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Goethe mit dem Freunde Joh. Heinrich Meyer nach Jena, um dorr ...

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das Ereignis als unglückliches Omen an, als Y/arnung des<br />

Schicksals, der er sich zu fügen hatte.<br />

Daß ein an sich nicht allzu schlimmes Vorkommnis solche<br />

[/irkung auf den Dichter ausübte, hatte besondere Gründe.<br />

Sein Entschluß zu dieser Reise bedeutete vor allem, daß er<br />

auch Marianne lVillemer in Frankfurt wiedersehen wollte. Er<br />

hatte Marianne I8 r4 auf der ersten Rhein/Mainreise kennengelernt.<br />

r 8 r 5, während der zweiten Reise, hatten sie sich wiedergesehen.<br />

Freundschaft und Liebe hatte sich zwischen ihnen<br />

entwickelt, das Buch Suleilea im West-östlichen Diuan tst<br />

das Denkmal dieser Liebe geworden. Von vornherein war<br />

das Verhâltnis auf Entsâgung gegründet. Marianne war<br />

verheiratet, wie <strong>Goethe</strong> auch. Jede Möglichkeit eines gemeinsarnen<br />

Lebens war - <strong>Goethe</strong>s Grundsätzen entsprechend<br />

- daher ausgeschlossen. Eine Änderung trât jedoch<br />

ein, als <strong>Goethe</strong>s Frau r8ró gestorben war. <strong>Goethe</strong> wàre jetzt<br />

frei gewesen, und <strong>Joh</strong>ann JakobWillemer war bereit, seine<br />

Frau freizugeben. Er wäre imstande gewesen, <strong>Goethe</strong> und<br />

Marianne zuliebejeden Akt des Verzichts, der Selbstlosigkeit<br />

auf sich zu nehmen. '$/äre es nun im Sommer r8ró zu einem<br />

dritten Wiedersehen <strong>mit</strong> Willemers gekommen, so hätten<br />

sich die Dinge <strong>mit</strong> größter Wahrscheinlichkeit in dieser Richtung<br />

entwickelt. Das würde für <strong>Goethe</strong>s ferneres Leben einen<br />

Gewinn an Glück bedeutet haben, wie er ihm niemals vorher<br />

zuteil geworden war: nämlich die Lebensgemeinschaft <strong>mit</strong><br />

einer geistig ebenbürtigen Partnerin. <strong>Goethe</strong> wußte das alles,<br />

ais er sich zu der dritten Reise entschloß. Er war sich aber<br />

auch hierüber klar: wenn die Geschehnisse diesen Lauf nahmen,<br />

so griff er zerstörend in eine Ehe ein. Daran war nichts<br />

zu deuteln, das wurde auch durch die freundschaftlich loyale<br />

Haltung <strong>Joh</strong>ann Jakob Willemers nicht anders. Eine Scheidung<br />

wäre nötig gewesen. <strong>Goethe</strong> aber hatte erst vor wenigen<br />

Jahren in seinen Wahluerwandtschaften die Unverletzlichkeit<br />

der Ehe als Paradigma hingestellt für die Einschränkung<br />

durch göttlich-menschliches Gesetz. Bei der 'V/ahl dieses<br />

Themas war der Blick auf den zunehmenden Hang der Ge-<br />

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