />
dass die gebürtige Waliserin mit <strong>der</strong><br />
großen Stimme zwar in Großbritannien<br />
alle Rekorde bricht, bei uns aber gerade<br />
erst angefangen hat, sich einen Namen zu<br />
machen. Ihren Stil zu beschreiben, fällt gar<br />
nicht mal so leicht, denn mit dem viel beschworenen<br />
Schlagwort des „Cross-over“<br />
kommt man ihrer Musik nicht so nahe, wie<br />
man dies angesichts<br />
ihres Repertoires, das<br />
sich tatsächlich aus<br />
dem Besten <strong>der</strong> Klassik<br />
und des Pop zusammensetzt,<br />
denken<br />
könnte. Jede Melodie,<br />
die ihrer kraftvollen<br />
Goldkehle entspringt,<br />
Bildqualität<br />
Tonqualität<br />
Musik-Verleih Edel Music<br />
Genre Pop/Klassik<br />
Preis<br />
26 Euro<br />
Bild MPEG-4, 1 .78 : 1<br />
Ton DTS-HD MA 5.1, DD 5.1, PCM 2.0<br />
Release-Datum erhältlich<br />
bekommt klassische Strenge und ordentliches<br />
Vibrato verpasst. Das kann man mögen<br />
o<strong>der</strong> nicht, es ist jedenfalls ein sehr<br />
konsequentes Konzept. Bei ihrer Show in<br />
<strong>der</strong> Londoner O2-Arena im März dieses Jahres<br />
präsentierte sie eine Setlist, die munter<br />
schwelgerische Pop-Balladen (zum Beispiel<br />
„Endless Love“ von Luther Vandross) und<br />
anspruchsvollste Opernhighlights (Auszüge<br />
aus „Carmen“ von Georges Bizet) zu einer<br />
pompösen Show im bunt schillernden<br />
Musical-Stil kombiniert. Für beinahe jede<br />
Nummer betritt die erst 30 Jahre junge Mezzosopranistin<br />
mit einem neuen, aufwendig<br />
geschnei<strong>der</strong>ten Abendkleid das Podium –<br />
zahlreiche Bühnenelemente und jede Menge<br />
Tänzer und Statisten beleben die in diverse<br />
Lichtstimmungen getauchte Szenerie,<br />
verleihen allem einen Hauch Mystik und<br />
Theatralik. Das Bild, mit mo<strong>der</strong>nsten HD-<br />
Kameras aufgenommen, zeigt sich knackig<br />
und scharf, mit prächtigem Farbspektrum<br />
ausgestattet und beinahe ohne jegliches<br />
Bildrauschen. Die entscheidende Disziplin,<br />
<strong>der</strong> Sound, bietet einen guten Kompromiss<br />
zwischen hochwertigem PCM-Stereoton<br />
und räumlich aufgefächerten Alternativen.<br />
Die Bonusausstattung gefällt mit einem aussagekräftigen<br />
halbstündigen Interview.<br />
Anzahl <strong>der</strong> Blu-ray Discs Musik 91
Netzwerkbegriffe<br />
Wenn man sein erstes eigenes Heimnetzwerk einrichtet, stößt man dabei auf viele Begriffe,<br />
die zum Teil die eigenen Grundkenntnisse <strong>der</strong> Informatik übersteigen. Damit Sie<br />
dabei nicht im Dunkeln tappen, haben wir die wichtigsten Begriffe zusammengetragen.<br />
Client<br />
Ein Client ist ein Netzwerkgerät (wie<br />
etwa ein Netzwerkplayer), das Daten aus<br />
dem Netzwerk bezieht, diese decodiert<br />
und in analoge Signale umwandelt. Diese<br />
können anschließend von Hi-Fi-Anlagen<br />
wie<strong>der</strong>gegeben werden. Streaming-<br />
Clients verfügen meist noch über weitere<br />
Funktionen, wie z. B. die Anzeige von auf<br />
Servern hinterlegten Medieninhalten<br />
und <strong>der</strong>en Navigation.<br />
IP-Adresse<br />
Jedes Gerät, das sich im Netzwerk befindet,<br />
benötigt eine eigene Netzwerkadresse,<br />
auch IP-Adresse genannt. Zur<br />
eindeutigen Identifizierung und Erreichbarkeit<br />
