Finanzplatz-Schweiz.pdf (5045.89KB) - Jugend und Wirtschaft
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Arbeitsstellen im <strong>Schweiz</strong>er Finanzsektor<br />
umgerechnet in volle Stellen 1 2004 2005 2006 2007<br />
Kreditgewerbe (Banken) 112’800 109’700 114’300 119’900<br />
Versicherungssektor 2 50’500 49’400 47’800 47’500<br />
Mit Kredit-/Versicherungsgewerbe<br />
verb<strong>und</strong>ene Tätigkeiten 21’100 22’400 23’000 25’500<br />
Total Finanzsektor 184’500 181’400 185’100 192’900<br />
in % der Gesamtbeschäftigung 5.9 5.8 5.8 5.9<br />
Gesamtbeschäftigung (2. <strong>und</strong> 3. Sektor) 3’111’600 3’122’800 3’168’300 3’254’800<br />
1 Die Vollzeitäquivalente (volle Stellen) beziehen sich jeweils auf den Stand September des<br />
Jahres <strong>und</strong> sind keine Jahresmittelwerte.<br />
2 Einschliesslich Pensionskassen <strong>und</strong> Krankenkassen.<br />
damit verb<strong>und</strong>enen Rechtssicherheit<br />
eine entscheidende Rolle zu.<br />
Politische Sicherheit führt dazu,<br />
dass das Eigentum der Bevöl -<br />
kerung, aber auch der ausländischen<br />
Investitionen, nicht durch<br />
Bürgerkrieg oder staatliche Willkür<br />
gefährdet ist. Die <strong>Schweiz</strong><br />
kann auf eine Phase von 150 Jahren<br />
ohne politische Unruhen zurückblicken.<br />
BEGRIFFE<br />
Produktivität: Die Produktivität gibt<br />
an, wie effizient die eingesetzten Mittel<br />
genutzt wurden. Dazu wird z.B.<br />
ermittelt, wie viel Umsatz pro Mitarbeitende<br />
durchschnittlich erzielt wurde<br />
<strong>und</strong> wie viel eine beschäftigte Person<br />
im Durchschnitt gekostet hat.<br />
Politische Stabilität: Es gibt keine<br />
klare Definition, was unter politischer<br />
Stabilität verstanden wird, jedoch<br />
verschiedene Faktoren, die damit verknüpft<br />
sind:<br />
Es wird gr<strong>und</strong>sätzlich am politischen<br />
System festgehalten<br />
(z.B. Demokratie).<br />
Es gibt wenig Wechsel der Einflussgruppen<br />
(z.B. Parteien).<br />
Es gibt wenig Regierungswechsel.<br />
Ansehen: Das Ansehen des <strong>Finanzplatz</strong>es<br />
<strong>Schweiz</strong> hängt vor allem davon<br />
ab, ob die K<strong>und</strong>innen <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en die<br />
einzelnen Banken als kompetent <strong>und</strong><br />
vertrauenswürdig erachten.<br />
Quelle: BFS, Betriebszählung 2005 (Vollerhebung),<br />
Beschäftigungsstatistik (übrige Jahre: Schätzung aufgr<strong>und</strong> Stichprobenerhebung).<br />
Stabilität der Währung<br />
Ausländische Anlegerinnen <strong>und</strong><br />
Anleger interessiert vor allem die<br />
Frage, ob der reale Wert ihrer<br />
Kapitalanlagen gefährdet ist. Das<br />
kann zum einen durch die Inflation<br />
in den einzelnen Ländern <strong>und</strong><br />
durch den Wechselkurs zwischen<br />
den einzelnen Währungen geschehen.<br />
Die <strong>Schweiz</strong> hat in den<br />
letzten 100 Jahren eine ausgesprochen<br />
niedrige Inflation verzeichnet.<br />
So betrug die Kaufkraft<br />
eines Frankens 1990 noch etwa<br />
30 Prozent dessen, was er 1945<br />
wert war. Die italienische Lira (bis<br />
2001 die offizielle Währung Italiens)<br />
