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Professorinnen und Professoren - KOPS - Universität Konstanz

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Arbeitsgruppe<br />

27. Visionen <strong>und</strong> Konzepte entwickeln – Leaders Have Visions<br />

Sehr schnell kann man sich im „Alltagsgeschäft“ verlieren <strong>und</strong> langfristige Ziele vernachlässigen.<br />

Forschung <strong>und</strong> Lehre leben unter anderem von Visionen <strong>und</strong> Konzepten zu ihrer<br />

Umsetzung. Sowohl individuell als auch in der Gruppe in regelmäßigen Abständen (z. B.<br />

einmal pro Jahr) Visionen, d.h. zukunftsweisende Ideen zu generieren <strong>und</strong> zu formulieren,<br />

ist sehr empfehlenswert. Dabei lässt sich auch jeweils reflektieren, inwieweit man früher<br />

formulierten Visionen näher gekommen ist, bzw. diese modifiziert oder verworfen hat.<br />

Die Zeitrahmen für solche Visionen können sehr unterschiedlich sein – bei Doktorandinnen<br />

<strong>und</strong> Doktoranden sind sie wohl deutlich kürzer als bei <strong>Professorinnen</strong> <strong>und</strong> <strong>Professoren</strong><br />

oder bei ganzen Arbeitsgruppen. Die Ideen von Doktorandinnen <strong>und</strong> Doktoranden<br />

können bei der Bildung von Visionen sehr hilfreich sein, da <strong>Professorinnen</strong> <strong>und</strong> <strong>Professoren</strong><br />

im Laufe der Zeit „betriebsblind“ werden können, d.h. in ihrer bisherigen Forschung <strong>und</strong><br />

in ihren bisherigen Ideen manchmal eine eingeschränkte, wenngleich elaborierte Sichtweise<br />

haben. Allerdings besteht die Gefahr, dass eher kurzfristig angelegte Visionen von<br />

Doktorandinnen <strong>und</strong> Doktoranden der längerfristigen Profilbildung einer Arbeitsgrupe<br />

entgegenwirken, d.h. die Themen entsprechend häufig wechseln. Hier gilt es, eine gute<br />

Balance zu finden.<br />

Empfehlenswert ist es, sich für Visionen <strong>und</strong> Konzepte auch mal eine „Auszeit“ zu gönnen<br />

– z. B. für ein paar Tage wegzufahren <strong>und</strong> sich intensiv Gedanken zu machen. Abstand<br />

kann kreative Prozesse beflügeln. Manche <strong>Universität</strong>en fördern solche Prozesse (z. B. das<br />

Programm „Spaces for Creativity“ – im Sinne eines „Freisemesters“ in welchem kreative<br />

Dinge wie Konzepte, Anträge o.ä. entstehen können). Auch ein Arbeitsgruppentag zum<br />

Thema „Visionen“ ist sehr sinnvoll.<br />

28. Innovative Impulse setzen – Innovative Leaders<br />

Politikerinnen <strong>und</strong> Politiker halten manchmal Gr<strong>und</strong>satzreden, die wegweisend sind für<br />

die Partei, Visionen <strong>und</strong> Richtungen aufzeigen <strong>und</strong> Sicherheit geben. Gute Politikerinnen<br />

<strong>und</strong> Politiker zeichnen sich u.a. durch solche guten, wegweisenden Ansprachen aus. Für<br />

die Leiterinnen <strong>und</strong> Leiter von Arbeitsgruppen ist es sicherlich auch sinnvoll, hin <strong>und</strong> wieder<br />

Richtungen bezüglich zukünftiger Inhalte, aber auch im Hinblick auf Strukturen <strong>und</strong><br />

Kooperation in der Arbeitsgruppe aufzuzeigen – nicht im Stil großer Ansprachen, aber<br />

z. B. im Stil eines kurzen Impulsreferats im Rahmen einer Arbeitsgruppensitzung. Dies<br />

heißt nicht, dass die Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter lediglich Ausführende des Vorgegebenen<br />

sein sollten. Vielmehr können sie viel Freiheit innerhalb eines größeren Rahmens<br />

haben. Beispielsweise können drei oder vier forschungsbezogene Rahmenthemen aufgezeigt<br />

werden, welchen man sich zuordnen kann oder welche bei der Planung weiterer<br />