eines jeden Gerätes dürfen diese<br />
Adressen nicht doppelt vorkommen. Erfolgt<br />
die Adressvergabe über DHCP, wird<br />
die Adressverwaltung automatisch vom<br />
DHCP-Server ausgeführt.<br />
Server<br />
Ein Server ist ein Netzwerkgerät, das<br />
Daten und Dienste für weitere Geräte<br />
innerhalb des eigenen Netzwerkes bereitstellt.<br />
Dies können beispielsweise<br />
NAS-Festplatten, Medienserver o<strong>der</strong><br />
Computer sein. Sogenannte DLNA- und<br />
UPnP-Server speichern Audio- und Videodaten<br />
und stellen diese den Streaming-<br />
Clients zur Verfügung.<br />
DHCP<br />
Das „Dynamic Host Configuration Protocol“<br />
ermöglicht es Clients, sich ohne<br />
spezielle Konfigurationen mit einem<br />
Netzwerk zu verbinden. Sämtliche dafür<br />
relevanten Netzwerkdaten sowie die IP-<br />
Adresse ruft <strong>der</strong> Client automatisch vom<br />
Server o<strong>der</strong> Router ab.<br />
DLNA<br />
Die „Digital Living Network Alliance“<br />
ist ein Zusammenschluss mehrerer Firmen<br />
<strong>der</strong> Unterhaltungselektronik-,<br />
Computer- und Mobiltelefon-Branche.<br />
Ziel dieser Vereinigung ist es, eine gemeinsame<br />
Kommunikation <strong>der</strong> Geräte<br />
verschiedener Firmen untereinan<strong>der</strong> zu<br />
ermöglichen. Um das Logo zu erhalten,<br />
müssen die Geräte gewisse Mindestanfor<strong>der</strong>ungen<br />
erfüllen. Technisch basiert<br />
das System auf dem UPnP-Protokoll.<br />
Ethernet-LAN<br />
Ethernet-LAN (Local Area Network) steht<br />
für ein kabelgebundenes Netzwerk.<br />
Dieses ist weitestgehend störungsfrei,<br />
bedeutet allerdings immer das Verlegen<br />
eines Netzwerkkabels.<br />
NAS<br />
NAS ist die Abkürzung für „Network Attached<br />
Storage“ und bedeutet frei übersetzt<br />
„Netzwerkspeicher“. Der Speicher<br />
wird per Ethernet-LAN mit dem Heimnetzwerk<br />
verbunden, sodass Netzwerkclients<br />
auf die dort hinterlegten Daten<br />
zugreifen können. Der NAS wird dadurch<br />
zum eigenen Server und benötigt eine eigene<br />
Server-Software, die bei den meisten<br />
Geräten bereits vorinstalliert ist.<br />
Powerline-LAN<br />
Powerline-LAN ist die Datenübertragung<br />
über das vorhandene Stromnetz. Dafür<br />
werden sogenannte Powerline-Modems<br />
benötigt, die auf Sen<strong>der</strong>- und Empfangsseite<br />
installiert werden. Der Vorteil gegenüber<br />
dem Wireless-LAN ist eine relativ<br />
störungsfreie Datenübertragung mit<br />
hoher Datenrate.<br />
Router<br />
Der Router ist in einem Netzwerk <strong>der</strong><br />
Hauptverteiler, <strong>der</strong> die Verbindung zwischen<br />
allen weiteren im Netzwerk befindlichen<br />
Geräten herstellt und verwaltet. Er ist<br />
ebenso für den Datenverkehr mit <strong>der</strong> Außenwelt,<br />
sprich dem Internet, zuständig.<br />
Streaming<br />
Streaming steht für die Übertragung von<br />
Audio- und Videodaten innerhalb eines<br />
Netzwerkes. Dabei bleiben die Daten auf<br />
dem Server liegen und werden lediglich<br />
vom Client empfangen und aufbereitet<br />
bzw. decodiert.<br />
UPnP<br />
„Universal Plug and Play“ ist ein Netzwerkstandard,<br />
<strong>der</strong> als herstellerübergreifende<br />
Kommunikationsschnittstelle<br />
für Geräte innerhalb eines Netzwerkes<br />
dient und diesen Medieninhalte zugänglich<br />
