Finanzplatz-Schweiz.pdf (5045.89KB) - Jugend und Wirtschaft
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Der <strong>Finanzplatz</strong><br />
<strong>Schweiz</strong> <strong>und</strong> die Welt<br />
Der <strong>Finanzplatz</strong> <strong>Schweiz</strong> ist heute international vernetzt, vor allem die Grossbanken<br />
bauen ihr Geschäft in Amerika <strong>und</strong> Asien immer weiter aus. Die internationalen<br />
Geschäfte stellen aber auch die Gesetzgebung <strong>und</strong> die Aufsichtsbehörden vor neue<br />
Herausforderungen: Um weltweite Finanzkrisen zu verhindern, müssen effektive<br />
interstaatliche Kontrollmechanismen <strong>und</strong> Mindeststandards entwickelt werden.<br />
Die Finanzbranche ist heute global<br />
vernetzt, die <strong>Schweiz</strong>er Grossbanken<br />
sind weltweit tätig. Schwerpunkte<br />
dieser Geschäftstätigkeit bilden die<br />
USA <strong>und</strong> der asiatische Raum. Gerade<br />
das Wachstum in diesen Regionen<br />
hat in den letzten Jahren dazu geführt,<br />
dass die Banken ihre Gewinne<br />
stark steigern konnten. Das Jahr<br />
2007 hat aber gezeigt, dass sich lo -<br />
kale Krisen in Übersee auch auf den<br />
heimischen Bankensektor auswirken.<br />
Nicht nur die Grossbanken mussten<br />
im Zuge der US-Subprime-Krise hohe<br />
Abschreibungen vornehmen, auch<br />
kleinere, lokal verankerte Banken waren<br />
über den Wertpapiermarkt von<br />
dieser Krise betroffen.<br />
Der weitgehend freie Kapitalverkehr<br />
hat zu einem regen Wettbewerb<br />
zwischen den einzelnen Finanzplätzen<br />
geführt; die <strong>Schweiz</strong> steht mit<br />
den Finanzplätzen London, New York,<br />
Luxemburg, Singapur <strong>und</strong> Irland in<br />
Konkurrenz.<br />
Die regulatorischen Rahmenbedingungen<br />
an einem bestimmten <strong>Finanzplatz</strong><br />
können wichtige Standortvorteile<br />
bieten. So kostet etwa die<br />
Umsetzung gewisser Gesetze <strong>und</strong><br />
Verordnungen die Banken Geld <strong>und</strong><br />
Zeit. Da nationale Gesetze oft zu einer<br />
Verlagerung der Geschäftstätigkeit<br />
<strong>und</strong> der K<strong>und</strong>engelder in andere<br />
Länder führen, kommt internationalen<br />
Abkommen eine immer stärkere<br />
Bedeutung zu. Auch die Probleme<br />
wie Geldwäscherei, Terrorfinanzierung<br />
oder Krisen in den Finanzsektoren<br />
einzelner Länder machen vor der<br />
Grenze keinen Halt.<br />
Exkurs Subprime-Krise<br />
Die Subprime-Krise zeigt, wie stark<br />
der Finanzsektor, aber auch die gesamte<br />
Weltwirtschaft heute vernetzt<br />
London <strong>und</strong> New York sind die wichtigsten Finanzzentren der Welt. Im Bild ist<br />
das spektakuläre Swiss Re-Gebäude von Norman Foster in London zu sehen.<br />
ist. Seit dem Sommer 2007 mussten<br />
weltweit zahlreiche Banken im Zuge<br />
der Subprime-Krise hohe Abschreibungen<br />
oder gar Verluste hinnehmen.<br />
In der <strong>Schweiz</strong> war vor allem die<br />
UBS AG betroffen, die im Jahr 2007<br />
über 12 Mrd. CHF abschreiben musste<br />
<strong>und</strong> einen Geschäftsverlust von<br />
4,4 Mrd. CHF verbuchte. Aber auch<br />
die Credit Suisse musste mehrere Milliarden<br />
abschreiben. Die Aktienkurse<br />
beider Unternehmen brachen stark<br />
Kapitalbestand von Banken/Versicherungen im Ausland<br />
in Mrd. Franken<br />
2002 2003 2004 2005<br />
Kapitalbestand von Banken im Ausland 53 57 59 70<br />
Kapitalbestand von Versicherungen im Ausland 79 83 87 96<br />
Total Kapitalbestand im Ausland 405 422 452 560<br />
Anteil von Banken <strong>und</strong> Versicherungen am Total<br />
der schweiz. Beteiligungen im Ausland in % 32.6 33.2 32.3 29.6<br />
R<strong>und</strong> ein Drittel der im internationalen Vergleich hohen schweizerischen<br />
Direktinvestitionsbestände im Ausland stammt von Banken <strong>und</strong><br />
Versicherungen Quelle: SNB, Monatsheft Dezember 2006<br />
<strong>Finanzplatz</strong> <strong>Schweiz</strong> | Input 2/2008 | Seite 21