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JAHRESBERICHT - Gymnasium Liestal

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<strong>JAHRESBERICHT</strong><br />

1<br />

50 Jahre <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong> 2012/2013


2<br />

Inhalt<br />

I n h a l t<br />

Maturfeier 1966 – die Lehrer<br />

«50 Jahre <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong>»<br />

Inhalt<br />

Impressum<br />

Lehrer des 1. Jahrgangs<br />

Offizielles Maturfoto 1966<br />

Schuljahreschronologie<br />

Cartoon, D. Gfeller<br />

Editorial, B. Hediger<br />

Wir feiern!, T. Rätz<br />

Feier am 8. März, B. Schnyder<br />

50 Jahre jung, U. Wüthrich-Pelloli<br />

50 Jahre in Zahlen, M. Erdin<br />

Kulturnacht 9. 3., A. Schaub-Gadient<br />

Festakt 16. 8. A. Schaub-Gadient<br />

Chronik: 1963 – 2013,<br />

M. Sabatino, H. R. Schneider<br />

Prominente ehemalige<br />

Gymnasiasten erinnern sich<br />

S. Regazzoni-Ruggaber<br />

Fackelträgerinnen, A. Schmidlin<br />

Fast 50 Jahre Informatik, P. Matl<br />

Von Kanarienvögeln …, L. Ott<br />

R. Schaltenbrand und H. Ruesch<br />

M. Del Cioppo, M. Rüegg, T. Schuler<br />

R. Häusler und J. Oehler<br />

Erinnerungen, R. Zaugg<br />

5 Jahrzehnte, 5 Rektoren:<br />

W.Jenni, L. Tschurr<br />

J. Odermatt, G. Kempfert<br />

und T. Rätz<br />

Schülerporträts, J. Salinas<br />

Baugeschichten, H. R. Schneider<br />

Musik im Jubeljahr<br />

Theater 1: Top Dogs<br />

Theater 2: Novecento<br />

Kinokulturnacht<br />

Poetry Slam Night<br />

2<br />

2<br />

2<br />

3<br />

4<br />

4<br />

5<br />

5<br />

6<br />

6<br />

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8<br />

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44<br />

44<br />

46<br />

Tag der offenen Tür<br />

Gymfest<br />

Frei.Raum.Z<br />

Gym<strong>Liestal</strong> unterwegs<br />

Übersicht Klassentag 9. 2012<br />

Dreitägige Bildungsreisen 4. 2013<br />

Projektwochen 4. 2013<br />

Studienreisen 4. 2013<br />

Klassenlager 4. 2013<br />

Studienreisen 3. FMS 9. 2013<br />

Wemun in China<br />

Erfolgsmeldungen<br />

Maturitätsabschlüsse<br />

FMS-Abschlüsse<br />

Fachmaturitätsabschlüsse<br />

Maturarbeiten/Selbstständige Arbeiten<br />

Fachmaturitätsarbeiten<br />

Maturarbeiten (MA)<br />

Maturarbeit Patricia Mangold<br />

Fachmaturitätsarbeit Céline Meier<br />

Selbstständige Arbeiten<br />

Pensionierungen<br />

E. Güntert, F. Meury<br />

48<br />

49<br />

66<br />

50<br />

50<br />

51<br />

51<br />

52<br />

53<br />

53<br />

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56<br />

56<br />

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59<br />

62<br />

64<br />

Cover des diesjährigen Jahresberichts:<br />

Unsere Schülerschaft (mindestens ein grosser<br />

Teil davon) im Herbst 2013 auf dem neuen<br />

Sportplatz. Foto Barbara Hediger<br />

65<br />

Impressum JB <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong> 2012/2013<br />

Redaktion<br />

Barbara Hediger Müller<br />

Mario Sabatino<br />

mit Unterstützung von Hans Ruedi Schneider<br />

Gestaltung<br />

Fotos<br />

Links Rektor Dr. Werner Jenni; hinten von links: Dr. Fritz Leutwyler, Dr. Alexander Reichel,<br />

Dr. Walter Oertle, Martha Buser (Schulsekretärin, später Frau Stöckli),<br />

Konrektor Dr. Robert Schläpfer, Jürg Toggweiler, Peter Matl, Dr. Heinrich Althaus,<br />

Vorne von links: Roger Quinche, Dr. René Schaltenbrand, Dr. Rudolf Häusler,<br />

Heinz Suter, Dr. Victor Hefti, Dr. Armin Masé<br />

Barbara Hediger Müller<br />

Thorsten Beythien, F3b<br />

Silvan Degen, 4GL<br />

Jana Gerber, 2Z<br />

Iria Guldimann, 2Z<br />

Sarah Lohner, 2Z<br />

Kristina Pfister, 3LZ<br />

Barbara Hediger Müller<br />

Daniel Gfeller<br />

Historische Fotos Archiv <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong><br />

Fotos Gym<strong>Liestal</strong> unterwegs und andere z.V.g.<br />

Druck<br />

Lüdin AG, <strong>Liestal</strong><br />

Auflage<br />

4000 Exemplare<br />

Erscheinungsdatum November 2013<br />

Adresse<br />

E-Mail<br />

Homepage<br />

Gym<strong>Liestal</strong> «Jahresbericht»<br />

Friedensstrasse 20<br />

4410 <strong>Liestal</strong><br />

sekretariat.gymli@sbl.ch<br />

barbara.hediger@sbl.ch<br />

mario.sabatino@sbl.ch<br />

www.gymliestal.ch


Ein Blick zurück: Schülerinnen und Schüler des ersten Jahrgangs <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong> bei der Maturfeier 1966<br />

3


4<br />

Chronologie<br />

August 2012 bis November 2013<br />

Wegen des Jubiläumsjahrs deckt die Chronologie<br />

fast anderthalb Schuljahre ab.<br />

1963 – 2013<br />

Daniel Gfeller zum Jubiläum 50 Jahre <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong><br />

13. August 2012<br />

Auftakt: Zum Schuljahresbeginn machen sich<br />

insgesamt 1146 Schüler/-innen auf den Weg<br />

ins <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong>. Diese werden von 177<br />

Lehrpersonen (inkl. Instrumentallehrern/-innen)<br />

unterrichtet. In den verschiedenen Abteilungen<br />

werden folgende Klassen gebildet: 43 Matur-, 12<br />

FMS-, 1 FMP- (Fachmaturität Pädagogik), 5 Sportklassen.<br />

Am späteren Nachmittag trifft sich wie<br />

gewohnt die Lehrerschaft zum Schuljahres-Eröffnungsapéro,<br />

der musikalisch von Regula Gysin,<br />

Michael Bürgin und einem kleinen Schülerchor<br />

«eingesungen» wird.<br />

2. bis 4. September 2012<br />

Theater zum Ersten: Das preisgekrönte Theaterstück<br />

«Top Dogs» von Urs Widmer kommt in<br />

einer bearbeiteten, aktualisierten Version in der<br />

Aula zur Aufführung. > Artikel und Bilder S. 42


Editorial<br />

Wir feiern!<br />

Von Rektor Dr. Thomas Rätz<br />

5<br />

Seit 50 Jahren gibt es das <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong>.<br />

Seit 19½ Jahren (das sind ja fast 20 ;-) …) gibt<br />

es einen Jahresbericht, den man – hoffentlich –<br />

nicht direkt ins Altpapier schmeisst, sondern mit<br />

Interesse und Genuss anschaut und liest. Während<br />

des ganzen Schuljahres wollen dazu alle<br />

Veranstaltungen in Wort und Bild dokumentiert<br />

werden. Viele Schüler/-innen haben sich über<br />

all die Jahre als Hoffotografen/-innen betätigt:<br />

Ohne all diese Bilder wäre keines dieser Hefte<br />

möglich geworden! Diesmal waren es Thorsten<br />

Beythien, Silvan Degen, Iria Guldimann und<br />

Kristina Pfister. Für die letzten Veranstaltungen<br />

kamen noch Jana Gerber und Sarah Lohner<br />

dazu. Ganz herzlichen Dank für Ihren Einsatz!<br />

Ich möchte mich bedanken bei Guy Kempfert,<br />

der die Idee hatte, einen neuen Jahresbericht<br />

zu gestalten, der sich abheben sollte von<br />

allen bisherigen, bei meinem Kollegen Roland<br />

Lötscher, der das neue Kind mit mir zusammen<br />

aus der Taufe gehoben und es 12 Jahre aufgezogen<br />

hat, bei Beat Wieland, der 4 Jahre lang<br />

mitgewirkt hat, und bei Mario Sabatino, der die<br />

letzten 3 Ausgaben mit mir zusammen realisiert<br />

hat. Ich danke auch den vielen Kollegen/-innen,<br />

die immer wieder spannende Artikel geschrieben<br />

haben zu den diversen Themen, die wir als<br />

Schwerpunkte gewählt haben. Bei dieser Jubiläumsnummer<br />

bekamen wir grosse Unterstützung<br />

von Dr. Hans Ruedi Schneider.<br />

Ich habe sehr viel gelernt und profitiert bei<br />

dieser Aufgabe und bekam dadurch auch immer<br />

wieder einen neuen Blick auf unsere Schule.<br />

Jetzt geben Mario Sabatino und ich die Redaktionssessel<br />

frei und sind gespannt auf die<br />

Fortsetzung.<br />

Geniessen Sie unser dickes Jubiläumsheft.<br />

Mit herzlichen Grüssen, zum letzten Mal<br />

Barbara Hediger Müller<br />

Wir feiern 50 Jahre <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong><br />

und somit 50 Jahre Gymnasien<br />

Baselland. Vor einem halben Jahrhundert<br />

hatte sich unser Kanton<br />

gymnasial emanzipiert und von Basel<br />

gelöst. Damals wurde das <strong>Gymnasium</strong><br />

<strong>Liestal</strong> mit viel Engagement<br />

und Herzblut gegründet und hat<br />

sich seitdem zu einer Schule entwickelt,<br />

auf die wir stolz sein dürfen,<br />

einer Schule, die mit viel Selbstvertrauen<br />

ihren Weg geht. Das muss<br />

gefeiert werden.<br />

Wir feiern den Mut von damals,<br />

die Initiative der Wegbereiter, die<br />

Lust und Freude der Lehrerinnen<br />

und Lehrer, damals wie heute, der<br />

Jugend etwas beizubringen. Wir<br />

feiern uns und wir feiern für uns.<br />

Schliesslich lautet einer unserer<br />

Leitsätze: «Wir sorgen für ein gutes<br />

Schulklima.» Und «miteinander feiern»<br />

fördert unbestritten ein gutes<br />

Klima.<br />

Das Jahr 2013 war aus diesen Gründen ein Jahr der Feierlichkeiten,<br />

welches in dieser Form nur dank der vielen engagierten<br />

Lehrerinnen und Lehrer möglich war. Alle Beteiligten haben<br />

einen Einsatz geleistet, der weit über das normale Pensum<br />

hinausgeht: Eröffnungsfeier, Kulturabend, Sportnacht, Orchesterkonzerte,<br />

Chorkonzert, Architekturausstellung, Fotoausstellung,<br />

Bigband-Konzerte, Musical «Hair», kulinarischer Kinoabend,<br />

Poetry-Slam-Abend, Tag der offenen Tür, Gymfest – eine<br />

schier endlos scheinende Liste von Festivitäten, die unserem<br />

Jubiläumsjahr zu einem besondern Glanz verholfen haben.<br />

Wir verfügen nicht «nur» über initiative und kompetente Lehrpersonen<br />

und Angestellte. Auch eine Vielzahl unserer Schülerinnen<br />

und Schüler haben dazu beigetragen, dass unser Jubiläumsjahr<br />

auf schöne Weise gefeiert werden konnte. Und was nicht<br />

vergessen werden darf: Alles fand parallel zum Unterrichtsgeschehen<br />

statt, das nach wie vor im Zentrum stand und steht. Ich danke<br />

allen herzlich. Mein besonderer Dank geht an Barbara Hediger,<br />

Mario Sabatino und Hans Ruedi Schneider, die in vielen Stunden<br />

den vorliegenden Jubiläumsjahresbericht entwickelt und gestaltet<br />

haben.<br />

Viel Vergnügen beim Lesen und beim Eintauchen in «50 Jahre <strong>Gymnasium</strong><br />

<strong>Liestal</strong>»!<br />

Die Schulleitung: Dr. Bernadette Schnyder, Manuel Erdin,<br />

Dr. Florence Buchmann, Dr. Thomas Rätz, Annemarie Schaub-Gadient<br />

Foto Barbara Hediger


6<br />

6. September 2012<br />

Universität: Die 4. Klassen werden von der Uni<br />

Basel und der ETH Zürich zu einem Info-Tag<br />

eingeladen. Das Angebot wird von unseren<br />

Schülern/-innen rege genutzt.<br />

7. September 2012<br />

Sport- und Klassentag: Die Schule ist in Bewegung.<br />

Alle Erstklässler/-innen unternehmen<br />

Ausflüge in die nähere Umgebung, während sich<br />

die restlichen Klassen, nach Sportarten unterteilt,<br />

auf das Sportareal St. Jakob begeben. Hier finden<br />

am Nachmittag Spielturniere statt.<br />

Das Jubiläum wird eröffnet!<br />

Von Bernadette Schnyder, Konrektorin,<br />

zur Eröffnungsfeier am 8. März 2013<br />

50 Jahre jung – «The show must go on»<br />

Von Regierungspräsident Urs Wüthrich-Pelloli, Vorsteher der Bildungs-,<br />

Kultur- und Sportdirektion des Kantons Basel-Landschaft<br />

Fotos Barbara Hediger<br />

18. September 2012<br />

Gymnasiade: Vertreter/-innen aus den Gymnasien<br />

der beiden Halbkantone treffen sich auf der Basler<br />

Schützenmatte, um sich sportlich zu messen.<br />

Wie im letzten Jahr haben erneut sowohl die Damen<br />

als auch die Herren aus <strong>Liestal</strong> gewonnen.<br />

Mit diesen Kategoriensiegen hat das Gym<strong>Liestal</strong><br />

mit klarem Vorsprung den Gesamtsieg errungen.<br />

Vor allem in den abschliessenden 4-mal-100-Meter-Staffeln<br />

und in der Schwedenstaffel<br />

(400 m, 300 m, 200 m, 100 m) setzten sich<br />

unsere Sportler/-innen klar durch.<br />

15. Oktober 2012<br />

50 Jahre <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong>: Alle Beteiligten,<br />

Verantwortliche und Helfer/-innen, treffen sich in<br />

der Aula, um letzte Fragen zu den Jubiläumsfeierlichkeiten<br />

zu klären, Arbeiten zu verteilen und<br />

Feinkonzepte vorzubereiten. Im Anschluss daran<br />

lädt die Schulleitung zum Apéro ein.<br />

25. Oktober 2012<br />

Konzert: In der Aula gibt das Orchester unter der<br />

Leitung von Dani Haus ein Herbstkonzert; das<br />

Motto lautet «Patch_worX». Auf dem Programm<br />

stehen Werke von Haydn, Pergolesi und Brahms.<br />

Am 8. März 2013 eröffnete das <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong> sein Jubiläumsjahr<br />

mit einer kleinen, exquisiten Feier in der Aula. Für eine<br />

wunderbare musikalische Umrahmung sorgten Patrizia Zanella (Gesang),<br />

Ladislav Fortuna (Akkordeon), Bálint Csontos (Violine), alle<br />

drei Schüler/-innen unserer Schule. Bildungsdirektor Urs Wüthrich<br />

überbrachte die Glückwünsche der Baselbieter Regierung zum<br />

50-jährigen Bestehen des <strong>Gymnasium</strong>s <strong>Liestal</strong>. Rektor Thomas<br />

Rätz erinnerte in seiner Rede an das Damals und stellte ihm das<br />

Heute gegenüber: 1963, im Jahr seiner Gründung, besuchten 82<br />

Schüler/-innen das <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong>; sie wurden von 18 Lehrpersonen<br />

unterrichtet. Heute sind es rund 1150 Schüler/-innen und<br />

es unterrichten 180 Lehrpersonen. Im Publikum sassen viele ehemalige<br />

Schüler/-innen, darunter 24 aus der Pioniergeneration von<br />

1963, und manche, die inzwischen zur Prominenz gehören, wie<br />

Lukas Ott, Stadtpräsident von <strong>Liestal</strong>, oder Regierungsrat Adrian<br />

Ballmer. Viele Lehrpersonen, die aktuell oder in früheren Jahren an<br />

unserer Schule unterrichtet haben – auch hier drei aus der allerersten<br />

Generation (Silvia Regazzoni, René Schaltenbrand und René<br />

Salathé) – genossen es offensichtlich, liebe Kollegen und Kolleginnen<br />

wieder einmal zu sehen. Die Feier bildete auch den Auftakt<br />

zu zwei Ausstellungen: «Baugeschichten» von Hans Ruedi Schneider,<br />

Chlaus Würmli und Daniel Gfeller beleuchtete mit viel Sinn für<br />

die Ästhetik von Architektur den Bau des <strong>Gymnasium</strong>s, der 1970<br />

bezogen werden konnte. Julian Salinas und Werner Kobe realisierten<br />

mit einer Fotoserie von 50 Schüler/-innenporträts eine wunderbare<br />

Momentaufnahme unserer Schülerschaft im Jubiläumsjahr.<br />

Beim anschliessenden Apéro riche, den die Betreiber unserer Mensa,<br />

die ZFV-Unternehmungen, gestiftet hatten, wurde munter über<br />

die Generationen hinweg geplaudert. Ein warmherziger Auftakt zu<br />

einem denkwürdigen Jubeljahr!<br />

Das <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong> hat sein 50-Jahre-Jubiläum als Chance für eine<br />

überzeugende Leistungs- und Hoffnungsschau genutzt. Mit vielfältigen<br />

Veranstaltungen gegen innen genauso wie mit öffentlichkeitswirksamen<br />

Anlässen gegen aussen. Neben den traditionellen und immer<br />

wieder neu begeisternden Theater- und Musikaufführungen verdienen<br />

der im Rahmen der Porträtausstellung ermöglichte Blick in die Gesichter<br />

der Schülerinnen und Schüler, der Einblick in die Baugeschichte,<br />

die gemeinsam mit anderen Gymnasien präsentierten Maturarbeiten<br />

und natürlich die Jubiläumsfeiern selber besondere Erwähnung.<br />

Voraussetzung, Fundament und Orientierungsrahmen für eine erfolgreiche<br />

Zukunft des <strong>Gymnasium</strong>s <strong>Liestal</strong> – dies gilt auch für alle anderen<br />

basellandschaftlichen Gymnasien – bilden neben engagierten und gut<br />

qualifizierten Lehrerinnen und Lehrern, einer zeitgemässen und zukunftstauglichen<br />

Infrastruktur die erforderliche Lehr- und Lernzeit im<br />

Rahmen der vierjährigen Gymnasialdauer sowie das «AAA» im Sinn<br />

von Autonomie, Anerkennung und Artenvielfalt. Diese drei Erfolgspositionen<br />

müssen sich die Gymnasien immer wieder neu erarbeiten: Ich<br />

bin überzeugt, dass der Schwung aus dem Jubiläumsjahr für Energie<br />

und Innovationskraft sorgt.<br />

Gerne bekräftige ich meine Aufforderung und Einladung, während der<br />

nächsten 50 Jahre immer wieder zu feiern. Dies beinhaltet natürlich<br />

den Anspruch, dass für überzeugende Gründe und Anlässe für Feierlichkeiten<br />

gesorgt wird, Feiern, mit denen einerseits gegen innen eine<br />

von Wertschätzung geprägte Anerkennungskultur gelebt wird und<br />

gleichzeitig gegen aussen Leistungsfähigkeit, Leistungswillen und Innovationskraft<br />

demonstriert werden.<br />

Gerne nutze ich die Gelegenheit, für das bisherige und zukünftige Engagement<br />

von Schülerinnen und Schülern, Lehrerinnen und Lehrern,<br />

Schulleitung und Schulrat – insbesondere auch für die Sonderleistungen<br />

im Jubiläumsjahr – ganz herzlich zu danken.


Klassenzahlen<br />

50 Jahre <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong> in Zahlen<br />

%<br />

StatistischesTypen<br />

Profile<br />

7<br />

Bei einem Rückblick auf fünfzig Jahre<br />

<strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong> bietet es sich<br />

natürlich an, die Schulentwicklung<br />

mit Zahlen aus diversen Statistiken<br />

zu beschreiben.<br />

Seit den Gründungszeiten hat sich<br />

die Schule zahlenmässig so stark<br />

verändert, dass kaum noch von der<br />

«gleichen» Schule gesprochen werden<br />

kann. So ist zum Beispiel die<br />

Klassenzahl seit 1967, dem ersten<br />

Jahr mit vier Jahrgängen, bis 2013<br />

um den Faktor vier gewachsen: von<br />

15 auf 61, wie der ersten Grafik entnommen<br />

werden kann. Die Schülerzahl<br />

ist prozentual gar noch stärker<br />

gestiegen: von 244 auf 1150. Diese<br />

Veränderung hinterliess markante<br />

Spuren, etwa die chronische Raumknappheit<br />

oder die zunehmende Anonymisierung.<br />

Die zweite Grafik gibt einen Überblick<br />

über die Wahl der Typen resp.<br />

Profile in der Maturabteilung. Am<br />

<strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong> war es bereits<br />

vor 50 Jahren möglich, einen musischen<br />

Typus zu wählen. Offenbar<br />

war dieser in den ersten Jahren<br />

sehr beliebt, obschon der Abschluss<br />

noch nicht als eidgenössisch anerkannte<br />

Matur galt. Grössere Verschiebungen<br />

ergaben sich mit der<br />

Einführung der neuen Typen. 1972<br />

starteten die ersten Schülerinnen<br />

und Schüler des Wirtschaftstypus,<br />

wobei dieser – vielleicht überraschenderweise<br />

– vor allem für die<br />

alten Sprachen und weniger für die<br />

Mathematik und die Naturwissenschaften<br />

eine Konkurrenz darstellte.<br />

Ab 1979 lockte die Einführung des<br />

neusprachlichen Typus viele Schülerinnen<br />

und Schüler der alten Sprachen<br />

sowie des musischen Typus<br />

gleichermassen an.<br />

Heute verteilt sich die Schülerschaft<br />

der Maturabteilung etwa zur Hälfte<br />

auf die Naturwissenschaften und<br />

Wirtschaft und Recht einerseits und<br />

die Sprachen und die beiden Kunstprofile<br />

andererseits. Die alten Sprachen<br />

haben deutlich an Zuspruch<br />

verloren, auch wenn er im kantonalen<br />

Vergleich dank der bilingualen<br />

Matur noch immer beachtlich<br />

ist. Die neuen Sprachen halten seit<br />

vielen Jahren ihren Anteil. Spanisch<br />

stellt für Italienisch allerdings eine<br />

grosse Konkurrenz dar. Russisch<br />

konnte sich nie etablieren. Lediglich<br />

in einem Jahr legten zwei Schülerinnen<br />

eine Russischmatur ab. Die<br />

beiden werden wohl für immer das<br />

exklusivste Maturgrüppchen bilden.<br />

Ganz ähnlich wie bei den modernen<br />

Sprachen ist das Bild bei den Naturwissenschaften:<br />

Ziemlich konstant<br />

über die Jahre, aber Biologie/Chemie<br />

hat heute einen klar grösseren<br />

Anteil als Mathematik/Physik. Die<br />

künstlerischen Profile mit den Varianten<br />

Musik und Bildnerisches Gestalten<br />

halten ihren Anteil, ja können<br />

ihn gar etwas ausbauen. Stabil sind<br />

die Zahlen bei Wirtschaft und Recht,<br />

stabiler jedenfalls als jeder Aktienkurs.<br />

Im Jahresbericht zum Schuljahr<br />

2009/2010, der sich der Genderthematik<br />

gewidmet hatte, zeigte<br />

ich bereits die Entwicklung der Zahl<br />

der Schülerinnen in der Maturabteilung<br />

und in der DMS/FMS auf. Hier<br />

nochmals die markantesten Werte:<br />

Der Frauenanteil in der Maturabteilung<br />

stieg von etwa einem Drittel<br />

in den 60er-Jahren auf rund zwei<br />

Drittel heute an. In der DMS war der<br />

Frauenanteil konstant hoch bei rund<br />

85%. Beim Wechsel zur FMS gewannen<br />

die Männer etwa 5% dazu,<br />

was bei ihrem relativ geringen Anteil<br />

einen beachtlichen Anstieg darstellt.<br />

Die vielen Zahlen animieren einen<br />

Mathematiker natürlich auch zu<br />

Spielereien, wobei ich mir hier nur<br />

eine erlaube: In den 50 Jahren wurden<br />

– so lässt sich aus den Schülerzahlen<br />

abschätzen – etwa 65000 Semesterzeugnisse<br />

mit rund 770000<br />

Noten erstellt. Diese werden wohl<br />

auf etwa 2,5 Millionen Prüfungsnoten<br />

beruhen. Nehmen wir an, dass<br />

ein Schüler oder eine Schülerin im<br />

Schnitt eine Stunde für die Vorbereitung<br />

eines Tests verwendet hat, so<br />

haben alle zusammen etwa 300 Jahre<br />

auf Prüfungen gelernt. Es bleibt<br />

zu hoffen, dass etliches davon hängen<br />

geblieben ist.<br />

Manuel Erdin, Konrektor<br />

und Lehrer für Mathematik<br />

Klassenzahl am <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong><br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Klassenzahl am <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong><br />

1963<br />

1968<br />

1973<br />

1978<br />

1983<br />

1988<br />

1993<br />

1998<br />

2003<br />

2008<br />

2013<br />

Überblick über Typen- resp. Profilwahl am <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong><br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

Typen- und Profilwahl am <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong><br />

Alte Sprachen Moderne Sprachen Musik/Bildn. Gestalten Mathematik/Naturw. Wirtschaft und Recht<br />

1963<br />

1968<br />

1973<br />

1978<br />

1983<br />

1988<br />

1993<br />

1998<br />

2003<br />

2008<br />

2013


8<br />

Ein besonderes<br />

Highlight ist die<br />

Uraufführung der<br />

Eigenkomposition<br />

«Lifetime – Lebenszeit»,<br />

eine Maturarbeit<br />

von Fabian<br />

von Dungen aus der<br />

Klasse 4BM.<br />

> Mehr Musikalisches<br />

auf den<br />

Seiten 40 und 41<br />

2. und 3. November 2012<br />

Elternbesuchstag: Die Eltern erhalten an zwei<br />

Tagen Gelegenheit, den Unterrichtsalltag ihrer<br />

Kinder kennenzulernen.<br />

4. bis 6. November 2012<br />

Theater zum Zweiten: Das Musiktheaterprojekt<br />

«Novecento» von Alessandro Baricco wird als<br />

Stationentheater an verschiedenen Schauplätzen<br />

im Schulhaus aufgeführt. > Mehr auf Seite 43<br />

Kultur in allen Räumen – die rauschende Kulturnacht vom 9. März 2013<br />

Von Annemarie Schaub-Gadient, Konrektorin<br />

Ein fünfzigster Geburtstag und ein Blick zurück zum Start: Der Arbeitstitel<br />

für das Kulturfest vom 9. März lautete zuerst Trailerabend,<br />

aber schnell wurde klar, dass das die Sache nicht wirklich treffen würde,<br />

denn es entstanden ausgewachsene Projekte, einige Preziosen,<br />

Unikate, die sogar exklusiv für den 9. März kreiert worden waren,<br />

andere Beiträge gaben Einblicke in die nachfolgenden Grossprojekte,<br />

also eine Art «work in progress». Der Abend hatte eine ganz spezielle<br />

Funktion, nämlich ein erstes wichtiges Zeichen zu setzen nach<br />

dem Motto: «Wir feiern, und das ist nur der Anfang.» Ein wahres<br />

Feuerwerk an Produktionen war am Gymhügel zu sehen und zu hören.<br />

Rund 900 Besucher wurden gezählt, Eltern, Jugendliche, Ehemalige,<br />

Aktive, Kultur- und Schulinteressierte aus der Region. Das<br />

Erfolgsgeheimnis war sicher auch die wunderbare Zusammenarbeit<br />

von ehemaligen (Schülerinnen und Schülern und auch Lehrpersonen)<br />

mit den jetzigen Akteuren, es war ein freudiges Wiedersehen, ein<br />

identitätsstiftender Anlass, der uns allen unvergesslich bleiben wird.<br />

13. bis 17. November 2012<br />

Maturitätsprüfungen: 218 Schüler/-innen legen in<br />

diesen Tagen die schriftlichen, vom 7. bis<br />

12. Dezember die mündlichen Prüfungen ab.<br />

15. Dezember 2012<br />

Maturball: Die Klasse 3GL organisiert den traditionellen<br />

Maturball unter dem Motto «Una notte<br />

veneziana». Für Stimmung und Musik sorgen<br />

«The Raccoons» und nach Mitternacht ein DJ.<br />

18. Dezember 2012<br />

Maturfeier: Die Feier findet in der Mehrzweckhalle<br />

Stutz in Lausen statt. Die Maturrede mit dem<br />

Titel «Der Traum der Vernunft» hält der <strong>Liestal</strong>er<br />

Stadtpräsident Lukas Ott, selber ehemaliger<br />

Maturand unserer Schule. > Foto Seite 10<br />

Ganz bewusst im direkten Anschluss an den Eröffnungsanlass sollte<br />

das grosse Kulturfest in zahlreichen Räumen des <strong>Gymnasium</strong>s <strong>Liestal</strong><br />

steigen. Ein raffinierter Programmaufbau erlaubte den Besucherinnen<br />

und Besuchern von der breiten Auswahl zu profitieren und<br />

über den Abend verteilt mehrere Angebote zu geniessen. Auch für<br />

Erfrischungen und das leibliche Wohl war gesorgt, sodass die muntere<br />

Gästeschar zum Teil bis in den frühen Morgen die letzten musikalischen<br />

Leckerbissen konsumieren wollte. Die Programmvielfalt,<br />

der Mix von verschiedenen Stilen, der Wechsel von laut und leise,<br />

gross und klein, unterhaltsam oder sogar kompetitiv, Akustisches<br />

und Visuelles, alles hatte Platz an diesem Abend und doch entstand<br />

der Eindruck eines sinnvollen Ganzen. Alle Sparten waren vertreten,<br />

Musik, Tanz, Theater, Literatur und Kunst.<br />

Wir sind stolz auf den Erfolg des Auftakts, er hat das Ganze in<br />

Schwung gebracht und Lust und Neugier auf mehr geweckt.<br />

Auch sind wir stolz auf die vielen Talente, die in unseren Schülerinnen<br />

und Schülern schlummern und die auf wundervolle Weise<br />

von unseren kundigen Lehrpersonen gefördert werden. Ebenso sehr<br />

sind wir dankbar für die Beiträge der Lehrpersonen selbst, die uns<br />

mit ihrer Kreativität überrascht, beglückt und bereichert haben.<br />

Fotos Barbara Hediger


Festakt in der Stadtkirche <strong>Liestal</strong> zum 50-jährigen Bestehen der Baselbieter Gymnasien –<br />

