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die Bioküche Klima-Zertifizierung: Was steht dahinter (Vorschau)

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BioKuche<br />

Das Magazin für Nachhaltigkeit in der Gastronomie<br />

www.<strong>die</strong>-biokueche.de<br />

<strong>die</strong><br />

..<br />

17877<br />

1·2012<br />

a <strong>Klima</strong>-<strong>Zertifizierung</strong>:<br />

<strong>Was</strong> steckt <strong>dahinter</strong>?<br />

a Zukunft Zweinutzungshuhn:<br />

Neue Rasse, neuer Geschmack<br />

a Schulverpflegung –<br />

München hinkt hinterher


Das BC Publications Programm:<br />

BC<br />

PuBlICaTIoNS<br />

Ratgeber für alle lebenslagen<br />

BERuF & GESEllSCHaFT<br />

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Psychologie & Spiritualität<br />

Ratgeber für nachhaltigen Erfolg in Beruf und Gesellschaft<br />

Ratgeber für ein gesundes und sinnerfülltes leben<br />

Ratgeber für ein emotional starkes leben ohne angst<br />

Doro Kammerer<br />

Natürliche Hausapotheke<br />

für <strong>die</strong> ganze Familie<br />

Glücklicherweise brauchen <strong>die</strong> meisten Menschen<br />

selten einen Arzt. Ihnen genügen oft<br />

kleine Umstimmungs-Impulse, um wieder gesund<br />

zu werden. Dieses Buch informiert über<br />

alle natürlichen und wirksamen Behandlungen,<br />

<strong>die</strong> zu Hause mit den vorhandenen Mitteln<br />

durchgeführt werden können.<br />

Ein wertvoller Ratgeber für alle, <strong>die</strong> auf natürliche<br />

Art und Weise gesund bleiben wollen.<br />

ISBN 978-3-941717-06-0<br />

212 Seiten, gebunden<br />

14,80 Euro<br />

Fotolia/Stefan Körber<br />

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Editorial<br />

Essen bedeutet Transparenz<br />

Lebensmittelskandale<br />

machen<br />

Schlagzeilen: gefälschte Bio-Lebensmittel<br />

aus Italien, das europaweite<br />

Kontrollsystem hat Schwachstellen,<br />

<strong>die</strong> von Betrügern ausgenutzt werden,<br />

um Verbraucher skrupellos zu betrügen.<br />

Sobald es um viel Geld geht, ist<br />

es mit der Moral vorbei und der Nährboden<br />

für schwarze Schafe geschaffen. Davon<br />

ist auch <strong>die</strong> Bio-Branche leider nicht<br />

ausgenommen.<br />

Zumindest konnte zum Teil Entwarnung<br />

gegeben werden – es handele sich<br />

bei den aufgedeckten Produkten „nur“<br />

um Soja- und Getreideerzeugnisse. Die<br />

Drähte bei den Bio-Verbänden und Kontrollstellen<br />

liefen heiß. Auch <strong>die</strong> Bundesregierung<br />

ließ über <strong>die</strong> Landwirtschaftsministerin<br />

Ilse Aigner verlauten, dass <strong>die</strong><br />

Anforderungen an <strong>die</strong> Öko-Kontrollstellen<br />

in Deutschland erhöht werden müssen.<br />

Hätte dadurch der Betrug verhindert<br />

werden können?<br />

Kaum waren <strong>die</strong> Wogen ein bisschen<br />

verebbt, folgte der nächste Skandal: zuviel<br />

Antibiotika im Hühnerfleisch. Und<br />

wieder schlug Ilse Aigner Änderungen<br />

vor: Dieses Mal das Arzneimittelgesetz.<br />

Felix Prinz zu Löwenstein, Vorstandsvorsitzender<br />

des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft<br />

(BÖLW) wettert: „Sie bekämpfen<br />

nicht <strong>die</strong> Ursache für den hohen<br />

Antibiotikaeinsatz in der konventionellen<br />

Tierhaltung, sondern nur <strong>die</strong> Symptome.“<br />

Das ließ er in einer Pressemitteilung<br />

verlauten.<br />

Skandale hin oder her. Wichtig ist <strong>die</strong><br />

Frage: <strong>Was</strong> ist von all den Lebensmitteln<br />

beim Tischgast gelandet? Die Diskussion<br />

in der Außer-Haus-Verpflegung über <strong>die</strong><br />

Rückverfolgbarkeit der Lebensmittel<br />

flammt nur langsam auf. Wie können<br />

Gastronomen <strong>die</strong> Sicherheit für den Gast<br />

auch künftig sicherstellen?<br />

Eine mögliche Antwort: mehr regionale<br />

und vertrauenswürdige Partner finden<br />

und deren Angebot den Gästen offenlegen.<br />

Den Lieferanten also sozusagen<br />

ein Gesicht geben, um mehr Transparenz<br />

zu schaffen. Unter Umständen<br />

bedeutet das aber auch, dass <strong>die</strong>se vertrauenschaffenden<br />

Maßnahmen mehr<br />

Thomas Sadler – Redaktion<br />

und Projektleitung<br />

<strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong><br />

Kosten bei den Gastronomen verursachen<br />

und ihnen zusätzlich Kontrollpflichten<br />

auferlegt werden könnten. Eine richtige<br />

Balance zwischen staatlicher Kontrolle<br />

und Selbstkontrolle kann aber ein Anfang<br />

sein.<br />

Thomas Sadler<br />

Hintergrund: iStockphoto/Elenathewise<br />

YOU<br />

TUBE<br />

www.youtube.com/user/<strong>die</strong>biokueche<br />

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<strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> s 1/2012 3


Es gibt Gerichte und Geschichten, <strong>die</strong> überraschen immer wieder, so auch das Kochbuch<br />

Freising Schmeckt mit Gerichten wie dem „Bayerischen Rübendauch“ oder der „Falschen<br />

Wildsau“, einer Vielzahl an regionalen Bio-Erzeugnissen und den Geschichten der<br />

Menschen, <strong>die</strong> hinter <strong>die</strong>sen Produkten stehen.<br />

Die über 100 saisonalen Rezepte, <strong>die</strong> Thomas Sadler, Marion Hofmeier und Eva Reichert<br />

zusammengestellt haben, sind gespickt mit interessanten Tipps zum Umgang mit Lebensmitteln,<br />

Rezeptvariationen sowie historischen und touristischen Kurzinfos über Freising.<br />

Die verwendeten Lebensmittel in den Rezepten werden zu über 95 Prozent im<br />

Landkreis Freising angebaut. Erzeuger gewähren Einblick in ihre Hofgeschichten und verraten<br />

ihr persönliches Lieblingsrezept.<br />

Freising Schmeckt. Gerichte und Gesichter – vom Acker auf den Teller<br />

Eva Reichert Verlag – schmeckt 2 GbR<br />

25,00 Euro, 192 Seiten<br />

Jetzt bestellen:<br />

Telefon (0 79 53) 88 36 91, E-Mail buchbestellung@fachbuchdirekt.de<br />

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Inhalt<br />

Eine <strong>Klima</strong>-<strong>Zertifizierung</strong> ist nur<br />

langfristig erfolgreich Seite 18<br />

Doppelver<strong>die</strong>ner Landhuhn: Artgerechte Hühnerhaltung<br />

mit Bestseller-Potenzial Seite 22<br />

<strong>Klima</strong>neutrale Gerichte – neues Serviceportal unterstützt<br />

Köche bei der Einführung von biologischen Lebensmitteln<br />

Seite 12<br />

München ist kein Vorbild für<br />

ökologische Speisen in der<br />

Schulverpflegung Seite 13<br />

Termine und Messen – „fish international"<br />

und Bio-Fach 2012 Seiten 6 und 28<br />

a<br />

a<br />

a<br />

z Editorial 3<br />

Inhalt 5<br />

z Branchenblick<br />

<strong>Was</strong> gibt’s Neues? 6<br />

z Im Gespräch mit…<br />

Felix Hnat von GV-nachhaltig<br />

„Wir müssen mehr aufklären“ 12<br />

z Am Puls der Zeit<br />

Trauerspiel Schulverpflegung 13<br />

Wild und einzigartig 14<br />

z Schwerpunkt<br />

<strong>Klima</strong>schutz in der Gastronomie 16<br />

<strong>Klima</strong>zertifizierung – gut für’s Gewissen? 18<br />

z Marktblick<br />

Die Suppe – Mutter der Kochkunst 20<br />

z Vom Acker auf den Teller<br />

Doppelver<strong>die</strong>ner Landhuhn 22<br />

z Technik<br />

Auf <strong>die</strong> Größe kommt es an 24<br />

z Rezepte<br />

Stroganoff hätte das gefallen… 26<br />

z Termine 27<br />

z Events und Messen<br />

Bio-Fach 2012: Visionen,<br />

Perspektiven und Impulse 28<br />

z Im Porträt<br />

Gaumenkino in Aschaffenburg 30<br />

z Produkte 32<br />

z Bezugsquellen/Impressum 33<br />

z Zum Nachdenken<br />

Huhn auf Rezept 34<br />

Titelbild: iStockphoto/DNY59<br />

a Titelthema<br />

<strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> s 1/2012 5


Branchenblick<br />

+++ Keine neuen Labels +++<br />

Auf der Delegiertenversammlung der<br />

Naturland-Bauern forderten <strong>die</strong> Beteiligten<br />

von der Politik <strong>die</strong> Umsetzung einer<br />

zukunftsfähigen und modernen Landwirtschaft<br />

wie den Öko-Landbau. Hans<br />

Hohenester, Öko-Bauer und Naturland-<br />

Präsidiumsvorsitzender, sagte: „Die Politik<br />

muss den Goldstandard Öko-Landbau als<br />

Leitbild einer nachhaltigen Landwirtschaft<br />

festschreiben.“ So definierte der Rat für<br />

Nachhaltige Entwicklung bereits im Juli<br />

vergangenen Jahres in seinem Bericht an<br />

<strong>die</strong> Bundesregierung den Begriff „Goldstandard<br />

Öko-Landbau“ und plä<strong>die</strong>rte für<br />

ein Umsteuern in der Agrarpolitik. „Wir erleben<br />

derzeit eine bizarre Diskussion über<br />

neue Labels, während <strong>die</strong> Erfolge bereits<br />

eingeführter Gütesiegel unter den Tisch<br />

fallen. Wir brauchen keine neuen Labels,<br />

sondern politischen Durchsetzungswillen“,<br />

fasste Hohenester das Unverständnis der<br />

Naturland-Bauern auf der Delegiertenversammlung<br />

zusammen. Neue sogenannte<br />

Nachhaltigkeits-Logos im Lebensmittelbereich<br />

würden auf Grund der Lobbykräfte<br />

der konventionellen Lebensmittel-<br />

und Agro-Industrie zu einer Aufweichung<br />

der Anforderungen führen und <strong>die</strong><br />

Entwicklung zur nachhaltigen Landwirtschaft<br />

zurückwerfen.<br />

i www.naturland.de<br />

+++ Happy Birthday – 20 Jahre Fair-<br />

Trade +++<br />

Der Trans-Fair e.V. wird in <strong>die</strong>sem Jahr<br />

20 Jahre alt. Als unabhängige Organisation<br />

handelt der Verein nicht selbst mit Waren,<br />

sondern vergibt das Fair-Trade-Siegel<br />

für fair gehandelte Produkte, wie unter<br />

anderem für Kaffee. „20 Jahre Trans-Fair –<br />

das bedeutet 20 Jahre unermüdliches Engagement<br />

für gerechtere Handelsbedingungen,<br />

faire Marktzugangschancen und<br />

nachhaltige Produktion“, sagt Klaus Töpfer,<br />

Schirmherr des Fair-Trade-Jubiläums.<br />

2012 präsentiert der Verein jeden Monat<br />

<strong>die</strong> persönliche Lebensgeschichte eines<br />

Produzenten, um zu zeigen, wie eng Produkt<br />

und Hersteller verknüpft sind. Ziel ist<br />

es, neue Kooperationsmodelle zu entwickeln,<br />

<strong>die</strong> mehr Personen Zugang zum Fair-<br />

Trade-System ermöglichen sollen. Momentan<br />

profitieren etwa 1,2 Millionen<br />

Menschen auf der Südhalbkugel von fair<br />

gehandelten Produkten. In Deutschland<br />

werden sie in 36.000 Geschäften vertrieben.<br />

Seit dem Gründungsjahr von Trans-<br />

Fair erzielten Fair-Trade-Produkte einen<br />

Umsatz von 2,1 Milliarden Euro.<br />

i www.fairtrade-deutschland.de<br />

Weiterbildungen für Köche<br />

und Küchenfachkräfte<br />

Bio für Einsteiger<br />

Wie stelle ich meine Speisekarte auf<br />

Bio-Lebensmittel um?“ Dieser Frage gingen<br />

Teilnehmer und Veranstalter in dem<br />

Seminar „Schritt für Schritt zur Biokarte“<br />

in Fürstenfeldbruck bei München<br />

nach. In einem eintägigen Workshop erfuhren<br />

<strong>die</strong> Teilnehmer, wie regionale Lebensmittel<br />

sinnvoll in den Spei seplan integriert<br />

werden können, was Bio-<strong>Zertifizierung</strong><br />

bedeutet und wer ökologische<br />

Lebensmittel liefert. Praktiker, <strong>die</strong> seit<br />

Jahren biologische Produkte erfolgreich<br />

Die Teilnehmer des Bio-Workshops in Fürstenfeldbruck<br />

Die UGB-Akademie erweitert ihr Angebot<br />

um einige Seminare. So geht es in<br />

der Fortbildung „Vegane Vollwertküche“<br />

um das Thema Nährstoffe und worauf<br />

bei der Zubereitung geachtet werden<br />

muss. Kulinarische Leckerbissen stehen<br />

beim Praxiskurs „Edle Vollwertküche“ im<br />

Vordergrund. Die Gourmetköchin, Marketa<br />

Schellenberg, verrät Tipps, wie erlesen<br />

Vollwertgerichte hergestellt und appetitlich<br />

auf dem Teller angerichtet werden<br />

können. Wieder im Programm ist das<br />

Seminar „Vollwertige Mittelmeerküche“<br />

mit Bio-Spitzenkoch Bernd Trum. Einen<br />

Überblick über weitere Seminare für Köche<br />

und Küchenfachkräfte gibt es unter:<br />

i www.ugb.de/seminare/beruflicheweiterbildung/koeche-undkuechenfachkraefte<br />

einsetzen, haben den Teilnehmern von<br />

ihren Erfahrungen berichtet. So <strong>die</strong> Betreiber<br />

des Restaurants Fürstenfelder, das<br />

Bioland-zertifiziert ist. Dort fand <strong>die</strong><br />

Schulung auch statt. Daneben informierten<br />

zwei Großhändler <strong>die</strong> Anwesenden<br />

über Lieferung und Beschaffung von<br />

Bio-Lebensmitteln. Die Schulung wurde<br />

von der FiBL Projekte GmbH durchgeführt<br />

und richtete sich an Köche und Verantwortliche<br />

in der Verpflegung.<br />

i www.fibl.org<br />

Branchentreff Fischwirtschaft<br />

„Fish international“ ist <strong>die</strong> einzige<br />

deutsche Fachmesse für Fisch und Meeresfrüchte.<br />

Sie gastiert vom 12. bis 14.<br />

Februar 2012 in der Messe Bremen.<br />

Schwerpunkt sind in <strong>die</strong>sem Jahr Fischprodukte<br />

mit regionalem Bezug. Für<br />

Gastronomen ist vor allem der „Fish<br />

Point of Sale“ interessant, wo Konzepte<br />

für System-, Betriebsgastronomie<br />

und Catering vorgestellt werden. Außerdem<br />

demonstrieren Spitzenköche<br />

neue Kochtechniken. Hier bekommen<br />

Gastronomen im Rahmen der „Seafood<br />

Masterclass“ Tipps von Profis. Im Wissensforum<br />

können sich Interessierte ein<br />

Bild von nachhaltiger Fischzucht und<br />

<strong>Zertifizierung</strong> in der Aquakultur machen.<br />

Die Messe findet alle zwei Jahre<br />

statt.<br />

i www.fishinternational.de<br />

Fotos: Thomas Sadler, iStockphoto/GlobalP<br />

6 <strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> s 1/2012


Branchenblick<br />

Tierhaltung: BÖLW<br />

fordert Bekenntnis<br />

Antibiotikagabe in der Tierhaltung – der Bund ökologische<br />

Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) fordert von der Bundesministerin<br />

für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz weitgehende<br />

Änderungen: „Die von Bundesministerin Ilse Aigner vorgestellten<br />

Änderungsvorschläge des Arzneimittelgesetzes reichen<br />

nicht aus, denn sie bekämpfen nicht <strong>die</strong> Ursache für den<br />

hohen Antibiotikaeinsatz in der konventionellen Tierhaltung,<br />

sondern nur <strong>die</strong> Symptome“, stellt Felix Prinz zu<br />

Löwenstein, Vorstandsvorsitzender des BÖLW, fest.<br />

Die Ursache für den massiven Antibiotikaeinsatz<br />

liegt laut Löwenstein in einer industriellen Tierhaltung<br />

mit inakzeptablen Haltungsbedingungen<br />

in immer größeren Beständen, <strong>die</strong> sich zudem regional konzentrieren.<br />

„Es ist höchste Zeit, dass <strong>die</strong> Subventionen für <strong>die</strong><br />

industrielle Tierhaltung gestrichen werden und <strong>die</strong> Agrarstrukturpolitik<br />

so gestaltet wird, dass sie eine Ausdehnung der industriellen<br />

Tierhaltung stoppt“, fordert Löwenstein. „Einmal<br />

mehr <strong>steht</strong> Ministerin Aigner in der Pflicht, zu bekennen, für<br />

welche Art von Landwirtschaft sie <strong>steht</strong>“, sagt Löwenstein.<br />

i www.boelw.de<br />

Frischhaltefolie<br />

aus Molke<br />

Bisher bestehen Frischhaltefolien für Lebensmittel aus fossilen<br />

Rohstoffen. Vom Weltklimarat werden sie als Mitverursacher<br />

für <strong>die</strong> globale <strong>Klima</strong>erwärmung verantwortlich gemacht.<br />

Forscher haben nun ein Verfahren entwickelt, mit dem sich aus<br />

dem Biomaterial Molke Multifunktionsfolien industriell herstellen<br />

lassen. Das kommt nicht nur der Umwelt zugute, sondern<br />

auch Lebensmitteln, <strong>die</strong> mit der neuen Folie verpackt<br />

werden: Die Molkeproteine<br />

verlängern <strong>die</strong> Haltbarkeit<br />

der Nahrungsmittel, <strong>die</strong><br />

Folie ist biologisch abbaubar.<br />

Seit 2008 experimentieren<br />

Wissenschaftler<br />

im Rahmen<br />

des EU-Projekts<br />

„Wheylayer“ mit<br />

Molkeproteinen<br />

für <strong>die</strong> Entwicklung<br />

von Folien.<br />

i www.wheylayer.eu


Aus der Praxis<br />

Nachhaltigkeit konsequent<br />

umgesetzt<br />

Als Bio-Mentor gibt Josef Holzer<br />

seine Erfahrung in der nachhaltigen<br />

Betriebsgastronomie an<br />

interessierte Kollegen weiter<br />

Der Babynahrungshersteller Hipp ist bekannt für eine Nachhaltigkeitsstrategie,<br />

<strong>die</strong> über Bio weit hinausgeht. Seine Betriebsgastronomie<br />

am Standort Pfaffenhofen gilt als Vorzeigemodell, in dem <strong>die</strong><br />

Gesundheit der Mitarbeiter und der Schutz von <strong>Klima</strong> und Umwelt<br />

an erster Stelle stehen. Ein Best Practice zum Nachahmen? Oder eine<br />

ehrgeizige Vision, <strong>die</strong> schnell an den Kostenhürden scheitert?<br />

