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Schadensbericht Gentechnik - Bund Ökologische ...

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<strong>Schadensbericht</strong> <strong>Gentechnik</strong> - Vorwort 5<br />

Vorwort<br />

Der Streit um die <strong>Gentechnik</strong> hält unvermindert an. Um die Debatte stärker auf eine sachliche<br />

Grundlage zu stellen, legt der BÖLW den <strong>Schadensbericht</strong> <strong>Gentechnik</strong> vor. Er soll<br />

den Blick auf die ökonomische Dimension der Agro-<strong>Gentechnik</strong> richten.<br />

Dieser Blick ernüchtert. Denn positive wirtschaftliche Effekte der <strong>Gentechnik</strong> sind für<br />

Landwirte allenfalls gering und kommen nur unter sehr speziellen, kaum kalkulierbaren<br />

Bedingungen zum Tragen. Werden die zwangsläufig notwendigen Kosten für ein Resistenzmanagement<br />

oder für Warentrennungssysteme mitgerechnet, wird die <strong>Gentechnik</strong> vollends<br />

zum Zuschussgeschäft. Dazu kommen Kosten in Milliardenhöhe für Schäden durch<br />

Kontaminationen mit Konstrukten, die – da keine Zulassung vorliegt – nie hätten in die<br />

Nahrungskette gelangen dürfen.<br />

Dass die Konzerne mit ihren genmanipulierten Saaten dennoch Gewinne realisieren und<br />

Landwirte die <strong>Gentechnik</strong> nutzen, liegt an gesetzlichen Rahmenbedingungen, die das<br />

Verursacherprinzip auf den Kopf stellen. Für Schäden und Folgekosten zahlen überwiegend<br />

diejenigen, die <strong>Gentechnik</strong> nicht wollen, so auch die Unternehmen der Ökologischen<br />

Lebensmittelwirtschaft und ihre Kunden. Ebenso aber auch der größte Teil der herkömmlichen<br />

Lebensmittelwirtschaft. Nach wie vor wollen über 70 % der deutschen Bevölkerung<br />

keine gentechnisch manipulierten Bestandteile im Essen.<br />

Die Politik operiert zu den wirtschaftlichen Auswirkungen der <strong>Gentechnik</strong> im luftleeren<br />

Raum. In diesem Raum werden Gesetze und Regelungen gestrickt, die fatale Auswirkungen<br />

für die Land- und Lebensmittelwirtschaft und schlussendlich für den Verbraucher haben.<br />

Der Politik fehlen auch nach über 10 Jahren Erfahrung mit der Agro-<strong>Gentechnik</strong> solide<br />

Daten zu ihrer Beurteilung. Und so sind wohl mehr die Versprechen der <strong>Gentechnik</strong>profiteure<br />

als die Realitäten Grundlage der Entscheidungen.<br />

Der vorliegende Bericht möchte dazu anregen, sich den ökonomischen Fragen der <strong>Gentechnik</strong><br />

nüchtern zu zuwenden. Er möchte auch dazu beitragen, den Blick auf Landbewirtschaftungssysteme<br />

zu richten, die bereits heute nachhaltig und Ressourcen schonend die<br />

Welternährung sichern können. Der Weltagrarrat sieht in ökologischen und sozial wie regional<br />

angepassten Anbausystemen den Schlüssel zur Sicherung der Welternährung –<br />

nicht in der <strong>Gentechnik</strong>.<br />

Die <strong>Gentechnik</strong> ist nicht nachhaltig. Auch die zweite Generation genveränderter Pflanzen<br />

realisiert nur weitere Formen der Herbizidtoleranz. Sie stützen den Anbau von Monokulturen.<br />

Eine Ausweitung von Resistenzen ist zu erwarten, was bereits heute zu höherem<br />

Spritzmitteleinsatz führt und Mensch und Umwelt belastet. Auch beim zweiten großen Anwendungsfeld<br />

der <strong>Gentechnik</strong>, der Insektentoleranz, sind Resistenzen bei Schädlingen zu<br />

erwarten. Deshalb wird auch hier das Wettrüsten auf dem Acker weiter gehen müssen.<br />

Eine Technologie, die nicht nachhaltig ist, die viele Kosten verursacht und nur für sehr wenige<br />

einen Gewinn verspricht, muss von der Politik kritischer als bislang betrachtet wer-

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