«Que la fête continue!»<br />

Von Annemarie Schaub-Gadient, Konrektorin<br />

9<br />

Der 16. August 2013 präsentierte<br />

sich von der schönsten Seite, ein<br />

Sommertag, perfekt zum Feiern.<br />

Schon wieder? Diesmal ging es<br />

um einen kantonalen Anlass, organisiert<br />

von der Schulleitungskonferenz<br />

der Gymnasien Baselland. Die<br />

SLK wollte am 16. August in der<br />

Stadtkirche <strong>Liestal</strong> mit geladenen<br />

Gästen aus Bildung, Kultur und<br />

Politik das 50-jährige Bestehen der<br />

basel-landschaftlichen Gymnasien<br />

feierlich begehen. 1963 öffnete das<br />

erste <strong>Gymnasium</strong> in <strong>Liestal</strong> seine<br />

Tore, in kurzen Abständen gefolgt<br />

von den Gymnasien Münchenstein,<br />

Muttenz, Oberwil und schliesslich<br />

Laufen. Von einer wahren Bildungsoffensive<br />

würde man heute<br />

sprechen, meinte der Präsident der<br />

Schulleitungskonferenz der Gymnasien<br />

Baselland, Werner Baumann,<br />

in seiner Begrüssung. Der Baselbieter<br />

Bildungsdirektor, Regierungspräsident<br />

Urs Wüthrich, und der alt<br />

Basler Regierungsrat Jörg Schild,<br />

Absolvent des ersten Maturjahrgangs<br />

in <strong>Liestal</strong>, würdigten auf sehr<br />

persönliche Weise die Aufbauarbeit,<br />

die zur Erfolgsgeschichte der<br />

Baselbieter Gymnasien beigetragen<br />

hat. Jörg Schild betonte, dass er<br />

auf eine sehr glückliche Schulzeit<br />

zurückblicken könne, und erinnerte<br />

sich an den wertschätzenden und<br />

fördernden Umgang der Lehrpersonen<br />

mit der Schülerschaft. Die<br />

beiden Referenten waren sich einig,<br />

dass eine gymnasiale Ausbil-<br />

dung nebst dem Fachwissen auch<br />

eine umfassende Menschenbildung<br />

beinhalten sollte, damit die jungen<br />

Menschen den Anforderungen in<br />

der Berufswelt und im gesellschaftlichen<br />

und politischen Umfeld in<br />

Zukunft gewachsen sein würden.<br />

Der Festakt wurde musikalisch feierlich<br />

umrahmt mit Kostproben aus<br />

Händels «Feuerwerksmusik» und<br />

«Wassermusik», eindrücklich dargeboten<br />

vom Orchester des <strong>Gymnasium</strong>s<br />

<strong>Liestal</strong> unter der Leitung<br />

von Dani Haus.<br />

Den Auftakt zu den Feierlichkeiten<br />

in der Stadtkirche bildete eine Vernissage<br />

in der Kantonsbibliothek, in<br />

der ausgezeichnete Maturarbeiten<br />

aus allen fünf Baselbieter Gymnasien<br />

des Jahrgangs 2012/2013 ausgestellt<br />

und präsentiert wurden. Die<br />

Ausstellung, die bis Ende August<br />

dauerte, stiess auf grosses Interesse<br />

bei den Besuchern, gab sie doch<br />

Einblicke in die neuen Lernformen,<br />

Arbeitsweisen und besonderen<br />

Leistungen der heutigen Gymnasiasten/-innen.<br />

Die gelungenen Feierlichkeiten<br />

konnten bei herrlichen Temperaturen<br />

im Freien, beim Apéro riche<br />

rund um die Stadtkirche, ausklingen.<br />

Eine grosse Gästeschar, inklusive<br />

des ersten Schülerjahrgangs<br />

des <strong>Gymnasium</strong>s <strong>Liestal</strong>, nahm<br />

daran teil und verweilte bei munteren<br />

Gesprächen bis in die frühen<br />

Abendstunden.<br />

Fotos Barbara Hediger


10<br />

1963 –<br />

50 Jahre <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong><br />

Eine Chronik von Mario Sabatino und Hans Ruedi Schneider<br />

20. Dezember 2012<br />

Doppelkonzert: Ein Mittagskonzert des Schulorchesters<br />

im Lichthof unterbricht den Schulalltag;<br />

am Abend spielt in der Aula das GLJO (<strong>Gymnasium</strong><br />

<strong>Liestal</strong> Jazz Orchestra) unter der Leitung von<br />

Michael Bürgin und Regula Gysin.<br />

21. Dezember 2012<br />

Weihnachtsapéro: Die Schulleitung lädt in einer<br />

verlängerten 10-Uhr-Pause alle Lehrpersonen,<br />

den Schulrat und alle Angestellten der Schule<br />

zum Weihnachtsapéro ein: innehalten und geniessen<br />

nach getaner Arbeit am Jahresende.<br />

10. Januar 2013<br />

Universität: Die Uni Basel öffnet ihre Türen und<br />

lädt unsere 3. Klassen zu einem Besuchstag ein.<br />

Sie bekommen Einblick und Informationen aus<br />

erster Hand zu den angebotenen Studienrichtungen.<br />

11. Januar 2013<br />

Neue Turnhallen: Endlich ist es so weit – die lang<br />

ersehnten neuen Turnhallen des <strong>Gymnasium</strong>s<br />

1833 Kurz nach der Loslösung der Landschaft<br />

von der Stadt Basel wird im jungen Kanton<br />

die Schaffung einer Kantonsschule («Centralanstalt»)<br />

gefordert; der Landrat schafft<br />

aber vorerst vier Bezirksschulen für Knaben,<br />

später kommen Sekundarschulen für Mädchen<br />

dazu.<br />

1835 Die Errichtung einer «höheren Schulanstalt»<br />

ist im Bezirksschulgesetz vorgesehen.<br />

«Unser Erziehungsgebäude wird nie zu harmonischer<br />

Vollendung gelangen, wenn wir<br />

nicht eine Anstalt, welche als der Höheund<br />

Brennpunkt aller schon bestehenden<br />

Anstalten anzusehen wäre, nämlich eine<br />

Kantonsschule, besitzen. Ein Staat, sei er<br />

noch so klein, muss alle seine Anstalten zur<br />

möglichst grossen Vollkommenheit bringen,<br />

sonst erreicht er seinen Zweck nicht ganz<br />

und ist von den ihn umgebenden Staaten abhängig.<br />

[…] Welch ein Vorteil für die jungen<br />

Leute, die ja meist öffentlich wirksam sein<br />

werden und sollen, wenn sie die Zeit des<br />

Lebens, wo der Geist der Beobachtung am<br />

lebhaftesten ist, auf dem Schauplatz ihrer<br />

zukünftigen Wirksamkeit zubringen können.<br />

Auch würde eine solche Anstalt mehr junge<br />

Leute zum Studieren veranlassen, als es<br />

bis jetzt geschehen ist.» («Basellandschaftliches<br />

Wochenblatt» vom 23.8.1845)<br />

1946 Das Schulgesetz gibt dem Landrat<br />

das Recht, «im Bedarfsfall die Errichtung<br />

höherer Mittelschulen zu beschliessen».<br />

Gleichzeitig werden Bezirks- und Sekundarschule<br />

zusammengeführt und heissen nun<br />

Realschule.<br />

1958 Das Schulabkommen mit Basel-Stadt<br />

hält fest, dass «vom Schuljahr 1959/60 an<br />

keine Schüler aus dem Kanton Basel-Landschaft<br />

[mehr] in die unteren Klassen der basel-städtischen<br />

Gymnasien aufgenommen»<br />

würden. Der Landkanton eröffnet daraufhin<br />

nach dem Vorbild von <strong>Liestal</strong> (1952) weitere<br />

progymnasiale Abteilungen.<br />

Die Diskussion über das von der Regierung<br />

ausgearbeitete Maturitätsschulgesetz wird<br />

von der Auseinandersetzung um die zweite<br />

Wiedervereinigungsinitiative beeinflusst.<br />

19. November 1961 In einer Volksabstimmung<br />

wird das Maturitätsschulgesetz überaus<br />

deutlich angenommen. Daraufhin ernennen<br />

Landrat und Regierungsrat die 12<br />

Mitglieder der Aufsichtskommission.<br />

1. Oktober 1962 Amtsantritt von Dr. Werner<br />

Jenni als Rektor und von Dr. Robert<br />

Schläpfer als Konrektor. Vorbereitung der<br />

ersten Lehrerwahlen und Organisation<br />

des Schulbetriebs. Insgesamt nehmen<br />

im folgenden Frühjahr 1 Hauptlehrerin<br />

und 5 Hauptlehrer, 23 Lehrbeauftrage und<br />

«Hilfslehrer/-innen» (inkl. Instrumentallehrpersonen)<br />

und die Schulsekretärin Martha<br />

Buser ihre Tätigkeit auf.<br />

16. April 1963 Feierliche Eröffnung in der Aula<br />

der Realschule Burg mit Ansprachen von<br />

Regierungsratspräsident Dr. Ernst Börlin<br />

(vgl. Zitat), Erziehungsdirektor Dr. Leo Lejeune<br />

und Rektor Dr. Werner Jenni.<br />

Begrüssungsansprache des Regierungsratspräsidenten<br />

Dr. Ernst Börlin: «Ein alter<br />

Traum geht in Erfüllung, Baselland erhält<br />

seine Kantonsschule, sein erstes <strong>Gymnasium</strong><br />

in <strong>Liestal</strong> […] Und nun können wir kaum<br />

mehr warten,<br />

einem Kind gleich, das immer noch fürchtet,<br />

es sei doch alles nur ein Traum. Wir fangen<br />

in provisorischen Bauten an, bis die Schulgebäude<br />

stehen, und, weil auch die Provisorien<br />

noch nicht fertig sind, sogar in einem<br />

Notbehelf, dem früheren Krankenhaus. Dass<br />

unser Baselbiet so spät auch diese Krone<br />

seines Schulwesens setzt, hat mancherlei<br />

Gründe […].»<br />

17. April 1963 Erster Schultag mit 4 Klassen,<br />

insgesamt 36 Schülerinnen und 46 Schülern,<br />

im alten Krankenhaus (Birmann-Spital)<br />

an der Rheinstrasse. Angeboten werden<br />

die eidgenössischen Maturitätstypen A<br />

(Griechisch), B (Latein) und C (Mathematik<br />

und Naturwissenschaften), zudem der neu<br />

Die Klasse 1f,<br />

1963


2013<br />

11<br />

BZ, 17. April 1963<br />

Maturumzug<br />

konzipierte kantonale Typus D (Musik und<br />

Zeichnen/Kunstbetrachtung), der vor allem<br />

auf die Ausbildung zum/zur Primarlehrer/-in<br />

vorbereitet.<br />

3. Juli 1963 Umzug in die Pavillons an der Kasernen-<br />

und Rosenstrasse, deren Bau sich<br />

durch den ausserordentlich kalten Winter<br />

1962/1963 verzögert hatte.<br />

Und so sahen damals Anstellungsbedingungen<br />

aus: Der Rektor meldet einen<br />

künftigen Lehrer als Anwärter auf ein Einfamilienhaus<br />

(am Laubiberg). Bis dieses bezugsbereit<br />

ist, gibt es eine andere mögliche<br />

Lösung: «Der Staat hat in Füllinsdorf zwei<br />

Häuser, die ab Januar 1964 bezugsbereit<br />

sein werden, gekauft, um sie Gymnasiallehrern<br />

zur Verfügung zu stellen. Es handelt<br />

sich um 4½-Zimmer-Häuser in einer Reihe,<br />

Miete Fr. 400.– bis 430.–. Sie könnten ein<br />

solches Haus beziehen und hier die Fertigstellung<br />

der Häuser im Laubiboden in aller<br />

Ruhe abwarten.»<br />

Ein anderer Lehrer wurde in Zürich vom Erziehungsdirektor,<br />

vom Rektor und von Vertretern/-innen<br />

der Aufsichtskommission besucht.<br />

Neue Lehrer wurden mit Bild in der<br />

«Basellandschaftlichen Zeitung» vorgestellt.<br />

23. Oktober 1963 Mit dem ersten<br />

Sporttag auf dem Gitterli<br />

beginnt eine Tradition,<br />

die das Schulleben des<br />

<strong>Gymnasium</strong>s prägen wird<br />

(regelmässige Sportanlässe<br />

wie Turniere, Meisterschaften,<br />

Skitage …).<br />

Rektor Jenni als<br />

Sprungrichter<br />

13. April 1964 Eröffnung des <strong>Gymnasium</strong>s<br />

Münchenstein, bis 1966 unter der Leitung<br />

des <strong>Liestal</strong>er Rektors Werner Jenni.<br />

1. April 1965 Dr. Armin Masé löst Dr. Robert<br />

Schläpfer als Konrektor ab.<br />

19. Februar 1966 Erstes Gymfest in den Pavillons<br />

an der Kasernenstrasse. > Seite 32<br />

24. September 1966 Erste Maturfeier in der<br />

Aula der Realschule Burg. Alle 52 Kandidaten/-innen<br />

(von ursprünglich 82) haben<br />

bestanden. Anschliessend finden Maturreisen<br />

statt<br />

(Provence/<br />

Riviera, Rom).<br />

> Seite 3<br />

17. Oktober 1966<br />

Eröffnung der<br />

Seminarabteilung<br />

für<br />

die Primarlehrer/-innenausbildung<br />

mit<br />

Lehrpersonen<br />

des <strong>Gymnasium</strong>s.<br />

Seminardirektor ist der frühere<br />

Konrektor Dr. Robert Schläpfer.<br />

Ab Januar 1967 Volkshochschulkurse<br />

durch Lehrpersonen des<br />

<strong>Gymnasium</strong>s <strong>Liestal</strong>; Beginn<br />

einer Tradition, die mit Unterbrüchen<br />

bis in unsere Gegenwart<br />

reicht.<br />

24. Juni 1967 Das erste Chorkonzert<br />

der 3. Klassen Typus<br />

D unter der<br />

Leitung von<br />

Dr. R. Häusler<br />

in der Stadtkirche<br />

<strong>Liestal</strong> begründet<br />

eine weitere Tradition, die<br />

unter Frieder Liebendörfer,<br />

Anne Sprunger, Lucia Germann,<br />

Michael Zumbrunn<br />

bis heute fortlebt.<br />

13. Dezember 1967 Eröffnung<br />

der provisorischen<br />

Sporthalle Gitterli.<br />

Herbst 1968 Das <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong> erhält<br />

die eidgenössische Anerkennung der Maturitätstypen<br />

A, B und C.<br />

30. Juni 1970 Einweihung der neuen Schulanlage<br />

Bodenacker, Friedensstrasse 20, > Fotos<br />

S. 12. Erste Theaterproduktion unter der<br />

Regie von Dr. Alex Reichel: «Antigone» von<br />

Jean Anouilh; grosses Sommernachtsfest.<br />

Zitat Rektor Werner Jenni: «Der Wechsel<br />

aus den heimeligen Holzpavillons in den<br />

monumentalen Betonbau verlangte<br />

auch gefühlsmässig eine grosse Umstellung.<br />

Wenn auch da und dort Kritik laut geworden<br />

ist, so etwa über die grosszügigen<br />

Hallen und die eher zu kleinen Schulzimmer<br />

und über die gewaltigen Betonmassen, so<br />

ist die Anlage als Ganzes doch schön und<br />

imposant und wirkt durch ihre starke Aufgliederung<br />

enorm anregend. Es gereicht dem<br />

Baselbieter Volk zur Ehre, dass sein Landrat<br />

die grossen Mittel für das erste <strong>Gymnasium</strong><br />

im Kanton bewilligen konnte.»<br />

Frühjahr 1972 Mit Beginn des Schuljahres<br />

wird der Typus E (Wirtschaft) eingeführt,<br />

der bisherige Typus D wird in M (musisch)<br />

umbenannt und in einen Matur- und einen-<br />

Diplomzug aufgeteilt (später DMS 3½ genannt).<br />

Schuljahr 1973 Frieder Liebendörfer gründet<br />

ein Orchester, das er bis 1994 leitet. Nach


12<br />

<strong>Liestal</strong> werden feierlich eingeweiht. Der Bau<br />

konnte rechtzeitig vor dem Beginn des zweiten<br />

Semesters fertiggestellt werden. Als eine der<br />

ersten Sporthallen in der Schweiz erfüllt der<br />

Neubau den Standard Minergie-P.<br />

1963 – 2013<br />

50 Jahre <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong><br />

Der Bauplatz für<br />

das <strong>Gymnasium</strong>,<br />

der Neubau<br />

14. bis 18. Januar 2013<br />

Musiklager: Jedes Jahr freut sich eine Schar<br />

Musikbegeisterter auf das Schwarzsee-Musiklager.<br />

Chor, Orchester und das GLJO proben für<br />

anstehende Musikprojekte.<br />

20. Januar 2013<br />

Fünftagewoche: Mit dem Beginn des zweiten Semesters<br />

und rechtzeitig zum 50-Jahre-Jubiläum<br />

wird die Fünftagewoche resp. der unterrichtsfreie<br />

Samstag eingeführt. Möglich macht das die<br />

Fertigstellung der beiden neuen Turnhallen, mit<br />

denen die Raumnot entschärft wird.<br />

Foto Reto Derungs<br />

einem Unterbruch baut Anne Sprunger<br />

zusammen mit Martin Roos wieder ein Orchester<br />

auf. 2011 übernimmt Dani Haus den<br />

Taktstock.<br />

Sommer 1974<br />

Einführung des Mittelschulfilmklubs «Kino<br />

5» durch den Deutschlehrer Dr. Reinhart<br />

Maag. 5 Schulen machen mit: das Lehrerseminar,<br />

die Kaufmännische Berufsschule, die<br />

Gewerbeschule, die Schule für Spitalberufe<br />

und das <strong>Gymnasium</strong>.<br />

Herbst 1974 Derselbe Deutschlehrer führt in<br />

der Aula die erste Kunstaustellung durch.<br />

und E.Y. Meyer.<br />

Ab Frühjahr 1975 Ein vom Kollegium<br />

gewählter Vorstand<br />

leitet die Konventssitzungen.<br />

Schuljahr 1976/1977 Eine<br />

Schülerorganisation wird gegründet,<br />

die im Gegensatz<br />

zu früheren Versuchen die<br />

Jahre überdauert hat. Eine<br />

Delegation erhält im Konvent<br />

Mitsprache- und Antragsrecht.<br />

August 1976 Nach der Pensionierung<br />

von Werner<br />

Jenni tritt der bisherige<br />

Konrektor Leo Tschurr<br />

seine Nachfolge an. Herr<br />

Dr. Josef Odermatt wird<br />

neuer Konrektor.<br />

23.–26. November 1977 Literaturwoche<br />

mit Lesungen<br />

der beiden Schweizer<br />

Schriftsteller Kurt Marti<br />

Frühjahr 1979 Sofa-Aktion! Die Schüler/-innen<br />

möblieren über Nacht das <strong>Gymnasium</strong><br />

mit alten, gebrauchten Polstergruppen, weil<br />

ihnen die angebotenen Sitzgelegenheiten<br />

nicht genügten. Die Schulleitung missbilligt<br />

diese Aktion und in der Lehrerschaft wird<br />

eine heftige Kontroverse ausgelöst.<br />

1. April 1980 René Moser tritt die neu geschaffene,<br />

zweite Konrektorenstelle an.<br />

Schuljahr 1980/1981 Umgestaltung der Diplommittelschule,<br />

die nun DMS 3½ heisst:<br />

zusätzliche Fächergruppe mit Hauswirtschaft,<br />

Handarbeit, Werken, Erziehungsfragen,<br />

Recht und Wirtschaft zur Vorbereitung<br />

auf Pflege- und soziale Berufe.<br />

17. November 1980 In Zusammenarbeit mit<br />

Drop-in Basel findet ein Fortbildungstag statt<br />

zum Thema «Lehrer – Schüler – Drogen».<br />

1. April 1982 Nach dem Rücktritt von Leo<br />

Tschurr wählt der Regierungsrat den bisherigen<br />

ersten Konrektor Dr. Josef Odermatt<br />

zum neuen Rektor. Sein Nachfolger als Konrektor<br />

wird Robert Vock.<br />

25. März 1983 Schlichte Feier in der Turnhalle<br />

zum 20-jährigen Bestehen des <strong>Gymnasium</strong>s.<br />

Chor und Orchester unter der<br />

Leitung von Frieder Liebendörfer;<br />

Volkstänze mit den «Hammerschmiedgesellen»,<br />

Klassen 1Ba/1Bb und 1Ca/1Cb (S. 13 oben)


Orchesterkonzert im neuen Lichthof<br />

13<br />

19. Juni 1985 Lehrer/-innenfortbildungstag<br />

zum «Waldsterben im Kanton Baselland».<br />

Seit dem Schuljahr 1986 Urs Blindenbacher leitet<br />

mit grossem Erfolg die Theaterkurse des<br />

<strong>Gymnasium</strong>s <strong>Liestal</strong>.<br />

Schuljahr 1986/1987 Nach jahrelangen Vorarbeiten<br />

und gründlicher Vorbereitung der Lehrerinnen<br />

und Lehrer wird in allen Klassen ein<br />

Grundkurs Informatik eingeführt.<br />

Rektor J. Odermatt zum Informatikkonzept:<br />

«Mit diesem Konzept wird deutlich, dass wir<br />

dem stürmischen Trend der Mikroelektronik<br />

nicht unüberlegt und überstürzt auf Kosten<br />

wesentlicher Bildungsinhalte und Bildungswerte<br />

nachgeben wollen. Wir können uns<br />

jedoch auch nicht vor etwas verschliessen,<br />

was zunehmend unsere Gesellschaft bestimmt.»<br />

(JB 1985/1986, S. 25)<br />

19. November 1986 Lehrer/-innenfortbildungstag<br />

zum «Fächerübergreifenden Unterricht».<br />

27. Januar 1988 Einweihung der neuen Schulbibliothek<br />

mit Arbeitsraum für eine ganze<br />

Klasse.<br />

Schuljahr 1988/1989 Langschuljahr mit Umstellung<br />

auf den Spätsommerschulbeginn.<br />

Es werden drei Schulversuche initiiert:<br />

• Einführung der «Semesterarbeiten» mit<br />

dem Ziel der Förderung des selbstständigen<br />

Arbeitens<br />

• Kurswoche (28.11.–3.12.1988): Bildung<br />

von Interessengruppen im Kurssystem<br />

• Blockwoche (12.–17.6.1989): 2 Blöcke à<br />

17 Lektionen, vertiefter Fachunterricht<br />

7.–8. Mai 1990 Klausurtagung im Studienzentrum<br />

Boldern (ZH) zur anstehenden Gymnasialreform.<br />

Zukunftsweisende Neuerungen<br />

wie zum Beispiel Wahlkurse, Einführung in<br />

Arbeitstechnik und Förderung der Interdisziplinarität<br />

werden diskutiert und später umgesetzt.<br />

21.–27. März 1991 Blockwoche mit dem Fokus<br />

auf Erweiterten Lernformen ELF (Teamteaching,<br />

fächerübergreifender Unterricht,<br />

Exkursionen …). Der normale Stundenplan<br />

wird durch 8 Halbtagseinheiten pro Klasse<br />

ersetzt.<br />

10. August 1992 Umsetzung einer kantonalen<br />

Gymnasialreform: Zu- und Abwahl bestimmter<br />

Fächer, Wahlkursstufe, Vereinheitlichung<br />

der Stundentafeln im Fundamentum (Grundlagenfächer),<br />

5 Wochenstunden für das typenspezifische<br />

Fach, Förderung der Selbstständigkeit<br />

und Eigenverantwortlichkeit.<br />

René Moser wird Rektor des <strong>Gymnasium</strong>s<br />

Laufental-Thierstein, Yvonne Kaspar seine<br />

Nachfolgerin im Konrektorat 2 (erste Frau in<br />

der Schulleitung).<br />

Januar 1993 Neue Führungsstruktur mit<br />

personeller Verstärkung des Sekretariats<br />

und Schaffung einer dritten Konrektorenstelle,<br />

die mit Peter Matl besetzt wird.<br />

9. August 1993 Die Reform der Diplommittelschule<br />

(DMS) tritt in Kraft: Sie bringt<br />

eine Verkürzung auf drei Schuljahre,<br />

Blockunterricht, projektartiges Arbeiten,<br />

Förderung der Sozial- und der Selbstkompetenz;<br />

Maturabteilung und DMS<br />

erhalten neue Prüfungsreglemente.<br />

Schuljahre 1994–1996 Die zunehmende<br />

Raumnot zwingt das <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong>,<br />

den Unterricht teilweise in den Räumen der<br />

Gewerbeschule <strong>Liestal</strong> durchzuführen. Der<br />

Sportunterricht findet zum Teil bis 2012 (!)<br />

an externen Standorten statt.<br />

11. Juni –10. Juli 1994 Mit der letzten Kunstausstellung<br />

in der Aula schliesst Reinhart Maag<br />

eine 20-jährige Veranstaltungsreihe ab.<br />

15. August 1994 Rektor Josef Odermatt wird<br />

pensioniert, der neue Schulleiter heisst Guy<br />

Kempfert.<br />

23. Januar 1995 DMS-Schulleiter Robert Vock<br />

tritt zurück, als neue Konrektorin amtet Annemarie<br />

Schaub-Gadient. Die Schulleitung<br />

der DMS übernimmt Yvonne Kaspar.<br />

19. Mai 1995 Gründung des Ehemaligenvereins<br />

des <strong>Gymnasium</strong>s <strong>Liestal</strong>.<br />

1995 Im schneereichen Winter findet wieder<br />

ein Schneetag auf der Rigi statt.<br />

1995 Der Sommersporttag wird nach dem<br />

neuen Konzept «Ein Fest für die ganze Schule»<br />

durchgeführt.<br />

1. Januar 1996 Das <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong> ist als<br />

erste Schule des Kantons teilautonom und<br />

bekommt ein Globalbudget: Die Schulleitung<br />

erhält mehr Kompetenzen.<br />

«Die Forderungen nach Schulentwicklung,<br />

nach gemeinsamen Zieldiskussionen, auch<br />

die Diskussion über eine teilautonome<br />

Schule mögen uns zunächst verunsichern,<br />

aber erst verbindliche gemeinsame Ziele<br />

und die Klärung unserer Rolle als Lehrende<br />

und Lernende am <strong>Gymnasium</strong> vermitteln<br />

uns die Stärke und den langen Atem, in<br />

einer unsicheren Umwelt sinnvoll mit den<br />

Menschen zu arbeiten, die für uns im Zentrum<br />

stehen: mit unseren Schülerinnen und<br />

Schülern.»<br />

(Daniel Schönmann: «Das <strong>Gymnasium</strong> – eine<br />

gestaltbare Lernwelt», JB 1994/95, S. 12)<br />

5.–7. Februar 1996 An einer Klausurtagung in<br />

Colmar erarbeitet das Kollegium ein Leitbild<br />

für die Schule. > Foto S. 14<br />

16.–17. August 1996 Einweihung des Erweiterungsbaus<br />

mit fünf zusätzlichen<br />

Schulzimmern, neuer Bibliothek, einem<br />

grossen Lichthof und Räumen für die<br />

Schulleitung und das Sekretariat; es findet<br />

ein Gymfest statt. > Foto S. 14<br />

Parallel zum Neubau werden die Arbeiten<br />

zur Sanierung und Modernisierung<br />

des Baus von 1970 vorangetrieben<br />

(Fassaden, Dächer, neue Heizung, Umnutzung<br />

von Räumen).


14<br />

8. März 2013<br />

50 Jahre <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong>: Der Festreigen<br />

beginnt! Zum offiziellen Festakt sind alle Lehrpersonen,<br />

auch ehemalige, Vertreter aus Politik und<br />

Kultur in die Aula eingeladen. > Seite 6<br />

Nach musikalischem Auftakt, Ansprachen und<br />

Grussworten, unter anderem von Regierungspräsident<br />

Urs Wüthrich, werden die Architekturausstellung<br />

«Baugeschichten» (> Seiten 38 und 39)<br />

und die Fotoausstellung «Wir sind Schule»<br />

(> Seiten 34 und 35) eröffnet.<br />

Ein Apéro riche rundet den feierlichen Anlass ab.<br />

50 Jahre <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong><br />

Aufrichtefeier des Erweiterungsbaus 1995<br />

Klausurtagung Februar 1996 in Colmar<br />

28.–30. April und 30. Mai/1. Juni<br />

1997<br />

Im Rahmen der Thementage<br />

«Renaissance» finden u.a.<br />

Ringvorlesungen statt, anschliessend<br />

Renaissancefestival<br />

auf Schloss Wildenstein.<br />

14. Mai 1997 Einweihung der<br />

erneuerten Sternwarte, die<br />

seit 1972 existiert und in Vergessenheit<br />

geraten ist.<br />

> Cartoon von Pidi<br />

Zumstein, JB 1996/1997<br />

1. Juni 1999 Thementag<br />

«Sonne» als Vorbereitung<br />

auf die totale Sonnenfinsternis<br />

am 11. August:<br />

Workshops, Exkursionen,<br />

Ringvorlesungen.<br />

11. August 1999 Zweiter<br />

Thementag zu «Sonnenfinsternis und Sonnenfest».<br />

9. März 2012<br />

50 Jahre <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong>: In einer rauschenden<br />

Kulturnacht bieten Schüler/-innen, Lehrer/-innen<br />

und Ehemalige ein reichhaltiges Programm<br />

an; die rund 900 Besucher/-innen haben die Qual<br />

der Wahl. > Mehr dazu auf Seite 9<br />

Schuljahr 1996/1997 Engagierte Debatte um<br />

die Frage, ob die gymnasiale Ausbildungszeit<br />

3 oder 4 Jahre dauern soll. Der Regierungsrat<br />

fordert eine Verkürzung, die aber<br />

vom Landrat 1998 abgelehnt wird.<br />

Martin von Rütte gründet im selben Schuljahr<br />

eine Big Band (später GLJO <strong>Gymnasium</strong><br />

<strong>Liestal</strong> Jazz Orchestra). 2004 übernimmt Michael<br />

Bürgin die Leitung,<br />

in der heute auch Regula<br />

Gysin und Luzian Graber<br />

mitwirken.<br />

6. April 1998 Tagung zum Entwicklungsschwerpunkt<br />

«Selektions-<br />

und Übertrittsproblematik».<br />

21.–22. Oktober 1998 Im Zentrum der Literaturtage<br />

am <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong> steht die<br />

Schweizer Gegenwartsliteratur. Es lesen<br />

unter anderen Hugo Loetscher, Klaus Merz,<br />

E.Y. Meyer, Ruth Schweikert, Hanna Johansen,<br />

Linard Bardill, Alberto Nessi, Giovanni<br />

Orelli, Anne-Lise Grobéty. Als Abschluss<br />

gibt Stiller Has ein Konzert in der Aula.<br />

November/Dezember 1999 Peer Review durch<br />

vier externe Beobachter.<br />

«Externe Beobachter können blinde<br />

Flecken erhellen, die man selber gerne<br />

übersieht und wertvolle Hinweise für<br />

die Weiterarbeit liefern. Denn das ist die<br />

wesentliche Funktion von Evaluationen.<br />

Sie sollen den Schulentwicklungsprozess<br />

unterstützen, indem sie Anregungen für die<br />

Weiterentwicklung bieten.»<br />

(Guy Kempfert: «<strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong> goes<br />

public», JB 1999/2000, S. 4)<br />

14. März 2013<br />

Mathematikwettbewerb: 16 Matur- und 5<br />

FMS-Klassen unserer Schule beteiligen sich in<br />

verschiedenen Kategorien am Wettbewerb «Ma-<br />

Oktober 1996 Wiedereinführung<br />

der Erwachsenenbildung<br />

am <strong>Gymnasium</strong><br />

<strong>Liestal</strong>, wie sie<br />

schon in der Anfangszeit<br />

des <strong>Gymnasium</strong>s bestanden<br />

hat.<br />

Mai/Juni 2000 Anlässlich des Bachjahrs finden<br />

4 Konzerte und eine Ausstellung statt.<br />

5. Juni 2000 Der Konvent genehmigt das Kulturkonzept<br />

des <strong>Gymnasium</strong>s <strong>Liestal</strong>.<br />

«Kulturelle Aktivitäten wirken nach innen<br />

und aussen. Regelunterricht und kulturelle


Die Lehrerschaft, die Angestellten<br />

und der Schulrat des <strong>Gymnasium</strong>s<br />

<strong>Liestal</strong> im August 1993.<br />

Foto von einem Schüler des<br />

Themenkurses Fotografie<br />

15<br />

Ereignisse inspirieren sich gegenseitig.<br />

Die Schule fördert diese Wechselwirkung.<br />

Talente und Aussergewöhnliches<br />

werden unterstützt.»<br />

(Aus dem Kulturkonzept)<br />

14. August 2000 Das neue Maturitätsanerkennungsreglement<br />

(MAR) wird<br />

umgesetzt. Statt der bisherigen Maturtypen<br />

gibt es 11 Profile mit je einem<br />

besonderen Schwerpunktfach neben<br />

dem für alle gleichen Fundamentum<br />

(Grundlagenfächer): A (Anwendungen<br />

der Mathematik und Physik), B (Biologie<br />

und Chemie), I (Italienisch), L (Latein),<br />

R (Russisch), G (Griechisch), S (Spanisch),<br />

F (Französisch), M (Musik), W<br />

(Wirtschaft und Recht), Z (Bildnerisches<br />

Gestalten).<br />

August 2001 Eröffnung der Mensa, realisiert<br />

durch einen privaten Trägerverein<br />

und – dank der Teilautonomie – auch<br />

teilweise privat finanziert (namhafte<br />

Beiträge leisten die Lehrerschaft, der<br />

Kanton, Firmen, Private ...).<br />

Einführung einer bilingualen Matur<br />

Deutsch-Englisch für die Profile Latein<br />

(L) und Griechisch (G): Mathematik,<br />

Physik, Biologie, Geschichte, Geografie<br />

werden von «native speakers» unterrichtet.<br />

Schuljahr 2002/2003 Mit der Einführung<br />

von Sportklassen am <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong><br />

erhalten Spitzensportler/-innen die<br />

Möglichkeit, ihre Sportlaufbahn fortzusetzen<br />

und eine Matur zu erwerben; sie<br />

haben dazu ein Jahr länger Zeit.<br />

Januar 2003 Pensionierung von Konrektor Peter<br />

Matl nach 38-jähriger Tätigkeit am <strong>Gymnasium</strong><br />

<strong>Liestal</strong>. Sein Nachfolger wird Dr. Thomas Rätz.<br />

22. Oktober 2003 Das <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong> feiert<br />

sein 40-jähriges Bestehen mit einem Apéro und<br />

einem speziellen Jahresbericht.<br />

Ab dem Schuljahr 2003/2004 Ein neuer bilingualer<br />

Zug Französisch-Deutsch wird für die Profile Italienisch<br />

und Spanisch geführt.<br />

17.–20. September 2003 «Life Siences College<br />

Week» in Zusammenarbeit mit «Bio Valley Basel»:<br />

Biologie- und Chemielehrpersonen und 22<br />

externe Referenten/-innen bieten Workshops,<br />

Vorträge und Exkursionen in diverse Betriebe an.<br />

1. April 2004 Auf Einladung der Schülerorganisation<br />

besucht Bundesrat Moritz Leuenberger das<br />

<strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong>. Er stellt sich nach einem Referat<br />

den Fragen der Schülerschaft.<br />

5.–7. April 2004 Die Lehrpersonen beschäftigen<br />

sich im Schwarzwald (Schluchsee) mit<br />

dem Thema «Zusammenarbeit».<br />

Ende Schuljahr 2003/2004 tritt Yvonne Kaspar<br />

als DMS-Schulleiterin zurück. Unter ihrer Federführung<br />

entsteht aus der DMS die neue<br />

FMS (Fachmaturitätsschule).<br />

Beginn des Schuljahres 2004/05 Jürg Marti<br />

übernimmt die Leitung der neuen FMS, die<br />

in vier Berufsfeldern (Pädagogik, Gesundheit,<br />

Soziales, Kunst) stärker auf die künftige<br />

Berufsausbildung an den Fachhochschulen<br />

und höheren Fachschulen ausgerichtet ist.<br />

Das Kollegium widmet sich dem Entwicklungsschwerpunkt<br />

«Zusammenarbeit». Es<br />

entsteht unter anderem ein «Kompetenz- raster»,<br />

das anhand von Kriterien für «guten<br />

Unterricht» helfen soll, den eigenen Unterricht<br />

zu reflektieren und zu optimieren.<br />

19. Mai 2005 Bundespräsident Samuel Schmid<br />

isst in der Mensa des <strong>Gymnasium</strong>s <strong>Liestal</strong><br />

und nimmt an einer Schulstunde teil.<br />

15. August 2005 Weil die Schüler/-innen- und<br />

Klassenzahlen enorm gestiegen sind, erhält<br />

das <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong> mit Dr. Bernadette<br />

Schnyder eine zusätzliche Konrektorin.<br />

6. Dezember 2005 Das <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong> unterzeichnet<br />

einen Vertrag zur Begabtenförderung<br />

mit der Universität Basel. Besonders<br />

begabte Schüler/-innen können bereits vor<br />

der Matur an der Uni Basel studieren und so<br />

Kreditpunkte für ihr späteres Studium sammeln.<br />

Im Schuljahr 2005/2006 beginnen die<br />

ersten Gymnasiasten/-innen mit dem «Schülerstudium».


16<br />

thématiques sans frontières». Bei insgesamt<br />

69 teilnehmenden Klassen belegen unsere<br />

Schüler/-innen drei 1., drei 2. und vier 3. Ränge.<br />

Fachmaturität P: Zur diesjährigen sechsten<br />

bikantonalen Abschlussprüfung Fachmaturität<br />

Pädagogik sind 128 Schüler/-innen angetreten.<br />

An der gemeinsamen Fachmaturitätsfeier der<br />

FMS Basel und der basel-landschaftlichen FMS<br />

<strong>Liestal</strong>, Muttenz, Münchenstein und Oberwil<br />

konnten im KUSPO Bruckfeld in Münchenstein<br />

115 Absolventen(-innen ihr Fachmaturitätszeugnis<br />

in Empfang nehmen.<br />

15. März 2013<br />

50 Jahre <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong>: Die aktive Einweihung<br />

der neuen Turnhallen wird mit einer<br />

Sportnacht gefeiert. Insgesamt 25 Teams à 7-9<br />

Sportlern/-innen spielen von 19 bis 24 Uhr in den<br />

neuen Hallen eine neue Sportart, Smolball, in den<br />

alten eine alte, Volleyball. Mitmachen, Begegnung,<br />

Kommunikation und Bewegung stehen im<br />

Zentrum des Spielabends. Eine Sportbar sorgt für<br />

die Verköstigung der Aktiven und Besucher/-innen.<br />

Die Siegerteams:<br />

18. bis 19. April 2013<br />

50 Jahre <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong>: Passend zur Jubiläumsstimmung<br />

führt der Chor des <strong>Gymnasium</strong>s<br />

<strong>Liestal</strong> an zwei Abenden mit dem Barockorchester<br />

Capriccio in der Stadtkirche <strong>Liestal</strong><br />

1963<br />

50 Jahre <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong><br />

Januar 2006 Das «schulNetz» wird in einer<br />

Pilotphase eingeführt, ab dem Schuljahr<br />

2007/2008 definitiv. Es bewährt sich als<br />

wichtiges Arbeitsinstrument für den Schulalltag<br />

(Notenverwaltung, Klassenkasse,<br />

Mail/SMS, offizielle Dokumente, Absenzen).<br />

Am 29. Juni 2006 Die letzte Diplomfeier der<br />

«alten» DMS findet statt.<br />

29. März 2007 Am internationalen Wettbewerb<br />

«Mathématiques sans frontières»,<br />

an dem das <strong>Gymnasium</strong> regelmässig teilnimmt,<br />

gewinnt eine Klasse unserer Schule<br />

die regionale Ausscheidung.<br />

24. Mai 2007 Premiere des ersten am <strong>Gymnasium</strong><br />

<strong>Liestal</strong> gedrehten Spielfilms «Bernarda<br />

Albas Haus».<br />

Schuljahr 2007/2008 Zum zweiten Mal nach<br />

rund sieben Jahren findet am <strong>Gymnasium</strong><br />

<strong>Liestal</strong> eine professionell durchgeführte externe<br />

Evaluation statt. Untersucht werden<br />

die Schwerpunkte «Qualitätsmanagement»,<br />

«Lernarrangements für selbstständiges und<br />

gemeinsames Lernen» und «Umgang mit<br />

Heterogenität».<br />

30. Januar 2008 Der Schulrat wählt Dr. Thomas<br />

Rätz zum neuen Rektor des <strong>Gymnasium</strong>s<br />

<strong>Liestal</strong>. Nach rund 14-jähriger Schulleitungstätigkeit<br />

verlässt Guy Kempfert die<br />

Schule, um eine Führungsposition in der<br />

Wirtschaft zu übernehmen.<br />

Das «Containerdörfli», wo<br />

während zwei Jahren ein Teil<br />

des Unterrichts stattfand<br />

19. März 2008 An einem kantonalen Weiterbildungstag<br />

befassen sich alle Gymnasiallehrpersonen<br />

des Kantons Basel-Landschaft mit<br />

den «Bildungsstandards auf der Sekundarstufe<br />

II», die auch an unserer Schule zunehmend<br />

thematisiert werden.<br />

1. Mai 2008 Der bisherige Pensenleger Manuel<br />

Erdin tritt die Nachfolge von Thomas<br />

Rätz im Konrektorat an; somit ist die Schulleitung<br />

wieder komplett.<br />

30. Mai 2008 Erstmals in der Geschichte<br />

des <strong>Gymnasium</strong>s <strong>Liestal</strong> werden den<br />

Absolventen/-innen der FMS in einer Abschlussfeier<br />

28 Fachmaturitätszeugnisse<br />

überreicht.<br />

14. Januar 2009 Unter dem Motto «So nah<br />

und doch so fern …» findet in den Atelier-Kinos<br />

in Basel der 1. Kinokulturtag des<br />

<strong>Gymnasium</strong>s <strong>Liestal</strong> statt. Unter Mitwirkung<br />

von Experten/-innen und Filmschaffenden<br />

setzen sich über 300 Schüler/-innen<br />

mit Dokumentar-, Spiel- und Animationsfilmen<br />

auseinander.<br />

4. Juni 2009 Zusammen mit der Schweizerischen<br />

Akademie der Technischen Wissenschaften<br />

veranstaltet das <strong>Gymnasium</strong><br />

<strong>Liestal</strong> den «TecDay». In Vorlesungen und<br />

48 Modulen werden die Schüler/-innen<br />

mit der Allgegenwart der Technik im Alltag<br />

konfrontiert.<br />

11. August 2009 Wechsel in der FMS-Leitung:<br />

Dr. Florence Buchmann übernimmt<br />

das Konrektorat von Jürg Marti, der an<br />

die Fachhochschule Nordwestschweiz<br />

(FHNW) wechselt.<br />

Während der zwei Jahre dauernden Sanierungsarbeiten<br />

am Bau von 1970 wird der<br />

Unterricht teilweise ins «Containerdörfli»<br />

ausgelagert.<br />

17. Oktober 2009 Rund 70 Schüler/-innen aus allen<br />

Klassen entwickeln in einem «WorldCafé»<br />

ihre Vision eines zukünftigen <strong>Gymnasium</strong>s.<br />

Schüler/-innenzitate:<br />

«Es gibt ein ‹Bähnli› auf den Gymhügel.<br />

Es gibt mehr Thementage und weiterhin Projekte<br />

wie Chor, Theater, Orchester, Big Band.<br />

Es gibt individuelle Stundenpläne.<br />

Wir können häufiger selbstständig lernen.<br />

Es gibt grosse Räume mit viel Licht, wo man<br />

in Lerngemeinschaften arbeiten kann.<br />

Es gibt grössere Zeitgefässe; die 45‘-Lektion<br />

ist nur noch eine Form unter anderen.»<br />

29. März 2010 An einem Weiterbildungstag widmet<br />

sich das Kollegium dem Thema «Schule<br />

der Zukunft»: Wie sieht das <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong><br />

im Jahr 2017 aus?<br />

9. August 2010 Die Anzahl Lehrer/-innen ist mit<br />

195 so hoch wie noch nie in der Geschichte<br />

des <strong>Gymnasium</strong>s <strong>Liestal</strong>.<br />

21. Dezember 2010 Die Maturfeier findet aus<br />

Platzgründen erstmals in der Mehrzweckhalle<br />

in Lausen statt.<br />

18.–20. April 2011 Die Lehrerschaft vertieft an<br />

den drei Weiterbildungstagen vor Ostern in<br />

Pfäffikon das Thema «Schule der Zukunft» und<br />

arbeitet an konkreten Unterrichtsprojekten.


– 2013<br />

Die Lehrerschaft, die Angestellten und der Schulrat des <strong>Gymnasium</strong>s <strong>Liestal</strong> im Sommer 2013<br />

17<br />

Foto Spiess<br />

21. März 2012 Die ETH präsentiert sich am<br />

<strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong> und gibt in Vorträgen<br />

und an Informationsständen Einblick in naturwissenschaftliche<br />

Studienrichtungen.<br />

21. Januar 2013 Ab dem 2. Semester stehen<br />

dem <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong> zwei neue, lang-<br />

ersehnte Sporthallen zur Verfügung. Dies ermöglicht<br />

die Einführung der 5-Tage-Woche.<br />

8. März 2013 offizieller Festakt zum 50-jährigen<br />

Bestehen des <strong>Gymnasium</strong>s <strong>Liestal</strong> und Eröffnung<br />

der Ausstellung «Baugeschichten»<br />

und der Fotoausstellung «Wir sind Schule».<br />

9. März 2013 Grosses Kulturfest im ganzen<br />

Schulhaus unter dem Motto «Kultur in allen<br />

Räumen» unter Beteiligung vieler Schüler/-innen,<br />

auch ehemaliger, und Lehrpersonen.<br />

19. Oktober 2013 Tag der offenen Tür am <strong>Gymnasium</strong><br />

<strong>Liestal</strong>: Lehrer/-innen präsentieren<br />

Kostproben ihrer Unterrichtstätigkeit und<br />

zeigen die Vielfalt gymnasialer Bildung auf.<br />

2. November 2013 Das Gymfest bildet den fulminanten<br />

Abschluss der Veranstaltungen im<br />

Jubiläumsjahr.


