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Professorinnen und Professoren - KOPS - Universität Konstanz

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die Nacht hinein oder auch am Wochenende arbeitet). Top-Down- <strong>und</strong> Bottom-Up-Dank<br />

sind jeweils unproblematisch <strong>und</strong> sicher gleichwertig. Danken kann man situativ; man<br />

kann aber immer auch bestimmte Anlässe zum Danken nutzen (z. B. Text auf Geburtstags<strong>und</strong><br />

Weihnachtskarten, Ansprachen bei Feiern, Arbeitsgruppensitzungen). Nicht nur im<br />

persönlichen Austausch, sondern auch beim schriftlichen Austausch (z. B. E-Mail, Skype)<br />

kann man eine „Dank-Kultur“ etablieren. Bezüglich des Dankens hat man als Arbeitsgruppenleiter<br />

sicherlich auch Vorbildfunktion. Und wenn erst mal eine „Dank-Kultur“ an der<br />

Arbeitsgruppe etabliert ist, so kann diese relativ leicht aufrechterhalten werden <strong>und</strong> sehr<br />

stark zu einem positiven Arbeitsklima beitragen. Also: das Danken nicht vergessen !<br />

Explizit sei hier auch noch der Dank an die Sekretärin bzw. den Sekretär erwähnt – dies<br />

ist sehr wichtig, da sie an <strong>Universität</strong>en hoch professionelle <strong>und</strong> anspruchsvolle Arbeit<br />

leisten <strong>und</strong> diesbezüglich meist deutlich unterbezahlt sind. Und die Sekretärin bzw. der<br />

Sekretär spielt eine für die Arbeitsgruppe wirklich wichtige Rolle – man sollte unbedingt<br />

aufpassen, sie explizit in das Arbeitsgruppen-Geschehen so weit wie möglich <strong>und</strong> sinnvoll<br />

zu integrieren – <strong>und</strong> dazu gehört auch, dass man ihnen immer wieder dankt.<br />

41. Anreize schaffen ! Anreize schaffen ?<br />

Zauberwort „Anreize“ – das hört man sehr oft von den Ökonomen. Für die Leiter von<br />

Arbeitsgruppen gibt es zahlreiche Möglichkeiten, Anreize zu schaffen. Zunächst muss<br />

man sich jedoch darüber im Klaren sein, (1) für welche Handlungen <strong>und</strong> Ergebnisse man<br />

überhaupt Anreize schaffen möchte – z. B. für Innovation, Kreativität, den Einsatz elaborierter<br />

statistischer Verfahren, Fre<strong>und</strong>lichkeit, Qualität <strong>und</strong> Quantität der Publikationen,<br />

gute Lehre, internationale Orientierung oder die Pflege bzw. den Aufbau eines Forschungsnetzwerkes.<br />

Der zweite Schritt besteht darin, (2) sich darüber im Klaren zu sein,<br />

welche Anreize man schaffen möchte <strong>und</strong> welche man auch schaffen kann. Möglich sind<br />

finanzielle Anreize (z. B. Finanzierung einer Kongressreise), Lob (u.a. öffentlich), personelle<br />

Unterstützung (z. B. Zuweisung von studentischen Hilfskräften) oder die Reduzierung des<br />

Lehrdeputats (letzteres ist evtl. problematisch, da es signalisieren könnte, Lehre sei weniger<br />

wichtig <strong>und</strong> nur ein Klotz am Bein). Nun müssen (3) die Anreize auch klar dargestellt<br />

werden. Dies kann individuell (z. B. im Rahmen der Formulierung der Zielvereinbarungen)<br />

oder in der Gruppe passieren. Bei Doktoranden <strong>und</strong> Habilitanden sind die Anreize ohnehin<br />

gegeben – eine gute Promotion bzw. Habilitation ist ein hoher Anreiz. Dennoch können<br />

auch hier andere Anreize gegeben werden. Insbesondere für die Dauerstellen (z. B. Akademische<br />

