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Anhang - KOBRA - Universität Kassel

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Arbeitsgruppen und Projekte des ZLB<br />

Schüler nehmen ihre Lehrer als ganze Persönlichkeiten wahr. Ihre Wirkung beschränkt<br />

sich nicht auf die Funktion des Lehrenden und auf ein Modell für Lernprozesse,<br />

sondern erstreckt sich auch auf die Orientierung für Heranwachsende in Sinnfragen.<br />

Die Lehrperson ist prägende Figur innerhalb der Erwachsenenwelt – sei sie<br />

positiv besetzt oder in distanzierter Abgrenzung abgewertet. Seit längerem wird angemahnt,<br />

sich in der universitären Lehrerbildung neben der kognitiv ausgerichteten<br />

Wissensvermittlung und der praxisorientierten Kompetenzaneignung stärker als bisher<br />

auch der Förderung von sozialen und personalen Kompetenzen zu widmen. Diese<br />

Forderung hängt zum einen mit dem Anspruch einer umfassenden universitären<br />

Lehrerbildung zusammen, bereits im Lehramtsstudium die Möglichkeit zur Entwicklung<br />

einer eigenständigen Lehrerpersönlichkeit zu bieten. Zum anderen haben in den<br />

letzten Jahren zahlreiche Studien gezeigt, dass es berufsspezifische Beanspruchungsmuster<br />

gibt, die sich im Laufe des Berufslebens gesundheitsfördernd oder<br />

-schädigend auswirken. Für die universitäre Lehrerbildung ergibt sich daraus das<br />

Ziel, psychosoziale Basiskompetenzen des Lehrerberufs zu definieren und Lern- und<br />

Trainingsarrangements zu implementieren. Vor diesem Hintergrund soll das an der<br />

<strong>Universität</strong> <strong>Kassel</strong> entwickelte Verfahren den Studierenden eine Rückmeldung zu<br />

ihren psychosozialen Basiskompetenzen bieten und diese mit Anregungen zur individuellen<br />

Entwicklung verbinden.<br />

Auf der Grundlage der Ergebnisse aktueller Untersuchungen wurden mit Blick auf die<br />

psychosozialen Anforderungen verschiedene Kompetenzbereiche definiert und in<br />

vier Handlungssituationen operationalisiert. Die vier Handlungssituationen beziehen<br />

sich auf:<br />

– Kooperation in einer Gruppe,<br />

– bedeutsame Erfahrungen der eigenen Schulbiografie,<br />

– Auftritt vor einer Lerngruppe,<br />

– pädagogische Fallberatung.<br />

Die Erfahrungen mit bislang ca. 1900 Teilnehmern (Stand WS 2011/12) sind sehr<br />

ermutigend. Viele Studierende berichten im Anschluss an das Kompaktseminar und<br />

in den schriftlichen Seminarreflexionen, dass sie entscheidende Impulse für ihr weiteres<br />

Studium erfahren haben. Mit Studierenden, die in verschiedenen Bereichen noch<br />

großen Entwicklungsbedarf zeigten, fanden zusätzliche Beratungsgespräche statt.<br />

Die Entwicklung dieses Verfahrens steht im Kontext alternativer Verfahren zur frühzeitigen<br />

Eignungsfeststellung für den Lehrerberuf, die an anderen deutschen <strong>Universität</strong>en<br />

und Schweizer Pädagogischen Hochschulen derzeit erprobt werden. Ein<br />

Spezifikum des <strong>Kassel</strong>er Verfahrens besteht darin, dass es sich auf psychosoziale<br />

Kompetenzen konzentriert, die in Handlungssituationen erprobt und trainiert werden.<br />

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