Ein Betriebsrestaurant, das in puncto<br />

Bio-Wareneinsatz, <strong>Klima</strong>- und Umweltfreundlichkeit<br />

zu Deutschlands<br />

Vorreitern gehört, ist vielleicht etwas moderner.<br />

Lässt der Besucher das repräsentative<br />

Verwaltungsgebäude an der Georg-<br />

Hipp-Straße hinter sich und geht der Nase<br />

nach über das Firmengelände, betritt er<br />

ein Haus, in dessen zweckmäßig eingerichtetem<br />

Speisesaal Hipp vor vielen Jahren<br />

mit der ersten Produktion begonnen<br />

hat. „Die Einrichtung ist schon etwas älter“,<br />

räumt Josef Holzer ein, der <strong>die</strong> Betriebsgastronomie<br />

seit 1992 leitet. „Aber<br />

wir konzentrieren uns bei unseren Investitionen<br />

auf Aspekte, <strong>die</strong> weitaus dringender<br />

sind.“ Dazu gehört zum Beispiel<br />

<strong>die</strong> Anschaffung von wasser- und energieeffizienten<br />

Spülmaschinen mit Wärmerückgewinnung,<br />

<strong>die</strong> Installation von<br />

Sonnenkollektoren zur klimafreundlichen<br />

Stromerzeugung oder auch das neue Warenwirtschaftssystem,<br />

das <strong>die</strong> Herkunft<br />

aller Zutaten mit dem Ziel größtmöglicher<br />

Regionalität erfasst. Eine Einkaufspolitik<br />

der kurzen Wege entspricht der<br />

Philosophie des Familienunternehmens,<br />

das am Standort Pfaffenhofen bereits seit<br />

2001 klimaneutral produziert. Und das<br />

gilt nicht nur für etwa eine Million Babygläser,<br />

<strong>die</strong> täglich das Haus verlassen,<br />

sondern auch für rund 650 Mittagessen,<br />

<strong>die</strong> für <strong>die</strong> Mitarbeiter, eine lokale Kindertagesstätte,<br />

einen Hort und ein Heilpädagogisches<br />

Förderzentrum gekocht<br />

werden.<br />

Kosten sparen – aber richtig<br />

Waren es 2006 noch 50 Prozent Bio-<br />

Anteil, stammen heute nahezu alle Zutaten<br />

des Speise-Planes aus ökologischem<br />

Anbau. Außerdem wird nur noch Fisch<br />

angeboten, der nach den MSC Standards<br />

zertifiziert ist. „Diese Entwicklung war<br />

durchaus von der Geschäftsführung gewollt<br />

und gehört zu den Zielen, <strong>die</strong> im<br />

Rahmen unseres Umweltprogramms gesteckt<br />

wurden“, erklärt Josef Holzer.<br />

„Schon 2003 wurde unsere Küche nach<br />

der EG-Öko-Verordnung zertifiziert. Seither<br />

haben wir Bio immer mehr in unseren<br />

Speise-Plan integriert.“ Rückenwind<br />

„von oben“ ist wichtig, um auf Dauer<br />

nachhaltige Strukturen in der Betriebsgastronomie<br />

umzusetzen. Entscheidend<br />

ist aber auch das Verständnis der Gäste,<br />

<strong>die</strong> das neue Konzept mittragen müssen.<br />

Um Preissteigerungen im Zuge der Bio-<br />

Mehrkosten zu umgehen, reduzierte Josef<br />

Holzer lieber <strong>die</strong> Auswahl. „Unser<br />

Speiseplan ist immer noch reichhaltig,<br />

aber deutlich überschaubarer als früher“,<br />

erklärt er. „Zum Beispiel haben wir <strong>die</strong><br />

Zahl der angebotenen Beilagen verringert.“<br />

Beim Sparen hilft ihm aber auch<br />

<strong>die</strong> direkte Kommunikation mit den Gästen:<br />

Die einen kommen mit mehr, <strong>die</strong> anderen<br />

mit weniger Appetit ins Restaurant.<br />

Indem man ihnen bedarfsgerechte<br />

Portionen anbietet, verringert sich nicht<br />

nur der Abfall, sondern auch <strong>die</strong> Menge<br />

der Zutaten, <strong>die</strong> eingekauft werden müssen.<br />

Mit dem gleichen Ziel wurde eine<br />

Waage angeschafft und am Salatbüffet<br />

aufgestellt. Seither füllen <strong>die</strong> Mitarbeiter<br />

ihre Teller viel bewusster und lassen<br />

deutlich weniger Reste zurückgehen. „Die<br />

Fotos: Hipp GmbH & Co. Vertrieb KG<br />

8 <strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> s 1/2012


Aus der Praxis<br />

Neben den eigenen Mitarbeitern werden<br />

auch ein Kindergarten, ein Kinderhort<br />

und ein Förderzentrum in Pfaffenhofen<br />

mit warmem Essen versorgt<br />

Kennzahlen, an denen sich unser Budget<br />

seit 2009 orientiert, konnten wir auch<br />

2011 wieder einhalten“, freut sich Josef<br />

Holzer. „Das zeigt: 100% Bio ist möglich,<br />

wenn man richtig wirtschaftet.“<br />

Nachhaltigkeit geht alle an<br />

Die mitarbeiterfreundlichen Preise<br />

von durchschnittlich drei Euro pro Mittagessen<br />

setzen allerdings auch eine Bezuschussung<br />

seitens des Arbeitgebers voraus.<br />

Hipp ver<strong>steht</strong> gesunde Ernährung<br />

als Sozialleistung, von denen nicht nur<br />

aktive, sondern auch Rentner und sogar<br />

Familienmitglieder profitieren. Ein innovatives<br />

Speiseplankonzept begleitet <strong>die</strong><br />

Gäste nicht nur gesundheits-, sondern<br />

auch umweltbewusst durch <strong>die</strong> Woche.<br />

Orangefarbene Markierungen haben das<br />

bisherige Ampelsystem abgelöst und kategorisieren<br />

<strong>die</strong> Gerichte nun sowohl<br />

nach ernährungsphysiologischen als auch<br />

nach ökologischen und nachhaltigen Aspekten.<br />

„Einmal Fleisch pro Woche, einmal<br />

Fisch und dazwischen vegetarische<br />

Gerichte, das wäre für Mensch und Natur<br />

optimal“, meint Josef Holzer. „Aber<br />

natürlich wollen wir unsere Mitarbeiter<br />

nicht bevormunden, sondern ihnen einfach<br />

eine Orientierungshilfe geben.“ Dennoch:<br />

Es hat ein Bewusstseinswandel begonnen<br />

im Hause Hipp, der nicht zuletzt<br />

den alljährlich stattfindenden Gesundheitstagen<br />

zu verdanken ist. Auch Regionalität<br />

und Saisonalität – zwei zentrale<br />

Aspekte in Josef Holzers Bio-Küche<br />

– werden dabei regelmäßig thematisiert.<br />

Eine Beschilderung gibt Auskunft über<br />

<strong>die</strong> genaue Herkunft von Salat, Gemüse<br />

und Obst. Und dabei stellt sich manch einer<br />

schon <strong>die</strong> Frage: Müssen es im Winter<br />

wirklich Tomaten von weither sein?<br />

Oder ist ein Krautsalat aus Bayern nicht<br />

doch <strong>die</strong> bessere Wahl?<br />

Transparenz macht Appetit<br />

Seitdem Anfang letzten Jahres <strong>die</strong><br />

neue Kennzeichnung am Büffet eingeführt<br />

wurde, ist <strong>die</strong> Salatnachfrage im<br />

Hipp-Betriebsrestaurant um 700 Kilogramm<br />

gestiegen – und das trotz Ehec-<br />

Krise, <strong>die</strong> ab Mai allerorts für gewaltige<br />

Einbrüche sorgte. Transparenz schafft<br />

scheinbar nicht nur Vertrauen, sondern<br />

weckt auch den Appetit der Gäste. Zusätzlich<br />

zu der Beschilderung im Restaurant<br />

können sich <strong>die</strong> Mitarbeiter im Intranet<br />

über <strong>die</strong> Erzeuger informieren, von<br />

denen <strong>die</strong> Zutaten für das Mittagessen<br />

stammen. Dazu gehört unter anderem das<br />

Franziskuswerk Schönbrunn, eine Einrichtung<br />

für behinderte Menschen aus der Region,<br />

von der <strong>die</strong> Küche mit frischem Salat<br />

und Gemüse versorgt wird. Darüber hinaus<br />

gibt eine Online-Datenbank detailliert<br />

Auskunft über <strong>die</strong> Zusammensetzung<br />

der Speisen und mögliche Zusatzstoffe.<br />

20 Jahre e Demeter Felderzeugnisse<br />

eugn<br />

* 19921<br />

- 2012 *<br />

„So geben wir all denen Sicherheit, <strong>die</strong> auf<br />

Grund von Nahrungsmittelunverträglichkeiten<br />

besonders vorsichtig sein müssen“,<br />

erklärt Josef Holzer. Dieses Allergen-Management<br />

setzt eine gründliche Schulung<br />

der Mitarbeiter und eine enge Zusammenarbeit<br />

mit den Lieferanten voraus.<br />

„Nur wer über Allergien und mögliche<br />

Auslöser informiert ist, kann auf Sonderwünsche<br />

der Gäste verantwortungsvoll<br />

eingehen“, so der Leiter der Betriebsgastronomie.<br />

Claudia Mattuschat<br />

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<br />

Josef Holzer leitet seit 1992 <strong>die</strong><br />

Hipp-Betriebsgastronomie und<br />

ist Mitglied der Bio-Mentoren.<br />

Zu <strong>die</strong>sem ehrenamtlichen Netzwerk<br />

gehören Gastronomen, Küchenchefs<br />

und Betriebsleiter aus<br />

ganz Deutschland, <strong>die</strong> ihre Erfahrung<br />

rund um Bio und Nachhaltigkeit<br />

in der Außer-Haus-<br />

Verpflegung an interessierte<br />

Kollegen weitergeben.<br />

i www.biomentoren.de<br />

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<strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> s 1/2012 9


Aus der Praxis<br />

Ein Schnellimbiss mit<br />

Langzeitwirkung<br />

Das Suppentöpfle in Göppingen ist ein ganz besonderer Schnellimbiss.<br />

Zum einen werden nur biologisch angebaute Lebensmittel verarbeitet;<br />

zum anderen bekommen dort arbeitslose Menschen <strong>die</strong><br />

Chance, sich weiter zu qualifizieren. Das Konzept geht auf.<br />

Lammfans kommen im Suppentöpfle<br />

regelmäßig auf ihre Kosten. Das Fleisch<br />

stammt vom eigenen Hof.<br />

KOMMENTAR<br />

Ein Wagnis war das Suppentöpfle<br />

schon. Bei einer Reise nach Berlin<br />

war Karin Woyta, Geschäftsführerin<br />

der Staufen Arbeits- und Beschäftigungsförderung<br />

gGmbH, auf einen Bio-<br />

Schnellimbiss aufmerksam geworden.<br />

Lange hatte sie <strong>die</strong> Idee in ihrem Kopf hin<br />

und her bewegt. Denn was in der Bundeshauptstadt<br />

gut ankommt, muss nicht<br />

zwangsläufig auch in Göppingen, einer<br />

schwäbischen Kreisstadt mit knapp 60.000<br />

Einwohnern, funktionieren. Im Jahr 2007<br />

eröffnete sie <strong>die</strong>sen ganz besonderen<br />

Schnellimbiss – und wurde schnell für ihren<br />

Mut belohnt. „Das Suppentöpfle ist sofort<br />

angenommen worden“, sagt Woyta.<br />

Suppen und Eintöpfe<br />

kommen an<br />

Mit 50 Essen wurde erst einmal kalkuliert,<br />

doch schnell musste <strong>die</strong> Menge<br />

verdoppelt werden. Mitarbeiter aus den<br />

umliegenden Banken, aus dem Rathaus<br />

und Landratsamt, Pfarrer, Rentner, aber<br />

auch junge Berufstätige gingen und gehen<br />

nun zum Mittagessen in den Bio-Imbiss.<br />

Zwischen 11 und 14 Uhr herrscht<br />

Hochbetrieb. „Manche sagen mir, dass sie<br />

sich dann hinterher richtig satt fühlen<br />

Mindestens zwei verschiedene<br />

Suppen oder Eintöpfe stehen<br />

täglich auf der Karte<br />

und nicht schon wieder nach einer Stunde<br />

Hunger bekommen. Gleichzeitig fühlen<br />

sie sich aber auch nicht so unangenehm<br />

träge.“ Das mag zum einen daran<br />

liegen, dass im Suppentöpfle – wie der<br />

Name schon sagt – vor allem Suppen und<br />

Eintöpfe gekocht, aber auch Salate zubereitet<br />

werden. Zum anderen legt man<br />

in dem Imbiss auch großen Wert auf<br />

Qualität. Alle Zutaten für <strong>die</strong> täglich<br />

frisch gekochten Gerichte kommen aus<br />

dem Bioland-Anbau. Soweit es geht vom<br />

eigenen Bauernhof der Staufen gGmbH,<br />

dem Waldeckhof, der Rest wird von einem<br />

Biolandbetrieb in der Region zugekauft.<br />

Das funktioniert ganz gut: „Am<br />

Anfang war es nicht so einfach, alles in<br />

Es gibt so einige Fördertöpfe, aus denen das Suppentöpfle schöpfen kann.<br />

Das mag dem ein oder anderen sauer aufstoßen. Aber es ist zu kurz gedacht,<br />

bei <strong>die</strong>sem Schnellimbiss nur nach den Zahlen zu schauen. Denn er leistet<br />

mehr, als jeden Mittag hungrigen Geschäftsleuten den Magen zu füllen. Er bietet<br />

vielen jungen, oft alleinerziehenden Frauen <strong>die</strong> Chance, sich weiterzubilden<br />

und auf <strong>die</strong>sem Weg in <strong>die</strong> Arbeitswelt zurückzufinden. Und mehr noch:<br />

Sie lernen dort in der Küche, dass Kochen mehr ist, als ein Fertiggericht in <strong>die</strong><br />

Mikrowelle zu schieben. Sie erleben alte Gemüsesorten und neue Geschmäcker<br />

und sie kommen in den Genuss von Bio-Lebensmitteln. Das Gleiche gilt<br />

auch für <strong>die</strong> vielen Rentner, auch weil <strong>die</strong> Preise moderat sind. Damit steckt<br />

in dem kleinen Imbiss ein Mehrwert, von denen manch gehobenes Bio-Restaurant<br />

nur träumen kann.<br />

In der Küche arbeiten vor allem junge arbeitslose<br />

Frauen, <strong>die</strong> sich damit im Bereich<br />

Gastronomie und Hauswirtschaft weiterbildenKnapp<br />

zehn Prozent der gastronomischen<br />

Betriebe bieten Bio-Lebensmittel an<br />

Bioqualität zu bekommen, aber inzwischen<br />

gibt es ja fast alles.“<br />

Viele Zutaten vom eigenen Hof<br />

Der eigene Waldeckhof bildet übrigens<br />

<strong>die</strong> Grundlage nicht nur des Suppentöpfles,<br />

sondern des ganzen gemeinnützigen<br />

Unternehmens. Dort wurde damit<br />

begonnen, arbeitslose Menschen zu<br />

qualifizieren und wieder für den ersten<br />

Arbeitsmarkt fit zu machen. Ältere Langzeitarbeitslose,<br />

alleinerziehende Frauen,<br />

Migranten, durch Behinderung oder<br />

Krankheit gehandicapte Menschen können<br />

dort <strong>die</strong> Arbeit in der Landwirtschaft,<br />

Tierhaltung, Molkerei und Käserei sowie<br />

im Hofcafe kennen lernen. Der Waldeckhof<br />

ist nicht nur Mitglied bei Bioland,<br />

sondern auch ein zertifizierter Archehof.<br />

Denn dort werden auch alte und gefährdete<br />

Haustierrassen wie Limpurger<br />

Fotos: Isabelle Butschek<br />

10 <strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> s 1/2012


Aus der Praxis<br />

Rinder, ungarische Wollschweine, Bronzeputen<br />

und deutsche Lachshühner gehalten<br />

und gezüchtet. Da viel Fläche für<br />

den Futteranbau benötigt wird, hält sich<br />

der Anbau von eigenem Gemüse in Grenzen.<br />

„Aber wir probieren immer wieder<br />

mal etwas aus. Kürbis oder Mangold zum<br />

Beispiel, und das wird dann im Suppentöpfle<br />

verarbeitet.“ Genauso wie natürlich<br />

<strong>die</strong> eigenen Käse- und Fleischprodukte<br />

– vor allem Lammfans kommen im<br />

Suppentöpfle auf ihre Kosten. So gibt es<br />

an <strong>die</strong>sem Mittag einen indischen Kürbiseintopf<br />

mit Lammeinlage. „Da habe<br />

ich noch etwas Orange und Apfel mit hinein“,<br />

verrät Küchenleiterin Sabine Isemann.<br />

Besondere Gewürze runden das<br />

Gericht ab.<br />

Alles frisch, alles<br />

selbst zubereitet<br />

Geschäftsführerin Karin Woyta<br />

Oft stehen aber auch schwäbische<br />

Gerichte wie etwa Linseneintopf auf der<br />

Karte – gemacht aus den Original Alblinsen.<br />

Soweit es geht, wird übrigens<br />

versucht, alle Speisen so ursprünglich wie<br />

möglich herzustellen, denn von Fertiggerichten<br />

hält Karin Woyta nicht viel.<br />

„Zwar gibt es da inzwischen einiges in<br />

Bioqualität, aber das passt für mich nicht<br />

zusammen. Deswegen wird unsere Brühe<br />

richtig aus dem Knochen gekocht.“<br />

Wichtig ist es dem Team auch, alte Gemüsesorten<br />

zu verwenden und damit den<br />

Kunden ganz besondere Geschmackserlebnisse<br />

zu bieten. So <strong>steht</strong> durchaus<br />

auch Rahmsuppe mit Pastinaken und Petersilienwurzel<br />

auf der Karte. Ein Essen<br />

ist zudem immer komplett vegetarisch.<br />

Gekocht und serviert wird von jungen<br />

Frauen, <strong>die</strong> sich dadurch im Bereich Gastronomie<br />

und Hauswirtschaft qualifizieren<br />

können.<br />

Eine Chance für Arbeitslose<br />

Das alles kommt bei den Besuchern<br />

gut an. Zumal <strong>die</strong> Preise moderat sind: Je<br />

nach Größe der Portion werden etwa<br />

zwischen vier und sechs Euro verlangt.<br />

Ob sich das Suppentöpfle trotzdem finanziert?<br />

„Wir arbeiten nicht wie andere<br />

Betriebe“, sagt Woyta. So bekommt<br />

das gemeinnützige Unternehmen für den<br />

Schnellimbiss etwa wegen der Qualifizierung<br />

von Arbeitslosen verschiedene<br />

Fördergelder aus dem Europäischen Sozialfond,<br />

von der Europäischen Union,<br />

vom Jobcenter und der Agentur für Arbeit.<br />

Wie viel Geld mit dem Suppentöpfle<br />

ver<strong>die</strong>nt wird, kann der Geschäftsführerin<br />

aber trotzdem nicht egal sein.<br />

„Meine Kosten für <strong>die</strong> Miete, Energie, für<br />

das Anleitungspersonal muss ich ja trotzdem<br />

abdecken können.“ Und der Imbiss<br />

läuft immerhin so gut, dass als Nächstes<br />

zusammen mit anderen Trägern ein Cafe<br />

in der Innenstadt geplant ist.<br />

Isabelle Butschek<br />

www.taifun- gastro.de<br />

Die hochwertige Tofu<br />

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EU/Nicht-EU<br />

Landwirtschaft


Im Gespräch mit…<br />

„Wir müssen<br />

mehr aufklären”<br />

Das neue Service-Portal „GV-nachhaltig” will für mehr Nachhaltigkeit<br />

auf deutschen Tellern sorgen. Deshalb bieten <strong>die</strong> Betreiber Gastronomen,<br />

<strong>die</strong> ökologisch korrekte Speisen kochen wollen, ein umfassendes<br />

