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Interview mit Alain Bichsel Leiter Kommunikation/Medien bei der Eidgenössischen Bankenkommission Welches sind die wichtigsten Aufgaben der Eidgenössischen Bankenkommission (EBK)? Bichsel: Die Bankenkommission beaufsichtigt Banken, Effektenhändler und die Börsen. Sie wacht darüber, dass sich die Akteure des Finanzplatzes in ihrer Geschäftstätigkeit an die gesetzlichen Vorgaben halten. Die EBK verfügt über ein breites Instrumentarium mit zum Teil einschneidenden Massnahmen, um diesen Auftrag auch durchzusetzen. Die Aufsicht über die Einhaltung der Spielregeln dient in erster Linie dem Schutz der Kundinnen und Kunden von Finanzdienstleistern (Gläubigerschutz) sowie der Sicherstellung der Systemstabilität. Der Finanzsektor hat eine grosse Bedeutung für die Schweizer Volkswirtschaft. Wird sich die aktuelle Finanzkrise auf den guten Ruf auswirken? Bichsel: Die Finanzkrise wirkt sich klar auf das Ansehen des Finanzplatzes aus. Dass gerade eine Schweizer Bank enorme Verluste einstecken musste, hat den konservativen Ruf des Finanzplatzes Schweiz angekratzt. Das Vertrauen in den Finanzplatz Schweiz ist jedoch nicht völlig zusammengebrochen. Von der Krise sind zwar die im Investmentbanking tätigen Grossbanken betroffen, kaum jedoch die anderen Schweizer Banken. Auch haben die betroffenen Grossbanken rasch reagiert und nötige Massnahmen eingeleitet, das trägt zur Wiederherstellung des Vertrauens bei. Es wird aber eine Weile dauern, bis es wieder vollständig hergestellt ist. Warum hat eine Immobilienkrise in den USA weltweit so grosse Folgen? Bichsel: Dass die Krise nicht nur auf die USA beschränkt blieb, hängt mit der vernetzten Welt der Investmentbanken zusammen. Investmentbanken haben die minderwertigen Kredite (Subprime Retail Mortages) zwar nicht selbst gewährt, aber aufgekauft, in Zweckgesellschaften gebündelt und in Schuldscheine mit unterschiedlicher Rangfolge verpackt (sog. Verbriefung). Diese neuen Produkte wurden dann an institutionelle Investoren, Hedgefonds und Banken in und ausserhalb der USA weiterverkauft bzw. vertrieben. Mit diesem Weitervertrieb (sog. Verbriefungsprozess) durch die Investmentbanken wurde die Kreditblase der USA exportiert und damit globalisiert. Im Zuge der Finanzkrise werden Stimmen laut, die eine stärkere staatliche Kontrolle der Banken fordern. Wie stehen Sie dazu? Bichsel: Die Finanzkrise ist nicht in erster Linie ein regulatorisches Problem. Das Bankgeschäft besteht im Bewirtschaften von Risiken, man kann die Risiken nicht einfach wegregulieren. Man muss diese Tatsache akzeptieren, aber eben entsprechend vorsorgen. Das heisst, Massnahmen treffen, welche im Falle einer Krise einen Verlust für Bankkundinnen und -kunden von Banken verhindern. Die EBK macht genau dies, indem sie von den Banken eine im internationalen Vergleich hohe Kapitalisierung fordert. Damit haben die Banken ein sicheres Polster, um allfällige Turbulenzen durchstehen zu können. Die Forderung der EBK hat sich insbesondere in der aktuellen Krise als richtig erwiesen. Natürlich werden aus der Krise Lehren gezogen und die gesetzlichen Rahmenbedingungen da und dort angepasst. Aber alleine mit Regulierung kann keine Krise verhindert werden. Dr. Alain Bichsel leitet die Kommunikationsabteilung der EBK. Er ist damit