Bevölkerungsentwicklung 10 -17 Jahre - Jugendring Duisburg
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4.4.2. Inhalte und Ziele interkultureller Kinder- und Jugendarbeit<br />
Die Erfahrungen aus der Praxis zeigen, dass niedrigschwellige Angebote, wie sie in<br />
<strong>Duisburg</strong> angeboten werden, geeignet sind, junge Migrant/inn/en zu erreichen. Die<br />
Jugendarbeit unterstützt junge Migrant/inn/en dabei, die eigenen Kräfte und Kompetenzen zu<br />
entdecken und zu entfalten.<br />
Dabei ist der Abbau von Kommunikationsbarrieren entscheidend für die Akzeptanz dieser<br />
Angebote. Jugendliche müssen in ihrer Sprache angesprochen werden. Dies bezieht sich<br />
auf die Form der Ansprache von Sozialpädagog(inn)en sowie die Gestaltung von<br />
Kommunikationsorten und Werbematerialien. Informationen müssen bei Bedarf nicht nur in<br />
deutscher, sondern auch in anderen Sprachen vermittelt werden.<br />
Junge Migrant/inn/en dürfen nicht nur als homogene Gruppe wahrgenommen werden,<br />
sondern vor allem mit ihren individuellen Bedürfnissen und Kompetenzen. Die Jugendlichen<br />
müssen dahingehend gefördert werden, dass sie ihr Lebensumfeld aktiv mitgestalten und zu<br />
Selbstorganisation und Selbstvertretung ermutigt werden.<br />
Die Angebote des gemeinsamen interkulturellen Lernens tragen zu einem wertschätzenden<br />
Klima unter den Jugendlichen bei. Die Angebote regen die jungen Menschen an,<br />
aufeinander zuzugehen und sich über ihre Lebenszusammenhänge auszutauschen.<br />
Ansatzpunkte hierbei sind gemeinsame Interessen der Jugendlichen, wie etwa im kulturellen<br />
Bereich Musik und Tanz. Das Miteinander bzw. das interkulturelle Lernen über diese Medien<br />
fördern die Jugendeinrichtungen. Durch die Auswahl von kreativen Methoden und<br />
Kulturdarbietungen werden kulturelle Hintergründe bewusst gemacht, die Vielfalt gezeigt und<br />
Inhalte über Sprache hinaus transportiert.<br />
Zum Erfolg dieser Arbeit gehört die Beteiligung der jungen Migrant/inn/en und ihrer Eltern an<br />
Planungs- und Entscheidungsprozessen. Es wird darauf hingewirkt, dass sie die Angebote in<br />
ihrem Sozialraum wahrnehmen und nutzen. Die Einrichtungen, die mit jungen Migrant/inn/en<br />
arbeiten, erkennen neu entstehende Problemlagen und die daraus resultierenden Bedarfe<br />
am schnellsten. Die Jugendarbeit soll Jugendliche dabei unterstützen, sich zu artikulieren<br />
und für ihre Interessen einzutreten.<br />
4.4..3. Handlungsempfehlungen<br />
Die Träger der Jugendeinrichtungen unterstützen mit ihrer Arbeit junge Migrant/inn/en und<br />
leisten für diese Zielgruppe eine Lobbyarbeit. Die Fachkräfte der Jugendarbeit helfen<br />
jungen Migrant/inn/en, in ihrem Sozialraum häufiger wahrgenommen zu werden.<br />
Die Aktivitäten der Jugendeinrichtungen tragen deutlich dazu bei, den Bezug zum<br />
Sozialraum herstellen. Um die Effektivität der Arbeit zu steigern, müssen langfristig<br />
angelegte Projekte und Einrichtungen für Jugendliche erhalten und geschaffen<br />
werden.<br />
- In allen Jugendeinrichtungen, Programmen und Förderverfahren soll die kulturelle Vielfalt<br />
Berücksichtigung erfahren.<br />
- Kulturelle Vielfalt soll in allen Konzepten der Jugendarbeit verankert werden.<br />
- das spezifische Freizeitverhalten und die Interessenslagen von Jugendlichen mit Migrationshintergrund<br />
sind zu beachten, Angebote nach Möglichkeit darauf auszurichten und<br />
insbesondere die spezifischen Interessen von Mädchen und jungen Frauen mit<br />
Migrationshintergrund zu berücksichtigen.<br />
- Es sollen verstärkt Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Migrationshintergrund<br />
eingestellt und interkulturelle Kompetenzen der Haupt- und Ehrenamtlichen durch Fortund<br />
Weiterbildungen gefördert werden.