Angebot. Wir haben darüber mit Felix Hnat, Projektleiter<br />

von „GV-nachhaltig”, gesprochen.<br />

Felix Hnat entwickelt Strategien<br />

für eine nachhaltige Gastronomie.<br />

Das senkt Kosten und Emissionen.<br />

u Warum sollten Gastronomen auf<br />

ein nachhaltiges Angebot umstellen?<br />

y Die Bedürfnisse der Kunden wandeln<br />

sich. Sie wollen gesünder essen und fragen<br />

auch nach vegetarischen und klimafreundlichen<br />

Gerichten. Deswegen kommen<br />

Betriebsleiter immer mehr auf uns<br />

zu, um zu erfahren, wie Nachhaltigkeit<br />

in der Gastronomie umgesetzt werden<br />

kann.<br />

u Können Gastronomen mit einem<br />

nachhaltigen Speisenangebot Kosten<br />

sparen?<br />

y Ja, sie können, indem sie das Fleisch<br />

auf der Speisekarte reduzieren oder<br />

Fleischersatzprodukte verwenden. Ein Kilo<br />

konventionelles Fleisch kostet etwa vier<br />

Euro, konventionelles Soja dagegen nur<br />

1,60 Euro pro Kilo. Soja aus Bio-Anbau<br />

gibt es für 3,50 Euro pro Kilo. Auch das<br />

ist immer noch günstiger als Fleisch.<br />

u Aber Soja ist umstritten. Laut der<br />

Datenbank „i-bio” werden 70 Prozent<br />

der Welterzeugung mit gentechnikveränderten<br />

Sojabohnen erzielt. Auch Ehec<br />

hat Soja ein schlechtes Image beschert.<br />

y Wir müssen deshalb mehr aufklären.<br />

Fast 95 Prozent des importierten Sojas in<br />

Deutschland sind gentechnisch verändert<br />

und werden als Tierfutter verwendet.<br />

Isst der Gast konventionelles Fleisch,<br />

ist es sehr wahrscheinlich, dass er auf<br />

genmanipuliertes Soja beißt. Bei Bio-Produkten<br />

ist Genmanipulation gesetzlich<br />

verboten.<br />

Für mehr Nachhaltigkeit in der Gastronomie<br />

<strong>Was</strong> muss getan werden, damit Speisen nachhaltig werden? Darauf und<br />

auf <strong>die</strong> Frage, wie Nachhaltigkeit in der Gastronomie umgesetzt werden<br />

kann, geben <strong>die</strong> Macher von GV-nachhaltig Antwort. Zusammen mit erfahrenen<br />

Köchen hat Felix Hnat, Projektleiter und Umweltökonom, Strategien<br />

entwickelt, Nachhaltigkeit in der Praxis zu verwirklichen. Experten,<br />

wie <strong>die</strong> Köche Björn Moschinski oder Tino Schmidt, beraten interessierte<br />

Gastronomen zu klimaneutraler Ernährung, Warenkunde bis hin zum Einsatz<br />

von kostengünstigen und fleischlosen Rezepturen. Dazu analysieren<br />

sie nicht nur <strong>die</strong> Speisepläne der Gastrobetriebe, sondern geben auch Tipps,<br />

wie klimaneutrale Gerichte vermarktet werden können – beispielsweise<br />

unter dem Namen „<strong>Klima</strong>essen”. Dass das Konzept aufgeht, macht das Studentenwerk<br />

in Berlin vor. Von täglich 40.000 Gerichten werden etwa 4.000<br />

bis 8.000 <strong>Klima</strong>essen verkauft. Für fleischlose Speisen entwickelten <strong>die</strong><br />

Studenten sogar ein eigenes Logo: www.gv-nachhaltig.de<br />

u Welche Herausforderungen gibt es<br />

bei der Einführung eines nachhaltigen<br />

Angebotes in Geschäftskantinen und<br />

öffentlichen Pflegeeinrichtungen?<br />

y In Pflegeeinrichtungen zählt nicht<br />

der Kundenwunsch, sondern der Preis.<br />

Mit durchschnittlich 2,40 Euro müssen<br />

Frühstück, Mittagessen und Abendbrot<br />

pro Person und Tag finanziert werden. In<br />

Geschäftskantinen ist es leichter, da <strong>die</strong><br />

Gäste zahlungskräftiger sind. In der Regel<br />

sind auch <strong>die</strong> Betriebsleiter von nachhaltigen<br />

Speisen überzeugt, da sie ihren<br />

Betrieben zu einem umweltfreundlichen<br />

Image verhelfen wollen.<br />

u Gibt es Probleme, den Speiseplan<br />

umzustellen?<br />

y Ganz wichtig ist der Preis, das sagen<br />

uns <strong>die</strong> Gastronomen immer wieder. Deshalb<br />

ist es notwendig, möglichst Bio-Lebensmittel,<br />

regionale und saisonale Produkte<br />

einzukaufen. Daneben spielen vor<br />

allem weniger Fleisch und <strong>die</strong> richtige<br />

Lagerhaltung eine große Rolle. Genau darauf<br />

basiert unser Nachhaltigkeitskonzept.<br />

Aber wir wissen auch, dass alle<br />

Punkte meistens nicht gleichzeitig realisierbar<br />

sind. Aus <strong>die</strong>sem Grund bieten wir<br />

In-House-Kochschulungen an und beraten<br />

<strong>die</strong> Gastronomen, wie sie ihre Gäste<br />

über das veränderte Angebot informieren<br />

können.<br />

<br />

Sind Sie neugierig geworden, wie<br />

Nachhaltigkeit in der Gastronomie<br />

umgesetzt werden kann?<br />

Der kulinarische Leitfaden „Vegetarisch<br />

für Profis” gibt einen<br />

Einblick mit Praxisbeispielen, Rezepturen<br />

und praktischen Tipps.<br />

Sie können ihn kostenlos per<br />

E-Mail bestellen unter:<br />

info@gv-nachhaltig.de<br />

Bitte geben Sie Ihren vollständigen<br />

Namen und Ihre Adresse<br />

an. (Hinweis: Die Daten werden<br />

ausschließlich für den Versand<br />

der Broschüre verwendet und<br />

nicht an Dritte weitergegeben.)<br />

Foto: Felix Hnat<br />

12 <strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> s 1/2012


Am Puls der Zeit<br />

Trauerspiel<br />

Schulverpflegung<br />

Foto: Anja Schuchardt<br />

München ist grün – grüne Parkanlagen, grünes Engagement. München<br />

ist so grün, dass <strong>die</strong> Stadträte beschlossen, <strong>die</strong> Stadt Bio-zertifizieren<br />

zu lassen. Das wurde 2007 umgesetzt. <strong>Was</strong> dabei auf der<br />

Strecke blieb, ist, für gesundes Essen in den städtischen Einrichtungen<br />

wie Altenheimen oder Schulen zu sorgen. Eine Ursachensuche.<br />

Hoch oben über dem Marienplatz<br />

thronen <strong>die</strong> Stadtväter Münchens.<br />

Einer von ihnen ist Hep Monatzeder,<br />

3. Bürgermeister und Grünen-Politiker.<br />

Auf seiner Website gibt er sich als<br />

umweltbewusster, ökologisch verantwortungsvoller<br />

Mensch. Da ist <strong>die</strong> Rede<br />

von Stadtökologie, Nachhaltigkeit und<br />

<strong>Klima</strong>schutz. Themen, mit denen sich<br />

auch <strong>die</strong> Landeshauptstadt gerne<br />

schmückt.<br />

Das Engagement für ein grünes<br />

Image der Stadt ist inzwischen knapp<br />

sechs Jahre alt. Damals wurden <strong>die</strong> Ziele<br />

ehrgeizig gesteckt: Bio lautete das Credo<br />

der Stadt – mindestens zehn Prozent der<br />

in städtischen Einrichtungen verwendeten<br />

Lebensmittel sollten Produkte aus<br />

ökologischem Landbau sein. <strong>Was</strong> davon<br />

umgesetzt wurde? So gut wie nichts, das<br />

bestätigt auch Monatzeder. Außer den<br />

Köchen in der Rathauskantine verarbeiten<br />

<strong>die</strong> Mitarbeiter in den städtischen<br />

Einrichtungen fast nur konventionelle<br />

Lebensmittel.<br />

Dabei lief das Projekt gesunde Ernährung<br />

mit Bio-Lebensmitteln gut an.<br />

Zusammen mit den Machern des Tollwood-Festivals<br />

startete <strong>die</strong> Stadt ein Leitprojekt<br />

und führte an Schulen und Kindergärten<br />

Bio-Lebensmittel ein. Gesponsert<br />

wurde <strong>die</strong> Aktion von 32 Paten, Unternehmen,<br />

<strong>die</strong> sich bereit erklärten, <strong>die</strong><br />

Kosten für zwei Jahre zu übernehmen.<br />

Mehr ist daraus nicht geworden, denn es<br />

gibt weder eine Quote noch aktuelle Zahlen<br />

über <strong>die</strong> Verwendung von Bio-Lebensmitteln<br />

in den 38 Münchner Schulmensen.<br />

Bio? Zu teuer!<br />

Die Ursache für das Desinteresse an<br />

Bio-Produkten in den städtischen Kantinen<br />

sind laut Monatzeder aber <strong>die</strong> Betreiber.<br />

Sie scheuen sich vor steigenden<br />

Kosten, wenn sie Bio-Lebensmittel verkochen.<br />

Ein Gutachten, das im Herbst<br />

2011 in Auftrag gegeben wurde, soll <strong>die</strong>se<br />

Annahme bestätigen – Kosten 20.000<br />

Euro. Erschwerend kommt hinzu, dass in<br />

den Pachtverträgen nicht vorgeschrieben<br />

ist, Bio-Lebensmittel zu verarbeiten.<br />

Der Bürgermeister weiß das und fordert<br />

Seit 2007 ist München Bio-zertifiziert.<br />

Der Anteil von Bioprodukten in städtischen<br />

Einrichtungen liegt aber immer<br />

noch weit unter zehn Prozent.<br />

deshalb: „Wir brauchen eine Mischung<br />

aus Selbstverpflichtung und sanftem<br />

Zwang, um das umzusetzen.” Damit <strong>steht</strong><br />

er jedoch weitgehend allein, denn der<br />

rote Stadtrat unterstützt <strong>die</strong>se Forderung<br />

nicht.<br />

Monatzeder lässt sich dadurch aber<br />

nicht entmutigen und hofft auf <strong>die</strong> Unterstützung<br />

durch Verbündete. Seine Mitarbeiter<br />

suchen nach engagierten Schulrektoren<br />

und Köchen, <strong>die</strong> von Bio-Lebensmitteln<br />

als unverzichtbaren Baustein<br />

einer gesunden Ernährung überzeugt<br />

sind. „Es ist mühsam, aber wir haben keine<br />

andere Chance, als an <strong>die</strong> Freiwilligkeit<br />

zu appellieren”, bedauert er. Ein Beschluss<br />

auf Bundesebene könnte den Einsatz von<br />

Bio-Lebensmitteln in öffentlichen Einrichtungen<br />

schneller vorantreiben, bestätigt<br />

Monatzeder. Bis jetzt gibt es den<br />

nicht. Immerhin fand Ende November<br />

2011 eine Anhörung im Bundestag statt,<br />

in denen Experten <strong>die</strong> Vorteile einer<br />

hochwertigen Schulverpflegung darstellten.<br />

Das lässt hoffen.<br />

Christiane Manow-Le Ruyet<br />

„Für mehr Bio-Lebensmittel in den städtischen<br />

Kantinen brauchen wir sanften<br />

Zwang”. Dem grünen Bürgermeister fehlt<br />

Unterstützung im Stadtrat.<br />

KOMMENTAR<br />

Übergewicht plagt Kinder<br />

Gesunde Ernährung ist nicht nur an Münchner Schulen nötig, <strong>die</strong> Zahlen<br />

des Robert Koch-Instituts belegen <strong>die</strong>s. Demnach ist jedes sechste<br />

Kind in Deutschland von Übergewicht geplagt. Da wird es höchste Zeit,<br />

etwas für das Ernährungsbewusstsein in den Schulen zu tun. Aber nicht<br />

nur dort, auch in städtischen Einrichtungen wie Altenheimen sollte auf<br />

biologische Lebensmittel Wert gelegt werden. Angesichts des hohen Kostendrucks<br />

ist das für Pächter von Schul- und Heimkantinen kein leichtes<br />

Unterfangen, qualitativ hochwertiges Essen zu einem günstigen Preis<br />

anzubieten. Allerdings: Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg, es muss<br />

eben angegangen werden, auch wenn es nicht einfach ist.<br />

<strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> s 1/2012 13


Am Puls der Zeit<br />

WiLD und einzigartig<br />

Essbare Wildpflanzen liegen voll im Trend – auch in der Gastronomie.<br />

Köche lassen sich von der Geschmacksvielfalt zu neuen Rezepten<br />

inspirieren und setzen auf <strong>die</strong> optischen Reize der Gewächse.<br />

Zu haben sind <strong>die</strong> Pflanzen im Bio-Großhandel, viele Profis gehen<br />

aber auch selbst auf <strong>die</strong> Suche. Weiterbildungen und Literatur<br />

machen den Einstieg ins Wildpflanzen-Sammeln leicht.<br />

Jürgen Andruschkewitsch, Inhaber<br />

des Bioland-Restaurants Rose in<br />

Vellberg-Eschenau, geht jeden Tag<br />

für etwa eine Stunde raus in <strong>die</strong> Natur<br />

und sammelt Wildkräuter und -früchte.<br />

Meistens kommt er mit Scharbockskraut,<br />

Huflattich, Schlüssel- und Kornblumen,<br />

Fichtenspitzen zurück oder Schlehen und<br />

Hagebutten im Winter. Aus den Blättern<br />

des Scharbockskrauts, <strong>die</strong> im März und<br />

April bis zur Blüte gesammelt werden<br />

können, kreiert der Bio-Spitzenkoch<br />

Wildkräutersalate oder backt <strong>die</strong> jungen,<br />

Brennnessel<br />

an grünen Spargel erinnernden Huflattichblätter<br />

im Teig aus für Vorspeisen. Aus<br />

Wald- oder Wiesenschlüsselblumen<br />

macht er Schlüsselblumen-Krapfen oder<br />

Huflattichblüten-Parfaits als Dessert.<br />

„Ich sammle aus Leidenschaft Wildpflanzen.<br />

Durch <strong>die</strong> Geschmacksvielfalt<br />

ist es interessant, mit <strong>die</strong>sen Zutaten zu<br />

arbeiten, und <strong>die</strong> Küche wird noch vielseitiger.<br />

Außerdem bietet das Sammeln<br />

einen guten Ausgleich zum Fulltime-Job“,<br />

erklärt der experimentierfreudige Bio-<br />

Spitzenkoch.<br />

Einzigartiger Geschmack<br />

Er schätzt den eigenen Charakter von<br />

Wildkräutern und -früchten. „Das Faszinierende<br />

an Wildkräutern ist, dass sie<br />

nicht züchterisch verändert sind. Sie<br />

schmecken so, wie <strong>die</strong> Natur sie kreiert<br />

hat. Zum Beispiel der scharfe Geschmack<br />

einer Brunnenkresse ist unvergleichlich.“<br />

Aber wenn Wildkräuter auf der Speisekarte<br />

angeboten werden, muss der Küchenchef<br />

sicher sein, was er tut. Er muss<br />

sich auskennen. Andruschkewitsch empfiehlt<br />

deshalb seinen Kollegen, <strong>die</strong> verwendeten<br />

Wildpflanzen genau bestimmen<br />

zu können, um Verwechslungen mit<br />

ähnlichen oder giftigen Pflanzen auszuschließen.<br />

Angeeignet hat er sich sein Wissen<br />

vor 30 Jahren – in erster Linie auf eigene<br />

Faust über entsprechende Literatur<br />

und Seminare bei Kräuterexperten. Natürlich<br />

aber hat er selbst gesammelt und<br />

mit Wildkräutern und -blumen viel experimentiert.<br />

Herausgekommen sind dabei<br />

kreative Rezepte, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Geschmacks -<br />

sinne überraschen. Das wissen auch seine<br />

Gäste zu schätzen, „<strong>die</strong> warten regelrecht<br />

darauf, wenn es im Frühjahr wieder<br />

richtig losgeht.“<br />

Saisonales Angebot<br />

Da Wildkräuter nicht gezüchtet werden,<br />

schwankt das jahreszeitliche Ange-<br />

Fotos: Pixelio/Erika Hartmann, Pixelio/Sven Klinkow, Pixelio/Uschi Dreiucker,<br />

Bioland-Restaurant Rose, Eschenau<br />

14 <strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> s 1/2012


Am Puls der Zeit<br />

REZEPT<br />

Schlüsselblumen-Krapfen an Vanille-Sahne-Soße<br />

mit Huflattichblüten-Parfait<br />

■ Schlüsselblumen-Krapfen<br />

Für den Ausbackteig 100 g Dinkelvollkornmehl, ca. 1/8 l<br />

Weißwein, 1/2 TL Kuzu gut miteinander verrühren. 250 g ungehärtetes<br />

Bio-Pflanzenfett in einem flachen Topf oder einer<br />

Fritteuse zerlaufen lassen und erhitzen, darf aber nicht<br />

rauchen. Die Schlüsselblumenblüten durch den Teig ziehen<br />

und im schwimmenden Fett ausbacken.<br />

■ Huflattichblüten-Parfait<br />

4 Eigelb im <strong>Was</strong>serbad mit 3 cl Huflattichblütensirup warm<br />

aufschlagen, vom <strong>Was</strong>serbad nehmen und kalt schlagen. 300<br />

ml geschlagene Sahne und 1 kleine Handvoll Blütenblätter<br />

unter <strong>die</strong> Masse heben und in eine Form füllen. Im Gefrierschrank<br />

