26.02.2014 Aufrufe

HDTV HD-Camcorder: Brillante Urlaubserinnerungen (Vorschau)

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Probieren geht<br />

über studieren<br />

Dass <strong><strong>HD</strong>TV</strong> dem betagten PAL den Rang als TV-Standard abläuft,<br />

ist vor allem dort eine Binsenweisheit, wo man der Zeit immer<br />

ein wenig voraus ist: an den Universitäten. In Baden-Württemberg<br />

haben sich nun neun Hochschulen zusammengeschlossen,<br />

um einen gemeinsamen <strong>HD</strong>-Sender zu betreiben – und können<br />

sich vor Interessenten kaum retten.<br />

VON THOMAS MEYER<br />

Es war schon ein ziemlich lauter Paukenschlag,<br />

als der große Pay-TV-Anbieter<br />

Premiere einem viel kleineren Sender<br />

den Vortritt lassen musste. Als erster hochauflösender<br />

Kanal wurde nämlich nicht Premiere<br />

<strong>HD</strong>, sondern <strong>HD</strong> Hit in ein deutsches Kabelnetz<br />

eingespeist. Der Hochschul-TV-Sender der<br />

FH Karlsruhe und der Musikhochschule wurde<br />

ausschließlich in <strong><strong>HD</strong>TV</strong> an der Hochschule<br />

Karlsruhe Technik und Wirtschaft produziert<br />

und beschäftigte sich mit den Themenschwerpunkten<br />

Forschung und Wissenschaft. Die<br />

Beiträge stammten von den beiden Karlsruher<br />

Hochschulen, sowie vom Medienpark Mannheim,<br />

dem Gründerzentrum der Pop-Akademie<br />

Mannheim. Betrieben wurde der Sender<br />

von der Maxx Media Projects und unterstützt<br />

von Kabel Baden-Württemberg, in dessen modernisiertem<br />

Kabelnetz er auch zu sehen war.<br />

Daneben wurde <strong>HD</strong> Hit im IP-Standard frei ins<br />

Internet gestreamt.<br />

Eine Stufe höher<br />

Insofern war einiges zu erwarten, als Baden-<br />

Württembergs Ministerpräsident Günther Oettinger<br />

(CDU) es sich nehmen lassen wollte, den<br />

legitimen Nachfolger von <strong>HD</strong> Hit zu präsentieren.<br />

Bei <strong>HD</strong> Campus TV machen nicht mehr<br />

nur zwei, sondern neun Hochschulen aus dem<br />

Südwesten mit. Mit von der Partie sind jetzt<br />

auch die Hochschule Offenburg, die Albert-<br />

Ludwigs-Universität Freiburg, die Hochschule<br />

für öffentliche Verwaltung Kehl, die Hochschule<br />

Furtwangen, die Eberhard-Karls-Universität<br />

Tübingen, die Hochschule der Medien<br />

Stuttgart und die Ruprecht-Karls-Universität<br />

Heidelberg. „Damit übernehmen die beteiligten<br />

Hochschulen eine bundesweit zentrale<br />

Vorreiterrolle im Medienbereich – nicht nur in<br />

technischer Hinsicht“, so Oettinger mit sichtlichem<br />

Stolz. „Das Projekt zeigt, dass Innovation<br />

bei uns nicht nur gelehrt, sondern auch<br />

genutzt wird.“ Das Projekt wird von der Landeanstalt<br />

für Kommunikation (LfK) und der Medien-<br />

und Filmgesellschaft Baden-Württemberg<br />

(Mit freundlichen Grüßen) mit rund 200 000<br />

Euro gefördert. Getragen wird es jedoch von<br />

den Studierenden, die durch ihre Mitarbeit einen<br />

Schein oder, falls es sich um ausländische<br />

Gaststudierende handelt, „European Credit<br />

Transfer Points“ erhalten. „An jeder Hochschule<br />

sind zirka 30 bis 40 Studierende bei dem<br />

Projekt mit dabei“, so Prof. Jürgen Walter von<br />

der Hochschule Karlsruhe Technik und Wirtschaft<br />

gegenüber <strong>HD</strong>+TV. „Dabei produzieren<br />

