22.03.2014 Aufrufe

Raumentwicklungsstrategie - KlimaMORO

Raumentwicklungsstrategie - KlimaMORO

Raumentwicklungsstrategie - KlimaMORO

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

tät und zum Schutz der Wasserressourcen sollen deshalb so ausgerichtet werden, dass sie<br />

sich gegenseitig unterstützen.<br />

Küstenschutz: Im Hinblick auf die Sicherung und Entwicklung der Biodiversität wäre es vorteilhaft,<br />

die Küstenschutzmaßnahmen ausschließlich weiter auf die Sicherung der bebauten<br />

Ortslagen zu richten. Diese Maxime verkennt jedoch wichtige und berechtigte kulturlandschaftliche<br />

und siedlungshistorische Aspekte der Planungsregion.<br />

Weitere Ausdeichungen als Maßnahmen zur Renaturierung von Küstenmooren und Küstenabschnitten<br />

sollen eine hohe Priorität erhalten. Dabei ist zu berücksichtigen, dass der ansteigende<br />

Meeresspiegel im sich erweiternden Wirkungsbereich des Meereswassers zur Nutzungsbeeinträchtigung<br />

und ökonomischen Entwertung von Grundstücken, Gebäuden, Anlagen<br />

oder Ressourcen führen kann. Küstenschutzmaßnahmen bedürfen deshalb weiterhin<br />

einer stets sehr sorgfältigen Abwägung von Biodiversitätserfordernissen und ökonomischen<br />

Wirkungen.<br />

Landwirtschaft: Die landwirtschaftlichen Produktionstechnologien insbesondere des Ackerbaus<br />

und der Grünlandnutzung sollen sich zukünftig weit stärker an den Erfordernissen<br />

regionaler Biodiversität orientieren. Die durch Landwirtschaft ausgelöste Eutrophierung<br />

der Gewässer soll mit wirksamen Maßnahmen weiter zurückgedrängt werden, um für alle<br />

Oberflächengewässer eine gute ökologische Qualität zu erreichen.<br />

Eine standortangepasste Landnutzung kann unter den Bedingungen des Klimawandels viele<br />

Maßnahmen der Landschaftsentwicklung umsetzen, die auch für die regionale Biodiversität<br />

vorteilhaft sein können. Dazu gehören vor allem Maßnahmen zur Verbesserung des Wasserhaushaltes,<br />

der Abflussverminderung und Grundwasserneubildung sowie des Flurholzanbaus<br />

zur Verbesserung standortklimatischer Verhältnisse.<br />

Der Ausbau extensiver und vielfältiger Landnutzungsformen wie Ökolandbau, Biomasseproduktion<br />

auf Grünland, standortangepasste Moornutzung und Weidehaltung verschiedener<br />

Nutzarten können wichtige Leistungen für die Biodiversität bringen. Besondere Aufmerksamkeit<br />

verlangt die Biomasseerzeugung für energetische Zwecke. Hier sind durch die Landwirtschaftspolitik<br />

Steuerinstrumente zu entwickeln, die einer einseitig ausgerichteten und nicht<br />

nachhaltigen Landnutzung entgegenwirken.<br />

Forstwirtschaft: Das erfolgreiche Konzept der naturnahen Forstwirtschaft wird weiter entwickelt<br />

und umgesetzt werden. Ein forcierter Waldumbau mit standortgerechten und klimatisch<br />

angepassten Arten bleibt für die Sicherung der Wälder erforderlich. Größere Aufmerksamkeit<br />

ist noch der Erhaltung des Artenreichtums der Wälder zu widmen. Es ist deshalb<br />

notwendig, Extensivierungsansätze zu unterstützen und weitere nutzungsfreie Bereiche zu<br />

schaffen. Der Konflikt zwischen der zunehmenden energetischen Nutzung des Waldholzes<br />

und den Erfordernissen der Biodiversität kann durch differenzierte Nutzungssysteme gelöst<br />

werden. Von Bedeutung ist die deutliche Erweiterung der regionalen Waldflächen. Hierzu<br />

sollen durch die Regionalplanung Waldmehrungsgebiete vorgeschlagen werden.<br />

Siedlungsentwicklung: Die Neuversiegelung von Flächen und damit der Flächenverbrauch<br />

sollen minimiert werden. Als wichtigstes Instrument ist dabei in der Bauleitplanung<br />

noch stärker auf eine Innenentwicklung der Siedlungen zu orientieren. Siedlungsentwicklung<br />

und Flächeninanspruchnahme sollen auf ökologisch und landwirtschaftlich weniger<br />

wertvolle Bereiche gelenkt werden. Dazu ist die regionale Kulisse der Vorrang- und Vorbehaltsgebiete<br />

Naturschutz und Landschaftspflege zu überprüfen und möglichst stärker zu differenzieren.<br />

Für Räume mit rückläufiger Siedlungsentwicklung sind Planungen zu entwickeln,<br />

welche die regionalen Ansprüche nach Sicherung und Entwicklung der Biodiversität<br />

besser umsetzen.<br />

Tourismus: Biodiversität und Tourismus stehen in einem engen Interessenverbund, der zur<br />

beiderseitigen Stärkung ausgebaut werden soll. Die notwendige Selbstbegrenzung des Tourismus<br />

zum Schutz der eigenen Wirtschaftsgrundlagen ist durch qualifizierte Tourismusfachplanungen<br />

weiter zu unterstützen.<br />

Die Naturparke und Großschutzgebiete sollen als Instrumente praxisnaher Regionalplanung<br />

ausgebaut und gestärkt werden. Ihre landschaftliche und touristische Attraktivität kann als<br />

Imagefaktor gezielt entwickelt werden. Erhalt und Pflege des Landschaftsbildes sind mit den<br />

Zielstellungen des Biodiversitätsschutzes zu koppeln.<br />

17

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!