27.02.2014 Aufrufe

Download der Chronik "Die Capeller" von Gerd Weiland - Rupelrath

Download der Chronik "Die Capeller" von Gerd Weiland - Rupelrath

Download der Chronik "Die Capeller" von Gerd Weiland - Rupelrath

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Es ist da<strong>von</strong> auszugehen, dass es drei Gestalten sind, die zu <strong>der</strong> heute bekannten<br />

Reinoldlegende verschmolzen wurden<br />

1. Der Reinold einer „deutschen Fassung“ <strong>der</strong> Haimonsage<br />

Reinold soll das jüngste <strong>der</strong> vier Kin<strong>der</strong> des Haimons gewesen sein. Obwohl er durch seine<br />

Mutter Aja ein Neffe des Frankenkönigs Karl des Großen war, hat er mit seinen Brü<strong>der</strong>n für<br />

die Nie<strong>der</strong>lage seines Onkels, des Sachsenherzogs Widukind, <strong>der</strong> 775 bei Hohensyburg den<br />

Franken unterlag, in unzähligen Heldentaten am Frankenkönig Rache genommen.<br />

Irgendwann des wilden Ritterlebens müde trat Reinold einem Kloster bei.<br />

Das ist kurz die „deutsche Fassung“ <strong>der</strong> Haimonsage und sie ist gleichzeitig auch die<br />

Einleitung zur Reinoldlegende.<br />

<strong>Die</strong>se Sage muss sich im Großraum Dortmund beson<strong>der</strong>s wach gehalten haben, denn<br />

Dortmund war schon damals ein Hauptort im Sachsenland und <strong>der</strong> Kampfplatz <strong>der</strong> Schlacht<br />

<strong>von</strong> 775 liegt ganz in <strong>der</strong> Nähe bei Hohensyburg (Fiebig, S. 60). <strong>Die</strong> Schmach <strong>der</strong><br />

Unterwerfung und die anschließende Zwangschristianisierung <strong>der</strong> Sachsen wird die<br />

Sehnsucht nach alter Unabhängigkeit beson<strong>der</strong>s bestärkt haben und bildete wahrscheinlich<br />

den Nährboden für diese Sage und eine frühe Reinoldverehrung.<br />

<strong>Die</strong> Haimosbrü<strong>der</strong> auf ihrem Superpferd Bayart<br />

Foto: Stadtarchiv Dortmund<br />

2. Der Reinold <strong>der</strong> Original-Haimonsage<br />

Der Ursprung <strong>der</strong> eigentlichen Haimonsage liegt in Frankreich. In ihr wird die<br />

Auseinan<strong>der</strong>setzung des Frankenherrschers Karl Martell (um das Jahr 750) mit den vier<br />

streitbaren und wi<strong>der</strong>spenstigen Söhnen seines Vasallen Graf Aymon <strong>von</strong> Dordogne<br />

wie<strong>der</strong>gegeben. <strong>Die</strong>se Sage verbreitete sich Mitte des 12. Jahrhun<strong>der</strong>ts über ganz Europa und<br />

ist eine reine Helden- und Rittergeschichte. Nirgendwo werden die Haimonkin<strong>der</strong> mit <strong>der</strong><br />

Kirche in Zusammenhang gebracht, nur in Deutschland wird das Jüngste zum Heiligen<br />

Reinold (Fiebig, S. 18). Hier taucht die Frage auf, ob <strong>der</strong> Volksglaube dem Helden im Laufe<br />

<strong>der</strong> Zeit ein christliches Mäntelchen umgehängt hat, nach dem Motto: Der Held im Streit<br />

muss auch ein Held Christi sein.<br />

2

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!