verlor in dieser Zeit etwa 98<br />
Prozent ihrer Kaufkraft. Auch der<br />
Wechselkurs des <strong>Schweiz</strong>er Frankens<br />
gegenüber den wichtigsten<br />
Währungen war im letzten Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
sehr stabil. Gleichzeitig<br />
war es – im Gegensatz zu vielen<br />
anderen Währungen – immer<br />
möglich, den CHF in andere Währungen<br />
umzutauschen.<br />
Hohes Ansehen <strong>und</strong><br />
hohe Qualität<br />
der staatlichen Aufsicht<br />
Für den guten Ruf des <strong>Finanzplatz</strong>es<br />
<strong>Schweiz</strong> im Ausland ist vor<br />
allem das vergleichsweise stabile<br />
System der <strong>Schweiz</strong>er Banken<br />
verantwortlich. Um dieses hohe<br />
Ansehen zu erhalten <strong>und</strong> die Stabilität<br />
zu gewährleisten, hat die<br />
<strong>Schweiz</strong> ein wirksames System<br />
von staatlicher Aufsicht <strong>und</strong> privater<br />
Kontrolle entwickelt.<br />
Schutz der finanziellen<br />
Privatsphäre<br />
Das Bankgeheimnis ist seit 1935<br />
im Bankengesetz festgeschrieben.<br />
Für viele Anlegende ist es ein<br />
wichtiges Entscheidungskriterium<br />
bei der Wahl der Bank.<br />
Hohe Ausbildungs- <strong>und</strong><br />
Dienstleistungsqualität<br />
Bankangestellte in der <strong>Schweiz</strong><br />
zeichnen sich durch eine sehr<br />
gute Ausbildung aus. Nicht zuletzt<br />
die Mehrsprachigkeit <strong>und</strong> die multikulturelle<br />
Umgebung führen zu<br />
einer effizienten Dienstleistungsqualität<br />
auf hohem Niveau.<br />
REPETITIONSFRAGEN<br />
1. Nennen Sie vier Standortvorteile des <strong>Finanzplatz</strong>es <strong>Schweiz</strong>. Beschreiben Sie in zwei<br />
bis drei Sätzen, wie diese die Konkurrenzfähigkeit der <strong>Schweiz</strong>er Finanzbranche sichern.<br />
2. Begründen Sie in fünf bis sechs Sätzen, warum ausländische Anlegerinnen <strong>und</strong> Anleger<br />
ihr Geld in der <strong>Schweiz</strong> anlegen.<br />
3. Erstellen Sie eine Grafik oder eine Tabelle, in der Sie den Wertschöpfungsanteil des<br />
Finanzbereichs am BIP für die Jahre 2003 bis 2006 mit denen der Maschinenindustrie<br />
<strong>und</strong> der chemischen Industrie vergleichen. Informationen finden Sie z.B. beim B<strong>und</strong>esamt<br />
für Statistik (www.bfs.admin.ch/).<br />
4. Vergleichen Sie die Pro-Kopf-Produktivität in der Finanzbranche mit jener in der Maschinenindustrie<br />
<strong>und</strong> der chemischen Industrie. Welche Gründe gibt es für diese Unterschiede?<br />
Erklären Sie die Unterschiede kurz. Quellen z.B.: BAK oder «Der <strong>Schweiz</strong>erische<br />
Bankensektor Kompendium 2006», S. 7 (online unter www.swissbanking.org).<br />
5. Beschreiben Sie in acht bis zehn Sätzen, warum das politische System der <strong>Schweiz</strong> als<br />
stabil gilt <strong>und</strong> welche Faktoren dafür verantwortlich sind.<br />
Zur Vertiefung zu diesem Kapitel (www.jugend-wirtschaft.ch):<br />
E-Lesson Modul: Die volkswirtschaftliche Bedeutung des <strong>Finanzplatz</strong>es <strong>Schweiz</strong><br />
<strong>Finanzplatz</strong> <strong>Schweiz</strong> | Input 2/2008 | Seite 6