18<br />

Händels Oratorium «Alexanderfest oder die<br />

Macht der Musik» auf. Geleitet wird er von Lucia<br />

Germann von Schweinitz und Michael Zumbrunn.<br />

> Musikalisches auf den Seiten 40 und 41<br />

Beton-Bildungs-<br />

Festungs-Gefühl<br />

Prägendes<br />

22. bis 26. April 2013<br />

Reisezeit: Viele Klassen sind in dieser Woche<br />

unterwegs. > Listen und Bilder auf S. 50 bis 53<br />

Foto Internet<br />

Foto Bettina Matthiessen<br />

Klasse F3b in Kopenhagen<br />

29. und 30. April 2013<br />

Fortbildungstage und Lehrer/-innenfest: Unter<br />

dem Thema «Schüler/-innen zum selbstständigen<br />

Lernen aktivieren» erarbeiten die Lehrpersonen<br />

in Fachschaftteams entsprechende Unterrichtseinheiten.<br />

Es war ein Kulturschock: Nach beschaulichen vier<br />

Jahren im <strong>Liestal</strong>er Frenkenschulhaus begann für<br />

mich nach Ostern 1977 eine leistungsorientierte<br />

Beton-Ära: Leistung, das verstand sich von selbst,<br />

war im mathematisch-naturwissenschaftlichen Typus<br />

C grundsätzlich und immer gefordert, in den<br />

Kernfächern Mathematik und Deutsch ebenso wie<br />

im Freifach Latein. Doch Beton? Nun ja, kaum hatte<br />

ich im Frühling 2013 für eine Podiumsdiskussion<br />

nach Jahren wieder einmal das Schulgebäude<br />

an der Friedensstrasse betreten, stellte es sich<br />

ein wie ehedem: das unverwechselbare Gym-<br />

<strong>Liestal</strong>-Beton-Bildungs-Festungs-Gefühl. Dass ich<br />

dann nach der Maturität an der ETH ausgerechnet<br />

Bauingenieur studierte und mich dazu gut gerüstet<br />

fühlte, mag dennoch nur auf den ersten Blick erstaunen.<br />

Ich bin ausserordentlich dankbar für die<br />

am <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong> erworbene Bildung in ihrer<br />

ganzen Breite und Tiefe. Herzlichen Glückwunsch,<br />

mein Gym <strong>Liestal</strong>, ad multos annos!<br />

Thomas Weber, Matur 1980, Studium<br />

an der ETH Zürich, dipl. Bauingenieur,<br />

2013 Wahl in den Baselbieter<br />

Regierungsrat (Vorsteher der<br />

Volkswirtschafts- und Gesundheitsdirektion)<br />

Die Jahre zwischen Expo 1964 und ersten Vorboten ideologischer Erschütterungen<br />

von 1968 brachten mir Bewegung und Horizonterweiterung zugleich. Bewegung allein<br />

schon dadurch, dass unsere Klasse als zweiter Jahrgang am ersten basel-landschaftlichen<br />

<strong>Gymnasium</strong> in den philosophisch-historischen Fächern in den Pavillons<br />

im Rosen und in den naturwissenschaftlichen in den Pavillons an der Kasernenstrasse<br />

unterrichtet wurde. Inwieweit die dadurch gegebene unterschiedliche Nähe zum Rektorat<br />

auch die Akzentuierung des Bildungsprogrammes beeinflusste, zeigte sich mir<br />

erst später im Erfahrungsaustausch mit den Mitstudierenden auf der Proseminarstufe.<br />

Grundlagen für intellektuelle Prägungen legte die erste Generation von Lehrkräften<br />

zum Beispiel mit Max Frischs «Der andorranische Jude», Jean-Jacques Rousseaus<br />

«Discours sur les Sciences et les Arts», William Goldings «Lord of the Flies» und mit<br />

Sternstunden im Physik- und im Chemieunterricht. In den dreieinhalb Jahren gymnasialen<br />

Unterrichts wurden mir aber auch die Auftritte unserer Michael Singing Birds für<br />

Hochwasseropfer in Italien oder für das im Sechstagekrieg stehende Israel zu ebenso<br />

wichtigen Events wie die Volkstage der Bewegung fürs selbstständige Baselbiet<br />

mit unter anderen Dr. Bruno Balscheit als begeisterndem Redner. Wie sehr wir uns<br />

von Autoritäten in Schule und Elternhaus emanzipiert hatten, wurde an der Schnittstelle<br />

zum Studium am Maturreiseprojekt manifest: Mit einem Carunternehmen aus<br />

Saint-Louis (France) reisten wir im Spätsommer 1967 – ohne jede Begleitung durch<br />

eine Lehrperson – in die Provence, wo wir unsere Zelte in Saintes-Maries-de-la-Mer<br />

aufschlugen und neben kulturellen Ausflügen die neu erworbene Freiheit kosteten.<br />

Theo Ehrsam, Matur 1967,<br />

Geschichts- und Deutschstudium an der Universität Basel,<br />

seit 1975 Lehrer an der Kantonsschule Hardwald in Olten,<br />

von 1982 bis 2012 deren Rektor (Wirtschaftsgymnasium und Verkehrsschule)


Von der Lateinschule Sursee<br />

ins neue <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong><br />

Der steile Aufstieg<br />

zum <strong>Gymnasium</strong><br />

Koordinatennetz<br />

19<br />

Foto Internet Foto zVg Foto zVg<br />

Im luzernischen Sursee hatte ich die Primarschule (in der ersten<br />

Klasse waren wir 54 Buben und die Klassen waren streng nach<br />

Geschlechtern getrennt, auch bezüglich der Lehrkräfte) und die<br />

Lateinschule (Progymnasium) absolviert, als wir 1963 nach rund<br />

10 Jahren zurück ins Baselbiet zogen. Nach den Sommerferien<br />

trat ich deshalb in die 1b des kurz vorher eröffneten <strong>Gymnasium</strong>s<br />

<strong>Liestal</strong> ein. Vor jeder neuen Lektion wartete ich vor dem Klassenzimmer,<br />

um mich allen Lehrkräften kurz vorzustellen. So auch vor<br />

der Französischstunde. Wie gross war meine Verblüffung, als erstmals<br />

eine Lehrerin auf mich zukam und mich begrüsste. Und da<br />

es eine äusserst attraktive junge Dame war, dürfte sich mein Teint<br />

augenblicklich von ziemlich bleich zu ziemlich rot geändert haben!<br />

Die Franz-Lehrerin ist natürlich Frau Regazzoni-Ruggaber, die ja<br />

damals das <strong>Gymnasium</strong> bald wegen Heirat (!) verlassen musste.<br />

Ihre Attraktivität hat sie sich aber bewahrt, wie ich kürzlich bei der<br />

50-Jahr-Feier des <strong>Gymnasium</strong>s, also 50 Jahre später, feststellen<br />

konnte. Ob ich wieder errötet bin, weiss ich allerdings nicht.<br />

Das <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong> galt in den 1980er Jahren als harte<br />

Schmiede. Dem ersten <strong>Gymnasium</strong> auf der Landschaft verordnete<br />

der Regierungsrat die strengsten Lehrerinnen und<br />

Lehrer. Und diese waren damals noch sehr zahlreich vertreten,<br />

gerade auch in meinem Maturtyp A (Griechisch und Latein).<br />

Schon deshalb war es hart, den gymnasialen Reifeberg in <strong>Liestal</strong><br />

zu erklimmen. Jenseits der Notentopographie ist allerdings<br />

auch das Schulhaus selbst relativ hoch über <strong>Liestal</strong> gelegen,<br />

was uns adoleszenten jungen Frauen und Männern manche<br />

Schäkerei beim Veloschieben bescherte, die zu Kummer und<br />

zu grossen Freuden führte.<br />

Entscheidend für mich aber war, als ich auf einer Trainingsfahrt<br />

bergab mit dem Velo fast tödlich verunglückte, trotz der Strenge<br />

aber viel Milde von Rektorat und Lehrerschaft erfuhr. Ein<br />

Jahr lang ging nichts bei mir. Notendurchschnitt irgendwo bei<br />

2,25. Und trotzdem liess man mich nicht fallen. Das war eine<br />

meiner wichtigsten Lebenserfahrungen. Ich versuche heute,<br />

etwas von dieser Menschenfreundlichkeit weiterzuschenken.<br />

Die Erinnerung an meine Jahre am <strong>Gymnasium</strong><br />

<strong>Liestal</strong> sind geprägt von Lehrerpersönlichkeiten.<br />

An oberster Stelle stehen Herr Häusler und Herr<br />

Sennhauser. Ersterer war mein Deutschlehrer,<br />

der mit seinem Rundgang durch den Kanon deutscher<br />

Literatur in mir die Leidenschaft für Bücher<br />

weckte. Letzterer war mein Geschichtslehrer, dessen<br />

Kompendium mit den wichtigsten historischen<br />

Ereignissen der Weltgeschichte ich bis heute nicht<br />

weggegeben habe. Beide Lehrer waren streng,<br />

hatten aber auch die Gabe, mich in einer Art und<br />

Weise durch die (Literatur-)Geschichte zu führen,<br />

die mir Horizonte eröffnete und die Neugier<br />

weckte. In ihrem Unterricht breitete sich ein erstes<br />

grobes Koordinatennetz mit vielen Orientierungsund<br />

Anknüpfungspunkten aus, das ich später im<br />

Studium erweiterte und bis heute ergänze. Dafür<br />

bin ich ihnen sehr dankbar.<br />

Walter Mundschin, Matur 1966, Studium der Volks- und Betriebswirtschaft<br />

an der Universität Basel, Libero und Captain des FCB,<br />

1972–1973 in der Nationalmannschaft,<br />

1974 Zweiter, 1991 bis 2011<br />

Erster Landschreiber des Kantons Basel-Landschaft<br />

Prof. Dr. Lukas Kundert, Matur 1986,<br />

Titularprofessor für Neues Testament,<br />

Münsterpfarrer und Kirchenratspräsident Basel-Stadt<br />

Daniel Franz, Matur 1985, Geschichts- und<br />

Französischstudium in Basel und Paris,<br />

seit 2010 Rektor der Neuen Kantonsschule Aarau


20<br />

Vielfalt des Wissens<br />

Ein grosses Theater<br />

Foto: Frau Kerstin Tschekan, Referentin<br />

Den Fussballmatch zwischen dem FC Gym<strong>Liestal</strong><br />

und dem FC Landrat des Kantons Basel<br />

Landschaft entscheidet unsere (leicht jüngere)<br />

Mannschaft mit 3:0 für sich. Den Abschluss<br />

dieser Tage bildet ein Fest in der neuen Turnhalle,<br />

zu dem auch ehemalige Lehrer/-innen eingeladen<br />

worden sind.<br />

10. bis 12. Mai 2013<br />

Chorfestival: Der Kammerchor <strong>Gymnasium</strong><br />

<strong>Liestal</strong> nimmt am Jugendchorfestival in St. Gallen<br />

teil, wo auf hohem Niveau gesungen wird.<br />

> Mehr Musikalisches auf den Seiten 40 und 41<br />

Andrea Suter als «Grilletta», Szene aus «Lo Speziale», Foto Theater Basel, 2013<br />

<strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong>, das war für mich die Zeit der grossen Freiheit,<br />

eine Zeit des Erprobens. Ich wollte mich der Musik widmen, und<br />

am Gymi fand ich dafür ein wunderbares Tummelfeld: Opernaufführungen,<br />

Kammermusik, ein inspirierendes Umfeld auch in der bildenden<br />

Kunst und der Literatur. Andere Fächer bereiteten mir da etwas<br />

mehr Kopfzerbrechen (halsbrecherische Koloraturen waren eher<br />

mein Ding), und ich war wohl unter den Mädchen unserer lustigen<br />

kleinen M-Klasse nicht die Einzige, die die Frage, ob sich nun zwei<br />

Parallelen in der Unendlichkeit treffen oder nicht, eher beziehungstechnisch<br />

als mathematisch diskutierte und ab und zu vor sich hinträumte.<br />

Rückblickend bin ich jedoch ungeheuer froh über die Vielfalt<br />

des Wissens, die mir mitgegeben wurde! Was ist sonst noch aus<br />

der Zeit geblieben? Wundervolle Freundschaften, die Erinnerung an<br />

Lehrerpersönlichkeiten, die Erkenntnis, dass Kaffee beim Auswendiglernen<br />

sehr hilft (nicht zu verachten bei langen Opern!).<br />

Andrea Suter, Matur 2000, Gesangsstudium an der Hochschule<br />

der Künste Bern und an der Zürcher Hochschule der Künste,<br />

Solistin Gesang (Sopran)<br />

Foto Mathias Bothor<br />

Das Gymi <strong>Liestal</strong> war für mich besonders wegen einer Sache wichtig:<br />

wegen der Pausen!<br />

Nein, Scherz beiseite, wegen des Theaterkurses, geleitet von<br />

meinem Klassenlehrer Urs Blindenbacher.<br />

Dafür hab ich gelebt, für den Theaterkurs war ich nie zu müde und<br />

habe kein Nickerchen in der aufgestützten Hand gemacht.<br />

Dieser unglaubliche Enthusiasmus von Urs Blindenbacher hat uns<br />

alle angesteckt! Mich hat er bis heute begleitet, konnte ich doch<br />

meine Leidenschaft – die Schauspielerei – zum Beruf machen.<br />

Und so ist das Gymi <strong>Liestal</strong> für mich hauptsächlich ein grosses Theater.<br />

Und ich versuche es auch heute immer möglich zu machen,<br />

mir die Aufführungen anzugucken. Nicht nur weil der Theaterkurs<br />

jedes Mal Grandioses auf die Bühne bringt, sondern auch weil mein<br />

ehemaliger Klassenkamerad, der jetzige Kunstlehrer Lukas Bothe,<br />

immer wieder ein so fantasievolles Bühnenbild hinzaubert!<br />

Regula Grauwiller, Diplom 1989, von 1990 bis 1993 Schauspielstudium<br />

an der Hochschule der Künste in Berlin, zahlreiche<br />

Filme, zuletzt Hauptrolle in «Der Teufel von Mailand» (2012)


E fuule Siech<br />

Schule mit Charme<br />

Vor 50 Jahren mussten Lehrerinnen ledig sein<br />

Silvia Regazzoni-Ruggaber war die erste Gym-Lehrerin im Baselbiet<br />

21<br />

Foto Internet<br />

«Rämsi, Si sii und bliben e fuule Siech», waren<br />

die letzten Worte, die ich von meinem<br />

Mathelehrers hörte. Er hat sie kaum bös<br />

gemeint. Fakt ist, dass die Rechenkunst für<br />

mich bis heute etwas absolut Unberechenbares<br />

hat, dass ich im Laufe der Jahre jedoch<br />

fast zu fleissig geworden bin ... Am <strong>Gymnasium</strong><br />

war ich in der Rolle des widerspenstigen<br />

Kauzes auch mein eigener Gefangener.<br />

Ich bin dort aufgeblüht, wo ich meine<br />

Macken schöpferisch ausleben durfte, im<br />

Deutschunterricht etwa beim BuMu (Dr. Rita<br />

Buser), das mich jede Erörterung und jeden<br />

Gedichtvergleich in eine Kurzgeschichte umdrehen<br />

liess. Und die Sechs im Sport war<br />

«em fuule Siech» wichtig! Kürzlich habe ich<br />

meinen Roman «Vogelheu» veröffentlicht, in<br />

dem eine 19-jährige Maturandin die Hauptrolle<br />

spielt. Sie ist noch widerborstiger, als<br />

ich es war. Ich habe sie trotzdem gern ...<br />

Markus Ramseier, Matur 1974, Studium der<br />

Germanistik, der Anglistik und der Romanistik<br />

an der Universität Basel, Dr.phil.,<br />

Schriftsteller und Flurnamenforscher<br />

Foto zVg<br />

Es war eine besondere Stimmung, die damals zu<br />

Zeiten des ersten Baselbieter Maturajahrgangs in<br />

den Baracken an der <strong>Liestal</strong>er Kasernenstrasse<br />

herrschte. Einerseits ein Pioniergeist, welcher über<br />

Klassengrenzen hinaus ebenso spürbar war, wie er<br />

Lehrerschaft und Maturanden miteinander verband.<br />

Anderseits aber – man möge mir verzeihen, wenn<br />

ausgerechnet ich das sage – auch der Wille, es den<br />

«Städtern» zu zeigen, dass wir auf dem Land ebenfalls<br />

in der Lage waren, ein eigenes <strong>Gymnasium</strong> zu<br />

führen. All dies verlieh dem <strong>Liestal</strong>er <strong>Gymnasium</strong> einen<br />

besonderen Charme. Vom Klassenkollegen, der<br />

in der Pause Weggli verkaufte, über den sommerlichen<br />

Griechischunterricht zu dritt unter den Bäumen<br />

oder dem Spaghetti kochenden Chemielehrer<br />

bis hin zum Turnunterricht im Schneetreiben mangels<br />

Turnhalle. Das war unser liebenswertes Gymi.<br />

Jörg Schild, Matur 1966, Studium der Jurisprudenz,<br />

Mitglied der Handball-Nationalmannschaft,<br />

von 1992 bis 2006 Regierungsrat des<br />

Kantons Basel-Stadt (zuerst Justiz-, dann<br />

Polizei- und Militärdepartement, das er zum<br />

Sicherheitsdepartement entwickelte),<br />

seit 2006 Präsident der Swiss Olympic Association<br />

Therwil/<strong>Liestal</strong>. Als Silvia Regazzoni<br />

zusammen mit vier Männern 1962 als<br />

Lehrerin für das Gym <strong>Liestal</strong> verpflichtet<br />

wurde, war dies der lokalen Zeitung<br />

einen fast ganzseitigen Artikel wert.<br />

Denn durch die Wahl wurden die fünf zu<br />

Pionieren. Zusammen mit einem Rektor<br />

und einem Konrektor sollten sie die<br />

ersten Gymnasiallehrer werden, die das<br />

Baselbiet je hatte. Die gebürtige Genferin<br />

war die einzige Frau im Team – jung,<br />

intelligent, gut aussehend und, was noch<br />

viel wichtiger war, ledig. Denn das Lehrerinnenzölibat<br />

untersagte es verheirateten<br />

und schwangeren Frauen, Lehrerinnen<br />

zu sein. Das Hauptargument: Eine Frau<br />

kann nicht gleichzeitig arbeiten und Ehefrau<br />

und Mutter sein.<br />

Ein Gesetz, das Mademoiselle Ruggaber,<br />

wie die junge Französisch- und Italienischlehrerin<br />

mit ledigem Namen hiess,<br />

nicht kannte. Als sie dem Rektor nach<br />

zwei Jahren glücklich verkündete, dass<br />

sie bald heiraten werde, traf sie seine<br />

Antwort wie ein Schlag: «Er hat mir direkt<br />

gesagt, dass ich künden muss», erinnert<br />

sich die heute 78-Jährige. Für Regazzoni<br />

war das ein Schock. Sie liebte ihre Arbeit<br />

und auch den Pioniergeist, der am neu<br />

gegründeten Gym herrschte. Alle arbeiteten<br />

daran, dass die erste Matur im Baselbiet<br />

zustande kam und eidgenössisch<br />

anerkannt wurde. «Ich war auch für die<br />

Lehrmittelwahl oder das Programm meiner<br />

Fächer verantwortlich. Dafür beriet<br />

ich mich mit Fachlehrern von Gymnasien<br />

aus den umliegenden Kantonen. Ich habe<br />

diese Verantwortung geliebt und hatte<br />

bereits Pläne für die weiteren Jahre.»<br />

Silvia Regazzoni, geborene Ruggaber


22<br />

23. Mai 2013<br />

50 Jahre <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong>: Das Orchester des<br />

<strong>Gymnasium</strong>s <strong>Liestal</strong> lädt in die Aula zu den «feste<br />

barocche» ein. An diesem Frühlingsfestkonzert<br />

erklingen feierliche Barockklänge, unter anderem<br />

Händels «Feuerwerks-» und «Wassermusik».<br />

Fortsetzung von Seite 21, Silvia Regazzoni-Ruggaber<br />

Fackelträgerinnen<br />

In einer Rede blickte Dr. Elsi Etter am 14.1.1998<br />

auf die «Patriarchalische Vergangenheit des <strong>Gymnasium</strong>s<br />

<strong>Liestal</strong>» zurück (abgedruckt im Jahresbericht<br />

des <strong>Gymnasium</strong>s <strong>Liestal</strong> 1997/1998, S. 15).<br />

Ein Kommentar von Dr. Antonia Schmidlin zur<br />

Rede von Elsi Etter.<br />

30. Mai 2013<br />

Fachmaturität G, S, K: Im KUSPO Pratteln findet<br />

die Fachmaturitätsfeier für die Berufsfelder Gesundheit,<br />

Soziales und Kunst statt. 113 Fachmaturandinnen<br />

und -maturanden der FMS <strong>Liestal</strong>,<br />

Muttenz, Münchenstein und Oberwil konnten<br />

ihren Fachmaturitätsausweis entgegennehmen.<br />

Neun Absolventen/-innen wurden für ihre herausragende<br />

Arbeit prämiert, drei davon aus der FMS<br />

<strong>Liestal</strong>.<br />

4. bis 6. Juni 2013<br />

Maturarbeiten: Die 3. Gym-Klassen präsentieren<br />

an drei Nachmittagen ihre Maturarbeiten.<br />

> Listen auf den Seiten 58 bis 63<br />

10. Juni 2013<br />

Austausch: Rektor Thomas Rätz lädt alle<br />

Fachschaftsvorsteher/-innen zum Gedankenaustausch<br />

ein.<br />

27. Juni 2013<br />

FMS-Abschlussfeier: Die Schüler/-innen der<br />

3. FMS-Klassen dürfen ihren Fachmittelschulausweis<br />

in Empfang nehmen. Im Anschluss an<br />

die Feier wird ein Apéro offeriert.<br />

> Liste und Bilder auf Seite 56<br />

GLJO: Am Abend erklingt ein Big Band-Konzert<br />

unter dem Motto «Where the Hair grows».<br />

Gewehrt hat sich die damals 30-Jährige<br />

nicht: «Ich war in die Mentalität hineingewachsen,<br />

dass eine Frau nach der Heirat zu<br />

ihrem Mann gehört und für ein schönes Zuhause<br />

sorgt.» Ihre Schüler hatten noch mit<br />

einer Petition versucht, die beliebte Lehrerin<br />

zu halten. Das Rektorat lehnte ab. Man bot<br />

ihr lediglich wenige Italienischstunden an:<br />

«Das waren aber nur wenige Lektionen, die<br />

zudem noch Randstunden waren.» Regazzoni<br />

lehnte dankend ab.<br />

Lange grämen musste sich Regazzoni jedoch<br />

nicht: «Als bekannt wurde, dass ich in<br />

<strong>Liestal</strong> wegen des Lehrerinnenzölibats gehen<br />

muss, wurde ich mit Anfragen aus Basel<br />

überhäuft, konnte nur noch auswählen.» Die<br />

frischgebackene Ehefrau arbeitete in Basel,<br />

bis sie fünf Jahre später mit Mann und Kindern<br />

in den Kongo auswanderte.<br />

Doch das Kapitel Baselbieter <strong>Gymnasium</strong><br />

war noch nicht abgeschlossen. 1974 kam<br />

die Familie für 13 Jahre in die Schweiz zurück<br />

(bevor sie erneut für sechs Jahre in den<br />

Kongo ging). In dieser Zeit arbeitete Silvia<br />

Regazzoni am Gym Oberwil. Das Lehrerinnenzölibat<br />

war bei ihrer Einstellung zwar<br />

noch nicht offiziell abgeschafft (dies geschah<br />

erst 1979), doch mittlerweile wollte<br />

man nicht mehr auf Lehrerinnen verzichten,<br />

nur weil diese verheiratet waren.<br />

Quelle: «Basler Zeitung», 17.8.2013,<br />

Dina Sambar<br />

Im Gespräch mit der Redaktion des Jahresberichts<br />

betont Frau Regazzoni, dass<br />

sie damals auch als Verheiratete unbedingt<br />

hätte weiter arbeiten wollen, wenn auch<br />

mit reduziertem Pensum, zumindest bis zur<br />

Geburt des ersten Kindes (28.10.2013).<br />

Der Rückblick unserer 2004 verstorbenen<br />

Kollegin Elsi Etter macht deutlich, wie sehr<br />

die Geschlechtszugehörigkeit das Leben einer<br />

Schülerin und einer Lehrerin bestimmte.<br />

Als Baselbieterin konnte Elsi Etter im eigenen<br />

Kanton keine Matur erlangen. Mädchen<br />

(und Jungen!), die kein Internat besuchen<br />

konnten oder wollten, mussten nach Basel<br />

pendeln. Ohne Taktfahrplan und U-Abo war<br />

dies eine grössere Hürde als heute. Aber<br />

auch die Baslerinnen, die alle Schulen bis zur<br />

Universität vor der Haustüre hatten, waren<br />

in ihren Ausbildungsmöglichkeiten eingeschränkt<br />

– und hier begann das Geschlecht<br />

eine Rolle zu spielen: Mädchen konnten ausschliesslich<br />

am Mädchengymnasium und<br />

nur in einem einzigen Typus (heute würde<br />

man es Profil nennen) die Maturität erlangen.<br />

Die Maturität mit Latein ermöglichte<br />

zwar den Zugang zu den meisten Studienfächern,<br />

aber die Mädchen mit naturwissenschaftlich-mathematischen<br />

Interessen<br />

waren im Nachteil. Dies erklärt sicher auch,<br />

weshalb damals Frauen in den naturwissenschaftlichen<br />

Studiengängen noch seltener<br />

waren als heute.<br />

Als Elsi Etter in Basel das Mädchengymnasium<br />

besuchte, waren alle Schulstufen<br />

in Basel noch geschlechtergetrennt. Allerdings<br />

stellt dies nicht unbedingt eine Diskriminierung<br />

dar: So haben Schülerinnen<br />

aus Mädchenschulen beispielsweise eine<br />

unverkrampftere Einstellung zu den natur-


wissenschaftlichen Fächern als solche<br />

aus gemischten Schulen. Der Besuch<br />

des Mädchengymnasiums mag Elsi<br />

Etter also eher darin bestärkt haben,<br />

studieren zu wollen. Mit den Lehrerinnen<br />

hatte Elsi Etter zudem Vorbilder<br />

für die spätere eigene Berufstätigkeit,<br />

wusste aber auch, dass ihr Berufswunsch<br />

zwingend mit der zölibatären<br />

Lebensform verbunden war, denn Lehrerinnen<br />

mussten (in Basel bis 1965)<br />

unverheiratet sein und ein Zusammenleben<br />

ohne Trauschein war verboten.<br />

Bereits als Studentin konnte Elsi Etter<br />

mit befristetem Pensum am Mädchengymnasium<br />

unterrichten. Sie<br />

profitierte von der Tatsache, dass<br />

sich die Schülerschaft (und damit die<br />

Nachfrage nach Lehrpersonen) in Basel<br />

seit den 1930er-Jahren vergrössert<br />

hatte. Auch Kinder aus «bildungsfernen»<br />

Familien, wie man heute sagen<br />

würde, entschieden sich vermehrt für<br />

eine gymnasiale Ausbildung, um im<br />

Anschluss ein Universitätsstudium zu<br />

absolvieren. Es waren also Zeiten des<br />

Umbruchs. Besonders im Jahr 1959<br />

machte das Basler Mädchengymnasium<br />

schweizweit von sich reden. Aus<br />

Protest über die erste eidgenössische<br />

Abstimmung über das Frauenstimmrecht,<br />

bei der die Schweizer Männer<br />

mit einer Zweidrittelmehrheit den<br />

Frauen die politischen Rechte verweigerten,<br />

streikten die Lehrerinnen des<br />

Mädchengymnasiums einen Tag lang.<br />

Sie wurden mit einem Verweis und<br />

einem Lohnabzug bestraft. Elsi Etter<br />

erzählte mir, dass sie am Tage des<br />

Streiks selber keinen Unterricht hatte;<br />

sie musste sich also nicht entscheiden,<br />

ob sie beim Streik mitmachen<br />

wollte oder nicht. Ob sie als nicht fest<br />

angestellte Junglehrerin den Mut zum<br />

Streik gehabt hätte, wagte ich nicht zu<br />

fragen.<br />

Mit der Festanstellung als Lehrerin<br />

im Jahre 1966 in <strong>Liestal</strong> waren die<br />

Diskriminierungen, welche Elsi Etter<br />

erfahren musste, aber nicht beendet.<br />

Mit dem Trick, den Lehrerinnen eine<br />

Pflichtstunde weniger aufzubürden,<br />

rechtfertigte der Kanton Basel-Landschaft<br />

die Tatsache, dass Gymnasiallehrerinnen<br />

eine Lohnklasse tiefer eingestuft<br />

wurden als ihre Kollegen. Die<br />

Begründung war im Übrigen ebenfalls<br />

diskriminierend: «Eine Herabsetzung<br />

der Pflichtstundenzahl berücksichtigt<br />

auch die Tatsache, dass der Unterricht<br />

am <strong>Gymnasium</strong> recht strapaziös<br />

ist und in vielen Fällen über die Kräfte<br />

einer Frau hinausgeht.» Und nach<br />

wie vor unterrichtete Elsi Etter jungen<br />

Männern Staatskunde, ohne selber<br />

über das Stimmrecht zu verfügen. In<br />

ihrem Rückblick bezeichnet sie diesen<br />

Umstand zu Recht als «höchst peinlich».<br />

Ausgerechnet der Kampf um bessere<br />

Anstellungsbedingungen und<br />

Gleichberechtigung führte zu einer<br />

(unbezahlten) Mehrarbeit für die wenigen<br />

Lehrerinnen, die in zahlreichen<br />

Kommissionen die «Frauenquote»<br />

erfüllten. Hier mag es erleichternd<br />

gewesen sein, dass die Lehrerinnen<br />

unverheiratet waren – so kollidierte<br />

die Zusatzarbeit wenigstens nicht<br />

mit Familienpflichten. Immerhin zahlte<br />

es sich aus: Frauen und Männer<br />

verdienten nun gleich viel, und die<br />

Lohnunterschiede zwischen befristet<br />

und unbefristet angestellten Lehrpersonen<br />

wurden behoben – beides<br />

wichtige Schritte zur Gleichstellung.<br />

Damals war es nämlich nicht möglich,<br />

mit einem Teilpensum unbefristet beamtet<br />

zu werden. Wer also im Teilpensum<br />

unterrichtete (meistens Frauen)<br />

verdiente nun pro Lektion gleich viel<br />

wie die im Vollpensum Beamteten<br />

(mehrheitlich Männer).<br />

Als ich 1995 ans <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong><br />

kam, gehörte Elsi Etter zu den gestandenen<br />

Lehrerinnen, die Respekt<br />

einflössten. Im Rahmen einer historischen<br />

Auftragsarbeit hatte ich auch<br />

in der Kommission «Quellen und Forschungen»<br />

mit ihr zu tun. Im persönlichen<br />

Gespräch war spürbar, dass Elsi<br />

Etter sich sehr über den weiblichen Zuwachs<br />

im Kollegium freute. Von ihren<br />

Kolleginnen verabschiedete sie sich<br />

mit dem Gefühl, an einem Staffettenlauf<br />

eine Fackel weiterzureichen. Dies<br />

finde ich ein treffendes Bild: Einer<br />

Generation von Frauen, die politisch<br />

rechtlos waren und denen es gesetzlich<br />

verboten war, gleichzeitig Lehrerin<br />

zu sein und einen Mann zu haben,<br />

verdanken wir Lohngleichheit. Dass<br />

heute auch Männer vermehrt in Teilzeit<br />

berufstätig sind und sich mit ihren<br />

Partnerinnen die Familienarbeit teilen,<br />

ist eine Fackel, die meine Generation<br />

der jüngeren gerne weiterreicht.<br />

Oben: am Sporttag. Michael Stratton, Dr. Elsi Etter,<br />

Dr. Rita Buser, Jürg Toggweiler, Dr. René Schaltenbrand,<br />

Dr. Fritz Leutwyler, Dr. Walter Oertle<br />

Unten: Elsi Etter verabschiedet sich von ihren Kolleginnen,<br />

1998. Dr. Claudia Kestenholz, Francine Schloeth, Dr. Elsi<br />

Etter, Edith Dalquen, Dr. Antonia Schmidlin<br />

23


Computer<br />

Fast 50 Jahre Informatik am <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong><br />

24<br />

28. Juni 2013<br />

MA-Workshops: Kurz vor den Sommerferien bieten<br />

Drittklässler/-innen Workshops an, in denen<br />

sie ihre Erfahrungen mit der Maturarbeit an die<br />

Zweitklässler/-innen weitergeben. Dieser Anlass<br />

hat sich inzwischen so bewährt, dass er bereits<br />

zur Tradition geworden ist.<br />

12. August 2013<br />

Das neue Schuljahr beginnt, die neuen Erstklässler/-innen<br />

sind da.<br />

31. August bis 3. September 2013<br />

50 Jahre <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong>/Theater zum Dritten:<br />

Das Feiern geht im neuen Schuljahr weiter.<br />

Als ein kultureller<br />

Höhepunkt wird<br />

das Musical HAIR<br />

aufgeführt, in dem der<br />

Theaterkurs (Leitung:<br />

Urs Blindenbacher)<br />

und das GLJO (Leitung:<br />

Michael Bürgin,<br />

Regula Gysin, Luzian<br />

Graber) im Bühnenbild<br />

von Lukas Bothe für<br />

unvergessliche<br />

Aufführungen sorgen.<br />

< Plakat Lukas Bothe<br />

> Mehr auf den Seiten<br />

46 und 47<br />

6. September 2013<br />

Projekttag: Anstelle des Sommersporttages<br />

findet ein Wander- resp. Projekttag zum bevorstehenden<br />

Gymfest statt. Diverse Klassen bereiten<br />

ein reichhaltiges Angebot für das Gymfest vom<br />

2. November vor. Wie jedes Jahr führen alle 1.<br />

Matur- und FMS-Klassen ihren Klassentag durch.<br />

50 Jahre <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong>: Eine Gruppe von<br />

Schülern/-innen hat zusammen mit der SO und<br />

Wie es begann<br />

Es begann 1967 mit Fortrankursen (Fortran:<br />

eine frühe Programmiersprache) für Staatsangestellte.<br />

Mathematiker und Physiker des<br />

<strong>Gymnasium</strong>s <strong>Liestal</strong> erprobten – eingeladen<br />

vom damaligen Rechenzentrum BL – numerische<br />

Mathematik mit dem Computer. Das<br />

war der Anfang einer doppelten Entwicklung:<br />

Computer im Unterricht einerseits und<br />

Computer für Verwaltungsaufgaben andererseits.<br />

Computer im Schulzimmer?<br />

Ende der 60er-Jahre kamen Tischcomputer<br />

auf den Markt. Ein erstes Modell (ein HP<br />

9100B) wurde wegen des hohen Preises<br />

als Occasion angeschafft. Er hatte nur 8<br />

Kilobyte Speicherplatz und der Anzeigemonitor<br />

konnte nur drei Zeilen und nur Zahlen<br />

anzeigen. Er diente, montiert auf einem speziellen<br />

Rollgestell, als Demonstrationsgerät<br />

im Unterricht (in Mathematik, Physik und in<br />

Freifachkursen).<br />

Die 1977 von Commodore lancierten Tischcomputer<br />

PET steigerten den Komfort und<br />

kosteten viel weniger. 1980 wurden zwei<br />

angeschafft. Nach zweijähriger Probezeit an<br />

den Gymnasien beschloss die basel-landschaftliche<br />

Rektorenkonferenz bereits ein<br />

Informatikausbildungskonzept, das innerhalb<br />

des Faches Mathematik realisiert wurde.<br />

Klassenunterricht machte nötig, ein ganzes<br />

Zimmer mit 11 PET und seinem Nachfolgemodell,<br />

dem legendären C64, auszurüsten.<br />

Man kann sich eines Schmunzelns über die<br />

damalige Begeisterung kaum erwehren,<br />

wenn man mit dem heutigen Ausrüstungsstand<br />

vergleicht!<br />

Grundsatzdiskussionen<br />

Blicken wir wieder zurück: Die 70er-Jahre<br />

waren geprägt von einer intensiven Auseinandersetzung<br />

mit Fragen wie: Hat Unterricht<br />

am Computer Bildungswert? Beherrschen<br />

wir Maschinen oder beherrschen sie<br />

uns? Wie viel Diktat geht von Computern<br />

aus, weil man damit tut, was man tun kann,<br />

ohne Reflexion, ob man auch soll?<br />

Am <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong> ging man einen<br />

pragmatischen Weg: Computer sind Hilfsmittel,<br />

deren man sich dann bedient, wenn<br />

es zur Erreichung eines (Unterrichts-) Zieles<br />

vorteilhaft ist. Damalige Computer waren<br />

vor allem «Rechner». Daraus ergaben sich<br />

für den Mathematikunterricht ebenfalls<br />

Grundsatzfragen: Welche Rechentechniken<br />

sind noch lernenswert, was kann man getrost<br />

den Computern (später den Taschenrechnern!)<br />

überlassen? Verlieren wir in der<br />

Gesellschaft mit der Verbreitung leistungsfähiger<br />

Mathematikwerkzeuge zunehmend<br />

das Know-how über einst mühsam erworbene<br />

Kulturtechniken? Der pragmatische<br />

Weg: Unterrichtsziel muss bleiben, dass<br />

man – zumindest bei den wichtigen mathematischen<br />

Ideen und Verfahren – versteht,<br />

was man tut. Aber: Was ist wichtig? Die Diskussion<br />

darüber ist ein Dauerbrenner.<br />

Modernisierung, Vernetzung, Mac oder<br />

Windows? – Der Spezialist ist gefragt<br />

Die rasante Entwicklung liess Unterrichtsmaterialien<br />

rasch veralten, sie konnten fast<br />

nie in der nächsten Computergeneration<br />

verwendet werden. Die Lehrmittelverlage<br />

zögerten aus diesem Grund lange, Materialien<br />

herzustellen. Es ging nicht ohne die<br />

Eigenproduktion. Laufend war auch die<br />

Evaluation von Hard- und Software gefragt,<br />

sei es durch Tagungsbesuche oder durch<br />

Tests zu Hause. Nicht nur der Hardwaremarkt<br />

boomte, auch der Softwaremarkt<br />

wurde vielfältig. Um die Entwicklung in Bahnen<br />

zu lenken, erarbeiteten Kommissionen<br />

Vorlagen, Lehrkräfte wurden zur Stellungnahme<br />

aufgefordert. So wurde zum Beispiel<br />

Informatik als eigenständiges Schulfach propagiert.<br />

Dieses hätte dann die «Invarianten»<br />

der Informatik aufzeigen müssen, ohne den<br />

rasch veraltenden Gerätebezug. Viel Freizeit<br />

wurde da investiert!