macht. Dazu muss auf dem Computer<br />
o<strong>der</strong> NAS eine UPnP-Server-Software installiert<br />
sein. Die Spezifizierung UPnP-AV<br />
steht für den Austausch von Audio- und<br />
Videodaten innerhalb eines Netzwerkes.<br />
Wireless-LAN<br />
Wireless-LAN (WLAN) bezeichnet eine kabellose<br />
Netzwerkverbindung über Funk.<br />
Die einzelnen Standards werden mit <strong>der</strong><br />
IEEE-802.11-Familie beschrieben. WLAN-<br />
Signale funken über das 2,4- bzw. 5-Gigahertz-Frequenzband.<br />
Mit IEEE 802.11U-<br />
WLAN können Bruttodatenraten von bis zu<br />
600 Megabit pro Sekunde erreicht werden.<br />
Bil<strong>der</strong>: Auerbach Verlag, Stock.xchng<br />
92 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at
Audiomesswerte<br />
In unseren Tests steht die objektive Beurteilung <strong>der</strong> Audioqualitäten im Vor<strong>der</strong>grund.<br />
Dazu gehören neben ausgiebigen Hörtests Messwerte, die eine objektive Bewertung<br />
und Vergleichbarkeit zulassen.<br />
Audiofrequenzgang<br />
Der Audiofrequenzgang wird entwe<strong>der</strong> an den<br />
analogen Line-Ausgängen o<strong>der</strong> an den Lautsprecherausgängen<br />
eines Verstärkers über einen<br />
angeschlossenen Lastwi<strong>der</strong>stand erfasst.<br />
Der Kennschalldruck<br />
Der Kennschalldruck gibt an, welchen Schalldruckpegel<br />
ein Lautsprecher in einem Meter Entfernung<br />
erzeugen kann. Gemessen wird unter den<br />
Bedingungen, die <strong>der</strong> angegebenen Lautsprecherimpedanz<br />
entsprechen. Dem Lautsprecher wird<br />
ein bandbegrenztes rosa Rauschen zugeführt, bis<br />
an den Anschlüssen eines z. B. 4-Ohm-Lautsprechers<br />
zwei Volt (effektiv) erreicht sind. Daraufhin<br />
wird <strong>der</strong> Schalldruck ermittelt.<br />
Verzerrungsproduktverhältnis<br />
Zu dem eingespeisten Testsignal erzeugt eine<br />
Audioschaltung weitere Verzerrungen. Diese können<br />
geradzahlig (harmonisch) o<strong>der</strong> ungeradzahlig<br />
(unharmonisch) sein. Sie prägen den Klang.<br />
Kennschalldruck in dB spl/1 Meter an 4 Ohm (2 V)<br />
85 dB<br />
< 75 dB 82 dB > 90 dB<br />
Lautsprecherfrequenzgang<br />
Er wird in einer Entfernung von einem Meter zu<br />
dem Lautsprecher gemessen. Dabei ist erkennbar,<br />
ob es Abweichungen im Übertragungsverhalten<br />
gibt. Diese sind in den meisten Fällen<br />
hörbar.<br />
Harmonische Verzerrungen<br />
Mit dieser Messung wird bestimmt, in welchem<br />
Verhältnis die harmonischen Verzerrungen zu<br />
dem eingespeisten Audiosignal entstehen. Verantwortlich<br />
für die Entstehung sind verschiedene<br />
Bauteile.<br />
Übersprechen (Crosstalk)<br />
Die Messung gibt an, mit welchem elektrischen<br />
Pegel ein Audiokanal in den benachbarten Kanal<br />
überspricht. Je höher die Trennung zwischen<br />
den Kanälen ist, desto besser die Audioperformance.<br />
6 dB<br />
0 dB<br />
–6 dB<br />
30 Hz<br />
100 Hz 250 Hz 500 Hz 1 kHz 4kHz<br />
10kHz 20kHz<br />
Das Testlabor des Auerbach Verlages<br />
Die Testsysteme des Auerbach Verlages erfüllen die Qualitätskriterien<br />
nach DIN EN ISO 9 001 bzw. 14 001 und die Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
nach AQAP 110 und 150. Neben ausführlichen Vergleichstests<br />
wird jedes Gerät mit umfangreichen Messungen<br />
