die Bioküche Klima-Zertifizierung: Was steht dahinter (Vorschau)
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
BioKuche<br />
Das Magazin für Nachhaltigkeit in der Gastronomie<br />
www.<strong>die</strong>-biokueche.de<br />
<strong>die</strong><br />
..<br />
17877<br />
1·2012<br />
a <strong>Klima</strong>-<strong>Zertifizierung</strong>:<br />
<strong>Was</strong> steckt <strong>dahinter</strong>?<br />
a Zukunft Zweinutzungshuhn:<br />
Neue Rasse, neuer Geschmack<br />
a Schulverpflegung –<br />
München hinkt hinterher
Das BC Publications Programm:<br />
BC<br />
PuBlICaTIoNS<br />
Ratgeber für alle lebenslagen<br />
BERuF & GESEllSCHaFT<br />
GESuNDHEIT & lEBEN<br />
Psychologie & Spiritualität<br />
Ratgeber für nachhaltigen Erfolg in Beruf und Gesellschaft<br />
Ratgeber für ein gesundes und sinnerfülltes leben<br />
Ratgeber für ein emotional starkes leben ohne angst<br />
Doro Kammerer<br />
Natürliche Hausapotheke<br />
für <strong>die</strong> ganze Familie<br />
Glücklicherweise brauchen <strong>die</strong> meisten Menschen<br />
selten einen Arzt. Ihnen genügen oft<br />
kleine Umstimmungs-Impulse, um wieder gesund<br />
zu werden. Dieses Buch informiert über<br />
alle natürlichen und wirksamen Behandlungen,<br />
<strong>die</strong> zu Hause mit den vorhandenen Mitteln<br />
durchgeführt werden können.<br />
Ein wertvoller Ratgeber für alle, <strong>die</strong> auf natürliche<br />
Art und Weise gesund bleiben wollen.<br />
ISBN 978-3-941717-06-0<br />
212 Seiten, gebunden<br />
14,80 Euro<br />
Fotolia/Stefan Körber<br />
Informieren Sie sich über unsere weiteren<br />
Titel unter www.bc-publications.de
Editorial<br />
Essen bedeutet Transparenz<br />
Lebensmittelskandale<br />
machen<br />
Schlagzeilen: gefälschte Bio-Lebensmittel<br />
aus Italien, das europaweite<br />
Kontrollsystem hat Schwachstellen,<br />
<strong>die</strong> von Betrügern ausgenutzt werden,<br />
um Verbraucher skrupellos zu betrügen.<br />
Sobald es um viel Geld geht, ist<br />
es mit der Moral vorbei und der Nährboden<br />
für schwarze Schafe geschaffen. Davon<br />
ist auch <strong>die</strong> Bio-Branche leider nicht<br />
ausgenommen.<br />
Zumindest konnte zum Teil Entwarnung<br />
gegeben werden – es handele sich<br />
bei den aufgedeckten Produkten „nur“<br />
um Soja- und Getreideerzeugnisse. Die<br />
Drähte bei den Bio-Verbänden und Kontrollstellen<br />
liefen heiß. Auch <strong>die</strong> Bundesregierung<br />
ließ über <strong>die</strong> Landwirtschaftsministerin<br />
Ilse Aigner verlauten, dass <strong>die</strong><br />
Anforderungen an <strong>die</strong> Öko-Kontrollstellen<br />
in Deutschland erhöht werden müssen.<br />
Hätte dadurch der Betrug verhindert<br />
werden können?<br />
Kaum waren <strong>die</strong> Wogen ein bisschen<br />
verebbt, folgte der nächste Skandal: zuviel<br />
Antibiotika im Hühnerfleisch. Und<br />
wieder schlug Ilse Aigner Änderungen<br />
vor: Dieses Mal das Arzneimittelgesetz.<br />
Felix Prinz zu Löwenstein, Vorstandsvorsitzender<br />
des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft<br />
(BÖLW) wettert: „Sie bekämpfen<br />
nicht <strong>die</strong> Ursache für den hohen<br />
Antibiotikaeinsatz in der konventionellen<br />
Tierhaltung, sondern nur <strong>die</strong> Symptome.“<br />
Das ließ er in einer Pressemitteilung<br />
verlauten.<br />
Skandale hin oder her. Wichtig ist <strong>die</strong><br />
Frage: <strong>Was</strong> ist von all den Lebensmitteln<br />
beim Tischgast gelandet? Die Diskussion<br />
in der Außer-Haus-Verpflegung über <strong>die</strong><br />
Rückverfolgbarkeit der Lebensmittel<br />
flammt nur langsam auf. Wie können<br />
Gastronomen <strong>die</strong> Sicherheit für den Gast<br />
auch künftig sicherstellen?<br />
Eine mögliche Antwort: mehr regionale<br />
und vertrauenswürdige Partner finden<br />
und deren Angebot den Gästen offenlegen.<br />
Den Lieferanten also sozusagen<br />
ein Gesicht geben, um mehr Transparenz<br />
zu schaffen. Unter Umständen<br />
bedeutet das aber auch, dass <strong>die</strong>se vertrauenschaffenden<br />
Maßnahmen mehr<br />
Thomas Sadler – Redaktion<br />
und Projektleitung<br />
<strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong><br />
Kosten bei den Gastronomen verursachen<br />
und ihnen zusätzlich Kontrollpflichten<br />
auferlegt werden könnten. Eine richtige<br />
Balance zwischen staatlicher Kontrolle<br />
und Selbstkontrolle kann aber ein Anfang<br />
sein.<br />
Thomas Sadler<br />
Hintergrund: iStockphoto/Elenathewise<br />
YOU<br />
TUBE<br />
www.youtube.com/user/<strong>die</strong>biokueche<br />
www.facebook.com/<strong>die</strong>biokueche<br />
www.twitter.com/<strong>die</strong>biokueche<br />
<strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> s 1/2012 3
Es gibt Gerichte und Geschichten, <strong>die</strong> überraschen immer wieder, so auch das Kochbuch<br />
Freising Schmeckt mit Gerichten wie dem „Bayerischen Rübendauch“ oder der „Falschen<br />
Wildsau“, einer Vielzahl an regionalen Bio-Erzeugnissen und den Geschichten der<br />
Menschen, <strong>die</strong> hinter <strong>die</strong>sen Produkten stehen.<br />
Die über 100 saisonalen Rezepte, <strong>die</strong> Thomas Sadler, Marion Hofmeier und Eva Reichert<br />
zusammengestellt haben, sind gespickt mit interessanten Tipps zum Umgang mit Lebensmitteln,<br />
Rezeptvariationen sowie historischen und touristischen Kurzinfos über Freising.<br />
Die verwendeten Lebensmittel in den Rezepten werden zu über 95 Prozent im<br />
Landkreis Freising angebaut. Erzeuger gewähren Einblick in ihre Hofgeschichten und verraten<br />
ihr persönliches Lieblingsrezept.<br />
Freising Schmeckt. Gerichte und Gesichter – vom Acker auf den Teller<br />
Eva Reichert Verlag – schmeckt 2 GbR<br />
25,00 Euro, 192 Seiten<br />
Jetzt bestellen:<br />
Telefon (0 79 53) 88 36 91, E-Mail buchbestellung@fachbuchdirekt.de<br />
Versandkostenfrei über: www.fachbuchdirekt.de
Inhalt<br />
Eine <strong>Klima</strong>-<strong>Zertifizierung</strong> ist nur<br />
langfristig erfolgreich Seite 18<br />
Doppelver<strong>die</strong>ner Landhuhn: Artgerechte Hühnerhaltung<br />
mit Bestseller-Potenzial Seite 22<br />
<strong>Klima</strong>neutrale Gerichte – neues Serviceportal unterstützt<br />
Köche bei der Einführung von biologischen Lebensmitteln<br />
Seite 12<br />
München ist kein Vorbild für<br />
ökologische Speisen in der<br />
Schulverpflegung Seite 13<br />
Termine und Messen – „fish international"<br />
und Bio-Fach 2012 Seiten 6 und 28<br />
a<br />
a<br />
a<br />
z Editorial 3<br />
Inhalt 5<br />
z Branchenblick<br />
<strong>Was</strong> gibt’s Neues? 6<br />
z Im Gespräch mit…<br />
Felix Hnat von GV-nachhaltig<br />
„Wir müssen mehr aufklären“ 12<br />
z Am Puls der Zeit<br />
Trauerspiel Schulverpflegung 13<br />
Wild und einzigartig 14<br />
z Schwerpunkt<br />
<strong>Klima</strong>schutz in der Gastronomie 16<br />
<strong>Klima</strong>zertifizierung – gut für’s Gewissen? 18<br />
z Marktblick<br />
Die Suppe – Mutter der Kochkunst 20<br />
z Vom Acker auf den Teller<br />
Doppelver<strong>die</strong>ner Landhuhn 22<br />
z Technik<br />
Auf <strong>die</strong> Größe kommt es an 24<br />
z Rezepte<br />
Stroganoff hätte das gefallen… 26<br />
z Termine 27<br />
z Events und Messen<br />
Bio-Fach 2012: Visionen,<br />
Perspektiven und Impulse 28<br />
z Im Porträt<br />
Gaumenkino in Aschaffenburg 30<br />
z Produkte 32<br />
z Bezugsquellen/Impressum 33<br />
z Zum Nachdenken<br />
Huhn auf Rezept 34<br />
Titelbild: iStockphoto/DNY59<br />
a Titelthema<br />
<strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> s 1/2012 5
Branchenblick<br />
+++ Keine neuen Labels +++<br />
Auf der Delegiertenversammlung der<br />
Naturland-Bauern forderten <strong>die</strong> Beteiligten<br />
von der Politik <strong>die</strong> Umsetzung einer<br />
zukunftsfähigen und modernen Landwirtschaft<br />
wie den Öko-Landbau. Hans<br />
Hohenester, Öko-Bauer und Naturland-<br />
Präsidiumsvorsitzender, sagte: „Die Politik<br />
muss den Goldstandard Öko-Landbau als<br />
Leitbild einer nachhaltigen Landwirtschaft<br />
festschreiben.“ So definierte der Rat für<br />
Nachhaltige Entwicklung bereits im Juli<br />
vergangenen Jahres in seinem Bericht an<br />
<strong>die</strong> Bundesregierung den Begriff „Goldstandard<br />
Öko-Landbau“ und plä<strong>die</strong>rte für<br />
ein Umsteuern in der Agrarpolitik. „Wir erleben<br />
derzeit eine bizarre Diskussion über<br />
neue Labels, während <strong>die</strong> Erfolge bereits<br />
eingeführter Gütesiegel unter den Tisch<br />
fallen. Wir brauchen keine neuen Labels,<br />
sondern politischen Durchsetzungswillen“,<br />
fasste Hohenester das Unverständnis der<br />
Naturland-Bauern auf der Delegiertenversammlung<br />
zusammen. Neue sogenannte<br />
Nachhaltigkeits-Logos im Lebensmittelbereich<br />
würden auf Grund der Lobbykräfte<br />
der konventionellen Lebensmittel-<br />
und Agro-Industrie zu einer Aufweichung<br />
der Anforderungen führen und <strong>die</strong><br />
Entwicklung zur nachhaltigen Landwirtschaft<br />
zurückwerfen.<br />
i www.naturland.de<br />
+++ Happy Birthday – 20 Jahre Fair-<br />
Trade +++<br />
Der Trans-Fair e.V. wird in <strong>die</strong>sem Jahr<br />
20 Jahre alt. Als unabhängige Organisation<br />
handelt der Verein nicht selbst mit Waren,<br />
sondern vergibt das Fair-Trade-Siegel<br />
für fair gehandelte Produkte, wie unter<br />
anderem für Kaffee. „20 Jahre Trans-Fair –<br />
das bedeutet 20 Jahre unermüdliches Engagement<br />
für gerechtere Handelsbedingungen,<br />
faire Marktzugangschancen und<br />
nachhaltige Produktion“, sagt Klaus Töpfer,<br />
Schirmherr des Fair-Trade-Jubiläums.<br />
2012 präsentiert der Verein jeden Monat<br />
<strong>die</strong> persönliche Lebensgeschichte eines<br />
Produzenten, um zu zeigen, wie eng Produkt<br />
und Hersteller verknüpft sind. Ziel ist<br />
es, neue Kooperationsmodelle zu entwickeln,<br />
<strong>die</strong> mehr Personen Zugang zum Fair-<br />
Trade-System ermöglichen sollen. Momentan<br />
profitieren etwa 1,2 Millionen<br />
Menschen auf der Südhalbkugel von fair<br />
gehandelten Produkten. In Deutschland<br />
werden sie in 36.000 Geschäften vertrieben.<br />
Seit dem Gründungsjahr von Trans-<br />
Fair erzielten Fair-Trade-Produkte einen<br />
Umsatz von 2,1 Milliarden Euro.<br />
i www.fairtrade-deutschland.de<br />
Weiterbildungen für Köche<br />
und Küchenfachkräfte<br />
Bio für Einsteiger<br />
Wie stelle ich meine Speisekarte auf<br />
Bio-Lebensmittel um?“ Dieser Frage gingen<br />
Teilnehmer und Veranstalter in dem<br />
Seminar „Schritt für Schritt zur Biokarte“<br />
in Fürstenfeldbruck bei München<br />
nach. In einem eintägigen Workshop erfuhren<br />
<strong>die</strong> Teilnehmer, wie regionale Lebensmittel<br />
sinnvoll in den Spei seplan integriert<br />
werden können, was Bio-<strong>Zertifizierung</strong><br />
bedeutet und wer ökologische<br />
Lebensmittel liefert. Praktiker, <strong>die</strong> seit<br />
Jahren biologische Produkte erfolgreich<br />
Die Teilnehmer des Bio-Workshops in Fürstenfeldbruck<br />
Die UGB-Akademie erweitert ihr Angebot<br />
um einige Seminare. So geht es in<br />
der Fortbildung „Vegane Vollwertküche“<br />
um das Thema Nährstoffe und worauf<br />
bei der Zubereitung geachtet werden<br />
muss. Kulinarische Leckerbissen stehen<br />
beim Praxiskurs „Edle Vollwertküche“ im<br />
Vordergrund. Die Gourmetköchin, Marketa<br />
Schellenberg, verrät Tipps, wie erlesen<br />
Vollwertgerichte hergestellt und appetitlich<br />
auf dem Teller angerichtet werden<br />
können. Wieder im Programm ist das<br />
Seminar „Vollwertige Mittelmeerküche“<br />
mit Bio-Spitzenkoch Bernd Trum. Einen<br />
Überblick über weitere Seminare für Köche<br />
und Küchenfachkräfte gibt es unter:<br />
i www.ugb.de/seminare/beruflicheweiterbildung/koeche-undkuechenfachkraefte<br />
einsetzen, haben den Teilnehmern von<br />
ihren Erfahrungen berichtet. So <strong>die</strong> Betreiber<br />
des Restaurants Fürstenfelder, das<br />
Bioland-zertifiziert ist. Dort fand <strong>die</strong><br />
Schulung auch statt. Daneben informierten<br />
zwei Großhändler <strong>die</strong> Anwesenden<br />
über Lieferung und Beschaffung von<br />
Bio-Lebensmitteln. Die Schulung wurde<br />
von der FiBL Projekte GmbH durchgeführt<br />
und richtete sich an Köche und Verantwortliche<br />
in der Verpflegung.<br />
i www.fibl.org<br />
Branchentreff Fischwirtschaft<br />
„Fish international“ ist <strong>die</strong> einzige<br />
deutsche Fachmesse für Fisch und Meeresfrüchte.<br />
Sie gastiert vom 12. bis 14.<br />
Februar 2012 in der Messe Bremen.<br />
Schwerpunkt sind in <strong>die</strong>sem Jahr Fischprodukte<br />
mit regionalem Bezug. Für<br />
Gastronomen ist vor allem der „Fish<br />
Point of Sale“ interessant, wo Konzepte<br />
für System-, Betriebsgastronomie<br />
und Catering vorgestellt werden. Außerdem<br />
demonstrieren Spitzenköche<br />
neue Kochtechniken. Hier bekommen<br />
Gastronomen im Rahmen der „Seafood<br />
Masterclass“ Tipps von Profis. Im Wissensforum<br />
können sich Interessierte ein<br />
Bild von nachhaltiger Fischzucht und<br />
<strong>Zertifizierung</strong> in der Aquakultur machen.<br />
Die Messe findet alle zwei Jahre<br />
statt.<br />
i www.fishinternational.de<br />
Fotos: Thomas Sadler, iStockphoto/GlobalP<br />
6 <strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> s 1/2012
Branchenblick<br />
Tierhaltung: BÖLW<br />
fordert Bekenntnis<br />
Antibiotikagabe in der Tierhaltung – der Bund ökologische<br />
Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) fordert von der Bundesministerin<br />
für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz weitgehende<br />
Änderungen: „Die von Bundesministerin Ilse Aigner vorgestellten<br />
Änderungsvorschläge des Arzneimittelgesetzes reichen<br />
nicht aus, denn sie bekämpfen nicht <strong>die</strong> Ursache für den<br />
hohen Antibiotikaeinsatz in der konventionellen Tierhaltung,<br />
sondern nur <strong>die</strong> Symptome“, stellt Felix Prinz zu<br />
Löwenstein, Vorstandsvorsitzender des BÖLW, fest.<br />
Die Ursache für den massiven Antibiotikaeinsatz<br />
liegt laut Löwenstein in einer industriellen Tierhaltung<br />
mit inakzeptablen Haltungsbedingungen<br />
in immer größeren Beständen, <strong>die</strong> sich zudem regional konzentrieren.<br />
„Es ist höchste Zeit, dass <strong>die</strong> Subventionen für <strong>die</strong><br />
industrielle Tierhaltung gestrichen werden und <strong>die</strong> Agrarstrukturpolitik<br />
so gestaltet wird, dass sie eine Ausdehnung der industriellen<br />
Tierhaltung stoppt“, fordert Löwenstein. „Einmal<br />
mehr <strong>steht</strong> Ministerin Aigner in der Pflicht, zu bekennen, für<br />
welche Art von Landwirtschaft sie <strong>steht</strong>“, sagt Löwenstein.<br />
i www.boelw.de<br />
Frischhaltefolie<br />
aus Molke<br />
Bisher bestehen Frischhaltefolien für Lebensmittel aus fossilen<br />
Rohstoffen. Vom Weltklimarat werden sie als Mitverursacher<br />
für <strong>die</strong> globale <strong>Klima</strong>erwärmung verantwortlich gemacht.<br />
Forscher haben nun ein Verfahren entwickelt, mit dem sich aus<br />
dem Biomaterial Molke Multifunktionsfolien industriell herstellen<br />
lassen. Das kommt nicht nur der Umwelt zugute, sondern<br />
auch Lebensmitteln, <strong>die</strong> mit der neuen Folie verpackt<br />
werden: Die Molkeproteine<br />
verlängern <strong>die</strong> Haltbarkeit<br />
der Nahrungsmittel, <strong>die</strong><br />
Folie ist biologisch abbaubar.<br />
Seit 2008 experimentieren<br />
Wissenschaftler<br />
im Rahmen<br />
des EU-Projekts<br />
„Wheylayer“ mit<br />
Molkeproteinen<br />
für <strong>die</strong> Entwicklung<br />
von Folien.<br />
i www.wheylayer.eu
Aus der Praxis<br />
Nachhaltigkeit konsequent<br />
umgesetzt<br />
Als Bio-Mentor gibt Josef Holzer<br />
seine Erfahrung in der nachhaltigen<br />
Betriebsgastronomie an<br />
interessierte Kollegen weiter<br />
Der Babynahrungshersteller Hipp ist bekannt für eine Nachhaltigkeitsstrategie,<br />
<strong>die</strong> über Bio weit hinausgeht. Seine Betriebsgastronomie<br />
am Standort Pfaffenhofen gilt als Vorzeigemodell, in dem <strong>die</strong><br />
Gesundheit der Mitarbeiter und der Schutz von <strong>Klima</strong> und Umwelt<br />
an erster Stelle stehen. Ein Best Practice zum Nachahmen? Oder eine<br />
ehrgeizige Vision, <strong>die</strong> schnell an den Kostenhürden scheitert?<br />
Ein Betriebsrestaurant, das in puncto<br />
Bio-Wareneinsatz, <strong>Klima</strong>- und Umweltfreundlichkeit<br />