sie nicht nur Beiträge für <strong>HD</strong> Campus TV, sondern<br />

arbeiten auch mit externen Partner wie<br />

z. B. TV Südbaden zusammen.“ Auch die große<br />

ARD kam schon auf die Karlsruher zu, um während<br />

der Olympischen Sommerspiele 2004 ihre<br />

Streaming-Kapazitäten zu nutzen.<br />

Rundum ausbaufähig<br />

Ein so gut anlaufendes Projekt zieht natürlich<br />

weitere Interessenten an – ein Interesse, das von<br />

der LfK gerne gesehen wird. „Es gibt konkrete<br />

Anfragen von der Universität Karlsruhe sowie<br />

aus Mannheim und Ludwigsburg“, bestätigt<br />

Albrecht Kutteroff, Leiter der Abteilung Kommunikationswissenschaft<br />

der LfK, auf Nachfrage<br />

von <strong>HD</strong>+TV. „Die drei Interessenten werden<br />

aber wohl erst ab dem Herbst aktiv bei <strong>HD</strong><br />

Campus TV mitmachen.“ Der Grund: Bis zum<br />

Sommer steht der Redaktionsplan, der mühsam<br />

zwischen den schon beteiligten Hochschulen<br />

koordiniert werden musste.<br />

In der Praxis will man also erst einmal das Zusammenspiel<br />

von so vielen Beteiligten ausprobieren,<br />

doch gedanklich ist man im „Ländle“<br />

schon einen Schritt weiter. Man arbeitet bereits<br />

eng mit den Universitäten Straßburg und<br />

Bordeaux zusammen. In einem zweiten Schritt<br />

könnte eine Kooperation mit der Universität<br />

Barcelona folgen. Spätestens dann wäre das<br />

Projekt <strong>HD</strong> Campus TV auch ein Kandidat für<br />

die Förderung durch die Europäische Union,<br />

doch in Baden-Württemberg zieht man die Kooperation<br />

mit Partner aus der Wirtschaft vor.<br />

„Von der Beantragung bis zur Bewilligung von<br />

EU-Geldern vergeht in der Regel mindestens<br />

ein Jahr“, so <strong>HD</strong>-Campus-TV-Koordinator Walter.<br />

„So lange können wir nicht warten, denn<br />

wir wollen die Ersten sein, wenn es darum<br />

geht, Weiterentwicklungen der Technik umzusetzen.“<br />

Und in der Tat lässt die Wirtschaft sich nicht<br />

lumpen. <strong>HD</strong> Campus TV arbeitet mit Lokalsendern<br />

und Stadtwerken, aber auch mit dem<br />

Südwestrundfunk und Kabel BW zusammen.<br />

Der Heidelberger Kabelnetzbetreiber stellt für<br />

den hochauflösenden Hochschulsender wie<br />

schon für seinen Vorgänger umsonst Sendekapazitäten<br />

zur Verfügung. „Unser Engagement<br />

ist natürlich auch für uns von Vorteil“, so ein<br />

Kabel-BW-Sprecher gegenüber <strong>HD</strong>+TV. „Wir<br />

können auf technischer Ebene zeigen, was im<br />

Kabel steckt und durch den weiteren <strong>HD</strong>-Sender<br />

wird unser Programmangebot attraktiver.“<br />

Zurzeit senden insgesamt acht <strong>HD</strong>-Kanäle über<br />

das digitale Netz der Heidelberger.<br />

Auf Halde<br />

Themenschwerpunkte von <strong>HD</strong> Campus TV<br />

sind wie schon beim ersten hochauflösenden<br />

TV-Sender aus dem „Ländle“ Berichte aus Forschung<br />

und Wissenschaft. Das mag für Außenstehende<br />

in der Regel wenig spannend sein, aber<br />

das Programm wird demnächst auch durch den<br />

Programmpunkt Kultur ergänzt. Bei <strong>HD</strong> Campus<br />

TV liegt eine Menge <strong>HD</strong>-Material „auf<br />

Halde“, so z. B. Konzerte der Karlsruher Musikhochschule<br />

und Berichte aus der Partnerregion<br />

Bordeaux.<br />

Bilder: Photocase.com/Luxuz<br />

020 www.hdplustv.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!