auf Herz und Nieren geprüft. Für Satelliten- und Fernsehsignale<br />
kommt <strong>der</strong> SFU von Rohde & Schwarz zum Einsatz.<br />
Der Signalgenerator für DVB-T, DVB-S, DVB-C sowie DVB-H<br />
ist HDTV-tauglich, sowohl für MPEG-2 als auch MPEG-4<br />
und DVB-S2. Ebenso sorgfältig arbeitet <strong>der</strong> UPV. Mit ihm<br />
messen die Redakteure den Frequenzgang, die Klirrfaktoren,<br />
Leistungen und weitere Werte für alle Audiokomponenten wie<br />
AV-Receiver und DVD-Player. Komplettiert wird das Trio vom<br />
Videomessgerät VSA. Die Video-Analyseeinheit ist Vektorskop,<br />
Oszilloskop und Steuereinheit in einem. HDMI-Analysen führen<br />
wir mit Messgeräten <strong>der</strong> Firmen Astro und Audio Precision<br />
durch. Bild- wie auch Tondaten können so verlustfrei analysiert<br />
werden. Für Bildschirme und Projektoren setzt das Testlabor<br />
auf das zertifizierte Lichtmessgerät CS-200 von Konica<br />
Minolta. Der hochpräzise Messkopf ermittelt die Leuchtdichte<br />
und Farbgenauigkeit von Plasmabildschirmen, LCDs und<br />
Projektoren. Sämtliche Geräte werden nach <strong>der</strong> D65-Norm<br />
kalibriert und erst nach erfolgter Gamma- und Farbkorrektur<br />
gemessen. Somit stellen die Tester sicher, dass je<strong>der</strong> Fernseher<br />
o<strong>der</strong> Projektor vor den Messungen die gleichen Voraussetzungen<br />
erfüllt und den Videonormen entspricht. Camcor<strong>der</strong><br />
testen wir mittels Imatest-Software und zertifizierter Testcharts<br />
unter genormten Lichtbedingungen. Die verständliche<br />
Aufbereitung <strong>der</strong> Messergebnisse hat bei uns oberste<br />
Priorität, damit Sie eines nicht verlieren: den Durchblick<br />
für das Wesentliche.<br />
Der Heimkinoraum des Auerbach Verlages<br />
Hochsensibles Messsystem mit „SatLive“-Software<br />
Lichtmessgerät CS-200 von Konica Minolta<br />
Test 93
Audio-Fachhändler<br />
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Leipzig<br />
Heimkino Klohs<br />
Engertstr. 8 HH<br />
04177 Leipzig<br />
Telefon: (0341) 940 5077<br />
Fax: (0341) 9 405017<br />
UNI-HIFI Vertriebs GmbH<br />
Goldschmidtstr. 14<br />
04103 Leipzig<br />
Telefon: (0341) 960 50 50<br />
Fax (0341) 9 605060<br />
E-Mail: uni-hifi.leipzig@t-online.de<br />
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Berlin<br />
Megascreen HDTV<br />
Ritterfelddamm 169<br />
14089 Berlin<br />
Telefon: (030) 3643 30 30<br />
Fax (030) 36 433050<br />
E-Mail: megascreenhome@aol.com<br />
PLZ 2<br />
Delingsdorf<br />
Happy Cinema<br />
Wiesengrund 1<br />
22941 Delingsdorf<br />
Telefon: (04532) 267 9293<br />
E-Mail: www.happycinema.de<br />
Oldenburg<br />
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Posthalterweg 2c<br />
26129 Oldenburg<br />
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26789 Leer<br />
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Fax: (0491) 925 6668<br />
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Art & Voice Medien GmbH<br />
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Davenstedter Str./Bauweg 5<br />
30453 Hannover<br />
Telefon: (0511) 4410 46<br />
Fax: (0511) 4410 18<br />
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* Der Eintrag verlängert sich automatisch, zu den dann gültigen Konditionen wenn nicht per Post o<strong>der</strong> Fax bei <strong>der</strong> Auerbach Verlag und Infodienste GmbH gekündigt wurde.<br />