6 Stunden frieren.<br />

■ Vanille-Sahne-Soße<br />

4 Eigelb mit 120 g Roh-Rohr-Zucker<br />

schaumig rühren, 4 g Vanillepulver<br />

und 2 g Mondamin hinzugeben. 500 ml<br />

Sahne aufkochen und in <strong>die</strong> Masse einrühren.<br />

Diese Masse im <strong>Was</strong>serbad zur<br />

Rose abziehen (so lange rühren, bis eine<br />

cremige Masse entstanden ist).<br />

Wildkräuter-Rezept von<br />

Anleitung „Zur Rose abziehen“: Auf<br />

Bio-Spitzenkoch Jürgen<br />

eine schaumig gerührte Eimasse gibt man<br />

Andruschkewitsch<br />

unter ständigem Rühren heiße Milch. Der<br />

Topf wird dann nochmal auf den Herd gezogen.<br />

Jetzt rührt man <strong>die</strong> Masse langsam mit einem Holzlöffel,<br />

bis sie anfängt zu stocken. Wenn <strong>die</strong> Masse den Rücken<br />

des Holzlöffels überzieht und man darauf bläst, muss eine Rose<br />

entstehen.<br />

Zwei weitere Wildkräuter-Rezepte finden Sie im Rezeptteil auf Seite 26.<br />

bot stark. Das gilt für das Selber-Sammeln<br />

ebenso wie für das wachsende Angebot<br />

von Wildpflanzen beim Bio-Großhandel.<br />

„Wildkräuter werden bei uns stark<br />

nachgefragt, wir reagieren mit einem entsprechenden<br />

Angebot, das jedoch saisonal<br />

unterschiedlich ausfällt. Im Sommer<br />

2011 hatten wir zum Beispiel eine essbare<br />

Wildblumenmischung im Angebot, mit<br />

Blüten von Kapuzinerkresse, Gänseblümchen<br />

und Borretsch. Die Nachfrage war<br />

so groß, dass der Artikel recht schnell vergriffen<br />

war“, bestätigt Anja Braun, Kundenbetreuerin<br />

von Epos Biopartner Süd<br />

in Pliening/Landsham. Küchenchefs, <strong>die</strong><br />

nicht selber sammeln gehen, aber Wildkräuter<br />

in ihre Speisekarte einplanen<br />

möchten, empfiehlt sie, sich mit ihrem<br />

Groflhändler frühzeitig in Verbindung zu<br />

setzen. Damit <strong>die</strong> gewünschte Menge<br />

auch verfügbar ist.<br />

Kaiserschmarrn oder Kuchen. Entgegen<br />

dem allgemeinen Glauben sind Vogelbeeren<br />

nicht giftig. Brennnesselsamen schmecken<br />

in einer Panade oder karamellisiert<br />

zu Süßspeisen. Und <strong>die</strong> falsche Wildsuppe,<br />

eine Spitzwegerichsuppe, hat was von<br />

Champignons. <strong>Was</strong> gerade wächst, wird<br />

verarbeitet. Hecht-Heusinger ist überzeugt:<br />

„Wildkräuter liegen im Trend, sind<br />

aber auch erklärungsbedürftig. Interessierten<br />

Gästen geben unsere geschulten<br />

Mitarbeiter gerne Auskunft über <strong>die</strong> verwendeten<br />

Wildpflanzen. Wer möchte,<br />

kann sich in unserem Garten <strong>die</strong> Wildkräuter<br />

anschauen, <strong>die</strong> wir dort zur Demonstration<br />

angebaut haben.“<br />

Wer suchet, der findet<br />

Ihr Wissen und Erfahrung im Umgang<br />

mit Wildpflanzen mündete 2010 in einem<br />

Konzept zum IHK-zertifizierten<br />

Lehrgang zum Wild-Kräuter-Koch, das<br />

Heusingers zusammen mit Spitzenkoch<br />

Jean-Marie Dumaine, Wildpflanzenexperte<br />

Steffen Fleischhauer und der Kräuterpädagogin<br />

Karin Holleis entwickelten.<br />

Die 40-stündige Weiterbildung befähigt<br />

<strong>die</strong> Absolventen, ausschließlich Köche,<br />

Wildpflanzen zu erkennen, zu sammeln<br />

und zu verarbeiten. Im Juni 2010 haben<br />

erstmalig 16 Köche aus dem Fichtelgebirge<br />

an der Weiterbildung teilgenommen.<br />

Ein weiterer Ausbildungszyklus ist<br />

angedacht. Über den Bundesverband Dehoga<br />

bietet auch Andruschkewitsch<br />

Wildkräuter-Kurse für Kollegen an. Dann<br />

heißt es zuerst: Raus in <strong>die</strong> Natur zum<br />

Sammeln. So lernen <strong>die</strong> Köche <strong>die</strong> Pflanzen<br />

kennen, <strong>die</strong> sie anschließend in der<br />

Küche verarbeiten.<br />

Eva Reichert<br />

Lust auf Neues<br />

Lust, mit Wildpflanzen zu experimentieren,<br />

hatten auch Jutta Hecht-Heusinger<br />

und ihr Mann Roland Heusinger. Sie ist Inhaberin<br />

des Wildkräuter-Hotels Schönblick<br />

in Fichtelberg und er dort Küchenmeister.<br />

Die beiden sind <strong>die</strong> Initiatoren des<br />

Vereins „Essbares Fichtelgebirge“ und haben<br />

sich das Ziel gesetzt, <strong>die</strong> Wildpflanzenvielfalt<br />

ihrer Heimat für ein breites Publikum<br />

erlebbar zu machen. „Unsere Gäste<br />

kommen heute gezielt wegen der Wildkräuter-Vielfalt<br />

zu uns“, sagt Hecht-Heusinger.<br />

So schmücken eingelegte Bärlauchknospen<br />

oder Hopfensprossen sowie<br />

Wildkräuter-Chutneys etwa aus Fetthenne<br />

<strong>die</strong> Brotzeitteller. Kan<strong>die</strong>rte Vogelbeeren<br />

wandern anstelle von Rosinen in den<br />

Weiterbildungsmöglichkeiten (Auswahl)<br />

■ www.dehoga-akademie.de (Dehoga-Akademie in Bad Überkingen)<br />

■ www.eschenau-rose.de (Individuelle Kurse mit Bio-Spitzenkoch<br />

Jürgen Andruschkewitsch)<br />

■ www.essbares-fichtelgebirge.de (IHK-Weiterbildung Wild-Kräuter-Koch)<br />

■ www.gundermann-akademie.com (Gundermannschule,<br />

Ausbildung zum Kräuterpädagogen)<br />

Bezugsquellen (Auswahl)<br />

■ www.bio-partner.de EPOS Bio Partner Süd (Bio-Großhandel, Landsham)<br />

■ www.essbare-landschaften.de (EU-Bio, Süderholz)<br />

■ www.wild-ess-kraut.de (Demeter, Wildsammlung, Braunschweig)<br />

■ www.wilde-kost.de (Bioland, Wildsammlung) Liefergebiet Schleswig-Holstein und Hamburg<br />

■ www.essbare-wildpflanzen.de (Übersicht von Anbauern oder<br />

Wildkräutersammlern)<br />

<strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> s 1/2012 15


Schwerpunkt<br />

<strong>Klima</strong>schutz in<br />

der Gastronomie<br />

Strom, CO 2 sparen und nachhaltig wirtschaften – das wollen viele<br />

Unternehmen. Wenn sie es wirklich ernst nehmen, können sie ihre Betriebe<br />

klimazertifizieren lassen und sich damit verbindlich verpflichten,<br />

Emissionen zu vermeiden und <strong>die</strong> Umwelt zu schonen. Eine<br />

gute Idee mit einem Haken: Gesetzliche Standards gibt es nicht, jede<br />

<strong>Zertifizierung</strong>sstelle hat ein eigenes Bewertungsverfahren.<br />

Nachhaltigkeit ist in Mode. Zahlreiche<br />

Firmen und Betriebe überlegen,<br />

sich als umweltbewusstes Unternehmen<br />

am Markt zu positionieren,<br />

auch in der Gastronomie. Manche sind<br />

schon weiter und haben eigene Labels<br />

entwickelt. So beispielsweise <strong>die</strong> Compass<br />

Group, zu dem der deutsche Betriebsrestaurant-Betreiber<br />

Eurest gehört.<br />

Damit will der Konzern sein nachhaltiges<br />

Handeln unterstreichen. Die Ziele für<br />

das umweltfreundliche Wirtschaften legte<br />

das Unternehmen selbst fest. Es wird<br />

beispielsweise veranschlagt, wie viele Bio-<br />

Produkte bei der Herstellung von Speisen<br />

eingesetzt oder wie Emissionen verringert<br />

werden können. Eine gesetzliche<br />

Richtlinie gibt es jedoch nicht.<br />

Wer nicht ein eigenes Label entwickeln<br />

möchte, kann sich auch klimazertifizieren<br />

lassen. Für <strong>die</strong> Gastronomie und<br />

Lebensmittelherstellung prüft das <strong>die</strong><br />

<strong>Zertifizierung</strong>sstelle Abcert seit 2008. Ein<br />

Jahr früher ging Agra-Teg mit <strong>die</strong>sem Angebot<br />

an den Start. Bei CO 2OL <strong>steht</strong> <strong>die</strong><br />

<strong>Klima</strong>-<strong>Zertifizierung</strong> seit 1998 auf dem<br />

Programm. Die drei sind unabhängige<br />

Unternehmen und am Markt etabliert.<br />

Aber auch sie unterliegen keiner gesetzlichen<br />

Regelung, weder auf Bundes- noch<br />

auf EU-Ebene.<br />

Das ist der Grund, weswegen <strong>die</strong> Bewertungskriterien<br />

für <strong>die</strong> <strong>Klima</strong>-<strong>Zertifizierung</strong><br />

unterschiedlich ausfallen und damit<br />

schwer vergleichbar sind. Einzig und<br />

allein <strong>die</strong> Schritte dorthin – Bilanzierung,<br />

Reduzierung des Co 2<br />

-Ausstoßes und Ausgleichszahlungen<br />

ähneln – sich. Die Kosten<br />

für <strong>die</strong> <strong>Zertifizierung</strong> sind abhängig<br />

von der Unternehmensgröße und liegen<br />

bei 1.000 bis mehrere 1.000 Euro.<br />

Schritt 1: CO 2 bilanzieren<br />

Die CO 2-Bilanz führt alle Daten über<br />

den Engergie -und <strong>Was</strong>serverbrauch, <strong>die</strong><br />

Gebäudeemissionen, <strong>die</strong> Arbeitswege der<br />

Mitarbeiter sowie <strong>die</strong> Transportfahrten<br />

auf. Auch das Müllkonzept, bei dem <strong>die</strong><br />

verwendete Verpackung berücksichtigt<br />

wird, spielt eine Rolle. Da <strong>die</strong> Standards<br />

für <strong>die</strong> Bewertung fehlen, können <strong>die</strong> Betriebe<br />

unterschiedliche Werte in <strong>die</strong> Bilanz<br />

einbringen. Dazu zählen beispielsweise<br />

<strong>die</strong> Pauschalen für Emissionen, <strong>die</strong><br />

durch bestimmte Verpackungsmaterialien<br />

entstehen. Abcert, Agra-Teg und<br />

Fotos: (Hintergrund) iStockphoto/Thaut Images, Aramark,<br />

iStockphoto/Elena Sedova, iStockphoto/suzannmeer<br />

16 <strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> s 1/2012


Schwerpunkt<br />

CO 2 OL haben sich bei der Entwicklung<br />

der Richtlinien unter anderem an den Daten<br />

des Weltklimarats und des Öko-Instituts<br />

orientiert.<br />

Schritt 2: CO 2 reduzieren<br />

Größtes Einsparpotenzial liegt bei<br />

Strom und Transport. Wieviel eingespart<br />

wird, wenn Unternehmen Öko-Strom<br />

oder -Gas benutzen, hängt von der Bewertung<br />

der jeweiligen <strong>Zertifizierung</strong>sstelle<br />

ab. Selbst wenn Strom als klimaneutral<br />

verkauft wird, kann es sein, dass<br />

ihn <strong>die</strong> <strong>Zertifizierung</strong>sstelle nicht als vollkommen<br />

klimaneutral anerkennt. Grund<br />

ist, auch indirekte Emissionen werden berücksichtigt.<br />

Sie entstehen bei der Bereitstellung<br />

von Strom und variieren je<br />

nach Stromanbieter.<br />

Abcert verlangt von einem Betrieb,<br />

<strong>die</strong> Hälfte des CO 2-Gesamtausstoßes innerhalb<br />

von 20 Jahren einzusparen. Mit<br />

welchen Maßnahmen, bleibt den Unternehmen<br />

selbst überlassen. Mindestens<br />

2,5 Prozent des CO 2-Anteils müssen es<br />

aber pro Jahr sein, ausgehend von der<br />

vorherigen Bilanz. Vorangegangene Maßnahmen,<br />

mit denen nachweislich CO 2<br />

eingespart wurde, werden berücksichtigt.<br />

Dazu gehört unter anderem, umweltfreundliche<br />

Verpackungen zu verwenden.<br />

Spart ein Unternehmen in einem Jahr<br />

beispielsweise fünf Prozent seiner Emissionen,<br />

ist es für das nächste Jahr freigestellt.<br />

Bei Agra-Teg verpflichtet sich der Betrieb,<br />

ein Minderungskonzept zu erstellen.<br />

Die darin festgelegten Maßnahmen<br />

zur CO 2 -Reduzierung müssen <strong>die</strong> Mitarbeiter<br />

einhalten. „Durch Erhöhung des<br />

Anteils von Bioprodukten, Austausch von<br />

stromintensiven Geräten und Wechsel<br />

des Stromanbieters bis hin zu Veränderungen<br />

in der Betriebslogistik sparen Betriebe<br />

im ersten Jahr rund zehn Prozent<br />

ihrer CO 2 -Emissionen ein“, erklärt Marco<br />

Lange, Projektleiter des Labels „Stop<br />

Climate Change” bei Agra-Teg.<br />

Schritt 3: CO 2 kompensieren<br />

Für unvermeidbare Emissionen veranschlagen<br />

Agra-Teg und CO 2OL Ausgleichszahlungen.<br />

Zwischen elf Euro und<br />

18 Euro pro Tonne CO 2 zahlt ein zertifiziertes<br />

Unternehmen bei Agra-Teg. Die<br />

Summe hängt vom jeweiligen <strong>Klima</strong>schutzprojekt<br />

ab. Die <strong>Zertifizierung</strong>sstelle<br />

erkennt nur Projekte an, <strong>die</strong> in regenerative<br />

Energien investieren und größtenteils<br />

mit dem international anerkannten<br />

Prädikat „Gold Standard” ausgezeichnet<br />

sind.<br />

Auch CO 2OL listet <strong>Klima</strong>schutzprojekte,<br />

<strong>die</strong> das Label „Gold Standard” tragen.<br />

„Wir haben uns aber auf Aufforstungprojekte<br />

spezialisiert, <strong>die</strong> von CO 2OL<br />

zum Teil selbst betreut werden“, sagt Julia<br />

Daniel, operative Abteilungsleiterin<br />

des Unternehmens. Die Höhe der Kompensationsabgabe<br />

liegt zwischen acht<br />

und dreizehn Euro pro Tonne CO 2.<br />

Abcert hingegen verzichtet auf Ausgleichszahlungen.<br />

„Wir sehen <strong>die</strong> Kompensation<br />

kritisch. Es ist schwierig, <strong>die</strong><br />

Christian Köber leitet das erste klimaneutrale<br />

Betriebsrestaurant in der Bauerfeind<br />

AG, das von Aramark betrieben wird. Das<br />

Restaurant ist seit Frühjahr 2011 mit dem<br />

<strong>Klima</strong>-Siegel "Stop-Climate-Change" von<br />

Agra-Teg zertifiziert.<br />

Effizienz von Projekten langfristig zu beurteilen.<br />

Das Unternehmen soll lieber<br />

Geld in Maßnahmen zur CO 2-Einsparung<br />

investieren, beispielsweise in den Wechsel<br />

zum Ökostromanbieter”, meint Norbert<br />

Lennartz, Auditor bei Abcert.<br />

Fazit<br />

Zertifizierte Unternehmen aus Gastronomie,<br />

Lebensmittelhandel und -herstellung:<br />

Catering-Unternehmen:<br />

■ tegut...bankett (CO 2 OL)<br />

■ bewegtespeisen (Abcert)<br />

■ Aramark (Agra-Teg)<br />

■ Biodirekt (Agra-Teg)<br />

Lebensmittelhandel:<br />

■ Kornhaus, Naturkostladen (Agra-Teg)<br />

■ Bio Emma, Naturkostladen (Agra-Teg)<br />

■ Bio Tropic, Gemüsefachhandel (Agra-Teg)<br />

■ Ökoland, Wurstfachhandel (Agra-Teg)<br />

■ Die Regionalen, Naturkostgroßhändler (Agra-Teg)<br />

Lebensmittelhersteller:<br />

■ Springer Bio-Backwerk (Agra-Teg)<br />

■ Voelkel, Naturkostsäfte (Agra-Teg) Stand Januar 2012<br />

Bis jetzt steckt <strong>die</strong> <strong>Klima</strong>-<strong>Zertifizierung</strong><br />

noch in den Kinderschuhen. Solange<br />

es noch keine verbindlichen gesetzlichen<br />

Standards gibt, ist es schwierig, <strong>die</strong><br />

einzelnen Labels zu vergleichen - vor allem<br />

für Verbraucher und Kunden. Das<br />

lässt Platz für Wildwuchs unter den Siegeln<br />

und nicht ernst gemeinten <strong>Klima</strong>-<br />

Schutz-Ambitionen. Bisher nutzen vor<br />

allem Caterer und Lebensmittelhersteller<br />

<strong>Klima</strong>-<strong>Zertifizierung</strong>en, um sich frühzeitig<br />

im Markt zu positionieren. Kleinere<br />

Gastronomie-Betriebe sind da eher <strong>die</strong><br />

Ausnahme. Ein wirtschaftlicher Erfolg<br />

wird sich aber sicher erst langfristig einstellen.<br />

Anja Schuchardt<br />

Weiterführende Infos:<br />

i www.abcert.de<br />

i www.stop-climate-change.de<br />

i www.co2ol.de<br />

<strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> s 1/2012 17


Schwerpunkt<br />

<strong>Klima</strong>zertifizierung –<br />

gut für`s Gewissen?<br />

Nur wenige Gastronomiebetriebe in Deutschland haben sich bis jetzt<br />

<strong>Klima</strong>zertifizieren lassen, zu teuer und aufwändig ist <strong>die</strong> <strong>Zertifizierung</strong>.<br />

Ein Berliner Catering-Unternehmer unterwarf, als einer der ersten,<br />

seinen Betrieb den Auflagen. Ein Engagement, das sich nur langfristig<br />

auszahlt.<br />

Klaus Helbig ist ein Macher. Er ist<br />

Chef von „bewegtespeisen” und<br />

der Gartenwirtschaft „Süden” in<br />

Zirka zehn Tonnen CO 2 generiert der Betrieb von<br />

Biergarten und Catering-Unternehmen pro Jahr<br />

Unvermeidbare Emissionen<br />

werden bei Agra-Teg und<br />

CO 2<br />

OL mit Ausgleichszahlungen<br />

in beispielsweise <strong>Klima</strong>schutzprojekte<br />

kompensiert.<br />

Berlin. Und er hat sein Unternehmen <strong>Klima</strong>zertifizieren<br />

lassen – aus Überzeugung:<br />

„Das ist das Einzige, das hilft, unseren<br />

CO 2 -Ausstoß zu reduzieren”, sagt<br />

er bestimmt. Helbig will damit einen Beitrag<br />

leisten, <strong>die</strong> Erde für künftige Generationen<br />

zu erhalten, eben auch für seine<br />

Kinder. Seit der <strong>Zertifizierung</strong> durch<br />

<strong>die</strong> Öko-Kontroll-Stelle Abcert senkt der<br />

Catering-Unternehmer kontinuierlich <strong>die</strong><br />

Emissionen.<br />

Helbig ver<strong>steht</strong> das <strong>Klima</strong>siegel als<br />

Provokation. „Die Leute fragen nach, was<br />

das Siegel bedeutet.“ Ganz klar, er erklärt<br />

gerne, dass es nicht nur darum geht,<br />

Speisen und Getränke aus biologisch gewachsenen<br />

Produkten herzustellen, sondern<br />

den CO 2 -Ausstoß zu minimieren.<br />

Dafür hat Helbig seinen Betrieb auf Ökostrom<br />

umgestellt und sich ein schadstoffarmes<br />

Auto gekauft. Er scheute keinen<br />

Aufwand und entwickelte sogar sein<br />

eigenes „Emissions-Vermeidungs-Konzept”,<br />

legte einen Kompost an, kaufte klimaneutrale<br />

Verpackungen und Second-<br />

Hand-Geräte.<br />

Fotos: Fotos: (Hintergrund) iStockphoto/Thaut Images, ForestFinance, Anja Schuchardt<br />

