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Julian Nicolaas Bär - Institut für Technische Chemie und ...

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Kapitel 2 – Theoretische Gr<strong>und</strong>lagen<br />

stellen. Mit steigender Brennstoffkonzentration in der Gasphase ist es unwahrscheinlicher,<br />

dass die zur Reaktion nötigen Sauerstoffmoleküle adsorbieren. Somit muss mehr Energie<br />

zugeführt werden, um die Reaktion zu initiieren, was sich anhand einer höheren<br />

Zündtemperatur beobachten lässt.<br />

Es ist <strong>für</strong> die Oxidation des Brennstoffs nötig, dass die Moleküle an der Oberfläche adsorbiert<br />

sind, was dem Langmuir-Hinshelwood-Mechanismus einer katalysierten Reaktion entspricht<br />

[44] . Für diese Reaktion müssen die Brennstoff- <strong>und</strong> die Sauerstoffmoleküle dissoziiert<br />

werden. Somit kann das Zündverhalten einer katalytischen Reaktion direkt mit der Stärke der<br />

intramolekularen Bindung korreliert werden. Am Beispiel der Oxidation der<br />

Kohlenwasserstoffe kann gezeigt werden, dass mit größerer C-H-Bindungsenergie mehr<br />

Energie zur Spaltung der Bindung nötig ist. Somit steigt die Zündtemperatur, was durch<br />

Experimente von Veser et al. [37] an Pt-Katalysatoren belegt wurde.<br />

2.2.3 Abhängigkeit von der Art des Katalysatormetalls<br />

Das Adsorptionsverhalten der Reaktionsgase wurde im vorigen Unterkapitel bereits erläutert,<br />

jedoch sind <strong>für</strong> die Erforschung der Adsorption die Eigenschaften des Katalysatormetalls<br />

essentiell. In einer Studie von Ziauddin et. al. [45] wurden <strong>für</strong> die Ethanoxidation verschiedene<br />

Metalle verwendet, um die Zündtemperatur mit den Katalysatoreigenschaften korrelieren zu<br />

können. Hierbei wurde neben Pt, auch Pd, Rh, Ir, <strong>und</strong> Ni als Katalysator verwendet. In dieser<br />

Studie wurde beobachtet, dass sich die Zündtemperaturen <strong>für</strong> die gleiche Reaktion erheblich<br />

voneinander unterscheiden. [45] Der Gr<strong>und</strong> hier<strong>für</strong> ist in erster Linie die unterschiedliche<br />

Adsorptionsstärke der Metalle zu den Reaktanden. Des Weiteren können die Reaktanden die<br />

aktive Oberfläche des Metalls durch Verkokung oder Oxidbildung irreversibel vergiften, was<br />

zu höheren Zündtemperaturen führt. Dies ist abhängig von der Affinität des Metalls, eine<br />

Bindung zu den Reaktanden auszubilden.<br />

Ziauddin et al. [45] zeigte weiterhin, dass die Zündtemperatur mit zunehmender Stärke der<br />

Sauerstoff-Metall-Bindung <strong>und</strong> zunehmender Oxidstabilität aufgr<strong>und</strong> der stärker vergiftenden<br />

Eigenschaften der Sauerstoffadsorption ansteigt.<br />

Die Metalle Rh, Ir <strong>und</strong> Ni wechselwirken stark mit Sauerstoff, daher liegen die<br />

Zündtemperaturen <strong>für</strong> brennstoffarme („magere“) Bedingungen bei vergleichsweise hohen<br />

Werten. Ni bildet beispielsweise auch bei brennstoffreichen („fetten“) Bedingungen Oxide,<br />

welche die katalytische Oberfläche deaktivieren. Daher werden Rh, Ir <strong>und</strong> Ni in der Industrie<br />

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