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94 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.hdplustv.de
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Ausgezeichnet<br />
91<br />
19/19/50<br />
Sehr gut<br />
88<br />
19/18/54<br />
Ausgezeichnet<br />
91<br />
20/18/54<br />
Ausgezeichnet<br />
92<br />
20/16/53<br />
Sehr gut<br />
89<br />
51,5/28/56,5<br />
Sehr gut<br />
85<br />
19/16/54<br />
Sehr gut<br />
89<br />
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guter Mittenaufl ösung.<br />
Optimale Verarbeitung.<br />
1 500 Euro 1/2010 www.nubert.de<br />
3-Wege-Lautsprecher<br />
ohne Bassrefl exöffnung.<br />
Vierstufi ge<br />
Bassanpassung. Heller<br />
Klang mit ordentlichem<br />
Bassfundament.<br />
3 000 Euro 1/2010 www.teufel.de<br />
Passiver Bassrefl ex-<br />
Standlautsprecher in<br />
3-Wege-Konstruktion.<br />
Warme Mittenwie<strong>der</strong>gabe.<br />
Etwas opulenter<br />
Bassbereich.<br />
1 400 Euro 1/2010 www.quadral.com<br />
Kompaktlautsprecher<br />
Adam Audio<br />
Classic<br />
Compakt<br />
MK III<br />
Piega<br />
Premium 1<br />
Durchweg sehr gute<br />
Ergebnisse in den klanglichen<br />
Eigenschaften, in<br />
Kombination mit konsequent<br />
umgesetzter<br />
Konstruktion.<br />
2 000 Euro 2/2010 www.adam-audio.de<br />
Sehr gut im Bass<br />
konturierter, kleiner<br />
Lautsprecher mit guter<br />
Mittenabbildung und<br />
offenen Hochtonbereich.<br />
1 700 Euro 2/2010 www.piega.ch<br />
20/18/56<br />
Ausgezeichnet<br />
94<br />
9/10/65<br />
Gut<br />
84<br />
10/10/73<br />
Ausgezeichnet<br />
93<br />
10/10/69<br />
Sehr gut<br />
89<br />
10/10/66<br />
Sehr gut<br />
86<br />
10/9/71<br />
Ausgezeichnet<br />
90<br />
10/10/64<br />
Gut<br />
84<br />
7/9/70<br />
Ausgezeichnet<br />
90<br />
8/8/66<br />
Sehr gut<br />
85<br />
96 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2011 | www.audio-test.at
Modell Ansicht/Preis/Ausgabe Testurteil Wertung<br />
Modell Ansicht/Preis/Ausgabe Testurteil Wertung<br />
Quadral<br />
Aurum Altan<br />
VIII<br />
Tiefreichende<br />
Basswie<strong>der</strong>gabe mit<br />
guten leicht warmen<br />
Mitten und fast sehr<br />
guter räumlicher<br />
Auflösung.<br />
1 400 Euro 2/2010 www.aurumspeaker.de<br />
8/8/65<br />
Sehr gut<br />
85<br />
Olive<br />
4 HD<br />
Komfortable Bedienung<br />
und einfache<br />
Netzwerkintegration<br />
in Verbindung mit<br />
sehr guten klanglichen<br />
Ergebnissen machen<br />
dieses Gerät aus.<br />
41,5/26/78<br />
Sehr gut<br />
88<br />
Swans<br />
M 1 Monitor<br />
Sehr transparentes<br />
5.1-Set. Exzellente<br />
Mitteltonwie<strong>der</strong>gabe.<br />
Zu scharfer Hochtonbereich.<br />
Beeindrucken<strong>der</strong><br />
Wirkungsgrad.<br />
1 400 Euro 2/2010 www.swans-europe.eu<br />
Vor-/Endstufe<br />
Denon<br />
AVP-A1HDA<br />
(Vorstufe)/<br />
POA-A1HD<br />
(Endstufe)<br />
Onkyo<br />
PR-SC 5507<br />
(Vorstufe)<br />
Vor-/Endstufenkombination<br />
aus<br />
Surround-Vorstufe und<br />
10-Kanal-Verstärker.<br />
Vollsymmetrischer Aufbau.<br />
Videokünstler.<br />
je 7 999 Euro 1/2009 www.denon.de<br />
AV-Surround-Controller<br />
mit Audiostreaming via<br />
Netzwerk. Hervorragen<strong>der</strong><br />
Klang und<br />
