Bei uns am Hof 4 - ALPINETGHEEP
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WIRTSCHAFTLICHE ASPEKTE DER<br />
TRÄCHTIGKEITSUNTERSUCHUNG (TU)<br />
Autor: Karl-Heinz Kaulfuß, Praktischer Tierarzt, Deutschland<br />
Seit ca. 15 Jahren ist die ultrasonographische Trächtigkeitsdiagnostik<br />
zentraler Bestandteil des Reproduktionsmanagements<br />
in Schaf- und Ziegenherden in Deutschland.<br />
ANFORDERUNGEN AN DIE TRÄCHTIGKEITS-<br />
DIAGNOSTIK<br />
• ungefährlich für Muttertier und Frucht/Früchte<br />
• annähernd 100% Sicherheit in der Aussage über<br />
trächtigkeit oder Nichtträchtigkeit<br />
• möglichst einfache Durchführbarkeit<br />
• vertretbarer zeitlicher und personeller Aufwand<br />
• kurzfristiges Ergebnis<br />
• so zeitig wie möglich im Verlauf der Trächtigkeit<br />
durchführbar<br />
• Anwendungsmöglichkeit in jedem<br />
trächtigkeitsstadium<br />
• ökonomisch vertretbare Relation zwischen<br />
ges<strong>am</strong>taufwand und dem Wert der Aussage<br />
DURCHFÜHRUNG<br />
Die ultrasonographische Trächtigkeitsdiagnostik wird beim<br />
Schaf als transkutane Diagnostik (3,5 – 5 MHz Linear- oder<br />
Sektorschallkopf) <strong>am</strong> der wollfreien Stelle an der rechten<br />
Euterbasis des Schafes durchgeführt (Abb. 1). Eine Routinediagnostik<br />
ist ab dem 30. Trächtigkeitstag möglich.<br />
Abb. 1: Ultrasonographische Trächtigkeitsuntersuchung<br />
beim Schaf.<br />
ERGEBNISSE DER TRÄCHTIGKEITSUNTERSUCHUNG<br />
- Unterscheidung tragender von nichttragenden Tieren<br />
- Unterscheidung von Einlings- und Mehrlingsträchtigkeiten<br />
- Einstufung der tragenden Tiere in ein Trächtigkeitsstadium<br />
- Diagnose erkrankter Schafe<br />
EINSATZZEITPUNKTE, -ZIELE: Die Anforderungen bzw.<br />
Wünsche der Landwirte an die TU sind sehr vielfältig:<br />
• vor dem Verkauf von Zuchtschafen (evtl. nachweislich<br />
tragend und d<strong>am</strong>it im Wert höher) oder Merzschafen (Verhinderung<br />
der Schlachtung tragender Schafe)<br />
• nach dem Testeinsatz eines zugekauften Bockes an einer<br />
kleinen Schafgruppe zur Kontrolle seiner Befruchtungsfähigkeit<br />
• sofortige Trennung der Herde in tragende und nichttragende<br />
Tiere<br />
• nichttragende Tiere werden einer verschärften Selektion<br />
unterzogen oder gegebenenfalls gemerzt (mehr als zweimal<br />
in Folge güst)<br />
• Neubedeckung güster Muttern bei unzureichenden<br />
Trächtigkeitsraten<br />
• bei mehreren Deckzeiten im Jahr können güste Tiere in<br />
andere Deckgruppen „geschoben“ werden<br />
• für die Untersuchung der letzten „noch nicht abgel<strong>am</strong>mten“<br />
Schafe zu Ende einer Abl<strong>am</strong>mperiode<br />
• eine dem Trächtigkeitszustand entsprechende bedarfsgerechte<br />
Fütterung zu gewährleisten (das gilt für die Stall- wie<br />
auch die Weidehaltung)<br />
• noch nutzbare magere Weiden mit güsten Tieren zu<br />
beweiden<br />
• die eigenen arbeitsintensiven Tage festzulegen (Urlaubsplanung,<br />
Planung der Mitarbeiter etc.)<br />
• Tier- und L<strong>am</strong>mverluste bei unvorhergesehener Abl<strong>am</strong>mung<br />
(und d<strong>am</strong>it verbundener mangelnder Kontrolle) im<br />
Stall wie auch auf der Weide zu verhindern<br />
• eine gezielte veterinärmedizinische Betreuung (Ketoseprophylaxe,<br />
Muttertierschutzimpfung, evtl. Entwurmung<br />
hochtragender Schafe) vorzunehmen<br />
• bei einer möglichen von den tragenden Schafen ausgehenden<br />
Gefahr für die Allgemeinheit, .z.B. bei Q-Fieber,<br />
von der Beweidung ortsnaher Flächen mit hochtragenden<br />
Tieren<br />
4 <strong>Bei</strong> <strong>uns</strong> <strong>am</strong> <strong>Hof</strong> 4/2012<br />
Trächtigkeitsuntersuchung