Betrachtung über den Propheten Hosea - Bibelkommentare.de
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<strong>Betrachtung</strong> <strong>über</strong> <strong><strong>de</strong>n</strong> <strong>Propheten</strong> <strong>Hosea</strong> (Synopsis) (J.N.D.)<br />
Die kleinen <strong>Propheten</strong><br />
und zwar steht das Ganze in Verbindung mit <strong><strong>de</strong>n</strong> letzten Tagen 1 .<br />
1 Ich möchte <strong>de</strong>m, was ich im Anfang <strong>de</strong>r <strong>Betrachtung</strong> <strong>de</strong>s <strong>Propheten</strong> Jesaja <strong>über</strong> die Weissagung im<br />
allgemeinen gesagt habe, hier noch einiges mehr ins einzelne Gehen<strong>de</strong> und Genauere in Form einer<br />
Anmerkung hinzufügen. In <strong>de</strong>r Weissagung tritt Gottes unumschränkte Gna<strong>de</strong> durch ein Zeugnis ins Mittel,<br />
um Seine Verbindung mit Seinem Volke aufrechtzuerhalten, wenn letzteres in <strong>de</strong>r verantwortlichen Stellung,<br />
welche es Gott gegen<strong>über</strong> innehatte, gefehlt hat, so daß sein Verhältnis zu Gott, wie es aufgrund jener<br />
Stellung bestand, abgebrochen ist, und bevor Gott irgen<strong>de</strong>in neues Verhältnis durch Seine Macht in Gna<strong>de</strong><br />
hergestellt hat. Die Gegenstän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Weissagung sind daher folgen<strong>de</strong>: Erstens die Wege Gottes in Seiner<br />
Regierung auf Er<strong><strong>de</strong>n</strong> in <strong>de</strong>r Mitte Israels; zweitens die Einzelheiten <strong>de</strong>s sittlichen Verhaltens <strong>de</strong>s Volkes,<br />
wodurch sein Ver<strong>de</strong>rben herbeigeführt wor<strong><strong>de</strong>n</strong> ist; drittens, wie Gott am En<strong>de</strong> in Gna<strong>de</strong> durch <strong><strong>de</strong>n</strong> Messias<br />
ins Mittel tritt, um Sein Volk kraft Seiner Macht in einen Zustand ungestörter Segnung zu bringen. Mit<br />
diesen Hauptgegenstän<strong><strong>de</strong>n</strong> verbin<strong><strong>de</strong>n</strong> sich zwei an<strong>de</strong>re Dinge: erstlich das Gericht <strong>de</strong>r Nationen, welches<br />
nötig war, um Israel in sein Land einzusetzen, und dann die Verwerfung Christi seitens <strong>de</strong>r Ju<strong><strong>de</strong>n</strong> bei<br />
Seinem ersten Kommen in diese Welt. Endlich noch war Israel <strong>de</strong>r Mittelpunkt und Schlußstein <strong>de</strong>s Systems<br />
gewesen, welches aufgerichtet wur<strong>de</strong>, nach<strong>de</strong>m Noahs Nachkommen wegen ihres zu Babel bewiesenen<br />
Hochmuts von <strong>de</strong>m Gericht getroffen wor<strong><strong>de</strong>n</strong> waren. In diesem System befan<strong><strong>de</strong>n</strong> sich <strong>de</strong>r Thron und <strong>de</strong>r<br />
Tempel Gottes zu Jerusalem: ersterer als <strong>de</strong>r Sitz göttlicher Herrschermacht <strong>über</strong> alle Nationen, letzterer<br />
als <strong>de</strong>r Ort, wohin dieselben kommen sollten, um Den, <strong>de</strong>r zwischen <strong><strong>de</strong>n</strong> Cherubim thronte, anzubeten.<br />
Nach<strong>de</strong>m Israel es jedoch an <strong>de</strong>m Gehorsam hatte fehlen lassen, <strong>de</strong>r unbedingt vorhan<strong><strong>de</strong>n</strong> sein mußte, wenn<br />
es <strong><strong>de</strong>n</strong> Segen Gottes genießen und wenn jene Ordnung <strong>de</strong>r Dinge auf Er<strong><strong>de</strong>n</strong>, wie sie von Gott anerkannt<br />
war, fortbestehen sollte, wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Person Nebukadnezars ein an<strong>de</strong>res System aufgerichtet, in welchem<br />
<strong>de</strong>m Menschen die oberste Gewalt anvertraut ist. Die Weissagung han<strong>de</strong>lt daher auch von diesem System<br />
und von seinem Verhalten <strong>de</strong>m Volke Gottes auf Er<strong><strong>de</strong>n</strong> gegen<strong>über</strong>. Diese neue Macht nun hat die Schuld<br />
