Betrachtung über den Propheten Hosea - Bibelkommentare.de
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<strong>Betrachtung</strong> <strong>über</strong> <strong><strong>de</strong>n</strong> <strong>Propheten</strong> <strong>Hosea</strong> (Synopsis) (J.N.D.) Kapitel 1<br />
Kaum hat Gott so (in aller, Kürze, aber doch mit völliger Deutlichkeit) das Gericht, welches<br />
das Volk treffen sollte, ausgesprochen, so kündigt Er auch schon mit gleicher Klarheit<br />
Seine unumschränkte Gna<strong>de</strong> ihm gegen<strong>über</strong> an. „Doch“, so spricht Er durch <strong><strong>de</strong>n</strong> Mund<br />
<strong>de</strong>s <strong>Propheten</strong>, „die Zahl <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r Israel wird sein wie <strong>de</strong>r Sand <strong>de</strong>s Meeres, <strong>de</strong>r nicht<br />
gezählt wer<strong><strong>de</strong>n</strong> kann.“ Diese Gna<strong>de</strong> öffnet in<strong>de</strong>ssen auch noch für an<strong>de</strong>re die Tür, nicht<br />
nur für die Ju<strong><strong>de</strong>n</strong> allein. „An <strong>de</strong>m Orte, wo zu ihnen gesagt wur<strong>de</strong>: Ihr seid nicht mein<br />
Volk, wird zu ihnen gesagt wer<strong><strong>de</strong>n</strong>: Kin<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s lebendigen Gottes 3 .“ Daß diese Stelle auf<br />
die Nationen anzuwen<strong><strong>de</strong>n</strong> ist, erklärt <strong>de</strong>r Apostel in Röm 9, 24 – 26, wo er <strong><strong>de</strong>n</strong> Schluß <strong>de</strong>s<br />
zweiten Kapitels unseres <strong>Propheten</strong> als Ausdruck <strong>de</strong>r Gna<strong>de</strong> <strong><strong>de</strong>n</strong> Ju<strong><strong>de</strong>n</strong> gegen<strong>über</strong>, dagegen<br />
<strong><strong>de</strong>n</strong> vorliegen<strong><strong>de</strong>n</strong> Vers als solchen Ausdruck <strong><strong>de</strong>n</strong> Hei<strong><strong>de</strong>n</strong> gegen<strong>über</strong> anführt, während Petrus<br />
in 1.Pet 2, 10 , in<strong>de</strong>m er nur zu bekehrten Ju<strong><strong>de</strong>n</strong> re<strong>de</strong>t, nur <strong><strong>de</strong>n</strong> Schluß von Kapitel 2 anführt.<br />
Es unterliegt keinem Zweifel, daß in <strong><strong>de</strong>n</strong> letzten Tagen auch die Ju<strong><strong>de</strong>n</strong> diesem Grundsatz<br />
gemäß wer<strong><strong>de</strong>n</strong> angenommen wer<strong><strong>de</strong>n</strong>; in<strong>de</strong>ssen drückt Sich hier – wie auch in einer Menge<br />
an<strong>de</strong>rer, von <strong>de</strong>m Apostel angeführter Stellen – <strong>de</strong>r Heilige Geist in einer solchen Weise aus,<br />
daß die Worte auch auf die Zulassung <strong>de</strong>r Nationen ihre Anwendung fin<strong><strong>de</strong>n</strong> können, wenn<br />
einmal die von Gott dafür vorausgesehene Zeit gekommen sein wird. Hier geht Gott aber<br />
noch weiter und kündigt an, daß sowohl die Kin<strong>de</strong>r Juda als auch die zehn Stämme – dann<br />
wie<strong>de</strong>r vereinigt und einem Haupte unterworfen – an <strong>de</strong>m großen Tage <strong>de</strong>r Saat Gottes 4<br />
zurückkehren wür<strong><strong>de</strong>n</strong>. Wir lesen hier, daß sie „aus <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong> heraufziehen“ wer<strong><strong>de</strong>n</strong>. Man<br />
hat gemeint, dies weise auf die Rückkehr <strong>de</strong>s Volkes aus einem frem<strong><strong>de</strong>n</strong> Lan<strong>de</strong> hin, aber wie<br />
mir scheint, soll mehr dadurch ausgedrückt wer<strong><strong>de</strong>n</strong>, daß alle als ein Volk zu ihren Festfeiern<br />
hinaufziehen wer<strong><strong>de</strong>n</strong>.<br />
Es wird also hier das Gericht <strong>über</strong> ein ver<strong>de</strong>rbtes und treuloses Volk und sodann die Gna<strong>de</strong>,<br />
wie sie zunächst <strong><strong>de</strong>n</strong> Nationen und später auch Israel als Volk gegen<strong>über</strong> in Ausübung<br />
kommen soll, klar und <strong>de</strong>utlich angekündigt; allerdings geschieht dies nur mit kurzen<br />
Worten, jedoch enthalten dieselben die ganze Reihenfolge <strong>de</strong>ssen, was Gott zu tun gedachte.<br />
3 Man beachte wohl, daß es nicht heißt: „sie wer<strong><strong>de</strong>n</strong> mein Volk sein“ (ein Ausdruck, <strong>de</strong>r weniger auf die<br />
heidnischen Völker passen wür<strong>de</strong>), son<strong>de</strong>rn vielmehr: „Kin<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s lebendigen Gottes“, womit gera<strong>de</strong> das<br />
beson<strong>de</strong>re Vorrecht bezeichnet wird, welches <strong><strong>de</strong>n</strong>en durch die Gna<strong>de</strong> zuteil gewor<strong><strong>de</strong>n</strong> ist, welche von <strong>de</strong>r<br />
Auferstehung Christi an zu <strong>de</strong>r Erkenntnis <strong>de</strong>s Herrn gelangt sind.<br />
4 Das ist die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>s Wortes „Jisreel“, o<strong>de</strong>r noch genauer: „Gott wird säen.“<br />
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