connect Die zehn besten Video-Smartphones (Vorschau)
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Mobilfunk<br />
Wohin geht<br />
die Reise?<br />
Wegen anhaltender Popularität von iPhone und<br />
Android wird es eng für RIM. Mit neuen Blackberrys<br />
will der einstige Innovationsführer zurückschlagen.<br />
L<br />
ange Zeit kannte das Wachstum<br />
von Research in Motion<br />
nur eine Richtung: Es ging nach<br />
oben. <strong>Die</strong> Tastatur-<strong>Smartphones</strong> in<br />
Kombination mit dem ausgeklügelten<br />
Server-System sorgten auch<br />
abseits von Büro und schnellen<br />
Datenleitungen für reibungslose,<br />
sichere E-Mail-Kommunikation<br />
ohne Schreibbarrieren. Der Blackberry-Erfinder<br />
war der Konkurrenz<br />
um Längen voraus. Langsame Mobilfunknetze<br />
störten dank effektiver<br />
Kompressionstechnik kaum,<br />
und ergonomische Mini-Qwertz-<br />
Tastaturen erleichterten nicht nur<br />
T9-Muffeln das Aufsetzen formvollendeter<br />
Mails. Konsequenterweise<br />
erwiesen sich Businessnutzer<br />
als treueste Fans der Marke.<br />
<strong>Die</strong> Konkurrenz setzt Trends<br />
Doch dann kam das iPhone und<br />
begeisterte. In Folge senkten Firmen-Administratoren<br />
die Ansprüche<br />
an die Sicherheit. Vom Design<br />
und der einfachen Bedienbarkeit<br />
faszinierte Nutzer nahmen Abstriche<br />
beim Texteingabekomfort genauso<br />
hin wie die erhöhten Datentarife,<br />
die den gesteigerten Surfkomfort<br />
möglich und Vorteile von<br />
ausgeklügelten Datenkompressionstechniken<br />
weniger wichtig<br />
machten. Der weitgehende Ausbau<br />
der schnellen Datenautobahn mit<br />
UMTS und seinen HSPA-Erweiterungen<br />
tat ein Übriges. Und als ob<br />
das nicht genug wäre, folgten dem<br />
iPhone schnell eine Armada von<br />
Android-Touchphones renommierter<br />
Hersteller, die mit neuen faszinierenden<br />
Features die Gunst vieler<br />
Kunden eroberten. RIM versuchte<br />
mit dem Blackberry Storm<br />
den Konter. Doch das Bedienungs-<br />
konzept mit dem Touchscreen, der<br />
auf mechanischen Druck wie eine<br />
einzige große Taste reagiert, ging<br />
nicht auf.<br />
Schlagzeilen, die wehtun<br />
Während die Konkurrenz im rasant<br />
wachsenden Smartphone-<br />
Markt auf Erfolgsmeldungen vertrauen<br />
kann, hatte Blackberry zuletzt<br />
immer wieder mit unerfreulichen<br />
Nachrichten zu kämpfen. Etwa<br />
beim im Juli angekündigten<br />
Stellenabbau von über <strong>zehn</strong> Prozent<br />
der Belegschaft oder Anfang<br />
August bei den Krawallen in London.<br />
Hier hat der an sich sehr hilfreiche<br />
und leistungsfähige Blackberry<br />
Messenger <strong>Die</strong>nst wohl dazu<br />
beigetragen, dass sich jugendliche<br />
Randalierer effektiv und verschlüsselt<br />
verständigen konnten.<br />
Doch dass in London nicht Facebook<br />
und Twitter im Fokus standen,<br />
zeigt, dass Blackberry vielleicht<br />
sogar besser dasteht, als es<br />
die momentane Stimmung vermuten<br />
lässt. Denn obwohl auch im<br />
Vereinigten Königreich insgesamt<br />
Apples iPhone das erfolgreichste<br />
Modell ist, haben unter Jugendlichen<br />
die Blackberrys die Nase<br />
vorn: Immerhin 37 Prozent der<br />
Teenager präferieren die im Businessumfeld<br />
groß gewordene Marke<br />
laut einer Studie der britischen Regulierungsbehörde<br />
Ofcom.<br />
Entwicklung in richtige Richtung<br />
Auch wenn RIM nicht jeden Modetrend<br />
schnell und mit richtigem<br />
Gespür aufgegriffen hat, zeigt der<br />
Erfolg bei der britischen Jugend,<br />
dass mit den Kanadiern weiter zu<br />
rechnen ist. Denn auch wenn der<br />
Storm am Massengeschmack vorbeigeplant<br />
war, braucht sich RIM,<br />
was technisches und kommunikatives<br />
Know-how angeht, vor keinem<br />
anderen Hersteller zu verstecken.<br />
Mit 7 OS hat das Blackberry-Betriebssystem<br />
ein ordentliches Facelift<br />
erhalten (<strong>connect</strong> 7/11). Es<br />
setzt auf einen sehr leistungsfähigen,<br />
an die Hardware angepassten<br />
und damit besonders schnellen<br />
Browser. Mit der „Balance“ genannten<br />
Technik bietet es Smartphone-Usern<br />
zudem die Möglichkeit,<br />
persönliche wie berufliche<br />
Daten mit einem Gerät besonders<br />
komfortabel zu verwalten.<br />
Drei Geräte, eine Basis<br />
Auf Blackberry 7 OS setzen drei<br />
<strong>Smartphones</strong>, die mit Erscheinen<br />
dieser Ausgabe bei ersten Netzbetreibern<br />
oder Service Providern zu<br />
sehen sein dürften. Hierbei handelt<br />
es sich um das bereits auf der<br />
Blackberry World 2011 vorgestellte<br />
Modell Bold 9900, den echten<br />
Torch-Nachfolger Torch 9810 und<br />
das reine Touchscreen-Smartphone<br />
Torch 9860. Bei den neuen Modellen<br />
setzt RIM auf eine gemeinsame<br />
Hardware-Basis. Das heißt: Prozes<br />
sor, Arbeitsspeicher und Funk-<br />
Interfaces sind neben anderen Details<br />
bei allen Modellen gleich.<br />
Hier setzen die Kanadier mit<br />
1,2-Gigahertz-Single-Core-Chips<br />
(Qualcomm Snapdragon) auf bewährte<br />
Rechenpower, die Programme<br />
in 768 Megabyte RAM vorhalten.<br />
Als Datenspeicher stehen je<br />
nach Modell zwischen 4 und 8 Gigabyte<br />
Flash-ROM zur Verfügung,<br />
die natürlich per Micro-SD-Card<br />
erweitert werden können. Auch<br />
was die Funkbänder angeht, unterscheiden<br />
sich die Modelle nicht:<br />
Nach dem GSM-Standard werden<br />
vier Bänder unterstützt, im UMTS-<br />
Bereich sind es drei Frequenzabschnitte.<br />
Daten übertragen die neuen<br />
<strong>Smartphones</strong> dabei nach Möglichkeit<br />
im HSPA+-Standard mit<br />
14,4 Mbit/s im Down- und 5,76<br />
Mbit/s im Uplink, daneben steht<br />
natürlich auch Wi-Fi (b/g/n) auf<br />
dem Programm.<br />
Unterschiede finden sich natürlich<br />
in der Tastaturauslegung und<br />
in der Größe und Auflösung der bei<br />
52<br />
<strong>connect</strong> 10/2011