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"Himmelwärts" Ostern 2012 - Katholischer Seelsorgebereich Bad ...

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Es ist nicht leicht, als Christ zu leben. Früher nicht und heute erst recht nicht. Es gibt<br />

Gegenwind von allen Seiten. Die unterschiedlichsten Lebensentwürfe werden angeboten.<br />

Vieles davon wird von uns unmerklich atmosphärisch mit aufgenommen, so<br />

wie wir auch die Atemluft aufnehmen, ohne sie zu analysieren. Zudem gibt es sehr<br />

konkrete Anfragen an uns Christen von Angehörigen anderer Religionen und Weltanschauungen<br />

oder auch von Suchenden, die wissen möchten, was Christen bewegt,<br />

an Gott zu glauben und nach seinen Geboten zu leben. Unsere Firmvorbereitung<br />

soll christliche Grundlagen vermitteln bzw. sie noch einmal - dem Alter und den<br />

Fähigkeiten der Jugendlichen entsprechend - in das Bewusstsein bringen. Die jungen<br />

Menschen sollen in die Lage versetzt werden, ihren eigenen festen Standpunkt<br />

im Gewirr der Meinungen zu finden und ihn anderen gegenüber vertreten zu können.<br />

Diese Festigkeit im Glauben, auch im Glaubenswissen, ist heute besonders<br />

wichtig, weil die „normalen“ Stützen einer religiösen Sozialisation nicht mehr vorhanden<br />

sind.<br />

Wir orientieren uns in der Vorbereitung zunächst am Glaubensbekenntnis. Es enthält<br />

in komprimierter Form die Grundlagen christlichen Glaubens. Diese Kurzformel<br />

unserer Religion muss natürlich „übersetzt“ und entschlüsselt werden, um ihre Relevanz<br />

für das Leben in der Moderne deutlich zu machen. Anfragen der Naturwissenschaften<br />

und der außerchristlichen Religionen sind zu berücksichtigen. Sehr unterschiedliche<br />

Vorstellungen von Gott, wenn überhaupt ein Glaube an Gott vorhanden<br />

ist, werden in der Öffentlichkeit vertreten: Der Gott in mir, die gute Kraft, Gott als<br />

Glückslieferant (ich bete zu Gott, wenn ich mir was wünsche)... Skandalös sind Bezeichnungen<br />

wie "Fußballgott" "Wettergott", Harald Schmidt als "Gottvater der Unterhaltung"<br />

...Gott ist im christlichen Glaubensverständnis eine Person, freilich nicht<br />

in der gleichen Weise wie wir Menschen mit all unserer Begrenztheit und Schwäche.<br />

Gott übersteigt menschliches Denken und menschlichen Verstand. Jesus spricht<br />

von Gott als von einem Vater, der die Menschen liebt. Noch weit mehr übersteigt unsere<br />

Vorstellung die Offenbarung von der Dreifaltigkeit. Wir glauben nicht an drei<br />

Götter, wie die Juden und die Muslime vermuten. Wir glauben an einen Gott in drei<br />

Personen. Hier versagt jeder menschliche Vergleich. Gott ist Kommunikation in sich<br />

selbst. Er braucht uns zu seiner Vollkommenheit nicht. Aber er liebt uns so wie Eltern<br />

ihre Kinder lieben, aber nicht „brauchen“. Unsere Vorstellung versagt auch,<br />

wenn wir über das Geheimnis der Menschwerdung in Jesus Christus nachdenken.<br />

Die Liebe des Gottessohnes, die bis in den Tod hinein bleibt, ihn überwindet und<br />

uns erlöst, ist einfach unbegreiflich. Durch die Sendung des Heiligen Geistes soll<br />

das Werk Jesu fortgesetzt werden in der Kirche und in der ganzen Welt. Die Kirche<br />

als von Christus gegründete Heilsgemeinschaft ist die Vermittlerin zum Heil. Sie hat<br />

eine spirituelle und eine institutionelle Dimension. Häufig wird die Kirche nur noch<br />

als Institution wahrgenommen, die im besten Falle sozial engagiert ist. Ihr Zentrum<br />

ist aber die Feier der Eucharistie, aus der die Sorge um den Nächsten und die Welt<br />

folgt. Da wir - die Mitglieder dieser Kirche - nicht vollkommen sind, kann auch die<br />

Kirche nicht vollkommen sein. Wir müssen mit unseren eigenen Unvollkommenheiten<br />

und denen der anderen leben und dürfen der Kirche gegenüber nicht ungerecht

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