Brücken bauen Nr. 3 2011
Brücken bauen Nr. 3 2011
Brücken bauen Nr. 3 2011
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KITA „Apfelbäumchen“<br />
Der 27. Juni<br />
1998 war ein<br />
Freudentag für<br />
den Kindergarten<br />
der Frauenkirche<br />
gewesen. An diesem<br />
Tag wurde der<br />
neue Kindergarten<br />
im Vorderhaus Jakobstraße 24 eingeweiht.<br />
An diesem Tag erhielt der Kindergarten auch<br />
seinen neuen Namen-„Apfelbäumchen“.<br />
Neben der Anlehnung an Luthers Wort wurde<br />
in die Namensgebung auch ein Stück das<br />
naturnahe Profil der Einrichtung einbezogen.<br />
Dieser Tag hat die Arbeit im Kindergarten<br />
sehr verändert. Endlich lagen alle Räume auf<br />
einer Etage und die Einrichtung war in sich<br />
abgeschlossen und nicht mehr Durchgang zu<br />
den Gemeinderäumen. Die Kinder hatten neue,<br />
selbstverständliche Freiheiten. Die Räume<br />
waren zwar klein, aber freundlich gestaltet.<br />
Mit der Entstehung der Evangelischen<br />
Innenstadtgemeinde wurde der Kindergarten<br />
„Apfelbäumchen“ ein Teil der Kindertagesstätte<br />
unserer Innenstadtgemeinde. Mit den<br />
personellen Veränderungen kamen auch neue<br />
Strukturen. Es gibt in unserer Einrichtung keine<br />
Gruppen mehr im herkömmlichen Sinne, die<br />
Kinder können sich im ganzen Haus bewegen,<br />
sich ihre Lernorte und ihre Spielpartner selbst<br />
wählen. Die Räume sind als Funktionsräume<br />
eingerichtet. So können wir großzügige<br />
Bauteppiche mit vielfältigem Material<br />
anbieten, weil alles nur einmal vorhanden sein<br />
muss, das geliebte Spielhaus steht nicht mehr<br />
in einer Gruppe, sondern steht allen Kindern<br />
zur Verfügung und der ehemalige Schlafraum<br />
wird jeden Tag ausgeräumt und steht jeweils<br />
4 Kindern als Bewegungsraum mit einer<br />
„Bewegungsbaustelle“ und vielfältigen Geräten<br />
11<br />
zur Verfügung.<br />
Diese 4 Kinder<br />
benutzen den Raum<br />
nach Absprache<br />
s e l b s t s t ä n d i g ,<br />
ohne direkte<br />
B e o b a c h t u n g .<br />
Dieser Raum ist sehr<br />
beliebt. Die Kinder lernen, ein umfangreiches<br />
Regelwerk für diesen Raum einzuhalten. Dazu<br />
sind sie gern bereit.<br />
Alle Erzieherinnen sind für alle Kinder<br />
verantwortlich. Wir erleben dabei viele<br />
Vorteile für die Kinder. Sie lernen, sich selbst<br />
zu organisieren und ihre Ideen selbstständig<br />
umzusetzen. Wir gestalten die Räume so, dass<br />
sie die Kinder anregen, Neues zu entdecken.<br />
Natürlich gibt es auch tägliche Angebote,<br />
die von einer unterschiedlichen Anzahl von<br />
Kindern genutzt werden. Diese Form der<br />
Arbeit gibt uns aber auch die Möglichkeit, ganz<br />
individuell mit einem Kind oder einer kleinen<br />
Gruppe Kinder zu arbeiten. Und da sich die<br />
Arbeit von uns Erzieherinnen in den letzten<br />
Jahren stark gewandelt hat, ist gerade dieser<br />
Aspekt so wichtig.<br />
An zwei Stellen im Tageslauf treffen sich<br />
die Kinder in ihren Stammgruppen- zum<br />
Morgenkreis und zum Mittagessen, um einen<br />
festen Platz in der Einrichtung zu finden. Im<br />
Morgenkreis singen und beten wir, hören<br />
Geschichten aus der Bibel und besprechen<br />
unsere Themen. Und wer erlebt, mit welcher<br />
Ernsthaftigkeit die Kinder ihre Gebetsanliegen<br />
im Morgenkreis formulieren, ahnt, welchen<br />
Schatz wir ihnen mit auf ihren Lebensweg<br />
geben können.<br />
Ein Anruf mit der Bitte um eine Partnerschaft<br />
mit einem polnischen Kindergarten eröffnete<br />
uns eine ganz neue Perspektive in unserer