verantwortlich für die Medienarbeit, Public Re - lations, die interne Kommunikation, die zahlreichen Publikationen und die Webauftritte der Behörde. Alain Bichsel schloss sein Studium der Rechtswissenschaften an der Uni Basel mit einer Promotion im öffentlichen Recht ab. Nach Tätigkeiten in einer Werbeagentur und in der Kommu - nikationsabteilung der Schweizerischen Bankiervereinigung trat Alain Bichsel im Sommer 2007 sein Amt bei der EBK an. Die EBK ist eine unabhängige Verwaltungseinheit des Bundes, die nicht in die Zentralverwaltung eingegliedert, sondern lediglich administrativ dem Eidg. Finanz - departement zugeordnet ist. Die Aufsicht über die ihr unterstellten Teilbereiche des Finanzsektors ist der EBK zur selbststän - digen Erledigung übertragen. Die EBK beschäftigt rund 170 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und hat ihren Standort in Bern (mehr zur EBK: www.ebk.ch). Die Aufgaben der EBK gehen am 1. Januar 2009 an die neue Finanzmarktaufsichtsbehörde FINMA über. Dabei werden die EBK, das Bundesamt für Privatversicherungen und die Kontrollstelle für die Bekämpfung der Geldwäscherei in eine Behörde zusammengeführt. Finanzplatz Schweiz | Input 2/2008 | Seite 25
Links Schweizerische Bankiervereinigung: www.swissbanking.org Schweizerischer Bankenombudsman: www.bankingombudsman.ch Schweizerische Nationalbank: www.snb.ch Eidgenössische Bankenkommission: www.ebk.admin.ch Swiss Finance Institute: www.swissfinanceinstitute.ch Center for Young Professionals in Banking: www.cyp.ch Impressum Autor: Christoph Gütersloh, Basel Projektleitung: Bernhard Probst, Zürich Lektorat und Korrektorat: Monika Wyss, Dürnten Begleitgruppe Lehrpersonen: Patrik Fink, Kantonsschule Romanshorn; Ruedi Glaser, Wirtschaftsgymnasium Basel; André Waeber, Kaufm. Berufsfachschule Freiburg Input-Redaktion: Armin Käser, Dachverband Schweizer Lehrerinnen und Lehrer, Vize - präsident Jugend und Wirtschaft; Urs F. Meyer, Schweizerischer Arbeitgeberverband, Mitglied Vorstand Jugend und Wirtschaft Herausgeber: JUGEND UND WIRTSCHAFT JEUNESSE ET ECONOMIE GIOVENTÙ ED ECONOMIA In Zusammenarbeit mit der Jubiläumsstiftung der Credit Suisse Umbruch: Büro eigenart, Stefan Schaer, Bern, www.eigenartlayout.ch Gestaltung: Kalt-Zehnder-Druck AG Zug; Büro eigenart, Stefan Schaer, Bern Illustrationen: Aka Dübi, Den Haag NL, http://kaethi.duebi.ch Druck: Kalt-Zehnder-Druck AG, Zug, www.kalt.ch Bildnachweis: Keystone: Umschlag, S. 3, 4, 9, 14, 15, 17, 19; SNB: S. 11; SwissRE: S. 21. Es war nicht in allen Fällen möglich, die Rechteinhaber der Texte und Bilder zu eruieren. Berechtigte Ansprüche werden im Rahmen üblicher Vereinbarungen abgegolten. Bilder: Alle Rechte vorbehalten © 2008 Jugend und Wirtschaft, Thalwil/Schweiz Kommentar für Lehrpersonen abrufbar unter www.jugend-wirtschaft.ch Finanzplatz Schweiz | Input 2/2008 | Seite 26
Seite 1 und 2: I n p u t Aktuelles aus Wirtschaft,
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Seite 5 und 6: Arbeitsstellen im Schweizer Finanzs
Seite 7 und 8: Die Akteure auf dem Finanzplatz Sch
Seite 9 und 10: Zu den Finanzintermediären, die ke
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Seite 13 und 14: Wertschriftenbestände in Kundendep
Seite 15 und 16: zurzeit etwa 100 Mrd. USD in Hedgef
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