18 <strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> s 1/2012


Schwerpunkt<br />

HALLE 7 · STAND 719<br />

Auch <strong>die</strong> Anfahrtswege der Mitarbeiter<br />

gehen in <strong>die</strong> CO 2 -Bilanzierung mit ein<br />

<strong>Klima</strong>zertifizierung noch<br />

in Kinderschuhen<br />

„Es geht nicht nur darum, mit<br />

Bio-Produkten zu kochen.“<br />

Das <strong>Klima</strong>siegel gehört für<br />

Klaus Helbig dazu.<br />

Auf <strong>die</strong> Idee, seinen Betrieb zertifizieren<br />

zu lassen, kam Helbig 2008. Da<br />

lernte er den Vorstand der Öko-Kontrollstelle<br />

Abcert, Friedrich Lettenmeier, kennen.<br />

Damals standen <strong>die</strong> Richtlinien für<br />

<strong>die</strong> <strong>Zertifizierung</strong> noch nicht fest. Helbig<br />

entschloss sich kurzerhand, zusammen<br />

mit Abcert das Verfahren zur <strong>Klima</strong>zertifizierung<br />

zu entwickeln.<br />

Die Vorgaben sahen vor, Töpfe, Tische,<br />

Stühle – eben alles, was sich in Küche<br />

und Gastraum befindet, zu wiegen.<br />

So sollte ermittelt werden, wieviel CO 2<br />

bei der Produktion von Mobiliar und Küchengeräten<br />

bereits ausgestoßen wurde.<br />

Inzwischen hat Abcert das Verfahren vereinfacht.<br />

Jetzt werden nur <strong>die</strong> Angaben<br />

über Emissionen erfasst, <strong>die</strong> unmittelbar<br />

im Betrieb entstehen. Dazu zählen Daten<br />

über den Energie- und <strong>Was</strong>serverbrauch,<br />

das Müllaufkommen, <strong>die</strong> Energiedaten<br />

des Gebäudes sowie <strong>die</strong> verwendeten<br />

Verpackungen und <strong>die</strong> Arbeitsund<br />

Transportwege.<br />

Knackpunkt: Die Art der <strong>Zertifizierung</strong><br />

ist gesetzlich nicht standardisiert,<br />

das heißt, jede Kontrollstelle legt bei der<br />

<strong>Klima</strong>zertifizierung andere Schwerpunkte<br />

fest. Das ist der Grund, warum sich <strong>die</strong><br />

Siegel nur schwer oder gar nicht vergleichen<br />

lassen. Die Kosten für <strong>die</strong> <strong>Klima</strong>zertifizierung<br />

sind von der Betriebsgröße<br />

abhängig und starten bei 1.000<br />

Euro.<br />

Langfristig erfolgreich<br />

Keine Frage – eine <strong>Klima</strong>zertifizierung<br />

zahlt sich nur dann aus, wenn <strong>die</strong><br />

Kunden informiert sind. Das Siegel alleine<br />

reicht nicht, <strong>die</strong> Kommunikation ist<br />

entscheidend. „Bei meinen Gästen ist inzwischen<br />

angekommen, dass mein Betrieb<br />

Bio-zertifiziert ist, jetzt muss ich ihnen<br />

erklären, was <strong>Klima</strong>zertifizierung bedeutet”,<br />

sagt Helbig. Deshalb prangt seit<br />

<strong>die</strong>sem Jahr das Siegel gut sichtbar auf<br />

der Speisekarte. Fragen erwünscht.<br />

Helbigs Konzept scheint aufzugehen:<br />

„Unternehmen kommen inzwischen gezielt<br />

auf mich zu und fragen nach Catering-Leistungen.<br />

Eben solche, <strong>die</strong> darauf<br />

achten, ein nachhaltiges Image nach außen<br />

zu vertreten.“ Anja Schuchardt<br />

Klaus<br />

Helbig vor der Kamera<br />

– auf dem Youtube-Kanal<br />

von <strong>Bioküche</strong>:<br />

www.youtube.com/user/<br />

DieBiokueche<br />

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Abbaubarkeit<br />

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<strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> s 1/2012 19


Marktblick<br />

Die Suppe –<br />

Mutter der Kochkunst<br />

Die deutsche Kochkunst basiert auf der „Ursuppe“. Schon in der<br />

Steinzeit wurde alles in <strong>Was</strong>ser gekocht, was Jäger und Sammler anbrachten;<br />

regionale Bio-Küche „at its best“. Schneller geht es heute<br />

mit Convenienceprodukten. Die gekörnte Brühe für Kochprofis als<br />

Basis feiner Suppenkreationen – auch in Bio-Qualität.<br />

Die „Ursuppe“ der Profiköche ist <strong>die</strong><br />

Bouillon oder auf deutsch: Brühe.<br />

Beide Begriffe bezeichnen einen<br />

Sud aus <strong>Was</strong>ser, Fleisch (Rind, Wild, Geflügel)<br />

oder Fisch und/oder Gemüse. Für<br />

eine Fleischbrühe werden oft Suppengemüse<br />

und Gewürze mitgekocht, der Sud<br />

anschließend durch ein Sieb gegossen.<br />

Besonders aromatisch wird <strong>die</strong> Brühe,<br />

wenn man <strong>die</strong> Zutaten ins kalte <strong>Was</strong>ser<br />

gibt, mit aufkocht, köcheln lässt und erst<br />

am Ende der Kochzeit salzt. Die so entstandene<br />

Brühe eignet sich hervorragend<br />

als Basis für klare oder gebundene Suppen<br />

und Fond für feine Soßen. Dabei hat<br />

<strong>die</strong> Qualität der Rohwaren entscheidenden<br />

Einfluss auf den Geschmack. Alle<br />

notwendigen Zutaten sind frisch in Bio-<br />

Qualität erhältlich.<br />

Convenience contra Bio?<br />

Eine selbst hergestellte Gemüsebrühe<br />

braucht 30 bis 40 Minuten Kochzeit,<br />

eine Brühe aus Suppenfleisch kocht etwa<br />

zwei, aus Knochen sogar vier Stunden für<br />

ein optimales Ergebnis.<br />

Die helle Bio-Roux als Granulat von<br />

Erntesegen bietet sich zu Gemüse an<br />

Schneller geht es mit Convenienceprodukten.<br />

Schon seit 1892 gibt es <strong>die</strong><br />

gekörnte Instant-Brühe. Dafür werden<br />

<strong>die</strong> Suppenbestandteile dehydriert und<br />

gepresst, Pflanzenfette sorgen für <strong>die</strong><br />

Bindung. Heute bieten eine Handvoll Unternehmen<br />

<strong>die</strong>se auch in geprüfter Bio-<br />

Qualität an. Im Wesentlichen sind es Gemüsebrühen<br />

mit und ohne Hefeextrakt,<br />

Fleischbouillons von Huhn und Rind, <strong>die</strong><br />

klare Brühe und Tomatenprodukte für<br />

Suppen und Soßen. Vorteile: Sie sind gut<br />

zu dosieren, leicht löslich und können<br />

während des Kochens zum Nachwürzen<br />

zugegeben werden, ohne zu klumpen.<br />

Außerdem lassen sie sich gut bevorraten.<br />

Nachteil: Eines der Hauptbestandteile ist<br />

Salz – teilweise mehr als 50 Prozent! Es<br />

folgen Hefeextrakt als Geschmacksverstärker<br />

(glutamathaltig) und Maltodextrin<br />

als Stabilisator sowie weitere Geschmack<br />

gebende Zutaten; alles aus kontrolliert<br />

ökologischem Anbau.<br />

Sinkende Nachfrage<br />

nach Trockenprodukten<br />

Dennoch scheinen Bio-Köche nur selten<br />

auf Trockenprodukte als Basis ihrer<br />

Suppen und Soßen zurückzugreifen. Der<br />

rückläufige Suppenmarkt (2010 minus<br />

vier Prozent zum Vorjahr) und <strong>die</strong> geringe<br />

Nachfrage nach Bio Produkten im<br />

Food Service-Bereich führten bei ETO<br />

(Oetkers Food Service Marke) zur Einstellung<br />

der Bio-Range. Andere Hersteller<br />

halten ihr Bio-Angebot an Suppen<br />

und Soßen mit einer Brühe, einer Bouillon<br />

und einer Tomatensuppe / -soße eher<br />

übersichtlich.<br />

Christine Weiser, Kommunikationsmanagerin<br />

bei Unilever Food Service, begründete<br />

<strong>die</strong> Reduzierung des Knorr Bio-<br />

Sortiments auf eine Bio-Gemüsebouillon<br />

Die Rote-Beete-Suppe von Huegli ist eine<br />

von sieben Bio-Geschmacksvarianten<br />

mit der geringen Nachfrage, hauptsächlich<br />

in der Schulverpflegung. Byodo begegnet<br />

der Entwicklung mit einer Überarbeitung<br />

des Verpackungsdesigns ihrer<br />

CateringLine für ein einfacheres Handling<br />

bei den Kernzielgruppen Gastronomie,<br />

Schülerverpflegung und Betriebsrestaurants.<br />

Wiberg setzt auf <strong>die</strong> natürliche Art<br />

des Würzens und bietet mit der Ursalz<br />

Gemüse-Bouillon Bio und den Bio-Gewürzen<br />

und -Kräutern eine kleine Bio-<br />

Range für <strong>die</strong> Gastronomie an. Naturata<br />

beschränkt sich auf <strong>die</strong> Gemüsebrühe in<br />

den Varianten „classic“ und „hefefrei“.<br />

Einzig bei Erntesegen sieht man sich<br />

einer steigenden Nachfrage nach Großverbraucherprodukten<br />

in Bio-Qualität<br />

gegenüber. Angeboten werden 13 Instant-Produkte,<br />

darunter eine Gemüsebrühe<br />

mit und eine ohne Hefe, eine Hühner-<br />

und eine Rinderbouillon sowie eine<br />

klare Brühe. Für den Soßenkoch stehen<br />

Tomatensuppe und- soße sowie helle und<br />

dunkle Soße und eine helle Roux als Granulat<br />

zur Verfügung. Die Klassiker helle<br />

und dunkle Soße werden nach Auskunft<br />

des Marketingleiters Alexander Graf von<br />

Bothmer besonders stark nachgefragt.<br />

Bei Hügli gehören Suppen zur absoluten<br />

Kernkompetenz. Das Bio-Sortiment<br />

umfasst allein bei den gebundenen Suppen<br />

sieben Geschmacksrichtungen – von<br />

Spargelcreme- bis Grünkernsuppe. Ebenso<br />

zählen sieben Soßenvarianten bei dem<br />

Schweizer Suppenhersteller zum Sortiment.<br />

Als Pulver oder Paste, angerührt<br />

Fotos: Unilever Food Solutions, Erntesegen Naturkost GmbH, Hügli Nahrungsmittel GmbH, Byodo Naturkost GmbH<br />

20 <strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> s 1/2012


Marktblick<br />

Übersicht der Anbieter von Suppen und Soßen in Bio-Qualität<br />

Marke Produkt Konsistenz Gebindegröße Ergiebigkeit Erhältlich<br />

Knorr Gemüse-Bouillon Instantpulver 1 kg Dose 24 g auf 1l <strong>Was</strong>ser Fachgroßhandel,<br />

10 kg Eimer 120 g = 5 Liter C+C Märkte<br />

10 kg = 416 l<br />

Wiberg Ursalz Gemüse-Bouillon Instantpulver 1.600 ml Aromatresor 59 Liter (24g/l) Fachgroßhandel<br />

Erntesegen Gemüsebrühe mit Hefe Granulat 8 kg Eimer 400 Liter Epos Biopartner Süd<br />

Gemüsebrühe ohne Hefe Granulat 9 kg Eimer 409 Liter Gebr. Franz<br />

Klare Brühe Granulat 4 kg Eimer 250 Liter Kornkraft<br />

Fleischbouillon Huhn Granulat 4 kg Eimer 200 Liter Rinklin<br />

Fleischbouillon Rind Granulat 4 kg Eimer 200 Liter Weiling<br />

Tomatensuppe/-soße Granulat 3 kg Eimer 21 l Suppe/18 l Soße<br />

Helle/Dunkle Soße Granulat 3 kg Eimer 18 Liter<br />

Jus zum Braten Granulat 2,5 kg Eimer 26 Liter<br />

Byodo Gemüsebrühe Pulver 4 kg Eimer Fachgroßhandel<br />

CateringLine Tomatenmark 4,55 kg Dose<br />

Tomaten, gewürfelt, geschält<br />

2,55 kg Dose<br />

Naturata Gemüsebrühe classic Pulver 7 kg + 20 kg Eimer 20 g auf 1 l <strong>Was</strong>ser Gebr. Franz<br />

Gemüsebrühe hefefrei Pulver 7 kg Eimer Grell<br />

Weiling<br />

Hügli Bouillons, 11 Varianten Pulver 3,5 kg Eimer<br />

Clarion Gemüse Pulver 12 kg Ökopack/1kg Dose Direktvertrieb<br />

geb. Suppen, 7 Varianten Pulver 3 × 2 kg Faltschachtel über<br />

Soßen: Bechamel, Tomate,<br />

Außen<strong>die</strong>nst<br />

Hollandaise Paste 1,5 kg GN-Schale<br />

Soßen, weiße, Frühlings- u.a. Pulver 3,5 kg Eimer<br />

mit <strong>Was</strong>ser, erhält der Küchenchef ein<br />

Endprodukt, das schmeckt und aussieht<br />

wie selbstgemacht. Marketingleiterin<br />

Lena Zabel verzeichnet für <strong>die</strong> Bio-Range<br />

entgegen dem Trend ein erfolgreiches<br />

Jahr. Ein Grund dafür ist sicher der Vertrieb<br />

über den eigenen Außen<strong>die</strong>nst, der<br />

seine Kunden eher in der gehobenen Gastronomie<br />

als in der Gemeinschaftsverpflegung<br />

findet. Denn <strong>die</strong> convenienten<br />

Bio-Varianten sind teurer und passen nur<br />

schwer ins Preisgefüge großer Kantinen.<br />

Chefkoch im Bio-Seehotel Zeulenroda<br />

Christian Obst verzichtet prinzipiell<br />

auf Fertigprodukte. Für ihn passen der<br />

Bio-Gedanke und industrielle Produktion<br />

einfach nicht zusammen.<br />

Michela Dulz<br />

<strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> s 1/2012 21


Vom Acker auf den TEller<br />

Doppelver<strong>die</strong>ner Landhuhn<br />

Geflügelfleisch gehört zu den beliebtesten Fleischsorten, das belegen<br />

<strong>die</strong> Marktzahlen der MEG (Marktinfo Eier und Geflügel) jedes<br />

Jahr aufs Neue. Da eine artgerechte Hühnerhaltung <strong>die</strong> hohe Nachfrage<br />

nicht be<strong>die</strong>nen kann, werden Hybrid-Lege- und Masthühner<br />

gezüchtet, <strong>die</strong> entweder nur Eier legen oder nur Fleisch liefern. Männliche<br />

Küken sind in <strong>die</strong>sem System unbrauchbar. Dass es auch anders<br />