im Schulzimmer?<br />

25<br />

1984 wurde ein Informatikverantwortlicher<br />

eingesetzt, der die Entwicklung zu verfolgen<br />

und Entscheidungen vorzubereiten hatte.<br />

Eine willkommene Erleichterung! Als aber<br />

auch noch Netzwerkbetreuung und Firstlevel-Support<br />

angesagt waren, wurde im<br />

November 1999 die 40%-Anstellung eines<br />

technischen Informatikspezialisten nötig.<br />

Der heutige Betrieb mit Schul-Intranet und<br />

passwortgeschützten Accounts mit Zugang<br />

von überall her für Lehrkräfte und Schüler/-innen<br />

wäre völlig undenkbar ohne diese<br />

professionelle Betreuung.<br />

Schulen waren ab Mitte der 90er-Jahre vorwiegend<br />

mit Computern der Firma Apple<br />

ausgerüstet, deren Computer eine grafische<br />

Benutzeroberfläche aufwiesen, welche die<br />

Konkurrenz erblassen liess. Aber bald kam<br />

Windows von Microsoft auf den Markt und<br />

eroberte die Wirtschaftswelt. Als 1998 die<br />

BKSD (damals EKD) und die Schulen bei<br />

den Betriebssystemen (Windows und Macintosh)<br />

verschiedene Wege gingen, wurden<br />

die Anforderungen an die Betreuung<br />

nochmals höher, denn auch die Administration<br />

des <strong>Gymnasium</strong>s musste auf PCs unter<br />

Windows wechseln. Das zweigleisige<br />

Fahren des Hausnetzes und des Internetzugriffs<br />

für Mac- und Windows-Betriebssysteme<br />

erforderte vom Informatik-Techniker<br />

eine Art Tanz auf zwei Hochzeiten. Schliesslich<br />

wurde ab 2000 auch im Unterrichtsbereich<br />

ein Wechsel auf das Betriebssystem<br />

Windows vollzogen. Was viele Benutzer<br />

nicht wissen: Der Schulserver lief von Anfang<br />

an weder auf einem Mac- noch auf<br />

einem Windows-Betriebssystem, sondern<br />

auf Linux. Die Macianer, die sich immer<br />

noch – aus berechtigter Überzeugung –<br />

an das Bessere klammerten (ich ergreife<br />

hier ohne Zögern Partei!), mussten sich<br />

dem Diktat des übermächtig gewordenen<br />

Windows-Marktes beugen. Zudem wurde<br />

dem Umstand Rechnung getragen, dass der<br />

Grossteil der Schüler/-innen zu Hause mit<br />

Windows-PCs arbeitete.<br />

Vom Rechnen zur Informationsbeschaffung:<br />

ab ins Internet<br />

Der ab 1997 für Lehrpersonen, ab 1998 für<br />

Schüler/-innen auf Einzelcomputern und auf<br />

speziellen Telefonleitungen realisierte Internetzugang<br />

öffnete den elektronischen Kontakt<br />

nach aussen. 1999 wurde im vernetzten<br />

Computerraum H9 der Internetzugang auch<br />

für Klassenunterricht realisiert und im Jahr<br />

2001 brachte die aufwendige Gebäudeverkabelung<br />

zweierlei: die Einrichtung einer schulhausinternen<br />

Vernetzung der Computer und<br />

den Zugang zum Internet inklusive E-Mail<br />

und Filetransfer vom und ins Schulnetz, alles<br />

gut geschützt und passwortgesichert. Das<br />

war anfänglich alles etwas gewöhnungsbedürftig,<br />

wurde dann aber immer selbstverständlicher.<br />

Jetzt war Informatik nicht mehr<br />

nur die Domäne der Mathematiker und der<br />

Algorithmen. Der Computer wurde zum gängigen<br />

Instrument für alle Fächer! Und der<br />

ganze Informationsfluss innerhalb der Schule<br />

geschah zunehmend auf elektronischem<br />

Weg.<br />

Eine eigene Homepage und die Einführung<br />

des schulNetzes<br />

Im Rahmen der Semesterarbeiten, die in<br />

den 80er Jahren am <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong> eingeführt<br />

wurden, gab es ab und zu Schüler<br />

(eine Dame war tatsächlich nie dabei), die<br />

sich die Aufgabe stellten, eine Website für<br />

das <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong> zu programmieren.<br />

Aus diesen Versuchen ging dann eine Arbeitsgruppe<br />

hervor, die sich daran machte,<br />

den Webauftritt zu konzipieren. Der erste<br />

Webauftritt wurde 1999 mit Unterstützung<br />

einer Firma aus Münchenstein und mit Schülerhilfe<br />

entwickelt und bei Magnet Com AG<br />

2001 ins «www» gestellt. Kurz darauf wurde<br />

uns Unterstützung durch ein Mitglied des<br />

Ehemaligenvereins zuteil, das uns ein professionelles<br />

Contentmanagementsystem<br />

anbot. Die neu konzipierte Homepage ging<br />

2002 mit bisherigem Inhalt ins Netz.<br />

Im Januar 2006 wurde in einer Pilotphase<br />

zunächst auf freiwilliger Basis, ab dem<br />

Schuljahr 2007/2008 für alle Lehrer/-innen<br />

und Schüler/-innen verbindlich ein wichtiges<br />

Arbeitsinstrument für den Schulalltag eingeführt:<br />

das schulNetz. Nützliche Dienste wie<br />

die Noten- und Klassenkassenverwaltung,<br />

E-Mail- und SMS-Kommunikation, die Ablage<br />

offizieller Dokumente, das Absenzenwesen<br />

usw. brachten eine spürbare Erleichterung<br />

in der Bewältigung der administrativen<br />

Aufgaben.<br />

Heute<br />

Von ca. 104 Bytes zur Grösse von Terabytes<br />

(10 12 Bytes) in 40 Jahren. Welch ein gewaltiger<br />

Sprung! Er macht es möglich, jederzeit<br />

aktuelles Material im Unterrichtszimmer<br />

bereit zu haben. Der Traum von der Individualisierung<br />

des Unterrichts wurde in den<br />

letzten Jahren mithilfe der Informatik immer<br />

mehr zur Realität im Unterrichtsalltag. So<br />

sagte vor etlichen Monaten eine Maturandin:<br />

«Wenn ich in Mathe etwas nicht verstehe,<br />

suche ich einen passenden Youtube-Film<br />

und lass mir die Erklärungen nochmals vortragen.<br />

Da kann ich stoppen, zurückspulen,<br />

wiederholen, bis ich’s begriffen habe.» Ein<br />

neuer Lernstil! Es ist und bleibt spannend<br />

und herausfordernd, Lehrer/-in zu sein.<br />

Peter Matl, Mathematiklehrer<br />

am <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong> 1965 bis 2003,<br />

Konrektor 1993 bis 2003<br />

Foto Evelyne Monney


26<br />

unter der Leitung von Urs Blindenbacher diesen<br />

neuartigen Kino-Event ins Leben gerufen: die<br />

lange Nacht des kulinarischen Kinos. Das Open-<br />

Air-Kino inklusive Verpflegungsmöglichkeiten<br />

und Bar versammelt auf dem Platz vor den<br />

neuen Turnhallen über 100 zufriedene<br />

Besucher/-innen. > Mehr auf Seite 44<br />

Von Kanarienvögeln und Stadträten<br />

Von Lukas Ott, Stadtpräsident <strong>Liestal</strong><br />

10. September 2013<br />

Vizeschweizermeister im Fussball: Nach einem<br />

denkwürdigen Turnier in Baden ohne Niederlage<br />

in sieben Spielen unterliegt das Schulteam des<br />

<strong>Gymnasium</strong>s <strong>Liestal</strong> mit seinem Coach Thomas<br />

Bircher im Finale dem Team aus Sion mit 3:4 im<br />

Penaltyschiessen. Der Frust über den entgangenen<br />

Meistertitel weicht aber rasch der Freude<br />

über das beste Resultat eines Fussballschulteams<br />

des <strong>Gymnasium</strong>s <strong>Liestal</strong> in den letzten 20<br />

Jahren. Wir gratulieren!<br />

17. September 2013<br />

Gymnasiade: Wie im Vorjahr steht das <strong>Gymnasium</strong><br />

<strong>Liestal</strong> nach den Siegen sowohl der Damen<br />

als auch der Herren erneut an der Spitze der<br />

Gesamtranglisten. Wir gratulieren zu diesem<br />

Sporterfolg! > Vgl. 18. September 2012 und<br />

www.gymnasiade.ch<br />

Ein Sprichwort sagt: «Eine Katze, die einen<br />

Kanarienvogel gefressen hat, kann darum<br />

noch nicht singen.» Dass <strong>Liestal</strong>er Stadträtinnen<br />

und Stadträte, deren Geist am hiesigen<br />

<strong>Gymnasium</strong> gebildet wurde, deswegen<br />

bessere Stadtmütter oder Stadtväter<br />

wären – es darf bezweifelt werden. Bildung<br />

ist bekanntlich ein relativer Begriff. Gebildet<br />

sind nach Friedrich Hebbel alle, die das<br />

haben, was sie für ihren Lebenskreis brauchen.<br />

Bildung hat demnach mehr als nur<br />

eine Herkunft. Die starken persönlichen Verbindungen<br />

der amtierenden Stadträtinnen<br />

und Stadträte mit dem <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong><br />

– sie können jedoch als intensiver Ausdruck<br />

vieler Spuren aufgefasst werden, die das<br />

Gym in den ersten 50 Jahren seines Beste-<br />

hens bei uns allen<br />

hinterlassen hat.<br />

Mehrere Mitglieder<br />

des Stadtrates zählen<br />

heute zum Kreis der<br />

Alumni und Alumnae<br />

unseres <strong>Gymnasium</strong>s<br />

(wobei Alumni<br />

im Römischen Reich<br />

ursprünglich verletzte<br />

und ausgediente<br />

Soldaten waren, die<br />

kostenlos ernährt<br />

wurden; in diesem<br />

Sinne sieht der Stadtrat<br />

freudig und erwartungsfroh<br />

seinem<br />

nächsten Besuch in<br />

der Gym-Mensa entgegen).<br />

Keine Familie<br />

aus dem frohen<br />

Kreis des Stadtrates,<br />

die ihre Filii oder Filiae nicht (auch) an die<br />

Friedensstrasse 20 geschickt hätte, wo sie<br />

mit Wissen und Bildung genährt wurden.<br />

Es gibt denn auch viele besondere Erinnerungen,<br />

die uns mit dem <strong>Gymnasium</strong> lebhaft<br />

verbinden. Hier sind mehrere von uns «reif»<br />

geworden, indem wir die Gelegenheit erhielten,<br />

unsere höchst persönliche Melodie<br />

zum Ausdruck zu bringen, wie der Schweizer<br />

Publizist Ludwig Hasler diesen Prozess<br />

einmal beschrieben hat: Entscheidend sei,<br />

was wir mit den in der Schule vermittelten<br />

Kompetenzen anfangen können, und das<br />

hänge von der Person ab, ihrer Fantasie und<br />

ihrer Neugierde, ihrem Selbstvertrauen und<br />

ihrem Humor. All dies lasse sich aus dem<br />

scheinbar nicht unmittelbar Nützlichen gewinnen,<br />

das in unseren Lehrplänen oft eine<br />

untergeordnete Rolle spiele – oder aus dem,<br />

was in den Lehrplänen überhaupt nicht vorkomme.<br />

Der Schreibende jedenfalls hat während seiner<br />

Gymzeit und auch während des Studiums<br />

eine interessante Erfahrung gemacht:<br />

Oft war dasjenige am prägendsten und<br />

hat die beruflichen Weichen gestellt, was<br />

einem eigenen, oft auch mehr oder weniger<br />

ungefragten Gestaltungswillen ausserhalb<br />

der bestehenden Strukturen und Angebote<br />

entsprochen hat. Natürlich hatten verschiedene<br />

«Erweckungsmomente» ihren Ursprung<br />

auch im Unterricht. Jedenfalls war<br />

vieles, was aus uns geworden ist, bereits<br />

da, damals in der Schule – wenn auch vom<br />

damaligen Standpunkt aus nicht klar vorhersehbar<br />

war, wohin die Reise schliesslich<br />

führen würde. Aber im Nachhinein macht<br />

alles Sinn, was wir damals, mit einer eigenen<br />

Idee von Welt, oft angetrieben durch einen<br />

grossen Idealismus, unternommen haben.<br />

Ich nehme an, dass auch die heutigen<br />

Schülerinnen und Schüler in der Rückschau<br />

staunen werden, welche vorgezeichneten<br />

Wege die Lebensläufe von ihnen und ihren<br />

Mitschülerinnen und Mitschülern genommen<br />

haben.<br />

Unsere eigenen Wege haben uns bis in den<br />

<strong>Liestal</strong>er Stadtrat geführt, wo wir wie die<br />

Kanarienvögel unsere Singwarten bezogen<br />

haben, unsere persönlichen Melodien pfeifen<br />

und uns in politischer Zoologie weiter-<br />

Der Stadtrat: Regula Nebiker, Peter Rohrbach,<br />

Marion Schafroth, Lukas Ott, Franz Kaufmann


Schüler und Lehrer der ersten Stunde<br />

Dr. René Schaltenbrand, Jahrgang 1933, Kantonsschule Aarau, Studium der Mathematik und der Physik<br />

an der ETH Zürich, seit 1960 Hauptlehrer an der Kantonsschule Frauenfeld, im Oktober 1962 vom Regierungsrat<br />

zum Hauptlehrer am <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong> gewählt und am Aufbau der neuen Schule beteiligt.<br />

1972 Doktorexamen in Astronomie an der Universität Basel, bis 1994 am <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong> tätig.<br />

Dr. Heinz Ruesch, Jahrgang 1947, im Jahr 1963 Schüler der Klasse 1a des Typus B am Gymasium <strong>Liestal</strong>,<br />

Chemiestudium an der Universität Basel, Assistenz und Doktorat am Institut für anorganische Chemie<br />

in Basel, von 1977 bis 2011 Chemielehrer am <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong>, bis 1994 Lehrerkollege von René<br />

Schaltenbrand.<br />

27<br />

Ru: Erinnerst du dich noch an deine allererste<br />

Lektion am <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong>?<br />

Sch: Die erste Lektion muss eine Mathestunde<br />

gewesen sein. Daran erinnere ich<br />

mich ehrlich gesagt nicht mehr.<br />

Ru: Ich hingegen erinnere mich sehr gut an<br />

meine erste Lektion als Gymnasiast. Nach<br />

dem Glockenzeichen schauten wir (im<br />

Krankenzimmer des alten Spitals) gebannt<br />

auf die Gangtür. Unser Mathelehrer – eben<br />

du – betrat das Unterrichtszimmer, aber<br />

über die Balkontür vom schönen Garten<br />

her, stellte sich kurz vor und begann<br />

unverzüglich den Unterricht. Bereits für<br />

die nächste Woche stellte er eine erste<br />

Prüfung in Aussicht, die dann prompt auch<br />

stattfand. Das Resultat war nicht so toll,<br />

denn richtig ernst hatten wir die Ankündigung<br />

nicht genommen. Uns war aber sofort<br />

klar: Hier am Gym wird nicht gefackelt.<br />

Sch: An die erste Physikstunde entsinne<br />

ich mich noch. Alles war bereit, aber aus<br />

irgendeinem Grund stand dann kurzfristig<br />

kein Physikzimmer zur Verfügung. Ich musste<br />

also ohne Material auskommen, obwohl<br />

man doch in der ersten Stunde demonstrieren<br />

will, wie schön die Physik ist. Aber,<br />

siehe da, auf dem Weg zum Pavillon an der<br />

Rosenstrasse fand ich eine schöne Vogelfeder,<br />

die ich mitnahm. Ich zeigte sie der Klasse:<br />

Da ist die Optik dabei; die Akustik kann<br />

man allerdings nicht demonstrieren. Aber<br />

man kann die Feder fallen lassen, man sieht,<br />

dass sie von der Erde angezogen wird, es<br />

gibt einen Luftwiderstand, es gibt Beschleunigung<br />

usw. Am offenen Fenster stehend<br />

sage ich zur Klasse: Seht ihr, wie schön die<br />

Feder fällt! In diesem Moment kommt doch<br />

ein verspäteter Schüler, reisst die Türe auf<br />

und ... draussen ist meine Feder!<br />

Ru: Das <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong> kam für mich<br />

gerade zum richtigen Zeitpunkt. Der<br />

Grossteil meiner Klasse, mich eingeschlossen,<br />

hätte kaum ein <strong>Gymnasium</strong> in Basel<br />

besucht. War dir damals bewusst, dass mit<br />

der Eröffnung der ersten Maturitätsschule<br />

in Baselland auch Schülerinnen und Schüler<br />

aus nicht privilegierten Gesellschaftsschichten<br />

ans Gym kamen?<br />

Sch: Nein, das habe ich nicht gemerkt.<br />

Ru: Gab es Bedenken, dass das Niveau<br />

leidet, wenn die Gymnasiastenquote im<br />

Kanton plötzlich sprunghaft ansteigt?<br />

Sch: Sicher gab es Leute, die sich solche<br />

Gedanken gemacht haben, aber ich nicht.<br />

Ich stellte einfach fest, dass die Schülerzahl<br />

jedes Jahr anstieg.<br />

Ru: Ist dir eine besondere Episode aus der<br />

Anfangszeit in Erinnerung geblieben?<br />

Sch: (Nach einigem Überlegen) Am zweiten<br />

Sporttag haben wir die Zeit des<br />

100-m-Laufes elektronisch gemessen, mit<br />

Instrumenten aus der Physik. Wir mussten<br />

im Stadion Gitterli die Scheinwerfer einschalten,<br />

damit wir von den Masten Strom<br />

abzapfen konnten.<br />

Ru: Genau das habe ich für mich als<br />

spezielle Episode notiert: «Schaltenbrand<br />

installiert am Sporttag elektronische Zeitmessung<br />

für 100m-Lauf.» Uns Schülern hat<br />

das wirklich Eindruck gemacht, denn die<br />

elektronische Zeitmessung hatte eben erst<br />

in den Spitzensport Einzug gehalten.<br />

Sch: Erinnerst du dich noch: Wir konnten<br />

nur eine/-n Läufer/-in stoppen. Ein zweiter<br />

ist als «Lokomotive» mitgelaufen.<br />

Ru: Besonders Eindruck machte uns, dass<br />

auf dem Messgerät die dritte Kommastelle<br />

abgedeckt war; du hättest also auch<br />

auf Tausendstelsekunden genau messen<br />

können.<br />

Sch: Ich glaube, sogar auf Zehntausendstel!<br />

Aber siehst du, der Physiker will nicht mehr<br />

behaupten, als sinnvoll ist.<br />

Ich zeige dir noch etwas, was ich gestern<br />

auf dem Estrich beim Aufräumen gefunden<br />

habe.<br />

Im alten Spital musste die Sekretärin Martha<br />

Buser den ganzen Tag lang die Pausenglocke<br />

von Hand bedienen. Ich hatte Mitleid<br />

mit ihr und baute dann dieses Ding – eine<br />

automatische Pausenglocke. Eine alte pendelgesteuerte<br />

Schaltuhr dreht die grosse<br />

Kunststoffscheibe einmal im Tag herum. In<br />

diese sind in der Nähe des Randes durchgehende<br />

Metallstifte eingelassen. Streicht<br />

ein Stift an den beiden vorne und hinten<br />

angebrachten Kupferfedern vorbei, gibt’s<br />

Kontakt, über eine besondere Schaltung<br />

fliesst 20 Sekunden lang «Pfuus» zur Sonnerie<br />

und es läutet. Die grossen Abstände<br />

zwischen den Metallstiften entsprechen<br />

den 45-Minuten-Lektionen, die kleinen Distanzen<br />

den 10-Minuten-Pausen. Warum<br />

10-Minuten-Pause und nicht 5 wie später?<br />

Ich unterrichtete damals wie andere Kollegen<br />

auch noch im Sekundarschulhaus auf<br />

der Burg. Musste man von dort ans Gym<br />

wechseln, sagte man seinen Schülern rasch<br />

Adieu, sprang hinaus, und dort stand schon<br />

ein Mercedes-Taxi bereit, das uns zum alten<br />

Spital hinunterchauffierte.<br />

(Gespräch geführt am 1. Oktober 2013)<br />

René Schaltenbrands<br />

automatische<br />

Pausenglocke


28<br />

April bis November 2013: Frei.Raum.Z<br />

50 Jahre <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong>: Jeden Monat zeigt<br />

eine Klasse eine gestalterische Arbeit im Schulhaus.<br />

Grosse, eindrückliche, aber auch kleine,<br />

feine, poetische Werke können entdeckt und<br />

via QR-Codes Informationen dazu nachgelesen<br />

werden. > Mehr auf den Seiten 66 und 67.<br />

Ehemalige Schüler/-innen des Gyms – jetzt Lehrpersonen – erinnern sich …<br />

Abbildungen: Installationen von Jana Gerber und<br />

Jana Marti, 1Z; Sarah Lohner, 1Z<br />

Fotos zVg<br />

19. September 2013<br />

Poetry Slam Night: Nach einer sehr erfolgreichen<br />

ersten Slam-Veranstaltung im Rahmen der<br />

Kulturnacht vom 9. März 2013 treffen sich in der<br />

Aula sieben Slammerinnen und Slammer zum<br />

poetischen Kräftemessen. Der von Special Guest<br />

Daniela Dill moderierte Anlass lockt rund 100<br />

Besucher/-innen an. Wir hoffen, dass auch diese<br />

Neuerung eine Fortsetzung erfährt!<br />

> Mehr auf den Seiten 44 und 45<br />

19. Oktober 2013<br />

50 Jahre <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong>: herzliche Einladung<br />

zum Tag der offenen Tür! Die Fachschaften<br />

präsentieren der interessierten Öffentlichkeit,<br />

v.a. Eltern, Ehemaligen, pensionierten Lehrpersonen<br />

des <strong>Gymnasium</strong>s <strong>Liestal</strong> und Familien mit<br />

(kleinen) Kindern ein reichhaltiges Angebot an<br />

Leckerbissen aus der Wissensküche.<br />

> Mehr auf Seite 48<br />

24. Oktober 2013<br />

50 Jahre <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong>: Das Schulorchester<br />

musiziert zum letzten Mal im Rahmen<br />

der Jubiläumsfeierlichkeiten. Auf dem Programm<br />

des Herbstkonzertes unter dem Motto «Jenseits<br />

der Grenzen» stehen Werke von Bartók, Brahms,<br />

Dvorák, Glazunov, Haydn und Sarasate.<br />

Ich erinnere mich sehr gerne an meine Schulzeit<br />

am <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong>. In die Schule<br />

gehen zu dürfen, erachtete ich allgemein als<br />

Privileg, zumal dies für die Generation meiner<br />

Eltern in Italien nicht selbstverständlich gewesen<br />

war. Für mich bedeutete Schule und<br />

insbesondere das «Gymi» Freiheit.<br />

In den letzten 30 Jahren habe ich viele Veränderungen<br />

miterlebt: Aus 4 Typen (A für Griechisch,<br />

B für Latein, C für Mathematik und E<br />

für Wirtschaft) entwickelten sich die heutigen<br />

10 Schwerpunktfächer, und das Interesse am<br />

Latein hat stark abgenommen, wenn ich bedenke,<br />

dass es zu meiner Zeit drei Parallelklassen<br />

des Typus B gab. Lehrerinnen waren<br />

klar in der Minderheit und zudem meist ledig<br />

und kinderlos. Frontalunterricht galt damals<br />

als einzige «soziale Lernform», und die raren<br />

Gruppenarbeiten waren aus heutiger Sicht<br />

unstrukturiert und ohne klare Ergebnissicherung.<br />

Wir hörten in den Lektionen vor allem<br />

zu und diskutierten wenig. Ein Höhepunkt<br />

des Schuljahres war stets das Gymfest, an<br />

dem sich alle Klassen mit grossem Engagement<br />

beteiligten.<br />

Marita Del Cioppo Bignasca,<br />

Matur 1981, Lehrerin für<br />

Französisch und Italienisch<br />

1976 habe ich meine Matura im Typus B<br />

mit Latein gemacht. Damals fanden die Prüfungen<br />

noch im September statt. Die Matheprüfungen<br />

habe ich mit dem Rechenschieber<br />

absolviert. Nach bestandener Prüfung<br />

besuchten wir unsere Lehrer zu Hause. Die<br />

Maturreise führte uns nach Südfrankreich –<br />

ohne Lehrer. Bälle gab es an Opernhäusern,<br />

aber sicher nicht am <strong>Gymnasium</strong>. Maturarbeiten<br />

gab es noch keine. Etwas mehr als<br />

400 Schüler, viele mit langen Haaren, und<br />

200 Schülerinnen besuchten den Unterricht<br />

in 36 Klassen. Die Lehrer – Lehrerinnen gab<br />

es noch ganz wenige – siezten sich häufig<br />

auf Züridütsch und qualmten nicht nur<br />

im Lehrerzimmer. Der «Olymp», also das<br />

Rektorat, befand sich, wie es den damaligen<br />

Hierarchievorstellungen entsprach, im<br />

vierten Stock des Hauptgebäudes. Es blieb<br />

genügend Zeit, um das Mittagessen zu Hause<br />

einzunehmen. Kino 5 und das Gymfest<br />

waren absolute Renner. Im Winter dienten<br />

die samstäglichen Sportstunden manchmal<br />

dazu, die Skiweltcuprennen am Fernsehen<br />

mitzuverfolgen. Einige meiner Lehrer wurden<br />

später Kollegen.<br />

Martin Rüegg, Matur 1976,<br />

Lehrer für Sport und Geografie<br />

Von früher soll ich erzählen, als ich Schülerin<br />

war am <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong> … heute<br />

unterrichte ich Sologesang.<br />

Ich gehöre zur Generation, die noch das<br />

«musische <strong>Gymnasium</strong>» besucht hat – damals<br />

eine Errungenschaft – ein unkonventionelles<br />

Angebot mit Musik, Instrumentalunterricht<br />

und Bildnerischem Gestalten<br />

als Hauptfächern.<br />

Ich war glücklich im sogenannten Typus D<br />

mit kantonaler Matur, hatte Zeit zum Klavierüben<br />

und der anregende Musikunterricht<br />

bei Herrn Dr. Rudolf Häusler prägte<br />

mich nachhaltig.<br />

Dass damals Gesang ein Stiefkinddasein<br />

fristete, wird Sie erstaunen.<br />

Wir Sangesfreudigen wurden belächelt<br />

und niemand vermisste ein Angebot an<br />

Gesangsunterricht. Ende der 80er-Jahre<br />

änderte es sich: Mit zwei Schülerinnen begann<br />

ich, Sologesang zu unterrichten! Daraus<br />

entstand eine stattliche Gesangsklasse<br />

… Der heutige Schwerpunkt Musik ist<br />

längst eidgenössisch anerkannt und unvergleichliche<br />

Möglichkeiten werden geboten<br />

zum Mitwirken im Chor, im Orchester und<br />

in der Big Band.<br />

Tabitha Schuler, Matur 1971,<br />

Lehrerin für Sologesang


Erinnerungen eines Lehrers und eines Schülers an die Gründungszeit des <strong>Liestal</strong>er <strong>Gymnasium</strong>s<br />

29<br />

Dr. Rudolf Häusler (Jg. 1927) gehörte 1963 zum Gründungskollegium des <strong>Gymnasium</strong>s. Er unterrichtete die Fächer Gesang und Musiktheorie, später auch<br />

Deutsch und blieb der Schule treu bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1992. Viele Jahre war er auch Dozent für Musikgeschichte am Basler Konservatorium.<br />

Josua Oehler (Jg. 1947) war 1963 Schüler der Klasse 1f des Typus D am neu eröffneten <strong>Gymnasium</strong>. Auch er blieb im Baselbieter Schuldienst bis zu seiner<br />

Pensionierung 2011, die letzten neunzehn Jahre als Rektor der Gewerblich-industriellen Berufsfachschule <strong>Liestal</strong>.<br />

Nachfolgend Auszüge aus einem Gespräch der beiden, in dem zum Teil unterschiedliche Wahrnehmungen über die Gründungszeit zum Ausdruck kommen.<br />

Was kommt einem zur Eröffnung des<br />

ersten Baselbieter <strong>Gymnasium</strong>s spontan<br />

in den Sinn?<br />

Rudolf Häusler: Die Gründungszeit bleibt mir<br />

als gute, aber auch aufregende Zeit in bester<br />

Erinnerung. Wir hatten all die neuen Aufgaben,<br />

die da auf uns zukamen, anzupacken.<br />

Nicht nur die Lehrplanarbeiten haben uns<br />

gefordert, auch mit der bescheidenen Infrastruktur<br />

mussten wir uns zurechtfinden. Etwas<br />

mühsam war die Wohnungssuche.<br />

Josua Oehler: In den Sinn kommen mir spontan<br />

all die Beatles-Songs, die zu jener Zeit<br />

Furore machten und die an den Samstagabendpartys<br />

der f-Klasse abgespielt wurden.<br />

Dann die angenehme, familiäre Schulatmosphäre,<br />

die in den Pavillons an der Kasernenund<br />

der Rosenstrasse herrschte. Und nicht<br />

zuletzt denke ich spontan und immer wieder<br />

gerne an meine Lehrerin und meine Lehrer<br />

zurück. Ich bin ihnen heute nach 50 Jahren<br />

noch dankbar für alles, was sie uns vermittelt<br />

haben.<br />

Mit welchen Erwartungen traten Sie in<br />

die junge Schule ein?<br />

Rudolf Häusler: Ich hatte eigentlich keine<br />

grossen Erwartungen, liess alles auf mich<br />

zukommen. Da ich vorher in Zürich unterrichtet<br />

hatte, kannte ich die Baselbieter<br />

Schulverhältnisse nicht. Ich hatte auch noch<br />

nie mitgeholfen, eine Schule aufzubauen,<br />

war also offen und habe mitgewirkt, wo ich<br />

nur konnte.<br />

Josua Oehler: Ich war mir der Erwartungen,<br />

die an mich von Seiten der Eltern und der<br />

Schule gestellt wurden, sehr wohl bewusst.<br />

Scheitern durfte und wollte ich nicht. Die Zusatzbemerkung<br />

von Rektor Jenni in meinem<br />

Aufnahmeentscheid – «Wird sich gehörig<br />

anstrengen müssen» – hat mich wachgerüttelt.<br />

Aber schon damals nahm‘s die Jugend<br />

locker. Ich entsinne mich nicht, ganze Wochenenden<br />

lang für das Gymi gepaukt zu<br />

haben. Abendausgang in die Stadt war für<br />

uns auf abgelegenen Dörfern wohnenden<br />

Jugendlichen mangels Transportmittel nicht<br />

möglich. Drei oder vier Werktagsabende waren<br />

deshalb meistens den Hausaufgaben gewidmet,<br />

einen verbrachte ich im Turnverein.<br />

Nur am Samstagabend und sonntags gab’s<br />

Ausgang, mit Gleichaltrigen an Veranstaltungen<br />

in Nachbardörfern.<br />

Gab es auch eine Art Pionierstimmung?<br />

Rudolf Häusler: Ja, durchaus. Wir waren der<br />

Überzeugung, nicht nur etwas Neues, sondern<br />

auch etwas Gutes für den Kanton zu<br />

tun. Wir spürten die grosse Bereitschaft der<br />

Erziehungsdirektion, mitzuhelfen und mitzutragen,<br />

und wir hatten ein grosszügiges<br />

Budget. Argwöhnisch waren viele Reallehrer.<br />

Sie befürchteten, die Gymnasiallehrer<br />

würden sich Professoren nennen dürfen,<br />

wie dies in Zürich und St. Gallen üblich ist.<br />

Aber diesen Titel wollte das <strong>Liestal</strong>er Kollegium<br />

gar nicht.<br />

Josua Oehler: Die Eröffnungsfeier vom<br />

16. April 1963 hat wohl mehr meine Eltern<br />

als mich selber beeindruckt.<br />

Aber die<br />

historische Bedeutung<br />

der Eröffnung<br />

des ersten <strong>Gymnasium</strong>s<br />

im Kanton habe<br />

ich durchaus wahrgenommen.<br />

Nicht nur<br />

war ich stolz, zu den<br />

ersten Baselbieter<br />

Gymnasiasten gehören<br />

zu dürfen; ich war<br />

aus meinem Heimatund<br />

Wohnort Arboldswil<br />

überhaupt der Erste, der<br />

ein <strong>Gymnasium</strong> besuchen<br />

konnte. Der Typus<br />

D war ein Novum.<br />

Was wäre im Rückblick dazu zu sagen?<br />

Rudolf Häusler: Aus meiner Sicht war das<br />

Projekt eines musischen Maturtypus durchaus<br />

gut gemeint und lag damals im pädagogischen<br />

Trend. Ich war aber von Anfang an<br />

skeptisch, ob es sich im Kanton Baselland realisieren<br />

lässt. Um Anregungen zu sammeln,<br />

war eine kleine Kommission nach München<br />

gefahren und hatte dort ein Musikgymnasium<br />

besucht. Wir waren sehr beeindruckt<br />

von der hohen künstlerischen Qualität der<br />

Arbeiten, die uns vorgeführt wurden. Nun,<br />

München und <strong>Liestal</strong> sind zwei Paar Stiefel.<br />

In München schicken Symphoniker und andere<br />

Künstler ihre Kinder ins Musikgymnasium.<br />

In <strong>Liestal</strong> ist das Potenzial einfach zu<br />

klein. Aber ich habe nie durchsetzen können,<br />

dass die Musikalität vor dem Schuleintritt<br />

eigens abgeklärt wird. So


30<br />

«Weisch no?»<br />

Erinnerungen von Schülerinnen und Schülern des ersten Jahrgangs des <strong>Gymnasium</strong>s <strong>Liestal</strong>, gesammelt und<br />

als Versuch von «Oral History» niedergeschrieben von Rolf Zaugg, Klasse 1–4c (1963–1966), Prof. Dr. phil.,<br />

Historiker<br />

31. Oktober 2013<br />

Literaturbegegnung: Der Schriftsteller, Kabarettist<br />

und Liedermacher Franz Hohler besucht das<br />

<strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong>. Rund 120 Schüler/-innen<br />

diskutieren mit dem Autor, reagieren auf seine<br />

Texte und tragen eigene vor, und zwar zum Thema<br />

Schöpfungsgeschichten. Den Anlass hat die<br />

Fachschaft Religionswissenschaften initiiert und<br />

in Zusammenarbeit mit Deutschlehrern/-innen<br />

durchgeführt.<br />

2. November 2013<br />

50 Jahre <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong>: Nach Jahren des<br />

Unterbruchs steigt das mit Spannung erwartete<br />

Gymfest, das den diesjährigen Festreigen<br />

abschliesst. Rund 1000 Gäste bestaunen und<br />

geniessen die fantasievollen Angebote der engagierten<br />

Klassen: Kulinarisches, Tanz, Spiel, Quiz,<br />

Musik und vieles mehr.<br />

Es war ein schönes Jubeljahr!<br />

> Mehr zum Gymfest auf Seite 49<br />

ist der Typus D zu einer Art Unterseminar<br />

geworden, was ja<br />

eigentlich auch eine bildungspolitische<br />

Absicht des Kantons<br />

war. Der Lehrermangel in Baselland<br />

war sehr gross, und<br />

schon kurz nach Eröffnung<br />

des <strong>Gymnasium</strong>s begann die<br />

Planung für das kantonale Lehrerseminar.<br />

Josua Oehler und Dr. Rudolf Häusler, Oktober 2013<br />

Josua Oehler: Das junge Lehrerseminar<br />

war zu Beginn eine<br />

Abteilung des <strong>Gymnasium</strong>s<br />

<strong>Liestal</strong>. Der Übertritt nach<br />

der Matur erfolgte sozusagen<br />

nahtlos. Der Typus D war aus<br />

meiner Sicht eine optimale<br />

Vorbereitung fürs Seminar.<br />

Was ich mir an Musik- und<br />

Kunstwissen aneignen konnte,<br />

prägte mich stark. War es das<br />

Vertrauen in die <strong>Liestal</strong>er Seminarausbildung<br />

oder der Lehrermangel,<br />

dass ich für meine Erstanstellung<br />

nicht einmal eine<br />

Probelektion halten musste?<br />

Wir Burschen konnten damals<br />

während der Seminarzeit, obwohl<br />

sie nur drei Semester<br />

dauerte, gleich noch die Sommerrekrutenschule<br />

besuchen,<br />

während die Mädchen ein<br />

Sozialpraktikum absolvierten.<br />

Auf meine Bewerbung hin besuchten<br />

mich der Allschwiler<br />

Schulpflegepräsident und der<br />

Rektor während des Ausgangs<br />

im Restaurant Kanonenkugel<br />

gleich vis-à-vis der <strong>Liestal</strong>er<br />

Kaserne und sie erklärten mir<br />

nach einem kurzen Gespräch<br />

und dem Bezahlen des Café<br />

Crème zu meiner grossen<br />

Überraschung, ich sei dann<br />

also gewählt!<br />

Am 16. April 1963 sitzen wir 82 Schülerinnen und Schüler des 1. Jahrgangs<br />

des neu gegründeten <strong>Gymnasium</strong>s <strong>Liestal</strong> in der Aula auf Burg in<br />

<strong>Liestal</strong> erwartungsvoll, zumeist etwas eingeschüchtert oder zumindest<br />

beeindruckt, sonntäglich gewandet und mäuschenstill.<br />

Wir haben im Februar 1963 nach einer Aufnahmeprüfung, der allerdings<br />

mehr die Rolle einer Orientierungsprüfung zukam, den mit legendärer<br />

«Schnapsmatrize» vervielfältigten und per Handschrift ergänzten «Aufnahmeentscheid»<br />

erhalten. (siehe Interview Oehler/Häusler, S. 29) Die<br />

Ermahnung in der Handschrift des Rektors «Wird sich gehörig anstrengen<br />

müssen». gilt dann für uns alle sofort mit Schulbeginn als Leitmotiv.<br />

In meiner Klasse überleben von den 20 Schülerinnen und Schülern<br />

angesichts solcher Leistungsansprüche nur 8 Schüler das 1. Schuljahr;<br />

zum Trost erhalten Einzelne der nicht Beförderten das Maturitätszeugnis<br />

an einem Basler <strong>Gymnasium</strong>, an welches sie nach geltendem Schulabkommen<br />

immer noch prüfungsfrei wechseln können, teilweise sogar<br />

ein halbes Jahr vor uns … Tatsächlich haben wir aus <strong>Liestal</strong> nach erfolgreicher<br />

Maturitätsprüfung 1966 unser Studium an den schweizerischen<br />

Universitäten dafür nur unter dem Vorbehalt aufnehmen können, dass<br />

unser <strong>Gymnasium</strong> noch die eidgenössische Anerkennung erhalten müsse.<br />

Verschiedene Maturandinnen und Maturanden von 1966 berichten<br />

auch, dass man ihnen an den Hochschulen – vor allem in Basel – anfänglich<br />

mit einem gewissen Misstrauen bezüglich der <strong>Liestal</strong>er Maturität<br />

begegnet sei.<br />

Am 16. April 1963 sind in der Aula auf Burg die Lehrerinnen (zwei!)<br />

und Lehrer «unseres» <strong>Gymnasium</strong>s vor uns platziert, deren Fotos und<br />

ausführlichen Lebensläufe die Interessierten bereits aus den offiziellen<br />

Verlautbarungen in der «Basellandschaftlichen Zeitung» (BZ) kennen.<br />

Man stelle sich vor, in der «BZ», deren normale Ausgabe damals täglich<br />

jeweils nur 8 bis 12 Seiten umfasst, füllen die Mitteilungen der Lehrerwahlen<br />

fürs <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong> durch den Regierungsrat des Kantons<br />

Basel-Landschaft manchmal eine ganze Seite. Die Suche nach Lehrern<br />

scheint angesichts des Oberlehrermangels in der Schweiz ein Kraftakt<br />

gewesen zu sein, wie mir einer der Lehrer der 1. Stunde noch nach 50<br />

Jahren eindrücklich schildert: «Man musste auch an den Realschulen<br />

und den wenigen progymnasialen Abteilungen des Kantons die Lehrer<br />

‹zusammenkratzen›.» Diese Lehrer erweisen sich für uns Schülerinnen<br />

und Schüler nicht als die schlechtesten. Mein Lieblingslehrer im Progymnasium<br />

<strong>Liestal</strong>, Dr. Robert Schläpfer, ist bereits zuvor als Konrektor<br />

für die Aufbauarbeit des <strong>Gymnasium</strong>s gewählt worden. Die Wahl des


