"Himmelwärts" Ostern 2012 - Katholischer Seelsorgebereich Bad ...
"Himmelwärts" Ostern 2012 - Katholischer Seelsorgebereich Bad ...
"Himmelwärts" Ostern 2012 - Katholischer Seelsorgebereich Bad ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
16<br />
Es ist nicht leicht, als Christ zu leben. Früher nicht und heute erst recht nicht. Es gibt<br />
Gegenwind von allen Seiten. Die unterschiedlichsten Lebensentwürfe werden angeboten.<br />
Vieles davon wird von uns unmerklich atmosphärisch mit aufgenommen, so<br />
wie wir auch die Atemluft aufnehmen, ohne sie zu analysieren. Zudem gibt es sehr<br />
konkrete Anfragen an uns Christen von Angehörigen anderer Religionen und Weltanschauungen<br />
oder auch von Suchenden, die wissen möchten, was Christen bewegt,<br />
an Gott zu glauben und nach seinen Geboten zu leben. Unsere Firmvorbereitung<br />
soll christliche Grundlagen vermitteln bzw. sie noch einmal - dem Alter und den<br />
Fähigkeiten der Jugendlichen entsprechend - in das Bewusstsein bringen. Die jungen<br />
Menschen sollen in die Lage versetzt werden, ihren eigenen festen Standpunkt<br />
im Gewirr der Meinungen zu finden und ihn anderen gegenüber vertreten zu können.<br />
Diese Festigkeit im Glauben, auch im Glaubenswissen, ist heute besonders<br />
wichtig, weil die „normalen“ Stützen einer religiösen Sozialisation nicht mehr vorhanden<br />
sind.<br />
Wir orientieren uns in der Vorbereitung zunächst am Glaubensbekenntnis. Es enthält<br />
in komprimierter Form die Grundlagen christlichen Glaubens. Diese Kurzformel<br />
unserer Religion muss natürlich „übersetzt“ und entschlüsselt werden, um ihre Relevanz<br />
für das Leben in der Moderne deutlich zu machen. Anfragen der Naturwissenschaften<br />
und der außerchristlichen Religionen sind zu berücksichtigen. Sehr unterschiedliche<br />
Vorstellungen von Gott, wenn überhaupt ein Glaube an Gott vorhanden<br />
ist, werden in der Öffentlichkeit vertreten: Der Gott in mir, die gute Kraft, Gott als<br />
Glückslieferant (ich bete zu Gott, wenn ich mir was wünsche)... Skandalös sind Bezeichnungen<br />
wie "Fußballgott" "Wettergott", Harald Schmidt als "Gottvater der Unterhaltung"<br />
...Gott ist im christlichen Glaubensverständnis eine Person, freilich nicht<br />
in der gleichen Weise wie wir Menschen mit all unserer Begrenztheit und Schwäche.<br />
Gott übersteigt menschliches Denken und menschlichen Verstand. Jesus spricht<br />
von Gott als von einem Vater, der die Menschen liebt. Noch weit mehr übersteigt unsere<br />
Vorstellung die Offenbarung von der Dreifaltigkeit. Wir glauben nicht an drei<br />
Götter, wie die Juden und die Muslime vermuten. Wir glauben an einen Gott in drei<br />
Personen. Hier versagt jeder menschliche Vergleich. Gott ist Kommunikation in sich<br />
selbst. Er braucht uns zu seiner Vollkommenheit nicht. Aber er liebt uns so wie Eltern<br />
ihre Kinder lieben, aber nicht „brauchen“. Unsere Vorstellung versagt auch,<br />
wenn wir über das Geheimnis der Menschwerdung in Jesus Christus nachdenken.<br />
Die Liebe des Gottessohnes, die bis in den Tod hinein bleibt, ihn überwindet und<br />
uns erlöst, ist einfach unbegreiflich. Durch die Sendung des Heiligen Geistes soll<br />
das Werk Jesu fortgesetzt werden in der Kirche und in der ganzen Welt. Die Kirche<br />
als von Christus gegründete Heilsgemeinschaft ist die Vermittlerin zum Heil. Sie hat<br />
eine spirituelle und eine institutionelle Dimension. Häufig wird die Kirche nur noch<br />
als Institution wahrgenommen, die im besten Falle sozial engagiert ist. Ihr Zentrum<br />
ist aber die Feier der Eucharistie, aus der die Sorge um den Nächsten und die Welt<br />
folgt. Da wir - die Mitglieder dieser Kirche - nicht vollkommen sind, kann auch die<br />
Kirche nicht vollkommen sein. Wir müssen mit unseren eigenen Unvollkommenheiten<br />
und denen der anderen leben und dürfen der Kirche gegenüber nicht ungerecht