<strong>de</strong>r Empörung gegen Gott auf sich gela<strong><strong>de</strong>n</strong> und sich mit Israel in <strong>de</strong>r Verwerfung Christi verbun<strong><strong>de</strong>n</strong>, und<br />
sie wird sich am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Tage in vollem Aufruhr gegen Gott erheben. Deshalb wird sie auch zugleich<br />
mit <strong><strong>de</strong>n</strong> Ju<strong><strong>de</strong>n</strong> gerichtet wer<strong><strong>de</strong>n</strong>, mit <strong><strong>de</strong>n</strong>en sie sich im Bösen einsgemacht hat. Der Leser wird verstehen,<br />
daß sich das Gesagte nur auf die alttestamentliche Prophezeiung bezieht, mit <strong>de</strong>r wir eben beschäftigt<br />
sind. In<strong>de</strong>s entsteht hier unwillkürlich die Frage, inwieweit sich die neutestamentliche Weissagung von<br />
<strong>de</strong>r ersteren unterschei<strong>de</strong>t. In Beantwortung dieser Frage möchte ich bemerken, daß die Versammlung<br />
(Gemein<strong>de</strong>) nicht <strong>de</strong>r Schauplatz <strong>de</strong>r irdischen Regierung Gottes ist, daß sie vielmehr in <strong><strong>de</strong>n</strong> himmlischen<br />
Örtern sitzt; die Weissagung kann daher jetzt nicht das Mittel sein, durch welches <strong>de</strong>r Geist, wie einst<br />
bei Israel, unmittelbar auf <strong><strong>de</strong>n</strong> Zustand <strong>de</strong>rselben einwirkt. Die Mitteilungen, welche die Versammlung<br />
empfängt, gehen unmittelbar von <strong>de</strong>m Vater und <strong>de</strong>m Herrn aus, wie dies <strong>de</strong>m Verhältnis entspricht,<br />
in welchem sie zu Bei<strong><strong>de</strong>n</strong> steht, so wie in früheren Tagen die Weissagung <strong>de</strong>m Verhältnis entsprach, in<br />
welchem sich die Ju<strong><strong>de</strong>n</strong> befan<strong><strong>de</strong>n</strong>. in<strong>de</strong>ssen kann <strong>de</strong>r Geist in <strong>de</strong>r Versammlung im voraus auf die Zeit<br />
hinblicken, da <strong>de</strong>r Verfall <strong>de</strong>s äußeren Systems <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>reinführung <strong>de</strong>r unmittelbaren Regierung Gottes<br />
in <strong>de</strong>r Person Christi <strong><strong>de</strong>n</strong> Weg bahnen wird. Das ist im allgemeinen <strong>de</strong>r Inhalt <strong>de</strong>s Buches <strong>de</strong>r Offenbarung.<br />
Zunächst sehen wir dort das Abweichen <strong>de</strong>r Versammlung von seinen ersten Anfängen an, bis sie völlig<br />
verworfen wird, sodann wie Gott <strong>de</strong>r Welt gegen<strong>über</strong> verfährt. Aus diesem Grun<strong>de</strong> besitzen wir auch die<br />
Weissagungen, in <strong><strong>de</strong>n</strong>en <strong>de</strong>r Verfall und das Ver<strong>de</strong>rben <strong>de</strong>r Versammlung, wie sie nach <strong>de</strong>m Weggang <strong>de</strong>r<br />
Apostel eingetreten sind, vorausgesagt wer<strong><strong>de</strong>n</strong>, wie 1.Tim 4, 2; 2.Tim 3; 2.Thes 2 Von <strong>de</strong>m Verfall selbst ist<br />
in <strong><strong>de</strong>n</strong> Briefen <strong>de</strong>s Johannes und <strong>de</strong>s Judas sowie im 2.Petrus briefe die Re<strong>de</strong>. Hiermit steht noch ein an<strong>de</strong>rer<br />
Gegenstand in Verbindung, <strong>de</strong>r die Veranlassung ist, daß wir Weissagungen aus <strong>de</strong>m Mun<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Herrn<br />
Selbst besitzen, an welchen Gegenstand Jakobus anknüpft, wiewohl <strong>de</strong>rselbe nicht die Versammlung im<br />
eigentlichen Sinne angeht. Es ist dies die Beziehung, in welcher Christus als Diener <strong>de</strong>r Beschneidung zu<br />
<strong>de</strong>m jüdischen Volke steht. Hiervon han<strong>de</strong>ln Matthäus 24 , die entsprechen<strong><strong>de</strong>n</strong> Abschnitte in Markus und<br />
Lukas sowie selbst Matthäus 10 von Vers 15 bis zum En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Kapitels; in letzterem Abschnitt wird das Teil<br />
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