31<br />

Dr. Fritz Leutwyler, genannt «Papa Leutwyler»<br />

Rektors der «Kantonsschule», Dr. Werner<br />

Jenni, hat der Regierungsrat ein knappes<br />

Jahr vor dem Schulbeginn vorgenommen,<br />

und zwar an einer ausserordentlichen Sitzung<br />

im Schloss Bottmingen. Mich beeindruckt<br />

vor allem, dass fast alle Lehrer über<br />

einen Doktortitel verfügen. Tatsächlich sprechen<br />

wir Schülerinnen und Schüler unsere<br />

Lehrer – wenigstens anfänglich – immer mit<br />

Herr Doktor an. Unser Klassen- und Mathematiklehrer,<br />

Dr. Eugen Kramer, verzichtet<br />

allerdings sofort auf solche Formalitäten,<br />

dafür beeindruckt er uns von der ersten<br />

Lektion an mit der totalen Beherrschung<br />

des Stoffs und damit, dass er mit seinen<br />

gekonnten Erklärungen jeweils Stunde um<br />

Stunde alle Wandtafeln mehrmals mit Kreide<br />

vollschreibt. Unser pflichtbewusster, seriös-systematischer<br />

Deutschlehrer, Rudolf<br />

Füeg, dem ich persönlich viel verdanke,<br />

mag ein wenig darunter gelitten haben, dass<br />

er die «höhere Weihe» des Doktorats nicht<br />

erhalten hat, weil er als Offizier im zweiten<br />

Weltkrieg dafür nicht auch noch Zeit gefunden<br />

habe, wie er uns einmal anvertraut. Und<br />

unser Physiklehrer, Dr. René Schaltenbrand,<br />

arbeitet während der ersten Jahre seiner<br />

Unterrichtstätigkeit in <strong>Liestal</strong> intensiv an<br />

seiner Doktorarbeit. Unsere junge und hübsche<br />

Französischlehrerin, Silvia Ruggaber,<br />

überzeugt uns auch ohne Doktortitel; dass<br />

sie uns dann verlassen muss, hat nichts mit<br />

mangelnden akademischen Ausweisen zu<br />

tun, sondern ist das Ergebnis der damaligen<br />

Gesetzgebung, wie das nun im Jubiläumsjahr<br />

ausführlich und mehrfach der Öffentlichkeit<br />

erklärt worden ist.<br />

Die ersten Sitzreihen an der denkwürdigen<br />

Eröffnungsfeier vom 16. April 1963 sind für<br />

Politiker, Beamte und Fachleute aus Bern,<br />

Basel-Stadt und natürlich vor allem aus dem<br />

Baselbiet reserviert. Hinter uns füllen unsere<br />

Eltern die übrigen Plätze der Aula bis auf den<br />

letzten Platz. Der Regierungspräsident, Dr.<br />

Ernst Boerlin, spricht staatsmännisch über<br />

die Bedeutung des ersten <strong>Gymnasium</strong>s für<br />

das Baselbiet: «Ein alter Traum geht in Erfüllung.»<br />

Besonders zu reden gibt die Tatsache,<br />

dass wegen des äusserst harten Winters<br />

(der den Zürchern ihre Jahrhundert-«Seegfrörni»<br />

beschert und in <strong>Liestal</strong> den Fundamentbau<br />

für das Provisorium eines <strong>Gymnasium</strong>s<br />

verhindert hat) der Unterricht vorerst<br />

im Provisorium des Provisoriums stattfinden<br />

muss. Im Jahr zuvor war das neue Kantonsspital<br />

in <strong>Liestal</strong> eröffnet worden, sodass man<br />

sich nun «mit dem alten abbruchreifen Krankenhaus»<br />

(Dr. Anton Cleis in der «BZ» vom<br />

17.4.1963) als Schulhaus behelfen musste.<br />

Tatsächlich erleben wir dann das «Alte Spital»<br />

– welches übrigens noch heute steht<br />

– eigentlich ganz anders als offiziell befürchtet,<br />

zwar mit immer noch durchdringendem<br />

lästigem Spitalgeruch, aber sonst gerade<br />

wegen der engen Verhältnisse und dem notwendigen<br />

Improvisationsbedarf als gemeinschaftsstiftendes<br />

Gebäude. Bei starkem<br />

Gewitter steht auch mal ein Klassenzimmer<br />

unter Wasser. Unvergessen bleiben die<br />

Turnstunden unseres äusserst engagierten,<br />

kreativen Turnlehrers Roger Quinche, der<br />

uns im Spitalpark oder bei wirklich widrigem<br />

Wetter auch in den Schulhaus- resp. Spitalgängen<br />

so sehr zum Sporttreiben motiviert,<br />

dass aus unsern Reihen verschiedene Leistungs-,<br />

ja Spitzensportler hervorgehen. Die<br />

Schulmannschaft erreicht auch einmal –<br />

dann zusätzlich unter dem Einfluss unseres<br />

zweiten Turnlehrers, des Schweizer<br />

Zehnkampfmeisters Werner<br />

Duttweiler – einen Spitzenrang<br />

an der Schweizerischen Vereinsmeisterschaft<br />

in der Leichtathletik.<br />

Die jährlichen Sporttage und<br />

Skilager bilden zentrale Anlässe<br />

des Schullebens.<br />

Der Erziehungsdirektor, Dr. Leo<br />

Lejeune, spricht in der Aula auf<br />

Burg mehrfach direkt uns Schülerinnen<br />

und Schüler an und<br />

schliesst seine beinah philosophische<br />

Rede zum Thema «Freiheit<br />

in Verantwortung», die wir<br />

uns dank dem neuen <strong>Gymnasium</strong><br />

erarbeiten könnten, fast mit<br />

einem Lebensprogramm: «Wir anerkennen<br />

alle eine Ordnung, die uns erlaubt, frei zu<br />

leben. Ihr geht bei williger Einordnung einer<br />

schönen Zeit und einem schönen Leben<br />

entgegen, einem Leben, in dem der Blick<br />

sich immer mehr weitet, zurück in die Vergangenheit,<br />

in allen Richtungen in unserer<br />

Natur, in unserem Denken durch das Studium<br />

der Sprachen.»<br />

Auch der Rektor, Dr. Werner Jenni, «der<br />

grosse Bär», wie er im Typus D bald genannt<br />

wird, redet zum Abschluss der langen<br />

Feierstunde uns Schülerinnen und Schülern<br />

eindringlich ins Gewissen: «Nicht vorhandene<br />

Kenntnisse können wir vermitteln,<br />

wir können Nachholkurse für Verpasstes<br />

und Nichtgehabtes einrichten, nacherziehen<br />

können wir nicht oder nur in geringem<br />

Masse. […] Wo die Ordnung in der Freiheit<br />

versagt, muss der Zwang einsetzen! […] Ihr<br />

bestimmt also den Zwang selber. Wie ein<br />

ungestümes oder fügsames Pferd spürt Ihr<br />

mehr oder weniger die Zügel.»<br />

Dass das Schweizer Fernsehen die Eröffnungsfeier<br />

vom 16.4.1963 filmt und vor<br />

der Aula der «Weltwoche»-Redaktor Rudolf<br />

Stickelberger vor laufender Kamera einige<br />

von uns Schülerinnen und Schülern für die<br />

Sendung «Antenne» interviewt, macht uns<br />

bewusst, welch historischen Moment wir<br />

eben erlebt haben. 1<br />

Auch nach Bezug des echten Provisoriums,<br />

der Holzpavillons an der Kasernen- und an<br />

der Rosenstrasse, prägt ein familiäres Zusammenleben<br />

unsern Schulalltag, wie es<br />

sich im «Alten Spital» entwickelt hat. Dieser<br />

Zusammenhalt des 1. Jahrgangs zeigt sich<br />

bis heute: Alle fünf Jahre und zum 40. Maturjubiläum<br />

wie auch jetzt zur 50-Jahr-Feier<br />

unseres <strong>Gymnasium</strong>s treffen sich immer<br />

alle vier Klassen gemeinsam, «Klassenzusammenkünfte»<br />

gibt es keine.<br />

Als väterliche Kraft im Pavillon an der Kasernenstrasse<br />

erweist sich unser Chemielehrer,


32<br />

Klasse 3c 1965/1966 mit Rolf<br />

Zaugg (fünfter von links)<br />

Das erste Gymfest in den Pavillons.<br />

Martha Stöckli-Busers<br />

Kommentar im Fotoalbum:<br />

«Der ganze Pavillon zitterte!»<br />

Dr. Fritz Leutwyler, den wir liebevoll «Papa<br />

Leutwyler» nennen. Nicht nur an unserem<br />

ersten Gymifest führt er in seinen Räumlichkeiten<br />

eine Kaffeestube, auch im Schulalltag<br />

serviert er uns gelegentlich Tee oder Kaffee<br />

im Laborraum. Mit grosser Betrübnis hören<br />

wir später, dass er sich mit dem Rektor überworfen<br />

und ans <strong>Gymnasium</strong> Münchenstein<br />

gewechselt habe.<br />

Auf dem Schulsekretariat wirkt Martha<br />

Buser (später Stöckli) energisch und kompetent;<br />

sie hält die Fäden zusammen und<br />

weiss immer über alles Bescheid. Auch für<br />

uns Schülerinnen und Schüler ist sie eine<br />

wichtige Ansprechperson.<br />

Der ganz gute Geist des Hauses ist unser<br />

von allen geliebter Schulhauswart Max Zeller.<br />

Trotzdem herrschen Ordnung und Sauberkeit.<br />

So hilft er auch mal mit beim «Frisieren»<br />

der Thermometer, sodass bei fast<br />

unerträglicher Hitze in den Pavillons Hitzeferien<br />

für einen Nachmittag verfügt werden.<br />

Und als der Schreibende, der auf Wunsch<br />

eines «Geburtstagskindes» seiner Klasse<br />

im WC den Feuerlöscher demonstriert und<br />

nicht mehr abstellen kann, sodass das ganze<br />

WC sich mit Schaum anfüllt, dies dem<br />

Abwart beichten geht, meint der trocken:<br />

«Mach nit, dass dr Räkter das erfahrt, do<br />

hets Chessel und Lümpe, di andere sölle dir<br />

hälfe.» Ich nehme an, heute wäre das fast<br />

ein Fall für die Jugendanwaltschaft.<br />

Dr. Walter Stutz, der ehemalige Kantonschemiker<br />

von Baselland und Gemeindepräsident<br />

von Augst, hat den Aufruf für Rückmeldungen<br />

von Reminiszenzen zum 1. Jahrgang<br />

am <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong> wie folgt beantwortet:<br />

«Obwohl viele von uns ein paar Jahre später<br />

zur 68er-Generation gehörten, waren<br />

wir zu Beginn unserer Gymi-Zeit alles andere<br />

als 68er, wir waren schlicht und einfach<br />

brave Schäfchen. Dies zu sein, wurde uns<br />

eingeschärft, denn das <strong>Gymnasium</strong> musste<br />

die Bewährungsprobe bestehen. Es ging<br />

um die Anerkennung dieser neuen Schule<br />

durch die Hochschulen in der Schweiz. Disziplin,<br />

Höchstleistungen und Höflichkeit waren<br />

grossgeschrieben. Diese Forderungen<br />

wurden uns vom allseits hochgeschätzten<br />

Biologielehrer Dr. Heinrich Althaus in besonders<br />

anschaulicher Weise beigebracht.<br />

Wenn er das Klassenzimmer betrat, hatten<br />

sich alle Schülerinnen und Schüler militärisch<br />

präzise von den Stühlen zu erheben.<br />

Danach folgte der Befehl ‹Setzen›. Mit strenger<br />

Miene und scharfem Blick schaute er in<br />

unsere Gesichter, um sich ein Repetitionsopfer<br />

auszusuchen. Unauslöschlich in der<br />

Erinnerung sein Ritual dazu. Er zückte das<br />

legendäre schwarze Notizbüchlein mit den<br />

roten Seitenrändern und seinen Bleistift<br />

mit mindestens der Härte 4, blickte über<br />

die Klasse, sein Schmiss aus der Studentenverbindungszeit<br />

an der rechten Wange<br />

(oder war’s die linke?) zuckte, bevor er<br />

mit lauernder Stimme sein Opfer mit den<br />

Worten ‹Vielleicht einmal Herr oder Frau<br />

soundso› auswählte … Die restliche Klasse<br />

konnte durchatmen. Dr. Althaus duldete es<br />

nicht, wenn jemand keinen ganzen Satz aussprach.<br />

Er war eben ein typischer Vertreter<br />

der alten Schule. Mit seinen Korrekturen an<br />

unserer Ausdrucksweise vermittelte er uns<br />

etwas für das ganze Leben, nämlich sich<br />

korrekt und präzise auszudrücken. Sogar<br />

Heftführungsnoten gab es bei ihm. Ich erinnere<br />

mich an eine Szene, die sich im Garten<br />

des alten Spittels abspielte. Anlässlich einer<br />

Botanikstunde im Garten mit Dr. Althaus unterbrach<br />

er unvermittelt seinen Vortrag und<br />

wies mich an, meine Hände aus den Hosentaschen<br />

zu nehmen. Dies sei respektlos<br />

gegenüber einer vorgesetzten Person. Ein<br />

Lehrstück, das mir zeitlebens geblieben ist.<br />

Auch seine direkte Art, sich über komplexe<br />

Vorgänge bei der Zellteilung eines menschlichen<br />

Fötus zu äussern, war einmalig. Er<br />

sagte einmal: ‹Merken Sie sich, wenn Sie<br />

eine Frau auf die Lippen küssen, dann küssen<br />

Sie sie auf den Darm!› »<br />

Rolf Zaugg<br />

1 http://www.geschichte.bl.ch/wirtschaft/wachstumsbewaeltigung/wachstumsbewaeltigung-galerie/nebentext/232//media/einweihung-gymnasium-liestal-1963.html


Die Rektoren<br />

Der zweite des <strong>Gymnasium</strong>s <strong>Liestal</strong><br />

Der erste Rektor des <strong>Gymnasium</strong>s <strong>Liestal</strong><br />

Dr. Werner Jenni, 1962–1976<br />

Leo Tschurr, 1976–1982<br />

33<br />

Dr. Werner Jenni ist als Gründungsrektor<br />

in die Geschichte des Baselbieter <strong>Gymnasium</strong>s<br />

eingegangen. Das tönt gut, ist aber<br />

nur die halbe Wahrheit: Die Gründung des<br />

ersten Baselbieter <strong>Gymnasium</strong>s war ein<br />

Abenteuer, und Werner Jenni ihr Spiritus<br />

Rector. Schulabenteuer? Gewiss – nach<br />

langen Jahrzehnten des Hin und Her, des<br />

Für und Gegen eine eigene Kantonsschule<br />

hatte sich die Politik endlich zu diesem<br />

Schritt durchgerungen, nicht ganz freiwillig,<br />

sondern unter dem Druck der städtischen<br />

Nachbarn. Es war ja eine merkwürdige Konstellation<br />

– damals, am «Vorabend» einer<br />

schicksalsschweren Abstimmung über die<br />

Kantonsfusion. Ausgerechnet dem wiedervereinigungsfreundlichen<br />

Vorsteher der Erziehungsdirektion<br />

war es vorbehalten, die<br />

Weichen für das erste Baselbieter <strong>Gymnasium</strong><br />

zu stellen und damit einen kräftigen<br />

und das Selbstwertgefühl des Kantons stärkenden<br />

Bildungsakzent zu setzen.<br />

Was hatte Werner Jenni bewogen, sich in<br />

<strong>Liestal</strong> zu melden? War es sein Baselbieter<br />

Heimatschein, war es seine Weitsicht? Wir<br />

rätseln nicht weiter und stellen einfach fest:<br />

Für diesen Posten brauchte es Standfestigkeit,<br />

Entschlossenheit, Kraft und Organisationstalent<br />

– alles Fähigkeiten, die Werner<br />

Jenni in hohem Mass besass. Sein neues<br />

Amt trat er nicht als Nobody an, sondern als<br />

bewährter Schulmann im Zenit seines Lebens.<br />

Wenn er einem gegenübersass, aufmerksam<br />

und kritisch, mit hochgezogenen<br />

Augenbrauen zuhörend, dann wusste man<br />

sehr bald, woran man war, und es gab keine<br />

Widerrede. Umgekehrt galt aber auch:<br />

Wenn Werner Jenni jemandem einmal Ver-<br />

Werner Jenni 1976<br />

an seiner Abschiedsfeier<br />

trauen entgegengebracht hatte, dann blieb<br />

es dabei. Bei aller Strenge respektierte er<br />

die Freiheit des anderen, und so zeigte er<br />

sich auch neuen Ideen gegenüber durchaus<br />

offen. Angesichts der doch noch sehr labilen<br />

Situation – Neugründung eines <strong>Gymnasium</strong>s<br />

ohne jede Tradition – war das gewiss nicht<br />

selbstverständlich. So erinnere ich mich,<br />

dass er dem Projekt einiger Fachlehrer, den<br />

Lehrstoff nicht isoliert von Fach zu Fach auszurichten,<br />

sondern fächerübergreifend zu<br />

bündeln, durchaus positiv gegenüberstand.<br />

Und vergessen wir nicht: Es war Werner<br />

Jenni, welcher der Idee des musischen Maturaabschlusses<br />

– heute selbstverständlich<br />

– zum Durchbruch verhalf.<br />

Alles in allem: Werner Jenni war in seiner<br />

ruhigen, sachlichen und von Optimismus getragenen<br />

Art der richtige Mann zur richtigen<br />

Stunde – für die aufblühende Baselbieter<br />

Gymnasiallandschaft.<br />

Dr. René Salathé, Lehrer der ersten Stunde<br />

am <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong>; von 1972 bis 1993<br />

Gründungsrektor des <strong>Gymnasium</strong>s Oberwil<br />

Nach Unterrichtstätigkeiten in Graubünden<br />

und Basel-Stadt kam Leo Tschurr 1967 ans<br />

<strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong>. Als bestausgewiesener,<br />

erfahrener Lehrer und Altphilologe unterrichtete<br />

er Griechisch und Latein. Bereits 1971<br />

wurde er unter Rektor Dr. Werner Jenni Konrektor<br />

und löste ihn nach dessen Erkrankung<br />

im Juli 1976 als Rektor ab. Das frei werdende<br />

Konrektorat wurde mir übertragen.<br />

Als Schulleiter pflegte Leo Tschurr einen<br />

diskreten Führungsstil. Durchdrungen vom<br />

hohen Wert humanistischer Bildung respektierte<br />

er in jedem Menschen die ihm eigene<br />

Persönlichkeit. Im Sinne eines echten Humanismus<br />

und echten Liberalismus wollte<br />

er niemandem seine eigenen Vorstellungen<br />

oder seinen eigenen Willen aufzwingen. So<br />

gewährte er den Lehrerinnen und Lehrern<br />

weitgehende Unterrichtsfreiheit. Von den<br />

Schülerinnen und Schülern erwartete er Respekt<br />

vor den Lehrpersonen. Bei der Auswahl<br />

der neu Anzustellenden zeigte er ein<br />

feines Gespür für die Echtheit der Person<br />

und deren Eignung zum Lehrerberuf. Die<br />

Unterrichtskompetenz stand für ihn im Zentrum.<br />

Von Mitsprache oder gar Mitbestimmung<br />

der Lehrer- und Schülerschaft in den<br />

übrigen Schulbereichen hielt er nicht viel.<br />

Glücklich fühlte er sich in seinem eigenen<br />

Unterricht, in dem er nicht nur die Sprachkompetenz<br />

förderte, sondern auch den kulturellen<br />

Hintergrund in Politik, Kunst und<br />

Architektur der Antike vermittelte.<br />

Aus dieser Warte ist verständlich, dass ihn<br />

das Amt des Rektors in einer zunehmend<br />

pluralistischen Gesellschaft, in der die verschiedenen<br />

Ideologien ihr Recht forderten,<br />

belastete. Die wachsenden Aufgaben beim<br />

Leo Tschurr 1976<br />

an Werner Jennis Abschiedsfeier<br />

raschen Wandel der Schule und die stürmischen<br />

Auseinandersetzungen mit Lehrern<br />

und Schülern gefährdeten seine Gesundheit<br />

ernsthaft. So musste er immer mehr Verantwortung<br />

an seinen Konrektor übertragen<br />

und schliesslich im März 1982 infolge Krankheit<br />

vorzeitig in den Ruhestand treten.<br />

In den sechs Jahren meiner engen Zusammenarbeit<br />

mit Leo Tschurr durfte ich sein<br />

gewinnendes Wesen, seine Menschlichkeit<br />

und seine Sensibilität, aber auch seine<br />

Verletzlichkeit erfahren. Mit seinen Vorstellungen<br />

einer von humanistischer Bildung<br />

geprägten Schule passte er immer weniger<br />

in die Zeit des Umbruchs und der Studentenunruhen.<br />

Er hätte ein ruhigeres Umfeld<br />

verdient.<br />

Nach langer, mit grosser Geduld ertragener<br />

Krankheit verstarb Leo Tschurr in seinem 84.<br />

Lebensjahr am 18. Dezember 2002.<br />

Dr. Josef Odermatt,<br />

Biologielehrer, 1982 bis 1994 Rektor<br />

des <strong>Gymnasium</strong>s <strong>Liestal</strong>


34<br />

(Selbst)-Porträts<br />

«Wir sind Schule» – zum Fotoprojekt von Julian Salinas<br />

Roland Barthes, der Fototheoretiker, hat die Vielschichtigkeit<br />

der Porträtfotografie wie folgt zu umschreiben<br />

versucht: «Das fotografische Porträt ist ein<br />

geschlossenes Kräftefeld. Vier imaginäre Grössen<br />

überschneiden sich hier, stossen aufeinander, verformen<br />

sich. Vor dem Objektiv bin ich zugleich der, für<br />

den ich mich halte, der, für den ich gehalten werden<br />

möchte, der, für den der Fotograf mich hält, und der,<br />

dessen er sich bedient, um sein Können vorzuzeigen.<br />

In anderen Worten, ein bizarrer Vorgang: Ich ahme<br />

mich unablässig nach, und aus diesem Grund streift<br />

mich jedes Mal, wenn ich fotografiert werde (und<br />

mich fotografieren lasse), unfehlbar ein Gefühl des<br />

Unechten, bisweilen von Hochstapelei.» (Barthes,<br />

Roland: Die helle Kammer. Bemerkungen zur Fotografie,<br />

1985)<br />

Wie kann man heute Porträts machen, die den<br />

schnellen, millionenfach geposteten Schnappschüssen,<br />

wie sie etwa in Facebook zu finden sind, etwas<br />

entgegenhalten? Gerade Jugendliche, die sich immer<br />

und überall ablichten, sollten dazu gebracht werden,<br />

etwas genauer hinzusehen. In unserer mediatisierten<br />

Welt gilt ein Abbild nicht mehr viel – ganz zu schweigen<br />

davon, dass es gar nicht «wahr» sein muss.<br />

Wie also lebendige und aussagekräftige Portäts<br />

schaffen, die von den Akteuren auch als solche wahrgenommen<br />

werden? Die Eckdaten der Serie «wir<br />

sind Schule» waren schnell gefunden: In einem an<br />

verschiedenen Orten in der Schule improvisierten<br />

Fotostudio sollte die Möglichkeit bestehen, dass die<br />

Schülerinnen und Schüler mithilfe eines Selbstauslösers<br />

ein Selbstporträt anfertigen. Dieses Porträt wird<br />

mit dem von Julian Salinas aufgenommenen Bild konfrontiert.<br />

So entstanden 50 Doppelporträts – jeweils<br />

zehn an unterschiedlichen Orten im Gebäude des<br />

<strong>Gymnasium</strong>s. Sie wurden während des Jubiläumsjahres<br />

in unterschiedlichen Zusammenhängen im<br />

Schulhaus ausgestellt: als «klassische» Ausstellung,<br />

in Rahmen hängend oder als grossformatige Plakate<br />

an den unterschiedlichsten Stellen im Haus.<br />

Werner Kobe<br />

Seite 34: Simon. Seite 35: Nicolai, Farah, Sandra, Christa, Jessica, Aaron, Loris, Jael, Lukas


Die Rektoren<br />

Das Gespräch<br />

36<br />

36<br />

Drei Rektoren im Gespräch: Dr. Josef Odermatt, Rektor von 1982 bis 1994, Guy Kempfert, Rektor von 1994 bis Dezember 2007, Dr. Thomas Rätz, Rektor seit Januar 2008.<br />

Das Interview hat Mario Sabatino am 23. September 2013 in <strong>Liestal</strong> geführt.<br />

An welches Highlight aus Ihrer Amtszeit<br />

als Rektor können Sie sich besonders gut<br />

erinnern?<br />

Odermatt: Mir kommt als Erstes die Fortbildungstagung<br />

1990 in Boldern in den Sinn.<br />

Die ganze Lehrerschaft war zwei Tage weg.<br />

Das war wirklich ein Highlight, und zwar deshalb,<br />

weil alle sehr intensiv mitgemacht haben.<br />

Wir haben dort eine eingehende schulhauseigene<br />

Gym-Reform diskutiert und in<br />

die Wege geleitet. Es wurden auch konkrete<br />

Lösungsansätze beschlossen, wie wir den<br />

Unterricht verbessern können, u.a. der fächerübergreifende<br />

Unterricht. Das Entscheidende<br />

war, dass die Lehrerschaft – mit ganz<br />

wenigen Ausnahmen – akzeptierte, dass<br />

jede/-r einzelne Lehrer/-in von der Schulleitung<br />

im Unterricht besucht werden sollte.<br />

Unter dem Stichwort «Qualitätssicherung in<br />

der Schule» ging es darum, dass alle Lehrpersonen<br />

ein schriftliches Feedback über ih-<br />

ren Unterricht erhalten. Es war damals noch<br />

nicht üblich, dass man Lehrpersonen im Unterricht<br />

besuchte. Für mich das Grösste war,<br />

dass sie uns Schulleitern dieses Vertrauen<br />

schenkten. Auch die Einführung der sogenannten<br />

Semesterarbeiten, später Maturarbeiten<br />

genannt, fand in dieser Zeit statt.<br />

Kempfert: Unter meiner Ägide konnte ich<br />

auf den Ergebnissen der Boldern-Tagung<br />

aufbauen, und zwar an zwei grossen Fortbildungsveranstaltungen.<br />

Die erste fand 1996<br />

im Elsass statt, in Colmar, wo wir ein Leitbild<br />

verabschiedeten, zum Teil gegen grossen<br />

Widerstand der Lehrerschaft. Gewisse hatten<br />

Angst um ihre Selbstständigkeit oder vor<br />

der Kontrolle der Schulleitung … Die zweite<br />

fand im Schwarzwald (Schluchsee) statt.<br />

Auch hier ging es wie in Boldern um Unterrichtsentwicklung.<br />

Wir haben uns unter der<br />

Anleitung externer Fachleute mit kollegialer<br />

Unterrichtshospitation, kooperativem Lernen,<br />

Action Research und fächerübergreifendem<br />

Unterricht beschäftigt. Das waren<br />

für mich die grössten Highlights; ein weiteres<br />

war, dass wir vom Kanton Baselland<br />

die Teilautonomie bekommen haben. Auch<br />

die Realisierung der Mensa, die damit zusammenhängt,<br />

gehört zu meinen Highlights.<br />

Rätz: Was früher viel Überzeugungsarbeit<br />

brauchte, ist heute oft selbstverständlich. Es<br />

ist allen klar, dass man sein Unterrichtszimmer<br />

öffnet. Auch die Mensa wird als Selbstverständlichkeit<br />

angesehen. Wenn ich auf<br />

meine fünf Jahre zurückblicke und überlege,<br />

was mich am meisten beschäftigt hat, dann<br />

hat das nichts mit Schulentwicklung zu tun,<br />

sondern mit Baufragen: Wir hatten die Gebäudehüllensanierung<br />

– ein Riesenaufwand.<br />

Die ganze Schule ist umgezogen auf den<br />

«Roten Platz» (Sportplatz) in Containerzimmer.<br />

Dann folgte der Bau der Sporthallen. Es<br />

wurde immer irgendwo etwas gebaut, und<br />

dass nebenher der normale Unterricht lief,<br />

war die grosse Schwierigkeit. Die Lehrpersonen<br />

haben diese Herausforderung mit viel<br />

Gelassenheit angenommen und wir haben<br />

die Bauzeit gut überstanden. Als Highlight<br />

kommt mir die Weiterbildungsveranstaltung<br />

in Pfäffikon in den Sinn. Wenn die gesamte<br />

Lehrerschaft für ein paar Tage weggeht, ist<br />

das in jedem Fall ein positiver Beitrag für<br />

die Weiterentwicklung einer Schule. Man<br />

spürt nach solchen Tagungen im Lehrerzimmer,<br />

dass sich etwas verändert hat. Offenbar<br />

zieht sich aber ein Thema in der Schulentwicklungsthematik<br />

wie ein roter Faden<br />

durch die Jahrzehnte, und zwar das Thema<br />

Widerstand der Lehrerschaft gegen Neuerungen<br />

wie Unterrichtsbesuche, Leitbild,<br />

Schulentwicklungsideen usw.<br />

O: Ich denke, der Widerstand bei Lehrern<br />

hängt damit zusammen, dass der Lehrer im<br />

Schulzimmer der Chef ist und es nicht gern<br />

hat, wenn ihm jemand sagt, was er zu tun<br />

hat, und er beurteilt wird.<br />

K: Die meisten Menschen sind Veränderungen<br />

gegenüber skeptisch, v.a. wenn sie<br />

nicht von einem selbst, sondern von jemand<br />

anders kommen. Zudem weiss man aus der<br />

Forschung, dass Lehrer eher konservativ<br />

sind und zurückhaltend, was Neuerungen<br />

anbelangt. Schulleiter aber sind meistens<br />

innovativ und wollen etwas verändern, dann<br />

wird es schwierig …<br />

Welche Aufgabe bereitete Ihnen als Rektor<br />

am meisten resp. am wenigsten Freude?<br />

K: Was mich v.a. geärgert hat, waren langweilige<br />

Sitzungen, bei denen mir klar war,<br />

dass nichts dabei herausschauen würde.<br />

O: Das war für mich auch so, aber man<br />

musste von Amtes wegen an diesen Sitzungen<br />

teilnehmen.<br />

R: Mitarbeitergespräche mit Lehrpersonen,<br />

die schwerwiegende Probleme haben oder<br />

verursachen, können sehr belastend sein.<br />

Was mir hingegen grosse Freude bereitet,<br />

ist die Teilnahme an tollen Aufführungen.<br />

Dann bin ich sehr stolz darauf, was an unserer<br />

Schule alles geleistet wird.<br />

O: Ich hatte auch einige sehr belastende,<br />

schwierige Gespräche.<br />

K: Ich auch, empfand diese aber nicht als<br />

sehr belastend. Schwierige Gespräche gehören<br />

zu einer Führungsaufgabe.<br />

Besonders Freude bereitete mir, wenn ich<br />

zusammen mit Lehrpersonen Schulentwicklungsprojekte<br />

erarbeiten konnte. Ich war<br />

auch immer wieder darüber erstaunt, zu sehen,<br />

wie viel Potenzial in der Schule und ge-


37<br />

Fotos Barbara Hediger<br />

rade auch bei Schüler/-innen vorhanden ist,<br />

zum Beispiel an Maturfeiern, bei Chor- oder<br />

Orchesteraufführungen.<br />

O: Das Theater an unserer Schule hat mir<br />

immer auch sehr viel Freude bereitet. Wir<br />

haben das Kleintheater in der Aula gegründet;<br />

das hat eine Weile lang gut funktioniert.<br />

Auch die Kunstausstellungen von Reinhart<br />

Maag in der Aula sind mir in guter Erinnerung,<br />

ebenso das Kino 5.<br />

Wie gross war der Handlungsspielraum als<br />

Rektor? Wie schätzen Sie das ein?<br />

K: Zu meiner Zeit war der Handlungsspielraum<br />

gross. Das war die Zeit, in der die<br />

Teilautonomie für unsere Schule kam. Da<br />

konnten wir sehr viel machen und es wurde<br />

auch gewünscht; wir wurden unterstützt,<br />

auch von der Regierung. In der Schweiz<br />

sind wir Rektoren sowieso sehr privilegiert,<br />

indem wir Lehrpersonen sozusagen selber<br />

anstellen können, was man nicht unterschätzen<br />

darf, gerade auch im Vergleich zum<br />

Ausland, z.B. Deutschland. Dort werden<br />

einem Schulleiter Lehrer zugewiesen.<br />

O: Ich habe das ähnlich erlebt, gerade auch<br />

im Vergleich zu unserer Partnerschule in<br />

Berlin, dem Georg-Herwegh-<strong>Gymnasium</strong>.<br />

Ich habe grosses Vertrauen genossen. In<br />

meiner Amtszeit habe ich insgesamt nur<br />

zweimal den Finanzkontrolleur bei mir gehabt.<br />

R: Der finanzielle Handlungsspielraum ist<br />

enger geworden. Er wurde deutlich eingeschränkt.<br />

Vieles wurde und wird zunehmend<br />

zentralisiert und häufiger kontrolliert. Die<br />

Selbstständigkeit und der Handlungsspielraum<br />

werden dadurch eingeschränkt. Ich<br />

würde es zwar nicht als Misstrauen bezeichnen,<br />

aber als Bestreben, jederzeit die Kontrolle<br />

zu haben.<br />

K: Die neuen Medien ermöglichen natürlich<br />

diese Kontrolle; das ist heute technisch ganz<br />

einfach.<br />

Wie haben Sie die Schülerschaft erlebt?<br />

O: Die politisch-gesellschaftliche Lage war,<br />

als ich Konrektor wurde, schwierig. Vor<br />

allem Ende der 70er-Jahre wollten junge<br />

Menschen Aufmerksamkeit, sie wollten,<br />

dass man sich mit ihnen auseinandersetzt.<br />

Ziel der Schüler war es, die Schule autonom<br />

zu führen. Sie forderten uns von der Schulleitung<br />

auf, zurückzutreten und die Leitung<br />

der Schule ihnen zu<br />

übergeben. Es gab<br />

zum Beispiel Grossversammlungen<br />

bei der<br />

Erziehungsdirektion<br />

oder die berühmte<br />

«Sofa-Aktion» (vgl.<br />

Chronik, Frühjahr 1979;<br />

Anm. der Red.). Zum<br />

Teil haben auch Lehrer<br />

mitgemacht. Das war<br />

für mich eine belastende Zeit. Ich musste<br />

damals als Konrektor den erkrankten Rektor<br />

Leo Tschurr vertreten, gerade auch bei<br />

Vollversammlungen der Schülerschaft, was<br />

sehr schwierig war. Es gab Maturfeiern, zu<br />

denen Schüler barfuss gekommen sind, mit<br />

kaputten Kleidern ... Es gab aber auch Lehrer,<br />

die mich in jener schwierigen Situation<br />

unterstützt haben.<br />

R: Das war eine sehr politische Schülerschaft.<br />

Das vermissen wir heute. Wir müssen<br />

heute als Schulleitung quasi mithelfen,<br />

dass es überhaupt noch eine SO (Schülerorganisation)<br />

gibt! Das ist ein Riesenwandel.<br />

Unsere Schülerschaft heute ist zu einem<br />

grossen Teil apolitisch.<br />

K: Es gab noch in der Zeit des Mensabaus<br />

eine politisch aktive Schülergruppe. Diese<br />

befürchtete, dass jetzt die Schule mit dem<br />

Monopolkapital zusammenarbeiten würde …<br />

R: Weil aus Platzgründen Schülervollversammlungen<br />

nicht mehr möglich sind, haben<br />

wir als Schulleitung die Schülerschaft<br />

eingeladen unter dem Motto «Die Schulleitung<br />

steht Red und Antwort». Nach zweimaliger<br />

Einladung waren fünf Schulleitungsmitglieder<br />

und drei Schüler/-innen in der Aula,<br />

wobei sich einer zufällig in der Aula befand,<br />

nicht etwa wegen unserer Einladung.<br />

K: Auch in meiner Zeit haben wir das gemacht,<br />

da kamen vielleicht etwa 20 Schüler/-innen<br />

… Insgesamt habe ich die Schülerschaft<br />

sehr positiv erlebt. Der Rektor war<br />

eine Autoritätsperson, ich habe diesbezüglich<br />

nie Probleme gehabt.<br />

O: Eine wichtige Grundvoraussetzung ist,<br />

dass man die Jugendlichen mag.<br />

R: Die Rolle des Rektors hat sich im Lauf der<br />

Zeit bestimmt sehr gewandelt. Wir hatten<br />

in meiner eigenen Schulzeit Angst vor unserem<br />

Rektor. Das ist heute anders. Unsere<br />

Schüler sehen mich zum Beispiel im Kraftraum<br />

und merken, der Rektor ist ein ganz<br />

normaler Mensch. Im Allgemeinen ist der<br />

Umgang Rektor-Schülerschaft sehr respektvoll,<br />

aber sicher deutlich näher als zu meiner<br />

Schulzeit. Und das finde ich gut so!<br />

Die Redaktion dankt den drei Rektoren<br />

für das angeregte Gespräch!