zu Deutschlands<br />
Vorreitern gehört, ist vielleicht etwas moderner.<br />
Lässt der Besucher das repräsentative<br />
Verwaltungsgebäude an der Georg-<br />
Hipp-Straße hinter sich und geht der Nase<br />
nach über das Firmengelände, betritt er<br />
ein Haus, in dessen zweckmäßig eingerichtetem<br />
Speisesaal Hipp vor vielen Jahren<br />
mit der ersten Produktion begonnen<br />
hat. „Die Einrichtung ist schon etwas älter“,<br />
räumt Josef Holzer ein, der <strong>die</strong> Betriebsgastronomie<br />
seit 1992 leitet. „Aber<br />
wir konzentrieren uns bei unseren Investitionen<br />
auf Aspekte, <strong>die</strong> weitaus dringender<br />
sind.“ Dazu gehört zum Beispiel<br />
<strong>die</strong> Anschaffung von wasser- und energieeffizienten<br />
Spülmaschinen mit Wärmerückgewinnung,<br />
<strong>die</strong> Installation von<br />
Sonnenkollektoren zur klimafreundlichen<br />
Stromerzeugung oder auch das neue Warenwirtschaftssystem,<br />
das <strong>die</strong> Herkunft<br />
aller Zutaten mit dem Ziel größtmöglicher<br />
Regionalität erfasst. Eine Einkaufspolitik<br />
der kurzen Wege entspricht der<br />
Philosophie des Familienunternehmens,<br />
das am Standort Pfaffenhofen bereits seit<br />
2001 klimaneutral produziert. Und das<br />
gilt nicht nur für etwa eine Million Babygläser,<br />
<strong>die</strong> täglich das Haus verlassen,<br />
sondern auch für rund 650 Mittagessen,<br />
<strong>die</strong> für <strong>die</strong> Mitarbeiter, eine lokale Kindertagesstätte,<br />
einen Hort und ein Heilpädagogisches<br />
Förderzentrum gekocht<br />
werden.<br />
Kosten sparen – aber richtig<br />
Waren es 2006 noch 50 Prozent Bio-<br />
Anteil, stammen heute nahezu alle Zutaten<br />
des Speise-Planes aus ökologischem<br />
Anbau. Außerdem wird nur noch Fisch<br />
angeboten, der nach den MSC Standards<br />
zertifiziert ist. „Diese Entwicklung war<br />
durchaus von der Geschäftsführung gewollt<br />
und gehört zu den Zielen, <strong>die</strong> im<br />
Rahmen unseres Umweltprogramms gesteckt<br />
wurden“, erklärt Josef Holzer.<br />
„Schon 2003 wurde unsere Küche nach<br />
der EG-Öko-Verordnung zertifiziert. Seither<br />
haben wir Bio immer mehr in unseren<br />
Speise-Plan integriert.“ Rückenwind<br />
„von oben“ ist wichtig, um auf Dauer<br />
nachhaltige Strukturen in der Betriebsgastronomie<br />
umzusetzen. Entscheidend<br />
ist aber auch das Verständnis der Gäste,<br />
<strong>die</strong> das neue Konzept mittragen müssen.<br />
Um Preissteigerungen im Zuge der Bio-<br />
Mehrkosten zu umgehen, reduzierte Josef<br />
Holzer lieber <strong>die</strong> Auswahl. „Unser<br />
Speiseplan ist immer noch reichhaltig,<br />
aber deutlich überschaubarer als früher“,<br />
erklärt er. „Zum Beispiel haben wir <strong>die</strong><br />
Zahl der angebotenen Beilagen verringert.“<br />
Beim Sparen hilft ihm aber auch<br />
<strong>die</strong> direkte Kommunikation mit den Gästen:<br />
Die einen kommen mit mehr, <strong>die</strong> anderen<br />
mit weniger Appetit ins Restaurant.<br />
Indem man ihnen bedarfsgerechte<br />
Portionen anbietet, verringert sich nicht<br />
nur der Abfall, sondern auch <strong>die</strong> Menge<br />
der Zutaten, <strong>die</strong> eingekauft werden müssen.<br />
Mit dem gleichen Ziel wurde eine<br />
Waage angeschafft und am Salatbüffet<br />
aufgestellt. Seither füllen <strong>die</strong> Mitarbeiter<br />
ihre Teller viel bewusster und lassen<br />
deutlich weniger Reste zurückgehen. „Die<br />
Fotos: Hipp GmbH & Co. Vertrieb KG<br />
8 <strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> s 1/2012
Aus der Praxis<br />
Neben den eigenen Mitarbeitern werden<br />
auch ein Kindergarten, ein Kinderhort<br />
und ein Förderzentrum in Pfaffenhofen<br />
mit warmem Essen versorgt<br />
Kennzahlen, an denen sich unser Budget<br />
seit 2009 orientiert, konnten wir auch<br />
2011 wieder einhalten“, freut sich Josef<br />
Holzer. „Das zeigt: 100% Bio ist möglich,<br />
wenn man richtig wirtschaftet.“<br />
Nachhaltigkeit geht alle an<br />
Die mitarbeiterfreundlichen Preise<br />
von durchschnittlich drei Euro pro Mittagessen<br />
setzen allerdings auch eine Bezuschussung<br />
seitens des Arbeitgebers voraus.<br />
Hipp ver<strong>steht</strong> gesunde Ernährung<br />
als Sozialleistung, von denen nicht nur<br />
aktive, sondern auch Rentner und sogar<br />
Familienmitglieder profitieren. Ein innovatives<br />
Speiseplankonzept begleitet <strong>die</strong><br />
Gäste nicht nur gesundheits-, sondern<br />
auch umweltbewusst durch <strong>die</strong> Woche.<br />
Orangefarbene Markierungen haben das<br />
bisherige Ampelsystem abgelöst und kategorisieren<br />
<strong>die</strong> Gerichte nun sowohl<br />
nach ernährungsphysiologischen als auch<br />
nach ökologischen und nachhaltigen Aspekten.<br />
„Einmal Fleisch pro Woche, einmal<br />
Fisch und dazwischen vegetarische<br />
Gerichte, das wäre für Mensch und Natur<br />
optimal“, meint Josef Holzer. „Aber<br />
natürlich wollen wir unsere Mitarbeiter<br />
nicht bevormunden, sondern ihnen einfach<br />
eine Orientierungshilfe geben.“ Dennoch:<br />
Es hat ein Bewusstseinswandel begonnen<br />
im Hause Hipp, der nicht zuletzt<br />
den alljährlich stattfindenden Gesundheitstagen<br />
zu verdanken ist. Auch Regionalität<br />
und Saisonalität – zwei zentrale<br />
Aspekte in Josef Holzers Bio-Küche<br />
– werden dabei regelmäßig thematisiert.<br />
Eine Beschilderung gibt Auskunft über<br />
<strong>die</strong> genaue Herkunft von Salat, Gemüse<br />
und Obst. Und dabei stellt sich manch einer<br />
schon <strong>die</strong> Frage: Müssen es im Winter<br />
wirklich Tomaten von weither sein?<br />
Oder ist ein Krautsalat aus Bayern nicht<br />
doch <strong>die</strong> bessere Wahl?<br />
Transparenz macht Appetit<br />
Seitdem Anfang letzten Jahres <strong>die</strong><br />
neue Kennzeichnung am Büffet eingeführt<br />
wurde, ist <strong>die</strong> Salatnachfrage im<br />
Hipp-Betriebsrestaurant um 700 Kilogramm<br />
gestiegen – und das trotz Ehec-<br />
Krise, <strong>die</strong> ab Mai allerorts für gewaltige<br />
Einbrüche sorgte. Transparenz schafft<br />
scheinbar nicht nur Vertrauen, sondern<br />
weckt auch den Appetit der Gäste. Zusätzlich<br />
zu der Beschilderung im Restaurant<br />
können sich <strong>die</strong> Mitarbeiter im Intranet<br />
über <strong>die</strong> Erzeuger informieren, von<br />
denen <strong>die</strong> Zutaten für das Mittagessen<br />
stammen. Dazu gehört unter anderem das<br />
Franziskuswerk Schönbrunn, eine Einrichtung<br />
für behinderte Menschen aus der Region,<br />
von der <strong>die</strong> Küche mit frischem Salat<br />
und Gemüse versorgt wird. Darüber hinaus<br />
gibt eine Online-Datenbank detailliert<br />
Auskunft über <strong>die</strong> Zusammensetzung<br />
der Speisen und mögliche Zusatzstoffe.<br />
20 Jahre e Demeter Felderzeugnisse<br />
eugn<br />
* 19921<br />
- 2012 *<br />
„So geben wir all denen Sicherheit, <strong>die</strong> auf<br />
Grund von Nahrungsmittelunverträglichkeiten<br />
besonders vorsichtig sein müssen“,<br />
erklärt Josef Holzer. Dieses Allergen-Management<br />
setzt eine gründliche Schulung<br />
der Mitarbeiter und eine enge Zusammenarbeit<br />
mit den Lieferanten voraus.<br />
„Nur wer über Allergien und mögliche<br />
Auslöser informiert ist, kann auf Sonderwünsche<br />
der Gäste verantwortungsvoll<br />
eingehen“, so der Leiter der Betriebsgastronomie.<br />
Claudia Mattuschat<br />
Natürlich<br />
Bio-Tiefkühlkost<br />
Das einzigartige Sortiment<br />
bietet:<br />
et:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Josef Holzer leitet seit 1992 <strong>die</strong><br />
Hipp-Betriebsgastronomie und<br />
ist Mitglied der Bio-Mentoren.<br />
Zu <strong>die</strong>sem ehrenamtlichen Netzwerk<br />
gehören Gastronomen, Küchenchefs<br />
und Betriebsleiter aus<br />
ganz Deutschland, <strong>die</strong> ihre Erfahrung<br />
rund um Bio und Nachhaltigkeit<br />
in der Außer-Haus-<br />
Verpflegung an interessierte<br />
Kollegen weitergeben.<br />
i www.biomentoren.de<br />
Top Bio-Produkte in ausgezeichneter<br />
Qualität<br />
Einfache Handhabung<br />
Zu 100% deklarationsfreie Ware<br />
Produkte aus regionaler Produktion<br />
Ein umfangr<br />
eiches Sortiment für<br />
eine abwechslungsreiche Küche<br />
Besuchen Sie uns: Halle 7, Stand 211<br />
Tel.:06257/934016<br />
www.felderzeugnisse.de<br />
<strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> s 1/2012 9
Aus der Praxis<br />
Ein Schnellimbiss mit<br />
Langzeitwirkung<br />
Das Suppentöpfle in Göppingen ist ein ganz besonderer Schnellimbiss.<br />
Zum einen werden nur biologisch angebaute Lebensmittel verarbeitet;<br />
zum anderen bekommen dort arbeitslose Menschen <strong>die</strong><br />
Chance, sich weiter zu qualifizieren. Das Konzept geht auf.<br />
Lammfans kommen im Suppentöpfle<br />
regelmäßig auf ihre Kosten. Das Fleisch<br />
stammt vom eigenen Hof.<br />
KOMMENTAR<br />
Ein Wagnis war das Suppentöpfle<br />
schon. Bei einer Reise nach Berlin<br />
war Karin Woyta, Geschäftsführerin<br />
der Staufen Arbeits- und Beschäftigungsförderung<br />
gGmbH, auf einen Bio-<br />
Schnellimbiss aufmerksam geworden.<br />
Lange hatte sie <strong>die</strong> Idee in ihrem Kopf hin<br />
und her bewegt. Denn was in der Bundeshauptstadt<br />
gut ankommt, muss nicht<br />
zwangsläufig auch in Göppingen, einer<br />
schwäbischen Kreisstadt mit knapp 60.000<br />
Einwohnern, funktionieren. Im Jahr 2007<br />
eröffnete sie <strong>die</strong>sen ganz besonderen<br />
Schnellimbiss – und wurde schnell für ihren<br />
Mut belohnt. „Das Suppentöpfle ist sofort<br />
angenommen worden“, sagt Woyta.<br />
Suppen und Eintöpfe<br />
kommen an<br />
Mit 50 Essen wurde erst einmal kalkuliert,<br />
doch schnell musste <strong>die</strong> Menge<br />
verdoppelt werden. Mitarbeiter aus den<br />
umliegenden Banken, aus dem Rathaus<br />
und Landratsamt, Pfarrer, Rentner, aber<br />
auch junge Berufstätige gingen und gehen<br />
nun zum Mittagessen in den Bio-Imbiss.<br />
Zwischen 11 und 14 Uhr herrscht<br />
Hochbetrieb. „Manche sagen mir, dass sie<br />
sich dann hinterher richtig satt fühlen<br />
Mindestens zwei verschiedene<br />
Suppen oder Eintöpfe stehen<br />
täglich auf der Karte<br />
und nicht schon wieder nach einer Stunde<br />
Hunger bekommen. Gleichzeitig fühlen<br />
sie sich aber auch nicht so unangenehm<br />
träge.“ Das mag zum einen daran<br />
liegen, dass im Suppentöpfle – wie der<br />
Name schon sagt – vor allem Suppen und<br />
Eintöpfe gekocht, aber auch Salate zubereitet<br />
werden. Zum anderen legt man<br />
in dem Imbiss auch großen Wert auf<br />
Qualität. Alle Zutaten für <strong>die</strong> täglich<br />
frisch gekochten Gerichte kommen aus<br />
dem Bioland-Anbau. Soweit es geht vom<br />
eigenen Bauernhof der Staufen gGmbH,<br />
dem Waldeckhof, der Rest wird von einem<br />
Biolandbetrieb in der Region zugekauft.<br />
Das funktioniert ganz gut: „Am<br />
Anfang war es nicht so einfach, alles in<br />
Es gibt so einige Fördertöpfe, aus denen das Suppentöpfle schöpfen kann.<br />
Das mag dem ein oder anderen sauer aufstoßen. Aber es ist zu kurz gedacht,<br />
bei <strong>die</strong>sem Schnellimbiss nur nach den Zahlen zu schauen. Denn er leistet<br />
mehr, als jeden Mittag hungrigen Geschäftsleuten den Magen zu füllen. Er bietet<br />
vielen jungen, oft alleinerziehenden Frauen <strong>die</strong> Chance, sich weiterzubilden<br />
und auf <strong>die</strong>sem Weg in <strong>die</strong> Arbeitswelt zurückzufinden. Und mehr noch:<br />
Sie lernen dort in der Küche, dass Kochen mehr ist, als ein Fertiggericht in <strong>die</strong><br />
Mikrowelle zu schieben. Sie erleben alte Gemüsesorten und neue Geschmäcker<br />
und sie kommen in den Genuss von Bio-Lebensmitteln. Das Gleiche gilt<br />
auch für <strong>die</strong> vielen Rentner, auch weil <strong>die</strong> Preise moderat sind. Damit steckt<br />
in dem kleinen Imbiss ein Mehrwert, von denen manch gehobenes Bio-Restaurant<br />
nur träumen kann.<br />
In der Küche arbeiten vor allem junge arbeitslose<br />
Frauen, <strong>die</strong> sich damit im Bereich<br />
Gastronomie und Hauswirtschaft weiterbildenKnapp<br />
zehn Prozent der gastronomischen<br />
Betriebe bieten Bio-Lebensmittel an<br />
Bioqualität zu bekommen, aber inzwischen<br />
gibt es ja fast alles.“<br />
Viele Zutaten vom eigenen Hof<br />
Der eigene Waldeckhof bildet übrigens<br />
<strong>die</strong> Grundlage nicht nur des Suppentöpfles,<br />
sondern des ganzen gemeinnützigen<br />
Unternehmens. Dort wurde damit<br />
begonnen, arbeitslose Menschen zu<br />
qualifizieren und wieder für den ersten<br />
Arbeitsmarkt fit zu machen. Ältere Langzeitarbeitslose,<br />
alleinerziehende Frauen,<br />
Migranten, durch Behinderung oder<br />
Krankheit gehandicapte Menschen können<br />
dort <strong>die</strong> Arbeit in der Landwirtschaft,<br />
Tierhaltung, Molkerei und Käserei sowie<br />
im Hofcafe kennen lernen. Der Waldeckhof<br />
ist nicht nur Mitglied bei Bioland,<br />
sondern auch ein zertifizierter Archehof.<br />
Denn dort werden auch alte und gefährdete<br />
Haustierrassen wie Limpurger<br />
Fotos: Isabelle Butschek<br />
10 <strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> s 1/2012
Aus der Praxis<br />
Rinder, ungarische Wollschweine, Bronzeputen<br />
und deutsche Lachshühner gehalten<br />
und gezüchtet. Da viel Fläche für<br />
den Futteranbau benötigt wird, hält sich<br />
der Anbau von eigenem Gemüse in Grenzen.<br />
„Aber wir probieren immer wieder<br />
mal etwas aus. Kürbis oder Mangold zum<br />
Beispiel, und das wird dann im Suppentöpfle<br />
verarbeitet.“ Genauso wie natürlich<br />
<strong>die</strong> eigenen Käse- und Fleischprodukte<br />
– vor allem Lammfans kommen im<br />
Suppentöpfle auf ihre Kosten. So gibt es<br />
an <strong>die</strong>sem Mittag einen indischen Kürbiseintopf<br />
mit Lammeinlage. „Da habe<br />
ich noch etwas Orange und Apfel mit hinein“,<br />
verrät Küchenleiterin Sabine Isemann.<br />
Besondere Gewürze runden das<br />
Gericht ab.<br />
Alles frisch, alles<br />
selbst zubereitet<br />
Geschäftsführerin Karin Woyta<br />
Oft stehen aber auch schwäbische<br />
Gerichte wie etwa Linseneintopf auf der<br />
Karte – gemacht aus den Original Alblinsen.<br />
Soweit es geht, wird übrigens<br />
versucht, alle Speisen so ursprünglich wie<br />
möglich herzustellen, denn von Fertiggerichten<br />
hält Karin Woyta nicht viel.<br />
„Zwar gibt es da inzwischen einiges in<br />
Bioqualität, aber das passt für mich nicht<br />
zusammen. Deswegen wird unsere Brühe<br />
richtig aus dem Knochen gekocht.“<br />
Wichtig ist es dem Team auch, alte Gemüsesorten<br />
zu verwenden und damit den<br />
Kunden ganz besondere Geschmackserlebnisse<br />
zu bieten. So <strong>steht</strong> durchaus<br />
auch Rahmsuppe mit Pastinaken und Petersilienwurzel<br />
auf der Karte. Ein Essen<br />
ist zudem immer komplett vegetarisch.<br />
Gekocht und serviert wird von jungen<br />
Frauen, <strong>die</strong> sich dadurch im Bereich Gastronomie<br />
und Hauswirtschaft qualifizieren<br />
können.<br />
Eine Chance für Arbeitslose<br />
Das alles kommt bei den Besuchern<br />
gut an. Zumal <strong>die</strong> Preise moderat sind: Je<br />
nach Größe der Portion werden etwa<br />
zwischen vier und sechs Euro verlangt.<br />
Ob sich das Suppentöpfle trotzdem finanziert?<br />
„Wir arbeiten nicht wie andere<br />
Betriebe“, sagt Woyta. So bekommt<br />
das gemeinnützige Unternehmen für den<br />
Schnellimbiss etwa wegen der Qualifizierung<br />
von Arbeitslosen verschiedene<br />
Fördergelder aus dem Europäischen Sozialfond,<br />
von der Europäischen Union,<br />
vom Jobcenter und der Agentur für Arbeit.<br />
Wie viel Geld mit dem Suppentöpfle<br />
ver<strong>die</strong>nt wird, kann der Geschäftsführerin<br />
aber trotzdem nicht egal sein.<br />
„Meine Kosten für <strong>die</strong> Miete, Energie, für<br />
das Anleitungspersonal muss ich ja trotzdem<br />
abdecken können.“ Und der Imbiss<br />
läuft immerhin so gut, dass als Nächstes<br />
zusammen mit anderen Trägern ein Cafe<br />
in der Innenstadt geplant ist.<br />
Isabelle Butschek<br />
www.taifun- gastro.de<br />
Die hochwertige Tofu<br />
Gastrolinie<br />
i<br />
- frisch & tiefgekühlt -<br />
B ch<br />
Besuchen auf<br />
der en Messe!<br />
Sie uns<br />
Intergastra: Stand 3-E553- Biofach: Stand 7-300<br />
Internorga: Stand B4-102B4- DE-ÖKO-007<br />
EU/Nicht-EU<br />
Landwirtschaft
Im Gespräch mit…<br />
„Wir müssen<br />
mehr aufklären”<br />
Das neue Service-Portal „GV-nachhaltig” will für mehr Nachhaltigkeit<br />
