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GoodTimes - Music from the 60s to the 80s The Who (Vorschau)

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war nun mal Designer." Dass es den noch nicht ganz 20-jährigen Keith Moon<br />

im Sommer 1964 zu <strong>The</strong> <strong>Who</strong> zog, hing mit deren Ruf als Rabaukenkapelle<br />

zusammen. Moon selbst war ein Typ, der hinter seinem Schlagzeug stets <strong>to</strong>tal<br />

auszurasten pflegte. Sein Spiel war überdurchschnittlich und extrem aggressiv,<br />

darum nagelte er seine Mitmusiker in der Surfband Beachcombers live regelmäßig<br />

an die Wand. Über den Ort der ersten Begegnung existieren unterschiedliche<br />

Erinnerungen. Es war wohl das Oldfield in Greenford, wo sich Moon damals<br />

ans Schlagzeug setzte und behauptete, viel besser trommeln zu können als der<br />

schlappe Sessiondrummer, den <strong>The</strong> <strong>Who</strong> damals rekrutiert hatten. Und auch bei<br />

den Klamotten, die Moon trug, sind die Beteiligten sich nicht ganz einig. Pete<br />

Townshend beschrieb in dem Film „<strong>The</strong> Kids Are Alright" die Erscheinung des<br />

kleinen Typen als vollständig in Ingwerfarben getaucht. John Entwistle wollte<br />

ihn in Braun in Erinnerung haben, wenngleich er beeindruckt von Moons orangenem<br />

Haar sprach. Dass der quirlige Kerl allerdings beim Song "Roadrunner" das<br />

Pedal der Basstrommel zerbrach, eine HiHat versaute und Felle durchschlug, darüber<br />

waren sich alle amüsiert einig. Während Moon nach dieser Aktion glaubte,<br />

durchgefallen zu sein, dachten die drei anderen: „Das ist genau der richtige Kerl."<br />

Als Peter Meaden, ein 19-jähriger, selbstständiger Presse-Agent, auf der Bildfläche<br />

erschien, erhielt die Karriere der <strong>Who</strong> den entscheidenden Schub. Wie<br />

von Meaden empfohlen, ließen sich Daltrey, Townshend, Entwistle und Moon<br />

zu Mods umstylen. Mods (Modernists) waren die Jugendsubkultur der Stunde.<br />

So ziemlich alle Bereiche – Mode, Transportmittel, Musik – hatten feste Regeln.<br />

Selbst das Konsumieren von Drogen unterlag ungeschriebenen Gesetzen. In diesen<br />

Schmelztiegel frustrierter Halbwüchsiger vornehmlich aus dem Arbeitermilieu<br />

passten die gefährlichen <strong>Who</strong> vortrefflich. Die Transformation war vollkommen.<br />

Nicht nur äußerlich – kurzes Haar, hippe Klamotten, fiese Mienen –, auch der<br />

Name wurde einmal mehr geändert. <strong>The</strong> <strong>Who</strong> waren jetzt die High Numbers.<br />

Aber als die Single "I’m <strong>The</strong> Face"/"Zoot Suit" floppte, haderte das Quartett mit<br />

seinem Men<strong>to</strong>r Meaden. Die beiden Filmemacher Chris Stamp und Kit Lambert<br />

hatten folglich leichtes Spiel. Als das Duo der Band einen Managementvertrag<br />

unterbreitete, war die sofort bereit, einen neuen Weg zu gehen. Meaden war<br />

raus, und der bisherige Manager Helmut Gordon erhielt per Brief Bescheid, dass<br />

man ihn nicht mehr brauchte. Aus den High Numbers wurden wieder <strong>The</strong> <strong>Who</strong><br />

– und "I Can’t Explain" erschien. Der Song ist ein inhaltliches Schwergewicht. Er<br />

beschreibt oberflächlich, wie ein Pubertierender an sich selbst verzweifelt, weil er<br />

seiner Angebeteten nicht verklickern kann, dass er sie liebt. Doch es steckt mehr<br />

dahinter: <strong>The</strong>matisiert wird mangelnde Kommunikationsfähigkeit. Und die führte<br />

im Alltag nicht selten zu brutaler Gewalt. Eigentlich sang Roger Daltrey hier<br />

über sich selbst, was ihm damals vermutlich gar nicht bewusst war. Das Arbeiterkind<br />

hatte nie gelernt, mit Problemen fertig zu werden. Konflikte wurden mit<br />

der Faust bereinigt. Auch innerhalb der Band. Daltrey gestand schon frühzeitig,<br />

dass es hinter den Kulissen permanent Streit gab. „Das turnt uns irgendwie an",<br />

behauptete der Großkotz, der schon wegen Nichtigkeiten seinem Gegenüber das<br />

Nasenbein brach.<br />

Pete Townshend, im Gegensatz zu Daltrey ein Intellektueller, der nicht gerade<br />

vor Mitteilsamkeit übersprudelte, war auch nicht ohne. Wegen seiner riesigen<br />

Nase in einem länglichen Gesicht hatte der dürre Junge in der Schule einige<br />

Hänseleien über sich ergehen lassen müssen, die er mit den Jahren immer häufiger<br />

mit körperlicher Gewalt beantwortete. Auch später wurde aus Townshend<br />

kein Typ, der es gut fand, „mal darüber gesprochen zu haben". Platzte ihm der<br />

Kragen, fing der andere sich eine Maulschelle ein. Logisch, dass Daltrey und er<br />

zu Hund und Katze wurden. Keith Moon nervte diese Spannung. Als Neuling<br />

und körperlich Unterlegener hielt er sich raus. Einem guten Bandklima war dies<br />

allerdings abträglich, und so sprach der Schlagzeuger noch Jahre nach seinem<br />

Einstieg bei <strong>The</strong> <strong>Who</strong> davon, dass er mit Daltrey und Towns hend nicht warm<br />

geworden sei: „Außer der Musik haben wir nichts gemeinsam."<br />

Das martialische Image der Band – die nach "Explain" den Mod-Käfig wieder<br />

verließ – führte zu einem Phänomen, das für die erste Hälfte der 60er Jahre<br />

neu war. „In unserer Band herrschte eine ungewöhnliche Chemie", sagte Roger<br />

Daltrey in einem Interview: „Das Verhältnis basierte auf Reibung. Wir waren sehr<br />

aggressiv. In gewisser Hinsicht waren wir vermutlich die erste auf Männer fokussierte<br />

Rock’n’Roll-Band. Vor uns waren die Gruppen immer zuerst bei den<br />

Mädchen beliebt. <strong>The</strong> <strong>Who</strong> waren bei Männern grundsätzlich populärer, weil wir<br />

so aggressiv waren." Endlich konnten sich die männlichen Musikfans auch in den<br />

Songs der neuen Gruppen wiederfinden. Das Liebesgeschwurbel der Beatles und<br />

ihrer unzähligen Nachahmer hatte mit den Gefühlen der Jungs auf der Straße<br />

herzlich wenig zu tun. Dann schon eher "I Can’t Explain" – oder "My Generation".<br />

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