highlights aug2013 (12 mb) - CRV
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Zweimal täglich wird gemolken. Jörg Timm<br />
unter stützt die Melkerin, und wenn es<br />
notwendig ist, behandelt er auch Tiere.<br />
schlechteren tiere und diejenigen, die<br />
nicht sofort tragend werden, direkt mit<br />
Fleischrassebullen besamt.<br />
Betritt man den großen, hellen Kuhstall,<br />
fällt sofort die Stille auf. „Hier kommt<br />
sonst kein Fremder rein. Auch Behandlungen<br />
werden durchweg außerhalb<br />
des Stalls durchgeführt. Im Stall sollen<br />
die Tiere ihre Ruhe haben“, sagt Jörg<br />
Timm. Die mit einer Mischung aus<br />
Säge mehl und Pferdemist eingestreuten<br />
Tiefboxen werden sehr gut<br />
ange nommen. Bevor der Stall bezogen<br />
wurde, hatte man die Boxen komplett<br />
mit Pferdemist gefüllt und obendrauf<br />
Roggen gesät. Nachdem der Roggen<br />
durchgekeimt war, streute man eine<br />
sägemehl-Kalk-Mischung darüber, und<br />
so entstand eine geeignete Matte.<br />
Ich bin mit unserer Herde<br />
sehr zufrieden<br />
kann man nicht auf jeden Rücksicht<br />
nehmen.“ Mit der Größe eines Betriebs<br />
verändert sich auch die gesamte<br />
Organisation. So müssen etwa im<br />
Rythmus von ungefähr vier Wochen<br />
Tiere umgestallt werden. Die Tatsache,<br />
dass diese an mehreren Standorten<br />
unter gebracht sind, macht die Aufgabe<br />
nicht leichter.<br />
Milchproduktion<br />
Zusammen mit den Trockenstehern<br />
zählt die Herde der Timm KG 450 Kühe,<br />
von denen 85 % schwarzbunt sind. Der<br />
Herdendurchschnitt beträgt 10.300 kg<br />
mit 4,05 % Fett und 3,33 % Eiweiß. Das<br />
sind Zahlen, mit denen es sich bei<br />
dieser Herdengröße gut leben lässt.<br />
„Die Kühe haben auch schon 11.000 kg<br />
gemolken; das Potenzial ist da. Aber<br />
dann gab es Azidoseprobleme, und<br />
das ist die Sache nicht Wert.“<br />
36.000 kg Lebensleistung können sich<br />
sehen lassen. „Wenn es so bleibt, bin<br />
ich sehr zufrieden“, sagt der jüngere<br />
Timm-Bruder. Die hohe Lebensdauer<br />
resultiert in einer niedrigen Remontierungsrate<br />
von 20 %, sodass bis zu<br />
40 Färsen pro Jahr verkauft werden<br />
können. Beim Besamen werden die<br />
Zucht<br />
Bei der Timm KG ist man auf gesunde<br />
Kühe mit guten Eutern und stabilen<br />
Funda menten aus. Außerdem wird auf<br />
Rahmen geachtet, damit die Tiere<br />
genü gend Grundfutter aufnehmen<br />
können. Auch Milchleistung spielt eine<br />
Rolle, aber nicht die „erste Geige“. Die<br />
Bullenauswahl ist Chefsache. Jörg<br />
Timm informiert den Techniker darüber,<br />
welche Kuh mit welchem Bullen besamt<br />
werden soll. „Ich sehe die Tiere jeden<br />
Tag. Da weiß ich ganz genau, welche<br />
Genetik passt.“ Nur wenn es um Inzucht<br />
und/oder Gendefekte geht, wird auch<br />
mal der Computer für die züchterischen<br />
Entschei dungen zu Rate gezo gen.<br />
Damit für jedes Tier der am besten geeignete<br />
Vererber verfügbar ist, werden<br />
im Stickstoffbehälter ständig mehr als<br />
20 Bullen verwahrt. Und dass Timm für<br />
gute Anpaarungen ein Händchen hat,<br />
sieht man an der Herde: „Früher hatten<br />
wir einige Tiere mit Klauen- und Euterproblemen.<br />
Da geht es ihnen heute viel<br />
besser. Ich bin mit unse rer Herde sehr<br />
zufrieden.“<br />
Zukunft<br />
Dem Quotenwegfall sieht Jörg Timm<br />
entspannt entgegen: „Ich denke, dass<br />
6 <strong>CRV</strong> <strong>highlights</strong> | B | 08 2013