auf deutschen Tellern sorgen. Deshalb bieten <strong>die</strong> Betreiber Gastronomen,<br />
<strong>die</strong> ökologisch korrekte Speisen kochen wollen, ein umfassendes<br />
Angebot. Wir haben darüber mit Felix Hnat, Projektleiter<br />
von „GV-nachhaltig”, gesprochen.<br />
Felix Hnat entwickelt Strategien<br />
für eine nachhaltige Gastronomie.<br />
Das senkt Kosten und Emissionen.<br />
u Warum sollten Gastronomen auf<br />
ein nachhaltiges Angebot umstellen?<br />
y Die Bedürfnisse der Kunden wandeln<br />
sich. Sie wollen gesünder essen und fragen<br />
auch nach vegetarischen und klimafreundlichen<br />
Gerichten. Deswegen kommen<br />
Betriebsleiter immer mehr auf uns<br />
zu, um zu erfahren, wie Nachhaltigkeit<br />
in der Gastronomie umgesetzt werden<br />
kann.<br />
u Können Gastronomen mit einem<br />
nachhaltigen Speisenangebot Kosten<br />
sparen?<br />
y Ja, sie können, indem sie das Fleisch<br />
auf der Speisekarte reduzieren oder<br />
Fleischersatzprodukte verwenden. Ein Kilo<br />
konventionelles Fleisch kostet etwa vier<br />
Euro, konventionelles Soja dagegen nur<br />
1,60 Euro pro Kilo. Soja aus Bio-Anbau<br />
gibt es für 3,50 Euro pro Kilo. Auch das<br />
ist immer noch günstiger als Fleisch.<br />
u Aber Soja ist umstritten. Laut der<br />
Datenbank „i-bio” werden 70 Prozent<br />
der Welterzeugung mit gentechnikveränderten<br />
Sojabohnen erzielt. Auch Ehec<br />
hat Soja ein schlechtes Image beschert.<br />
y Wir müssen deshalb mehr aufklären.<br />
Fast 95 Prozent des importierten Sojas in<br />
Deutschland sind gentechnisch verändert<br />
und werden als Tierfutter verwendet.<br />
Isst der Gast konventionelles Fleisch,<br />
ist es sehr wahrscheinlich, dass er auf<br />
genmanipuliertes Soja beißt. Bei Bio-Produkten<br />
ist Genmanipulation gesetzlich<br />
verboten.<br />
Für mehr Nachhaltigkeit in der Gastronomie<br />
<strong>Was</strong> muss getan werden, damit Speisen nachhaltig werden? Darauf und<br />
auf <strong>die</strong> Frage, wie Nachhaltigkeit in der Gastronomie umgesetzt werden<br />
kann, geben <strong>die</strong> Macher von GV-nachhaltig Antwort. Zusammen mit erfahrenen<br />
Köchen hat Felix Hnat, Projektleiter und Umweltökonom, Strategien<br />
entwickelt, Nachhaltigkeit in der Praxis zu verwirklichen. Experten,<br />
wie <strong>die</strong> Köche Björn Moschinski oder Tino Schmidt, beraten interessierte<br />
Gastronomen zu klimaneutraler Ernährung, Warenkunde bis hin zum Einsatz<br />
von kostengünstigen und fleischlosen Rezepturen. Dazu analysieren<br />
sie nicht nur <strong>die</strong> Speisepläne der Gastrobetriebe, sondern geben auch Tipps,<br />
wie klimaneutrale Gerichte vermarktet werden können – beispielsweise<br />
unter dem Namen „<strong>Klima</strong>essen”. Dass das Konzept aufgeht, macht das Studentenwerk<br />
in Berlin vor. Von täglich 40.000 Gerichten werden etwa 4.000<br />
bis 8.000 <strong>Klima</strong>essen verkauft. Für fleischlose Speisen entwickelten <strong>die</strong><br />
Studenten sogar ein eigenes Logo: www.gv-nachhaltig.de<br />
u Welche Herausforderungen gibt es<br />
bei der Einführung eines nachhaltigen<br />
Angebotes in Geschäftskantinen und<br />
öffentlichen Pflegeeinrichtungen?<br />
y In Pflegeeinrichtungen zählt nicht<br />
der Kundenwunsch, sondern der Preis.<br />
Mit durchschnittlich 2,40 Euro müssen<br />
Frühstück, Mittagessen und Abendbrot<br />
pro Person und Tag finanziert werden. In<br />
Geschäftskantinen ist es leichter, da <strong>die</strong><br />
Gäste zahlungskräftiger sind. In der Regel<br />
sind auch <strong>die</strong> Betriebsleiter von nachhaltigen<br />
Speisen überzeugt, da sie ihren<br />
Betrieben zu einem umweltfreundlichen<br />
Image verhelfen wollen.<br />
u Gibt es Probleme, den Speiseplan<br />
umzustellen?<br />
y Ganz wichtig ist der Preis, das sagen<br />
uns <strong>die</strong> Gastronomen immer wieder. Deshalb<br />
ist es notwendig, möglichst Bio-Lebensmittel,<br />
regionale und saisonale Produkte<br />
einzukaufen. Daneben spielen vor<br />
allem weniger Fleisch und <strong>die</strong> richtige<br />
Lagerhaltung eine große Rolle. Genau darauf<br />
basiert unser Nachhaltigkeitskonzept.<br />
Aber wir wissen auch, dass alle<br />
Punkte meistens nicht gleichzeitig realisierbar<br />
sind. Aus <strong>die</strong>sem Grund bieten wir<br />
In-House-Kochschulungen an und beraten<br />
<strong>die</strong> Gastronomen, wie sie ihre Gäste<br />
über das veränderte Angebot informieren<br />
können.<br />
<br />
Sind Sie neugierig geworden, wie<br />
Nachhaltigkeit in der Gastronomie<br />
umgesetzt werden kann?<br />
Der kulinarische Leitfaden „Vegetarisch<br />
für Profis” gibt einen<br />
Einblick mit Praxisbeispielen, Rezepturen<br />
und praktischen Tipps.<br />
Sie können ihn kostenlos per<br />
E-Mail bestellen unter:<br />
info@gv-nachhaltig.de<br />
Bitte geben Sie Ihren vollständigen<br />
Namen und Ihre Adresse<br />
an. (Hinweis: Die Daten werden<br />
ausschließlich für den Versand<br />
der Broschüre verwendet und<br />
nicht an Dritte weitergegeben.)<br />
Foto: Felix Hnat<br />
12 <strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> s 1/2012
Am Puls der Zeit<br />
Trauerspiel<br />
Schulverpflegung<br />
Foto: Anja Schuchardt<br />
München ist grün – grüne Parkanlagen, grünes Engagement. München<br />
ist so grün, dass <strong>die</strong> Stadträte beschlossen, <strong>die</strong> Stadt Bio-zertifizieren<br />
zu lassen. Das wurde 2007 umgesetzt. <strong>Was</strong> dabei auf der<br />
Strecke blieb, ist, für gesundes Essen in den städtischen Einrichtungen<br />
wie Altenheimen oder Schulen zu sorgen. Eine Ursachensuche.<br />
Hoch oben über dem Marienplatz<br />
thronen <strong>die</strong> Stadtväter Münchens.<br />
Einer von ihnen ist Hep Monatzeder,<br />
3. Bürgermeister und Grünen-Politiker.<br />
Auf seiner Website gibt er sich als<br />
umweltbewusster, ökologisch verantwortungsvoller<br />
Mensch. Da ist <strong>die</strong> Rede<br />
von Stadtökologie, Nachhaltigkeit und<br />
<strong>Klima</strong>schutz. Themen, mit denen sich<br />
auch <strong>die</strong> Landeshauptstadt gerne<br />
schmückt.<br />
Das Engagement für ein grünes<br />
Image der Stadt ist inzwischen knapp<br />
sechs Jahre alt. Damals wurden <strong>die</strong> Ziele<br />
ehrgeizig gesteckt: Bio lautete das Credo<br />
der Stadt – mindestens zehn Prozent der<br />
in städtischen Einrichtungen verwendeten<br />
Lebensmittel sollten Produkte aus<br />
ökologischem Landbau sein. <strong>Was</strong> davon<br />
umgesetzt wurde? So gut wie nichts, das<br />
bestätigt auch Monatzeder. Außer den<br />
Köchen in der Rathauskantine verarbeiten<br />
<strong>die</strong> Mitarbeiter in den städtischen<br />
Einrichtungen fast nur konventionelle<br />
Lebensmittel.<br />
Dabei lief das Projekt gesunde Ernährung<br />
mit Bio-Lebensmitteln gut an.<br />
Zusammen mit den Machern des Tollwood-Festivals<br />
startete <strong>die</strong> Stadt ein Leitprojekt<br />
und führte an Schulen und Kindergärten<br />
Bio-Lebensmittel ein. Gesponsert<br />
wurde <strong>die</strong> Aktion von 32 Paten, Unternehmen,<br />
<strong>die</strong> sich bereit erklärten, <strong>die</strong><br />
Kosten für zwei Jahre zu übernehmen.<br />
Mehr ist daraus nicht geworden, denn es<br />
gibt weder eine Quote noch aktuelle Zahlen<br />
über <strong>die</strong> Verwendung von Bio-Lebensmitteln<br />
in den 38 Münchner Schulmensen.<br />
Bio? Zu teuer!<br />
Die Ursache für das Desinteresse an<br />
Bio-Produkten in den städtischen Kantinen<br />
sind laut Monatzeder aber <strong>die</strong> Betreiber.<br />
Sie scheuen sich vor steigenden<br />
Kosten, wenn sie Bio-Lebensmittel verkochen.<br />
Ein Gutachten, das im Herbst<br />
2011 in Auftrag gegeben wurde, soll <strong>die</strong>se<br />
Annahme bestätigen – Kosten 20.000<br />
Euro. Erschwerend kommt hinzu, dass in<br />
den Pachtverträgen nicht vorgeschrieben<br />
ist, Bio-Lebensmittel zu verarbeiten.<br />
Der Bürgermeister weiß das und fordert<br />
Seit 2007 ist München Bio-zertifiziert.<br />
Der Anteil von Bioprodukten in städtischen<br />
Einrichtungen liegt aber immer<br />
noch weit unter zehn Prozent.<br />
deshalb: „Wir brauchen eine Mischung<br />
aus Selbstverpflichtung und sanftem<br />
Zwang, um das umzusetzen.” Damit <strong>steht</strong><br />
er jedoch weitgehend allein, denn der<br />
rote Stadtrat unterstützt <strong>die</strong>se Forderung<br />
nicht.<br />
Monatzeder lässt sich dadurch aber<br />
nicht entmutigen und hofft auf <strong>die</strong> Unterstützung<br />
durch Verbündete. Seine Mitarbeiter<br />
suchen nach engagierten Schulrektoren<br />
und Köchen, <strong>die</strong> von Bio-Lebensmitteln<br />
als unverzichtbaren Baustein<br />
einer gesunden Ernährung überzeugt<br />
sind. „Es ist mühsam, aber wir haben keine<br />
andere Chance, als an <strong>die</strong> Freiwilligkeit<br />
zu appellieren”, bedauert er. Ein Beschluss<br />
auf Bundesebene könnte den Einsatz von<br />
Bio-Lebensmitteln in öffentlichen Einrichtungen<br />
schneller vorantreiben, bestätigt<br />
Monatzeder. Bis jetzt gibt es den<br />
nicht. Immerhin fand Ende November<br />
2011 eine Anhörung im Bundestag statt,<br />
in denen Experten <strong>die</strong> Vorteile einer<br />
hochwertigen Schulverpflegung darstellten.<br />
Das lässt hoffen.<br />
Christiane Manow-Le Ruyet<br />
„Für mehr Bio-Lebensmittel in den städtischen<br />
Kantinen brauchen wir sanften<br />
Zwang”. Dem grünen Bürgermeister fehlt<br />
Unterstützung im Stadtrat.<br />
KOMMENTAR<br />
Übergewicht plagt Kinder<br />
Gesunde Ernährung ist nicht nur an Münchner Schulen nötig, <strong>die</strong> Zahlen<br />
des Robert Koch-Instituts belegen <strong>die</strong>s. Demnach ist jedes sechste<br />
Kind in Deutschland von Übergewicht geplagt. Da wird es höchste Zeit,<br />
etwas für das Ernährungsbewusstsein in den Schulen zu tun. Aber nicht<br />
nur dort, auch in städtischen Einrichtungen wie Altenheimen sollte auf<br />
biologische Lebensmittel Wert gelegt werden. Angesichts des hohen Kostendrucks<br />
ist das für Pächter von Schul- und Heimkantinen kein leichtes<br />
Unterfangen, qualitativ hochwertiges Essen zu einem günstigen Preis<br />
anzubieten. Allerdings: Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg, es muss<br />
eben angegangen werden, auch wenn es nicht einfach ist.<br />
<strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> s 1/2012 13
Am Puls der Zeit<br />
WiLD und einzigartig<br />
Essbare Wildpflanzen liegen voll im Trend – auch in der Gastronomie.<br />
Köche lassen sich von der Geschmacksvielfalt zu neuen Rezepten<br />
inspirieren und setzen auf <strong>die</strong> optischen Reize der Gewächse.<br />
Zu haben sind <strong>die</strong> Pflanzen im Bio-Großhandel, viele Profis gehen<br />
aber auch selbst auf <strong>die</strong> Suche. Weiterbildungen und Literatur<br />
machen den Einstieg ins Wildpflanzen-Sammeln leicht.<br />
Jürgen Andruschkewitsch, Inhaber<br />
des Bioland-Restaurants Rose in<br />
Vellberg-Eschenau, geht jeden Tag<br />
für etwa eine Stunde raus in <strong>die</strong> Natur<br />
und sammelt Wildkräuter und -früchte.<br />
Meistens kommt er mit Scharbockskraut,<br />
Huflattich, Schlüssel- und Kornblumen,<br />
Fichtenspitzen zurück oder Schlehen und<br />
Hagebutten im Winter. Aus den Blättern<br />
des Scharbockskrauts, <strong>die</strong> im März und<br />
April bis zur Blüte gesammelt werden<br />
können, kreiert der Bio-Spitzenkoch<br />
Wildkräutersalate oder backt <strong>die</strong> jungen,<br />
Brennnessel<br />
an grünen Spargel erinnernden Huflattichblätter<br />
im Teig aus für Vorspeisen. Aus<br />
Wald- oder Wiesenschlüsselblumen<br />
macht er Schlüsselblumen-Krapfen oder<br />
Huflattichblüten-Parfaits als Dessert.<br />
„Ich sammle aus Leidenschaft Wildpflanzen.<br />
Durch <strong>die</strong> Geschmacksvielfalt<br />
ist es interessant, mit <strong>die</strong>sen Zutaten zu<br />
arbeiten, und <strong>die</strong> Küche wird noch vielseitiger.<br />
Außerdem bietet das Sammeln<br />
einen guten Ausgleich zum Fulltime-Job“,<br />
erklärt der experimentierfreudige Bio-<br />
Spitzenkoch.<br />
Einzigartiger Geschmack<br />
Er schätzt den eigenen Charakter von<br />
Wildkräutern und -früchten. „Das Faszinierende<br />
an Wildkräutern ist, dass sie<br />
nicht züchterisch verändert sind. Sie<br />
schmecken so, wie <strong>die</strong> Natur sie kreiert<br />
hat. Zum Beispiel der scharfe Geschmack<br />
einer Brunnenkresse ist unvergleichlich.“<br />
Aber wenn Wildkräuter auf der Speisekarte<br />
angeboten werden, muss der Küchenchef<br />
sicher sein, was er tut. Er muss<br />
sich auskennen. Andruschkewitsch empfiehlt<br />
deshalb seinen Kollegen, <strong>die</strong> verwendeten<br />
Wildpflanzen genau bestimmen<br />
zu können, um Verwechslungen mit<br />
ähnlichen oder giftigen Pflanzen auszuschließen.<br />
Angeeignet hat er sich sein Wissen<br />
vor 30 Jahren – in erster Linie auf eigene<br />
Faust über entsprechende Literatur<br />
und Seminare bei Kräuterexperten. Natürlich<br />
aber hat er selbst gesammelt und<br />
mit Wildkräutern und -blumen viel experimentiert.<br />
Herausgekommen sind dabei<br />
kreative Rezepte, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Geschmacks -<br />
sinne überraschen. Das wissen auch seine<br />
Gäste zu schätzen, „<strong>die</strong> warten regelrecht<br />
darauf, wenn es im Frühjahr wieder<br />
richtig losgeht.“<br />
Saisonales Angebot<br />
Da Wildkräuter nicht gezüchtet werden,<br />
schwankt das jahreszeitliche Ange-<br />
Fotos: Pixelio/Erika Hartmann, Pixelio/Sven Klinkow, Pixelio/Uschi Dreiucker,<br />
Bioland-Restaurant Rose, Eschenau<br />
14 <strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> s 1/2012
Am Puls der Zeit<br />
REZEPT<br />
Schlüsselblumen-Krapfen an Vanille-Sahne-Soße<br />
mit Huflattichblüten-Parfait<br />
■ Schlüsselblumen-Krapfen<br />
Für den Ausbackteig 100 g Dinkelvollkornmehl, ca. 1/8 l<br />
Weißwein, 1/2 TL Kuzu gut miteinander verrühren. 250 g ungehärtetes<br />
Bio-Pflanzenfett in einem flachen Topf oder einer<br />
Fritteuse zerlaufen lassen und erhitzen, darf aber nicht<br />
rauchen. Die Schlüsselblumenblüten durch den Teig ziehen<br />
und im schwimmenden Fett ausbacken.<br />
■ Huflattichblüten-Parfait<br />
4 Eigelb im <strong>Was</strong>serbad mit 3 cl Huflattichblütensirup warm<br />
aufschlagen, vom <strong>Was</strong>serbad nehmen und kalt schlagen. 300<br />
ml geschlagene Sahne und 1 kleine Handvoll Blütenblätter<br />
unter <strong>die</strong> Masse heben und in eine Form füllen. Im Gefrierschrank<br />
6 Stunden frieren.<br />
■ Vanille-Sahne-Soße<br />
4 Eigelb mit 120 g Roh-Rohr-Zucker<br />
schaumig rühren, 4 g Vanillepulver<br />
und 2 g Mondamin hinzugeben. 500 ml<br />
Sahne aufkochen und in <strong>die</strong> Masse einrühren.<br />
Diese Masse im <strong>Was</strong>serbad zur<br />
Rose abziehen (so lange rühren, bis eine<br />
cremige Masse entstanden ist).<br />
Wildkräuter-Rezept von<br />
Anleitung „Zur Rose abziehen“: Auf<br />
Bio-Spitzenkoch Jürgen<br />
eine schaumig gerührte Eimasse gibt man<br />
Andruschkewitsch<br />
unter ständigem Rühren heiße Milch. Der<br />
Topf wird dann nochmal auf den Herd gezogen.<br />
Jetzt rührt man <strong>die</strong> Masse langsam mit einem Holzlöffel,<br />
bis sie anfängt zu stocken. Wenn <strong>die</strong> Masse den Rücken<br />
des Holzlöffels überzieht und man darauf bläst, muss eine Rose<br />
entstehen.<br />
Zwei weitere Wildkräuter-Rezepte finden Sie im Rezeptteil auf Seite 26.<br />
bot stark. Das gilt für das Selber-Sammeln<br />
ebenso wie für das wachsende Angebot<br />
von Wildpflanzen beim Bio-Großhandel.<br />
„Wildkräuter werden bei uns stark<br />
nachgefragt, wir reagieren mit einem entsprechenden<br />
Angebot, das jedoch saisonal<br />
unterschiedlich ausfällt. Im Sommer<br />
2011 hatten wir zum Beispiel eine essbare<br />
Wildblumenmischung im Angebot, mit<br />
Blüten von Kapuzinerkresse, Gänseblümchen<br />
und Borretsch. Die Nachfrage war<br />
so groß, dass der Artikel recht schnell vergriffen<br />
war“, bestätigt Anja Braun, Kundenbetreuerin<br />
von Epos Biopartner Süd<br />
in Pliening/Landsham. Küchenchefs, <strong>die</strong><br />
nicht selber sammeln gehen, aber Wildkräuter<br />
in ihre Speisekarte einplanen<br />
möchten, empfiehlt sie, sich mit ihrem<br />
Groflhändler frühzeitig in Verbindung zu<br />
setzen. Damit <strong>die</strong> gewünschte Menge<br />
auch verfügbar ist.<br />
Kaiserschmarrn oder Kuchen. Entgegen<br />
dem allgemeinen Glauben sind Vogelbeeren<br />
