Download der Chronik "Die Capeller" von Gerd Weiland - Rupelrath
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Von <strong>der</strong> „Kapellengemeinde“ zur „Ev. Kirchengemeinde St. Reinoldi <strong>Rupelrath</strong>“<br />
<strong>Die</strong> 200 Jahre währenden Bemühungen <strong>der</strong> <strong>Rupelrath</strong>er um Selbstständigkeit und<br />
Unabhängigkeit wurden 1838 <strong>von</strong> dem Superintendenten Dr. Wiedenfeld aus Gräfrath<br />
unterstützt. Unter seinem Vorsitz wurden im Lokal Joh. Wilh. Dickes an <strong>der</strong> Gosse am 4. und<br />
5. März 1839 <strong>von</strong> 70 Lutheranern und Reformierten Vorschläge erarbeitet, die zur Gründung<br />
einer eigenen Gemeinde führten. Der Genehmigungsprozess durch alle Instanzen zog sich<br />
über 2 Jahre hin, so dass <strong>der</strong> erste Pfarrer <strong>der</strong> nun selbständigen St. Reinoldi Gemeinde erst<br />
am 9.6.1841 in sein Amt eingeführt werden konnte. Im Solinger Raum hatten sich damit zum<br />
ersten Mal Lutheraner und Reformierte zu einer unierten Gemeinde zusammengefunden.<br />
Das Gemeindegebiet umfasste die Hofschaften Capelle, Linden, Hütte, <strong>Rupelrath</strong>, Holzkamp,<br />
Hackhausen, Gosse, Horn, Birkendahl, Brand, Dahl, Holzhof, Schirpenbruch und<br />
Everskotten, Eickenberg, Haasenmühle und Ölmühle, Wippe und Voßkotten, Kohlsberg,<br />
Höhmannsberg, Brachen, Landwehr und Tränke.<br />
1855 kamen die Hofschaften Steinendorf, Löhdorf, Auf<strong>der</strong>höhe, Brücke, Jammertal,<br />
Küllenberg, Straßen und Delle <strong>von</strong> <strong>der</strong> Gemeinde Wald in den <strong>Rupelrath</strong>er Pfarrbezirk.<br />
<strong>Die</strong> Bewohner dieser Hofstätten mussten auf alle Rechte an Gerechtsamen (Nutzungsrechte<br />
an Immobilien) <strong>der</strong> Solinger Gemeinde verzichten, ebenso durften sie keine Bedürftige im<br />
dortigen Armenhaus unterbringen. <strong>Die</strong> neue Gemeinde erhielt aus Solingen die Kapelle, das<br />
Küsterhaus mit Schule und Küstergut sowie 2000,- Reichsthaler.<br />
Das Presbyterium (6 Mitglie<strong>der</strong>) und die Repräsentation (20 Mitglie<strong>der</strong>) lösten umsichtig die<br />
Anfangsschwierigkeiten <strong>der</strong> jungen Gemeinde. So wurde zwischen 1842 und 1844 ein<br />
kleines Pfarrhaus <strong>von</strong> 38 Fuß Länge und 30 Fuß Breite gebaut. <strong>Die</strong> Kosten für Grundstück<br />
und Neubau beliefen sich auf über 640 Thaler.<br />
Das ehemalige Pfarrhaus an <strong>der</strong> Gosse<br />
Foto: Archiv Ev. Kgm. St. Reinoldi <strong>Rupelrath</strong><br />
In dieser Zeit wurde in <strong>der</strong> Kapelle auch eine Orgel installiert. <strong>Die</strong>se Arbeit führte <strong>der</strong><br />
Orgelbauer F. J. van Dinten für 260 Thaler aus. Weil ein Treppenaufgang zur Orgel an die<br />
Kapelle gebaut werden musste, entstanden Gesamtkosten <strong>von</strong> 382 Thaler.<br />
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