Räte) sind Anreize wichtig. Hier ein paar Beispiele, wie solche Anreize aussehen<br />

können:<br />

• Preis für innovative Forschung. Wer ein innovatives Forschungsthema formuliert, bekommt<br />

eine frei wählbare Fortbildung finanziert.<br />

• Publikationspreis. Bei Annahme eines Manuskripts mit einem Impact-Factor > 1.50<br />

kann die Person für ein halbes Jahr eine studentische Hilfskraft mit 20 St<strong>und</strong>en im Monat<br />

beschäftigen (die Höhe des Impact-Factors ist auch sehr vom Fach abhängig – in<br />

manchen Fächern spielen Impact-Faktoren eine geringere Rolle).<br />

• Lehr-Innovationspreis. Für innovative Lehre (z. B. enge Kooperation mit anderen Instituten<br />

<strong>und</strong> dadurch hohen Praxisbezug) wird jährlich eine Kongressreise vollständig<br />

finanziert. Wer das überzeugendste Konzept vorlegt, bekommt diesen Preis.<br />

• Lehr-Evaluationspreis. Wer an der Arbeitsgruppe die beste Lehr-Evaluation hat, bekommt<br />

einen Kinogutschein (natürlich nur möglich bei standardisierter Evaluation).<br />

• Höflichkeitspreis. Wer die höflichsten Türschilder verwendet, bekommt eine Freikarte<br />

für das Hallenbad.<br />

Dies sind nur ein paar kleine Beispiele. Letztlich muss jeder Arbeitsgruppenleiter selbst<br />

entscheiden, ob er mit Anreizen arbeitet <strong>und</strong> wie er sie einsetzt. Und Anreize motivieren<br />

extrinsisch – man sollte sich davor hüten, intrinsische Motivation durch extrinsische<br />

Anreize zu verringern. Das heißt: Anreizsysteme einzuführen sei wohlüberlegt. Und es<br />

ist auch zu bedenken, dass sie zu starkem Konkurrenzdenken in der Gruppe führen<br />

können.<br />

42. Mit Mitarbeitern über eigene Strategien sprechen<br />

Sicherlich hat bei den Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeitern die Qualifikation in den Bereichen<br />

Forschung <strong>und</strong> Lehre absolute Priorität. Dennoch ist es empfehlenswert, sie zu einem<br />

gewissen Grad in strategische Überlegungen mit einzubeziehen, damit sie diesbezügliche<br />

Expertise im Hinblick auf ihre weitere Karriere erwerben. Zudem können sie natürlich<br />

wertvolle Perspektiven in anstehende Entscheidungen einbringen. Es gibt beispielsweise<br />

folgende Möglichkeiten, das Thema „Strategie“ aufzugreifen:<br />

• Strategische Überlegungen bezüglich der Besetzung neuer Stellen offenlegen (z. B.<br />

inhaltliche Ausrichtung der Stelle im Hinblick auf Vernetzungsmöglichkeiten, keine zu<br />

starke <strong>und</strong> geringe Nähe zu bisherigen Forschungs- <strong>und</strong> Lehrprofilen, Persönlichkeit<br />

neuer Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter, Passung zur bisherigen Arbeitsgruppe, …).<br />

• Strategische Vorüberlegungen zu Sitzungen (möglichst mit Zielvorstellungen in Sitzungen<br />

gehen, Antizipieren der Argumente der anderen, mögliche Reaktionen auf diese<br />

Argumente, Möglichkeiten der eigenen Positionierung, Vor- <strong>und</strong> Nachteile bestimmter<br />

Positionierungen, Sinnhaftigkeit <strong>und</strong> Notwendigkeit von Sitzungs-Vorgesprächen, Reflexion<br />

von Sitzungsabläufen <strong>und</strong> Ergebnissen, …).<br />

• Strategische Überlegungen bei der Definition der Forschungsschwerpunkte (z. B. im<br />

Hinblick auf die Möglichkeit der Akquirierung von Drittmitteln, „Publikationsfähigkeit“<br />

von Themen, zu erwartende Synergien in der Arbeitsgruppe, Realisierbarkeit, Profilbildung,<br />

…).<br />

• Strategische Überlegungen bezüglich der Außendarstellung der Gruppe (Ressourcen,<br />

die in die Außendarstellung fließen, Sinnhaftigkeit einer lokalen Außendarstellung<br />

[z. B. regionale Presse], Stellungnahmen zu regionalen Ereignissen [z. B. bildungspolitische<br />

Fragen], Gewichtung eher gr<strong>und</strong>lagenorientierter vs. eher praxisbezogener Forschung,<br />

…).<br />

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