nicht giftig. Brennnesselsamen schmecken<br />
in einer Panade oder karamellisiert<br />
zu Süßspeisen. Und <strong>die</strong> falsche Wildsuppe,<br />
eine Spitzwegerichsuppe, hat was von<br />
Champignons. <strong>Was</strong> gerade wächst, wird<br />
verarbeitet. Hecht-Heusinger ist überzeugt:<br />
„Wildkräuter liegen im Trend, sind<br />
aber auch erklärungsbedürftig. Interessierten<br />
Gästen geben unsere geschulten<br />
Mitarbeiter gerne Auskunft über <strong>die</strong> verwendeten<br />
Wildpflanzen. Wer möchte,<br />
kann sich in unserem Garten <strong>die</strong> Wildkräuter<br />
anschauen, <strong>die</strong> wir dort zur Demonstration<br />
angebaut haben.“<br />
Wer suchet, der findet<br />
Ihr Wissen und Erfahrung im Umgang<br />
mit Wildpflanzen mündete 2010 in einem<br />
Konzept zum IHK-zertifizierten<br />
Lehrgang zum Wild-Kräuter-Koch, das<br />
Heusingers zusammen mit Spitzenkoch<br />
Jean-Marie Dumaine, Wildpflanzenexperte<br />
Steffen Fleischhauer und der Kräuterpädagogin<br />
Karin Holleis entwickelten.<br />
Die 40-stündige Weiterbildung befähigt<br />
<strong>die</strong> Absolventen, ausschließlich Köche,<br />
Wildpflanzen zu erkennen, zu sammeln<br />
und zu verarbeiten. Im Juni 2010 haben<br />
erstmalig 16 Köche aus dem Fichtelgebirge<br />
an der Weiterbildung teilgenommen.<br />
Ein weiterer Ausbildungszyklus ist<br />
angedacht. Über den Bundesverband Dehoga<br />
bietet auch Andruschkewitsch<br />
Wildkräuter-Kurse für Kollegen an. Dann<br />
heißt es zuerst: Raus in <strong>die</strong> Natur zum<br />
Sammeln. So lernen <strong>die</strong> Köche <strong>die</strong> Pflanzen<br />
kennen, <strong>die</strong> sie anschließend in der<br />
Küche verarbeiten.<br />
Eva Reichert<br />
Lust auf Neues<br />
Lust, mit Wildpflanzen zu experimentieren,<br />
hatten auch Jutta Hecht-Heusinger<br />
und ihr Mann Roland Heusinger. Sie ist Inhaberin<br />
des Wildkräuter-Hotels Schönblick<br />
in Fichtelberg und er dort Küchenmeister.<br />
Die beiden sind <strong>die</strong> Initiatoren des<br />
Vereins „Essbares Fichtelgebirge“ und haben<br />
sich das Ziel gesetzt, <strong>die</strong> Wildpflanzenvielfalt<br />
ihrer Heimat für ein breites Publikum<br />
erlebbar zu machen. „Unsere Gäste<br />
kommen heute gezielt wegen der Wildkräuter-Vielfalt<br />
zu uns“, sagt Hecht-Heusinger.<br />
So schmücken eingelegte Bärlauchknospen<br />
oder Hopfensprossen sowie<br />
Wildkräuter-Chutneys etwa aus Fetthenne<br />
<strong>die</strong> Brotzeitteller. Kan<strong>die</strong>rte Vogelbeeren<br />
wandern anstelle von Rosinen in den<br />
Weiterbildungsmöglichkeiten (Auswahl)<br />
■ www.dehoga-akademie.de (Dehoga-Akademie in Bad Überkingen)<br />
■ www.eschenau-rose.de (Individuelle Kurse mit Bio-Spitzenkoch<br />
Jürgen Andruschkewitsch)<br />
■ www.essbares-fichtelgebirge.de (IHK-Weiterbildung Wild-Kräuter-Koch)<br />
■ www.gundermann-akademie.com (Gundermannschule,<br />
Ausbildung zum Kräuterpädagogen)<br />
Bezugsquellen (Auswahl)<br />
■ www.bio-partner.de EPOS Bio Partner Süd (Bio-Großhandel, Landsham)<br />
■ www.essbare-landschaften.de (EU-Bio, Süderholz)<br />
■ www.wild-ess-kraut.de (Demeter, Wildsammlung, Braunschweig)<br />
■ www.wilde-kost.de (Bioland, Wildsammlung) Liefergebiet Schleswig-Holstein und Hamburg<br />
■ www.essbare-wildpflanzen.de (Übersicht von Anbauern oder<br />
Wildkräutersammlern)<br />
<strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> s 1/2012 15
Schwerpunkt<br />
<strong>Klima</strong>schutz in<br />
der Gastronomie<br />
Strom, CO 2 sparen und nachhaltig wirtschaften – das wollen viele<br />
Unternehmen. Wenn sie es wirklich ernst nehmen, können sie ihre Betriebe<br />
klimazertifizieren lassen und sich damit verbindlich verpflichten,<br />
Emissionen zu vermeiden und <strong>die</strong> Umwelt zu schonen. Eine<br />
gute Idee mit einem Haken: Gesetzliche Standards gibt es nicht, jede<br />
<strong>Zertifizierung</strong>sstelle hat ein eigenes Bewertungsverfahren.<br />
Nachhaltigkeit ist in Mode. Zahlreiche<br />
Firmen und Betriebe überlegen,<br />
sich als umweltbewusstes Unternehmen<br />
am Markt zu positionieren,<br />
auch in der Gastronomie. Manche sind<br />
schon weiter und haben eigene Labels<br />
entwickelt. So beispielsweise <strong>die</strong> Compass<br />
Group, zu dem der deutsche Betriebsrestaurant-Betreiber<br />
Eurest gehört.<br />
Damit will der Konzern sein nachhaltiges<br />
Handeln unterstreichen. Die Ziele für<br />
das umweltfreundliche Wirtschaften legte<br />
das Unternehmen selbst fest. Es wird<br />
beispielsweise veranschlagt, wie viele Bio-<br />
Produkte bei der Herstellung von Speisen<br />
eingesetzt oder wie Emissionen verringert<br />
werden können. Eine gesetzliche<br />
Richtlinie gibt es jedoch nicht.<br />
Wer nicht ein eigenes Label entwickeln<br />
möchte, kann sich auch klimazertifizieren<br />
lassen. Für <strong>die</strong> Gastronomie und<br />
Lebensmittelherstellung prüft das <strong>die</strong><br />
<strong>Zertifizierung</strong>sstelle Abcert seit 2008. Ein<br />
Jahr früher ging Agra-Teg mit <strong>die</strong>sem Angebot<br />
an den Start. Bei CO 2OL <strong>steht</strong> <strong>die</strong><br />
<strong>Klima</strong>-<strong>Zertifizierung</strong> seit 1998 auf dem<br />
Programm. Die drei sind unabhängige<br />
Unternehmen und am Markt etabliert.<br />
Aber auch sie unterliegen keiner gesetzlichen<br />
Regelung, weder auf Bundes- noch<br />
auf EU-Ebene.<br />
Das ist der Grund, weswegen <strong>die</strong> Bewertungskriterien<br />
für <strong>die</strong> <strong>Klima</strong>-<strong>Zertifizierung</strong><br />
unterschiedlich ausfallen und damit<br />
schwer vergleichbar sind. Einzig und<br />
allein <strong>die</strong> Schritte dorthin – Bilanzierung,<br />
Reduzierung des Co 2<br />
-Ausstoßes und Ausgleichszahlungen<br />
ähneln – sich. Die Kosten<br />
für <strong>die</strong> <strong>Zertifizierung</strong> sind abhängig<br />
von der Unternehmensgröße und liegen<br />
bei 1.000 bis mehrere 1.000 Euro.<br />
Schritt 1: CO 2 bilanzieren<br />
Die CO 2-Bilanz führt alle Daten über<br />
den Engergie -und <strong>Was</strong>serverbrauch, <strong>die</strong><br />
Gebäudeemissionen, <strong>die</strong> Arbeitswege der<br />
Mitarbeiter sowie <strong>die</strong> Transportfahrten<br />
auf. Auch das Müllkonzept, bei dem <strong>die</strong><br />
verwendete Verpackung berücksichtigt<br />
wird, spielt eine Rolle. Da <strong>die</strong> Standards<br />
für <strong>die</strong> Bewertung fehlen, können <strong>die</strong> Betriebe<br />
unterschiedliche Werte in <strong>die</strong> Bilanz<br />
einbringen. Dazu zählen beispielsweise<br />
<strong>die</strong> Pauschalen für Emissionen, <strong>die</strong><br />
durch bestimmte Verpackungsmaterialien<br />
entstehen. Abcert, Agra-Teg und<br />
Fotos: (Hintergrund) iStockphoto/Thaut Images, Aramark,<br />
iStockphoto/Elena Sedova, iStockphoto/suzannmeer<br />
16 <strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> s 1/2012
Schwerpunkt<br />
CO 2 OL haben sich bei der Entwicklung<br />
der Richtlinien unter anderem an den Daten<br />
des Weltklimarats und des Öko-Instituts<br />
orientiert.<br />
Schritt 2: CO 2 reduzieren<br />
Größtes Einsparpotenzial liegt bei<br />
Strom und Transport. Wieviel eingespart<br />
wird, wenn Unternehmen Öko-Strom<br />
oder -Gas benutzen, hängt von der Bewertung<br />
der jeweiligen <strong>Zertifizierung</strong>sstelle<br />
ab. Selbst wenn Strom als klimaneutral<br />
verkauft wird, kann es sein, dass<br />
ihn <strong>die</strong> <strong>Zertifizierung</strong>sstelle nicht als vollkommen<br />
klimaneutral anerkennt. Grund<br />
ist, auch indirekte Emissionen werden berücksichtigt.<br />
Sie entstehen bei der Bereitstellung<br />
von Strom und variieren je<br />
nach Stromanbieter.<br />
Abcert verlangt von einem Betrieb,<br />
<strong>die</strong> Hälfte des CO 2-Gesamtausstoßes innerhalb<br />
von 20 Jahren einzusparen. Mit<br />
welchen Maßnahmen, bleibt den Unternehmen<br />
selbst überlassen. Mindestens<br />
2,5 Prozent des CO 2-Anteils müssen es<br />
aber pro Jahr sein, ausgehend von der<br />
vorherigen Bilanz. Vorangegangene Maßnahmen,<br />
mit denen nachweislich CO 2<br />
eingespart wurde, werden berücksichtigt.<br />
Dazu gehört unter anderem, umweltfreundliche<br />
Verpackungen zu verwenden.<br />
Spart ein Unternehmen in einem Jahr<br />
beispielsweise fünf Prozent seiner Emissionen,<br />
ist es für das nächste Jahr freigestellt.<br />
Bei Agra-Teg verpflichtet sich der Betrieb,<br />
ein Minderungskonzept zu erstellen.<br />
Die darin festgelegten Maßnahmen<br />
zur CO 2 -Reduzierung müssen <strong>die</strong> Mitarbeiter<br />
einhalten. „Durch Erhöhung des<br />
Anteils von Bioprodukten, Austausch von<br />
stromintensiven Geräten und Wechsel<br />
des Stromanbieters bis hin zu Veränderungen<br />
in der Betriebslogistik sparen Betriebe<br />
im ersten Jahr rund zehn Prozent<br />
ihrer CO 2 -Emissionen ein“, erklärt Marco<br />
Lange, Projektleiter des Labels „Stop<br />
Climate Change” bei Agra-Teg.<br />
Schritt 3: CO 2 kompensieren<br />
Für unvermeidbare Emissionen veranschlagen<br />
Agra-Teg und CO 2OL Ausgleichszahlungen.<br />
Zwischen elf Euro und<br />
18 Euro pro Tonne CO 2 zahlt ein zertifiziertes<br />
Unternehmen bei Agra-Teg. Die<br />
Summe hängt vom jeweiligen <strong>Klima</strong>schutzprojekt<br />
ab. Die <strong>Zertifizierung</strong>sstelle<br />
erkennt nur Projekte an, <strong>die</strong> in regenerative<br />
Energien investieren und größtenteils<br />
mit dem international anerkannten<br />
Prädikat „Gold Standard” ausgezeichnet<br />
sind.<br />
Auch CO 2OL listet <strong>Klima</strong>schutzprojekte,<br />
<strong>die</strong> das Label „Gold Standard” tragen.<br />
„Wir haben uns aber auf Aufforstungprojekte<br />
spezialisiert, <strong>die</strong> von CO 2OL<br />
zum Teil selbst betreut werden“, sagt Julia<br />
Daniel, operative Abteilungsleiterin<br />
des Unternehmens. Die Höhe der Kompensationsabgabe<br />
liegt zwischen acht<br />
und dreizehn Euro pro Tonne CO 2.<br />
Abcert hingegen verzichtet auf Ausgleichszahlungen.<br />
„Wir sehen <strong>die</strong> Kompensation<br />
kritisch. Es ist schwierig, <strong>die</strong><br />
Christian Köber leitet das erste klimaneutrale<br />
Betriebsrestaurant in der Bauerfeind<br />
AG, das von Aramark betrieben wird. Das<br />
Restaurant ist seit Frühjahr 2011 mit dem<br />
<strong>Klima</strong>-Siegel "Stop-Climate-Change" von<br />
Agra-Teg zertifiziert.<br />
Effizienz von Projekten langfristig zu beurteilen.<br />
Das Unternehmen soll lieber<br />
Geld in Maßnahmen zur CO 2-Einsparung<br />
investieren, beispielsweise in den Wechsel<br />
zum Ökostromanbieter”, meint Norbert<br />
Lennartz, Auditor bei Abcert.<br />
Fazit<br />
Zertifizierte Unternehmen aus Gastronomie,<br />
Lebensmittelhandel und -herstellung:<br />
Catering-Unternehmen:<br />
■ tegut...bankett (CO 2 OL)<br />
■ bewegtespeisen (Abcert)<br />
■ Aramark (Agra-Teg)<br />
■ Biodirekt (Agra-Teg)<br />
Lebensmittelhandel:<br />
■ Kornhaus, Naturkostladen (Agra-Teg)<br />
■ Bio Emma, Naturkostladen (Agra-Teg)<br />
■ Bio Tropic, Gemüsefachhandel (Agra-Teg)<br />
■ Ökoland, Wurstfachhandel (Agra-Teg)<br />
■ Die Regionalen, Naturkostgroßhändler (Agra-Teg)<br />
Lebensmittelhersteller:<br />
■ Springer Bio-Backwerk (Agra-Teg)<br />
■ Voelkel, Naturkostsäfte (Agra-Teg) Stand Januar 2012<br />
Bis jetzt steckt <strong>die</strong> <strong>Klima</strong>-<strong>Zertifizierung</strong><br />
noch in den Kinderschuhen. Solange<br />
es noch keine verbindlichen gesetzlichen<br />
Standards gibt, ist es schwierig, <strong>die</strong><br />
einzelnen Labels zu vergleichen - vor allem<br />
für Verbraucher und Kunden. Das<br />
lässt Platz für Wildwuchs unter den Siegeln<br />
und nicht ernst gemeinten <strong>Klima</strong>-<br />
Schutz-Ambitionen. Bisher nutzen vor<br />
allem Caterer und Lebensmittelhersteller<br />
<strong>Klima</strong>-<strong>Zertifizierung</strong>en, um sich frühzeitig<br />
im Markt zu positionieren. Kleinere<br />
Gastronomie-Betriebe sind da eher <strong>die</strong><br />
Ausnahme. Ein wirtschaftlicher Erfolg<br />
wird sich aber sicher erst langfristig einstellen.<br />
Anja Schuchardt<br />
Weiterführende Infos:<br />
i www.abcert.de<br />
i www.stop-climate-change.de<br />
i www.co2ol.de<br />
<strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> s 1/2012 17
Schwerpunkt<br />
<strong>Klima</strong>zertifizierung –<br />
gut für`s Gewissen?<br />
Nur wenige Gastronomiebetriebe in Deutschland haben sich bis jetzt<br />
<strong>Klima</strong>zertifizieren lassen, zu teuer und aufwändig ist <strong>die</strong> <strong>Zertifizierung</strong>.<br />
Ein Berliner Catering-Unternehmer unterwarf, als einer der ersten,<br />
seinen Betrieb den Auflagen. Ein Engagement, das sich nur langfristig<br />
auszahlt.<br />
Klaus Helbig ist ein Macher. Er ist<br />
Chef von „bewegtespeisen” und<br />
der Gartenwirtschaft „Süden” in<br />
Zirka zehn Tonnen CO 2 generiert der Betrieb von<br />
Biergarten und Catering-Unternehmen pro Jahr<br />
Unvermeidbare Emissionen<br />
werden bei Agra-Teg und<br />
CO 2<br />
OL mit Ausgleichszahlungen<br />
in beispielsweise <strong>Klima</strong>schutzprojekte<br />
kompensiert.<br />
Berlin. Und er hat sein Unternehmen <strong>Klima</strong>zertifizieren<br />
lassen – aus Überzeugung:<br />
„Das ist das Einzige, das hilft, unseren<br />
CO 2 -Ausstoß zu reduzieren”, sagt<br />
er bestimmt. Helbig will damit einen Beitrag<br />
leisten, <strong>die</strong> Erde für künftige Generationen<br />
zu erhalten, eben auch für seine<br />
Kinder. Seit der <strong>Zertifizierung</strong> durch<br />
<strong>die</strong> Öko-Kontroll-Stelle Abcert senkt der<br />
Catering-Unternehmer kontinuierlich <strong>die</strong><br />
Emissionen.<br />
Helbig ver<strong>steht</strong> das <strong>Klima</strong>siegel als<br />
Provokation. „Die Leute fragen nach, was<br />
das Siegel bedeutet.“ Ganz klar, er erklärt<br />
gerne, dass es nicht nur darum geht,<br />
Speisen und Getränke aus biologisch gewachsenen<br />
Produkten herzustellen, sondern<br />
den CO 2 -Ausstoß zu minimieren.<br />
Dafür hat Helbig seinen Betrieb auf Ökostrom<br />
umgestellt und sich ein schadstoffarmes<br />
Auto gekauft. Er scheute keinen<br />
Aufwand und entwickelte sogar sein<br />
eigenes „Emissions-Vermeidungs-Konzept”,<br />
legte einen Kompost an, kaufte klimaneutrale<br />
Verpackungen und Second-<br />
Hand-Geräte.<br />
Fotos: Fotos: (Hintergrund) iStockphoto/Thaut Images, ForestFinance, Anja Schuchardt<br />
18 <strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> s 1/2012
Schwerpunkt<br />
HALLE 7 · STAND 719<br />
Auch <strong>die</strong> Anfahrtswege der Mitarbeiter<br />
gehen in <strong>die</strong> CO 2 -Bilanzierung mit ein<br />
<strong>Klima</strong>zertifizierung noch<br />
in Kinderschuhen<br />
„Es geht nicht nur darum, mit<br />
Bio-Produkten zu kochen.“<br />
Das <strong>Klima</strong>siegel gehört für<br />
Klaus Helbig dazu.<br />
Auf <strong>die</strong> Idee, seinen Betrieb zertifizieren<br />
zu lassen, kam Helbig 2008. Da<br />
lernte er den Vorstand der Öko-Kontrollstelle<br />
Abcert, Friedrich Lettenmeier, kennen.<br />
Damals standen <strong>die</strong> Richtlinien für<br />
<strong>die</strong> <strong>Zertifizierung</strong> noch nicht fest. Helbig<br />
entschloss sich kurzerhand, zusammen<br />
mit Abcert das Verfahren zur <strong>Klima</strong>zertifizierung<br />
zu entwickeln.<br />
Die Vorgaben sahen vor, Töpfe, Tische,<br />
Stühle – eben alles, was sich in Küche<br />
und Gastraum befindet, zu wiegen.<br />
So sollte ermittelt werden, wieviel CO 2<br />
bei der Produktion von Mobiliar und Küchengeräten<br />
bereits ausgestoßen wurde.<br />
Inzwischen hat Abcert das Verfahren vereinfacht.<br />
Jetzt werden nur <strong>die</strong> Angaben<br />
über Emissionen erfasst, <strong>die</strong> unmittelbar<br />
im Betrieb entstehen. Dazu zählen Daten<br />
über den Energie- und <strong>Was</strong>serverbrauch,<br />
das Müllaufkommen, <strong>die</strong> Energiedaten<br />
des Gebäudes sowie <strong>die</strong> verwendeten<br />
Verpackungen und <strong>die</strong> Arbeitsund<br />
Transportwege.<br />
Knackpunkt: Die Art der <strong>Zertifizierung</strong><br />
ist gesetzlich nicht standardisiert,<br />
das heißt, jede Kontrollstelle legt bei der<br />
<strong>Klima</strong>zertifizierung andere Schwerpunkte<br />
fest. Das ist der Grund, warum sich <strong>die</strong><br />
Siegel nur schwer oder gar nicht vergleichen<br />
lassen. Die Kosten für <strong>die</strong> <strong>Klima</strong>zertifizierung<br />
