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Heft 37

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38 E. HAGEN<br />

v /<br />

" Erkundung des Kaltwasserauftriebsgebie~s vor Nordwestafrika<br />

39<br />

trachtungen auf dem Schelf, im Bereich zwischen Küste und Oberflächenfront<br />

(vgl. HAGEN, 1974a), so kann im Gebiet des eigentlichen küstennahen Kaltwasserauftriebs<br />

der Einfluß der vertikalen Schichtung nur gering sein. Erfolgen<br />

die Messungen auf dem Schelf zwischen Front und Küste und sieht man von<br />

Veränderungen der küstenparallelen Strömung entlang der Küste ab, bleibt<br />

nach Gleichung (6) für den stationären Fall hinsichtlich des geostrophischen<br />

Stromes in Differenzenschreibweise die Beziehung<br />

M g Llz<br />

LlvU = - Ll z = --= Lle -<br />

I le Llx<br />

übrig. .<br />

In (7) ist Ll zJLlx als Neigung der Isopyknen in x-Richtung anzusehen. E s<br />

gilt magn(Llz/Llx) ~ 10- 3 , magn(Lle) ~ 10- 3 -10- 4 • Folglich sind gradientbedingte<br />

Geschwindigkeitsunterschiede mit magn(v q ) ~ 10 0 -10 1 cm S-1 zu erwarten.<br />

Für die Position der in den folgenden Abschnitten diskutierten Geschwindigkeitsmessungen<br />

vor Cap Blanc auf 20°55' N und 17°25' W ist<br />

g ~ 980 cm S - 2<br />

ē = 1,025 gr cm - 3<br />

Lle = 4· 10- 4 gr cm- 3<br />

I = 5,2· 10- 5 S -1<br />

LI z/LI x<br />

~ 2· 10 - 3 •<br />

Es wird v y ~ 13 cm S - 1.<br />

(7)<br />

Windrichtung, NE<br />

Windgeschwindigkeit, V h = 11 ms- 1<br />

U2 = 6,4 . 10 5 cm 2 S-2<br />

e. = 1,3 . 10-<br />

,<br />

3 gr cm- 3<br />

C = 1,3.10- 3<br />

.0 = 1 dyn cm- 2<br />

D v = 60m<br />

z = 10m<br />

Die Winddrift in 10 m Tiefe ergibt sich mit diesen Werten zu 16 cm S-l.<br />

Nimmt man nach den vorigen überlegungen einen Gradientenstrom von<br />

13 cm S-1 an, liegen die meßbaren Stromgeschwindigkeiten um 30 cm S-1 ±<br />

den periodischen Stromanteilen.<br />

Es kann rückblickend festgestellt werden, daß für die Änderung der Querzirkulation<br />

und damit für das zeitliche Vethalten des Kaltwasserauftriebs gemäß<br />

(6)<br />

die Existenz einer küstenparallelen Hauptströmung,<br />

_ die Existenz der küstenvorgelagerten ozeanischen Front,<br />

_ der vertikale windbedingte (bodenreibungsbedingte) Turbulenztransport.<br />

von Bedeutung sind. .<br />

Wichtig für den EK~iAN-offshore-Tran sport ist ein kräftige küstenparallele<br />

Windkomponente. Die Horizontalströmung ist im Untersuchungsgebiet mit<br />

30 bis 40 cm S-l und die vertikale Stromkomponente mit 10- 2 cm S-1 zu erwarten.<br />

"<br />

Der Gradientanteil v g<br />

der küstenparallelen Hauptströmung auf dem Schelf<br />

kann a llgemein von 10 bis 20 cm s -1 angenommen werden .<br />

Der Anteil der reinen Driftströmung ist gemäß (6) über<br />

vd ·0 .<br />

= Je r(z) (8)<br />

mit magn(v d ) = 10 0 - 10 2 cm S - l zu erwarten.<br />

Die Komponente der Driftströmung liegt um eine Größenotdnung über der<br />

Komponente des Gradientstromes, oder aber sie ist gleich groß mit ihr.<br />

Bei bestehendem Massenfeld kann ein Nachlassen oder Drehen des Windes<br />

dazu führen, daß Gradientstrom und Winddrift sich ausgleichen und nur die<br />

periodischen Strömungen (Gezeiten, Trägheitswellen, andere interne Wellen)<br />

am Ort gemessen werden.<br />

Für die real im Untersuchungsgebiet vor Cap Blanc zu erwartenden Strömungsgesp.hwindigkeiten<br />

kann folgendes Rechenbeispiel dienen:<br />

/<br />

3. Die Ergebnisse von Strömungsmessungen<br />

im Rahmen der Auftriebsdynamik<br />

3.1. Die Zielstellung der Strömungsmess~tngen<br />

Im Rahmen der Routineuntersuchungen des FS " Alexander von Humboldt"<br />

zum Produktionspotential des Kaltwasserauftriebs der küst ennahen Gebiete<br />

vor Nordwestafrika wurde die Messung der Strömung in mehreren Tiefenhorizonten<br />

auf zweierlei Art durchgeführt. Einmal erfolgte ein kurzzeitig~r Einsatz<br />

der Strömungsmesser von mehreren Stunden bis zu zwei Tagen, zum ~nderen<br />

ein längerer Einsatz der Geräte von zehn bis zu vierzehn Tagen. Die auf jeder<br />

dieser Atlantikreisen aufgesuchte Position der Dauerstation (29°55' N und<br />

17?25' W) liegt auf dem Schelf bei 65 m Lottiefe im intensiven Kaltwasserauf-<br />

, triebsgebiet vor Cap Blan~. Auf dieser Position gelangten von 1971 bis 1973-­<br />

mehrere Strömungsmesser zum Einsatz. Sie wurden in Oberflächennähe (10 ni), .<br />

im intermediären Bereich (20, 30, 40 m) und in Bodennähe (60 m) installiert.<br />

(<br />

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