Raumentwicklungsstrategie - KlimaMORO
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- LIFE-Projekte zur Renaturierung der großen Flußtalmoore (Recknitz, Trebel), 2006<br />
- Bundesnaturschutzgroßprojekt Peenetal u.a. mit der Renaturierung / Wiedervernässung<br />
von 6.000 ha Polderflächen als effektive Maßnahme der Mitigation (1992 bis 2009)<br />
- Maritimes Entwicklungskonzept für den Greifswalder Bodden, 2006<br />
- AGENDA Darß-Zingster Boddenkette, 2004<br />
- Bioenergieregion Rügen, 2009<br />
- Erarbeitung von Klimaschutzkonzepten auf der kommunalen Ebene in den kreisfreien Städten<br />
Stralsund und Greifswald, 2009<br />
- Studie aufgrund des Landtagsbeschlusses vom 29.03.2007 („Klimaschutz und Folgen des<br />
Klimawandels in Mecklenburg-Vorpommern“, Drs. 5/352 )<br />
- Sea level change affecting the spatial development in the Baltic sea region. Schmidt-<br />
Thomé, Ph. (Ed.), Espoo 2006 (INTERREG IIIB Projekt)<br />
- Integration of natural hazards, risk and climate change into spatial planning practices, Diss.<br />
Schmidt-Thomé, Ph., 2006<br />
- Handlungsfelder des Klimaschutzes in der Region Vorpommern. Potentiale und Zielrichtung<br />
für Klimaschutzmaßnahmen. Erben, K., Dipl.-Arbeit Univ. Greifswald, 2004<br />
1.5 Die regionale Vulnerabilität der Planungsregion Vorpommern<br />
In der Planungsregion ist als Folge des Klimawandels neben dem allgemeinen Temperaturanstieg<br />
mit einer Niederschlagszunahme im Jahresverlauf zu rechnen. Der wahrscheinliche<br />
Meeresspiegelanstieg wird mit 20 bis 30 cm bis zum Ende des Jahrhunderts prognostiziert.<br />
Der Küstenrückgang wird sich beschleunigen (gegenwärtig durchschnittlich etwa 35<br />
cm/Jahr). Ein Temperaturanstieg des Oberflächenwassers der Ostsee um 2 bis 4 °C wird zur<br />
Abnahme der Eisbedeckung, zur Verschlechterung der Wasserqualität und zu einer Salinitätsänderung<br />
führen.<br />
Eine besondere Verwundbarkeit der Region resultiert aus der spezifischen naturräumlichen<br />
Ausstattung der Küstenbereiche an der Ostsee. Die durch Bodden und Haff stark gegliederte<br />
Küstenlinie bildet einen Naturraum, dessen Vulnerabilität in Bezug auf den erwarteten Meeresspiegelanstieg<br />
und häufigere, u. U. extremere Sturmflutereignisse ungleich höher als in<br />
anderen Küstenregionen an Nord- und Ostsee ist. Ein weiträumiger Schutz des tief liegenden<br />
Hinterlandes durch Deiche und andere Maßnahmen erscheint unrealistisch.<br />
Vom Meeresspiegelanstieg und der Intensivierung der Küstenausgleichsprozesse an Flachküsten<br />
ist die gewachsene Natur- und Kulturlandschaft mit Tourismusräumen, Hafen- und<br />
Seeverkehrswirtschaft, Siedlungs- und Infrastrukturen, ausgedehnten Nationalparkarealen<br />
und anderen Schutzgebieten von teilweise europäischer Bedeutung sowie weiträumigen<br />
landwirtschaftlichen Flächen besonders stark betroffen. Oberzentrale Städte wie Stralsund<br />
und Greifswald, Mittel- und Grundzentren wie Ueckermünde, Barth und Anklam sind aufgrund<br />
ihrer tiefen und küstennahen Lage besonders verwundbar und müssen ihre Siedlungsund<br />
Entwicklungsstrategien mittelfristig auf die veränderten Bedingungen einstellen. An<br />
Steilküsten wurden vermehrt Küstenabbrüche verzeichnet, die für betroffene Siedlungen<br />
gravierende Folgen haben, wie der Küstenabbruch in Lohme auf der Insel Rügen im Frühjahr<br />
2005. Ob die zunehmenden Steilküstenabbrüche auf Prozesse des Klimawandels zurückgeführt<br />
werden können, ist derzeit jedoch noch unklar.<br />
Die prognostizierte Temperaturerhöhung wird zu erhöhten Temperaturen der Küstengewässer<br />
führen, so dass sich die Wasserqualität der Küstengewässer möglicherweise verschlechtern<br />
wird. Die Wirkungen von Neophyten und Neozoen, die Veränderung des Salzgehaltes<br />
und der Nähstoffspektren sollen weiter beobachtet werden. Mit der einhergehenden Veränderung<br />
des Sauerstoffgehalts ist eine Anpassung des Artenspektrums und eine Änderung<br />
des Fress- und Reproduktionsverhaltens verschiedener Arten (z.B. Dorsch, Cyanobakterien,<br />
Quallen) zu erwarten. Hierdurch kann die regionale Tourismuswirtschaft erheblich beeinträchtigt<br />
werden. Von der Qualität der Gewässer hängt es insbesondere ab, ob die beste-<br />
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