sind von der Betriebsgröße<br />
abhängig und starten bei 1.000<br />
Euro.<br />
Langfristig erfolgreich<br />
Keine Frage – eine <strong>Klima</strong>zertifizierung<br />
zahlt sich nur dann aus, wenn <strong>die</strong><br />
Kunden informiert sind. Das Siegel alleine<br />
reicht nicht, <strong>die</strong> Kommunikation ist<br />
entscheidend. „Bei meinen Gästen ist inzwischen<br />
angekommen, dass mein Betrieb<br />
Bio-zertifiziert ist, jetzt muss ich ihnen<br />
erklären, was <strong>Klima</strong>zertifizierung bedeutet”,<br />
sagt Helbig. Deshalb prangt seit<br />
<strong>die</strong>sem Jahr das Siegel gut sichtbar auf<br />
der Speisekarte. Fragen erwünscht.<br />
Helbigs Konzept scheint aufzugehen:<br />
„Unternehmen kommen inzwischen gezielt<br />
auf mich zu und fragen nach Catering-Leistungen.<br />
Eben solche, <strong>die</strong> darauf<br />
achten, ein nachhaltiges Image nach außen<br />
zu vertreten.“ Anja Schuchardt<br />
Klaus<br />
Helbig vor der Kamera<br />
– auf dem Youtube-Kanal<br />
von <strong>Bioküche</strong>:<br />
www.youtube.com/user/<br />
DieBiokueche<br />
FÜR IHR GEWERBE<br />
● Optimale Wirksamkeit<br />
● Breites Sortiment für <strong>die</strong><br />
Bedür fnis se Ihrer Br anche<br />
● Einhaltung der<br />
HACCP-Richtlinien<br />
● Optimale biologische<br />
Abbaubarkeit<br />
● Niedrige Toxizität für<br />
das <strong>Was</strong>serleben<br />
● Hautfreundlichkeit<br />
Unser Team stellt Ihnen das komplette Sortiment<br />
von ECOVER Professional gern persönlich<br />
vor: auf der BioFach 2012, vom 15. bis<br />
18. Februar in Nürnberg, in Halle 7, Stand 719.<br />
www.ecover-professional.de<br />
<strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> s 1/2012 19
Marktblick<br />
Die Suppe –<br />
Mutter der Kochkunst<br />
Die deutsche Kochkunst basiert auf der „Ursuppe“. Schon in der<br />
Steinzeit wurde alles in <strong>Was</strong>ser gekocht, was Jäger und Sammler anbrachten;<br />
regionale Bio-Küche „at its best“. Schneller geht es heute<br />
mit Convenienceprodukten. Die gekörnte Brühe für Kochprofis als<br />
Basis feiner Suppenkreationen – auch in Bio-Qualität.<br />
Die „Ursuppe“ der Profiköche ist <strong>die</strong><br />
Bouillon oder auf deutsch: Brühe.<br />
Beide Begriffe bezeichnen einen<br />
Sud aus <strong>Was</strong>ser, Fleisch (Rind, Wild, Geflügel)<br />
oder Fisch und/oder Gemüse. Für<br />
eine Fleischbrühe werden oft Suppengemüse<br />
und Gewürze mitgekocht, der Sud<br />
anschließend durch ein Sieb gegossen.<br />
Besonders aromatisch wird <strong>die</strong> Brühe,<br />
wenn man <strong>die</strong> Zutaten ins kalte <strong>Was</strong>ser<br />
gibt, mit aufkocht, köcheln lässt und erst<br />
am Ende der Kochzeit salzt. Die so entstandene<br />
Brühe eignet sich hervorragend<br />
als Basis für klare oder gebundene Suppen<br />
und Fond für feine Soßen. Dabei hat<br />
<strong>die</strong> Qualität der Rohwaren entscheidenden<br />
Einfluss auf den Geschmack. Alle<br />
notwendigen Zutaten sind frisch in Bio-<br />
Qualität erhältlich.<br />
Convenience contra Bio?<br />
Eine selbst hergestellte Gemüsebrühe<br />
braucht 30 bis 40 Minuten Kochzeit,<br />
eine Brühe aus Suppenfleisch kocht etwa<br />
zwei, aus Knochen sogar vier Stunden für<br />
ein optimales Ergebnis.<br />
Die helle Bio-Roux als Granulat von<br />
Erntesegen bietet sich zu Gemüse an<br />
Schneller geht es mit Convenienceprodukten.<br />
Schon seit 1892 gibt es <strong>die</strong><br />
gekörnte Instant-Brühe. Dafür werden<br />
<strong>die</strong> Suppenbestandteile dehydriert und<br />
gepresst, Pflanzenfette sorgen für <strong>die</strong><br />
Bindung. Heute bieten eine Handvoll Unternehmen<br />
<strong>die</strong>se auch in geprüfter Bio-<br />
Qualität an. Im Wesentlichen sind es Gemüsebrühen<br />
mit und ohne Hefeextrakt,<br />
Fleischbouillons von Huhn und Rind, <strong>die</strong><br />
klare Brühe und Tomatenprodukte für<br />
Suppen und Soßen. Vorteile: Sie sind gut<br />
zu dosieren, leicht löslich und können<br />
während des Kochens zum Nachwürzen<br />
zugegeben werden, ohne zu klumpen.<br />
Außerdem lassen sie sich gut bevorraten.<br />
Nachteil: Eines der Hauptbestandteile ist<br />
Salz – teilweise mehr als 50 Prozent! Es<br />
folgen Hefeextrakt als Geschmacksverstärker<br />
(glutamathaltig) und Maltodextrin<br />
als Stabilisator sowie weitere Geschmack<br />
gebende Zutaten; alles aus kontrolliert<br />
ökologischem Anbau.<br />
Sinkende Nachfrage<br />
nach Trockenprodukten<br />
Dennoch scheinen Bio-Köche nur selten<br />
auf Trockenprodukte als Basis ihrer<br />
Suppen und Soßen zurückzugreifen. Der<br />
rückläufige Suppenmarkt (2010 minus<br />
vier Prozent zum Vorjahr) und <strong>die</strong> geringe<br />
Nachfrage nach Bio Produkten im<br />
Food Service-Bereich führten bei ETO<br />
(Oetkers Food Service Marke) zur Einstellung<br />
der Bio-Range. Andere Hersteller<br />
halten ihr Bio-Angebot an Suppen<br />
und Soßen mit einer Brühe, einer Bouillon<br />
und einer Tomatensuppe / -soße eher<br />
übersichtlich.<br />
Christine Weiser, Kommunikationsmanagerin<br />
bei Unilever Food Service, begründete<br />
<strong>die</strong> Reduzierung des Knorr Bio-<br />
Sortiments auf eine Bio-Gemüsebouillon<br />
Die Rote-Beete-Suppe von Huegli ist eine<br />
von sieben Bio-Geschmacksvarianten<br />
mit der geringen Nachfrage, hauptsächlich<br />
in der Schulverpflegung. Byodo begegnet<br />
der Entwicklung mit einer Überarbeitung<br />
des Verpackungsdesigns ihrer<br />
CateringLine für ein einfacheres Handling<br />
bei den Kernzielgruppen Gastronomie,<br />
Schülerverpflegung und Betriebsrestaurants.<br />
Wiberg setzt auf <strong>die</strong> natürliche Art<br />
des Würzens und bietet mit der Ursalz<br />
Gemüse-Bouillon Bio und den Bio-Gewürzen<br />
und -Kräutern eine kleine Bio-<br />
Range für <strong>die</strong> Gastronomie an. Naturata<br />
beschränkt sich auf <strong>die</strong> Gemüsebrühe in<br />
den Varianten „classic“ und „hefefrei“.<br />
Einzig bei Erntesegen sieht man sich<br />
einer steigenden Nachfrage nach Großverbraucherprodukten<br />
in Bio-Qualität<br />
gegenüber. Angeboten werden 13 Instant-Produkte,<br />
darunter eine Gemüsebrühe<br />
mit und eine ohne Hefe, eine Hühner-<br />
und eine Rinderbouillon sowie eine<br />
klare Brühe. Für den Soßenkoch stehen<br />
Tomatensuppe und- soße sowie helle und<br />
dunkle Soße und eine helle Roux als Granulat<br />
zur Verfügung. Die Klassiker helle<br />
und dunkle Soße werden nach Auskunft<br />
des Marketingleiters Alexander Graf von<br />
Bothmer besonders stark nachgefragt.<br />
Bei Hügli gehören Suppen zur absoluten<br />
Kernkompetenz. Das Bio-Sortiment<br />
umfasst allein bei den gebundenen Suppen<br />
sieben Geschmacksrichtungen – von<br />
Spargelcreme- bis Grünkernsuppe. Ebenso<br />
zählen sieben Soßenvarianten bei dem<br />
Schweizer Suppenhersteller zum Sortiment.<br />
Als Pulver oder Paste, angerührt<br />
Fotos: Unilever Food Solutions, Erntesegen Naturkost GmbH, Hügli Nahrungsmittel GmbH, Byodo Naturkost GmbH<br />
20 <strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> s 1/2012
Marktblick<br />
Übersicht der Anbieter von Suppen und Soßen in Bio-Qualität<br />
Marke Produkt Konsistenz Gebindegröße Ergiebigkeit Erhältlich<br />
Knorr Gemüse-Bouillon Instantpulver 1 kg Dose 24 g auf 1l <strong>Was</strong>ser Fachgroßhandel,<br />
10 kg Eimer 120 g = 5 Liter C+C Märkte<br />
10 kg = 416 l<br />
Wiberg Ursalz Gemüse-Bouillon Instantpulver 1.600 ml Aromatresor 59 Liter (24g/l) Fachgroßhandel<br />
Erntesegen Gemüsebrühe mit Hefe Granulat 8 kg Eimer 400 Liter Epos Biopartner Süd<br />
Gemüsebrühe ohne Hefe Granulat 9 kg Eimer 409 Liter Gebr. Franz<br />
Klare Brühe Granulat 4 kg Eimer 250 Liter Kornkraft<br />
Fleischbouillon Huhn Granulat 4 kg Eimer 200 Liter Rinklin<br />
Fleischbouillon Rind Granulat 4 kg Eimer 200 Liter Weiling<br />
Tomatensuppe/-soße Granulat 3 kg Eimer 21 l Suppe/18 l Soße<br />
Helle/Dunkle Soße Granulat 3 kg Eimer 18 Liter<br />
Jus zum Braten Granulat 2,5 kg Eimer 26 Liter<br />
Byodo Gemüsebrühe Pulver 4 kg Eimer Fachgroßhandel<br />
CateringLine Tomatenmark 4,55 kg Dose<br />
Tomaten, gewürfelt, geschält<br />
2,55 kg Dose<br />
Naturata Gemüsebrühe classic Pulver 7 kg + 20 kg Eimer 20 g auf 1 l <strong>Was</strong>ser Gebr. Franz<br />
Gemüsebrühe hefefrei Pulver 7 kg Eimer Grell<br />
Weiling<br />
Hügli Bouillons, 11 Varianten Pulver 3,5 kg Eimer<br />
Clarion Gemüse Pulver 12 kg Ökopack/1kg Dose Direktvertrieb<br />
geb. Suppen, 7 Varianten Pulver 3 × 2 kg Faltschachtel über<br />
Soßen: Bechamel, Tomate,<br />
Außen<strong>die</strong>nst<br />
Hollandaise Paste 1,5 kg GN-Schale<br />
Soßen, weiße, Frühlings- u.a. Pulver 3,5 kg Eimer<br />
mit <strong>Was</strong>ser, erhält der Küchenchef ein<br />
Endprodukt, das schmeckt und aussieht<br />
wie selbstgemacht. Marketingleiterin<br />
Lena Zabel verzeichnet für <strong>die</strong> Bio-Range<br />
entgegen dem Trend ein erfolgreiches<br />
Jahr. Ein Grund dafür ist sicher der Vertrieb<br />
über den eigenen Außen<strong>die</strong>nst, der<br />
seine Kunden eher in der gehobenen Gastronomie<br />
als in der Gemeinschaftsverpflegung<br />
findet. Denn <strong>die</strong> convenienten<br />
Bio-Varianten sind teurer und passen nur<br />
schwer ins Preisgefüge großer Kantinen.<br />
Chefkoch im Bio-Seehotel Zeulenroda<br />
Christian Obst verzichtet prinzipiell<br />
auf Fertigprodukte. Für ihn passen der<br />
Bio-Gedanke und industrielle Produktion<br />
einfach nicht zusammen.<br />
Michela Dulz<br />
<strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> s 1/2012 21
Vom Acker auf den TEller<br />
Doppelver<strong>die</strong>ner Landhuhn<br />
Geflügelfleisch gehört zu den beliebtesten Fleischsorten, das belegen<br />
<strong>die</strong> Marktzahlen der MEG (Marktinfo Eier und Geflügel) jedes<br />
Jahr aufs Neue. Da eine artgerechte Hühnerhaltung <strong>die</strong> hohe Nachfrage<br />
nicht be<strong>die</strong>nen kann, werden Hybrid-Lege- und Masthühner<br />
gezüchtet, <strong>die</strong> entweder nur Eier legen oder nur Fleisch liefern. Männliche<br />
Küken sind in <strong>die</strong>sem System unbrauchbar. Dass es auch anders<br />
geht, beweist das Projekt „Landhuhn".<br />
<br />
Friedlich pickende Hühner auf einer<br />
grünen Wiese, genug Auslauf<br />
und alle zwei Wochen ein neuer<br />
Standort für den mobilen Hühnerstall.<br />
Diese Idylle, <strong>die</strong> es in den vier weltweit<br />
tätigen Hühner-Zuchtbetrieben, wie beispielsweise<br />
<strong>die</strong> Lohmann AG oder Tetra,<br />
nicht gibt, ist für 1.000 Tiere in der Nähe<br />
von München Alltag.<br />
Es sind Federtiere der Rassen „Sulmtaler"<br />
und „Les Bleus" und Teil des Projekts<br />
„Landhuhn" des Gut Herrmannsdorf<br />
in Glonn. <strong>Was</strong> hier so selbstverständlich<br />
aussieht, ist ungewöhnlich – in der Massentierzucht<br />
wie in der Haltung von Bio-<br />
Hühnern. Auch sie werden wie ihre Verwandten<br />
in den industriellen Legeställen<br />
als Hybridhühner oder Masthühner gezüchtet,<br />
legen entweder nur Eier oder<br />
liefern nur Fleisch. Da männliche Küken<br />
keine Eier legen und wenig Fleisch ansetzen,<br />
werden sie nach dem Schlüpfen<br />
getötet – da macht auch der Biolandbau<br />
keine Ausnahme. In Deutschland werden<br />
laut Prohvieh, Verein gegen Massentierhaltung<br />
in Deutschland, jedes Jahr etwa<br />
40 bis 50 Millionen Küken geschreddert.<br />
Hühner aus biologischer Landwirtschaft<br />
haben zwar mehr Auslauf als ihre<br />
Artgenossen und ein längeres Leben,<br />
doch nach etwa elf Wochen ist auch hier<br />
Schluss und <strong>die</strong> Hühner landen auf der<br />
Schlachtbank. Als Vergleich: Ein Huhn<br />
aus einem der großen Zuchtbetriebe lebt<br />
nur halb so lange, manchmal nur 30 Tage,<br />
mit dem Ziel, in <strong>die</strong>ser Zeit ein Gewicht<br />
von etwa 1,5 Kilogramm zu erreichen.<br />
Hybrid-Legehennen sind Hochleistungstiere<br />
und produzieren zwischen 300<br />
bis 330 Eier pro Jahr. Nach ein bis zwei<br />
Mehr Hühner gibt es auf unserem<br />
Youtube-Kanal zu sehen:<br />
www.youtube.com/user/DieBiokueche<br />
Jahren sind sie ausgelaugt und müssen<br />
durch neue Hennen ersetzt werden. Die<br />
abgelegten Hühner werden zu Tierfutter<br />
verarbeitet oder als Fleischabfall entsorgt.<br />
Bio-Hühner dagegen produzieren bis zu<br />
250 Eier im Jahr. Dieses massenhafte<br />
Hühnersterben prangern vor allem Tierschützer<br />
an. Eine Lösung wären Hühner,<br />
<strong>die</strong> Eier legen und Fleisch liefern.<br />
Sie gibt es in Deutschland schon seit<br />
den 60-er Jahren nicht mehr. Damals<br />
übertrug Henry Wallace, ehemaliger<br />
Züchter und Vizepräsident der USA sowie<br />
Gründer des Saatgut-Fabrikanten<br />
„Hi-Bred", das Prinzip der Hybridzüchtung<br />
von Mais auf das Huhn und erfand<br />
somit Hochleistungshühner.<br />
Es geht auch anders<br />
Der Ansatz von Gut Herrmannsdorf<br />
dagegen ist anders. Hier stehen <strong>die</strong> Achtung<br />
vor der Kreatur, der bewusste Umgang<br />
und <strong>die</strong> maßvolle Kommerzialisierung<br />
im Vordergrund. „Es sollte uns Wert<br />
sein, dass wir mit den Tieren ordentlich<br />
umgehen und dass sie nicht nutzlos getötet<br />
werden müssen", erklärt Karl<br />
Schweisfurth, Geschäftsführer der Herrmannsdorfer<br />
Landwerkstätten.<br />
„Ich musste mit den Hühnern mitlernen“.<br />
Angelika Gsellmann leitet<br />
das Projekt „Landhuhn“.<br />
Das Unternehmen hat im vergangenen<br />
Jahr 100.000 Euro investiert, um <strong>die</strong><br />
Infrastruktur für das Projekt „Landhuhn"<br />
aufzubauen. Dazu gehörte, Küken zu erbrüten,<br />
weibliche Tiere zu Legehennen<br />
heranzuziehen, <strong>die</strong> ersten Gockel zu<br />
schlachten und mobile Ställe zu entwickeln.<br />
Alle 14 Tage wechseln sie wie ein<br />
Wohnwagen den Standort, damit <strong>die</strong><br />
Hühner immer Grünes unter den Krallen<br />
haben.<br />
Die größte Herausforderung ist aber<br />
das Wissen über <strong>die</strong> Zucht der sogenannten<br />
„Zweinutzungshühner", das in<br />
den vergangenen 50 Jahren brach lag,<br />
wieder aufzubauen. „Als Hybrid-Hühner<br />
aufkamen, ist <strong>die</strong> bäuerliche Nachzucht<br />
von Hühnern verloren gegangen und damit<br />
auch fast völlig <strong>die</strong> Erfahrung“, bestätigt<br />
Angelika Gsellmann, Projektleiterin<br />
der Landhuhnzucht. Dieses Manko<br />
wieder aufzuholen, ist mühsam. „Wir fangen<br />
praktisch von vorne an und holen<br />
uns Hinweise aus der Literatur und bei<br />
Alle 14 Tage wechselt der Standort des mobilen Stalls –<br />
damit <strong>die</strong> Hühner immer genug Grünes finden<br />
Fotos: Anja Schuchardt<br />
22 <strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> s 1/2012
Vom Acker auf den Teller<br />
Die artgerechte Haltung der Hühner wirkt<br />
sich positiv auf <strong>die</strong> Fleischqualität aus<br />
Veterinären“, erklärt sie. Das ist auch der<br />
Grund, weswegen Herrmannsdorfer bei<br />
der Zucht auf zwei Rassen setzt. Die<br />
Sulmtaler-Hühner gehören zu den alten<br />
Geflügelarten, <strong>die</strong> ursprünglich am Kaiserhof<br />
verzehrt wurden. Ihr Fleisch ist<br />
wohlschmeckend und sie bringen gute<br />
Voraussetzungen mit, Eier zu legen. Zudem<br />
sind <strong>die</strong> Tiere nicht aggressiv, so dass<br />
<strong>die</strong> Hähne älter werden können, ohne<br />
miteinander zu kämpfen. Allerdings hat<br />
<strong>die</strong> Legeleistung der Hennen abgenommen,<br />
da sie nicht weitergezüchtet wurden.<br />
Deswegen setzt Gsellmann auf Verstärkung<br />
aus Frankreich. „Les Bleus" wurden<br />
in den vergangenen Jahrzehnten<br />
züchterisch begleitet. Diese Erkenntnisse<br />
fließen nun in <strong>die</strong> Zucht der Landhühner<br />
ein. Momentan leben etwa 1.000<br />
Landhühner auf dem Gut, <strong>die</strong> in Gruppen<br />
von maximal 300 Hühnern gehalten<br />
werden.<br />
Landhuhndarlehen<br />
Eier und Fleisch aus der Landhuhnzucht<br />
sind allerdings teuer. Ein Ei kostet<br />
50 Cent, das Kilogramm Hühnerfleisch<br />
etwa 15 Euro. Als Vergleich: Ein Bio-Hühnerei<br />
ist für 35 Cent zu haben, der Kilopreis<br />
für das Fleisch liegt bei zehn bis elf<br />
Euro. „Der Preis reicht aus, um unseren<br />
Aufwand abzudecken“, sagt Schweisfurth.<br />
Langfristig rechnet er mit sinkenden<br />
Verkaufspreisen, sobald sich das Projekt<br />
etabliert hat. Und dafür stehen <strong>die</strong><br />
Chancen gut. „Die Nachfrage ist gigantisch,<br />
