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Wolkenkratzer: Mit wuala.com hat sich Festplattenhersteller<br />
LaCie ein Standbein in der Cloud aufgebaut.<br />
Bisher nur in USA:<br />
Mit dem CloudDrive<br />
will Amazon (siehe<br />
auch Kasten unten)<br />
Apple und Co Konkurrenz<br />
machen.<br />
hier wegen ihrer eher laxen Einstellung<br />
zum Datenschutz aus europäischer<br />
Sicht problematisch.<br />
Man muss nicht sehr paranoid sein,<br />
um davon auszugehen, dass US-<br />
Geheimdienste und -Ermittlungsbehörden<br />
durchaus von der Möglichkeit<br />
Gebrauch machen, die bei<br />
Apple, Box.net, Dropbox und Co<br />
gespeicherten Daten zu scannen.<br />
Und dabei geht es keineswegs nur<br />
um Terrorbekämpfung, sondern oftmals<br />
auch darum, der heimischen<br />
Industrie ein paar Vorteile im globalen<br />
Wettbewerb zu verschaffen.<br />
Wer die Fotos vom letzten Familienfest<br />
oder die – natürlich legale<br />
– MP3-Sammlung in der Cloud<br />
ablegt, braucht sich darüber nicht<br />
allzu viele Gedanken zu machen.<br />
Doch Unternehmen, die etwa sensible<br />
Kundendaten (und das können<br />
schon Adressbücher sein) in<br />
der Cloud lagern, verstoßen damit<br />
möglicherweise gegen deutsche<br />
Datenschutzbestimmungen. Falls<br />
dann im ungünstigsten Fall etwas<br />
schiefgeht und man sich möglicherweise<br />
mit dem Geschädigten<br />
vor Gericht wiedersieht, hat man<br />
als Nutzer eines US-Cloud-<strong>Die</strong>nstes<br />
dort eher schlechte Karten.<br />
Das spricht für deutsche Anbieter,<br />
da diese ihre <strong>Die</strong>nste auch nach<br />
deutschem Recht auslegen. Inwieweit<br />
man europäischen Betreibern<br />
wie dem belgischen Nomadesk,<br />
dem britischen LiveDrive oder den<br />
zahlreichen Schweizer Angeboten<br />
(Netbone, Rapid share, Softronics<br />
MyDrive) vertrauen kann, sollten<br />
gewerbliche Nutzer zumindest mit<br />
ihrem Hausanwalt besprechen. <strong>Die</strong><br />
All gemeinen Geschäftsbedingungen<br />
dieser <strong>Die</strong>nste sind ja meist nur<br />
einen Mausklick entfernt.<br />
Interessanterweise stellen sich<br />
einige internationale Anbieter zumindest<br />
im Profibereich bereits auf<br />
diese Fragen ein. So können etwa<br />
gewerbliche Kunden von Amazon<br />
(siehe auch Kasten rechts) mittlerweile<br />
gezielt Speicherplatz auf<br />
einem bestimmten Kontinent anmieten.<br />
Ausprobieren häufig kostenlos<br />
<strong>Die</strong>se Hinweise sollen Ihnen nicht<br />
den Spaß an der Cloud verderben,<br />
sondern ein paar beachtenswerte<br />
Fallstricke aufzeigen. Im Zweifel<br />
sind Kundendatenbank, Businesspläne,<br />
Geschäftszahlen oder Kon s-<br />
truktionszeichnungen auf lokalen<br />
Festplatten doch besser aufgehoben.<br />
Eine gute Entscheidungsgrundlage<br />
pro oder contra Cloud<br />
ist die Frage, ob die frag lichen Informationen<br />
ohnehin an anderer<br />
Stelle im Internet einsehbar sind.<br />
Wer das Ganze einfach mal ausprobieren<br />
möchte, dem machen es<br />
die Anbieter leicht: Ein Startkontingent<br />
von einigen Gigabyte<br />
ist bei fast allen Providern gratis<br />
erhältlich. Andere bieten einen<br />
kostenlosen Testzeitraum von üblicherweise<br />
30 Tagen an. Wie bei<br />
allen Testabos sollten Sie aber<br />
nicht vergessen, bei Nichtgefallen<br />
wieder rechtzeitig zu kündigen.<br />
In jedem Fall können Sie mit den<br />
Schnupperangeboten prüfen, ob<br />
sich der jeweilige <strong>Die</strong>nst für alle<br />
Ihre Geräte und Ihre konkreten Ansprüche<br />
eignet. Und eins können<br />
wir Ihnen sagen: Wer sich erst mal<br />
daran gewöhnt hat, wird schnell<br />
feststellen, dass zumindest ein Teil<br />
seiner Daten sich in der Webwolke<br />
ziemlich wohl fühlt …<br />
HAnneS RügHeiMeR<br />
Amazon EC2/S3<br />
Der Primus unter den Onlineshops setzt<br />
auch Standards für Cloud-<strong>Die</strong>nste.<br />
Amazon führt Millionen von Büchern, CDs, DVDs, mittlerweile auch MP3s<br />
sowie alle möglichen anderen Produkte vom Fernseher bis zum Kühlschrank<br />
mit Bildern, Beschreibungen und Kundenrezensionen in seiner<br />
Datenbank. Weltweit bedient der Onlinehändler damit Millionen von Kunden.<br />
Dazu braucht er große Rechenzentren. <strong>Die</strong>se sind über die ganze<br />
Welt verteilt und redundant ausgelegt. Das kostet so viel, dass das Unternehmen<br />
seine IT-Kapazitäten auch anderweitig zu Geld machen will.<br />
Amazons unbekannte<br />
Seite: Wer sich für<br />
Details interessiert,<br />
findet sie unter http://<br />
aws.amazon.com/de/s3<br />
Das Amazon-Protokoll gibt in der Profi-Cloud den Ton an<br />
So wurde Amazon fast im Verborgenen auch einer der größten Anbieter<br />
für Cloud-Computing und Cloud-Storage. Das Angebot richtete sich zunächst<br />
nur an Unternehmenskunden (B2B – also „Business to Business“).<br />
Dabei war der Onlinehändler so erfolgreich, dass er eigene technische<br />
Standards entwickeln und auf dem Markt durchsetzen konnte. Unter der<br />
Bezeichnung „Amazon EC2“ (für Elastic Computing Cloud) bietet das Unternehmen<br />
seinen Kunden „Infrastructure as a Service“. Und „Amazon S3“<br />
(für Simple Storage Service) ist ein Protokoll für den Zugriff und die Aktua -<br />
lisierung von Datenbankinhalten. Der Content wird dabei in sogenannten<br />
Buckets (übersetzt: Körben) organisiert, die zwischen 1 Byte und 5 Terabyte<br />
groß sein können. Zusätzlich enthält jeder Bucket Metadaten, die<br />
über seinen Inhalt Auskunft geben. Das S3-Protokoll<br />
war unter Software-Entwicklern so erfolgreich,<br />
dass es heute auch andere Storage-Provider<br />
unterstützen. So können für die Amazon-<br />
Cloud programmierte Anwendungen auch bei<br />
anderen Hosting-<strong>Die</strong>nsten genutzt werden.<br />
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