38<br />

50 Jahre <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong>: Baugeschichten<br />

Eine Ausstellung von Hans Ruedi Schneider, Chlaus Würmli und Daniel Gfeller<br />

Architektur<br />

Fotos Daniel Gfeller


1. Luftaufnahme der Pavillons Kasernenstrasse<br />

und Rosenstrasse, <strong>Liestal</strong> (Foto Archiv)<br />

2. Pavillons an der Kasernenstrasse (Foto Archiv)<br />

3. Das neu erbaute <strong>Gymnasium</strong> im Grünen (Foto Archiv)<br />

4. Modell des Wettbewerbs 1962, Sicht von Osten<br />

(Foto Archiv)<br />

5. Haupteingang während des Jubiläumsjahres mit<br />

Stele der Architekturausstellung und Porträts von<br />

Julian Salinas (Foto Daniel Gfeller)<br />

39<br />

Vor einem halben Jahrhundert nahm das erste Baselbieter<br />

<strong>Gymnasium</strong> in umgebauten Bettenzimmern des alten Krankenhauses<br />

in <strong>Liestal</strong> seine Tätigkeit auf, weil der harte «Seegfrörni-Winter»<br />

die rechtzeitige Fertigstellung der Provisorien verunmöglicht<br />

hatte. Vom Sommer 1963 an wurde in Pavillons an<br />

der Kasernen- und der Rosenstrasse unterrichtet, bis 1970 die<br />

Schulanlage auf «Bodenacker» eröffnet werden konnte. Sie<br />

wurde seither mehrmals erweitert, umgestaltet und saniert.<br />

Denkmalpflegerin Brigitte Frei-Heitz stellte 2011 fest: «Die<br />

Schulhäuser [...] widerspiegeln in ihren Bauformen die Aufgaben,<br />

den gesellschaftlichen Stellenwert und die Pädagogik<br />

der Schule.» Das <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong> ist ein Musterbeispiel<br />

dafür. Die 1960er-Jahre waren vom pädagogischen Aufbruch<br />

geprägt, das gewachsene Selbstbewusstsein des Landkantons<br />

fand seinen Ausdruck in den grosszügigen und markanten<br />

Bauten in Sichtbeton der jungen Architekten Rudolf Meyer<br />

und Rolf Keller. Bald riefen die stark steigenden Schülerzahlen<br />

nach baulichen und organisatorischen (Not-)Lösungen. Seit<br />

den 1990er-Jahren wurden Sanierungen (zum Teil auch wegen<br />

neuen Schadstoff- oder Sicherheitsvorschriften), Ausbauten<br />

und ein Erweiterungsbau unumgänglich. Dank der Teilautonomie<br />

konnte eine Mensa realisiert werden und 2013 standen<br />

endlich die seit Langem geforderten neuen Sporthallen. Die<br />

Umgebung der Schule wandelte sich stark, das 1970 noch grüne<br />

Umland ist heute weitgehend verbaut. Aus dem ursprünglichen<br />

botanischen Garten und den Freiflächen sind Ökoinseln<br />

geworden.<br />

Beispielhaft ist zudem – mit wenigen Ausnahmen – der sorgfältige<br />

Umgang mit der Bausubstanz des <strong>Gymnasium</strong>s.<br />

Die Jubiläumsausstellung «Baugeschichten» zeichnet diese<br />

Entwicklungen nach und fordert dazu auf, sich von den Vorurteilen<br />

gegenüber der Betonarchitektur zu lösen und Besonderheiten<br />

und Qualitäten des Schulhauses zu entdecken.<br />

Denn wenn gilt, dass «Architektur immer um uns ist» und es<br />

«kein Entrinnen aus der Architektur» gibt, lohnt es sich doch,<br />

genauer hinzuschauen.<br />

Ein Begleitheft dokumentiert und erweitert die Ausstellung; es<br />

kann auf dem Sekretariat bezogen werden.<br />

Hans Ruedi Schneider


Big Orchest Band C h<br />

Musik im Schuljahr 2012/2013<br />

40<br />

Auch im Schuljahr 2012/2013 respektive in unserem Jubiläumsjahr<br />

2013 haben zahlreiche Schülerinnen und Schüler in<br />

verschiedenen Ensembles mit viel Herzblut musiziert.<br />

Patch_worX für Orchester<br />

Konzert vom 25. Oktober 2012 in der Aula<br />

Das Orchester stellte sich die Aufgabe, aus einzelnen Sinfoniesätzen<br />

Joseph Haydns eine vollständige Patch-Work-Sinfonie<br />

zusammenzustellen. Inmitten dieses musikalischen<br />

Puzzles wurde ein Solokonzert mit drei verschiedenen Instrumenten<br />

in drei Besetzungen aus drei unterschiedlichen<br />

Epochen musiziert. Als Höhepunkt des Konzertabends wurde<br />

die Uraufführung des von Fabian von Dungen im Rahmen<br />

seiner Maturarbeit komponierten Orchesterwerks «Lifetime»<br />

unter seiner eigenen Leitung aufgeführt.<br />

Im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten fand eine ganze<br />

Reihe musikalischer Highlights statt. Nach dem Startschuss<br />

in der Kulturnacht vom 9. März 2013, unter anderem mit<br />

musikalischen Leckerbissen verschiedener Formationen,<br />

folgten die Festkonzerte und Aufführungen der Ensembles<br />

GLJO, Chor und Orchester.<br />

Festkonzert des Chores in der Stadtkirche <strong>Liestal</strong><br />

Dem Chor <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong> bot sich im Jubiläumsjahr die<br />

wunderbare Chance, mit dem Barockorchester Capriccio<br />

aufzutreten. Auf dem Programm stand Händels Oratorium<br />

«Alexanderfest oder die Macht der Musik» für Soli, Chor und<br />

Orchester. Inhaltlich wie auch musikalisch passte das glanzvolle<br />

Werk zum Anlass: Auf dem Fest, das Alexander der<br />

Grosse in der Titelgeschichte gibt, wird die Kraft der Musik<br />

besungen: Sie muntert auf, spornt an, geht zu Herzen und<br />

rührt sogar den härtesten Kerl zu Tränen.<br />

Die Schülerinnen und Schüler haben viel Zeit und Energie für<br />

die Einstudierung dieses anspruchsvollen Werkes investiert.<br />

Es hat sich gelohnt. Das Publikum in der gut besetzten<br />

Stadtkirche bekam am 18./19. April 2013 eindrucksvolle Kon-<br />

Foto Silvan Meyer<br />

zerte zu hören. Die Schüler/-innen musizierten konzentriert<br />

und begeistert. Herausheben möchten wir auch die Leistung<br />

der vier Solistinnen und Solisten, von denen übrigens zwei<br />

vor einiger Zeit die Matur am <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong> gemacht<br />

haben.<br />

Frühlingskonzert «Feste Barocche»<br />

Das Orchester stimmte mit seinem Festkonzert am 23. Mai<br />

2013 feierliche Barocktöne an. In der Aula wurden Händels<br />

«Feuerwerksmusik» und «Wassermusik» sowie Werke von<br />

Bach, Purcell, Schütz und Vivaldi gespielt. Als Kontrast dazu<br />

brillierten schuleigene Solisten mit hochstehenden Einlagen<br />

sowie allerlei Kammermusik.<br />

Konzerte des <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong> Jazz Orchestra (GLJO)<br />

Ebenso grosse Beachtung fanden die traditionellen Konzerte<br />

des GLJO jeweils am Semesterende kurz vor Weihnachten<br />

und am 27. Mai 2013. Hier konnte das Publikum viele jungen<br />

Talente im erfrischenden Sound der Big Band geniessen und<br />

die immer wieder überraschenden Meisterleistungen der<br />

Musiker/-innen erleben.<br />

Teilnahme des Kammerchores Gym<strong>Liestal</strong> am Schweizerischen<br />

Kinder- und Jugendchorfestival St. Gallen<br />

Der Kammerchor <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong>, ein Ensemble von<br />

ungefähr 20 jungen Sängern und Sängerinnen, nahm über<br />

Auffahrt (10.–12. Mai 2013) am Schweizerischen Jugendchorfestival<br />

St. Gallen teil.<br />

Wir erlebten grossartige Darbietungen verschiedener Chöre<br />

auf der grossen Festbühne und waren beeindruckt von der<br />

Vielfalt. Auf peppige Popsongs folgten Arrangements, inklusive<br />

Choreografie, nach innigen Volksliedsätzen anspruchsvolle<br />

Werke zeitgenössischer Komponisten. Unsere Schülerinnen<br />

und Schüler genossen es, zu hören und zu sehen,<br />

was andere machen.<br />

Der Kammerchor Gym<strong>Liestal</strong> trat an drei Begegnungskonzerten<br />

auf. Unvergesslich ist das Konzert in der Kirche Linsebühl.<br />

War es die gute Akustik, war es das aufmerksame<br />

und unglaublich präsente Publikum, waren es die beiden anderen<br />

(hochkarätigen) Chöre, die unsere Schülerinnen und<br />

Schüler in Hochstimmung versetzten und so berührend und<br />

begeisternd musizieren liessen?<br />

Wir haben an diesem Wochenende wenig geschlafen und<br />

viel gefroren. Aber dieses Konzert und der spontane Auftritt<br />

im prunkvollen Treppenhaus des renommierten Hotels Einstein<br />

haben die Anstrengung allemal aufgewogen.<br />

Michael Zumbrunn<br />

SKJF, Foto Michael Zumbrunn


oerr 41<br />

Mittagskonzert, Foto Iria Guldimann, 2Z<br />

Musiklager Schwarzsee, Foto Kristina Pfister, 3LZ<br />

24.10.2013, Jenseits der Grenzen, Klasse 2IM, Foto Iria Guldimann, 2Z<br />

Foto Internet SKJF


42<br />

Theater<br />

«Top Dogs»<br />

nach Urs Widmer<br />

Theaterkurs des <strong>Gymnasium</strong>s <strong>Liestal</strong><br />

Im August 2012 begann für mich und den<br />

Theaterkurs der «Marathon», wollten wir<br />

doch innerhalb eines Jahres drei grosse Inszenierungen<br />

durchführen.<br />

Den Anfang machte im September 2012 das<br />

sehr erfolgreiche Drama «Top Dogs» des<br />

Schweizers Urs Widmer, das die Krise im<br />

Topmanagement thematisiert. Der Theaterkurs<br />

des <strong>Gymnasium</strong>s <strong>Liestal</strong> beschäftigte<br />

sich mit den aktuellen und brisanten Themen<br />

des globalisierten Kapitalismus: strukturelle<br />

Arbeitslosigkeit und die Welt der Grossfinanz.<br />

Kurz gesagt, es ging um das Dilemma<br />

der westlichen Industrie- und Wohlstandsgesellschaft.<br />

Doch anders als sonst wurden die<br />

Themen vom Kopf her aufgezäumt. Nicht um<br />

Underdogs ging es, sondern um Top Dogs,<br />

um Spitzenmanager, Banker, Unternehmer,<br />

die im Zuge global bedingter Umstrukturierungen<br />

entlassen worden waren und die sich<br />

jetzt zwecks Schockabfederung und späterer<br />

beruflicher Reintegration in einem Zürcher<br />

Outplacement-Büro zusammengefunden<br />

hatten. Wichtig war der Perspektivenwechsel:<br />

ein Königsdrama der Wirtschaft, nicht<br />

ein Kleine-Leute-Stück. Die Stimmung des<br />

Dramas und der Szenen schwankte zwischen<br />

Ironie, Zynismus, Schadenfreude und<br />

Beklommenheit. Man unterhielt sich bestens<br />

und fiel kurze Zeit später in eine spürbare<br />

Depression, verdrängte mit allen Mitteln die<br />

Realität und die Folgen dieser Lebensweise.<br />

Da bahnte sich weltweit ein wölfischer Spätkapitalismus<br />

seinen Weg, notdürftig getarnt<br />

hinter den phraseologischen Fassaden des<br />

dynamischen Neoliberalismus.<br />

«Top Dogs» ist das preisgekrönte Theaterstück<br />

Urs Widmers, das ab 1997 nach der<br />

Premiere im Zürcher Neumarkttheater grosse<br />

Erfolge feierte. Derselbe Schweizer Autor<br />

hat im Jahre 2012 zwei neue Dramen<br />

zur Banken- und Finanzkrise veröffentlicht,<br />

«Das Ende vom Geld» und «Münchhausens<br />

Enkel». Mit Lust und Genuss demaskiert<br />

Urs Widmer auch hier seine Protagonisten,<br />

die Wirtschaftselite am Davoser WEF: Banker,<br />

Unternehmer, Minister, Professoren und<br />

Geistliche.<br />

Der Theaterkurs des <strong>Gymnasium</strong>s <strong>Liestal</strong><br />

verband nun erstmals die beiden Theaterstücke<br />

miteinander und montierte Szenen<br />

beider Theaterstücke mit Textpassagen aus<br />

der «NZZ» und der «Financial Times» zu<br />

einem neuen Ganzen.<br />

Wir hofften, damit einen Theaterabend zu<br />

schaffen, der viel zu reden und zu diskutieren<br />

geben würde. Wir boten mit diesen<br />

Schicksalen und Opfern der Wirtschaftskrise<br />

sicherlich einiges an Gesprächsstoff (nicht<br />

nur) für den Unterricht.<br />

Im Anschluss an die vier sehr erfolgreichen<br />

Theaterabende mit dem grossartigen Bühnenbild<br />

von Lukas Bothe, dem wirkungsvollen<br />

Sound-Teppich von Michael Bürgin<br />

und der hervorragend gestalteten Videoinstallation<br />

ebenfalls von Lukas Bothe gab es<br />

eine viel beachtete Podiumsdiskussion unter<br />

der Leitung von Daniel Schönmann mit<br />

prominenten Vertretern aus Wirtschaft, dem<br />

Bankensektor und den Medien (allen voran<br />

Urs Buess von der «Tageswoche» und Dr.<br />

Martin Wagner, Anwalt). Über 800 Zuschauer/-innen<br />

verfolgten die fünf Veranstaltungen<br />

in der Aula.<br />

Urs Blindenbacher<br />

Fotos Barbara Hediger


Musiktheater 43<br />

«Novecento» – die Legende vom Ozeanpianisten<br />

von Alessandro Baricco, ein Musiktheaterprojekt am <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong><br />

Schon im Frühling 2012 nahm sich der Theaterkurs<br />

ein Stück der italienischen Theaterwelt<br />

vor, das voller Magie und voller Imagination<br />

steckt: «Novecento» von Alessandro Baricco.<br />

Von Beginn weg wusste ich, dass wir dieses<br />

Stück nur als Stationen- und Musiktheater mit<br />

einer flexiblen, mobilen Kleinformation, einem<br />

gewieften und agilen Quintett, durchführen<br />

konnten, das in der Lage war, sowohl sphärische<br />

Szenenuntermalung, Filmmusikparts<br />

als auch swingenden Jazz im Ballsaal perfekt<br />

umzusetzen. Wir nahmen die Herausforderung<br />

an, das halbe Schulhaus vom Keller bis<br />

zur Aula mit Szenen im Ozeandampfer in Beschlag<br />

zu nehmen.<br />

Die Vorlage von Baricco ist ursprünglich ein<br />

Monolog, der 1994 geschrieben und im selben<br />

Jahr vom Schauspieler Eugenio Allegri und dem<br />

Regisseur Gabriele Vacis beim Festival in Asti<br />

uraufgeführt worden ist. Der Monolog handelt<br />

von einem fiktiven, ausserordentlich begabten<br />

und virtuosen Pianisten namens Novecento<br />

zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Novecento<br />

ist ein Findelkind, das in der 1. Klasse des<br />

Dampfers auf einem Flügel ausgesetzt wurde<br />

und das trotz aller Widerwärtigkeiten überlebt<br />

und als heimatloser, nicht registrierter «blinder<br />

Passagier» seine Karriere als Pianowunder gemacht<br />

hat. Tim Tooney erzählt die Geschichte<br />

des schwarzen Maschinisten Danny Boodman,<br />

der Novecento aufnimmt, adoptiert und<br />

pflegt, sowie das Schicksal des herrenlosen<br />

Kindes. Der Erzählers spielt in diesem Werk<br />

eine zentrale Rolle und gibt dem Monolog viele<br />

epische Elemente. Novecento weigert sich,<br />

das zu seinem Zuhause gewordene Schiff zu<br />

verlassen. Die Atlantiküberquerungen machen<br />

ihn als Ozeanpianisten weltberühmt und<br />

es kommt zur grossen Herausforderung und<br />

dem Duell mit dem wichtigsten Jazzpianisten<br />

des frühen 20. Jahrhunderts, Jelly Roll<br />

Morton. Die fiktive, magische Gestalt trifft<br />

auf den real existierenden Meisterpianisten<br />

der USA! Im zweiten Weltkrieg verändert<br />

sich die Funktion des Ozeanriesen, indem er<br />

zu einem Lazarett umfunktioniert wird. Novecento<br />

weigert sich bis zum bitteren Ende<br />

nach dem Krieg, das Schiff zu verlassen.<br />

Kurz vor dem Untergang des Schiffes findet<br />

Tim seinen alten Freund wieder, der sich nun<br />

völlig zurückgezogen hat und fatalistisch auf<br />

die Katastrophe wartet. Es kommt zu einem<br />

letzten Dialog über den Sinn des Lebens<br />

und Novecentos Begegnung mit Gott im<br />

Himmel.<br />

Der Theaterkurs des <strong>Gymnasium</strong>s <strong>Liestal</strong><br />

und die Musiker/-innen um Michael Bürgin<br />

hatten den Monolog zu einem Theaterspektakel<br />

mit vielen Rollenträgern und wunderschöner<br />

Musik von Ennio Morricone und aus<br />

der Jazztradition der 30er- und 40er-Jahre<br />

verwandelt. In verschiedenen Stationen<br />

wurden schwerpunktartig die Ereignisse des<br />

Werks in Szene gesetzt. Viel Bildhaftes, viele<br />

filmische Elemente und stimmungsvolle<br />

Sounds sollten den Theaterabend prägen.<br />

Die vier Aufführungen wurden von je 110<br />

Zuschauern, auf zum Teil engstem Raum<br />

stehend oder in der Aula an Salontischchen<br />

sitzend, verfolgt. Dieses Theaterprojekt<br />

wurde ausschliesslich mit Erstklässlern und<br />

Anfängern, das heisst den Neuen des Theaterkurses<br />

in Szene gesetzt. Dank der tatkräftigen<br />

Mitarbeit von Claudio Tambini (Tanz)<br />

und Michael Bürgin (Musik) sowie den grossartigen<br />

visuellen Effekten von Lukas Bothe<br />

wurde das Ganze ein grosser Erfolg.<br />

Urs Blindenbacher<br />

Fotos Barbara Hediger


44Kinokultur<br />

Die lange Kinonacht – kulinarisches Poetry S<br />

Let’s Slam!<br />

Nach dem Kino-Kultur-Tag 2012 gab<br />

es eine Gruppe von beteiligten Schüler/-innen,<br />

die bereit waren, zusammen<br />

mit der SO des Gym<strong>Liestal</strong> eine<br />

neue Reihe von Kino-Events am Gym<br />

ins Leben zu rufen.<br />

Klar war, dass wir im Zeitalter von<br />

Download und DVD etwas Besonderes<br />

bieten mussten.<br />

Im Laufe des Winters 2012/2013 entwickelte<br />

die Gruppe unter der Leitung<br />

von Urs Blindenbacher ein Konzept<br />

des kulinarischen Kino-Events.<br />

Lukas Bothe und Reto Derungs sowie<br />

die Mensa-Betreiber sorgten dafür,<br />

dass dieser neuartige Kino-Spass ein<br />

Erfolg wurde ... Bewerbung, Infos, die<br />

Arbeit der SO, der Vorverkauf durch<br />

die SO, die stimmungsvolle Einrichtung<br />

der Aula durch Reto Derungs und<br />

die Open-Air-Bar mit den Liegestühlen<br />

waren Garanten des Erfolgs. Über<br />

100 Zuschauer und das 10-köpfige OK<br />

der SO konnten die lange Nacht des<br />

kulinarischen Kinos geniessen – leider<br />

wegen einsetzenden Regens nicht<br />

open air wie geplant.<br />

Das Konzept stiess auf positives<br />

Echo, sodass eine 2. Auflage im Jahr<br />

2014 ins Auge gefasst wurde.<br />

Alle Beteiligten hoffen, dass so die<br />

alte Tradition des Film-Clubs wieder<br />

aufleben kann.<br />

Filme:<br />

Ang Lee, «Eat Drink Man Woman»<br />

Alan Parker, «The Commitments»,<br />

Rockmusical<br />

Urs Blindenbacher<br />

Fotos Silvan Degen, 4GL, Barbara Hediger<br />

Es braucht Mut, sich vor einem grossen<br />

Publikum zu exponieren. Dass dieser in unserer<br />

Schülerschaft reichlich vorhanden ist,<br />

stellten zwei Poetry Slams unter Beweis,<br />

die im März (in Rahmen der Kulturnacht)<br />

und am 19. September über die Bühne gingen.<br />

Beide mit grossem Erfolg!<br />

Nachdem der erste Slam in einem Klassenzimmer<br />

stattfand, das unter dem Publikumsansturm<br />

bald überquoll, war für die<br />

Fortsetzungsveranstaltung ein Umzug in<br />

die Aula angesagt. Die sieben Slammerinnen<br />

und Slammer, die sich am 19. September<br />

ins Rampenlicht wagten, füllten<br />

auch dieses Raumvolumen spielend: Sie<br />

erstaunten in ihren Auftritten durch Witz,<br />

Mut und Originalität. Unter den Vortragenden<br />

gab es wahre Talente zu entdecken!<br />

So entzündete die Siegerin Melissa<br />

Varela auf der Bühne ein Wortfeuerwerk,<br />

welches das rund 100-köpfige Publikum<br />

zu einem wahren Begeisterungssturm hinriss.<br />

Ein grosser Dank allen, die mitgemacht haben!<br />

Wir wünschen auch jenen, die nicht<br />

gewonnen haben, dass sie am «Wort-Ball»<br />

bleiben. Erfahrung ist in diesem Feld der<br />

halbe Erfolg.<br />

Auch der Austragungsort trug zum Gelingen<br />

des Abends bei: Lukas Bothe hatte<br />

mit seinen Dekorationen die Aula in einen<br />

wahren Slam-Tempel verwandelt. Für die<br />

Pausengespräche gab es eine tolle Bar, betrieben<br />

von Reto Derungs. Dazu kam die<br />

professionelle Moderation durch Daniela<br />

Dill. Kurz: eine tolle Stimmung, der Abend<br />

ein durchschlagender Erfolg!<br />

Hugo Caviola


lam Night Quizshow<br />

45<br />

Der Siegertext der Poetry Slam Night vom 19. September 2013<br />

von oben: Daniela Dill, Moderation, Melissa Varela, 2LW, Mirjam Gröflin, 3Ba. Fotos Iria Guldimann, 2Z, Silvan Degen, 4GL<br />

Stellen Sie sich vor: ein Fernsehstudio. 200 – oder 300 –<br />

Menschen im Publikum. Ein gut aussehender Moderator<br />

steht in der Mitte.<br />

Langsamer Kameraschwenk auf ihn. Dramatisches Tongedingsel<br />

wird abgespielt und der Moderator zeigt mit<br />

einem aufmunternden Lächeln sein weisses Gebiss.<br />

Das Publikum applaudiert.<br />

Er hält seine Kärtchen fest und beginnt mit unverwechselbarem<br />

Bernerdialekt: «Gueten Aabe mitenand! Und<br />

härzlech will…»<br />

Halt!<br />

Nein, nicht eine von diesen schrecklichen 2-Folgenwerden-ausgestrahlt-und-dann-wieder-abgesetzt-SF-(oh,<br />