geht, beweist das Projekt „Landhuhn".<br />

<br />

Friedlich pickende Hühner auf einer<br />

grünen Wiese, genug Auslauf<br />

und alle zwei Wochen ein neuer<br />

Standort für den mobilen Hühnerstall.<br />

Diese Idylle, <strong>die</strong> es in den vier weltweit<br />

tätigen Hühner-Zuchtbetrieben, wie beispielsweise<br />

<strong>die</strong> Lohmann AG oder Tetra,<br />

nicht gibt, ist für 1.000 Tiere in der Nähe<br />

von München Alltag.<br />

Es sind Federtiere der Rassen „Sulmtaler"<br />

und „Les Bleus" und Teil des Projekts<br />

„Landhuhn" des Gut Herrmannsdorf<br />

in Glonn. <strong>Was</strong> hier so selbstverständlich<br />

aussieht, ist ungewöhnlich – in der Massentierzucht<br />

wie in der Haltung von Bio-<br />

Hühnern. Auch sie werden wie ihre Verwandten<br />

in den industriellen Legeställen<br />

als Hybridhühner oder Masthühner gezüchtet,<br />

legen entweder nur Eier oder<br />

liefern nur Fleisch. Da männliche Küken<br />

keine Eier legen und wenig Fleisch ansetzen,<br />

werden sie nach dem Schlüpfen<br />

getötet – da macht auch der Biolandbau<br />

keine Ausnahme. In Deutschland werden<br />

laut Prohvieh, Verein gegen Massentierhaltung<br />

in Deutschland, jedes Jahr etwa<br />

40 bis 50 Millionen Küken geschreddert.<br />

Hühner aus biologischer Landwirtschaft<br />

haben zwar mehr Auslauf als ihre<br />

Artgenossen und ein längeres Leben,<br />

doch nach etwa elf Wochen ist auch hier<br />

Schluss und <strong>die</strong> Hühner landen auf der<br />

Schlachtbank. Als Vergleich: Ein Huhn<br />

aus einem der großen Zuchtbetriebe lebt<br />

nur halb so lange, manchmal nur 30 Tage,<br />

mit dem Ziel, in <strong>die</strong>ser Zeit ein Gewicht<br />

von etwa 1,5 Kilogramm zu erreichen.<br />

Hybrid-Legehennen sind Hochleistungstiere<br />

und produzieren zwischen 300<br />

bis 330 Eier pro Jahr. Nach ein bis zwei<br />

Mehr Hühner gibt es auf unserem<br />

Youtube-Kanal zu sehen:<br />

www.youtube.com/user/DieBiokueche<br />

Jahren sind sie ausgelaugt und müssen<br />

durch neue Hennen ersetzt werden. Die<br />

abgelegten Hühner werden zu Tierfutter<br />

verarbeitet oder als Fleischabfall entsorgt.<br />

Bio-Hühner dagegen produzieren bis zu<br />

250 Eier im Jahr. Dieses massenhafte<br />

Hühnersterben prangern vor allem Tierschützer<br />

an. Eine Lösung wären Hühner,<br />

<strong>die</strong> Eier legen und Fleisch liefern.<br />

Sie gibt es in Deutschland schon seit<br />

den 60-er Jahren nicht mehr. Damals<br />

übertrug Henry Wallace, ehemaliger<br />

Züchter und Vizepräsident der USA sowie<br />

Gründer des Saatgut-Fabrikanten<br />

„Hi-Bred", das Prinzip der Hybridzüchtung<br />

von Mais auf das Huhn und erfand<br />

somit Hochleistungshühner.<br />

Es geht auch anders<br />

Der Ansatz von Gut Herrmannsdorf<br />

dagegen ist anders. Hier stehen <strong>die</strong> Achtung<br />

vor der Kreatur, der bewusste Umgang<br />

und <strong>die</strong> maßvolle Kommerzialisierung<br />

im Vordergrund. „Es sollte uns Wert<br />

sein, dass wir mit den Tieren ordentlich<br />

umgehen und dass sie nicht nutzlos getötet<br />

werden müssen", erklärt Karl<br />

Schweisfurth, Geschäftsführer der Herrmannsdorfer<br />

Landwerkstätten.<br />

„Ich musste mit den Hühnern mitlernen“.<br />

Angelika Gsellmann leitet<br />

das Projekt „Landhuhn“.<br />

Das Unternehmen hat im vergangenen<br />

Jahr 100.000 Euro investiert, um <strong>die</strong><br />

Infrastruktur für das Projekt „Landhuhn"<br />

aufzubauen. Dazu gehörte, Küken zu erbrüten,<br />

weibliche Tiere zu Legehennen<br />

heranzuziehen, <strong>die</strong> ersten Gockel zu<br />

schlachten und mobile Ställe zu entwickeln.<br />

Alle 14 Tage wechseln sie wie ein<br />

Wohnwagen den Standort, damit <strong>die</strong><br />

Hühner immer Grünes unter den Krallen<br />

haben.<br />

Die größte Herausforderung ist aber<br />

das Wissen über <strong>die</strong> Zucht der sogenannten<br />

„Zweinutzungshühner", das in<br />

den vergangenen 50 Jahren brach lag,<br />

wieder aufzubauen. „Als Hybrid-Hühner<br />

aufkamen, ist <strong>die</strong> bäuerliche Nachzucht<br />

von Hühnern verloren gegangen und damit<br />

auch fast völlig <strong>die</strong> Erfahrung“, bestätigt<br />

Angelika Gsellmann, Projektleiterin<br />

der Landhuhnzucht. Dieses Manko<br />

wieder aufzuholen, ist mühsam. „Wir fangen<br />

praktisch von vorne an und holen<br />

uns Hinweise aus der Literatur und bei<br />

Alle 14 Tage wechselt der Standort des mobilen Stalls –<br />

damit <strong>die</strong> Hühner immer genug Grünes finden<br />

Fotos: Anja Schuchardt<br />

22 <strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> s 1/2012


Vom Acker auf den Teller<br />

Die artgerechte Haltung der Hühner wirkt<br />

sich positiv auf <strong>die</strong> Fleischqualität aus<br />

Veterinären“, erklärt sie. Das ist auch der<br />

Grund, weswegen Herrmannsdorfer bei<br />

der Zucht auf zwei Rassen setzt. Die<br />

Sulmtaler-Hühner gehören zu den alten<br />

Geflügelarten, <strong>die</strong> ursprünglich am Kaiserhof<br />

verzehrt wurden. Ihr Fleisch ist<br />

wohlschmeckend und sie bringen gute<br />

Voraussetzungen mit, Eier zu legen. Zudem<br />

sind <strong>die</strong> Tiere nicht aggressiv, so dass<br />

<strong>die</strong> Hähne älter werden können, ohne<br />

miteinander zu kämpfen. Allerdings hat<br />

<strong>die</strong> Legeleistung der Hennen abgenommen,<br />

da sie nicht weitergezüchtet wurden.<br />

Deswegen setzt Gsellmann auf Verstärkung<br />

aus Frankreich. „Les Bleus" wurden<br />

in den vergangenen Jahrzehnten<br />

züchterisch begleitet. Diese Erkenntnisse<br />

fließen nun in <strong>die</strong> Zucht der Landhühner<br />

ein. Momentan leben etwa 1.000<br />

Landhühner auf dem Gut, <strong>die</strong> in Gruppen<br />

von maximal 300 Hühnern gehalten<br />

werden.<br />

Landhuhndarlehen<br />

Eier und Fleisch aus der Landhuhnzucht<br />

sind allerdings teuer. Ein Ei kostet<br />

50 Cent, das Kilogramm Hühnerfleisch<br />

etwa 15 Euro. Als Vergleich: Ein Bio-Hühnerei<br />

ist für 35 Cent zu haben, der Kilopreis<br />

für das Fleisch liegt bei zehn bis elf<br />

Euro. „Der Preis reicht aus, um unseren<br />

Aufwand abzudecken“, sagt Schweisfurth.<br />

Langfristig rechnet er mit sinkenden<br />

Verkaufspreisen, sobald sich das Projekt<br />

etabliert hat. Und dafür stehen <strong>die</strong><br />

Chancen gut. „Die Nachfrage ist gigantisch,<br />

denn viele Menschen kennen das<br />

Problem in der Hühnerzucht", erklärt er.<br />

Landwirte aus der Umgebung sind auf<br />

ihn zugekommen, weil sie Landhühner<br />

auf ihren Wiesen züchten wollen. Für <strong>die</strong><br />

artgerechte Haltung nehmen sie auch<br />

gerne in Kauf, dass <strong>die</strong>se Hühner 20 bis<br />

25 Prozent weniger Eier und Fleisch produzieren<br />

als Hühner aus Massentierhaltung.<br />

Schweisfurth und seine Mitarbeiter<br />

haben inzwischen viele Höfe angesehen<br />

und geprüft, ob <strong>die</strong> Kriterien wie genügend<br />

Platz, um <strong>die</strong><br />

mobilen Ställe aufzustellen,<br />

gegeben sind. Ein Landwirt aus<br />

der Umgebung setzt das Projekt bereits<br />

um. Neben Herrmannsdorfer propagieren<br />

vor allem Verbände wie Provieh oder<br />

KAG-Freiland in der Schweiz <strong>die</strong> Haltung<br />

von Zweinutzungshühnern.<br />

Um das Konzept weiterzuverbreiten<br />

und bekannt zu machen, bietet Herrmannsdorfer<br />

ein sogenanntes „Landhuhndarlehen"<br />

an. Hintergrund ist, genügend<br />

finanzielle Mittel zu sammeln,<br />

um weitere Ställe für <strong>die</strong> Hühner zu bauen.<br />

Dazu gewähren Interessierte dem Gut<br />

einmalig ein Darlehen von 300 Euro und<br />

bekommen zehn Jahre lang jährlich einen<br />

Warengutschein im Wert von 40<br />

Euro. Bisher machen etwa 250 Personen<br />

mit, Tendenz steigend. Schweisfurth<br />

weiß, dass sich noch viel am Bewusstsein<br />

der Verbraucher und der Hühnerzüchter<br />

ändern muss, damit sich <strong>die</strong>ses Konzept<br />

auch im großen Stil durchsetzt. Aber ein<br />

Anfang ist gemacht.<br />

Christiane Manow-Le Ruyet<br />

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Das Landhuhn<br />

Die artgerechte Haltung der<br />

Hühner hat Auswirkungen auf<br />

das Fleisch. Das Fleisch ist muskulöser<br />

als das von herkömmlichen<br />

oder Bio-Hühnern. Deshalb<br />

muss es auch anders zubereitet<br />

werden: Langsam schmoren<br />

oder garen, dann ist es zart und<br />

aromatisch.<br />

Herrmannsdorfer will aber nicht<br />

nur das Projekt Landhuhn weiter<br />

ausbauen, sondern möglichst<br />

viele Verbraucher und Kunden<br />

darüber informieren, um das Bewusstsein<br />

für Hühnerhaltung zu<br />

schärfen. Neben Öffentlichkeits -<br />

arbeit hat das Unternehmen<br />

auch einen eigenen Blog gestar -<br />

tet mit dem Namen: „Das Herrmannsdorfer<br />

Landhuhn-Tagebuch“<br />

http://blog.herrmannsdorfer.de/<br />

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<strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> s 1/2012 23


Technik<br />

Auf <strong>die</strong> Größe kommt es an<br />

Die Wahl der Abluftanlage<br />

für eine Gewerbeküche<br />

ist in erster Linie abhängig<br />

von der Größe<br />

der Küche sowie<br />

der Anzahl und Art<br />

der Kochstellen.<br />

Ziel ist <strong>die</strong> optimale<br />

Lösung zur<br />

Ableitung von<br />

Dämpfen und Gerüchen<br />

unter den<br />

Aspekten Hygiene,<br />

Küchenpersonal und<br />

Gebäude. Es gilt <strong>die</strong><br />

VDI-Richtlinie 2052.<br />

Die Lüftung einer gewerblichen Küche<br />

muss vielfältige hygienische<br />

Anforderungen und zugleich optimale<br />

Arbeitsbedingungen für das Küchenpersonal<br />

erfüllen. Darüber hinaus<br />

sind Forderungen aus dem Umweltschutz<br />

und an <strong>die</strong> Gebäudesicherheit einzuhalten<br />

– eine Aufgabe für einen Fachmann.<br />

Doch ein paar Fakten sollte auch der Auftraggeber<br />

kennen.<br />

Zu den Hygieneanforderungen gehört<br />

beispielsweise das Raumklima. Die<br />

Temperatur in der Küche soll mindestens<br />

18 und höchsten 26 °C betragen; <strong>die</strong> relative<br />

Feuchte etwa 65 und maximal 78<br />

Prozent – beschrieben in der DIN 33403-<br />

3/2001-04. Außerdem dürfen über <strong>die</strong><br />

Lüftungseinrichtung keine Krankheitskeime,<br />

Schadstoffe und sonstige gesundheitsschädigende<br />

Produkte gebildet<br />

und/oder verbreitet werden. Punkte, <strong>die</strong><br />

auch für das Küchenpersonal von Bedeutung<br />

sind; ebenso wie Lärmschutz,<br />

Sicherheit und einfache Handhabung.<br />

Abluftanlagen von Südluft<br />

mit Wärmerückgewinnung<br />

sind nahezu wartungsfrei<br />

Das A und O: <strong>die</strong> optimale<br />

Luftführung<br />

Raumströmungen werden<br />

durch Zu- und Abluft kontrolliert.<br />

Die gebräuchlichsten<br />

sind <strong>die</strong> Mischströmung<br />

und <strong>die</strong> Schichtströmung,<br />

landläufig<br />

auch als Umluft und Abluft<br />

bezeichnet. Bei ersterer<br />

vermischt sich <strong>die</strong><br />

Zuluft mit der belasteten<br />

Raumluft, sodass <strong>die</strong>se<br />

„verdünnt“, aber nicht<br />

„entsorgt“ wird. Die Schichtströmung<br />

nutzt <strong>die</strong> an den<br />

Kochstellen auftretende Thermik.<br />

Die warme und mit Fremdstoffen<br />

angereicherte Luft wird unmittelbar<br />

nach oben befördert und<br />

durch <strong>die</strong> eingeführte Zuluft ersetzt. Auf<br />

<strong>die</strong>se Art kann <strong>die</strong> Stoff- und Wärmebelastung<br />

der Raumluft um 30 bis 40 Prozent<br />

reduziert werden, wie <strong>die</strong> Fachzeitschrift<br />

für Haustechnik IKZ in Ausgabe<br />

06-02, S. 37 berichtet.<br />

Abluft oder Umluft?<br />

Die Frage der Technik ist auch von<br />

den baulichen Möglichkeiten im Gebäude<br />

abhängig. Bei einem Abluftsystem<br />

wird der Kochwrasen nach Außen abgeleitet<br />

und braucht wieder Zuluft etwa<br />

durch ein geöffnetes Kippfenster, einen<br />

Abluft-/Zuluft-Mauerkasten oder ein Zuluftelement.<br />

Bei einer Umlufthaube wird <strong>die</strong> angesaugte<br />

Luft zuerst über den Fettfilter,<br />

danach über einen zusätzlichen Aktivkohlefilter<br />

geleitet, um dann gereinigt<br />

wieder in den Küchenraum abgegeben<br />

zu werden. Bauliche Veränderungen sind<br />

nicht nötig.<br />

Profis wählen Abluft<br />

Gewerbeküchen setzen in der Regel<br />

auf Abluftanlagen. Die angebotenen Systeme<br />

von Herstellern wie Südluft, Halton<br />

oder GIF umfassen sowohl Ablufthauben<br />

als auch ganze Abluftdecken aus<br />

Chromnickelstahl (CNS) oder Edelstahl.<br />

Vorteile des Systems sind ein höherer<br />

Reinigungsgrad der Raumluft durch Ab-<br />

Fotos: iStockphoto/miteman, Halton Foodservice GmbH, Südluft Systemtechnik GmbH & Co. KG, Michela Dulz<br />

24 <strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> s 1/2012


Technik<br />

Drei Fragen an Matthias Hübner<br />

(27 Jahre), 1. Koch in Behn’s Gasthaus<br />

in Stelle/Ashausen<br />

Abluftsystem für Frontcooking von<br />

Halton im Möbelhaus Höffner in<br />

HH-Stellingen<br />

leitung der Dämpfe und eine geringere<br />

Geräuschentwicklung, da kein Aktivkohlefilter<br />

den Luftstrom behindert. Nachteilig<br />

ist, dass im Winter mit teurer Energie<br />

gespeiste Heizungsluft mit nach draußen<br />

geblasen wird. Hier aber setzen Konzepte<br />

zur Energierückgewinnung an.<br />

Wärmerückgewinnung<br />

Bei der Wärmerückgewinnung wird<br />

<strong>die</strong> Energie aus der heißen Abluft zum<br />

Heizen der Küche genutzt. Wärmetauscher<br />

bringen kalte Luft auf Zimmertemperatur,<br />

<strong>die</strong> über Zuluftauslässe wieder<br />

in <strong>die</strong> Küche zurückgeführt wird. Eine<br />

intelligente Klappenregelung sorgt dafür,<br />

dass das System entsprechend der<br />

Außentemperatur angepasst wird. Ist auf<br />

Grund der Außentemperatur kein Wärmerückgewinnungsbetrieb<br />

notwendig,<br />

wird <strong>die</strong> Energie für den Transport der<br />

Zuluft durch geringeren Anlagendruck<br />

herabgesetzt. Mit den Thermohauben von<br />

Südluft (www.suedluft.de) sind so Wärmerückgewinnungsgrade<br />

bis 60 Prozent<br />

– abhängig von den jeweiligen Produktions<br />

prozessen in der Küche – erreichbar.<br />

Das System ist nahezu wartungsfrei, da es<br />

keine Verschleißteile gibt. Neu: Durch den<br />

Einsatz von Leuchtdioden statt Neonröhren<br />

kann der Energieverbrauch in<br />

Südluft-Hauben um ganze 80 Prozent<br />

gesenkt werden.<br />

Halton (www.halton.de) arbeitet mit<br />

dem gleichen Ziel und bietet dafür verschiedene<br />

Modelle an. „Unsere Systeme<br />

u Sie haben in Hamburg bei einem der besten<br />

Köche Deutschlands, Michael Wollenberg<br />

(Wattkorn, Marlin), gelernt und schon in einigen<br />

namhaften Häusern gearbeitet. <strong>Was</strong> ist<br />

für Sie das ideale Küchenklima?<br />

y In aller Kürze? Wenn keine dicke Luft herrscht<br />

(lacht!). Also einerseits natürlich, wenn das kleine<br />

Team hier – auch in Spitzenzeiten – gut zusammenarbeitet.<br />

Und dann ist es wichtig, dass<br />

ein angenehmes Raumklima herrscht, d.h. es<br />

nicht zu warm oder feucht ist, sodass einem der<br />

Schweiß auf der Stirn <strong>steht</strong>. Und wenn ich nach<br />

getaner Arbeit nicht aus allen Poren nach Küchendünsten<br />

rieche.<br />

werden überwiegend im Frontcooking-<br />

Bereich eingesetzt und da ist es besonders<br />

wichtig, dass der Kunde nicht von Kochgerüchen<br />

belästigt wird “, sagt Philipp<br />

Missbach, Key-Account-Manager im Unternehmen.<br />

Mit der so genannten Capture-Jet-Technologie,<br />

bei der horizontale<br />

und vertikale Düsen in der Ablufthaube<br />

<strong>die</strong> Luftströme so leiten, dass mehr<br />

Abluft aufgenommen (erhöhter Stauraum)<br />

und der Eintritt von Frischluft verhindert<br />

wird, erreicht das Unternehmen<br />

eine Reduzierung der Luftmenge und somit<br />

eine Energieeinsparung. Zusätzlich<br />

kann das System mit einer Lüftungsregelung<br />

ausgestattet werden, <strong>die</strong> eine automatische<br />

Anpassung der Ab- und Zuluft<br />

an den Kochbetrieb vornimmt. Bis zu<br />

40 Prozent Energieeinsparung sind damit<br />

möglich.<br />

Für Einzelkochplätze im Bereich<br />

Front- und Showcooking bietet <strong>die</strong> individuelle<br />

Düsenplattenabsaugung (u.a. von<br />

GIF) eine effiziente und zugleich optisch<br />

attraktive Technik. Die Luftaufnahme von<br />

über 95 Prozent ergibt einen nahezu<br />

komplett geruchsfreien Raum.<br />

Pflegeleicht<br />

Matthias Hübner freut<br />

sich über ein gutes <strong>Klima</strong><br />

in der Küche<br />

u Welches Lüftungssystem erfüllt Ihrer Meinung nach Ihre Anforderungen<br />

an ein gutes Raumklima?<br />

y In unserem Bereich wird eigentlich überwiegend auf Ablufttechnik gesetzt.<br />

Das System muss der Küchenleistung angepasst sein, für eine effektive<br />

Luftzirkulation (Abluft/Zuluft) sorgen und reinigungsfreundlich oder besser<br />

reinigungsfrei sein.<br />

u <strong>Was</strong> würden Sie hier in Ihrer Küche verändern?<br />

y Das Lüftungssystem in unserem Hause hat noch Optimierungspotential;<br />

z.B. wäre <strong>die</strong> Einbindung der Spülküche in das System sinnvoll. In Spitzenzeiten<br />

reichen Fenster allein nicht aus, um <strong>die</strong> feuchten Dämpfe abzuführen. Auch<br />

<strong>die</strong> Luftwechselraten sind zu gering. Aber Behn’s Gasthaus ist ein historisches<br />

Gebäude von 1860 und für jeden Fachplaner eine echte Herausforderung<br />

(schmunzelt).<br />

Die von Bäro (www.baero.com) angebotene<br />

Plasma-Norm-Technologie arbeitet<br />

mit Filtern auf drei Wirkungsstufen.<br />

Entscheidend ist <strong>die</strong> zweite Plasma-<br />

Stufe, in der Geruchsstoffe und Keime<br />

durch einen Oxidations- und Zersetzungsprozess<br />

auf molekularer Ebene entfernt<br />

werden. Zuletzt durchströmt <strong>die</strong><br />

Abluft einen Aktivkohlefilter, der eventuell<br />

noch nicht oxi<strong>die</strong>rte Verbindungen<br />

zurückhält und zur Zersetzung bringt.<br />

Das physikalische Prinzip erfordert keine<br />

chemischen Reinigungsmittel. Durch <strong>die</strong><br />

Zerstörung von Fettrückständen im Abluftkanal<br />

ist gleichzeitig ein wirksamer<br />

Brandschutz gegeben; zeit- und kostenintensive<br />

Reinigungen entfallen. Das System<br />

bietet ebenfalls <strong>die</strong> Möglichkeit der<br />

Wärmerückgewinnung.<br />

Michela Dulz<br />

<strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> s 1/2012 25


Rezepte<br />

Stroganoff hätte das gefallen…<br />

…, wenn aus dem berühmten „Boeuf Stroganoff“ ein vegetarisches<br />

Gericht geworden wäre. Sebastian Funk, Küchenchef von<br />

„Das Schmeckhaus“, ein Bio-Restaurant in Freising bei München,<br />

hat Rind mit Tofu getauscht und in eine Rotweinsauce mit glacierten<br />

Wildpflanzen getaucht. Als Einstieg auf wilde Gewächse<br />

reicht er einen Wildkräutersalat mit Kürbis-Nocken und Granatapfel.<br />

REZEPT<br />

Tofu-Stroganoff in veganer Rotweinsahne mit glacierten Sauerampfer<br />

an Schwarzwurzeln mit Basmati-Reis und Gartenrauke<br />

Für 4 Personen:<br />

600 g Tofu natur, 50 ml Sojasauce, 2 Knoblauchzehen, 2 kleine Zwiebeln, 100 g Champignons, 2 Karotten,<br />

10 kleine Gewürzgurken, 1 kleine rote Beete, Olivenöl, Etwas Mehl, Muskat, Salz, Weißer Pfeffer,<br />

50 g Sauerampfer, 250 g Schwarzwurzeln, 50 g Rauke, Puderzucker, 1dl Rotwein, 0,5 l Sojamilch,<br />

0,25 l Sojasahne geschlagen, 300 g Basmati-Reis, 450 ml <strong>Was</strong>ser<br />

Zubereitung:<br />

Tofu in 1-cm-Würfel schneiden, mit Sojasauce und zerdrückter Knoblauchzehe marinieren.<br />

Zwiebel in feine Würfel schneiden. Champignons entstielen und Köpfe in Scheiben schneiden. Karotte mit einem Juliennereißer<br />

in feine Streifen schneiden und der Länge nach auf dem Schneidebrett zu feinsten Würfeln verarbeiten. Ebenso <strong>die</strong> Gewürzgurken<br />

und <strong>die</strong> Rote Beete würfeln.<br />

Mit etwas Olivenöl anschwitzen und ein wenig Mehl stäuben. Mit Rotwein ablöschen und Sojamilch auffüllen. Abschmecken<br />

mit Muskat, Salz und Pfeffer aus der Mühle.<br />

Die Schwarzwurzeln schälen und der Länge nach in 10 cm lange Stifte schneiden. Mit etwas <strong>Was</strong>ser dünsten. Sobald das <strong>Was</strong>ser<br />

verdunstet ist, <strong>die</strong> Hitze reduzieren und mit Puderzucker, Salz und weißem Pfeffer stäuben. Dann einen Schuss Olivenöl zugeben.<br />

Vorsichtig den Zucker karamellisieren und mit Muskat abschmecken, dazu etwas feingewiegten Sauerampfer geben.<br />

Den Tofu abtropfen lassen und in Bratöl anbraten. Mit der Sauce aufgießen, aber nicht mehr kochen lassen. Zum Schluss geschlagene<br />

Sojasahne unterheben.<br />

Den Basmati-Reis in der Mitte des Tellers anrichten. Dazu den Reis in eine passende Schüssel geben und <strong>die</strong>se umstürzen. Das<br />

Tofu-Stroganoff um den Reis drapieren und den Sauerampfer und <strong>die</strong> Schwarzwurzeln kreuzförmig auf dem Reis anrichten.<br />

Der Tellerrand lässt Platz für <strong>die</strong> Gartenrauke.<br />

REZEPT<br />

Wildkräutersalat mit Bitterorangendressing, dazu Kardamom-Kürbis-Nocken,<br />

Alfalfa-Sprossen, Brotchips und Granatapfelkerne<br />

Zutaten für 4 Personen:<br />

250 g gemischte Wildkräuter, Beispielsweise: Hirschhornwegerich, Postelein, Rauke, Brunnenkresse,<br />

Sauerampfer, auch Löwenzahn, Brennnessel usw., 400 g Hokkaido-Kürbis, 1 Granatapfel, 50 g Ra<strong>die</strong>schensprosse,<br />

Kardamom, Anis, Cumin, Natives Olivenöl, 16 dünne Weißbrotscheiben, Salz, Pfeffer<br />

