atp edition Entwurf portabler eingebetteter Steuerung (Vorschau)
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Hauptbeitrag<br />
Domänenspezifisches Modell 1<br />
Domänenspezifisches Modell n<br />
Plattformunabhängiges<br />
Modellierungstool<br />
Plattformspezifische Implementierung 1<br />
Plattformspezifische Implementierung n<br />
BILD 1:<br />
Modellierung<br />
Spezifikation<br />
Laufzeit-<br />
Bibliothek<br />
Cross-<br />
Compiler<br />
Implementierung<br />
Plattformspezifische Werkzeuge<br />
Automationdevice<br />
Domainspezifisches<br />
Modell<br />
Plattformspezifische<br />
Implementierung<br />
CPU ILC 150 ETH (Phoenix<br />
Contact GmbH)<br />
SPaS-Projekt<br />
PC Works Editor/<br />
Compiler<br />
Embedded Linux Controller<br />
(Addi-Data GmbH)<br />
SPaS-Projekt<br />
Eclipse – CDT (Galileo)/<br />
MIPS-Linux Cross Compiler<br />
Tabelle 1:<br />
Projektbeispiel<br />
2. Vorgehensweise<br />
Aus der Sicht der Autoren sollte ein effektiver Weg des<br />
<strong>Steuerung</strong>ssoftwareentwurfes gefunden werden, der<br />
die Welten der IEC61131 und der IEC 61499 mit den<br />
Anforderungen der Anwender an verständliche und<br />
erkennbare Beschreibungsmittel in Einklang bringt. Die<br />
Überforderung der Anwender mit immer spezielleren<br />
und komplexeren Softwareentwurfssystemen ist kritisch<br />
zu bewerten und führt zur Nichtakzeptanz durch<br />
den Anwender. Ebenfalls darf aber nicht der Wunsch<br />
des Anwenders nach offenem, frei zugänglichem <strong>Steuerung</strong>s-Code<br />
unterschätzt werden, mit dem der Anwender<br />
glaubt, seine Abhängigkeit vom Hardware-Lieferanten<br />
zu verringern.<br />
Die sehr tief gehende Diversifikation und Komplexität<br />
der eingesetzten Hardware führt zunehmend zu<br />
Problemen bei den Herstellern, die auf direkte binäre,<br />
ausführbare Codegenerierung Wert legen. Modifizierungen<br />
der Hardwaredetails führen zu immer umfangreicheren<br />
Konfigurationsskripten und begrenzen den<br />
Einsatz des <strong>Entwurf</strong>swerkzeuges auf einige wenige<br />
Zielplattformen. Im Bild 1 wird schematisch gezeigt,<br />
dass unabhängige Modellierungswerkzeuge sich auf<br />
den methodisch korrekten <strong>Entwurf</strong> des <strong>Steuerung</strong>ssystems<br />
konzentrieren sollten.<br />
Die plattformspezifischen Implementierungsdetails<br />
werden nach Entscheidung für die konkrete Hardware<br />
entweder mit den Werkzeugen der Hersteller durchgeführt,<br />
oder aber es können die offenen Cross-Compiler<br />
der Open Source Community genutzt werden. In<br />
jedem Falle werden durch diese Vorgehensweise die<br />
Ressourcen der Hardware optimal ausgenutzt und<br />
eine korrekte <strong>Steuerung</strong>smodellierung durchgeführt.<br />
In einem konkreten Beispiel (siehe Bild 2) wurde<br />
der <strong>Entwurf</strong> eines verteilten <strong>Steuerung</strong>ssystems,<br />
bestehend aus einer Phoenix-Contact-<strong>Steuerung</strong><br />
(ILC 350 PN) und einem eingebetteten System der Firma<br />
Addi-Data GmbH durchgeführt. Die Spezifikation<br />
der Domänenmodelle (Devices) Phoenix-Contact-<strong>Steuerung</strong><br />
und des Addi-Data-Controller (Linux-basiertes<br />
Echtzeitsystem) erfolgte mit dem <strong>Entwurf</strong>swerkzeug<br />
SPaS [5],[6], die Implementierung mit den Werkzeugen<br />
Eclipse (CDT) als Cross Compiler und PC-Worx der<br />
Firma Phoenix Contact.<br />
Der Schwerpunkt des <strong>Steuerung</strong>sentwurfes mit SPaS<br />
liegt auf der Erzeugung korrekter Softwareprogramme<br />
in verschiedenen Sprachdialekten, die mit geeigneten<br />
Compilern auf den Zielplattformen zu lauffähigen Applikationen<br />
übersetzt werden können. Die Projektierung<br />
des Systemverhaltens lässt sich ohne Mühe auch<br />
zum Beispiel mit IEC61499-Editoren wie dem Funktionsblock-Editor<br />
von Holoblock [4] darstellen. Der Execution<br />
Control Chart (ECC) wird dabei mit dem Zustandsautomaten<br />
(Prozessablaufplan) des Funktionsbausteins<br />
verschmolzen. Die Ausgabesprachen von<br />
26<br />
<strong>atp</strong> <strong>edition</strong><br />
3 / 2011