Entschuldigung)-SRF-Sendungen!<br />

Englisch! Ja genau, eine britische Fernsehsendung!<br />

Ok, alles auf Anfang:<br />

Kameraschwenk zum Moderator. Mittelalt, gut aussehend,<br />

Zahnpastawerbung-tüchtig.<br />

Die Menge tobt. Er will anfangen, wird jedoch immer<br />

wieder von passionierten Liebesgeständnissen aus dem<br />

Publikum unterbrochen. Ein verschmitztes Lächeln in die<br />

Kamera, Handküsse zum schmelzenden Publikum.<br />

Perfekt, so muss es sein!<br />

Endlich, die Menge beruhigt sich und der Moderator beginnt:<br />

«Hello and welcome to a brand new series where someone<br />

is gonna leave this studio with…», selbstbewusste<br />

Geste zur Liveband, «drummroll, please. 500 000 pounds!»<br />

Ohrenbetäubender Jubel folgt aus der Menge. Er hat sie<br />

vollkommen um seinen kleinen Finger gewickelt. Das<br />

Publikum wird zu einer Masse aus hirnlosen Wooo-Girls.<br />

Der Moderator lässt den Applaus auf sich wirken.<br />

Eine gefühlte halbe Stunde später stellt er den ersten<br />

Kandidaten vor: «Gary Rold!»<br />

Erneutes Ausbrechen der Menge und der Anwärter auf<br />

das Preisgeld wird von einer spektakulären Lightshow<br />

und dröhnendem Schlagzeuggeschlage empfangen.<br />

Selbstbewusst stürmt er auf die Bühne, holt aus und<br />

macht einen Karate-Kid-würdigen Sprung in die Luft ,<br />

schickt zielsicher einige Boxschläge in Richtung Moderator.<br />

Dieser ist begeistert, weicht aus, schlägt zurück.<br />

Am Ende fallen sich die beiden in die Arme und das Publikum<br />

does approve.<br />

Eine Frau ist so begeistert, dass sie kurzerhand von ihrem<br />

Sitz in der dritten Reihe hochfährt. Mit einem kurzen<br />

Minirock krakelt sie über die Sitze vor ihr, streckt wildfremden<br />

Leuten ihren Po ins Gesicht und findet schliesslich<br />

den Weg auf die Bühne. Die Securitymänner haben<br />

eine Sekunde zu spät reagiert und es gelingt der Frau,<br />

auf den völlig verdatterten Moderator zuzurennen und<br />

ihn innig zu umarmen. Für eine Sekunde ist das Studio<br />

totenstill, bevor das Publikum losprustet und sich auf<br />

den Sitzen kugelt. Jetzt hat auch das Gesicht des Moderators<br />

allmählich seine Farbe wiedergefunden und er<br />

geleitet die Dame gentleman-like zu ihrem Platz zurück.<br />

«This show never gets boring!» Mit einem Oscar-reifen<br />

Grinsen wendet er sich wieder seinem Kandidaten zu.<br />

«So, Gary, are you ready to win 500 000 pounds?», der<br />

Moderator gibt ihm ein zweites Mikrofon, welches Gary<br />

mit festem Griff an sich nimmt. Er lacht und schaut fragend<br />

ins Publikum. «I don’t know, am I ready?»<br />

Die Woo-Girls haben nur darauf gewartet. Es stampft<br />

und tobt und schreit und pfeift. Dem von sich selbst<br />

überzeugten Gary scheint das nicht zu reichen, er wedelt<br />

mit den Armen und dreht und wendet sich in alle<br />

Richtungen dem Publikum zu. Sofort wird das Geschrei<br />

um das 10-Fache erhöht.<br />

So laut, dass der Regieassistent nicht hört, wie der Regisseur<br />

brüllt, er soll die Lautstärke senken.<br />

So laut, dass die Nachbarn die Nachrichten über Syrien<br />

nicht mehr hören oder die Frau im oberen Stock ihr weinendes<br />

Kind nicht mehr versteht.<br />

So laut, dass niemand die hoffnungslosen Schreie der<br />

alten Dame zwei Häuser weiter hört.<br />

Es ist so laut, dass alle Leute darum herum für einen<br />

Moment innehalten und zuhören. Es ist so laut, dass das<br />

brüllende Ehepaar seinen Streit unterbricht und die Autos<br />

vor dem Haus stehen bleiben.<br />

Der Verkehr steht still, weil es so laut ist.<br />

Das blaue Licht der Ambulanz, das an den Häuserfassaden<br />

vorbeizischt, bleibt stehen, weil es so laut ist.<br />

Alles bleibt stehen, weil alle ihre Aufmerksamkeit dieser<br />

grölenden Menge schenken.<br />

Man vergisst seine Probleme, man verschiebt seine Probleme.<br />

Weil man gern Menschen zusieht, die glücklicher<br />

sind als man selbst.<br />

Melissa Varela, 2LW


46H A<br />

Hair – Das Musical<br />

I R<br />

Age of Let Aquarius the sunshine<br />

in<br />

Es ist noch selten vorgekommen, dass sich<br />

ältere Semester (Lehrer, Eltern) wie auch die<br />

Jüngsten am Gym oder Ehemalige gleich begeistert<br />

auf die Ankündigung des Musicals<br />

«Hair am Gym» gezeigt haben. Es ist erstaunlich,<br />

mit welch magischer Kraft dieses Werk<br />

alle Generationen immer wieder anzieht.<br />

«Hair» spielt 1965 in New York inmitten unruhiger<br />

Zeiten, in denen die USA von der Bürgerrechtsbewegung,<br />

der Anti-Vietnam-Bewegung,<br />

von Rassismus und Unruhen in den schwarzen<br />

Slums und an den Universitäten vieler US-Städte<br />

gebeutelt wurden.<br />

Hair erzählt die Geschichte einer Gruppe jugendlicher<br />

Langhaariger aus New York, die<br />

als «Gammler, Schmuddelkinder, Nichtstuer,<br />

Drückeberger» beschimpft werden, die sich<br />

im Central Park, in den Strassen New Yorks<br />

herumtreiben, sich unter dem Vorzeichen des<br />

«Zeitalters des Wassermanns» frei lieben, die<br />

ziellos in den Tag hineinleben, die ausflippen,<br />

die sich gegen die eigenen Eltern zur Wehr setzen,<br />

die sich in der Gesellschaft nicht wohlfühlen<br />

und nicht zurechtfinden, die sich auch von<br />

ihrer Elterngeneration nicht geliebt fühlen.<br />

Claude und Fred, zwei junge Patrioten vom<br />

Lande aus (klein)bürgerlichem Hause, kommen<br />

in Kontakt mit Berger und dessen Kommune<br />

und geraten in einen inneren Konflikt,<br />

da sie sich plötzlich unter dem Einfluss des<br />

städtischen Umfelds gegen den militärischen<br />

Einberufungsbefehl wehren wollen. Claude<br />

und Fred sind hin- und hergerissen zwischen<br />

Kriegsdienst und Verweigerung. Die Hippie-Generation<br />

wird im Laufe des Musicals von der<br />

militärischen Realität eingeholt: Kriegsopfer,<br />

Uniformen, militärische Kämpfe, Maschinengewehrsalven,<br />

Napalmbomben prägen plötzlich<br />

die Szenerie. Claude ist bereit, sich zu stellen<br />

und nach Vietnam zu gehen.<br />

Im Laufe der letzten 12 Monate hatten sich der<br />

Theaterkurs und das GLJO immer wieder gefragt,<br />

was dies nun mit unserer Gegenwart, mit<br />

der Jugend heute zu tun hatte. Gibt es Gegenwartsbezüge,<br />

gibt es Berührungspunkte?<br />

Wir dachten, dass die Zeitlosigkeit von «Hair»<br />

in dem Gefühl der Unzufriedenheit, dem Zwang<br />

zur Anpassung, dem Unwohlbefinden in der<br />

Erwachsenenwelt, in der Suche nach dem Lebenssinn<br />

und dem Glück der Jugend schlechthin,<br />

nach einer paradiesischen Vision liege. Xavier<br />

Durringers Szenenausschnitte aus «Ganze<br />

Tage – Ganze Nächte» verdeutlichten diesen<br />

Gegenwartsbezug zur Situation der heutigen<br />

jungen Generation. Durringers Texte waren erstaunlich<br />

nahe am Gefühl der «Hair»-Generation<br />

und treffen gleichzeitig den Nerv der Jugend<br />

im Jahr 2013. Aus diesem Grunde hatten wir<br />

auch einige Textausschnitte von Durringer eingefügt.<br />

Wir hofften, mit dieser «Hair»-Version für beste<br />

Unterhaltung zu sorgen, die zeitlosen Songs<br />

wieder aufleben zu lassen und trotz aller Distanz<br />

zum Nachdenken anzuregen.<br />

Ab dem 30. August strömten nach intensiven<br />

Endprobetagen über 1100 Zuschauer in die<br />

Aula und liessen sich vom Geist der späten<br />

60er-Jahre begeistern. Der musikalische Teil<br />

unter der Leitung von Michael Bürgin, Regula<br />

Gysin und Luzian Graber, der tänzerisch-choreografische<br />

Teil unter der Ägide von Anouk Spiess<br />

und die schauspielerische Arbeit und die Szenenkonzeption<br />

unter der Leitung von Urs Blindenbacher<br />

feierten grosse Erfolge und ernteten<br />

zusammen mit den visuellen, bühnenbildtechnischen<br />

Vorgaben von Lukas Bothe einen Riesenapplaus<br />

und mehrfache Standing Ovations.<br />

Urs Blindenbacher<br />

Fotos Barbara Hediger


…<br />

47


48<br />

Tag der offenen Tür:<br />

Leckerbissen aus<br />

der Wissensküche<br />

Am Samstagvormittag, 19. Oktober 2013, öffnete<br />

das <strong>Gymnasium</strong> seine Türen für die breite Öffentlichkeit;<br />

insbesondere auch Ehemalige und Pensionierte<br />

sowie Familien mit Kindern waren eingeladen,<br />

unsere Schule, wie sie sich heute präsentiert,<br />

kennenzulernen. Die Lehrpersonen stellten mit<br />

grossem Einsatz ein überwältigendes Angebot auf<br />

die Beine. Von einer Rundreise durch Italien, über<br />

französische Küche, englische Tea Time, deutsche<br />

Redewendungen, einen Crashkurs in Chinesisch,<br />

eine Einführung in Japanisch bis hin zum Verfassen<br />

von Limericks konnte man in die Welt der Sprachen<br />

und ihrer Kulturen abtauchen. Bei den Physikern<br />

wurde mit allerlei Kanonen scharf geschossen, die<br />

Biologen gaben einen Einblick in die reiche Tierwelt<br />

des <strong>Gymnasium</strong>s und die Chemikerinnen zeigten<br />

an schönen Experimenten chemische Phänomene<br />

des Alltags oder stellten mit dem Publikum selber<br />

Gummibärchen her. Erbstreitigkeiten, Vereinsbuchhaltung<br />

und Wirtschaftskrise im Fachbereich Wirtschaft<br />

und Recht wurden ebenso beleuchtet wie<br />

die Ästhetik und Eleganz der platonischen Körper<br />

in der Mathematik. Mit den Fachkräften des Bereichs<br />

Bildnerisches Gestalten konnte man Monotypie-Postkarten<br />

drucken oder Schlüsselanhänger<br />

herstellen, in der Geografie beschäftigte man sich<br />

beispielsweise mit dem internationalen Handel mit<br />

Ackerland. Es wurde gesungen, getanzt und bei<br />

den Sportlern durfte man erfahren, wie es Usain<br />

Bolt eigentlich schafft, derart schnell zu laufen. Das<br />

Publikum hatte im wahrsten Sinne des Wortes die<br />

Qual der Wahl, und tatsächlich habe ich Klagen gehört,<br />

dass man aus dem breiten Angebot nur drei<br />

Veranstaltungen auswählen konnte. Es war ein<br />

gelungener Morgen mit einer ganz besonderen Atmosphäre<br />

im Schulhaus, allerdings hätten wir auch<br />

problemlos ein zahlreicheres Publikum mit unseren<br />

«Leckerbissen» bedienen können.<br />

Christian Freiburghaus, für das OK<br />

Fotos Jana Gerber, Iria Guldimann, Sarah Lohner, 2Z


Und zum Abschluss des Jubiläums: das Gymfest<br />

49<br />

Zum Abschluss des Festjahres «50 Jahre<br />

<strong>Gymnasium</strong>» <strong>Liestal</strong> lassen wir eine<br />

alte Tradition wieder aufleben: das Gymfest.<br />

Nach vielen kulturellen, musikalischen<br />

und kreativen Anlässen wurde am<br />

2. November 2013 das <strong>Gymnasium</strong><br />

von Schülern/-innen für Schüler/-innen<br />

und Lehrpersonen, Ehemalige, Familien<br />

und Freunde in einer Form zum Leben<br />

erweckt, die nichts mit dem alltäglichen<br />

Unterricht gemein hat. Das Schulhaus<br />

wurde einen Abend lang als Restaurant,<br />

Konzertbühne, Bar, Fotostudio und<br />

Tanzsaal genutzt, sodass Besucher und<br />

Mitwirkende das <strong>Gymnasium</strong> einmal<br />

von einer ganz anderen Seite erleben<br />

konnten.<br />

Unter dem Motto «Nostalgym» konnten<br />

die Klassen kulinarische, musikalische<br />

und kreative Projekte einreichen, die im<br />

U-, E- und H-Trakt ihren Platz fanden.<br />

Gemeinsam mit dem OK aus dem Kollegium,<br />

der SO, engagierten Patinnen<br />

und Paten aus den Klassenteams und<br />

dank vielen kreativen Ideen aus der<br />

Schülerschaft sind zwanzig Projekte<br />

entstanden, welche die Gäste beispielsweise<br />

kulinarisch von Schweden nach<br />

Griechenland führten, zum Genuss von<br />

Livemusik und zu Tanzkursen einluden<br />

und die Möglichkeit boten, den Besuch<br />

auf einem Polaroid-Foto festzuhalten.<br />

Ich bin sehr stolz, dass dieses Fest zu<br />

einem fulminanten Abschluss des Festjahres<br />

wurde, und danke allen beteiligten<br />

Schülern/-innen, Lehrpersonen und<br />

allen, die zum Gelingen dieses Festes<br />

beigetragen haben, für ihren Einsatz.<br />

Esther Kaufmann,<br />

für das OK Gymfest 2013<br />

Fotos Jana Gerber, Iria Guldimann, Barbara Hediger


50<br />

Gym<strong>Liestal</strong> unterwegs<br />

Klassentag 1. Klassen – 7. September 2012<br />

3-tägige Bildungsreisen<br />

während der Blockwoche<br />

Klasse 1A<br />

Leiter: Christian Freiburghaus<br />

Thema: Wanderung Wasserfallen –<br />

Langenbruck/Solarbob<br />

Ort: Reigoldswil, Langenbruck<br />

Klasse 1AW<br />

Leiter: Claudius Sieber<br />

Thema: Tierpark Arth-Goldau,<br />

«Forum Schweizer Geschichte Schwyz»<br />

Ort: Arth-Goldau<br />

Klasse 1Ba<br />

Leiter: Frank Riehle<br />

Thema: Wanderung zur «Spriesse<br />

Pratteln» (Bowling)<br />

Ort: Pratteln<br />

Klasse 1Bb<br />

Leiter: Johannes Hoffner<br />

Thema: Magglingen nach Twannberg,<br />

Twannbachschlucht, Bielersee<br />

Ort: Twann, Biel<br />

Klasse 1GL<br />

Leiter: Simon Furnivall<br />

Thema: Seilpark<br />

Ort: Balmberg<br />

Klasse 1IM<br />

Leiterin: Helen Stone<br />

Thema: Teambildung auf den<br />

Wasserfallen im Waldseilpark<br />

Ort: Reigoldswil<br />

Klasse 1IS<br />

Leiter: André Mina<br />

Thema: Vitra Design Museum, Spaziergang<br />

nach Oetlingen und Haltingen<br />

Ort: Weil am Rhein<br />

Klasse 1KSW<br />

Leiter: Martin Dambach<br />

Thema: VM – Postenlauf, NM – Einführung<br />

und Fahrt mit Drachenboot<br />

Ort: Basel<br />

Klasse 1LW<br />

Leiter: Paul Steinmetz<br />

Thema: Wanderung/Solarbob<br />

Ort: Waldenburg<br />

Klasse 1S<br />

Leiter: Jaime Pérez<br />

Thema: Wanderung auf den Murenberg,<br />

grillieren<br />

Ort: Bubendorf<br />

Klasse 1SW<br />

Leiter: Martin Rüegg<br />

Thema: Seilpark Bern, Bärenpark, Altstadt<br />

Ort: Bern<br />

> Foto: Instruktion im Seilpark (M. Rüegg)<br />

Klasse 1W<br />

Leiter: Reto Güdel<br />

Thema: Bern – Hauptstadt der Schweiz<br />

Ort: Bern<br />

Klasse 1Z<br />

Leiterin: Barbara Hediger<br />

Thema: Wanderung Langenbruck –<br />

Wasserfallen und Seilpark<br />

Ort: Reigoldswil<br />

Klasse F1a<br />

Leiter: Stefan Z’Graggen<br />

Thema: Wanderung Reigoldswil –<br />

Wasserfallen, Abfahrt mit Trottinett<br />

Ort: Reigoldswil<br />

Klasse F1b<br />

Leiter: Hansueli Müller<br />

Thema: Solarbob, Keramikmuseum<br />

Matzendorf, Workshop Töpfern<br />

Ort: Langenbruck, Balsthal, Matzendorf<br />

Klasse F1c<br />

Leiter: Daniel Haller<br />

Thema: Seilbahnfahrt auf Wasserfallen,<br />

Seilpark, Abfahrt mit Trottinett<br />

Ort: Reigoldswil<br />

Klasse F1d<br />

Leiter: Roland Störi<br />

Thema: Wasserfallen, Seilpark,<br />

Trottinettfahrt ins Tal<br />

Ort: Reigoldswil<br />

1A<br />

Leiter: Christian Freiburghaus, Uli Dammer<br />

Ort: Como, Mailand, Volta<br />

Thema: Besichtigung der beiden Städte Como<br />

und Mailand, Voltamuseum<br />

1AW<br />

Leiter: Claudius Sieber, Werner Kobe<br />

Ort: Altdorf/Andermatt<br />

Thema: Uri – ein Kanton im Wandel<br />

1Ba<br />

Leiter/-in: Frank Riehle, Christelle Beckrich<br />

Ort: Verona<br />

Thema: Verona, die Stadt von Romeo und Julia,<br />

lockt mit Momenten aus römischer Zeit<br />

1Bb<br />

Leiter/-in: Johannes Hoffner,<br />

Marita Del Cioppo<br />

Ort: München<br />

Thema: Kultur, Stadt, Mensch und Technik<br />

1GL<br />

Leiter: Simon Furnivall, Hugo Caviola<br />

Ort: Nürnberg<br />

Thema: Mittelalter und Nazi-Zeit in Nürnberg<br />

1IM<br />

Leiterinnen: Helen Stone,<br />

Martina Muhmenthaler<br />

Ort: Como und Milano<br />

Thema: Geschichte, Kultur, Küche,<br />

Geografie<br />

1IS<br />

Leiter/-in: André Mina, Corinne Gürcan<br />

Ort: Fribourg<br />

Thema: Fribourg, die Stadt an der Sprachgrenze


1. Gym-, 2. FMS-Klassen<br />

22. bis 26. April 2013<br />

Gym<strong>Liestal</strong> unterwegs<br />

Projektwoche 22. bis 26. April 2013<br />

51<br />

1KSW<br />

Leiter: Martin Dambach, Peter Schocher<br />

Ort: Freiburg i.B.<br />

Thema: Historisch-geografische Bedeutung<br />

1LW<br />

Leiter: Paul Steinmetz, Simon Wahl<br />

Ort: Strasbourg<br />

Thema: Geschichte, Geografie und Kultur<br />

1S<br />

Leiter/-in: Jaime Pérez, Ursula Buchholz<br />

Ort: Mailand<br />

Thema: Mode<br />

1SW<br />

Leiter: Martin Rüegg, Andreas Kilberth<br />

Ort: München<br />

Thema: Was macht die Spitzenposition<br />

von München bezüglich Infrastruktur und<br />

Lebensqualität aus?<br />

1W<br />

Leiter: Reto Güdel, Thomas Bircher<br />

Ort: München<br />

Thema: Stadtbesichtigung, BMW,<br />

Allianz-Arena<br />

1Z<br />

Leiter/-in: Barbara Hediger, Rolf Haag<br />

Ort: Zürich und Winterthur<br />

Thema: Fokus Fotografie<br />

> Fotos von Zoe Odermatt, 1Z, rechts<br />

2KSW<br />

Leiter/-in: Ivo Chiavi, Yvonne Kaspar<br />

Ort: München<br />

Thema: Bavariafilmstudios mit Führung<br />

2AW<br />

Leiter: Jonas Hostettler<br />

Ort: La Ferrière<br />

Thema: Wirtschaftswoche<br />

2Ba<br />

Leiter/-in: Martina Obrist, Sämi Imhof<br />

Ort: Tenero<br />

Thema: Sport<br />

2Bb<br />

Leiter-/in: Dennis Krüger, Jolanda Gerber<br />

Ort: Tenero<br />

Thema: Sport<br />

2GL (nur L) und 2LZ (nur L)<br />

Leiter/-in: Bernd Finkbeiner, Franziska Meier<br />

Ort: Rom<br />

Thema: Sprache und Kultur<br />

2IM (nur M)<br />

Leiterinnen: Maja Ruef, Lucia Germann<br />

Ort: Andermatt<br />

Thema: Musizieren in der Klasse,<br />

Natur und Kultur um Andermatt<br />

> Foto rechts (Maja Ruef)<br />

2IS (nur I)<br />

Leiterinnen: Suzanne Forel,<br />

Annemarie Schaub<br />

Ort: Perugia<br />

Thema: Vertiefung des Projekts «Paragoni e<br />

contrasti», bezogen auf die Regionen Basel<br />

und Perugia<br />

2LZ (nur Z)<br />

Leiter/-in: Rahel Graf, Lukas Bothe<br />

Ort: Cresciano<br />

Thema: Kunst und Exkursionen<br />

2S und 2IS (nur S) und 2Sb<br />

Leiter/innen: Rafael Thommen, Andrea Díaz,<br />

Constanze Richerdt<br />

Ort: Cádiz<br />

Thema: Vergleich Regionen Basel – Cádiz<br />

2Wa<br />

Leiter: Tobias Schindelholz, Georg Gamse<br />

Ort: Tenero<br />

Thema: Sport<br />

2Wb<br />

Leiter: Maro Nuber, Philipp Hasler<br />

Ort: Besançon<br />

Thema: Kunst/Kultur, Wissenschaft, Wirtschaft,<br />

Politik/Geschichte<br />

3KSW<br />

Leiter/-in: Esther Kaufmann, Roman Huber<br />

Ort: Locarno, Gambarogno<br />

Thema: Filmprojekt, evtl. Ausflug nach Tenero


52<br />

Studienreisen<br />

22. bis 26. April 2013<br />

Gym<strong>Liestal</strong> unterwegs<br />

Klassenlager 22. bis 26. April<br />

2013 der 1. FMS-Klassen<br />

Studienreisen 3.FMS<br />

24. bis 29. September 2012<br />

3A<br />

Leiter: Daniel Bubenzer,<br />

Constantin Von Weymarn<br />

Ort: Kroatien<br />

Thema: Kroatien und seine Inselwelt<br />

(Kultur, Geschichte)<br />

3AZ<br />

Leiter/-in: Mario Sabatino, Hajnalka<br />

Tarcsai<br />

Ort: Kroatien<br />

Thema: Kroatien und seine Inselwelt<br />

(Kultur, Geschichte)<br />

3Ba<br />

Leiter: Dominique Vuattoux, Jann Frey<br />

Ort: Malta<br />

Thema: Naturraum, Geschichte und<br />

Wirtschaft eines Schmelztiegels<br />

3Bb<br />

Leiter/-in: Angela Chiappini Fitzgerald,<br />

Peter Beerli<br />

Ort: Barcelona<br />

Thema: Kunst, Architektur und Kultur<br />

Barcelonas<br />

3GL<br />

Leiter/-in: Didier Moine, Christine Wirz<br />

Ort: Irland<br />

Thema: Kultur, Geschichte und<br />

Gegenwart Irlands<br />

3ISW<br />

Leiter: Lukas Bühler, Antonio Gómez<br />

Ort: Lissabon<br />

Thema: Geschichte Lissabons, das<br />

jüdische Lissabon, Park der Nationen,<br />

Cascais, Estoril<br />

3LW<br />

Leiter/-in: Rebecca Harouga,<br />

Thomas Blott<br />

Ort: Edinburgh<br />

Thema: Finding Scotland through<br />

cultural activities<br />

3MW<br />

Reise bereits im September 2012<br />

3S<br />

Leiterinnen: Sabine Baer,<br />

Jessica Dyer<br />

Ort: Barcelona<br />

Thema: Auf den Spuren Gaudís<br />

3W<br />

Leiter: Daniel Schönmann,<br />

Beat Wieland<br />

Ort: Kroatien/Venedig<br />

Thema: Dalmatinische Küste als ehemaliger<br />

Herrschaftsbereich Venedigs,<br />

Kroatien als neuer Staat, der aus dem<br />

Zerfall Jugoslawiens hervorging.<br />

Besuch Venedigs<br />

F1a<br />

Leiter: Stefan Z’Graggen<br />

Ort: Zivilschutzanlage Courtelary<br />

Thema: Arbeitseinsatz mit Stiftung Umwelt-Einsatz<br />

> Fotos auf dieser Seite<br />

F1b<br />

Leiter/-in: Hansueli Müller, Ruth Schneider<br />

Ort: Champ-du-Moulin, Val-de-Travers,<br />

Travers NE<br />

Thema: Val de Travers/Französisch praktisch<br />

F1c<br />

Leiter: Daniel Haller, Nico Moser<br />

Ort: Jugendherberge Beinwil am See,<br />

Beinwil am See<br />

Thema: Limnologie, Landwirtschaft, Raumplanung,<br />

Spuren der Eiszeit, Fotografie<br />

F1d<br />

Leiter/-in: Roland Störi, Maria Herzog-Monaco<br />

Ort: Pfadiheim Hinterberg, Andwil SG<br />

Thema: Arbeitseinsatz im Walter-Zoo, Gossau<br />

F3a<br />

Leiterinnen: Margret Lindenmann,<br />

Regula Gysin<br />

Ort: Amsterdam<br />

Thema: Amsterdam und die Westfriesischen<br />

Inseln – entdecken und erleben<br />

F3b<br />

Leiter: Urban Kessler, Michael Bürgin<br />

Ort: Kopenhagen<br />

Thema: Merkmale, Besonderheiten<br />

einer Stadt und wirtschaftliche<br />

Bedeutung. Auf den Spuren von Hans<br />

Christian Andersen<br />

F3d<br />

Leiter/-in: Daniel Zwygart, Rahel Graf<br />

Ort: Kopenhagen<br />

Thema: Die Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten<br />

3MW<br />

Leiter: Urs Blindenbacher, Markus Fäs<br />

Ort: Griechenland<br />

Thema: Antikes und heutiges Griechenland<br />

3IS<br />

Leiter/-in: Alain Zumbiehl,<br />

Valentina Volic<br />

Ort: Kroatien<br />

Thema: Kultur, Geschichte und<br />

Naturschönheiten Kroatiens<br />

4KSW<br />

Leiter/-in: Isabelle Zuber, Markus Fäs<br />

Ort: Italien/Kroatien<br />

Thema: Mailand, Split und Umgebung


Gym<strong>Liestal</strong> unterwegs<br />

Studienreisen 3.FMS<br />

23. bis 27. September 2013<br />

WEMUN 2013 Beijing/Shanghai: eine Reise ins Reich der Mitte<br />

In der verbotenen Stadt (Beijing)<br />

Tor des himmlischen Friedens (Beijing)<br />

Skyline von Shanghai<br />

53<br />

F3a<br />

Leiter: Peter Abegglen, Martin Rüegg<br />

Ort: Edinburgh<br />

Thema: Edinburgh (Schottland):<br />

geografisch, historisch, kulturell<br />

> Foto unten<br />

F3b<br />

Leiter: Sämi Imhof, Markus Fäs<br />

Ort: Stockholm<br />

Thema: «Das Stockholmbuch»<br />

F3c<br />

Leiter/-in: Andreas Kilberth, Helen Stone<br />

Ort: Lissabon<br />

Thema: Entdeckung einer fremden Stadt,<br />

ihrer Kultur und Sehenswürdigkeiten<br />

F3d<br />

Leiterinnen: Isabelle Bertiller,<br />

Isabelle Grimm<br />

Ort: Berlin<br />

Thema: Geschichte und Kultur in<br />

und um Berlin, PA<br />

«Eine Reise von tausend Meilen<br />

beginnt mit einem einzigen Schritt.»<br />

Lao-tse (6. Jahrhundert v. Chr.)<br />

Am 30. Juli war es endlich so weit.<br />

Unsere 10-köpfige Truppe, bestehend<br />

aus Schülerinnen und Schülern<br />

der Gymnasien <strong>Liestal</strong>, Muttenz,<br />

Wettingen und Schopfheim (D), startete<br />

ihr China-Abenteuer. Nach zehn<br />

Stunden Flugzeit landeten wir in Beijing<br />

und wurden vom Flughafen direkt<br />

in einen riesigen Hotelkomplex<br />

ausserhalb der Hauptstadt gebracht.<br />

Dort fand in den folgenden fünf Tagen<br />

die WEMUN (Model United Nations)<br />

statt.<br />

Die WEMUN ist ein politisches Rollenspiel,<br />

in welchem die diplomatischen<br />

Vorgänge innerhalb der UNO<br />

und ihrer Komitees simuliert werden.<br />

Unsere Schweizer Delegation vertrat<br />

dort die Interessen des riesigen aufstrebenden<br />

Indien, was in den Diskussionen<br />

einen Perspektivwechsel<br />

erforderte. Während der Sitzungen<br />

kamen wir in direkten Kontakt mit<br />

Jugendlichen aus der ganzen Welt,<br />

vor allem aber aus China und Indien.<br />

An einem der Abende gab es das<br />

«Global Village». Dort präsentierte<br />

jede Delegation ihr Heimatland. Wir<br />

verteilten viel Schokolade, was sehr<br />

gut ankam. Nach fünf Tagen verabschiedeten<br />

wir uns von den neu<br />

gewonnen Freunden aus aller Welt<br />

und fuhren mit dem Bus in die Innenstadt<br />

von Beijing. Dort angekommen<br />

gingen wir als erstes essen: einfach<br />

nur köstlich! Wir alle waren sofort<br />

verliebt in das chinesische Essen,<br />

welches uns auch auf der restlichen<br />

Reise verwöhnen sollte.<br />

Während unseres Aufenthalts in Chinas<br />

Hauptstadt besuchten wir viele<br />

Sehenswürdigkeiten und erkundeten<br />

die Stadt auch jenseits der touristischen<br />

Pfade. So sahen wir den Platz<br />

des Himmlischen Friedens, wanderten<br />

auf der Chinesischen Mauer<br />

und fuhren im Birds Nest auf dem<br />

Olympiagelände Segway.<br />

Von Beijing aus fuhren wir mit dem<br />

Zug nach Shanghai weiter, wo wir<br />

vom zweithöchsten Gebäude Asiens<br />

die Aussicht auf den Huangpu<br />

bewunderten. Weiter auf dem Programm<br />

stand eine Bootsfahrt um die<br />

weltberühmte Skyline und ein Besuch<br />

des Shanghai Urbanization Museum,<br />

in welchem die riesige Metropole<br />

en miniature dargestellt wird.<br />

Nach zwei Wochen mussten wir<br />

dann leider Abschied nehmen von<br />

Land und Leuten, welche uns ans<br />

Herzen gewachsen waren. Es war<br />

ein trauriger Moment, doch die schönen<br />

Erinnerungen und Erfahrungen,<br />

welche wir während unserer Reise<br />

gesammelt hatten, trösteten uns darüber<br />

hinweg.<br />

Die Reise ins Reich der Mitte wird für<br />

immer in unserem Gedächtnis bleiben<br />

und uns mit Freude erfüllen. Und<br />

wer weiss, vielleicht besteht wieder<br />

eine Möglichkeit, eine Reise von tausend<br />

Meilen zu unternehmen.<br />

Flavio Baroffio, 3GL


Matur<br />

2012<br />

54<br />

Klasse 4AB<br />

Arslan Zinar<br />

Bähler Ida<br />

Berger Cédric<br />

Brunner Tobias<br />

Heller Silvan<br />

Hofer Silas<br />

Mann Dominik Luca<br />

Meier Christian<br />

Plattner Michael<br />

Plattner Patrick<br />

Sahovic Edis<br />

Schelker Benjamin<br />

Schürch Christoph<br />

Straumann Sven<br />

Thommen Tobias Florian<br />

Tschopp Pascal<br />

Weibel Lars<br />

Klasse 4B<br />

Bobst Benjamin<br />

Dill Jael<br />

Engeler Jasmin<br />

Handschin Michael<br />

Hulliger Mischa<br />

Keller Nicole<br />

Manzetti Rebecca<br />

Montalbo Rachel Joy<br />

Morina Dardan<br />

Müller Marius<br />

Müri Mike<br />

Pellaton Raoul<br />

Rudin Rafael<br />

Schmidt Vera<br />

Schneider Roman<br />

Steiner Samuel<br />

Streuli Mira<br />

Therampilly Sam<br />

Tschopp Samuel<br />

Klasse 4BM<br />

Blatter Viviane<br />

Dörig Selina<br />

Erbacher Bastian<br />

Füglistaller Flurina<br />

Gschwind Michelle<br />

Hartmann Noemi<br />

Hostettler Silvan<br />

Jossen Seline<br />

Junker Nadine<br />

Kamber Marise<br />

Krieger Milena<br />

Lang Cornelia<br />

Leupin Julia<br />

Meier Christoph<br />

Noack Jonathan<br />

von Dungen Fabian<br />

Wirz Melanie<br />

Zweifel Laura<br />

Klasse 4GL<br />

Bichsel Mara<br />

Bucher Anna-Katharina<br />

Chevalley Cyrill<br />

Cortada Maurizio<br />

Dattilo Angelo<br />

Dunkel Anja Sarah<br />

Faessli Florentina<br />

Fortuna Wladislaw<br />

Freivogel Martin<br />

Greppi Anna<br />

Hemmig Andrea<br />

Herren Michèle<br />

Käser Kathrin<br />

Kaufmann Tanja<br />

König Michelle<br />

Krickel Natascha<br />

Krickel Tatjana<br />

Moser Manuel<br />

Muntwiler Jessica<br />

Rickenbacher Robin<br />

Schöpfer Ramon<br />

Sturzenegger Anne-<br />

Catherine<br />

Klasse 4I<br />

Buser Ramona<br />

Caravaku Ardona<br />

Dieffenbach Sarah<br />

Falbo Simona<br />

Frei Rebecca<br />

Häfelfinger Lena<br />

Häusler Nadine<br />

Liuzzo Martina<br />

Lupo Claudia<br />

Miescher Mélanie<br />

Moosmann Sarah<br />

Nussbaumer Deborah<br />

Plozza Sara<br />

Rentzel Laila<br />

Siegrist Yael<br />

Tizeroual Nisrine<br />

Wackernagel Rosina<br />

Wassmer Silja<br />

Wirth Martina Seraina<br />

Zehtabchi Roxana<br />

Klasse 4LW<br />

Ali Murriam<br />

Ammann Jasmin<br />

Beilstein Sabina<br />

Borer Tajana<br />

Bressan Manuel<br />

Chamberlain Stephanie<br />

Franz Carina<br />

Gerosa Rebecca Anna<br />

Glauser Stephanie<br />

Imhof Jean-Luc<br />

Maître Joël<br />

Meier Deborah<br />

Merlo Tatyana<br />

Müller Carla<br />

Schenker David<br />

Schumacher Dominique<br />

Sutter Malaika<br />

Trachsel Belinda<br />

Tschumi Elisabeth<br />

Wiederkehr Ramon<br />

Wisler Anja<br />

Zürcher Philipp<br />

Klasse 4LZ<br />

Abt Aaron<br />

Beeler Hanna<br />

Ente Michelle<br />

Grieder Saskia<br />

Grunder Carima<br />

Gsell Sascha<br />

Kaiser Monika<br />

Rickenbacher Nina<br />

Saladin Ronya<br />

Salathe Laura<br />

Schaub Céline<br />

Schaub Laura<br />

Schmucki Lennart<br />

Schneider Fabienne<br />

Siebold Laura<br />

Tozzo Alexandra<br />

Vuattoux Thierry<br />

Wenger Florian<br />

Wicker Leo<br />

Widmer Timon<br />

Klasse 4S<br />

Autenried Alisa<br />

Eichenberger Claudia<br />

Fachin Oriana<br />

Füeg Christina<br />

Furer Simon<br />

Gubler Nora<br />

Hanauer Raffaela<br />

Jascha Angelika<br />

Le Rose Deborah<br />

Madörin Anja<br />

Pergher Luana-Sabrina<br />

Pfirter Julia<br />

Reinhardt Simone<br />

Rentsch Vera<br />

Riggenbach Rahel<br />

Rohner Tim<br />

Rudin Daniela<br />

Vorherr Viola<br />

Wüthrich Patricia<br />

Wyss Lara<br />

Klasse 4SW<br />

Albisser Rahel<br />

Apostolo Martina<br />

Autenried Jeremias<br />

Blaser Michaela<br />

Gasser Fanny<br />

Gasser Nuria<br />

Gregor Laura<br />

Gürtler Meret Andreina<br />

Krenmayr Tonja<br />

Neeser Geraldine<br />

Özkul Dilek<br />

Recher Florian<br />

Rigo Elvira<br />

Schafroth Gregor<br />

Schmidli Tomas<br />

Stadelmann Elisa<br />

Wenk Philippe<br />

Werder Lucas<br />

Klasse 4Wa<br />

De Pasquale Danilo<br />

Gilliéron Patricia<br />

Kraus Danika<br />

Matter Adrian<br />

McLaren Hannah<br />

Meyer Timmy<br />

Omura Valon<br />

Pacher Jérôme<br />

Rickenbacher Lukas<br />

Riederer Patrick<br />

Sahin Reyhan<br />

Savic Nenad<br />

Schafroth Julian<br />

Sprunger Janine<br />

Stotz Raphael<br />

Thoma Stefan<br />

van Gogh Benjamin<br />

Klasse 4Wb<br />

Borer Luc<br />

Brogli Manuel<br />

Büchel Dominik<br />

Cay Yeliz<br />

Frei Andrea<br />

Frei Jasper<br />

Freiermuth Luca<br />

Furrer Isabella<br />

Hauk Marco<br />

Henny Lukas<br />

Huber Simon<br />

Kühni Jonas<br />

Kunkler Vivian<br />

Preisig Jonas<br />

Straumann Ruben<br />

Trinh Jessica


Anzahl Kandidatinnen und Kandidaten 209<br />

Prüfung bestanden 208<br />

Prüfung nicht bestanden 1<br />

Anzahl Kandidatinnen und Kandidaten<br />

nach Schwerpunkten und Geschlecht<br />

55<br />

Profil Bezeichnung des Schwerpunktfachs Anzahl<br />

A Anwendungen der Mathematik und Physik 10<br />

B Biologie und Chemie 30<br />

G Griechisch 3<br />

I Italienisch 20<br />

M Musik 13<br />

L Latein 29<br />

S Spanisch 32<br />

W Wirtschaft und Recht 54<br />

Z Bildnerisches Gestalten 17<br />

Total 208<br />

Geschlecht Anzahl in %<br />

Männlich 84 40,40%<br />

Weiblich 124 59,60%<br />

208 100,00%<br />

Ränge, erreichte Punkte und Notenschnitt<br />

Baselbieter Maturandenpreis<br />

Schüler/-in Profil Schnitt Punkte<br />

Chevalley Cyrill L 5,962 77,5<br />

Hemmig Andrea L 5,769 75<br />

Muntwiler Jessica L 5,731 74,5<br />

Straumann Sven B 5,577 72,5<br />

Schürch Christoph B 5,462 71<br />

Rohner Tim S 5,423 70,5<br />

Preisträgerinnen und Preisträger<br />

Novartis-Preis<br />

Chevalley Cyrill, 4GL<br />

Lateinpreis<br />

Hemmig Andrea, 4GL<br />

Muntwiler Jessica, 4GL<br />

Musikpreis<br />

Krieger Milena, 4BM<br />

von Dungen Fabian, 4BM<br />

Naturwissenschaftspreis Tschopp Samuel, 4B<br />

Fotos Silvan Degen


FMS<br />

Abschluss 2013<br />

56<br />

KUNST<br />

Abschluss Fachmaturität<br />

2012/2013<br />

GESUNDHEIT<br />

Klasse F3a<br />

Agac Funda<br />

Bruegel Flavia<br />

Dannenhauer Laila Larissa<br />

Fankhauser Tabita<br />

Geiser Salome<br />

Gudenrath Joël<br />

Hofmeier Martina<br />

Jäggi Désirée<br />

Küng Nicola<br />

Mangold Noemi<br />

Mögli Tanja<br />

Nick Rahel Young-Gi<br />

Salakovic Sibela<br />

Sautter Lionel<br />

Steiner Pierrette<br />

Thommen Melanie<br />

Thommen Patricia Angela<br />

Treybal Melanie<br />

Voggensperger Anna Lea<br />

Klasse F3b<br />

Beythien Thorsten<br />

Bischof Joëlle<br />

Burn Seline<br />

Dettwiler Julia<br />

Erny Helena<br />

Frey Cédric<br />

Halter Stephanie<br />

Heid Delila<br />

Hess Caroline<br />

Marti Stephanie<br />

Müller Seraphin<br />

Niggli Kevin<br />

Roos Valerija<br />

Schmidhalter Eva<br />

Schmidli Corinne<br />

Thommen Kim<br />

Visuvaratnam Charminy<br />

von Burg Karin<br />

Klasse F3d<br />

Becht Andrea<br />

Brand Zoë<br />

Buser Rebekka<br />

De Nardo Francesca<br />

Dürrenberger Andrina<br />

Fäh Livia<br />

Gruber Nicole<br />

Gürtler Julia<br />

Gysin Michaela<br />

Hediger Maureen<br />

Imhof Véronique<br />

Kürsteiner Dinah<br />

Leuenberger Isabella<br />

Meyer Angela<br />

Regenhart Muriel<br />

Sartori Martina<br />

Schaub Pascale<br />

Schiess Lea<br />

Schuler Sarah<br />

Sommer Seraina<br />

Surer Michèle<br />

Wegmann Gilda<br />

Beste Punktzahlen:<br />

Becht Andrea (F3d),<br />

Notendurchschnitt: 5,4<br />

Geiser Salome (F3a) ,<br />

Notendurchschnitt: 5,3<br />

Sautter Lionel (F3a),<br />

Notendurchschnitt: 5,3<br />

Fotos Silvan Degen<br />

Aquino Furcal Enercis<br />

Beurret Constance<br />

Dürrenberger Eva<br />

Ernst Sabrina<br />

Fistik Ezgi<br />

Gamper Anja<br />

Kërtoku Mirjeta<br />

Keskin Melek<br />

Loureiro Adelaide<br />

Manser Eva Julia<br />

Roggli Angela<br />

Rudin Tabea<br />

Schaub Daniela<br />

Soguel-dit-Piquard Aline<br />

Tschümperlin Delia<br />

Turek Daniela<br />

SOZIALES<br />

Beurret Odile<br />

Buser Stephanie<br />

Gerber Kim<br />

Gisin Julia<br />

Ilijevska Ivana<br />

Kohler Anja Brigitte<br />

Maissen Deborah<br />

Pergher Tosca<br />

Ratnitsky Avital<br />

Rink Miriam<br />

Spinnler Nicole<br />

Sutter Nathalie<br />

Thommen Beatrice<br />

Tschopp Fabia<br />

Wenger Valerio<br />

Beurret Marie<br />

Blapp Tanja<br />

Camporesi Andreina<br />

Guldimann Manuel<br />

Jocher Silja<br />

Lenherr Marco<br />

Meier Céline<br />

Tirri Simona<br />

Wenger Patricia<br />

PÄDAGOGIK<br />

Jecker Alexandra<br />

Sperisen Angelika Salome<br />

Leuenberger Anja<br />

Knus Arianne<br />

Etter Chantal<br />

Rudin Désirée<br />

Fasolin Elena<br />

Beurret Emilie<br />

Muvunyi Gloria<br />

Griouit Hind<br />

Schaffner Iris<br />

Pereira Ivan<br />

Avila Janina<br />

Bassano Jessica<br />

Schaub Lara<br />

Mustafa Linda<br />

Schwaller Livia<br />

Rodriguez Lucia<br />

Fischer Manuela<br />

Bachmann Martina<br />

Gisin Melanie<br />

Marti Patricia<br />

Canonica Raffaela<br />

Heyer Rahel<br />

Werthmüller Rebecca<br />

Channa Sanjiv<br />

Rudin Sarah<br />

von Allmen Selina<br />

Schär Silvia<br />

Thatparananthan Sinthujan<br />

Hanafi Sumeya<br />

Gentsch Svenja


Fachmaturitätsschule – Fachmaturitätsarbeiten der 4 Berufsfelder im Schuljahr 2012/2013<br />

GESUNDHEIT<br />

Aquino Furcal Enercis (R. Ugolini)<br />

Beurret Constance (M. Lindenmann)<br />

Dürrenberger Eva (M. Lindenmann)<br />

Ernst Sabrina (K. Hoffner)<br />

Fistik Ezgi (P. Schocher)<br />

Gamper Anja (M. Obrist)<br />

Kërtoku Mirjeta (K. Hoffner)<br />

Keskin Melek (P. Beerli)<br />

Loureiro Adelaide (P. Beerli)<br />

Manser Eva Julia (M. Münch)<br />

Roggli Angela (M. Münch)<br />

Rudin Tabea (K. Hoffner)<br />

Schaub Daniela (C. Höflich)<br />

Soguel-dit-Piquard Aline (U. Buchholz)<br />

Tschümperlin Delia (S. Z’Graggen)<br />

Turek Daniela (M. Lindenmann)<br />

TNF-alpha und Anti-TNF-alpha<br />

Alzheimer und Aktivierungstherapie<br />

Pflege einer postoperativen Wunde<br />

Stoma<br />

Diabetes mellitus<br />

Wickel und Auflagen im Spital<br />

Heilungsprozess während der Chemotherapie<br />

Analysieren des c-FOS-Expressionsmusters bei<br />

fibrösen Dysplasien<br />

HIV und der Regulator für späte Genexpression: Klonierung<br />

von Plasmiden und Proteinexpression regulierter Virusgene<br />

Der Umgang mit dem Tod<br />

Trainingsplan Rücken: Tipps und Tricks für eine<br />

bessere Arbeitshaltung beim Pflegepersonal<br />

Adipositasbehandlung durch eine Magenbypassoder<br />

Sleeveoperation<br />

Chemische und physikalische Färbungen<br />

in der histologischen Diagnostik<br />

Kopf-Nacken-Schulter-Syndrom: Entspannungsmethoden<br />

Stillen<br />

Der Weg zur histopathologischen Diagnose<br />

Fasolin Elena (L. Bothe)<br />

Das Puppentheater – ein interdisziplinäres Schulprojekt<br />

Gentsch Svenja (R. Itin)<br />

Herausforderung Hochbegabung<br />

Gisin Melanie (L. Bothe)<br />

Ein Tag im Leben eines Schulhundes<br />

Hanafi Sumeya (C. Beckrich)<br />

Ernährung und Wohlbefinden<br />

* Knus Arianne (M. Münch) Auswirkungen der Bewegung im Kindesalter<br />

auf die Entwicklung<br />

Leuenberger Anja (M. Münch)<br />

Knobelbuch für 2.-Klässler<br />

* Mustafa Linda (F. Buchmann) Den Religionen auf der Spur<br />

* Muvunyi Gloria (M. Münch) Ernährungs- und Bewegungsverhalten von Kindern<br />

Pereira Ivan (P. Beerli)<br />

Ernährung und körperliche Leistungsfähigkeit<br />

Rodriguez Lucia (M. Bürgin)<br />

Lernlieder<br />

Rudin Sarah (N. Robison)<br />

Alkoholkonsum bei Jugendlichen<br />

* Sadikaj Valentina (M. Bürgin) Vier Lieder zum Thema Jahreszeiten<br />

Schaffner Iris (B. Spinnler)<br />

Herstellung eines Kinderbuches<br />

Schär Silvia (S. Wyss)<br />

Herstellung eines textilen Wandbildes<br />

Schaub Lara (S. Wyss)<br />

Schuluniform<br />

Schwaller Livia (D. Meier)<br />

Lernen mit Hilfsmitteln im Primarschulalter<br />

Sperisen Angelika Salome<br />

Szenen aus dem Bilderbuch «Die Reise nach Tripiti»<br />

(M. Bürgin)<br />

von H.U. Steger musikalisch umsetzen<br />

Veltman Joshua (G. Gamse)<br />

Veränderung des Gesundheitszustandes aufgrund einer<br />

Bewegungs- und Ernährungsumstellung<br />

von Allmen Selina (C. Beckrich) Deutsch lernen für Kinder<br />

Wenger Isabelle ( L. Germann) Übergewichtige Kinder<br />

* Werthmüller Rebecca (L. Beck) Kinderzeichnungen<br />

57<br />

KUNST<br />

Beurret Marie (E. Schaffner)<br />

Blapp Tanja (S. Wyss)<br />

Camporesi Andreina (M. Bürgin)<br />

Guldimann Manuel (D. Beck)<br />

Jocher Silja (B. Spinnler)<br />

Lenherr Marco (S. Wyss)<br />

Meier Céline (L. Bothe)<br />

Tirri Simona (L. Bothe)<br />

Wenger Patricia (L. Bothe)<br />

PÄDAGOGIK<br />

Bachmann Martina (L. Simma)<br />

Bassano Jessica (M. Bürgin)<br />

Brunner Jasmin (D. Zwygart)<br />

Canonica Raffaela ( R. Haag)<br />

Etter Chantal (K. Joachim)<br />

Gestaltung eines Auktionskataloges<br />

Vom Fabrikraum zum kulturellen Gebrauch<br />

Umbruch und «Change»<br />

Die Umsetzung eines eigenen literaturinspirierten Comics<br />

Untersuchung eines Ortes<br />

Qualitätsmerkmale in der Architektur<br />

Im Dunkeln – fotografische Lichtexperimente<br />

und Interventionen in Aussenräumen (> Seite 62)<br />

Von der Würfelform zur Gebäudehülle – eine räumliche<br />

Untersuchung<br />

Hinter den Kulissen<br />

Pädagogik in der Primarschule heute und<br />

zu Beginn des 20. Jahrhunderts<br />

Pfadfinderlieder<br />

Werkstattunterricht zum Thema Vögel<br />

Hochbegabung im Kindergarten<br />

Kochbuch für Kinder<br />

* FMP-Kurs in Basel<br />

SOZIALES<br />

Beurret Odile (C. Wirz)<br />

Gebärden<br />

Bürgi David (R. Fankhauser)<br />

Demenz<br />

Buser Stephanie (R. Fankhauser) Sinnesstimulierung in der Behindertenarbeit<br />

Gerber Kim (R. Fankhauser)<br />

Lebensqualität<br />

Gisin Julia (F. Meier Fäs)<br />

Konzentrationsförderung<br />

Ilijevska Ivana (R. Itin)<br />

Untersuchung einer Integrationsklasse<br />

an der Orientierungsschule<br />

Kohler Anja Brigitte (R. Fankhauser) Unterstützte Kommunikation<br />

Maissen Deborah (R. Fankhauser) Praktische Krisenbegleitung<br />

Pergher Tosca (R. Fankhauser) Unterstützte Kommunikation in einer Alltagssituation<br />

Ratnitsky Avital (M. Münch)<br />

Turnen in einer HPS<br />

Rink Mirjam (R. Fankhauser)<br />

Schizophrenie und Selbstständigkeit<br />

Spinnler Nicole (R. Itin)<br />

DU OPFER – wenn Jugendliche von ihrem Umfeld<br />

ausgegrenzt werden<br />

Sutter Nathalie (R. Fankhauser) Unterstützte Kommunikation<br />

Thommen Beatrice (R. Fankhauser) Trisomie 21<br />

Tschopp Fabia (R. Fankhauser) Sprachbarrieren überwinden<br />

Wenger Valerio (M. Bürgin)<br />

Organisieren und Begleiten einer Weihnachtsaufführung<br />

in einem Schulheim


maturarbeiten<br />

Die Maturarbeiten<br />

58<br />

2Ba<br />

Müller Lukas (M. Münch) Meine eigene Firma mit Onlineshop als Schüler –<br />

von der Idee zur Umsetzung<br />

Vollenweider Pascal (R. Störi) Vergleich Crossfit – Fitnesstraining<br />

2Wa<br />

Ukshini Besmira (C. Beckrich)<br />

3A<br />

Französische Mode<br />

Canonica Angela (L. Bothe) Ein Stop-Motion-Knetmassefilm entsteht<br />

Coigny Nicolas (P. Abegglen) Basel – Quartiere im Vergleich<br />

Gass Florian (M. Bürgin)<br />

Stück für Schwyzerörgeli solo<br />

Gelmi Oliver (U. Dammer) iPostbox: eine Webapplikation für das Smartphone<br />

Glanzmann Cedric (P. Abegglen) Basel – Quartiere im Vergleich<br />

Grunder Joachim (M. Silkey) Modeling a disease<br />

Gümgümcü Hasret (D. Bubenzer) Alevitische Identität im Wandel<br />

Hasler Ramona (G. Gamse) Herzstillstand im Spitzensport<br />

Haupenthal Anna-Katharina Borderline<br />

(H. Hülder)<br />

Keller Lukas (D. Vuattoux) Neurophysiologische Experimente<br />

Lang Jana (D. Bubenzer)<br />

Kameraeinstellungen bei Kurzfilmen<br />

Luyten Alana (C. von Weymarn) Strom aus Abwasser – eine mikrobielle Brennstoffzelle<br />

Muheim Alexandra (C. Weidmann) Auswirkungen von Hatha Yoga und progressiver<br />

Muskelentspannung nach Jacobson auf die<br />

Konzentrationsfähigkeit von Schülern/-innen<br />

Schnyder Adrian (C. von Weymarn) Vom Greifer bis zur Prothese<br />

Studer Marc (U. Dammer) Eine Segelflugapp für das Android-Smartphone<br />

Tan Okan (C. von Weymarn) Ein Auto mit Stirlingmotor<br />

Tschan Philipp (D. Bubenzer) Renaissancebauten mit gotischen Stilelementen<br />

3AZ<br />

Appenzeller Maya (S. Wyss) Entwerfen und Nähen von Kleidung<br />

Büchner Clemens (M. Rasmussen) Automatisierte Analyse von Musikstücken<br />

Csontos Balint (M. Bürgin) Rockarrangement für Violine<br />

Dällenbach Timo (H. Tarcsai) Geschichte und Kultur der modernen<br />

Hip-Hop-Bewegung in der Schweiz<br />

Engeler Simon (M. Sabatino) Rassismus im Wandel der Zeit<br />

Epple Raja (E. Kaufmann) Die Frau als Köchin<br />

Gerber Dominic (F. Meyer) Einrichtungsgegenstände aus alten Fahrrädern<br />

Hoxha Albnora (U. Blindenbacher) Musikvideo – Liebesgedicht wird zum Song<br />

Imhof Laura (B. Spinnler) Digitale Fotografie als Stimmungsträger<br />

Keller Anna (H. Stone)<br />

Das kleine Schwarze<br />

Künnecke Annina (W. Leupin) Herstellung eines Unisex-Parfüms<br />

Neuner Anja (B. Hediger) Zeichnen nach Modell<br />

Nyffenegger Martina (E. Schaffner) Farbe und Bewegung in der digitalen Fotografie<br />

Oswald Alexandra (E. Kaufmann) Fantasy-Roman<br />

Pfaff Nadine (M. Sabatino) Rockfestivals<br />

Schaub Nicolas (U. Dammer) Levitation<br />

Spirgi Vera (E. Kaufmann) Porträt<br />

Thommen Corina (S. Wyss) Entwerfen und Nähen von Kleidung<br />

Uebersax Jael (L. Bothe)<br />

Gestaltung eines Street-Art-Stationenweges<br />

in Wittinsburg<br />

Weber Florian (M. Rasmussen) Modelltrikopter<br />

Weber Jakob (M. Sabatino) Der Soldat im 30-jährigen Krieg und heute<br />

Zapana Lia (B. Spinnler)<br />

Entwicklung einer eigenen Kunstform auf der Basis<br />

von buddhistischen Thangkas


Lightpainting<br />

«Grenzenlos» – eine Lightpainting-Fotoserie<br />

«Leben und Tod» – Maturarbeit von Patricia Mangold, 3Ba<br />

Betreuer: Lukas Bothe<br />

59<br />

Im Rahmen meiner Maturarbeit stellte ich eine Fotoserie mit Lightpainting zum Thema<br />

«grenzenlos» her. Bereits als Kind erstaunte mich der Effekt, welcher entstand, wenn<br />

ich nachts Fotos von Lichtern machte und während der Aufnahme die Kamera schwenkte.<br />

Kein Wunder also, dass ich richtiggehend fasziniert war von den Bildern, welche<br />

durch Lightpainting entstanden. Das Malen mit Licht ist keineswegs eine neue Erfindung.<br />

