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BEARBEITEN | Landschaftsaufnahmen verbessern<br />
Blühende Landschaften<br />
Farbsättigung und Bildaufbau machen mehr aus je<strong>der</strong> Szenerie.<br />
NIVEAU<br />
Etwas knifflig<br />
DAUERT ETWA<br />
15 Minuten<br />
SIE BRAUCHEN<br />
<strong>iPhone</strong>/<strong>iPad</strong>, iPhoto,<br />
eine Landschaftsaufnahme<br />
Landschaftsaufnahmen stellen<br />
unterschiedliche Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
als an<strong>der</strong>e Motive.<br />
Landschaften bewegen sich<br />
nicht und müssen auch keine Mimik einfangen<br />
wie Porträt-Modelle. Es ist eine<br />
langsamere, gemächlichere Art <strong>der</strong> <strong>Fotografie</strong>,<br />
bei <strong>der</strong> man das Bild in aller Ruhe<br />
komponieren kann, bis die Lichtverhältnisse<br />
optimal sind. <strong>Die</strong> <strong>Kamera</strong>s im <strong>iPhone</strong><br />
sind für Landschaftsaufnahmen sehr gut<br />
geeignet. Ihre kurze Brennweite gewährleistet<br />
eine große Schärfentiefe, egal wie<br />
weit Details entfernt sind. Der vergleichsweise<br />
weite Winkel entspricht dem von<br />
Objektiven, die gerne für Landschaftsaufnahmen<br />
herangezogen werden. Das <strong>iPhone</strong><br />
4 beispielsweise erzeugt ein ähnliches<br />
Bild wie ein Fotoapparat <strong>mit</strong> einem<br />
28-mm-Objektiv und einer 22er-Blende<br />
auf einem 35-mm-Film o<strong>der</strong> Vollbildsensor.<br />
Der Vorteil <strong>der</strong> Handy-<strong>Kamera</strong> liegt<br />
darin, dass sie klein, leicht und einfach zu<br />
positionieren ist. Nachteile sind u. a. die<br />
begrenzte Akkulaufzeit und die Bildqualität,<br />
die allenfalls <strong>mit</strong> <strong>der</strong> einer Kompaktkamera<br />
<strong>mit</strong>halten kann. Aber die <strong>Fotos</strong>ensoren<br />
<strong>mit</strong> Rückbeleuchtung, die in den neueren<br />
<strong>iPhone</strong>s verbaut werden, schaffen<br />
hier ebenso Abhilfe wie das Nachbearbeiten<br />
und Editieren <strong>der</strong> <strong>Fotos</strong>.<br />
Das Auge führen<br />
Wenn man Landschaften fotografiert,<br />
bekommt man oft einen interessanten<br />
Streifen in <strong>der</strong> Mitte des Bilds, <strong>der</strong><br />
umrahmt wird von einem mächtigen,<br />
blauen Himmel darüber und einer Grasfläche<br />
o<strong>der</strong> hässlichem Dreck im Vor<strong>der</strong>grund.<br />
Das muss nicht schlecht sein, wenn<br />
Sie vorhaben, das Bild nachträglich zu<br />
beschneiden, um einen interessanten Bildaufbau<br />
zu erzielen, wie wir es in dem Beispiel<br />
oben gemacht haben. Aber ein Vorteil<br />
des Weitwinkel-Objektivs besteht darin,<br />
dass wir nahe an die Motive herangehen<br />
können. Nutzen Sie Details im Vor<strong>der</strong>grund,<br />
um den Blick des Betrachters in<br />
das Bild hineinzuführen, auch wenn das<br />
Hauptmotiv im Foto weiter entfernt liegt.<br />
Es empfiehlt sich dabei, die Zwei-Drittel-Regel<br />
zu beachten und das Hauptmotiv<br />
so zu arrangieren, dass es nicht in <strong>der</strong><br />
Mitte des Bildes liegt. Auf diese Weise<br />
erzielt man zudem einen leicht dreidimensionalen<br />
Effekt.<br />
Das Originalbild hat zwar einen Schwerpunkt, aber <strong>der</strong> Vor<strong>der</strong>grund lenkt etwas ab und die Farben sind verwaschen.<br />
Mit etwas iPhoto-Nachbearbeitung haben wir sattere Farben und das Eis einen sauberen, weißen Glanz bekommen.<br />
Ein Weitwinkel-Objektiv<br />
bringt Details in den<br />
Vor<strong>der</strong>grund, die das<br />
Auge des Betrachters<br />
ins Bild hineinführen.<br />
Geduld ist eine Tugend<br />
Landschaften sind geduldig beim <strong>Fotografie</strong>ren,<br />
aber Frühaufsteher haben die<br />
Nase vorn, denn die „Blaue Stunde“ bietet<br />
oft herrlich weiches Licht aus einer Richtung,<br />
die lange Schatten wirft, für scharfe<br />
Kontraste sorgt und <strong>mit</strong> Morgennebel<br />
atemberaubende Stimmungen erzeugt.<br />
Am Abend gehören Sonnenuntergänge<br />
zum Standardprogramm. <strong>Die</strong> wirken am<br />
besten, wenn sich auf dem Foto noch ein<br />
an<strong>der</strong>es Motiv befindet (etwa Haus o<strong>der</strong><br />
Baum), das <strong>der</strong> Komposition ein vertikales<br />
Element zufügt und so den rein horizontal<br />
ausgerichteten Bildaufbau ein<br />
wenig aufbricht. Landschaftsfotografen<br />
verbringen viel Zeit <strong>mit</strong> Warten. Sie warten<br />
auf die perfekten Lichtverhältnisse,<br />
sie warten, bis störende Autos o<strong>der</strong> Fußgänger<br />
verschwunden sind, sie suchen<br />
den idealen Platz für den Bildaufbau. Oft<br />
lohnt es sich, das vorher zu planen und<br />
vorab verschiedene mögliche Standorte<br />
an unterschiedlichen Tageszeiten aufzusuchen,<br />
um zu sehen, wie das Licht fällt,<br />
bevor man seine komplette Fotoausrüstung<br />
samt Stativ <strong>mit</strong>schleppt. Bekanntermaßen<br />
ist immer die <strong>Kamera</strong> die beste,<br />
die man dabeihat, wenn man ein tolles<br />
Motiv entdeckt. Der Vorteil <strong>der</strong> Handy-<strong>Kamera</strong><br />
ist, dass man sie einfach in die<br />
Hosentasche stecken kann – und so wird<br />
aus dem Picknick auf <strong>der</strong> grünen Wiese<br />
schnell eine Landschaftsfotografie-Session,<br />
wenn ein Sturm <strong>mit</strong> bedrohlichen<br />
Wolken aufzieht o<strong>der</strong> die untergehende<br />
Sonne die Gegend in ein faszinierendes,<br />
orangerotes Licht taucht.<br />
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