Forschungsprojekte berücksichtigt werden sollten. Insbesondere den Doktorandinnen <strong>und</strong><br />

Doktoranden geben solche Richtlinien Halt <strong>und</strong> Sicherheit. Beispielsweise fördern Rahmenthemen<br />

die Vernetzung von Mitgliedern der Arbeitsgruppe – z. B. im Hinblick auf<br />

gemeinsame Forschungsarbeiten <strong>und</strong> Publikationen, bei denen mehrere Mitglieder der<br />

Arbeitsgruppe beteiligt sind (Stichwort: Synergien schaffen). Innovative Ideen zu äußern<br />

ist sicherlich eine der zentralsten <strong>und</strong> auch herausforderndsten Tätigkeiten der Leiterinnen<br />

<strong>und</strong> Leiter von Arbeitsgruppen.<br />

29. Mitarbeiterführung<br />

Wie in vielen anderen Berufen wird man auch als Professorin bzw. als Professor auf zentrale<br />

Tätigkeiten nicht vorbereitet, <strong>und</strong> man ist in keinster Weise dafür ausgebildet. Bei<br />

<strong>Professorinnen</strong> <strong>und</strong> <strong>Professoren</strong> ist ein solcher Bereich die Führung von Mitarbeiterinnen<br />

<strong>und</strong> Mitarbeitern. Wenn man eine Arbeitsgruppe leitet, dann verlangt dies ein hohes Maß<br />

an Expertise; <strong>und</strong> es stellen sich schon sehr früh Fragen wie diese:<br />

• Was ist eigentlich eine „Arbeitsgruppe“? Was unterscheidet sie von einem Team oder<br />

von einzelnen, nebeneinander her arbeitenden Personen ?<br />

• Wie baue ich eine gut funktionierende, d.h. eine effektiv <strong>und</strong> kreativ arbeitende Gruppe<br />

auf ?<br />

• Wie sehen Stellenprofile <strong>und</strong> Zielvereinbarungen aus, <strong>und</strong> wie gestalte ich Gespräche,<br />

bei denen es um Zielvereinbarungen geht (falls man überhaupt Zielvereinbarungen<br />

machen möchte) ?<br />

• Was passiert mit meiner Arbeitsgruppe, wenn eine Person die Gruppe verlässt oder<br />

eine neue Person hinzukommt ?<br />

• Welche Aufgaben <strong>und</strong> Funktionen hat die Sekretärin oder der Sekretär in einer Arbeitsgruppe<br />

?<br />

• Wie motiviere ich die Mitglieder meiner Arbeitsgruppe ?<br />

• Wie führe ich Mitarbeitergespräche sinnvoll ?<br />

• Wie führe ich Konfliktgespräche ?<br />

• Wie führe ich Feedbackgespräche ?<br />

• Wie führe ich Kündigungsgespräche ?<br />

Woher sollen <strong>Professorinnen</strong> <strong>und</strong> <strong>Professoren</strong> all das wissen ? Wir sind vor allem im Bereich<br />

der Forschung ausgebildet – <strong>und</strong> manchmal (jedoch eher selten) auch in der Lehre. Es<br />

ist unabdinglich, sich im Bereich der Mitarbeiterführung aus- bzw. fortzubilden, wenn<br />

wir nicht suboptimal <strong>und</strong> in weiten Teilen willkürlich arbeiten wollen. Viele denken, für<br />

das Impression-Management wäre es nicht gut, solche Fortbildungsveranstaltungen zu<br />

besuchen – geschweige denn davon zu berichten, falls man sie denn besucht (im Sinne<br />

von: „Der hat das nötig …“). Dabei ist es sicher ein Qualitätskriterium für jede Arbeitsgruppe,<br />

wenn sich deren Leiterin oder Leiter in puncto Mitarbeiterführung fortbildet.<br />

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