Bereits Pablo Picasso fertigte in Zusammenarbeit mit Gjon Mili einige Bilder mit<br />

Lightpainting an. In den letzten Jahren ist jedoch ein regelrechter Lightpainting-Boom<br />

entstanden. Viele Werbungen (Plakate oder Filme) verwenden diese Technik. Trotz der<br />

vermehrten Anwendung von Lightpainting in unserem Alltag ist der Begriff noch vielen<br />

unbekannt. Lightpainting ist eine Art der Fotografie, welche bei Nacht entsteht.<br />

Fotografiert wird mit Langzeitbelichtung und das Motiv kann alles sein, was leuchtet<br />

(Taschenlampen, Streichhölzer etc.). Während der Aufnahme wird das Licht beliebig<br />

bewegt. Auf dem entstandenen Foto erkennt man den gesamten Bewegungsablauf.<br />

Die grösste Schwierigkeit für mich war das Finden eines gemeinsamen Nenners der<br />

Fotos, da «grenzenlos» ein zu weiter Begriff war. Ich kam auf das Unterthema «Leben<br />

und Tod». Diese Begriffe stellte ich auf verschiedenste Arten dar. Den Tod habe ich zum<br />

Beispiel durch eine friedhofähnliche Situation symbolisiert, auf der Skelette zu sehen<br />

sind. Das Leben hingegen habe ich mit einer bunten Farbkombination dargestellt. Das<br />

Fotobuch, in welchem die Bilder zusammengefasst sind, rundet meine Umsetzung des<br />

Themas ab.<br />

Einer der Momente, welche ich nicht vergessen werde, war, als plötzlich ein Polizeiwagen<br />

vorfuhr, während ich in Basel fotografierte. Erst da wurde mir bewusst, dass<br />

es wahrscheinlich etwas befremdlich auf Passanten wirkt, wenn jemand in schwarz<br />

gekleidet mit einer LED-Lampe in der Hand auf einer Baustelle umherrennt. Nach einer<br />

Erklärung, was ich genau tat, liessen sie mich jedoch weiterfotografieren.<br />

Der schönste Moment meiner Arbeit war, als ich den fertigen Fotoband aus der Druckerei<br />

abholen durfte.


maturarbeiten<br />

Die Maturarbeiten<br />

60<br />

3Ba<br />

Beqaj Florian (C. von Weymarn) Audioverstärker im Selbstbau<br />

Buchholz Thomas (B. Wieland) Discjockey<br />

Dieterle Benjamin (J. Frey) Spezieller Indikator<br />

Gyr Manuela (J. Frey)<br />

Racemat-Trennung von Traubensäure<br />

Imhof Manuel (M. Bürgin) Komponieren eines Medleys für Posaunenquartett<br />

Jerkovic Dominik (L. Bothe) Herstellung einer E-Gitarre aus Plexiglas<br />

Mangold Patricia (L. Bothe) «Grenzenlos» – eine Lightpainting-Fotoserie (> S. 59)<br />

Ponjevic Alen (C. von Weymarn) Flügelprofile im selbst gebauten Windkanal<br />

Rais Nicolas (B. Wieland) Prokrastination – Das Last-Minute-Syndrom<br />

Roth Merline (D. Zwygart) Früchte der Heckensträucher als<br />

Zwischenverpflegung für Vögel<br />

Schneider Aron (R. Störi)<br />

Organisation eines Konzertes<br />

Schwab Philipp (R. Gysin) Arrangieren eines Musikstückes mit Thema<br />

und Variationen<br />

3Bb<br />

Bouaouina Selim (M. Fäs)<br />

Carlen Aline (G. Gamse)<br />

Eichelberger Simone (C. Wirz)<br />

Frey Coralie (M. Fäs)<br />

Handschin Philippe (B. Spinnler)<br />

Hohl Clemens (S. Z‘Graggen)<br />

Jenni Céline (L. Bühler)<br />

Kaufmann Lorenz (D. Zwygart)<br />

Kull Nicolas (S. Z‘Graggen)<br />

Meyer Marco (J. Hoffner)<br />

Montalbo Mark Kevin (P. Hasler)<br />

Müller Nicolas (J. Frey)<br />

Bau einer E-Gitarre<br />

Bewegungsförderung im Kindergarten<br />

Vegetarier werden und bleiben: Gründe für den<br />

Entscheid zum Vegetarismus und Darstellung einer<br />

ausgewogenen, fleischlosen Ernährung anhand<br />

eines vegetarischen Kochbuches<br />

Erstellen eines Kinderbuches<br />

Produktentwicklung und Herstellung einer Praline<br />

Jungvogelzug<br />

Eine Unterrichtseinheit zum Vietnamkrieg<br />

Einfluss der Waldbenutzung auf Raubtiere<br />

Einfluss der Rauchentwöhnung auf die sportliche<br />

Leistungsfähigkeit<br />

Nachweis von Codein in den Kapseln von<br />

verschiedenen Mohnarten<br />

Muskelaufbau unter Kreatineinfluss<br />

Aquaponic – eine Symbiose zwischen Pflanzen und<br />

Fischen<br />

Ritz Jacqueline<br />

(Martina Muhmenthaler)<br />

Rüttimann Nicolas (P. Hasler)<br />

Simon Noemi Rahel (B. Beerli)<br />

Straumann David (J. Hoffner)<br />

Wenger Jan (F. Riehle)<br />

3GL<br />

Beeinflussung der Angio- und Vaskulogenese beim<br />

Zebrafischembryo<br />

100-Meter-Sprint<br />

Vegetarische Ernährung und Wohlbefinden<br />

Leben aus der Ursuppe? – Das Urey-Miller-Experiment<br />

Das Training eines Triathleten<br />

Albisser Jeanine (H. Hülder) Inkongruenzen in der Kommunikation<br />

Bajrami Naim (M. Bürgin) Battlerap<br />

Berger Sabine (N. Robison) In den Fängen der Sekte<br />

Biner Rahel (M. Lindenmann) Sportlich Unbegeisterte zum Sport motivieren<br />

Brunner Flavia (B. Schnyder) Hypatia – das Schicksal einer gelehrten Frau im<br />

spätantiken Alexandria – Quellenlage und künstlerische<br />

Umsetzung im Film Agora (2009)<br />

Degen Silvan (E. Schaffner) Fotografische Arbeit über Metal-Konzerte<br />

Ehrsam Jonathan (R. Störi) Sicherheitsproblem im Schweizer Fussball durch die<br />

Fankultur<br />

Fischer Siri (I. Chiavi)<br />

Tradition und Moderne – Japan im Wandel<br />

Gafner Michèle (M. Müller) Mythologie erzählt für Kinder zwischen<br />

8 und 10 Jahren<br />

Mohler Jasmin (H. Hülder) Individualpsychologie<br />

Moser Rafael (U. Blindenbacher) Ein Hörbuch einsprechen und bearbeiten<br />

Müller Tabea (D. Vuattoux) Einfluss von Düften auf die CO 2<br />

-Abstossreaktion bei<br />

Drosophila<br />

Rindlisbacher Hélène (D. Moine) Schloss Wildenstein, Pfarrhaus und Dinghof von<br />

Bubendorf: drei einzigartige Gebäude im Wandel<br />

der Zeit<br />

Schwab Katja (C. Richerdt) Das Erstellen eines Backbuches:<br />

Cupcakes zu jeder Jahreszeit<br />

Spahr Lea (D. Vuattoux)<br />

Das Lernverhalten von Ratten unter dem Einfluss<br />

von Düften<br />

Streicher Julia T. (C. Wirz) The Right to Education<br />

Zetler Reyhan Melissa (S. Furnivall) Turkish Jews between 1923 and 1933


maturarbeiten Die Maturarbeiten<br />

61<br />

3IS<br />

Bossard Erica (S. Forel)<br />

Braun Ellinor (M. Obrist)<br />

Bressan Marina (S. Wyss)<br />

Delfosse Louis (D. Moine)<br />

Faustino Gabriela (H. Stone)<br />

Grieshaber Catrin (J. Gerber)<br />

Gubler Jan (G. Prétôt)<br />

Maggi Lorena (C. Tambini)<br />

Müller Rahel (P. Abegglen)<br />

Plattner Nadine (H. Caviola)<br />

Salerno Marco (D. Moine)<br />

Schaub Delia (J. Gerber)<br />

Schweizer Salome Belinda<br />

(M. Lindenmann)<br />

Wenger Martina (H. Caviola)<br />

3ISW<br />

Bächtold Corinne (N. Robison)<br />

Biedert Katharina (D. Haller)<br />

Bürgin Jasmin (M. Ruef)<br />

Cottiati Cora (P. Steinmetz)<br />

Gschwandtner Clara (S. Furnivall)<br />

Hoeks Natasha (S. Furnivall)<br />

Karaman Daphne (C. Wirz)<br />

Krenmayr Franziska<br />

(C. Sieber-Lehmann)<br />

Lengacher Janine (P. Schocher)<br />

Manso Ariana (T. Bircher)<br />

Urban Farming<br />

Gähnen<br />

Porträtfotografie<br />

Der aktuelle Konflikt in Syrien aus der Sicht von<br />

4 verschiedenen Medien<br />

Ängste und Phobien<br />

Ein Trendsportartenreiseführer für die Schweiz<br />

Zusammenstellung und Bau eines Spielecomputers<br />

Sostegno di uno studente straniero<br />

Recycling in und aus Privathaushalten<br />

Verfassen eines Puppentheaterstückes und dessen<br />

Aufführung<br />

Die Gotthardbahn: auf direktem Weg durch die Alpen<br />

Ein Trendsportartenreiseführer für die Schweiz<br />

Laufanalyse einer OL-Läuferin<br />

Eine Zeitschrift für Jung und Alt<br />

Jugendliche und AD(H)S<br />

Wasserversorgung in Kamerun<br />

Einfluss von Tanzen im Alltag<br />

Die möglichen Gefahren und Folgen vom<br />

Cannabis-Konsum<br />

Vergleich der Beziehung von Sherlock Holmes<br />

zu John Watson in Buch und Film<br />

Researching, writing and binding a book of poems<br />

written in variety of styles<br />

Beauty in today‘s society<br />

Schönbrunn<br />

Neophyten in unserer Region<br />

Fortschritte im fussballerischen Bereich durch<br />

regelmässiges Koordinationstraining<br />

Meyer Silvan (P. Steinmetz)<br />

Rickenbacher Didier (M. Rüegg)<br />

Sarasino Alessia (A. Schmidlin)<br />

Faktoren, die die Akzeptanz von Homosexualität<br />

beeinflussen.<br />

Das touristische Grossprojekt von Andermatt<br />

Flüchtlinge in Basel-Stadt und in Basel-Landschaft<br />

während des Zweiten Weltkrieges<br />

Steiner Oliver (C. Sieber-Lehmann) Französische Revolution und Arabischer Frühling<br />

Surer Annick (H. Stone)<br />

Tango: Geschichte, die bewegt<br />

3LW<br />

Abt Ronny (T. Bircher)<br />

Jugendliche zum Tischtennis bewegen<br />

Bertram Dominic (P. Beerli) Weisser Hai und Mensch<br />

Bracher Fabienne (R. Güdel) Alzheimer und ein Therapeut auf vier Pfoten<br />

Büchi Jessica (C. Richerdt) Andere Länder – andere Mode<br />

Di Liberto Fabio-Luca (B. Wieland) Discjockey<br />

Dürrenberger Angelina (M. Rüegg) Easy League<br />

Gröflin Selina (C. Richerdt) The Japanese City of Tokyo – from traditional<br />

building to modern skyscrapers<br />

Ilchmann Isabella (T. Schindelholz) Die rechtliche Situation von Asylsuchenden<br />

in der Schweiz<br />

Michel Mario (B. Wieland) Schweizer Militäraviatik<br />

Miggiano Léa (N. Robison) Persönlichkeitsentwicklung mit Pferden<br />

Offreda Flavia (I. Chiavi)<br />

Das Heimleben im historischen Wandel<br />

Rudin Lucille (Y. Kaspar)<br />

Seattle in the Eyes of an Exchange Student<br />

Salib Aurelia Elena (H. Stone) Stravaganza – eine Übersetzung<br />

Schneider Anja (I. Zuber)<br />

Von der Idee zum fertigen Buch<br />

Schönenberg Ladina (R. Güdel) Umnutzung von ehemals landwirtschaftlichen<br />

Gebäuden<br />

Stöcklin Julia (C. Richerdt) Aborigines – The Stolen Generation<br />

Sturzenegger Lucas<br />

Von der Idee in den Verkauf: eine Kleinserie einer<br />

(T. Schindelholz)<br />

eigens gestalteten und gebauten iPhone-Hülle.<br />

Völlmin Géraldine (C. Wirz) American way of life<br />

Wagner Julien (L. Simma) Die Erabeitung eines Thrillers


62<br />

«Illuminated»<br />

Im Dunkeln – Fachmaturitätsarbeit von Céline Meier<br />

Betreuer: Lukas Bothe<br />

Vor einigen Jahren habe ich das Interesse für die Fotografie<br />

entdeckt. Seither habe ich mich intensiv mit der<br />

Fotografie beschäftigt und fand so auch den Reiz der Ablichtung<br />

aussergewöhnlicher Momente und Situationen.<br />

Damit meine ich Augenblicke, welche unser Auge nicht<br />

imstande ist wahrzunehmen, da es viel träger ist als das<br />

Kameraauge. Ich bemerkte meine Zuneigung zu Phänomenen<br />

des Lichts und zu Lichtspielen, welche die Natur<br />

und auch menschliche Aktivitäten mir bieten.<br />

Ich wollte mich mit der Kunst der Fotografie als Methode<br />

und dem Licht als Thema beschäftigen. Ich entschied<br />

mich für die Arbeit mit Kunstlicht im Dunkeln, was mir<br />

aufgrund von langen Belichtungszeiten oft Schwierigkeiten<br />

machte. Die Bilder wurden verwackelt oder in einer<br />

falschen Farbigkeit und Helligkeit wiedergegeben.<br />

Ich habe das Vorgehen bei meiner Fachmaturitätsarbeit in<br />

drei Schritte aufgeteilt. Jeder dieser Schritte befasst sich<br />

mit einem unterschiedlichen Bereich.<br />

1. Studioexperimente: Hierbei ging es hauptsächlich um<br />

das Experimentieren mit verschiedenen Lichtquellen<br />

in einem dunklen Fotostudio. Als Lichtquellen habe ich<br />

Taschenlampen, bunte Leuchtstoffröhren, eine Schwarzlichtlampe,<br />

verschiedenfarbige LEDs und Knicklichter verwendet.<br />

2. Fotografie im Aussenraum: Ich hielt interessante Kunstlichtsituationen<br />

im nächtlichen Aussenraum fotografisch<br />

fest. Dabei sind Bilder wie Spiegelungen im Wasser, Bewegungsaufnahmen<br />

oder abstrakte Muster entstanden.<br />

3. Eingriff in den Aussenraum: Ich habe mir interessante<br />

Plätze im nächtlichen Aussenraum gesucht und anhand von<br />

abstrakten Lightpainting-Eingriffen die Stimmung des Ortes<br />

verändert oder unterstrichen.<br />

Die Arbeit war fotografisch und gestalterisch extrem interessant<br />

durchzuführen und hat dementsprechend sehr viel<br />

Spass gemacht. Ich kann nur weiter empfehlen, «Lightpainting»<br />

auszuprobieren: Es macht eine Riesenfreude.


maturarbeiten 63<br />

Die Maturarbeiten<br />

3MW<br />

Ari Vahit (M. Fäs)<br />

Leitfaden für in der Schweiz lebende<br />

gläubige Moslems<br />

Bader Andrea (P. Hasler)<br />

Kindertraining im Sport<br />

Berisha Brahim (F. Riehle) Die Kurzsichtigkeit und die Gewohnheit, vorwiegend<br />

über kurze Distanzen zu sehen<br />

Biedert Tobias (D. Zwygart) Bodenökologie<br />

Bielser Jana (B. Spinnler) Das menschliche Porträt<br />

Bieri Simon (T. Bircher)<br />

Optimale Trainingsvorbereitung für einen<br />

Kickboxkampf<br />

Brügger Nicola (M. Dambach) Kunstrasen – Nutzen einer Grossinvestition<br />

für den Fussball im Kanton Baselland<br />

Buser Lorenz (U. Dammer) Spieleprogrammierung auf Android<br />

Buser Sulamith (B. Hediger) Zwei – eine Serie von Tonplastiken<br />

Enggist Lukas (R. Güdel)<br />

Die optimale Website<br />

Hodja Urim (U. Dammer) Stromerzeugung mit einem selbst gebauten<br />

Mikrowasserkraftwerk<br />

Kunz Andreas (M. Wipf)<br />

Anleitung zum Bau einer Snaretrommel<br />

Masmünster Marc (D. Zwygart) Rebbau unter verschiedenen Bedingungen<br />

Pellaton Meret (L. Bothe) Gesellschaftsthemen im Spiegel der Streetart<br />

Roth Mirjam (U. Blindenbacher) Wege – Umwege – Irrwege<br />

Schweizer Jonas (T. Bircher) Marathon in 12 Wochen<br />

Spescha Raffael (U. Blindenbacher) Die Architektur als Spiegel unserer Gesellschaft<br />

Winkler Fabienne<br />

Liebeslyrik als Spiegelbild unterschiedlicher<br />

(U. Blindenbacher)<br />

(eigener) Lebensphasen<br />

3S<br />

Baumgartner Sarah (J. Dyer) Cookery Book: Healthy diet and cooking for children<br />

Best Rahel (D. Beck)<br />

Experimentelle Fotografie mit der Camera obscura<br />

Hammel Bettina (M. Roos) Fagottschule für Umsteiger/-innen<br />

Hofer Nicole (R. Gysin)<br />

Songwriting<br />

Jörin Gina (J. Gerber)<br />

Tanzshow<br />

Kiefer Giulia (J. Gerber)<br />

Tanzshow<br />

Mayer Anne (H. Caviola)<br />

Sex sells: Erotik als Verkaufsstrategie<br />

Oehler Jessica (R. Störi)<br />

Durchführung eines Geländespiels<br />

Paredes-Olivera Claudia (D. Beck)<br />

Rolli Kathrin (S. Baer)<br />

Wüthrich Carole (S. Baer)<br />

Wyss Stephanie (M. Penserini)<br />

3W<br />

Ein Kleid inspiriert von der Mode der 20er-Jahre<br />

Schreiben einer Jugenddetektivgeschichte<br />

Zauberhafte Zaubermärchen<br />

Comparaison du système éducatif de la commission<br />

scolaire des sommets (CSDS) au Québec avec celui<br />

du canton de Bâle-Campagne<br />

Belser Marco (W. Kobe)<br />

Gründung einer Einzelunternehmung<br />

Blind Elisabeth (U. Blindenbacher) Musikvideo – Liebesgedicht wird zum Song<br />

Cavegn Dominic (B. Wieland) Musikvideo<br />

Dettwiler Janick (W. Kobe) Markenbildung (Branding) am Beispiel von<br />

Textilunternehmen<br />

Glauser Dario (P. Abegglen) Blutdiamanten<br />

Isler Tim (D. Schönmann) Umsiedlungen in der Lausitz im Zusammenhang mit<br />

dem Braunkohletagebau<br />

Jenni Samanta Melanie<br />

Mode der 60er- bis 80er-Jahre im Vergleich<br />

(D. Schönmann)<br />

mit heutiger Mode<br />

Mohler Jonas (L. Bühler)<br />

Staats- und Privatschulen im Vergleich<br />

Morina Luljeta (N. Robison) Schizophrenie<br />

Mundschin Sandro (P. Hauser) Kraftsport als Unterstützung bei physischen<br />

Belastungen im Alltag<br />

Recher Jeannine (P. Schocher) Tinnitus<br />

Rexhaj Egzon (D. Schönmann) Spannungen Kosovaren – Serben<br />

Schwob Rebecca (P. Schocher) Die Beeinflussung durch Werbung unter<br />

neuropsychologischem Aspekt betrachtet<br />

Spinnler Cédric (W. Kobe) Nachwuchsförderung im Fussball – das Modell<br />

Campus Basel<br />

Tschudin Cédric (M. Rasmussen) Molekulare Küche<br />

Tschudin Jonas (P. Steinmetz) Scientology<br />

Weber Julian (L. Simma)<br />

Entwicklung und Präsentation eines Kurzfilms<br />

Wüst Stefan (G. Prétôt)<br />

Zusammenstellung und Bau eines Spielcomputers<br />

Zolpi Alessio (B. Wieland) MMA / Freefight


64<br />

selbstständige arbeiten<br />

Die Selbstständigen Arbeiten der FMS<br />

F2a/F3a<br />

Agac Funda (P. Steinmetz)<br />

Bruegel Flavia (B. Finkbeiner)<br />

Dannenhauer Laila (B. Spinnler)<br />

Fankhauser Tabita (B. Finkbeiner)<br />

Geiser Salome (B. Spinnler)<br />

Gudenrath Joël (P. Hasler)<br />

Hofmeier Martina (B. Spinnler)<br />

Jäggi Désirée (L. Lindenmann)<br />

Küng Nicola (R. Gysin)<br />

Mangold Noemi (L. Lindenmann)<br />

Mögli Tanja (M. Ruef)<br />

Nick Rahel Young-Gi (R. Gysin)<br />

Salakovic Sibela (D. Moine)<br />

Sautter Lionel (D. Moine)<br />

Steiner Pierrette (D. Moine)<br />

Thommen Kim (M. Wipf)<br />

Thommen Patricia Angela (E. Güntert)<br />

Voggensperger Anna (D. Zwygart)<br />

F2b/F3b<br />

Beythien Thorsten (L. Bothe)<br />

Bischof Joëlle (L. Bothe)<br />

Burn Seline (C. Tambini)<br />

Dettwiler Julia (H. Tarcsai)<br />

Emini Arben (U. Kessler)<br />

Erny Helena (HU. Müller)<br />

Frey Cédric (M. Bürgin)<br />

Halter Stephanie (S. Furter)<br />

Heid Delila (U. Kessler)<br />

Hess Caroline (W. Kobe)<br />

Psychoanalyse<br />

Schule im Wald mit einer Primarklasse<br />

Kinderbuch zum Thema «Verschiedene Länder und Kulturen»<br />

Stottern – früher und heute<br />

Gestalten eines Bilderbuches zum Thema «Die sieben Farben<br />

des Regenbogens»<br />

Koordinationsaufbau<br />

Herstellung eines Kinderbuches zum Thema «Annäherung<br />

an die ersten englischen Begriffe»<br />

Schwangerschaftsabbruch<br />

Komposition eines mehrsprachigen Liedes<br />

Frühgeburten<br />

Organisieren und Durchführen eines Thementages zu einem<br />

festgelegten Thema für Kinder der Unterstufe<br />

Komposition eines Kinderliedes<br />

Das Erlernen der deutschen Sprache und dessen Einfluss<br />

auf die Berufswelt der fremdsprachigen Kinder<br />

Die Gesellschaft und ihre Einstellung zur Homosexualität<br />

Die Rudolf-Steiner-Schule und ihre Besonderheiten<br />

Herstellung eines Musikvideos mit selbst komponierten<br />

Beats, Choreos, Samples und Scratches<br />

Das Down-Syndrom: Familienleben mit einem Menschen<br />

mit Down-Syndrom<br />

Grüne Gentechnologie<br />

Herstellen eines Messergriffes<br />

Buch mit digitalen Bildcollagen und Texten zum Thema<br />

«Gegensätze»<br />

Erstellung eines Hörspiels<br />

Vom Roman zum Theaterstück für Kinder<br />

Vergleich Schweiz – Kosovo im Gesundheitswesen<br />

Bastelarbeit mit geistig und körperlich Behinderten im Heim<br />

Baumgarten in Wenslingen<br />

Komponieren eines Kinderliedes<br />

Singen – Bewegen – Spielen<br />

Hirnschlag<br />

Heroinsucht<br />

Jauslin Selina (R. Graf)<br />

Marti Stephanie (L. Bothe)<br />

Müller Seraphin (R. Graf)<br />

Niggli Kevin (M. Bürgin)<br />

Roos Valerija (C. Tambini)<br />

Schmidhalter Eva (A. Chiappini)<br />

Schmidli Corinne (M. Bürgin)<br />

Thommen Melanie (S. Z‘Graggen)<br />

Visuvaratnam Charminy (U. Kessler)<br />

von Burg Karin (H. Tarcsai)<br />

F2d/F3d<br />

Becht Andrea (G. Prétôt)<br />

Brand Zoë (I. Grimm)<br />

Buser Rebekka (R. Graf)<br />

De Nardo Francesca (S. Wyss)<br />

Dürrenberger Andrina (D. Beck)<br />

Fäh Livia (G. Prétôt)<br />

Gruber Nicole (D. Zwygart)<br />

Gürtler Julia (G. Prétôt)<br />

Gysin Michaela (B. Wieland)<br />

Hediger Maureen (S. Wyss)<br />

Imhof Véronique (B. Wieland)<br />

Kürsteiner Dinah (M. Zumbrunn)<br />

Leuenberger Isabella (B. Wieland)<br />

Meyer Angela (M. Zumbrunn)<br />

Regenhart Muriel (R. Graf)<br />

Sartori Martina (D. Warner)<br />

Schaub Pascale (D. Warner)<br />

Schiess Lea (D. Warner)<br />

Schuler Sarah (D. Zwygart)<br />

Sommer Seraina (I. Grimm)<br />

Surer Michèle (I. Grimm)<br />

Wegmann Gilda (I. Grimm)<br />

Patchworkfamilie – Fluch oder Segen?<br />

Produktion eines Kurzfilmes mit Realpersonen<br />

Auswirkung eines Migrationhintergrundes auf die schulischen<br />

Leistungen von Jugendlichen<br />

Mobbing an der Primarschule<br />

Die Beckenendlage<br />

Ein Theaterstück für die Primarstufe<br />

Songwriting und Musikwerkstatt mit Sekundarschülern<br />

Konzentrationsschwäche bei Schulkindern der Primarstufe<br />

Frauen mit Brustkrebs<br />

Die zehn Kriterien für einen guten Unterricht<br />

nach Hilbert Meyer im Test<br />

Einfluss einer Kindertagesstätte auf das Sozialverhalten<br />

von Kindern<br />

Comic: «Die Reise des Geldes»<br />

Umgang mit geistig behinderten Menschen<br />

Nähen von Kleidungsstücken<br />

Licht und Schatten in der Architektur<br />

Spiegelschrift bei Kindern im Vorschulalter<br />

Warm-up für das Gehirn<br />

Orientierungslauf an der Primarschule<br />

Ein Theater mit Kindern erarbeiten<br />

Konstruktion und Gestaltung eines Kindergartens<br />

Sympathie und Antipathie in sozialen Berufen<br />

Die Bedeutung von Freizeitbeschäftigungen für<br />

das Lernverhalten von Primarschulkindern<br />

Amyotrophe Lateralsklerose (ALS)<br />

Die Kinder und der Zauber der Märchenwelt<br />

Mangas<br />

Koordinative Fähigkeiten bei Kindern<br />

Körperliche Veränderungen durch Training<br />

Muskuläre Dysbalance im Brustwirbelbereich<br />

Gebissloses Reiten<br />

Autismus<br />

Das Lachen<br />

Das Glück


Pensionierungen<br />

Fredi Meury,<br />

Eva Güntert,<br />

Englisch<br />

Physik und Mathematik<br />

65<br />

EG und U6 – das ist keine mathematische<br />

Formel, sondern eine jahrelange,<br />

starke englische Verbindung, die<br />

nun leider aufgelöst wurde. Im Zimmer<br />

U6 unterrichtete Eva Güntert (EG) Englisch<br />

(und ursprünglich auch Geschichte)<br />

mit viel Engagement und Interesse<br />

an und Empathie für ihre Schülerinnen<br />

und Schüler. Ihre grosse Liebe für die<br />

englische Sprache und die angelsächsische<br />

Literatur blieb dabei niemandem<br />

verborgen. Dies zeigte sich unter anderem<br />

auch darin, dass sie mit viel Hingabe<br />

die Bibliothek für Schülerinnen und<br />

Schüler in ihrem Zimmer U6 pflegte.<br />

Eva Günterts grosses Engagement<br />

und commitment war aber auch ausserhalb<br />

des Schulzimmers sichtbar.<br />

So war sie während dreier Jahre eine<br />

Fachvorsteherin, die sich tatkräftig<br />

dafür einsetzte, dass neue Ideen und<br />

Impulse diskutiert und aufgenommen<br />

wurden und dass ihre klaren Vorstellungen,<br />

was das Fach Englisch am<br />

<strong>Gymnasium</strong> zu bieten und zu leisten<br />

Foto zVg<br />

habe, umgesetzt werden konnten. Auch<br />

im Austausch mit ihren Fachkolleginnen<br />

und -kollegen nahm sie eine aktive und<br />

initiative Rolle ein: Sie sprudelte vor<br />

Ideen und diskutierte und teilte diese<br />

gerne mit andern. Die Zusammenarbeit<br />

mit ihr war stets äusserst bereichernd<br />

und wertvoll. Vielen Dank!<br />

Nicht nur fürs Fach Englisch hatte Eva<br />

klare Zielvorstellungen, sondern auch<br />

für das <strong>Gymnasium</strong> im Allgemeinen.<br />

Dezidiert, wohlbegründet und mit Beharrlichkeit<br />

brachte sie ihre Meinung im<br />

Konvent ein und tat dies auch mit der<br />

nötigen Prise Humor.<br />

Liebe Eva, wir danken dir für deine inspirierende<br />

und offene Art, die vielen interessanten<br />

und anregenden Gespräche<br />

über Unterricht, englische Sprache und<br />

Literatur und wir freuen uns, weiterhin<br />

mit dir im «reading circle» aktuelle Bücher<br />

diskutieren zu können.<br />

Take care and look after yourself!<br />

Yvonne Kaspar<br />

für die Fachschaft Englisch<br />

Foto Daniel Gfeller<br />

Auf Ende Schuljahr 2012/2013 ging Fredi Meury im zarten Alter<br />

von 61 Jahren in den frühen, aber wohlverdienten Ruhestand.<br />

Ein gut gemeinter, aber unflexibler Passus im Pensionskassenreglement<br />

hatte ihn zu diesem Schritt praktisch «gezwungen».<br />

Seit 1999 war Fredi Mitglied in der Fachschaft Physik und unterrichtete<br />

dieses Fach mit Engagement und Herzblut. Seine<br />

Ausbildung hatte er an der ETH als Elektroingenieur absolviert<br />

und 1976 abgeschlossen. Seine visionäre Diplomarbeit befasste<br />

sich mit digitalen Sprachübertragungssystemen und dies<br />

in einer Zeit, als der Commodore 64 noch der Stand der Technik<br />

war! Danach folgten zahlreiche berufliche Tätigkeiten, die meist<br />

im Zusammenhang mit Fredis Passion, der Akustik, standen.<br />

Fredi verlangte von seinen Schülern/-innen viel und sein Unterricht<br />

war anspruchsvoll. Manche hatten damit Probleme, die<br />

meisten profitierten viel. Seine schönen Arbeitsblätter liessen<br />

ein Flair für klare Linien erkennen, sodass es nur logisch war,<br />

dass Fredi sich immer wieder für die konsequente Durchsetzung<br />

des Corporate-Identity-Layouts unseres <strong>Gymnasium</strong>s einsetzte.<br />

Fredi ist sehr gut organisiert, was er auch gewinnbringend<br />

in die Fachschaftsarbeit einzubringen wusste.<br />

Leider viel zu spät, anlässlich eines Abschiedsessens bei ihm zu<br />

Hause in Muttenz, erfuhren wir von den kulinarischen Talenten<br />

Fredis: Er ist ein exzellenter Koch. Wir wünschen Fredi alles<br />

Gute für die Zukunft.<br />

Uli Dammer für die Fachschaft Physik<br />

Foto Barbara Hediger


66<br />

Frei.Raum.Z<br />

INNEN UND AUSSEN | F2c<br />

Piktogramme | 1S/1SW<br />

Die Schülerinnen und Schüler der Klasse<br />

1S/1SW hatten die Aufgabe, Hinweisschilder<br />

in der Bildsprache der Piktogramme<br />

zu entwickeln. Die frei erfundenen Piktogramme<br />

sollten auf gewohnten Wegen<br />

durchs Schulhaus die Gedanken auf neue<br />

Pfade bringen.<br />

Daniela Beck<br />

Rund ums Essen | F2b<br />

Ein Mobile ist ein frei hängendes, ausbalanciertes,<br />

leichtes Gebilde, das schon<br />

von schwachem Luftzug bewegt wird.<br />

Die Bezeichnung wurde 1931 von Marcel<br />

Duchamp für die Frühwerke von Alexander<br />

Calder geprägt.<br />

Zitat Alexander Calder: «Wenn alles klappt,<br />

ist ein Mobile ein Stück Poesie, das vor<br />

Lebensfreude tanzt und überrascht.»<br />

Für die Mensa hat die Klasse F2b aus<br />

farbigem Zeichnungspapier Mobiles zum<br />

Thema «Essen» kreiert.<br />

Bettina Spinnler<br />

Bread Head | 3ILM<br />

Wer dieses Zelt betritt, schlüpft mitten im<br />

Schulhaus in eine andere Welt. Eine Auszeit<br />

im Dunkeln soll die eigenen Gedanken<br />

anregen, in wilde Gefilde zu schweifen oder<br />

einen Zeitsprung zu wagen. Aus dem Gang<br />

ins Schulzimmer wird ein Gedankengang in<br />

mythische Zeiten, zu schlummernden Geschichten,<br />

sagenhaften Bildern und freien<br />

Fantasien.<br />

Die Installation soll auch zum Nachdenken<br />

anregen, was mit Brot in Ländern geschieht,<br />

wo die Menschen zu viel davon haben.<br />

Wir danken der Migros-Filiale, welche<br />

uns Brot zur Verfügung gestellt hat, das bis<br />

zum Abend nicht verkauft wurde.<br />

Erika Schaffner<br />

Der Gipsabguss des Gesichtes zeigt dessen<br />

äussere, unverwechselbare Gestalt.<br />

Die Augen sind geschlossen wie im Zustand<br />

des Schlafens. Dadurch verweist das<br />

Gesicht auf einen Innenraum, der allerdings<br />

verschlossen bleibt. In diesem Raum<br />

entstehen innere Bilder als Träume und<br />

Visionen.<br />

Die Intervention der Klasse F2c setzt das<br />

Gesicht in Zusammenhang mit einem inneren<br />

Bild, welches sich bei geschlossenen<br />

Augen einstellt. Diese beiden Elemente<br />

werden einander auf einem Absatz des<br />

Treppenhauses im Hauptgebäude gegenübergestellt.<br />

Florentin Meyer


Im Jubiläumsjahr haben die sieben Lehrpersonen der Fachschaft Bildnerisches Gestalten jeden Monat mit je einer Klasse eine Intervention im Schulhaus realisiert. Die Klassen haben im, am und mit dem Schulhaus gearbeitet;<br />

jeden Monat konnte so etwas Neues entdeckt werden, zeigte sich im Gebäude eine neue Facette des gestalterischen Schaffens, das hier – meistens hoch oben im 4. Stock – permanent geschieht.<br />

LINIELINIELINIE |1Z<br />

«Linien» – so hiess die Aufgabe. Inhaltlich und technisch war<br />

die Klasse frei. Mit Stift, Klebband, Fäden, Draht oder Trinkhalmen<br />

wurden so verschiedenste Liniengebilde geschaffen.<br />

Barbara Hediger<br />

67<br />

Archiabstraktionen | 3AZ<br />

Die BG-Schwerpunktklasse 3AZ hatte die Aufgabe, sich recherchierend<br />

mit den Grundplänen des <strong>Gymnasium</strong>s zu beschäftigen und<br />

diese in einer individuellen, abstrahierenden Form malerisch, zeichnerisch<br />

oder reliefartig neu zu interpretieren.<br />

Zusätzlich sollten auch soziale Begebenheiten, Lieblingsplätze oder<br />

weitere Eigenheiten der Institution in die Arbeiten einfliessen.<br />

Die vollzogene Präsentation der Abschlussarbeiten wurde an die herkömmliche<br />

Hängform der ersten Bildgaleriekonzepte (beispielsweise<br />

des Kunstmuseums Basel im Dachstock des heutigen Naturkundemuseums<br />

am Münsterplatz) angepasst.<br />

Lukas Bothe<br />

BILDung<br />

Bildung, Fortbildung, Weiterbildung, Ausbildung, Gehörbildung,<br />

Wolkenbildung, Sehbildung, Nachbildung, Wortbildung, Satzbildung,<br />

Einbildung, Vorbild – Bild.<br />

Buchstaben, Wörter, Linien, Striche, Formen – Bilder.<br />

Buchstaben haben Bedeutungen. Man kann sie aneinanderreihen<br />

und Wörter bilden. Neue Bedeutungen entstehen. Man nimmt sie<br />

auseinander, setzt sie neu zusammen und neue Bedeutungen entstehen.<br />

Man reiht sie aneinander, bildet Sätze, die wiederum neue<br />

Bedeutungen haben. Man nimmt sie wieder auseinander, entfernt<br />

Buchstaben, fügt neue hinzu und die Bedeutung ändert sich. Selbst<br />

ein einzelnes Wort kann verschiedene Bedeutungen haben. Ein<br />

Wort verliert seine Bedeutung und bekommt eine neue. Wörter beschreiben<br />

eine Farbe, eine Form, einen Gegenstand, eine Aktion,<br />

ein Gefühl, eine Situation oder ein Bild. Ein Bild kann verschiedene<br />

Bedeutungen haben. Es kann beschrieben werden mit Wörtern und<br />

Buchstaben, denn obwohl jedes Bild seine Bedeutung hat, kann<br />

man neue Assoziationen haben und neue Bedeutungen bilden. Und<br />

so geht es immer weiter und man bildet weiter und bildet sich ein,<br />

eine neue Welt, einen neuen endlosen Horizont, ein neues Bild geschaffen<br />

zu haben. Immer weiter, bis es keinen Sinn mehr gibt. Aber<br />

gibt es den überhaupt? Braucht es den überhaupt? Vielleicht gibt es<br />

für Bilder gar keine treffenden Worte?<br />

Iria Guldimann, 1Z<br />

Bunte, flauschige Strickbotschaften<br />

Guerilla Knitting, auch Urban Knitting, Radical<br />

Stitching oder gestricktes Graffiti, ist eine Form der<br />

Streetart-Bewegung, bei der Objekte im öffentlichen<br />

Raum durch Stricken verändert werden. Dies kann<br />

durch das Anbringen von gestrickten Accessoires bis<br />

hin zum Einstricken ganzer Gegenstände reichen. Die<br />

Knittings vermitteln eine visuelle Botschaft, welche<br />

die Betrachterin/den Betrachter zum Schmunzeln<br />

bringen oder auch zum Nachdenken auffordern.<br />

Im textilen Gestaltungskurs entwickelten die FMSschülerinnen<br />

und -schüler Ihre eigenen Strickinterventionen.<br />

Ort des Geschehens war das Schulhausareal.<br />

Mit viel bunter Wolle wurden ausgewählte Objekte<br />

und Orte eingestrickt und erhielten so ein neues,<br />

visuell-taktiles Erscheinungsbild.<br />

Simone Wyss

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