denn viele Menschen kennen das<br />
Problem in der Hühnerzucht", erklärt er.<br />
Landwirte aus der Umgebung sind auf<br />
ihn zugekommen, weil sie Landhühner<br />
auf ihren Wiesen züchten wollen. Für <strong>die</strong><br />
artgerechte Haltung nehmen sie auch<br />
gerne in Kauf, dass <strong>die</strong>se Hühner 20 bis<br />
25 Prozent weniger Eier und Fleisch produzieren<br />
als Hühner aus Massentierhaltung.<br />
Schweisfurth und seine Mitarbeiter<br />
haben inzwischen viele Höfe angesehen<br />
und geprüft, ob <strong>die</strong> Kriterien wie genügend<br />
Platz, um <strong>die</strong><br />
mobilen Ställe aufzustellen,<br />
gegeben sind. Ein Landwirt aus<br />
der Umgebung setzt das Projekt bereits<br />
um. Neben Herrmannsdorfer propagieren<br />
vor allem Verbände wie Provieh oder<br />
KAG-Freiland in der Schweiz <strong>die</strong> Haltung<br />
von Zweinutzungshühnern.<br />
Um das Konzept weiterzuverbreiten<br />
und bekannt zu machen, bietet Herrmannsdorfer<br />
ein sogenanntes „Landhuhndarlehen"<br />
an. Hintergrund ist, genügend<br />
finanzielle Mittel zu sammeln,<br />
um weitere Ställe für <strong>die</strong> Hühner zu bauen.<br />
Dazu gewähren Interessierte dem Gut<br />
einmalig ein Darlehen von 300 Euro und<br />
bekommen zehn Jahre lang jährlich einen<br />
Warengutschein im Wert von 40<br />
Euro. Bisher machen etwa 250 Personen<br />
mit, Tendenz steigend. Schweisfurth<br />
weiß, dass sich noch viel am Bewusstsein<br />
der Verbraucher und der Hühnerzüchter<br />
ändern muss, damit sich <strong>die</strong>ses Konzept<br />
auch im großen Stil durchsetzt. Aber ein<br />
Anfang ist gemacht.<br />
Christiane Manow-Le Ruyet<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Das Landhuhn<br />
Die artgerechte Haltung der<br />
Hühner hat Auswirkungen auf<br />
das Fleisch. Das Fleisch ist muskulöser<br />
als das von herkömmlichen<br />
oder Bio-Hühnern. Deshalb<br />
muss es auch anders zubereitet<br />
werden: Langsam schmoren<br />
oder garen, dann ist es zart und<br />
aromatisch.<br />
Herrmannsdorfer will aber nicht<br />
nur das Projekt Landhuhn weiter<br />
ausbauen, sondern möglichst<br />
viele Verbraucher und Kunden<br />
darüber informieren, um das Bewusstsein<br />
für Hühnerhaltung zu<br />
schärfen. Neben Öffentlichkeits -<br />
arbeit hat das Unternehmen<br />
auch einen eigenen Blog gestar -<br />
tet mit dem Namen: „Das Herrmannsdorfer<br />
Landhuhn-Tagebuch“<br />
http://blog.herrmannsdorfer.de/<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> s 1/2012 23
Technik<br />
Auf <strong>die</strong> Größe kommt es an<br />
Die Wahl der Abluftanlage<br />
für eine Gewerbeküche<br />
ist in erster Linie abhängig<br />
von der Größe<br />
der Küche sowie<br />
der Anzahl und Art<br />
der Kochstellen.<br />
Ziel ist <strong>die</strong> optimale<br />
Lösung zur<br />
Ableitung von<br />
Dämpfen und Gerüchen<br />
unter den<br />
Aspekten Hygiene,<br />
Küchenpersonal und<br />
Gebäude. Es gilt <strong>die</strong><br />
VDI-Richtlinie 2052.<br />
Die Lüftung einer gewerblichen Küche<br />
muss vielfältige hygienische<br />
Anforderungen und zugleich optimale<br />
Arbeitsbedingungen für das Küchenpersonal<br />
erfüllen. Darüber hinaus<br />
sind Forderungen aus dem Umweltschutz<br />
und an <strong>die</strong> Gebäudesicherheit einzuhalten<br />
– eine Aufgabe für einen Fachmann.<br />
Doch ein paar Fakten sollte auch der Auftraggeber<br />
kennen.<br />
Zu den Hygieneanforderungen gehört<br />
beispielsweise das Raumklima. Die<br />
Temperatur in der Küche soll mindestens<br />
18 und höchsten 26 °C betragen; <strong>die</strong> relative<br />
Feuchte etwa 65 und maximal 78<br />
Prozent – beschrieben in der DIN 33403-<br />
3/2001-04. Außerdem dürfen über <strong>die</strong><br />
Lüftungseinrichtung keine Krankheitskeime,<br />
Schadstoffe und sonstige gesundheitsschädigende<br />
Produkte gebildet<br />
und/oder verbreitet werden. Punkte, <strong>die</strong><br />
auch für das Küchenpersonal von Bedeutung<br />
sind; ebenso wie Lärmschutz,<br />
Sicherheit und einfache Handhabung.<br />
Abluftanlagen von Südluft<br />
mit Wärmerückgewinnung<br />
sind nahezu wartungsfrei<br />
Das A und O: <strong>die</strong> optimale<br />
Luftführung<br />
Raumströmungen werden<br />
durch Zu- und Abluft kontrolliert.<br />
Die gebräuchlichsten<br />
sind <strong>die</strong> Mischströmung<br />
und <strong>die</strong> Schichtströmung,<br />
landläufig<br />
auch als Umluft und Abluft<br />
bezeichnet. Bei ersterer<br />
vermischt sich <strong>die</strong><br />
Zuluft mit der belasteten<br />
Raumluft, sodass <strong>die</strong>se<br />
„verdünnt“, aber nicht<br />
„entsorgt“ wird. Die Schichtströmung<br />
nutzt <strong>die</strong> an den<br />
Kochstellen auftretende Thermik.<br />
Die warme und mit Fremdstoffen<br />
angereicherte Luft wird unmittelbar<br />
nach oben befördert und<br />
durch <strong>die</strong> eingeführte Zuluft ersetzt. Auf<br />
<strong>die</strong>se Art kann <strong>die</strong> Stoff- und Wärmebelastung<br />
der Raumluft um 30 bis 40 Prozent<br />
reduziert werden, wie <strong>die</strong> Fachzeitschrift<br />
für Haustechnik IKZ in Ausgabe<br />
06-02, S. 37 berichtet.<br />
Abluft oder Umluft?<br />
Die Frage der Technik ist auch von<br />
den baulichen Möglichkeiten im Gebäude<br />
abhängig. Bei einem Abluftsystem<br />
wird der Kochwrasen nach Außen abgeleitet<br />
und braucht wieder Zuluft etwa<br />
durch ein geöffnetes Kippfenster, einen<br />
Abluft-/Zuluft-Mauerkasten oder ein Zuluftelement.<br />
Bei einer Umlufthaube wird <strong>die</strong> angesaugte<br />
Luft zuerst über den Fettfilter,<br />
danach über einen zusätzlichen Aktivkohlefilter<br />
geleitet, um dann gereinigt<br />
wieder in den Küchenraum abgegeben<br />
zu werden. Bauliche Veränderungen sind<br />
nicht nötig.<br />
Profis wählen Abluft<br />
Gewerbeküchen setzen in der Regel<br />
auf Abluftanlagen. Die angebotenen Systeme<br />
von Herstellern wie Südluft, Halton<br />
oder GIF umfassen sowohl Ablufthauben<br />
als auch ganze Abluftdecken aus<br />
Chromnickelstahl (CNS) oder Edelstahl.<br />
Vorteile des Systems sind ein höherer<br />
Reinigungsgrad der Raumluft durch Ab-<br />
Fotos: iStockphoto/miteman, Halton Foodservice GmbH, Südluft Systemtechnik GmbH & Co. KG, Michela Dulz<br />
24 <strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> s 1/2012
Technik<br />
Drei Fragen an Matthias Hübner<br />
(27 Jahre), 1. Koch in Behn’s Gasthaus<br />
in Stelle/Ashausen<br />
Abluftsystem für Frontcooking von<br />
Halton im Möbelhaus Höffner in<br />
HH-Stellingen<br />
leitung der Dämpfe und eine geringere<br />
Geräuschentwicklung, da kein Aktivkohlefilter<br />
den Luftstrom behindert. Nachteilig<br />
ist, dass im Winter mit teurer Energie<br />
gespeiste Heizungsluft mit nach draußen<br />
geblasen wird. Hier aber setzen Konzepte<br />
zur Energierückgewinnung an.<br />
Wärmerückgewinnung<br />
Bei der Wärmerückgewinnung wird<br />
<strong>die</strong> Energie aus der heißen Abluft zum<br />
Heizen der Küche genutzt. Wärmetauscher<br />
bringen kalte Luft auf Zimmertemperatur,<br />
<strong>die</strong> über Zuluftauslässe wieder<br />
in <strong>die</strong> Küche zurückgeführt wird. Eine<br />
intelligente Klappenregelung sorgt dafür,<br />
dass das System entsprechend der<br />
Außentemperatur angepasst wird. Ist auf<br />
Grund der Außentemperatur kein Wärmerückgewinnungsbetrieb<br />
notwendig,<br />
wird <strong>die</strong> Energie für den Transport der<br />
Zuluft durch geringeren Anlagendruck<br />
herabgesetzt. Mit den Thermohauben von<br />
Südluft (www.suedluft.de) sind so Wärmerückgewinnungsgrade<br />
bis 60 Prozent<br />
– abhängig von den jeweiligen Produktions<br />
prozessen in der Küche – erreichbar.<br />
Das System ist nahezu wartungsfrei, da es<br />
keine Verschleißteile gibt. Neu: Durch den<br />
Einsatz von Leuchtdioden statt Neonröhren<br />
kann der Energieverbrauch in<br />
Südluft-Hauben um ganze 80 Prozent<br />
gesenkt werden.<br />
Halton (www.halton.de) arbeitet mit<br />
dem gleichen Ziel und bietet dafür verschiedene<br />
Modelle an. „Unsere Systeme<br />
u Sie haben in Hamburg bei einem der besten<br />
Köche Deutschlands, Michael Wollenberg<br />
(Wattkorn, Marlin), gelernt und schon in einigen<br />
namhaften Häusern gearbeitet. <strong>Was</strong> ist<br />
für Sie das ideale Küchenklima?<br />
y In aller Kürze? Wenn keine dicke Luft herrscht<br />
(lacht!). Also einerseits natürlich, wenn das kleine<br />
Team hier – auch in Spitzenzeiten – gut zusammenarbeitet.<br />
Und dann ist es wichtig, dass<br />
ein angenehmes Raumklima herrscht, d.h. es<br />
nicht zu warm oder feucht ist, sodass einem der<br />
Schweiß auf der Stirn <strong>steht</strong>. Und wenn ich nach<br />
getaner Arbeit nicht aus allen Poren nach Küchendünsten<br />
rieche.<br />
werden überwiegend im Frontcooking-<br />
Bereich eingesetzt und da ist es besonders<br />
wichtig, dass der Kunde nicht von Kochgerüchen<br />
belästigt wird “, sagt Philipp<br />
Missbach, Key-Account-Manager im Unternehmen.<br />
Mit der so genannten Capture-Jet-Technologie,<br />
bei der horizontale<br />
und vertikale Düsen in der Ablufthaube<br />
<strong>die</strong> Luftströme so leiten, dass mehr<br />
Abluft aufgenommen (erhöhter Stauraum)<br />
und der Eintritt von Frischluft verhindert<br />
wird, erreicht das Unternehmen<br />
eine Reduzierung der Luftmenge und somit<br />
eine Energieeinsparung. Zusätzlich<br />
kann das System mit einer Lüftungsregelung<br />
ausgestattet werden, <strong>die</strong> eine automatische<br />
Anpassung der Ab- und Zuluft<br />
an den Kochbetrieb vornimmt. Bis zu<br />
40 Prozent Energieeinsparung sind damit<br />
möglich.<br />
Für Einzelkochplätze im Bereich<br />
Front- und Showcooking bietet <strong>die</strong> individuelle<br />
Düsenplattenabsaugung (u.a. von<br />
GIF) eine effiziente und zugleich optisch<br />
attraktive Technik. Die Luftaufnahme von<br />
über 95 Prozent ergibt einen nahezu<br />
komplett geruchsfreien Raum.<br />
Pflegeleicht<br />
Matthias Hübner freut<br />
sich über ein gutes <strong>Klima</strong><br />
in der Küche<br />
u Welches Lüftungssystem erfüllt Ihrer Meinung nach Ihre Anforderungen<br />
an ein gutes Raumklima?<br />
y In unserem Bereich wird eigentlich überwiegend auf Ablufttechnik gesetzt.<br />
Das System muss der Küchenleistung angepasst sein, für eine effektive<br />
Luftzirkulation (Abluft/Zuluft) sorgen und reinigungsfreundlich oder besser<br />
reinigungsfrei sein.<br />
u <strong>Was</strong> würden Sie hier in Ihrer Küche verändern?<br />
y Das Lüftungssystem in unserem Hause hat noch Optimierungspotential;<br />
z.B. wäre <strong>die</strong> Einbindung der Spülküche in das System sinnvoll. In Spitzenzeiten<br />
reichen Fenster allein nicht aus, um <strong>die</strong> feuchten Dämpfe abzuführen. Auch<br />
<strong>die</strong> Luftwechselraten sind zu gering. Aber Behn’s Gasthaus ist ein historisches<br />
Gebäude von 1860 und für jeden Fachplaner eine echte Herausforderung<br />
(schmunzelt).<br />
Die von Bäro (www.baero.com) angebotene<br />
Plasma-Norm-Technologie arbeitet<br />
mit Filtern auf drei Wirkungsstufen.<br />
Entscheidend ist <strong>die</strong> zweite Plasma-<br />
Stufe, in der Geruchsstoffe und Keime<br />
durch einen Oxidations- und Zersetzungsprozess<br />
auf molekularer Ebene entfernt<br />
werden. Zuletzt durchströmt <strong>die</strong><br />
Abluft einen Aktivkohlefilter, der eventuell<br />
noch nicht oxi<strong>die</strong>rte Verbindungen<br />
zurückhält und zur Zersetzung bringt.<br />
Das physikalische Prinzip erfordert keine<br />
chemischen Reinigungsmittel. Durch <strong>die</strong><br />
Zerstörung von Fettrückständen im Abluftkanal<br />
ist gleichzeitig ein wirksamer<br />
Brandschutz gegeben; zeit- und kostenintensive<br />
Reinigungen entfallen. Das System<br />
bietet ebenfalls <strong>die</strong> Möglichkeit der<br />
Wärmerückgewinnung.<br />
Michela Dulz<br />
<strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> s 1/2012 25
Rezepte<br />
Stroganoff hätte das gefallen…<br />
…, wenn aus dem berühmten „Boeuf Stroganoff“ ein vegetarisches<br />
Gericht geworden wäre. Sebastian Funk, Küchenchef von<br />
„Das Schmeckhaus“, ein Bio-Restaurant in Freising bei München,<br />
hat Rind mit Tofu getauscht und in eine Rotweinsauce mit glacierten<br />
Wildpflanzen getaucht. Als Einstieg auf wilde Gewächse<br />
reicht er einen Wildkräutersalat mit Kürbis-Nocken und Granatapfel.<br />
REZEPT<br />
Tofu-Stroganoff in veganer Rotweinsahne mit glacierten Sauerampfer<br />
an Schwarzwurzeln mit Basmati-Reis und Gartenrauke<br />
Für 4 Personen:<br />
600 g Tofu natur, 50 ml Sojasauce, 2 Knoblauchzehen, 2 kleine Zwiebeln, 100 g Champignons, 2 Karotten,<br />
10 kleine Gewürzgurken, 1 kleine rote Beete, Olivenöl, Etwas Mehl, Muskat, Salz, Weißer Pfeffer,<br />
50 g Sauerampfer, 250 g Schwarzwurzeln, 50 g Rauke, Puderzucker, 1dl Rotwein, 0,5 l Sojamilch,<br />
0,25 l Sojasahne geschlagen, 300 g Basmati-Reis, 450 ml <strong>Was</strong>ser<br />
Zubereitung:<br />
Tofu in 1-cm-Würfel schneiden, mit Sojasauce und zerdrückter Knoblauchzehe marinieren.<br />
Zwiebel in feine Würfel schneiden. Champignons entstielen und Köpfe in Scheiben schneiden. Karotte mit einem Juliennereißer<br />
in feine Streifen schneiden und der Länge nach auf dem Schneidebrett zu feinsten Würfeln verarbeiten. Ebenso <strong>die</strong> Gewürzgurken<br />
und <strong>die</strong> Rote Beete würfeln.<br />
Mit etwas Olivenöl anschwitzen und ein wenig Mehl stäuben. Mit Rotwein ablöschen und Sojamilch auffüllen. Abschmecken<br />
mit Muskat, Salz und Pfeffer aus der Mühle.<br />
Die Schwarzwurzeln schälen und der Länge nach in 10 cm lange Stifte schneiden. Mit etwas <strong>Was</strong>ser dünsten. Sobald das <strong>Was</strong>ser<br />
verdunstet ist, <strong>die</strong> Hitze reduzieren und mit Puderzucker, Salz und weißem Pfeffer stäuben. Dann einen Schuss Olivenöl zugeben.<br />
Vorsichtig den Zucker karamellisieren und mit Muskat abschmecken, dazu etwas feingewiegten Sauerampfer geben.<br />
Den Tofu abtropfen lassen und in Bratöl anbraten. Mit der Sauce aufgießen, aber nicht mehr kochen lassen. Zum Schluss geschlagene<br />
Sojasahne unterheben.<br />
Den Basmati-Reis in der Mitte des Tellers anrichten. Dazu den Reis in eine passende Schüssel geben und <strong>die</strong>se umstürzen. Das<br />
Tofu-Stroganoff um den Reis drapieren und den Sauerampfer und <strong>die</strong> Schwarzwurzeln kreuzförmig auf dem Reis anrichten.<br />
Der Tellerrand lässt Platz für <strong>die</strong> Gartenrauke.<br />
REZEPT<br />
Wildkräutersalat mit Bitterorangendressing, dazu Kardamom-Kürbis-Nocken,<br />
Alfalfa-Sprossen, Brotchips und Granatapfelkerne<br />
Zutaten für 4 Personen:<br />
250 g gemischte Wildkräuter, Beispielsweise: Hirschhornwegerich, Postelein, Rauke, Brunnenkresse,<br />
Sauerampfer, auch Löwenzahn, Brennnessel usw., 400 g Hokkaido-Kürbis, 1 Granatapfel, 50 g Ra<strong>die</strong>schensprosse,<br />
Kardamom, Anis, Cumin, Natives Olivenöl, 16 dünne Weißbrotscheiben, Salz, Pfeffer<br />
Für das Dressing:<br />
100 g Olivenöl, 50 g Bitterorangensaft, 15 g Senf, 6 g Salz, 20 g Agavendicksaft, 5 g Koriander frisch<br />
fein gewiegt<br />
Zubereitung:<br />
Alle Komponenten außer dem Öl verrühren, anschließend das Olivenöl langsam mit einrühren.<br />
Kürbis in Würfel schneiden und mit etwas Zucker bestäubt in den Ofen bei 200 °C 15 Minuten rösten. Anschließend mit den<br />
Gewürzen und etwas Olivenöl pürieren und abschmecken. Aus der Masse 16 Nocken mit zwei Esslöffeln ausstechen und in<br />
warmes <strong>Was</strong>ser tauchen.<br />
Wildkräuter putzen, Sauerampfer in feinste Streifen schneiden, mit dem Dressing marinieren und mittig auf den Teller drapieren.<br />
Jeweils 4 Kürbisnocken um den Salat herum verteilen.<br />
Weißbrotscheiben in der Pfanne anrösten und in <strong>die</strong> Kürbisnocken stecken. Tipp: <strong>die</strong> geschlossene Frucht unter leichtem Druck<br />
hin- und herrollen, damit <strong>die</strong> Kerne nach dem Öffnen leichter herausfallen. Die Kerne auf den vier Tellern verteilen und abschließend<br />
<strong>die</strong> Pfeffermühle drehen – grüner Pfeffer passt am besten.<br />
i www.schmeckhaus.de<br />
Fotos: Thomas Sadler<br />
26 <strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> s 1/2012
Termine<br />
MESSETERMINE<br />
Intergastra<br />
Stuttgart vom 11. bis 15. 2. 2012<br />
Internationale Fachmesse für Hotellerie, Gastronomie, Catering, Konditorei<br />
und Café.<br />
i www.intergastra.de<br />
Dritte Profiwelt für Gastronomie<br />