sehr gute Videofunktionalität.<br />
Sehr gute<br />
Bedienbarkeit.<br />
1 799 Euro 2/2010 www.onkyo.de<br />
Blu-ray-Player<br />
Marantz<br />
UD9004<br />
Sony<br />
BDP-S5000ES<br />
SACD-Player<br />
Denon<br />
DCD-2010AE<br />
Blu-ray-Player mit<br />
fantastischer Bild- und<br />
Klangqualität. Profile<br />
2.0. Unterstützt<br />
DVD-Audio und SACD.<br />
Analoge Ausgänge mit<br />
guter Klangbalance.<br />
5 499 Euro 1/2010 www.marantz.de<br />
Blu-ray-Player mit<br />
Profile 2.0. Gute<br />
Bedienbarkeit. Alle HD-<br />
Audio-Deco<strong>der</strong> an Bord.<br />
Audiosektion samt<br />
analogen Schnittstellen<br />
erstklassig. 1 080p24.<br />
1 699 Euro 1/2009 www.sony.de<br />
Hochwertiger Schaltkreis.<br />
Digitale Ein- und<br />
Ausgänge. Wie<strong>der</strong>gabequalität<br />
bewegt sich<br />
konstant auf hervorragendem<br />
Niveau. Sehr<br />
gute Messwerte.<br />
2 000 Euro 1/2010 www.denon.de<br />
Medienserver<br />
Naim<br />
HDX<br />
Klanglich feinfühlig und<br />
dynamisch. Sehr gute<br />
räumliche Abbildung<br />
komplexer Arrangements.<br />
Einfaches CD-<br />
Rippen und bedienen.<br />
6 500 Euro 2/2010 www.naim.com<br />
7/8/64<br />
Gut<br />
84<br />
20/18/59<br />
Referenzklasse<br />
97<br />
20/18/59<br />
Ausgezeichnet<br />
92<br />
20/13/58<br />
Ausgezeichnet<br />
91<br />
19/16/56<br />
Ausgezeichnet<br />
91<br />
20/20/56<br />
Referenzklasse<br />
96<br />
57/30/74<br />
Sehr gut<br />
88<br />
2 498 Euro 2/2010 www.olivehifi.com<br />
Audio-Netzwerkplayer<br />
Arcam<br />
Solo Neo<br />
Linn<br />
Majik DS-I<br />
Logitech<br />
Squeezebox<br />
Touch<br />
Logitech<br />
Transporter<br />
Philips<br />
NP 2500<br />
Sonos<br />
ZP 90<br />
Sehr gut klingen<strong>der</strong><br />
Netzwerkplayer<br />
mit integriertem<br />
Vollverstärker,<br />
Radiotuner, USB und<br />
CD-Spieler. Einfachste<br />
Bedienung und rDock.<br />
1 799 Euro 2/2010 www.arcam.de<br />
Ausgezeichnete<br />
Klangqualität und<br />
hervorragende<br />
räumliche Abbildung<br />
sind die Hauptkriterien.<br />
Sehr gute Bedienung<br />
via Software.<br />
2 975 Euro 2/2010 www.linn.co.uk<br />
Eine große<br />
Audioformatvielfalt<br />
und eine gute<br />
Audioperformance<br />
vereinen sich mit<br />
einer sehr guten<br />
Bedienbarkeit.<br />
299 Euro 2/2010 www.logitech.com<br />
Sehr gute Klangqualität<br />
trifft auf gute<br />
Bedienbarkeit. Die<br />
Software erweitert den<br />
Funktionsumfang für<br />
die Onlineangebote.<br />
1 999 Euro 2/2010 www.logitech.com<br />
Die Audiowie<strong>der</strong>gabe<br />
ist für den Preis noch<br />
als gut zu bezeichnen.<br />
Der Funktionsumfang<br />
ist gut, es fehlen lei<strong>der</strong><br />
USB und Musikdienste.<br />
229 Euro 2/2010 www.philips.de<br />
In puncto Audioqualität<br />
ist mehr zu erwarten,<br />
dafür ist <strong>der</strong><br />
Funktionsumfang dank<br />
Steuerung via Desktop-<br />
Software viel besser.<br />
349 Euro 2/2010 www.sonos.com<br />
37/26/81<br />
Sehr gut<br />
85<br />
39/20/90,5<br />
Sehr gut<br />
89<br />
33/26/64<br />
Gut<br />
83<br />
33/26/72,5<br />
Sehr gut<br />
85<br />
28,5/23,5/63<br />
Gut<br />
74<br />
19/16/56<br />
Befriedigend<br />
69<br />
Test 97
Lifestyle ist High End,<br />
High End ist Lifestyle<br />
