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Machete<br />
US/2010<br />
Action/Persiflage<br />
Originaltitel Machete<br />
Vertrieb Sony Pictures Home<br />
Bild MPEG-4, 1.85 : 1<br />
Ton DTS-HD MA 5.1<br />
Regisseur E. Maniquis, R.<br />
Rodriguez<br />
Darsteller Danny Trejo,<br />
Robert De Niro u. a.<br />
Laufzeit 104 min<br />
FSK 18<br />
Start 21. April 2011<br />
Alles begann mit einem falschen Trailer, der in<br />
den Kinos im Rahmen des „Grindhouse“-Doublefeatures<br />
von Robert Rodriguez und Quentin<br />
Tarantino lief. Jener Spot, der zwischen den<br />
US-Vorstellungen von „Planet Terror“ und<br />
„Deathproof“ gezeigt wurde, kam bei den Fans<br />
so gut an, dass nun ein 104-minütiger Film<br />
dazu entstand, ein Phänomen, das es so bisher<br />
noch nie gegeben hat. Und die Umsetzung<br />
kann sich für einen Trash-Streifen auf jeden<br />
Fall sehen lassen. Danny Trejo ist Machete, ein<br />
typischer Actionheld, der am Ende die bösen<br />
Kerle erledigt und zudem auch noch die Frauen<br />
bekommt. Keine Frage, die Schießereien sind<br />
herrlich bunt illustriert. Wenn Pümpel durch<br />
die Gegend fliegen, ein Koch mit der Bratpfanne<br />
schwingt, halb nackte Krankenschwestern<br />
mit Uzis hantieren und springende Autos Buh-<br />
Wo Machete ist, da rumst es gewaltig – der Kerl ist einfach ein echter Knallkäfer<br />
männer erdrücken, kann man das eigentlich<br />
gar nicht wirklich ernst nehmen. Und das<br />
sollte man auch nicht, wenn man den Streifen<br />
seelisch und moralisch unbehelligt überstehen<br />
will. Haarrisse, Schmutz und extrem grobe<br />
Körnung geben dem Prolog sein kultig-hartes<br />
Aussehen. Auch im weiteren Handlungsverlauf<br />
besteht die extrem hohe Kontrastierung<br />
fort, das Filmkorn ist hier allerdings weniger<br />
stark als zu Beginn. Auch sonst punkten<br />
viele Szenen mit angenehmem Schärfegrad,<br />
während die ins Gelbliche tendierenden Farben<br />
voll und kräftig erscheinen. Soundtechnisch<br />
ist die räumliche Verteilung gut gelöst,<br />
nur bei der Lautstärkeregulierung passiert<br />
nicht allzu viel Aufregendes. Für das vollendete<br />
Kinogefühl lassen sich die jubelnden<br />
Zuschauerreaktionen aus einem der ersten<br />
Screenings hinzuschalten.<br />
FT<br />
Technik 7/10<br />
Bildqualität 6,5/10<br />
Tonqualität 7,5/10<br />
Film 7,5/10<br />
„Machete“ ist kein simpler Trash, wie man auf den ersten<br />
Blick annehmen könnte. Es ist intelligenter Trash, witzig,<br />
kritisch und kompromisslos überzogen.<br />
Das Bourne Ultimatum<br />
FR/2008<br />
Action<br />
Originaltitel The Bourne Ultimatum<br />
Vertrieb Universal<br />
Bild VC-1, 2.35 : 1<br />
Ton DTS 5.1<br />
Regisseur Paul Greengrass<br />
Darsteller Matt Damon,<br />
Julia Stiles<br />
Laufzeit 115 min<br />
FSK 12<br />
Start 26. März 2009<br />
Matt Damon ist Bourne, auch wenn die Reihe<br />
inzwischen mit Jeremy Renner weitergeht<br />
Als Abschluss eines Kinodreiteilers ist „Das<br />
Bourne Ultimatum“ durchweg gelungen.<br />
Stärker als je zuvor geraten die Bilder außer<br />
Kontrolle und treiben den Adrenalinpegel<br />
der Zuschauer in die Höhe. Der Echtheit<br />
halber wurde auf jegliche CGI-Effekte verzichtet.<br />
Stattdessen wurden alle Stunts von<br />
Menschen durchgeführt. Angesichts einiger<br />
haarsträubender Sprünge über den Dächern<br />
von Tanger eine beachtliche Leistung des<br />
Stuntmans sowie des Kameramanns hinter<br />
ihm. Durch die ebenbürtigen Gegner bietet<br />
„Das Bourne Ultimatum“ alles an Action, was<br />
das Genrekino hergibt: Neben einer pompösen<br />
Verfolgungsjagd darf der Zuschauer<br />
an den Nerven zerrende Stunts, Martial-<br />
Arts-Einlagen und ein bis zwei mächtige<br />
Explosionen miterleben. Die Story baut sehr<br />
geschickt kritische Elemente ein, die Bourne<br />
fragen lassen, wofür der Soldat von heute<br />
eigentlich tötet. Zugleich bringt sie alle angefangenen<br />
Handlungsstränge zusammen. Bei<br />
dem ständigen Geruckel der Kamera behält<br />
der Zuschauer doch eine gewisse Übersicht<br />
über die einzelnen Bewegungen. Dabei fällt<br />
auf, dass man sich farblich an sehr kühlen<br />
Blau- und Gelbtönen orientierte. Der Kontrast<br />
ist nicht so überzogen wie bei „Die Bourne<br />
Verschwörung“. Auch die Schärfe bleibt<br />
konstant, beeindruckt jedoch kaum durch<br />
Details. Von den Handlungsorten versprüht<br />
nur Tanger ein Quantum Exotik, allen anderen<br />
Schauplätzen wohnt die unspektakuläre<br />
Nüchternheit alltäglicher Großstädte inne.<br />
John Powells Soundtrack treibt die pausenlose<br />
Action noch ein Stück weiter und garniert<br />
die schon bekannten Bourne-Themen<br />
mit noch mehr brachialen Elementen. Das<br />
passt ganz gut zu den krachenden Soundeffekten,<br />
durch die der Film stark an Fahrt<br />
aufnimmt. Die Dialoge bleiben verständlich,<br />
selbst wenn die Action den Lautstärkepegel<br />
anhebt. Die Boni liegen leicht über dem<br />
Standard, sind jedoch nicht ganz so umfangreich<br />
wie bei den Vorgängern. Empfehlenswert<br />
sind vor allem der Bild-in-Bild-Kommentar<br />
sowie die „Bourne-Orientierung“,<br />
die Aufschluss über die Entwicklung des<br />
Helden gibt.<br />
FT<br />
Technik 8,5/10<br />
Bildqualität 8/10<br />
Tonqualität 9/10<br />
Film 8/10<br />
Actionkino in seiner reinsten Form. Inhaltlich macht Bourne<br />
vieles richtig, weshalb ihm sein Agentenkollege Bond<br />
inzwischen kräftig nacheifert.<br />
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