Für das Dressing:<br />

100 g Olivenöl, 50 g Bitterorangensaft, 15 g Senf, 6 g Salz, 20 g Agavendicksaft, 5 g Koriander frisch<br />

fein gewiegt<br />

Zubereitung:<br />

Alle Komponenten außer dem Öl verrühren, anschließend das Olivenöl langsam mit einrühren.<br />

Kürbis in Würfel schneiden und mit etwas Zucker bestäubt in den Ofen bei 200 °C 15 Minuten rösten. Anschließend mit den<br />

Gewürzen und etwas Olivenöl pürieren und abschmecken. Aus der Masse 16 Nocken mit zwei Esslöffeln ausstechen und in<br />

warmes <strong>Was</strong>ser tauchen.<br />

Wildkräuter putzen, Sauerampfer in feinste Streifen schneiden, mit dem Dressing marinieren und mittig auf den Teller drapieren.<br />

Jeweils 4 Kürbisnocken um den Salat herum verteilen.<br />

Weißbrotscheiben in der Pfanne anrösten und in <strong>die</strong> Kürbisnocken stecken. Tipp: <strong>die</strong> geschlossene Frucht unter leichtem Druck<br />

hin- und herrollen, damit <strong>die</strong> Kerne nach dem Öffnen leichter herausfallen. Die Kerne auf den vier Tellern verteilen und abschließend<br />

<strong>die</strong> Pfeffermühle drehen – grüner Pfeffer passt am besten.<br />

i www.schmeckhaus.de<br />

Fotos: Thomas Sadler<br />

26 <strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> s 1/2012


Termine<br />

MESSETERMINE<br />

Intergastra<br />

Stuttgart vom 11. bis 15. 2. 2012<br />

Internationale Fachmesse für Hotellerie, Gastronomie, Catering, Konditorei<br />

und Café.<br />

i www.intergastra.de<br />

Dritte Profiwelt für Gastronomie<br />

Stuttgart am 13. 2. 2012<br />

Die <strong>die</strong>sjährige Profiwelt für Gastronomie findet im Rahmen der Intergastra<br />

im Kongresszentrum der Messe Stuttgart statt und ist Treffpunkt für<br />

Bio-interessiertes Fachpublikum.<br />

i www.biogastrokongress.de<br />

Bio-Fach<br />

Nürnberg vom 15. bis 18. 2. 2012<br />

Die Bio-Fach ist <strong>die</strong> Weltleitmesse für Bio-Produkte. Das Gastro-Forum im<br />

Rahmen des Kongressprogramms bietet eine Vielfalt an Vorträgen für <strong>die</strong><br />

AHV.<br />

Veggie-World 2012<br />

Wiesbaden vom 24. bis 26. 2. 2012<br />

Auf der Messe für nachhaltiges Genießen und vegetarischen Lifestyle in<br />

den Rhein-Main-Hallen Wiesbaden werden auch Produkte und Dienstleistungen<br />

für Gastronomen vorgestellt. Vorträge für Interessierte und<br />

Fachbesucher ergänzen <strong>die</strong> Messe.<br />

i www.veggieworld.de<br />

<br />

<br />

4. Gastro-Fach-Franken<br />

Würzburg am 27. und 28. 2. 2012<br />

Die Gastro-Fach-Franken (GFF) ist der fränkische Branchentreff für Gastronomie,<br />

Hotellerie, Catering und Gemeinschaftsverpflegung. Im GFF-Forum<br />

informieren Fachleute über Trends und Innovationen.<br />

i www.gastro-fach-franken.de<br />

Internorga<br />

Hamburg vom 9. bis 14. 3. 2012<br />

Die internationale Fachmesse deckt <strong>die</strong> gesamte Bandbreite für <strong>die</strong> Gastronomie,<br />

Hotellerie, Gemeinschaftsverpflegung sowie <strong>die</strong> Bäckerei- und<br />

Konditoreibranche ab. So können sich <strong>die</strong> Fachbesucher auf der Leitmesse<br />

für den Außer-Haus-Markt über <strong>die</strong> aktuellen Entwicklungen, Trends<br />

und Innovationen informieren.<br />

i www.internorga.com<br />

Slow Food Messe<br />

Stuttgart vom 12. bis 15. 4. 2012<br />

Der Markt des guten Geschmacks ist eine Messe für Endverbraucher und<br />

Fachbesucher, wo Konsumenten zu Ko-Produzenten werden. Sie ist darüber<br />

hinaus eine Plattform für Landwirte, Lebensmittelerzeuger und Gastwirte,<br />

<strong>die</strong> den Slow Food Dreiklang „gut, sauber, fair“ als Grundsatz ihrer<br />

Firmenphilosophie in <strong>die</strong> Tat umsetzen.<br />

i www.slowfood.de/slow_food_messen/<br />

Ein vegetarisches Biokochbuch für Genießer.<br />

Hier wurden phantasievolle Rezepte aus<br />

frischen Bioprodukten überraschend inszeniert<br />

und brillant fotografiert: Salate, Suppen,<br />

Vorspeisen, Gemüse, Pasta, Desserts,<br />

Frühstücksvariationen und mehr.<br />

24,95 Euro | 220 Seiten<br />

laminierter Pappband | 1. Auflage 2011<br />

<strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> s 1/2012 27<br />

Jetzt bestellen:<br />

Telefon (0 79 53) 88 36 91,<br />

E-Mail buchbestellung@fachbuchdirekt.de,<br />

Internet www.fachbuchdirekt.de


events und Messen<br />

Bio-Fach 2012: Visionen,<br />

Perspektiven und Impulse<br />

Mitte Februar ist das Nürnberger Messezentrum von Kopf bis Fuß auf<br />

Bio eingestellt. Vom 15. bis 18. 2. präsentieren dort etwa 2.500 Aussteller<br />

neue Produkte und geben Auskunft über ihr Angebot und<br />

Dienstleistungen. Parallel dazu findet das Gastroforum statt. Interessierten<br />

aus der Außer-Haus-Verpflegung (AHV) können sich in<br />

zahlreichen Vorträgen und Podiumsdiskussionen über neue Trends<br />

und Entwicklungen informieren. Für Gastronomen ein absolutes Muss.<br />

Vier Tage lang dreht sich alles um<br />

Bio. Da geht es um innovative<br />

Konzepte, Visionen und den Blick<br />

Die Gastro Forum-Themen im Einzelnen<br />

in <strong>die</strong> Zukunft, wie sich <strong>die</strong> Branche weiter<br />

entwickeln wird. Ergänzt wird das<br />

Angebot durch zahlreiche Foren. Wie<br />

Donnerstag:<br />

■ 10:00 – 11:00|Raum Oslo<br />

Der Bio-Außer-Haus-Markt in Deutschland, Europa und weltweit.<br />

Marktentwicklung, Erfolgsfaktoren und Praxisbeispiele<br />

■ 11:00 – 12:00 |Raum Oslo<br />

Nachhaltig bio: <strong>Klima</strong>freundliche Küche in der Praxis<br />

■ 12:00 – 13:00|Raum Oslo<br />

Bio-Gastronomie mit Zertifikat – Hemmnis oder Erfolgsfaktor?<br />

■ 13:00 – 14:00|Raum Oslo<br />

Bio als Motor für regionale Wertepartnerschaften<br />

■ 14:00 – 15:00|Raum Oslo<br />

Ganzheitliche Nachhaltigkeit in der Bio-Außer-Haus-Verpflegung<br />

■ 15:00 – 16:00|Raum Oslo<br />

Tierschutz auf dem Teller – ökologische Qualität in der Außer-Haus-<br />

Verpflegung<br />

Freitag:<br />

■ 10:00 – 11:30 |Raum Oslo<br />

Bio-Catering und umweltbewusstes öffentliches Beschaffungswesen<br />

■ 12:00 – 13:00|Raum Oslo<br />

Event-Catering, öffentliche Beschaffung, Schulverpflegung<br />

Internationale Beispiele von drei Kontinenten<br />

■ 13:00 – 14:00|Raum Oslo<br />

Bio kann jeder – auch der Schulkiosk<br />

■ 14:00 – 15:00|Raum Oslo<br />

Vom Acker direkt in <strong>die</strong> Küche<br />

■ 15:00 – 16:00|Raum Oslo<br />

Nachhaltigkeit im Geschäftsmodell verankern<br />

■ 16:00 – 17:30|Oslo Room<br />

Workshop: designing bids for public canteens – using GPP principles<br />

Das ausführliche Programm mit Kurzinfos zu den einzelnen Themen und<br />

Referenten unter: www.biofach.de/de/kongress/ - Gastro Forum<br />

unter andern das Gastro-Forum, das am<br />

Donnerstag und Freitag auf der Bio-<br />

Messe gastiert. In <strong>die</strong>sem Jahr wird der<br />

Schwerpunkt: „Nachhaltigkeit in der<br />

Bio-Bewegung“ thematisiert. Dabei stehen<br />

Lösungen für <strong>die</strong> nachhaltige Schulverpflegung,<br />

Green Events, <strong>Zertifizierung</strong>en<br />

ebenso im Fokus wie Bio in der<br />

öffentlichen Beschaffung und der Bio-<br />

AHV-Markt. Das Konzept für das Gastro-Forum<br />

hat a’verdis entwickelt – ein<br />

Beratungsunternehmen für nachhaltige<br />

Lösungen in der AHV.<br />

Und darum geht es auf dem Gastro-<br />

Forum:<br />

■ Der Bio-Außer-Haus-Markt in<br />

Deutschland, Europa und weltweit<br />

■ Konzepte für eine ökologische und<br />

nachhaltige Schulverpflegung<br />

■ Green Events<br />

■ <strong>Zertifizierung</strong> von Bio und Nachhaltigkeit<br />

in der Außer-Haus-Verpflegung<br />

■ Erfolgsbeispiele aus Gastronomie,<br />

Hotellerie und Catering<br />

■ Bio in der öffentlichen Beschaffung<br />

Die Referenten sind Experten im<br />

Bio-Außer-Haus-Markt, Gastronomen,<br />

Hoteliers und Küchenchefs aus dem<br />

deutschsprachigen Raum und dem Ausland.<br />

Daneben berichten aber auch Hersteller<br />

und Händler über ihre Erfahrungen<br />

mit Bio-Produkten in der Gastronomie.<br />

Auch <strong>die</strong> Bio-Mentoren sind in <strong>die</strong>sem<br />

Jahr im Gastro-Forum dabei, denn<br />

sie übernehmen <strong>die</strong> Rolle der offiziellen<br />

Gastgeber. Interessierten Kollegen stellen<br />

sie ihre Erfahrung und ihr Wissen<br />

zur Verfügung und beraten, wenn es um<br />

<strong>die</strong> Einführung von Bio-Produkten geht.<br />

Im Anschluss der Vorträge im Foyer des<br />

Kongresses stehen sie für Fragen und<br />

Diskussionen zur Verfügung.<br />

Auf der <strong>die</strong>sjährigen Bio-Fach-Messe<br />

werden etwa 44.000 Besucher erwartet.<br />

Thomas Sadler<br />

Fotos: NürnbergMesse GmbH, a’verdis/Rainer Roehl<br />

28 <strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> s 1/2012


events und Messen<br />

Weitere Veranstaltungen, Führungen und Beratung vor Ort<br />

für Gastronomen (Auswahl)<br />

Wettbewerb für Profiköche „Bio-Toque 2012“ – Das Finale wird erstmalig<br />

auf der BioFach 2012 im Rahmen der Messe stattfinden. Die Teilnehmer<br />

mit den überzeugendsten Bio-Kreationen werden mit der Auszeichnung<br />

„Bio-Toque 2012“ und attraktiven Preisen prämiiert. Finalisten und<br />

Programm unter www.biotoque.de<br />

Der Wettbewerb findet in der gläsernen Bioland Küche in Halle 7,<br />

Stand 652 statt.<br />

Mittwoch 15. 2. 9-17 Uhr<br />

Donnerstag 16. 2. 9-17 Uhr<br />

Freitag 17. 2. 9-13 Uhr<br />

Siegerehrung am 17. 2. um 15 Uhr auf der Bioland-Bühne<br />

EPOS Biopartner Süd GmbH – Echt Bio für Großküchen<br />

(Bio-Gastronomie-Großhandel)<br />

Geführte Messe-Rundgänge für Küchenleiter und Verantwortliche der<br />

AHV nach vorheriger Anmeldung zu Herstellern und Partnern mit GV-Angebot<br />

von Mittwoch bis Freitag.<br />

Drei Fragen an Rainer Roehl,<br />

Geschäftsführer von a’verdis und<br />

Mitorganisator des Gastro-Forums<br />

u Herr Roehl, seit wann gibt es das Gastro-<br />

Forum auf der Biofach und wie kam es dazu?<br />

y Einzelne Veranstaltungen auf der Bio-Fach<br />

für Gastronomie, Hotellerie und Catering wurden<br />

erstmals 1998, damals noch in Frankfurt am<br />

Main, angeboten. Das Gastro-Forum in der heutigen<br />

Form als zweitägige Fachveranstaltung<br />

wurde erstmalig 2007 in Kooperation von CMA,<br />

ÖGS und Nürnberg-Messe konzipiert und umgesetzt.<br />

Das Gastro-Forum war das erste Forum <strong>die</strong>ser Art.<br />

u Warum sollte ein Gastronom das Gastro-Forum besuchen?<br />

y Das Gastro-Forum 2012 ist auch <strong>die</strong>ses Jahr wieder eine der wichtigsten<br />

Informations- und Ideenbörsen für den erfolgreichen Bio-Einsatz in Hotellerie,<br />

Gastronomie und Catering überhaupt. Es kommen nahezu alle Themen<br />

auf den Tisch, <strong>die</strong> für den Bio-Einstieg, <strong>die</strong> Bio-Ausweitung und für<br />

das Thema Nachhaltigkeit von Bedeutung sind. Und das nicht nur in der Theorie,<br />

sondern immer kombiniert mit Praxisbeispielen aus Deutschland, Europa<br />

und weltweit.<br />

u Welche sind für Sie <strong>die</strong> drei Trendthemen in <strong>die</strong>sem Jahr in der Bio-<br />

AHV?<br />

y 1. Wie kann sich Bio im Wettbewerb der Wertschätzung mit anderen<br />

Nachhaltigkeitsthemen behaupten?<br />

2. Wie lässt sich der Bio-Einkauf für Küchen und Lieferanten (noch weiter)<br />

verbessern?<br />

3. Wie können wir erreichen, dass <strong>die</strong> Teilnahme am Bio-Kontrollverfahren<br />

(Bio-<strong>Zertifizierung</strong>) von Gastronomen als Chance zur Profilierung und<br />

nicht als Hürde wahrgenommen wird?<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Bio-Lebensmittel sind tatsächlich gesünder<br />

als konventionell erzeugte. Das zeigt eine<br />

Langzeitstu<strong>die</strong> der EU. Doch was ist eigentlich<br />

Bio, und wie erkennt man <strong>die</strong>se Produkte<br />

zweifelsfrei – auch im Supermarkt<br />

und beim Discounter? Wie viel mehr dürfen<br />

Bio-Lebensmittel kosten? Der Ratgeber<br />

Bio-Lebensmittel von Dr. Andrea Flemmer<br />

stellt das Angebot und Umfeld von Bio auf<br />

den Prüfstand.<br />

9,95 Euro | 192 Seiten | kartoniert<br />

2. aktualisierte Auflage 2011<br />

Vielen Dank für das Gespräch<br />

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Im Porträt<br />

Gaumenkino in Aschaffenburg<br />

Das vielfältige Sandwich-<br />

Angebot von Twiggies<br />

Sternekoch Sören Anders hat das<br />

Twiggies-Konzept mitentwickelt<br />

Im Twiggies in Aschaffenburg dreht sich alles um Sandwiches. Aufeindergeschichtete<br />

Beilagen in einem Brötchen verpackt sind eigentlich<br />

nichts Neues, es sei denn, es steckt ein Konzept <strong>dahinter</strong>.<br />

Und genau das haben <strong>die</strong> vier Macher der Sandwich-Bar gefunden.<br />

Sie heißen „Twiggies Franzose“,<br />

„Ägypter“ oder „Allgäuer“ – der<br />

hungrige Gast kann aber auch in<br />

den „Hühnerhof“ beißen. Die Sandwich-<br />

Kreationen stammen von Deutschlands<br />

jüngstem Sternekoch, Sören Anders. Zusammen<br />

mit seinen drei Partnern Daniel<br />

Scheel, Tischler und Objekteinrichter, Alfons<br />

Kreuzer, Unternehmensberater, und<br />

André Franz, Industrieeinkäufer, hat er<br />

<strong>die</strong> vierhochvier GmbH gegründet, um<br />

den Take-Away-Service zu eröffnen. Obwohl<br />

bis auf Anders keiner der Geschäfts -<br />

freunde aus der Gastronomie kommt, haben<br />

sie ein konkretes Konzept für das<br />

Fast-Food-Geschäft entwickelt. Es basiert<br />

auf dem Prinzip „Transparenz vom Acker<br />

bis auf den Teller“. Dazu gehören nicht<br />

nur nachhaltiges, ressourcenschonendes<br />

Handeln, ökologische Zutaten, sondern<br />

logischerweise auch <strong>die</strong> Bioland-<strong>Zertifizierung</strong>.<br />

Bei der Lieferantenauswahl bevorzugen<br />

<strong>die</strong> Twiggies-Gründer regionale Bio-<br />

Anbieter und nutzen <strong>die</strong> Potentiale heimischer<br />

Bio-Erzeuger. Die Baguettes<br />

Mit Unterstützung<br />

von<br />

Bioland e.V.<br />

kommen aus einer Bamberger Bio-Bäckerei<br />

oder vom Alsfelder Bioland-Metzger<br />

aus dem benachbarten Hessen. Die<br />

Herkunft der Produkte ist für <strong>die</strong> Gäste<br />

somit transparent und nachvollziehbar.<br />

Bio to go<br />

Unterstützt wird das junge Unternehmen<br />

vom Bioland-Verband. Durch <strong>die</strong><br />

Partnerschaft verpflichtet sich Twiggies,<br />

<strong>die</strong> Verbandsrichtlinien, <strong>die</strong> über <strong>die</strong> EU-<br />

