BevÃ¶lkerungsentwicklung 10 -17 Jahre - Jugendring Duisburg

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- 32 - Ihre Pädagogik ist in ihrem Kern eine soziale Pädagogik. Dabei reduziert sich der Bildungsbegriff nicht auf die Vermittlung kognitiver Kenntnisse und Fähigkeiten, sondern schließt als Persönlichkeitsbildung auch soziale Kompetenzen (Lebensbewältigung und Lebensgestaltung) ein. Außerschulische Jugendbildung hat also einen Bildungsauftrag neben der Schule und nicht für oder ergänzend zur Schule. In Duisburg entstand bereits im Jahre 1993 eine neue Kooperationsform zwischen dem Jugendamt und den Schulen. Damals installierte die Stadt Duisburg, zunächst finanziert mit Landesmitteln, im Jugendamt eine Fachkraft, die ausschließlich Projekte der Zusammenarbeit zwischen Jugendhilfe und Schule koordinierte. 1996 wurde diese Projektstelle in eine feste Sachbearbeiterstelle beim Jugendamt der Stadt Duisburg umgewandelt. So sollen die Jugendhilfeeckpfeiler (wie geschlechtspezifische Arbeit, interkulturelle Arbeit, Gewaltprävention) in Schulen und durch Projekte außerhalb des Schulunterrichts verankert werden. Beide Institutionen führen gemeinsame Fortbildungen und Arbeitskreise zu unterschiedlichen Themen durch und initiieren Projekte an den Schulen und in den Jugendhilfeeinrichtungen. Ziel ist dabei, innovative Ideen zu entwickeln, die die beiden Arbeitsfelder Jugendhilfe und Schule zusammenführen, und zu helfen, die Lebenssituation von Kindern und Jugendlichen in dieser Stadt durch konkrete Maßnahmen zu verbessern. So werden • für verschiedene Schulen in sozialen Brennpunkten Maßnahmen zur Gewaltprävention entwickelt, wie z.B. Coolness- und Sozialtrainings oder Streitschlichterprogramme, • die interkulturelle Arbeit etwa durch die Organisation von Sprachcamps in den Ferien oder Projekte zur Sprachförderung von beiden Institutionen forciert, • spezielle Mädchen- und Jungenprojekte im Rahmen von geschlechtsspezifischer Arbeit initiiert, • freizeitpädagogische Projekte durchgeführt. Ein wichtiger Punkt ist, dass Gelder für die Projekte durch die Akquise von Mitteln der EU, des Bundes oder des Landes erschlossen werden. Ferner werden Honorarkräfte angeleitet und fachlich betreut und bei Bedarf Fortbildungen der Fachkräfte aus Jugendhilfe und Schule initiiert. In vielen Projekten zwischen Jugendhilfe und Schule sind ortszentriert freie Träger involviert, etliche Kooperationsprojekte werden ausschließlich von den freien Trägern koordiniert. So werden an einigen Schulen Schülercafes oder Kooperationsmodelle mit „Offenen Türen“ in freier Trägerschaft mit Schülern von ortsgebundenen Schulen betrieben. In den Stadtteilarbeitskreisen ist das Jugendamt daher präsent. Des weiteren wurden Streitschlichterprogramme an verschiedenen Schulformen installiert und betreut. Die Träger der freien Jugendhilfe / Jugendverbände / Wohlfahrtsverbände, die eine Förderung zur Durchführung nachschulischer Betreuungsprojekte nach den Maßgaben des Landesjugendplans durchführen, werden dabei vom Jugendamt beraten und auf diesem Wege die Leitlinien zur Kooperation von Jugendhilfe und Schule weiterentwickelt. Bei der Etablierung und Ausweitung des der Offenen Ganztagsschule, insbesondere bei der Einrichtung von Ferienbetreuungsmaßnahmen wurde die Jugendhilfe maßgeblich mit einbezogen. Kooperation Jugendhilfe / Schule ist ein herausragend wichtiges Arbeitsfeld mit zunehmender Bedeutung geworden. Die Veränderungen im Schulbereich, wie die Einführung der Offenen Ganztagsschule und Ausbau des Ganztagsangebotes stellen eine Herausforderung für die Offene Kinder- und Jugendarbeit dar, die eine konzeptionelle Standortbestimmung und Neuausrichtung erfordert. Die derzeitigen Projekte des Jugendamtes sind in Anhang 2 beschrieben. Eine Vorlage der Verwaltung zur zukünftigen Positionierung der öffentlichen und freien Jugendhilfe zwischen eigenen Offenen Angeboten und Kooperation mit Schulen und anderen Institutionen wird zeitnah erstellt.
- 33 - 4.2.3. Handlungsempfehlungen Für eine erfolgreiche Kooperation zwischen Jugendhilfe und Schule ist es notwendig, dass folgende Standards erfüllt sind: - Jugendhilfe und Schule sind gleichberechtigte Partner, - beide Seiten verfolgen ein gemeinsames Ziel, - Schule erkennt den Bildungsauftrag der außerschulischen Träger an, - es werden differenzierte Absprachen getroffen, - finanzielle Voraussetzung geschaffen - regelmäßige Reflexionen durchgeführt - gemeinsame Fortbildungen veranstaltet - und eine abgestimmte Öffentlichkeitsarbeit geleistet. Handlungsempfehlungen Das Jugendamt entwickelt mit allen beteiligten Institutionen eine abgestimmte Konzeption zur Kooperation Jugendhilfe und Schule, die die Verfahrensweisen und Zuständigkeiten verbindlich festlegt. Jugendamt, Schulverwaltungsamt und Schulamt sollen die Entwicklung gemeinsam vorantreiben. Das Jugendamt erarbeitet ein Profil zu inhaltlichen und strukturellen Verzahnungen und Unterscheidungsmerkmalen von Angeboten der Offenen Kinder- und Jugendarbeit und Kooperationen mit Schulen.
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