Stuttgart am 13. 2. 2012<br />
Die <strong>die</strong>sjährige Profiwelt für Gastronomie findet im Rahmen der Intergastra<br />
im Kongresszentrum der Messe Stuttgart statt und ist Treffpunkt für<br />
Bio-interessiertes Fachpublikum.<br />
i www.biogastrokongress.de<br />
Bio-Fach<br />
Nürnberg vom 15. bis 18. 2. 2012<br />
Die Bio-Fach ist <strong>die</strong> Weltleitmesse für Bio-Produkte. Das Gastro-Forum im<br />
Rahmen des Kongressprogramms bietet eine Vielfalt an Vorträgen für <strong>die</strong><br />
AHV.<br />
Veggie-World 2012<br />
Wiesbaden vom 24. bis 26. 2. 2012<br />
Auf der Messe für nachhaltiges Genießen und vegetarischen Lifestyle in<br />
den Rhein-Main-Hallen Wiesbaden werden auch Produkte und Dienstleistungen<br />
für Gastronomen vorgestellt. Vorträge für Interessierte und<br />
Fachbesucher ergänzen <strong>die</strong> Messe.<br />
i www.veggieworld.de<br />
<br />
<br />
4. Gastro-Fach-Franken<br />
Würzburg am 27. und 28. 2. 2012<br />
Die Gastro-Fach-Franken (GFF) ist der fränkische Branchentreff für Gastronomie,<br />
Hotellerie, Catering und Gemeinschaftsverpflegung. Im GFF-Forum<br />
informieren Fachleute über Trends und Innovationen.<br />
i www.gastro-fach-franken.de<br />
Internorga<br />
Hamburg vom 9. bis 14. 3. 2012<br />
Die internationale Fachmesse deckt <strong>die</strong> gesamte Bandbreite für <strong>die</strong> Gastronomie,<br />
Hotellerie, Gemeinschaftsverpflegung sowie <strong>die</strong> Bäckerei- und<br />
Konditoreibranche ab. So können sich <strong>die</strong> Fachbesucher auf der Leitmesse<br />
für den Außer-Haus-Markt über <strong>die</strong> aktuellen Entwicklungen, Trends<br />
und Innovationen informieren.<br />
i www.internorga.com<br />
Slow Food Messe<br />
Stuttgart vom 12. bis 15. 4. 2012<br />
Der Markt des guten Geschmacks ist eine Messe für Endverbraucher und<br />
Fachbesucher, wo Konsumenten zu Ko-Produzenten werden. Sie ist darüber<br />
hinaus eine Plattform für Landwirte, Lebensmittelerzeuger und Gastwirte,<br />
<strong>die</strong> den Slow Food Dreiklang „gut, sauber, fair“ als Grundsatz ihrer<br />
Firmenphilosophie in <strong>die</strong> Tat umsetzen.<br />
i www.slowfood.de/slow_food_messen/<br />
Ein vegetarisches Biokochbuch für Genießer.<br />
Hier wurden phantasievolle Rezepte aus<br />
frischen Bioprodukten überraschend inszeniert<br />
und brillant fotografiert: Salate, Suppen,<br />
Vorspeisen, Gemüse, Pasta, Desserts,<br />
Frühstücksvariationen und mehr.<br />
24,95 Euro | 220 Seiten<br />
laminierter Pappband | 1. Auflage 2011<br />
<strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> s 1/2012 27<br />
Jetzt bestellen:<br />
Telefon (0 79 53) 88 36 91,<br />
E-Mail buchbestellung@fachbuchdirekt.de,<br />
Internet www.fachbuchdirekt.de
events und Messen<br />
Bio-Fach 2012: Visionen,<br />
Perspektiven und Impulse<br />
Mitte Februar ist das Nürnberger Messezentrum von Kopf bis Fuß auf<br />
Bio eingestellt. Vom 15. bis 18. 2. präsentieren dort etwa 2.500 Aussteller<br />
neue Produkte und geben Auskunft über ihr Angebot und<br />
Dienstleistungen. Parallel dazu findet das Gastroforum statt. Interessierten<br />
aus der Außer-Haus-Verpflegung (AHV) können sich in<br />
zahlreichen Vorträgen und Podiumsdiskussionen über neue Trends<br />
und Entwicklungen informieren. Für Gastronomen ein absolutes Muss.<br />
Vier Tage lang dreht sich alles um<br />
Bio. Da geht es um innovative<br />
Konzepte, Visionen und den Blick<br />
Die Gastro Forum-Themen im Einzelnen<br />
in <strong>die</strong> Zukunft, wie sich <strong>die</strong> Branche weiter<br />
entwickeln wird. Ergänzt wird das<br />
Angebot durch zahlreiche Foren. Wie<br />
Donnerstag:<br />
■ 10:00 – 11:00|Raum Oslo<br />
Der Bio-Außer-Haus-Markt in Deutschland, Europa und weltweit.<br />
Marktentwicklung, Erfolgsfaktoren und Praxisbeispiele<br />
■ 11:00 – 12:00 |Raum Oslo<br />
Nachhaltig bio: <strong>Klima</strong>freundliche Küche in der Praxis<br />
■ 12:00 – 13:00|Raum Oslo<br />
Bio-Gastronomie mit Zertifikat – Hemmnis oder Erfolgsfaktor?<br />
■ 13:00 – 14:00|Raum Oslo<br />
Bio als Motor für regionale Wertepartnerschaften<br />
■ 14:00 – 15:00|Raum Oslo<br />
Ganzheitliche Nachhaltigkeit in der Bio-Außer-Haus-Verpflegung<br />
■ 15:00 – 16:00|Raum Oslo<br />
Tierschutz auf dem Teller – ökologische Qualität in der Außer-Haus-<br />
Verpflegung<br />
Freitag:<br />
■ 10:00 – 11:30 |Raum Oslo<br />
Bio-Catering und umweltbewusstes öffentliches Beschaffungswesen<br />
■ 12:00 – 13:00|Raum Oslo<br />
Event-Catering, öffentliche Beschaffung, Schulverpflegung<br />
Internationale Beispiele von drei Kontinenten<br />
■ 13:00 – 14:00|Raum Oslo<br />
Bio kann jeder – auch der Schulkiosk<br />
■ 14:00 – 15:00|Raum Oslo<br />
Vom Acker direkt in <strong>die</strong> Küche<br />
■ 15:00 – 16:00|Raum Oslo<br />
Nachhaltigkeit im Geschäftsmodell verankern<br />
■ 16:00 – 17:30|Oslo Room<br />
Workshop: designing bids for public canteens – using GPP principles<br />
Das ausführliche Programm mit Kurzinfos zu den einzelnen Themen und<br />
Referenten unter: www.biofach.de/de/kongress/ - Gastro Forum<br />
unter andern das Gastro-Forum, das am<br />
Donnerstag und Freitag auf der Bio-<br />
Messe gastiert. In <strong>die</strong>sem Jahr wird der<br />
Schwerpunkt: „Nachhaltigkeit in der<br />
Bio-Bewegung“ thematisiert. Dabei stehen<br />
Lösungen für <strong>die</strong> nachhaltige Schulverpflegung,<br />
Green Events, <strong>Zertifizierung</strong>en<br />
ebenso im Fokus wie Bio in der<br />
öffentlichen Beschaffung und der Bio-<br />
AHV-Markt. Das Konzept für das Gastro-Forum<br />
hat a’verdis entwickelt – ein<br />
Beratungsunternehmen für nachhaltige<br />
Lösungen in der AHV.<br />
Und darum geht es auf dem Gastro-<br />
Forum:<br />
■ Der Bio-Außer-Haus-Markt in<br />
Deutschland, Europa und weltweit<br />
■ Konzepte für eine ökologische und<br />
nachhaltige Schulverpflegung<br />
■ Green Events<br />
■ <strong>Zertifizierung</strong> von Bio und Nachhaltigkeit<br />
in der Außer-Haus-Verpflegung<br />
■ Erfolgsbeispiele aus Gastronomie,<br />
Hotellerie und Catering<br />
■ Bio in der öffentlichen Beschaffung<br />
Die Referenten sind Experten im<br />
Bio-Außer-Haus-Markt, Gastronomen,<br />
Hoteliers und Küchenchefs aus dem<br />
deutschsprachigen Raum und dem Ausland.<br />
Daneben berichten aber auch Hersteller<br />
und Händler über ihre Erfahrungen<br />
mit Bio-Produkten in der Gastronomie.<br />
Auch <strong>die</strong> Bio-Mentoren sind in <strong>die</strong>sem<br />
Jahr im Gastro-Forum dabei, denn<br />
sie übernehmen <strong>die</strong> Rolle der offiziellen<br />
Gastgeber. Interessierten Kollegen stellen<br />
sie ihre Erfahrung und ihr Wissen<br />
zur Verfügung und beraten, wenn es um<br />
<strong>die</strong> Einführung von Bio-Produkten geht.<br />
Im Anschluss der Vorträge im Foyer des<br />
Kongresses stehen sie für Fragen und<br />
Diskussionen zur Verfügung.<br />
Auf der <strong>die</strong>sjährigen Bio-Fach-Messe<br />
werden etwa 44.000 Besucher erwartet.<br />
Thomas Sadler<br />
Fotos: NürnbergMesse GmbH, a’verdis/Rainer Roehl<br />
28 <strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> s 1/2012
events und Messen<br />
Weitere Veranstaltungen, Führungen und Beratung vor Ort<br />
für Gastronomen (Auswahl)<br />
Wettbewerb für Profiköche „Bio-Toque 2012“ – Das Finale wird erstmalig<br />
auf der BioFach 2012 im Rahmen der Messe stattfinden. Die Teilnehmer<br />
mit den überzeugendsten Bio-Kreationen werden mit der Auszeichnung<br />
„Bio-Toque 2012“ und attraktiven Preisen prämiiert. Finalisten und<br />
Programm unter www.biotoque.de<br />
Der Wettbewerb findet in der gläsernen Bioland Küche in Halle 7,<br />
Stand 652 statt.<br />
Mittwoch 15. 2. 9-17 Uhr<br />
Donnerstag 16. 2. 9-17 Uhr<br />
Freitag 17. 2. 9-13 Uhr<br />
Siegerehrung am 17. 2. um 15 Uhr auf der Bioland-Bühne<br />
EPOS Biopartner Süd GmbH – Echt Bio für Großküchen<br />
(Bio-Gastronomie-Großhandel)<br />
Geführte Messe-Rundgänge für Küchenleiter und Verantwortliche der<br />
AHV nach vorheriger Anmeldung zu Herstellern und Partnern mit GV-Angebot<br />
von Mittwoch bis Freitag.<br />
Drei Fragen an Rainer Roehl,<br />
Geschäftsführer von a’verdis und<br />
Mitorganisator des Gastro-Forums<br />
u Herr Roehl, seit wann gibt es das Gastro-<br />
Forum auf der Biofach und wie kam es dazu?<br />
y Einzelne Veranstaltungen auf der Bio-Fach<br />
für Gastronomie, Hotellerie und Catering wurden<br />
erstmals 1998, damals noch in Frankfurt am<br />
Main, angeboten. Das Gastro-Forum in der heutigen<br />
Form als zweitägige Fachveranstaltung<br />
wurde erstmalig 2007 in Kooperation von CMA,<br />
ÖGS und Nürnberg-Messe konzipiert und umgesetzt.<br />
Das Gastro-Forum war das erste Forum <strong>die</strong>ser Art.<br />
u Warum sollte ein Gastronom das Gastro-Forum besuchen?<br />
y Das Gastro-Forum 2012 ist auch <strong>die</strong>ses Jahr wieder eine der wichtigsten<br />
Informations- und Ideenbörsen für den erfolgreichen Bio-Einsatz in Hotellerie,<br />
Gastronomie und Catering überhaupt. Es kommen nahezu alle Themen<br />
auf den Tisch, <strong>die</strong> für den Bio-Einstieg, <strong>die</strong> Bio-Ausweitung und für<br />
das Thema Nachhaltigkeit von Bedeutung sind. Und das nicht nur in der Theorie,<br />
sondern immer kombiniert mit Praxisbeispielen aus Deutschland, Europa<br />
und weltweit.<br />
u Welche sind für Sie <strong>die</strong> drei Trendthemen in <strong>die</strong>sem Jahr in der Bio-<br />
AHV?<br />
y 1. Wie kann sich Bio im Wettbewerb der Wertschätzung mit anderen<br />
Nachhaltigkeitsthemen behaupten?<br />
2. Wie lässt sich der Bio-Einkauf für Küchen und Lieferanten (noch weiter)<br />
verbessern?<br />
3. Wie können wir erreichen, dass <strong>die</strong> Teilnahme am Bio-Kontrollverfahren<br />
(Bio-<strong>Zertifizierung</strong>) von Gastronomen als Chance zur Profilierung und<br />
nicht als Hürde wahrgenommen wird?<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Bio-Lebensmittel sind tatsächlich gesünder<br />
als konventionell erzeugte. Das zeigt eine<br />
Langzeitstu<strong>die</strong> der EU. Doch was ist eigentlich<br />
Bio, und wie erkennt man <strong>die</strong>se Produkte<br />
zweifelsfrei – auch im Supermarkt<br />
und beim Discounter? Wie viel mehr dürfen<br />
Bio-Lebensmittel kosten? Der Ratgeber<br />
Bio-Lebensmittel von Dr. Andrea Flemmer<br />
stellt das Angebot und Umfeld von Bio auf<br />
den Prüfstand.<br />
9,95 Euro | 192 Seiten | kartoniert<br />
2. aktualisierte Auflage 2011<br />
Vielen Dank für das Gespräch<br />
<strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> s 1/2012 29<br />
Jetzt bestellen:<br />
Telefon (0 79 53) 88 36 91,<br />
E-Mail buchbestellung@fachbuchdirekt.de,<br />
Internet www.fachbuchdirekt.de
Im Porträt<br />
Gaumenkino in Aschaffenburg<br />
Das vielfältige Sandwich-<br />
Angebot von Twiggies<br />
Sternekoch Sören Anders hat das<br />
Twiggies-Konzept mitentwickelt<br />
Im Twiggies in Aschaffenburg dreht sich alles um Sandwiches. Aufeindergeschichtete<br />
Beilagen in einem Brötchen verpackt sind eigentlich<br />
nichts Neues, es sei denn, es steckt ein Konzept <strong>dahinter</strong>.<br />
Und genau das haben <strong>die</strong> vier Macher der Sandwich-Bar gefunden.<br />
Sie heißen „Twiggies Franzose“,<br />
„Ägypter“ oder „Allgäuer“ – der<br />
hungrige Gast kann aber auch in<br />
den „Hühnerhof“ beißen. Die Sandwich-<br />
Kreationen stammen von Deutschlands<br />
jüngstem Sternekoch, Sören Anders. Zusammen<br />
mit seinen drei Partnern Daniel<br />
Scheel, Tischler und Objekteinrichter, Alfons<br />
Kreuzer, Unternehmensberater, und<br />
André Franz, Industrieeinkäufer, hat er<br />
<strong>die</strong> vierhochvier GmbH gegründet, um<br />
den Take-Away-Service zu eröffnen. Obwohl<br />
bis auf Anders keiner der Geschäfts -<br />
freunde aus der Gastronomie kommt, haben<br />
sie ein konkretes Konzept für das<br />
Fast-Food-Geschäft entwickelt. Es basiert<br />
auf dem Prinzip „Transparenz vom Acker<br />
bis auf den Teller“. Dazu gehören nicht<br />
nur nachhaltiges, ressourcenschonendes<br />
Handeln, ökologische Zutaten, sondern<br />
logischerweise auch <strong>die</strong> Bioland-<strong>Zertifizierung</strong>.<br />
Bei der Lieferantenauswahl bevorzugen<br />
<strong>die</strong> Twiggies-Gründer regionale Bio-<br />
Anbieter und nutzen <strong>die</strong> Potentiale heimischer<br />
Bio-Erzeuger. Die Baguettes<br />
Mit Unterstützung<br />
von<br />
Bioland e.V.<br />
kommen aus einer Bamberger Bio-Bäckerei<br />
oder vom Alsfelder Bioland-Metzger<br />
aus dem benachbarten Hessen. Die<br />
Herkunft der Produkte ist für <strong>die</strong> Gäste<br />
somit transparent und nachvollziehbar.<br />
Bio to go<br />
Unterstützt wird das junge Unternehmen<br />
vom Bioland-Verband. Durch <strong>die</strong><br />
Partnerschaft verpflichtet sich Twiggies,<br />
<strong>die</strong> Verbandsrichtlinien, <strong>die</strong> über <strong>die</strong> EU-<br />
Bio-Norm hinausgehen, einzuhalten und<br />
dem Gast Bio-Produkte mit Mehrwert<br />
anzubieten. Mit der Erhaltung einer regionalen<br />
Geschmacksvielfalt und der Förderung<br />
des traditionellen Lebensmittelhandwerks<br />
zeigt das Twiggies-Konzept,<br />
dass auch im „to go“-Bereich Qualität,<br />
Regionalität und Ökologie groß geschrieben<br />
werden können.<br />
Ökostrom und eine energiesparende<br />
Geräteausstattung sind in der Sandwich-<br />
Bar deshalb selbstverständlich. Es wird<br />
auch nach dem Motto „nur solange der<br />
Vorrat reicht“ gewirtschaftet, um Überschüsse<br />
gering zu halten.<br />
Vorbildlich ist das Unternehmen auch<br />
bei den Löhnen. So sind auch für Aushilfen<br />
Stundensätze von 10-12 Euro vorgesehen.Für<br />
<strong>die</strong> Zubereitung der Sandwiches<br />
hat sich das Twiggies-Team etwas<br />
Besonderes einfallen lassen. Mit dem Spezial-Löffel<br />
„Bobby“ wird der Sandwich-<br />
Belag, den der Gast auswählt, appetitlich<br />
angerichtet und auf das Brötchen gelegt.<br />
Ein Patent auf den Löffel ist bereits angemeldet.<br />
Ziel der Sandwich-Macher ist vor allem,<br />
Kinder und junge Erwachsene für<br />
gesundes, leckeres Essen zu begeistern.<br />
Die „Pausenbrot-Aktion“ – ein besonderes<br />
Snack-Angebot für Schüler mit einem<br />
kostenlosen Bio-Müsliriegel oder<br />
Bio-Apfel – findet regen Zuspruch und<br />
verspricht einen guten Start in den<br />
Schulalltag.<br />
Für Gäste mit Nahrungsunverträglichkeiten<br />
gibt es laktose- und glutenfreie<br />
Auswahlmöglichkeiten. Vegane und<br />
vegetarische Sandwiches gehören zum<br />
Standard-Sortiment. Twiggies liegt im<br />
Preisniveau nicht wesentlich über dem<br />
vergleichbaren konventionellen Snack-<br />
Angebot. Das Sandwich, 22 cm lang, gibt<br />
es ab vier Euro.<br />
Sonja Grundnig und Rebekka<br />
Wucher, Bioland e.V.,<br />
www.bioland.de<br />
i www.twiggies.de<br />
Immer mehr Betriebe der Außer-<br />
Haus-Verpflegung setzen auf <strong>die</strong><br />
Bioland-Partnerschaft. Der Verband<br />
unterstützt Gastronomie, Hotellerie,<br />
Catering und Großküchen beim<br />
Einsatz von Bio-Lebensmitteln mit<br />
Beratungen, Schulungen und regionaler<br />
Rohwarenbeschaffung sowie<br />
Marketing. 120 Betriebe der<br />
Außer-Haus-Verpflegung erhielten<br />
<strong>die</strong> Bioland-Anerkennung und dürfen<br />
mit dem Qualitäts-Siegel Bioland<br />
werben.<br />
Fotos: vierHOCHvier GmbH<br />
30 <strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> s 1/2012
Produkte<br />
Hell und dunkel<br />
Dunkle und helle Saucen – <strong>die</strong>se Klassiker<br />
können Gastronomen bei Erntesegen<br />
auch in Eimern zu je 3 kg bestellen.<br />
Pro Verpackungseinheit ergibt das in<br />
etwa 18 Liter Sauce. Daneben vertreibt<br />
der Hersteller auch einen vegetarischen<br />
Jus im 2,5-kg-Eimer,<br />
Die Instant-Sauce „Jus zu Braten“ von Erntesegen<br />
im 2,5 kg Eimer reicht für zirka 26 Liter Sauce<br />
der etwa 26 Liter Sauce<br />
ergibt. Helle und dunkle<br />
Roux bietet der Hersteller<br />
in einer Einheit<br />
von je 6 kg als Granulat an. Da sich <strong>die</strong><br />
gekörnten Saucenbestandteile leicht auflösen,<br />
können sie auch während des Kochens<br />
hinzugefügt werden, ohne dass <strong>die</strong><br />
Sauce klumpt. Zudem sind sie leicht dosierbar.<br />
Die Saucen von Erntesegen eignen<br />
sich zum Abschmecken und Verfeinern<br />
oder als Grundlage von Saucen.<br />
i www.erntesegen.de<br />
Der Fastenkräuter Tee mit zitroniger<br />
Note ist auch für <strong>die</strong> kurzen Auszeiten<br />
am Tag zusammengestellt worden<br />
