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Schadensbericht Gentechnik - Bund Ökologische ...

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<strong>Schadensbericht</strong> <strong>Gentechnik</strong> - Zusammenfassung 7<br />

Zusammenfassung<br />

Der Bericht wirft ein Schlaglicht auf die ökonomische Dimension der Agro-<strong>Gentechnik</strong>, indem<br />

er Nutzen, Kosten und Schäden auf nationaler und internationaler Ebene zusammenstellt.<br />

Er gibt einen Überblick über die Kosten, die durch die Agro-<strong>Gentechnik</strong> für verschiedene<br />

Marktteilnehmer verursacht werden und listet einige bekannt gewordene Schadensfälle<br />

auf. Im Hinblick auf die Kosten der Lebensmittelhersteller, die sich um eine gentechnikfreie<br />

Produktion bemühen, wurden bei verschiedenen deutschen Unternehmen Daten<br />

erhoben. Die erfassbaren Kosten und Schäden werden dem wirtschaftlichen Nutzen, den<br />

die Agrarkonzerne und zum Teil auch die landwirtschaftlichen Nutzer erzielen, gegenübergestellt.<br />

In der Bilanz erscheint der Einsatz der Agro-<strong>Gentechnik</strong> ökonomisch problematisch.<br />

Während einzelne Saatgutkonzerne tatsächlich Gewinne realisieren können, ist der wirtschaftliche<br />

Nutzen der Landwirte, die gentechnisch veränderte Pflanzen anbauen,<br />

fraglich. Werden systemimmanente Kostenfaktoren berücksichtigt, wie die Vorsorge gegenüber<br />

Kontamination und die Verhütung von resistenten Schädlingen und Unkräutern,<br />

ist die Bilanz der Landwirte in vielen Fällen negativ. Hervor sticht, dass die Preise für<br />

Saatgut in den letzten Jahren gerade bei den Pflanzenarten erheblich angestiegen sind,<br />

bei denen gentechnisch veränderte Sorten kommerziell vertrieben werden, ohne dass<br />

auch die Erträge entsprechend gesteigert werden konnten. So steigerte sich bei Mais und<br />

Soja der Ertrag innerhalb der letzten 30 Jahre um den Faktor 1,7 während sich die Preise<br />

für das Saatgut ums Fünffache erhöhten. Bei Reis und Weizen hingegen, von dem keine<br />

genveränderten Varianten am Markt sind, sind die Saatgutpreise im gleichen Zeitraum<br />

in etwa parallel zur Ertragssteigerung gestiegen. Insgesamt sind bei den Pflanzenarten,<br />

bei denen gentechnisch veränderte Sorten auf dem Markt sind, keine höheren Ertragssteigerungen<br />

als bei den Pflanzenarten zu beobachten, bei denen nur konventionelle Sorten<br />

auf dem Markt sind.<br />

Ist der Nutzen auf der Ebene der Landwirtschaft fraglich, ist die Bilanz des Einsatzes von<br />

Produkten aus gentechnisch veränderten Pflanzen auf der Ebene der Lebensmittelwirtschaft<br />

eindeutig negativ. Hier kann der Einsatz der Agro-<strong>Gentechnik</strong> zu erheblichen wirtschaftlichen<br />

Verlusten für Lebensmittelhersteller und -handel führen. Wie Untersuchungen<br />

in den USA und Europa zeigen, ist die Bilanz für die Einführung von Produkten aus der<br />

Agro-<strong>Gentechnik</strong> negativ, wenn Systeme zur Trennung und Kennzeichnung eingeführt<br />

werden. Diese Effekte sind dabei nicht auf Europa beschränkt. Experten gehen davon aus,<br />

dass derartige Systeme beispielsweise auch in den USA eingeführt werden müssten, falls<br />

gentechnisch verändertes Brotgetreide in den Handel kommen würde. Aufgrund der zu<br />

erwartenden gesamtwirtschaftlichen Kosten wurde deswegen die Einführung von<br />

gentechnisch verändertem Weizen in den USA gestoppt und in Kanada aufgrund<br />

von zu erwartenden Exportverlusten nicht eingeführt. Würde aber auf die Systeme für<br />

Trennung und Kennzeichnung verzichtet, verlören Verbraucher und Erzeuger die Option

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