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Mitschrift zur VO Biochemie des Stoffwechsel Prof. Kainz

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2. bei einer proteinreichen Diät, wenn also mehr Aminosäuren aufgenommen werden als für die<br />

Proteinsynthese benötigt werden, kann der Überschuß katabolisiert werden; Aminosäuren können<br />

nicht gespeichert werden !!<br />

Sie werden aber auch nicht ausgeschieden, sondern dienen im <strong>Stoffwechsel</strong> als Brennstoffe. Die α-<br />

Aminogruppe wird entfernt und das Kohlenstoffskelett in ein gängiges <strong>Stoffwechsel</strong>zwischenprodukt<br />

überführt. Die meisten Aminogruppen der überschüssigen Aminosäuren werden im Harnstoffzyklus<br />

in Harnstoff umgewandelt und ihre Kohlenstoff-gerüste in Acetyl-CoA, Acetacetyl-CoA, Pyrovat<br />

oder ein Zwischenprodukt <strong>des</strong> Citrat-Zyklus überführt.<br />

3. wenn während einer Hungerperiode oder bei einer Krankheit (z.B. Diabetes mellitus) Kohlenhydrate<br />

entweder nicht vorhanden sind oder nicht richtig verwertet werden, verwendet der Organismus<br />

körpereigene Proteine als Brennstoff<br />

Der Enzymatische Abbau von Proteinen zu Aminosäuren:<br />

Dieser wird von proteolytischen Enzymen bewerkstelligt.<br />

Sie gehören zu den am längsten bekannten Enzymen. Systematisch gehören sie zu den C-N-<br />

Hydrolasen, denn die von ihnen katalysierte Reaktion ist die Spaltung einer Peptidbindung, also einer<br />

C-N-Bindung (als Proteasen, neuerdings als Peptidasen bezeichnet).<br />

Nach der Lokalisation und der biologischen Funktion kann man folgende Gruppen von Peptidasen<br />

unterscheiden:<br />

1. Verdauungsenzyme: befinden sich im Magen-Darmtrakt und besorgen die Verdauung der<br />

Nahrungsproteine (Endo-Peptidasen und Carboxy- und Amino-Exopeptidasen).<br />

2. Extrazelluläre Peptidasen: im Blut z.B. bei der Blutgerinnung, Fibrinolyse<br />

3. Intrazelluläre Peptidasen: vorwiegend in Zellkompartimenten wie ER, Golgi-Apparat aber auch<br />

im Cytosol (dazu gehört auch der 1.5 MDa-Proteasom-Komplex, der Ubiquitin gelabelte Proteine<br />

verdaut).<br />

Abbauwege von Aminosäuren:<br />

Wie beim Abbau von Kohlenhydraten und von Fettsäuren münden auch die Abbauwege von<br />

Aminosäuren in dieselben grundlegenden Wege <strong>des</strong> Kohlenstoff-<strong>Stoffwechsel</strong>s:<br />

Die C-Ketten der Aminosäuren münden im allgemeinen im Citrat-Cyclus ein. Dort werden sie unter<br />

Bildung von chemischer Energie oxidiert oder an die Gluconeogenese weitergeleitet.<br />

In einem wesentlichen Aspekt unterscheidet sich der Aminosäureabbau von den bisher beschriebenen<br />

Abbauwegen:<br />

Jede Aminosäure enthält eine Aminogruppe. Das Kohlenstoffskelett und die abgetrennte α-<br />

Aminogruppe schlagen vollkommen getrennte <strong>Stoffwechsel</strong>wege ein („biochemische Weggabelung“).<br />

Die Proteinverdauung beginnt im Magen, wo die saure Umgebung ihre Denaturierung begünstigt. In<br />

denaturiertem Zustand sind Proteine leichter als Substrate für die Proteolyse zugänglich als in<br />

natürlicher Form. Das wichtigste proteolytische Enzym im Magen ist Pepsin (max. Aktivität bei pH 2,<br />

kann drum im Magen arbeiten).<br />

Im Dünndarmlumen setzt sich der Proteinabbau durch das Einwirken proteolytischer Enzyme aus dem<br />

Pankreas fort. Die Reihe der Enzyme zeigt ein weites Spektrum an Spezifität, sodaß die Substrate<br />

sowohl zu freien Aminosäuren als auch zu Di- oder Tripeptiden abgebaut werden.<br />

Bei Säugetieren findet der Aminosäureabbau hauptsächlich in der Leber statt. In Anbetracht der<br />

Tatsache, dass in Energieübertragungswegen keine stickstoffhaltigen Verbindungen vorkommen, muß<br />

zunächst die Aminogruppe abgespalten werden. Die aus der Desaminierung von Aminosäuren<br />

hervorgehenden α-Ketosäuren werden so weiterverarbeitet, dass die Kohlenstoffskelette als Vorstufen<br />

für Glucose oder Zwischenprodukte <strong>des</strong> Citratzyklus in den Hauptstoffwechselstrom eintreten können.<br />

HARNSTOFFZYKLUS<br />

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