Fastenkräuter Tee –<br />
nun im Beutel<br />
Die Fastenkräuter-Mischung von Lebensbaum ist seit<br />
<strong>die</strong>sem Jahr auch im Aufgussbeutel zu haben. Bisher gab<br />
es <strong>die</strong>se Teesorte des Bio-Anbieters nur als lose Ware. Jede<br />
Packung enthält 20 Beutel mit je 1,5 g Tee. Die Mischung<br />
enthält koffeinhaltige Mate, <strong>die</strong> für ihre anregende Wirkung<br />
bekannt ist. In der Volksmedizin wird den anderen<br />
Zutaten des Tees, zum Beispiel der Holunderblüte, eine<br />
belebende Wirkung nachgesagt. Für den erfrischenden, zitronigen<br />
Geschmack sorgen Zitronengras, Zitronenverbena<br />
und Lemon Myrtle. Mit der Tee-<br />
Mischung visiert der Hersteller vor allem<br />
gesundheitsbewusste Menschen an.<br />
i www.lebensbaum.de<br />
<br />
<br />
<br />
Fotos: ERNTESEGEN Naturkost GmbH, Ulrich Walter GmbH<br />
Bambus-Sprossen<br />
für Großabnehmer<br />
Bisher hat Marschland Naturkost-Bambus-<br />
Sprossen nur in 370-ml-Gläsern angeboten. Nun<br />
das der Hersteller seine Produktpalette für <strong>die</strong><br />
Gastronomie erweitert. Die Sprossen gibt es nun<br />
auch in der Drei-Kilo-Dose. Sie sind in <strong>Was</strong>ser<br />
und Meersalz eingelegt und eignen sich für <strong>die</strong><br />
Zubereitung von asiatischen Gerichten oder aber<br />
auch als Zutat für Salate.<br />
i www.alfredpaulsen.de<br />
<strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> s 1/2012 31<br />
Lecker, frisch und gesund zu kochen muss<br />
nicht teuer sein. Ob schnelle Gerichte, Klassiker<br />
oder Raffiniertes für besondere Anlässe:<br />
Wer sich beim Einkauf nach der Jahreszeit<br />
richtet und regionale Produkte<br />
wählt, hat stets Gutes und zugleich preiswerte<br />
Frische auf dem Tisch. Neben 500<br />
Rezepten und pfiffigen Küchentipps zeigt<br />
<strong>die</strong>ses Buch, wie einfach man bereits beim<br />
Einkauf auf Tier- und Naturschutz achten<br />
und natürliche Ressourcen schützen kann.<br />
14,99 Euro | 320 Seiten | 1. Auflage 2009<br />
Jetzt bestellen:<br />
Telefon (0 79 53) 88 36 91,<br />
E-Mail buchbestellung@fachbuchdirekt.de,<br />
Internet www.fachbuchdirekt.de
Produkte<br />
Petit Pains in drei Varianten<br />
Délifrance hat sein Angebot an Frühstücksbrötchen in zertifizierter Bio-Qualität<br />
um drei Sorten Petits Pains (klassisch, mit Sesam-Topping, mit Mohn-Topping, je 60<br />
g) und ein rustikales Pavé (505 g) erweitert. Die Brötchen gibt es pro Sorte im 130-<br />
Stück-Karton, das Pavé in einer 20-Stück-Verpackung. Tiefgekühlt lagern sie bei -18<br />
Grad Celsius und sind 12 Monate haltbar. Die Ready to bake-Produkte<br />
können ohne Auftauen in 13-15 Minuten bei 210 Grad Celsius gebacken<br />
werden. Die rustikalen Pavés brauchen 10-12 Minuten bei 200 Grad Celsius.<br />
i www.delifrance.de<br />
Die vorgebackenen Petits Pains sind<br />
tiefgefroren. Erhältlich sind sie je<br />
Sorte im Karton zu 130 Stück.<br />
Frischkäse aus handwerklicher Tradition<br />
Die Käserei von Gut<br />
Kerschlach vertreibt<br />
den Frischkäse für<br />
Großverbraucher<br />
auch in Eimern zu<br />
1 kg oder 5 kg<br />
Fertig gegarte Knödel<br />
pikant und süß<br />
Fertig gegarte Knödel in Bio-<br />
Qualität vertreibt <strong>die</strong> Bäckerei<br />
Antelmann. Neben dem<br />
klassischen Semmelknödel<br />
gibt es auch Varianten mit<br />
Speck, Spinat und Käse, Toskana-<br />
Art sowie Dinkel- und Saaten-Knödel,<br />
<strong>die</strong> Demeter-zertifiziert sind. Für<br />
Acht Knödel-Varianten bietet Nachspeisen hat <strong>die</strong> Bäckerei Apfel<strong>die</strong><br />
Bäckerei Antelmann an – Zimt-Knödel im Angebot.<br />
Spinat-Knödel ist eine davon Alle Knödel (nach Kundenwunsch<br />
50 g, 70 g oder 90 g, zirka 20 Stück<br />
pro Gastroschale) sind handgerollt, fertig gegart und für das schnelle<br />
Aufwärmen im Ofen oder Anbraten in der Pfanne geeignet. Bei 6<br />
Grad Celsius sind sie mindestens vier Wochen haltbar. Cornelia Antelmann,<br />
Inhaberin und Geschäftsführerin entwickelt mit ihren Mitarbeitern<br />
alle Rezepturen für <strong>die</strong> Brotwaren selbst und bezieht <strong>die</strong><br />
meisten Zutaten aus der Region. Das Getreide wird jeden Tag auf den<br />
eigenen Mühlen frisch gemahlen.<br />
i www.bioknoedel.info<br />
Die Käserei von Gut Kerschlach hat Frischkäse nun auch für<br />
Großabnehmer im Angebot – in 1-kg- oder in 5-kg-Eimern.<br />
Die Mitarbeiter des Naturland-Guts verarbeiten <strong>die</strong> Produkte<br />
nach handwerklicher Tradition. So stammt <strong>die</strong> Rohmilch des<br />
Frischkäses aus dem eigenen Kuhbestand und wird nach einem<br />
traditionellen Rezept verarbeitet. In den Bio-Käse kommen nur<br />
Naturlab und Milchsäurebakterien, gentechnikfreie und biologische<br />
Zutaten. Sonstige Zusätze, wie Farb- und Aromastoffe,<br />
sind nicht zulässig. Die Käserei wurde 1998 gebaut und produziert<br />
neben Frisch- auch Weichkäse und stichfesten Naturjoghurt.<br />
i www.gutkerschlach.de<br />
Mie-Nudeln aus<br />
Deutschland<br />
Der Nudelhersteller Alb-<br />
Gold bringt <strong>die</strong> ersten in<br />
Deutschland produzierten<br />
Mie-Nudeln in Bio-Qualität<br />
(mit oder ohne Eier) auf den<br />
Markt. Die Nudeln (im Beutel<br />
mit 48 Nudelkuchen = 3 kg)<br />
sind nicht frittiert, sondern<br />
mit <strong>Was</strong>serdampf blanchiert<br />
und somit fettfrei vorgekocht.<br />
Für <strong>die</strong> Zubereitung mit heißem<br />
<strong>Was</strong>ser übergießen beziehungsweise<br />
abkochen. Danach<br />
können <strong>die</strong> Nudeln für<br />
Suppen, Eintöpfe oder Wok-<br />
Gerichte weiter verwendet<br />
werden. Der offizielle Verkaufsstart<br />
ist im Februar 2012<br />
nach der BioFach.<br />
i www.alb-gold.de<br />
Foto: Délifrance Deutschland GmbH, Marschland Naturkost GmbH, Gut Kerschlach GmbH & Co. KG, Alb-Gold Teigwaren GmbH, Bio Bäcker Antelmann<br />
32 <strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> s 1/2012
Service<br />
IMPRESSUM<br />
Das Magazin für Nachhaltigkeit in der Gastronomie<br />
Herausgeber: Burkhard P. Bierschenck<br />
Redaktionsdirektorin: Dr. Angelika Schaller (V. i. S. d. P.)<br />
Redaktion: Dipl. Ing. Agr. Thomas Sadler (Projektleitung) und Dipl. Ing. Agr. Eva Reichert (Reichert und Sadler GbR), Königsfeldstr.<br />
16, 85356 Freising, Tel.: (0 81 61) 5 33 80 74, E-Mail: thomas.sadler@vnm-services.de<br />
Textchefin: Christiane Manow-LeRuyet<br />
Autoren: Isabelle Butscheck, Schorndorf; Michela Dulz, Stelle; Sonja Grundnig, Augsburg, Christiane Manow-Le Ruyet, München;<br />
Claudia Mattuschat, München; Eva Reichert, Freising; Thomas Sadler, Freising; Anja Schuchardt, München; Rebekka Wucher, Augsburg<br />
Anzeigen:<br />
Verlags- und Anzeigenleitung: Elke Zimmermann,<br />
E-Mail: elke.zimmermann@vnmonline.de, Tel.: (0 89) 31 89 05-76, Fax (0 89) 31 89 05-38<br />
Mediaberatung: Sigrun Kühnel,<br />
E-Mail: sigrun.kuehnel@vnm-services.de, Tel.: (0 89) 31 89 05-75<br />
Zur Zeit gültige Anzeigenpreisliste Nr. 6 vom 1. Oktober 2011<br />
BezuGsQuellen<br />
GROßHanDel<br />
Tel.: + 49 (0) 81 45 / 93 08 - 30<br />
E-Mail: zentrale@oekoring.com<br />
www.oekoring.com<br />
Vertrieb-/Marketingleitung: Burkhard P. Bierschenck,<br />
E-Mail: vertrieb@vnmonline.de<br />
Grafik & Layout: Joachim Ullmer<br />
Abonnenten- und Kundenservice:<br />
Leserservice Verlag Neuer Merkur, 65341 Eltville, Tel.: (0 61 23) 9 23 82 30, Fax: (0 61 23) 9 23 82 44,<br />
E-Mail: verlagneuermerkur@vuservice.de<br />
Servicezeiten: Montag bis Freitag 8.00 Uhr bis 17.00 Uhr<br />
Die <strong>Bioküche</strong> erscheint 6 × im Jahr. Jahresabonnement 37,00 Euro/74,00 SFr.<br />
Für Referendare, Studenten, Schüler und Azubis gegen Einsendung einer entsprechenden Bescheinigung 20,00 Euro/40,00 SFr.<br />
Einzelheft 8,00 Euro/16,00 SFr.<br />
Die Euro-Preise beinhalten <strong>die</strong> Versandkosten für Deutschland und Österreich, <strong>die</strong> SFr-Preise <strong>die</strong> Versandkosten für <strong>die</strong> Schweiz.<br />
Bei Versand ins übrige Ausland werden <strong>die</strong> Porto-Mehrkosten berechnet. Die Abo dauer beträgt ein Jahr. Das Abo verlängert sich<br />
automatisch um ein weiteres Jahr, wenn es nicht zwei Monate vor Ablauf schriftlich<br />
gekündigt wird. Rabatte für Sammelabonnements auf Anfrage.<br />
Wegen allgemein gestiegener Kosten müssen wir unsere Bezugspreise geringfügig erhöhen<br />
Bio-ProDuKTe<br />
Der starke Partner für<br />
Ihr Bio-Vollsortiment<br />
v. Estorff Str. 26-30<br />
29525 Uelzen<br />
Telefon: 0581 / 9 76 18 - 0<br />
Telefax: 0581 / 9 76 18 - 18<br />
info@nabuko-biogvs.de<br />
www.nabuko-biogvs.de<br />
Schulen, Klassen, Lehrer:<br />
Tel.: (0 89) 31 89 05-15, Fax: (0 89) 31 89 05-53, E-Mail: buchbestellung@vnmonline.de<br />
Buchbestellservice:<br />
Verlag Neuer Merkur, Kundenservice, 74569 Blaufelden, Tel.: (0 79 53) 88 36 91, Fax: (0 79 53) 88 31 60,<br />
E-Mail: buchbestellung@fachbuchdirekt.de<br />
Internet-Service: Markus Duffhaus, E-Mail: markus.duffhaus@vnmonline.de<br />
Beratung Social Media & Video: Christiane Manow-LeRuyet,<br />
Uwe Kremmin (Magical Media GmbH)<br />
Verlag Neuer Merkur GmbH<br />
Postfach 60 06 62, D-81206 München, Paul-Gerhardt-Allee 46,<br />
D-81245 München, Telefon (0 89) 31 89 05-0, Telefax 31 89 05-38,<br />
Telefax Redaktion (0 89) 31 89 05-53 (Zugleich Anschrift aller Verantwort lichen)<br />
Druck: Weber Offset GmbH, Ehrenbreitsteiner Str. 42, 80993 München<br />
Die <strong>Bioküche</strong> wird auf Bilderdruckpapier aus 100 % Altpapier gedruckt, ausgezeichnet mit dem Blauen Engel Umweltzeichen<br />
Internet: www.<strong>die</strong>-biokueche.de<br />
ISSN 2192-0028<br />
Geschäftsführer: Burkhard P. Bierschenck, Dr. Angelika Schaller<br />
Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Bilder wird keine Haftung über nommen. Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen<br />
Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit Annahme des Manuskriptes gehen das Recht der Veröffentlichung<br />
sowie <strong>die</strong> Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von Nachdruckrechten, zur elektronischen Speicherung in Datenbanken,<br />
zur Herstellung von Sonderdrucken, Fotokopien und Mikrokopien an den Verlag über. Der Autor räumt dem Verlag<br />
räumlich und mengenmäßig unbeschränkt für <strong>die</strong> Dauer von zwei Jahren ferner folgende ausschließliche Nutzungsrechte am<br />
Beitrag ein: das Recht zur maschinenlesbaren Erfassung und elektronischen Speicherung auf einem Datenträger und in einer eigenen<br />
oder fremden Online-Datenbank, zum Download in einem eigenen oder fremden Rechner, zur Wiedergabe am Bildschirm<br />
sowie zur Bereithaltung in einer eigenen oder fremden Offline-Datenbank zur Nutzung an Dritte. Jede Verwertung außerhalb<br />
der durch das Urheberrechts gesetz festgelegten Grenze ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig. Namentlich gezeichnete<br />
Bei träge geben <strong>die</strong> persönliche Meinung des Verfassers wieder. Sie muss nicht in jedem Fall mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen.<br />
Alle in <strong>die</strong>ser Veröffent lichung enthaltenen Angaben, Ergebnisse usw. wurden von den Autoren nach bestem Wissen<br />
erstellt und von ihnen und dem Verlag mit größtmöglicher Sorgfalt über prüft. Gleichwohl sind inhaltliche Fehler nicht vollständig<br />
auszuschließen. Daher erfolgen alle Angaben ohne jegliche Verpflichtung oder Garantie des Verlages oder der Autoren.<br />
Sie garantieren oder haften nicht für etwaige inhaltliche Unrichtigkeiten (Produkthaftungsausschluss).<br />
© Copyright by Verlag Neuer Merkur GmbH<br />
Verlagskonten:<br />
Postbank München 389 80-806, (BLZ 700 100 80)<br />
Stadtsparkasse München 42 173 823 (BLZ 701 500 00)<br />
Schweiz: Postscheckamt Basel 40-13511-6<br />
Gerichtsstand: München<br />
Bekanntgabe lt. Bayerischem Pressegesetz vom 3. 10. 1949, Verlag Neuer Merkur GmbH,<br />
Gesellschafter: Burkhard P. Bierschenck 99, 4 %, Magical Media 0,6 %<br />
<strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> s 1/2012 33<br />
Bestes vom<br />
Bodensee<br />
Brühen, Saucen & Roux<br />
Mehr unter: www.erntesegen.de<br />
ökologisch · nachhaltig · partnerschaf<br />
tnerschaftlich<br />
Natürlich BIO-Tiefkühlkost<br />
- Vielfalt in bester Qualität<br />
- einfache Handhabung<br />
- für kundengerecht<br />
e Angebote<br />
Tel.: 06257/934016<br />
Bio-Süßwaren<br />
www.felderzeugnisse.dese.de<br />
Zum Kaffee<br />
und in<br />
den Kuchen!<br />
www.vivani.de · online-shop: www.bioschokolade.de
Zum Nachdenken<br />
Huhn auf Rezept<br />
Hühner sind überzüchtet, Hühner leben auf zu<br />
engem Raum und nehmen noch zuviel Antibiotika.<br />
Hühner zu kaufen oder zu essen, ist lebensgefährlich<br />
– wir plä<strong>die</strong>ren deshalb dafür:<br />
das Fleisch der gackernden Geflügeltiere nur<br />
noch in der Apotheke zu verkaufen – mit ärztlicher<br />
Verordnung, ver<strong>steht</strong> sich …<br />
Die Deutschen sind auf’s Huhn gekommen,<br />
durchschnittlich 18,3 Kilogramm essen sie pro<br />
Jahr – das hat der Zentralverband der Deutschen<br />
Geflügelwirtschaft herausgefunden.<br />
Nachdem wir jahrelang einfach hingenommen haben,<br />
dass Hühner massenhaft auf engstem Raum gehalten<br />
werden, ist jüngst ein neues Problem aufgetaucht: Zuviel<br />
Antibiotika im Hühnerfleisch. <strong>Was</strong> also tun? Die Lösung ist<br />
ganz einfach: Hühnerfleisch gibt’s ab sofort nur noch verschreibungspflichtig<br />
beim Arzt. Das birgt völlig neue Möglichkeiten.<br />
Für <strong>die</strong> Pharmaindustrie, Apotheken und Ärzte.<br />
Neue Zielgruppen, Vertriebswege, das riecht nach Geldver<strong>die</strong>nen.<br />
Gesundheitscheck in der Praxis, Dauerjahresrezept<br />
für’s Huhn, Kochempfehlungen und Zubereitungstipps<br />
für eine fettarme Ernährung gleich mit dazu. Denn<br />
schließlich werden wir alle ja immer dicker. Damit wäre das<br />
Antibiotika-Problem galant aus der Welt geschafft und wir<br />
bräuchten nichts weiter tun.<br />
Prima.<br />
Diese simple Utopie hat jedoch einen ernsten Hintergrund.<br />
Die großzügige Antibiotika-Gabe belastet Huhn und<br />
Mensch, Bakterien werden immer resistenter, das Medikament<br />
wirkungslos. Das Bundesinstitut für Risikobewertung<br />
stuft das sogenannte Antibiotika-Doping sogar als bedenklich<br />
ein. Die Hühner-Züchter stört das nicht weiter.<br />
Umso erstaunlicher ist es, dass erst 2011 <strong>die</strong> erste offizielle<br />
Untersuchung über Antibiotika-Einsatz bei Hühnern<br />
durchgeführt wurde. Und das auch nur, weil Johannes Remmel,<br />
nordrhein-westfälischer Umwelt- und <strong>Klima</strong>schutzminister,<br />
misstrauisch wurde, da bisher <strong>die</strong> Behörden davon<br />
ausgingen, das Medikament würde nur in geringen Dosen<br />
verabreicht. Das Ergebnis der Stu<strong>die</strong> war erschreckend: In<br />
182 Betrieben wurde 96 Prozent der Tiere durchschnittlich<br />
sieben Tage lang mit dem Arzneimittel behandelt bei<br />
einer Lebensdauer von 30 bis 35 Tagen. Lebten <strong>die</strong> Tiere<br />
jedoch länger als 45 Tage, was bei Bio-Hühner der Fall ist,<br />
lag <strong>die</strong> Antibiotika-Gabe unter dem Durchschnitt. Das ist<br />
erfreulich, zeigt es doch, dass eine artgerechtere Hühnerhaltung<br />
positive Auswirkungen haben kann. Zu Recht fordert<br />
Remmel ein Umdenken bei der Geflügelzucht. Die Stu<strong>die</strong><br />
bestätigt, dass es auch ohne Medikamente geht. 18 Betriebe<br />
verzichteten völlig darauf. Und das waren nicht nur<br />
Hühner aus ökologischer Haltung. Wie es auch anders geht<br />
in der Hühnerhaltung, zeigt der Artikel „Doppelver<strong>die</strong>ner<br />
Landhuhn“ auf Seite 22. <strong>Was</strong> brauchen wir also? Strenge<br />
Kontrollen, eine artgerechte Zucht und einen verantwortungsvollen<br />
Umgang mit Medikamenten, wenn wir in Zukunft<br />
Hühnerfleisch nicht auf Rezept in der Apotheke kaufen<br />
wollen.<br />
Christiane Manow-Le Ruyet<br />
<strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> s 1/2012
Klartext<br />
statt<br />
Hieroglyphen<br />
Entscheidende Fakten<br />
für eine grüne Gastronomie<br />
..<br />
BioKuche<br />
<strong>die</strong><br />
sympathisch anders<br />
Regelmäßig wichtige Fakten<br />
aus der Branche?<br />
Dann abonnieren Sie<br />
<strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> unter<br />
www.<strong>die</strong>-biokueche.de/abonnement<br />
oder per Fax: (06123) 9238244<br />
Foto: iStockphoto/boggy22
Schirmherr<br />
Nationaler Ideeller Träger