Betrachtung über den Propheten Hosea - Bibelkommentare.de
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<strong>Betrachtung</strong> <strong>über</strong> <strong><strong>de</strong>n</strong> <strong>Propheten</strong> <strong>Hosea</strong> (Synopsis) (J.N.D.) Kapitel 1<br />
Kapitel 1<br />
Gleich von Anfang an wird Israel als ein Volk behan<strong>de</strong>lt, welches sich im Zustan<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />
Empörung gegen Gott befin<strong>de</strong>t. Der Prophet mußte sich mit einem sittenlosen Weibe<br />
verbin<strong><strong>de</strong>n</strong> (es ist dies ohne Zweifel ein prophetisches Vorbild), <strong>de</strong>ssen Lebenswan<strong>de</strong>l das<br />
Verhalten <strong>de</strong>s Volkes darstellen sollte. Der Sohn, welchem sie das Leben schenkt, dient<br />
vermittels <strong>de</strong>s Namens, <strong><strong>de</strong>n</strong> <strong>de</strong>r Prophet ihm geben muß, als ein Zeichen <strong>de</strong>s Gerichts,<br />
welches Gott an <strong>de</strong>m Hause Jehus und <strong>de</strong>m Königtum Israels, mit <strong>de</strong>m es zu En<strong>de</strong> gehen<br />
sollte, vollziehen wollte.<br />
Nach Austilgung <strong>de</strong>s Geschlechts Jehus folgten zwar noch mehrere Könige, aber tatsächlich<br />
war von da an in <strong>de</strong>m Reiche Israel alles in Verwirrung: das Königtum war verloren. Jehu<br />
hatte wohl bei <strong>de</strong>r Ausrottung <strong>de</strong>s Götzendienstes einen tatkräftigen Eifer bewiesen, zu<br />
welchem Gott Sich in Seiner äußeren Regierung bekennen und <strong><strong>de</strong>n</strong> Er belohnen konnte (ja<br />
zum Zeugnis dies sogar notwendigerweise tun mußte); an<strong>de</strong>rerseits aber ist es klar, daß die<br />
Beweggrün<strong>de</strong>, von <strong><strong>de</strong>n</strong>en Jehu geleitet wur<strong>de</strong>, keineswegs rein waren. Gott zeigt <strong>de</strong>shalb,<br />
während Er in Seiner Regierung Jehu öffentlich segnete, an dieser Stelle, wo Er Seine<br />
Gedanken <strong>über</strong> jenes Werk und Seine wirkliche Wertschätzung <strong>de</strong>sselben offenbart, daß Er<br />
in gerechter und heiliger Weise urteilt, und daß das, was <strong>de</strong>r Mensch in das Werk hineinträgt:<br />
<strong>de</strong>r Ehrgeiz, die Grausamkeit und selbst <strong>de</strong>r falsche Eifer, <strong>de</strong>r nichts als Heuchelei ist, da er<br />
unter <strong>de</strong>m Namen <strong>de</strong>s Eifers für Jehova die Befriedigung seiner eigenen Wünsche verbirgt –<br />
mit einem Wort, daß alles das, was aus <strong>de</strong>m eigenen Ich stammt, nicht vor Seinen Augen<br />
verborgen ist, son<strong>de</strong>rn seinen gerechten Lohn zu gewärtigen hat, und dies um so mehr, weil<br />
es sich hinter <strong>de</strong>m großen Namen Jehovas versteckt.<br />
Jisreel, das einst Zeuge <strong>de</strong>r Vollstreckung <strong>de</strong>s Urteils Gottes an <strong>de</strong>m Hause Ahabs gewesen<br />
war, sollte jetzt <strong><strong>de</strong>n</strong> Zusammenbruch von ganz Israel sehen.<br />
Nachher wird von <strong>de</strong>m Weibe, welches <strong>de</strong>r Prophet genommen hatte, eine Tochter geboren.<br />
Gott befiehlt ihm, dieselbe Lo-Ruchama (d. h. Nicht-Begnadigte) zu nennen. Es sollte also<br />
nicht nur das Gericht an Israel vollzogen wer<strong><strong>de</strong>n</strong>, son<strong>de</strong>rn dieses Gericht war auch, wenn<br />
man von <strong>de</strong>r Wirksamkeit <strong>de</strong>r unumschränkten Gna<strong>de</strong>, die erst in <strong><strong>de</strong>n</strong> letzten Tagen<br />
eintreten sollte, absieht, ein endgültiges. Dem Königreich Israel gegen<strong>über</strong> war die Langmut<br />
Gottes jetzt in keiner Weise mehr am Platze. Juda in<strong>de</strong>ssen sollte durch die Macht Gottes<br />
noch bewahrt bleiben. Ein zweiter Sohn wird Lo-Ammi (d. h. Nicht-mein-Volk) genannt;<br />
<strong><strong>de</strong>n</strong>n Gott erkannte jetzt das Volk nicht länger als das Seinige an. Juda hielt zwar diese<br />
Stellung noch eine Zeitlang inne, obwohl die zehn Stämme bereits verloren waren, hat<br />
aber schließlich durch seine Untreue die ganze Nation unter <strong><strong>de</strong>n</strong> furchtbaren Urteilsspruch<br />
gebracht, daß sie nicht länger das Volk Gottes und Jehova nicht länger ihr Gott war.<br />
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