DIGITAL TESTED OLED-Boom (Vorschau)
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Anspruch, den Klangcharakter weitestgehend<br />
unbeeinflusst zu lassen, was auch gelingt.<br />
Die Wide-Einstellung sorgt hingegen<br />
für eine Bassverstärkung, schafft aber eine<br />
beeindruckende Verbreiterung der akustischen<br />
Bühne.<br />
Sowohl im Stereo-Modus als auch<br />
in den Surround-Modi weiß Teufel mit<br />
einem angenehmen, vollen Klangbild ohne<br />
aufdringliche Überzeichnungen zu überzeugen.<br />
Im Mittenbereich zeigt die Soundbar<br />
eine charakteristische Färbung auf, die<br />
je nach EQ-Einstellung variiert. Besonders<br />
bei Sprache wird diese hörbar. Der<br />
Subwoofer überzeugt durch Tiefgang, im<br />
Modus Wide wird er jedoch stärker beansprucht<br />
und außerdem teilweise lokalisierbar.<br />
Der Surround-Effekt stellt sich aber<br />
nur bei einer mittigen Hörposition ein. In<br />
beiden Modi werden insbesondere Höhenanteile<br />
auch diskret aus der Position virtueller<br />
Surround-Lautsprecher lokalisierbar.<br />
Zwar wird nicht die Räumlichkeit eines<br />
5.1-Sets erreicht, aber im Gegensatz zum<br />
flachen Fernsehton stellt dieses Verfahren<br />
eine große akustische Verbesserung dar.<br />
Doch klingt die Soundbar dank des<br />
THX*-Logos letztlich besser? Bereits vor<br />
einem Jahr war Teufels Cinebar 50 zu Gast<br />
in der Redaktion. Seitens der Hardware<br />
scheint sich dem Datenblatt zufolge nicht<br />
viel getan zu haben, der entscheidende Unterschied<br />
ist demnach die Auszeichnung<br />
mit dem THX-Gütesiegel. Dieses steht in<br />
diesem Fall nicht unbedingt für eine Verbesserung<br />
des ohnehin schon überzeugenden<br />
Klangs. Vielmehr dient es dem<br />
Käufer als eine zusätzliche Orientierung,<br />
denn das Gerät erfüllt die hohen Qualitätsstandards<br />
der THX-Prüfstelle, was letztlich<br />
als Bestätigung der Ingenieurskunst<br />
der Teufel-Techniker gilt.<br />
Hintergrund: Surround ohne Satelliten-Lautsprecher<br />
Trotz lediglich zweier Stereolautsprecher soll<br />
mit der Cinebar 51 THX der Raumklang eines<br />
5.1-Systems simuliert werden. Empörte Rufe<br />
nach Audio-Voodoo sind hier jedoch fehl am<br />
Platz, <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> erklärt die Technologie<br />
hinter diesem psychoakustischen Trick.<br />
Die Idee, Raumklang über zwei Lautsprecher<br />
zu erzeugen, kommt ursprünglich aus dem<br />
Kopfhörerbereich. Dazu wurden sogenannte<br />
Kunstkopfmikrofone entwickelt, welche aus<br />
einem ausmodellierten Kopf samt einer „Durchschnitts-Ohrmuschel“<br />
bestehen und anstelle<br />
der Trommelfelle befi nden sich zwei Mikrofone.<br />
Dadurch sind die durch Refl exionen und Beugung<br />
an Kopf und Ohrmuschel entstandenen<br />
Veränderungen bereits im aufgenommenen Signal<br />
enthalten. Diese Information, die HRTF<br />
(Kopfübertragungsfunktion), wird von unserem<br />
Gehirn ausgewertet und unter Kopfhörern haben<br />
Sie das Gefühl, dass sich die Geräusche<br />
in einem weiten Radius um den Hörer herum<br />
bewegen. Die Kopfhörer sind deshalb wichtig,<br />
da die Aufnahme des rechten Ohres beim<br />
Hören ausschließlich an das rechte Ohr gelangen<br />
darf und umgekehrt. Problematisch:<br />