Bio-Norm hinausgehen, einzuhalten und<br />

dem Gast Bio-Produkte mit Mehrwert<br />

anzubieten. Mit der Erhaltung einer regionalen<br />

Geschmacksvielfalt und der Förderung<br />

des traditionellen Lebensmittelhandwerks<br />

zeigt das Twiggies-Konzept,<br />

dass auch im „to go“-Bereich Qualität,<br />

Regionalität und Ökologie groß geschrieben<br />

werden können.<br />

Ökostrom und eine energiesparende<br />

Geräteausstattung sind in der Sandwich-<br />

Bar deshalb selbstverständlich. Es wird<br />

auch nach dem Motto „nur solange der<br />

Vorrat reicht“ gewirtschaftet, um Überschüsse<br />

gering zu halten.<br />

Vorbildlich ist das Unternehmen auch<br />

bei den Löhnen. So sind auch für Aushilfen<br />

Stundensätze von 10-12 Euro vorgesehen.Für<br />

<strong>die</strong> Zubereitung der Sandwiches<br />

hat sich das Twiggies-Team etwas<br />

Besonderes einfallen lassen. Mit dem Spezial-Löffel<br />

„Bobby“ wird der Sandwich-<br />

Belag, den der Gast auswählt, appetitlich<br />

angerichtet und auf das Brötchen gelegt.<br />

Ein Patent auf den Löffel ist bereits angemeldet.<br />

Ziel der Sandwich-Macher ist vor allem,<br />

Kinder und junge Erwachsene für<br />

gesundes, leckeres Essen zu begeistern.<br />

Die „Pausenbrot-Aktion“ – ein besonderes<br />

Snack-Angebot für Schüler mit einem<br />

kostenlosen Bio-Müsliriegel oder<br />

Bio-Apfel – findet regen Zuspruch und<br />

verspricht einen guten Start in den<br />

Schulalltag.<br />

Für Gäste mit Nahrungsunverträglichkeiten<br />

gibt es laktose- und glutenfreie<br />

Auswahlmöglichkeiten. Vegane und<br />

vegetarische Sandwiches gehören zum<br />

Standard-Sortiment. Twiggies liegt im<br />

Preisniveau nicht wesentlich über dem<br />

vergleichbaren konventionellen Snack-<br />

Angebot. Das Sandwich, 22 cm lang, gibt<br />

es ab vier Euro.<br />

Sonja Grundnig und Rebekka<br />

Wucher, Bioland e.V.,<br />

www.bioland.de<br />

i www.twiggies.de<br />

Immer mehr Betriebe der Außer-<br />

Haus-Verpflegung setzen auf <strong>die</strong><br />

Bioland-Partnerschaft. Der Verband<br />

unterstützt Gastronomie, Hotellerie,<br />

Catering und Großküchen beim<br />

Einsatz von Bio-Lebensmitteln mit<br />

Beratungen, Schulungen und regionaler<br />

Rohwarenbeschaffung sowie<br />

Marketing. 120 Betriebe der<br />

Außer-Haus-Verpflegung erhielten<br />

<strong>die</strong> Bioland-Anerkennung und dürfen<br />

mit dem Qualitäts-Siegel Bioland<br />

werben.<br />

Fotos: vierHOCHvier GmbH<br />

30 <strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> s 1/2012


Produkte<br />

Hell und dunkel<br />

Dunkle und helle Saucen – <strong>die</strong>se Klassiker<br />

können Gastronomen bei Erntesegen<br />

auch in Eimern zu je 3 kg bestellen.<br />

Pro Verpackungseinheit ergibt das in<br />

etwa 18 Liter Sauce. Daneben vertreibt<br />

der Hersteller auch einen vegetarischen<br />

Jus im 2,5-kg-Eimer,<br />

Die Instant-Sauce „Jus zu Braten“ von Erntesegen<br />

im 2,5 kg Eimer reicht für zirka 26 Liter Sauce<br />

der etwa 26 Liter Sauce<br />

ergibt. Helle und dunkle<br />

Roux bietet der Hersteller<br />

in einer Einheit<br />

von je 6 kg als Granulat an. Da sich <strong>die</strong><br />

gekörnten Saucenbestandteile leicht auflösen,<br />

können sie auch während des Kochens<br />

hinzugefügt werden, ohne dass <strong>die</strong><br />

Sauce klumpt. Zudem sind sie leicht dosierbar.<br />

Die Saucen von Erntesegen eignen<br />

sich zum Abschmecken und Verfeinern<br />

oder als Grundlage von Saucen.<br />

i www.erntesegen.de<br />

Der Fastenkräuter Tee mit zitroniger<br />

Note ist auch für <strong>die</strong> kurzen Auszeiten<br />

am Tag zusammengestellt worden<br />

Fastenkräuter Tee –<br />

nun im Beutel<br />

Die Fastenkräuter-Mischung von Lebensbaum ist seit<br />

<strong>die</strong>sem Jahr auch im Aufgussbeutel zu haben. Bisher gab<br />

es <strong>die</strong>se Teesorte des Bio-Anbieters nur als lose Ware. Jede<br />

Packung enthält 20 Beutel mit je 1,5 g Tee. Die Mischung<br />

enthält koffeinhaltige Mate, <strong>die</strong> für ihre anregende Wirkung<br />

bekannt ist. In der Volksmedizin wird den anderen<br />

Zutaten des Tees, zum Beispiel der Holunderblüte, eine<br />

belebende Wirkung nachgesagt. Für den erfrischenden, zitronigen<br />

Geschmack sorgen Zitronengras, Zitronenverbena<br />

und Lemon Myrtle. Mit der Tee-<br />

Mischung visiert der Hersteller vor allem<br />

gesundheitsbewusste Menschen an.<br />

i www.lebensbaum.de<br />

<br />

<br />

<br />

Fotos: ERNTESEGEN Naturkost GmbH, Ulrich Walter GmbH<br />

Bambus-Sprossen<br />

für Großabnehmer<br />

Bisher hat Marschland Naturkost-Bambus-<br />

Sprossen nur in 370-ml-Gläsern angeboten. Nun<br />

das der Hersteller seine Produktpalette für <strong>die</strong><br />

Gastronomie erweitert. Die Sprossen gibt es nun<br />

auch in der Drei-Kilo-Dose. Sie sind in <strong>Was</strong>ser<br />

und Meersalz eingelegt und eignen sich für <strong>die</strong><br />

Zubereitung von asiatischen Gerichten oder aber<br />

auch als Zutat für Salate.<br />

i www.alfredpaulsen.de<br />

<strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> s 1/2012 31<br />

Lecker, frisch und gesund zu kochen muss<br />

nicht teuer sein. Ob schnelle Gerichte, Klassiker<br />

oder Raffiniertes für besondere Anlässe:<br />

Wer sich beim Einkauf nach der Jahreszeit<br />

richtet und regionale Produkte<br />

wählt, hat stets Gutes und zugleich preiswerte<br />

Frische auf dem Tisch. Neben 500<br />

Rezepten und pfiffigen Küchentipps zeigt<br />

<strong>die</strong>ses Buch, wie einfach man bereits beim<br />

Einkauf auf Tier- und Naturschutz achten<br />

und natürliche Ressourcen schützen kann.<br />

14,99 Euro | 320 Seiten | 1. Auflage 2009<br />

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Produkte<br />

Petit Pains in drei Varianten<br />

Délifrance hat sein Angebot an Frühstücksbrötchen in zertifizierter Bio-Qualität<br />

um drei Sorten Petits Pains (klassisch, mit Sesam-Topping, mit Mohn-Topping, je 60<br />

g) und ein rustikales Pavé (505 g) erweitert. Die Brötchen gibt es pro Sorte im 130-<br />

Stück-Karton, das Pavé in einer 20-Stück-Verpackung. Tiefgekühlt lagern sie bei -18<br />

Grad Celsius und sind 12 Monate haltbar. Die Ready to bake-Produkte<br />

können ohne Auftauen in 13-15 Minuten bei 210 Grad Celsius gebacken<br />

werden. Die rustikalen Pavés brauchen 10-12 Minuten bei 200 Grad Celsius.<br />

i www.delifrance.de<br />

Die vorgebackenen Petits Pains sind<br />

tiefgefroren. Erhältlich sind sie je<br />

Sorte im Karton zu 130 Stück.<br />

Frischkäse aus handwerklicher Tradition<br />

Die Käserei von Gut<br />

Kerschlach vertreibt<br />

den Frischkäse für<br />

Großverbraucher<br />

auch in Eimern zu<br />

1 kg oder 5 kg<br />

Fertig gegarte Knödel<br />

pikant und süß<br />

Fertig gegarte Knödel in Bio-<br />

Qualität vertreibt <strong>die</strong> Bäckerei<br />

Antelmann. Neben dem<br />

klassischen Semmelknödel<br />

gibt es auch Varianten mit<br />

Speck, Spinat und Käse, Toskana-<br />

Art sowie Dinkel- und Saaten-Knödel,<br />

<strong>die</strong> Demeter-zertifiziert sind. Für<br />

Acht Knödel-Varianten bietet Nachspeisen hat <strong>die</strong> Bäckerei Apfel<strong>die</strong><br />

Bäckerei Antelmann an – Zimt-Knödel im Angebot.<br />

Spinat-Knödel ist eine davon Alle Knödel (nach Kundenwunsch<br />

50 g, 70 g oder 90 g, zirka 20 Stück<br />

pro Gastroschale) sind handgerollt, fertig gegart und für das schnelle<br />

Aufwärmen im Ofen oder Anbraten in der Pfanne geeignet. Bei 6<br />

Grad Celsius sind sie mindestens vier Wochen haltbar. Cornelia Antelmann,<br />

Inhaberin und Geschäftsführerin entwickelt mit ihren Mitarbeitern<br />

alle Rezepturen für <strong>die</strong> Brotwaren selbst und bezieht <strong>die</strong><br />

meisten Zutaten aus der Region. Das Getreide wird jeden Tag auf den<br />

eigenen Mühlen frisch gemahlen.<br />

i www.bioknoedel.info<br />

Die Käserei von Gut Kerschlach hat Frischkäse nun auch für<br />

Großabnehmer im Angebot – in 1-kg- oder in 5-kg-Eimern.<br />

Die Mitarbeiter des Naturland-Guts verarbeiten <strong>die</strong> Produkte<br />

nach handwerklicher Tradition. So stammt <strong>die</strong> Rohmilch des<br />

Frischkäses aus dem eigenen Kuhbestand und wird nach einem<br />

traditionellen Rezept verarbeitet. In den Bio-Käse kommen nur<br />

Naturlab und Milchsäurebakterien, gentechnikfreie und biologische<br />

Zutaten. Sonstige Zusätze, wie Farb- und Aromastoffe,<br />

sind nicht zulässig. Die Käserei wurde 1998 gebaut und produziert<br />

neben Frisch- auch Weichkäse und stichfesten Naturjoghurt.<br />

i www.gutkerschlach.de<br />

Mie-Nudeln aus<br />

Deutschland<br />

Der Nudelhersteller Alb-<br />

Gold bringt <strong>die</strong> ersten in<br />

Deutschland produzierten<br />

Mie-Nudeln in Bio-Qualität<br />

(mit oder ohne Eier) auf den<br />

Markt. Die Nudeln (im Beutel<br />

mit 48 Nudelkuchen = 3 kg)<br />

sind nicht frittiert, sondern<br />

mit <strong>Was</strong>serdampf blanchiert<br />

und somit fettfrei vorgekocht.<br />

Für <strong>die</strong> Zubereitung mit heißem<br />

<strong>Was</strong>ser übergießen beziehungsweise<br />

abkochen. Danach<br />

können <strong>die</strong> Nudeln für<br />

Suppen, Eintöpfe oder Wok-<br />

Gerichte weiter verwendet<br />

werden. Der offizielle Verkaufsstart<br />

ist im Februar 2012<br />

nach der BioFach.<br />

i www.alb-gold.de<br />

Foto: Délifrance Deutschland GmbH, Marschland Naturkost GmbH, Gut Kerschlach GmbH & Co. KG, Alb-Gold Teigwaren GmbH, Bio Bäcker Antelmann<br />

32 <strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> s 1/2012


Service<br />

IMPRESSUM<br />

Das Magazin für Nachhaltigkeit in der Gastronomie<br />

Herausgeber: Burkhard P. Bierschenck<br />

Redaktionsdirektorin: Dr. Angelika Schaller (V. i. S. d. P.)<br />

Redaktion: Dipl. Ing. Agr. Thomas Sadler (Projektleitung) und Dipl. Ing. Agr. Eva Reichert (Reichert und Sadler GbR), Königsfeldstr.<br />

16, 85356 Freising, Tel.: (0 81 61) 5 33 80 74, E-Mail: thomas.sadler@vnm-services.de<br />

Textchefin: Christiane Manow-LeRuyet<br />

Autoren: Isabelle Butscheck, Schorndorf; Michela Dulz, Stelle; Sonja Grundnig, Augsburg, Christiane Manow-Le Ruyet, München;<br />

Claudia Mattuschat, München; Eva Reichert, Freising; Thomas Sadler, Freising; Anja Schuchardt, München; Rebekka Wucher, Augsburg<br />

Anzeigen:<br />

Verlags- und Anzeigenleitung: Elke Zimmermann,<br />

E-Mail: elke.zimmermann@vnmonline.de, Tel.: (0 89) 31 89 05-76, Fax (0 89) 31 89 05-38<br />

Mediaberatung: Sigrun Kühnel,<br />

E-Mail: sigrun.kuehnel@vnm-services.de, Tel.: (0 89) 31 89 05-75<br />

Zur Zeit gültige Anzeigenpreisliste Nr. 6 vom 1. Oktober 2011<br />

BezuGsQuellen<br />

GROßHanDel<br />

Tel.: + 49 (0) 81 45 / 93 08 - 30<br />

E-Mail: zentrale@oekoring.com<br />

www.oekoring.com<br />

Vertrieb-/Marketingleitung: Burkhard P. Bierschenck,<br />

E-Mail: vertrieb@vnmonline.de<br />

Grafik & Layout: Joachim Ullmer<br />

Abonnenten- und Kundenservice:<br />

Leserservice Verlag Neuer Merkur, 65341 Eltville, Tel.: (0 61 23) 9 23 82 30, Fax: (0 61 23) 9 23 82 44,<br />

E-Mail: verlagneuermerkur@vuservice.de<br />

Servicezeiten: Montag bis Freitag 8.00 Uhr bis 17.00 Uhr<br />

Die <strong>Bioküche</strong> erscheint 6 × im Jahr. Jahresabonnement 37,00 Euro/74,00 SFr.<br />

Für Referendare, Studenten, Schüler und Azubis gegen Einsendung einer entsprechenden Bescheinigung 20,00 Euro/40,00 SFr.<br />

Einzelheft 8,00 Euro/16,00 SFr.<br />

Die Euro-Preise beinhalten <strong>die</strong> Versandkosten für Deutschland und Österreich, <strong>die</strong> SFr-Preise <strong>die</strong> Versandkosten für <strong>die</strong> Schweiz.<br />

Bei Versand ins übrige Ausland werden <strong>die</strong> Porto-Mehrkosten berechnet. Die Abo dauer beträgt ein Jahr. Das Abo verlängert sich<br />

automatisch um ein weiteres Jahr, wenn es nicht zwei Monate vor Ablauf schriftlich<br />

gekündigt wird. Rabatte für Sammelabonnements auf Anfrage.<br />

Wegen allgemein gestiegener Kosten müssen wir unsere Bezugspreise geringfügig erhöhen<br />

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www.nabuko-biogvs.de<br />

Schulen, Klassen, Lehrer:<br />

Tel.: (0 89) 31 89 05-15, Fax: (0 89) 31 89 05-53, E-Mail: buchbestellung@vnmonline.de<br />

Buchbestellservice:<br />

Verlag Neuer Merkur, Kundenservice, 74569 Blaufelden, Tel.: (0 79 53) 88 36 91, Fax: (0 79 53) 88 31 60,<br />

E-Mail: buchbestellung@fachbuchdirekt.de<br />

Internet-Service: Markus Duffhaus, E-Mail: markus.duffhaus@vnmonline.de<br />

Beratung Social Media & Video: Christiane Manow-LeRuyet,<br />

Uwe Kremmin (Magical Media GmbH)<br />

Verlag Neuer Merkur GmbH<br />

Postfach 60 06 62, D-81206 München, Paul-Gerhardt-Allee 46,<br />

D-81245 München, Telefon (0 89) 31 89 05-0, Telefax 31 89 05-38,<br />

Telefax Redaktion (0 89) 31 89 05-53 (Zugleich Anschrift aller Verantwort lichen)<br />

Druck: Weber Offset GmbH, Ehrenbreitsteiner Str. 42, 80993 München<br />

Die <strong>Bioküche</strong> wird auf Bilderdruckpapier aus 100 % Altpapier gedruckt, ausgezeichnet mit dem Blauen Engel Umweltzeichen<br />

Internet: www.<strong>die</strong>-biokueche.de<br />

ISSN 2192-0028<br />

Geschäftsführer: Burkhard P. Bierschenck, Dr. Angelika Schaller<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Bilder wird keine Haftung über nommen. Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen<br />

Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit Annahme des Manuskriptes gehen das Recht der Veröffentlichung<br />

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zur Herstellung von Sonderdrucken, Fotokopien und Mikrokopien an den Verlag über. Der Autor räumt dem Verlag<br />

räumlich und mengenmäßig unbeschränkt für <strong>die</strong> Dauer von zwei Jahren ferner folgende ausschließliche Nutzungsrechte am<br />

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Bekanntgabe lt. Bayerischem Pressegesetz vom 3. 10. 1949, Verlag Neuer Merkur GmbH,<br />

Gesellschafter: Burkhard P. Bierschenck 99, 4 %, Magical Media 0,6 %<br />

<strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> s 1/2012 33<br />

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Zum Nachdenken<br />

Huhn auf Rezept<br />

Hühner sind überzüchtet, Hühner leben auf zu<br />

engem Raum und nehmen noch zuviel Antibiotika.<br />

Hühner zu kaufen oder zu essen, ist lebensgefährlich<br />

– wir plä<strong>die</strong>ren deshalb dafür:<br />

das Fleisch der gackernden Geflügeltiere nur<br />

noch in der Apotheke zu verkaufen – mit ärztlicher<br />

Verordnung, ver<strong>steht</strong> sich …<br />

Die Deutschen sind auf’s Huhn gekommen,<br />

durchschnittlich 18,3 Kilogramm essen sie pro<br />

Jahr – das hat der Zentralverband der Deutschen<br />

Geflügelwirtschaft herausgefunden.<br />

Nachdem wir jahrelang einfach hingenommen haben,<br />

dass Hühner massenhaft auf engstem Raum gehalten<br />

werden, ist jüngst ein neues Problem aufgetaucht: Zuviel<br />

Antibiotika im Hühnerfleisch. <strong>Was</strong> also tun? Die Lösung ist<br />

ganz einfach: Hühnerfleisch gibt’s ab sofort nur noch verschreibungspflichtig<br />

beim Arzt. Das birgt völlig neue Möglichkeiten.<br />

Für <strong>die</strong> Pharmaindustrie, Apotheken und Ärzte.<br />

Neue Zielgruppen, Vertriebswege, das riecht nach Geldver<strong>die</strong>nen.<br />

Gesundheitscheck in der Praxis, Dauerjahresrezept<br />

für’s Huhn, Kochempfehlungen und Zubereitungstipps<br />

für eine fettarme Ernährung gleich mit dazu. Denn<br />

schließlich werden wir alle ja immer dicker. Damit wäre das<br />

Antibiotika-Problem galant aus der Welt geschafft und wir<br />

bräuchten nichts weiter tun.<br />

Prima.<br />

Diese simple Utopie hat jedoch einen ernsten Hintergrund.<br />

Die großzügige Antibiotika-Gabe belastet Huhn und<br />

Mensch, Bakterien werden immer resistenter, das Medikament<br />

wirkungslos. Das Bundesinstitut für Risikobewertung<br />

stuft das sogenannte Antibiotika-Doping sogar als bedenklich<br />

ein. Die Hühner-Züchter stört das nicht weiter.<br />

Umso erstaunlicher ist es, dass erst 2011 <strong>die</strong> erste offizielle<br />

Untersuchung über Antibiotika-Einsatz bei Hühnern<br />

durchgeführt wurde. Und das auch nur, weil Johannes Remmel,<br />

nordrhein-westfälischer Umwelt- und <strong>Klima</strong>schutzminister,<br />

misstrauisch wurde, da bisher <strong>die</strong> Behörden davon<br />

ausgingen, das Medikament würde nur in geringen Dosen<br />

verabreicht. Das Ergebnis der Stu<strong>die</strong> war erschreckend: In<br />

182 Betrieben wurde 96 Prozent der Tiere durchschnittlich<br />

sieben Tage lang mit dem Arzneimittel behandelt bei<br />

einer Lebensdauer von 30 bis 35 Tagen. Lebten <strong>die</strong> Tiere<br />

jedoch länger als 45 Tage, was bei Bio-Hühner der Fall ist,<br />

lag <strong>die</strong> Antibiotika-Gabe unter dem Durchschnitt. Das ist<br />

erfreulich, zeigt es doch, dass eine artgerechtere Hühnerhaltung<br />

positive Auswirkungen haben kann. Zu Recht fordert<br />

Remmel ein Umdenken bei der Geflügelzucht. Die Stu<strong>die</strong><br />

bestätigt, dass es auch ohne Medikamente geht. 18 Betriebe<br />

verzichteten völlig darauf. Und das waren nicht nur<br />

Hühner aus ökologischer Haltung. Wie es auch anders geht<br />

in der Hühnerhaltung, zeigt der Artikel „Doppelver<strong>die</strong>ner<br />

Landhuhn“ auf Seite 22. <strong>Was</strong> brauchen wir also? Strenge<br />

Kontrollen, eine artgerechte Zucht und einen verantwortungsvollen<br />

Umgang mit Medikamenten, wenn wir in Zukunft<br />

Hühnerfleisch nicht auf Rezept in der Apotheke kaufen<br />

wollen.<br />

Christiane Manow-Le Ruyet<br />

<strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> s 1/2012


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