Wer wie wir manchmal provokante Fragen stellt, bekommt auch mal unbequeme Antworten.<br />
Für Martin Koch, Projektleiter bei TAD Audiovertrieb, sind Lifestyle und High<br />
End eben keine gegenläufigen Gedanken – im Gegenteil: Für ihn wächst da zusammen,<br />
was zusammengehört. Wohin die Audiotrends aus seiner Sicht gehen, hat er uns<br />
im Interview verraten.<br />
Herr Koch, ist aus<br />
Ihrer Sicht <strong>der</strong><br />
Retrotrend zu Elektronenröhre<br />
und<br />
Schallplatte wegweisend<br />
o<strong>der</strong> nur<br />
eine Nischenerscheinung?<br />
Welche Bedeutung hat dies<br />
für Sie?<br />
Sicherlich ist ein sogenannter Retrotrend immer<br />
wünschenswert, wenn damit Werte und<br />
nicht nur Funktionen eines Produktes vermittelt<br />
werden. Hinter den bloßen Produkten<br />
stehen Marken leidenschaftlicher Entwickler,<br />
die vielfältige Innovationen zur besseren Musikwie<strong>der</strong>gabe<br />
vorangebracht haben. Aus unserer<br />
Sicht können wir hier beispielsweise die<br />
Plattenspieler <strong>der</strong> Traditionsmarke Rega nennen.<br />
Das britische Unternehmen entwickelte<br />
vor 30 Jahren ein universelles, oft kopiertes<br />
Produktdesign und eine Technologie für erschwingliche<br />
Vinyldreher. Bis heute wird je<strong>der</strong><br />
einzelne Plattendreher in England von Hand<br />
gefertigt und transportiert so auf einzigartige<br />
Weise den Schatz des schwarzen Goldes.<br />
Wie sehen Sie das Potenzial von Audio<br />
aus dem Netzwerk und von Musikservern?<br />
Welche Bedeutung hat dies für<br />
Ihre Produktpalette?<br />
<strong>Vorschau</strong><br />
Ich denke, hier sind wir bereits mittendrin.<br />
Innerhalb <strong>der</strong> kommenden zehn Jahre rechnen<br />
wir mit einem enormen Zuwachs an Hi-Fi-<br />
Musikservern in den Haushalten. Musik wird in<br />
superber Qualität im gesamten Haus bzw. in<br />
<strong>der</strong> Wohnung wie<strong>der</strong>gegeben. Zusatzinformationen<br />
sind sekundenschnell und komfortabel<br />
abrufbar. Mit Olive sind wir in diesem Bereich<br />
bereits heute erstklassig aufgestellt!<br />
Gibt es Absatztrends in den Bereichen<br />
Surround- und Stereolautsprecher?<br />
Nach 2009 ist wohl auch 2010 nicht das beste<br />
Lautsprecherjahr <strong>der</strong> Hi-Fi-Geschichte, dennoch<br />
sehen wir Zuwächse bei Piega und Opera.<br />
Herausragende Markenprodukte werden<br />
sich durchsetzen.<br />
Wie stehen Sie zu schnelllebigen Lifestyle-<br />
und/o<strong>der</strong> wertbeständigen High-<br />
End-Produkten?<br />
Wer sagt, das Lifestyle-Produkte schnelllebig<br />
sind? Tivoli Audio feiert zehn Jahre und ist<br />
Designikone und audiophiles High-End-Radio<br />
zugleich! Geneva ist wohl die High-End-Marke<br />
<strong>der</strong> lifestyligen Soundsysteme mit Dockingstation.<br />
Am Ende sind für uns Qualität und<br />
Produktmehrwert entscheidend.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
Verleger:<br />
Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />
Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig<br />
Tel. (03 41) 1 49 55-0 • Fax (03 41) 1 49 55-11<br />
Herausgeber:<br />
Stefan Goedecke, Torsten Herres,<br />
Stefan Hofmeir, Florian Pötzsch<br />
Bekanntmachung laut § 8 (Offenlegungspflicht)<br />
des Sächsischen Gesetzes über die Preise:<br />
Gesellschafter des Auerbach Verlages sind zu je<br />