Bei der Lautsprecherwiedergabe kommen die<br />
jeweiligen Signale generell an beiden Ohren an.<br />
Crosstalk Cancellation: Jeder Kanal erreicht<br />
ausschließlich das entsprechende Ohr<br />
Deshalb kombiniert etwa der Algorithmus Dolby<br />
Virtual Speaker zwei Technologien miteinander:<br />
Der Ton wird mit einer vorgegebenen HRTF berechnet,<br />
und zusätzlich kommt die sogenannte<br />
Crosstalk Cancellation, ein Filter nach dem<br />
Gegenschall-Prinzip, zum Einsatz (siehe Abbildung).<br />
Postwendend funktioniert die Wiedergabe<br />
via HRTF und man kann wie unter Kopfhörern<br />
plötzlich Surround-Sound erleben, obwohl keine<br />
Satelliten-Lautsprecher zum Einsatz kommen.<br />
In der Praxis bedeutet das vor allem, dass sich<br />
der Kopf des Hörers in einer optimalen Position<br />
befi nden muss. Problematisch wird es jedoch ab<br />
zwei Zuhörern, denn bei diesem Ansatz kann<br />
sich immer nur eine Person in der optimalen<br />
Hörposition befi nden.<br />
Selbst wenn Sie sich im sogenannten Sweetspot<br />
befi nden, fällt der Surroundeindruck nicht immer<br />
sofort optimal aus, denn die zur Berechnung<br />
verwendete HRTF fußt auf einem Durchschnittswert<br />
und kann so von Ihrer persönlichen Kopfübertragungsfunktion<br />
abweichen. Diese Durchschnitts-HRTF<br />
muss teilweise also erst vom<br />
Hörer „erlernt“ werden, um das Erlebnis in der<br />
Praxis zu verbessern. Unser Tipp: Nehmen Sie<br />
Filme mit Mehrkanalton und vielen Surround-<br />
Effekten, deren akustischer Inhalt Ihnen bereits<br />
bekannt ist, und variieren Sie langsam Ihren<br />
Sitzabstand, um den optimalen Rundumklang<br />
zu fi nden. Achtung: Natürlich sind dem Ansatz<br />
akustische Grenzen gesetzt und auch die Räumlichkeit<br />
trägt ihren Teil zum Klangerlebnis bei.<br />
Insgesamt zieht eine virtuelles Surrounderlebnis<br />
im Vergleich mit einem diskreten 5.1-Lautsprecheraufbau<br />
bisher oftmals klar den Kürzeren.<br />
Noch mehr Surround<br />
Schallprojektoren nutzen gezielt Refl exionen,<br />
um Surround-Sound zu simulieren<br />
Teufel setzt bei seiner Cinebar 51 THX auf die<br />
Dolby-Virtual-Speaker-Technologie. Diese basiert,<br />
wie im Text beschrieben, auf HRTF-Berechnungen<br />
und Crosstalk Cancellation. Auch<br />
DTS hat mit Surround Sensation Speaker eine<br />
derartige Technologie entwickelt, die zum<br />
Beispiel bei Laptops anzutreffen ist. Die DTS-<br />
Tochter SRS bietet ebenfalls verschiedene<br />
Technologien an, bei denen teilweise sogar<br />
mehrere Personen gleichzeitig den Effekt erleben<br />
können sollen. Verschiedene Hersteller<br />
setzen zudem auf hauseigene Verfahren, wie<br />
zum Beispiel Samsung mit seiner Soundbar<br />
HW-D570 (siehe <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 5/2011).<br />
Einen komplett anderen Weg geht Loewe<br />
mit seinem Sound Projector und verbaut<br />
in einer Soundbar ganze 42 Lautsprecher.<br />
Diese werden an den Raum angepasst und<br />
nutzen gezielt Refl exionen, um den Eindruck<br />
zu vermitteln, der Ton käme aus verschiedenen<br />
Richtungen, was in der Praxis zu<br />
einem beeindruckenden Rundumklangerlebnis<br />
führen kann.<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />
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