einem Viertel Stefan Goedecke, Torsten Herres,<br />
Stefan Hofmeir und Florian Pötzsch.<br />
Chefredaktion (ViSdP):<br />
Stefan Goedecke, Florian Pötzsch<br />
Grafikdesign:<br />
Bianca Graf, Tobias Heymann, Stefan Kretzschmar,<br />
Katharina Schreckenbach (Leitung), Kim Trank,<br />
Isabell Ulitzka, Annemarie Votrubec<br />
Redaktion:<br />
Christian Hill (CH), Torsten Pless (TP), Dennis<br />
Schirrmacher (DS), Jens Voigt VDT (JV)<br />
Lektorat:<br />
Svea Herbst, Thilo Neubacher, Katharina Neumann<br />
Produktbetreuung:<br />
Hirra Hafeez, Verena Rottmann<br />
Anschrift:<br />
Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />
Redaktion <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong><br />
Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig<br />
leserbriefe@hdplustv.de<br />
www.audio-test.at<br />
Anzeigen:<br />
Carsten Philipp (Leitung), Claudia Fritzsch,<br />
Simone Läßig, Katleen Lösch, Benjamin Mächler<br />
Tel. (03 41) 1 49 55-0<br />
Fax (03 41) 1 49 55-11<br />
anzeigen@hdplustv.de<br />
Abonnenten:<br />
Katrin Schwede<br />
Tel. (03 41) 1 49 55-13<br />
Fax (03 41) 1 49 55-11<br />
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Vertrieb:<br />
MZV Mo<strong>der</strong>ner Zeitschriften<br />
Vertrieb GmbH & Co. KG<br />
Breslauer Straße 5, D-85386 Eching<br />
Tel. (0 89) 3 19 06-0, Fax: (0 89) 3 19 06-113<br />
info@mzv.de, www.mzv.de<br />
ISSN: 1868-484X<br />
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Druck:<br />
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Krakow<br />
© 2011 von Auerbach Verlag und Infodienste GmbH,<br />
Leipzig. Vervielfältigung und Verbreitung von<br />
Artikeln, Grafiken, Fotos durch jedes Medium ist nur<br />
mit ausdrücklicher schriftlicher Genehmigung des<br />
Verlags gestattet.<br />
Die Interviews geben die Meinungen <strong>der</strong> Interviewpartner<br />
wie<strong>der</strong>. Diese muss nicht <strong>der</strong> Meinung des<br />
Verlages entsprechen. Für die Aussagen des<br />
Interviewpartners wird keine Haftung übernommen.<br />
Trotz sorgfältiger Prüfung kann keine Gewähr für die<br />
Richtigkeit <strong>der</strong> Angaben übernommen werden.<br />
Schutzrechte auf Produktnamen o<strong>der</strong> Produkte sind in<br />
den einzelnen Artikeln nicht zwingend erwähnt.<br />
Namentliche o<strong>der</strong> mit Initialen gekennzeichnete<br />
Artikel geben nicht unbedingt die Meinung <strong>der</strong><br />
Redaktion wie<strong>der</strong>. Für unverlangt eingesandte<br />
Manuskripte, Datenträger und Fotos übernimmt <strong>der</strong><br />
Verlag keine Haftung. Die Zustimmung zum Abdruck<br />
wird vorausgesetzt. Der Autor erklärt mit <strong>der</strong><br />
Einsendung von Material, dass dieses frei von Rechten<br />
Dritter ist. Mit <strong>der</strong> Honorierung von Manuskripten,<br />
Fotos und an<strong>der</strong>em Material erwirbt <strong>der</strong> Verlag die<br />
Rechte daran. Gerichtsstand ist Leipzig.<br />
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©2010 Bose Corporation. Patentrechte erteilt und/o<strong>der</strong> angemeldet. iPod nicht enthalten. iPod ist ein eingetragenes Warenzeichen <strong>der</strong> Apple Computer, Inc. An<strong>der</strong>e Marken sind Eigentum <strong>der</strong> Bose Corporation.