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Von Jetzt<br />

auf Nachher –<br />

ein Krankenhaus<br />

zieht um<br />

Das Olgahospital und die Frauenklinik<br />

ziehen um. Von einem Tag auf den<br />

anderen muss die Versorgung von<br />

kranken Menschen übergangslos am<br />

neuen Standort funktionieren – ein<br />

Mammut-Projekt, das von Profis aus<br />

den eigenen Reihen bewältigt wird.<br />

Wer schon mal umgezogen ist, kennt das Problem: Jeder<br />

auch noch so gut organisierte Ortswechsel hinterlässt<br />

zunächst ein Chaos, das sortiert werden muss. „Wenn<br />

aber ein Krankenhaus umzieht, dann darf es kein Chaos<br />

geben, dann muss von Jetzt auf Nachher alles einwand -<br />

frei funktionieren, denn es geht um kranke Menschen,<br />

die versorgt werden müssen“, sagt Pflegedienstleiterin<br />

Eike Grosse. Das Olgahospital und die Frauenklinik ziehen<br />

an den neuen Standort Mitte um, und es ist die Aufgabe<br />

eines vierköpfigen Projektteams aus dem <strong>Klinikum</strong>, das<br />

von einer externen Beratungsgesellschaft unterstützt wird,<br />

dieses Mammut-Projekt zu meistern.<br />

Während Konrad Restle und Klaus Gottwik vom Servicecenter<br />

Bau und Engineering die bauliche Seite betreuen,<br />

sind die Pflegedienstleitung Eike Grosse und der Oberarzt<br />

Dr. Martin Kroll – beide von der Neonatologie – beauftragt<br />

worden, den Umzug und die Inbetriebnahme zu planen,<br />

zu koordinieren und die künftigen Nutzer mit ihren neuen<br />

Räumlichkeiten vertraut zu machen. Seit Anfang 2012 befassen<br />

sich die beiden ausschließlich mit dem Umzug, wurden<br />

dafür eigens freigestellt. „Ich denke, man hat uns aufgefordert,<br />

weil wir sehr eng mit dem Olgahospital verwurzelt<br />

sind“, sagt Dr. Kroll. Er selbst arbeitet seit 25 Jahren im<br />

Olgahospital, kennt Abläufe und Strukturen. Eike Grosse<br />

kennt <strong>als</strong> Pflegedienstleitung viele Mitarbeiter und sie war<br />

bereits vorher mit in die Planungen involviert. „Mitarbeiter<br />

aus dem pflegerischen und ärztlichen Dienst in die Kernprojektgruppe<br />

zu integrieren, hat große Vorteile“, sagt<br />

Konrad Restle, „denn sie können viel besser die Bedürfnisse<br />

der künftigen Nutzer sehen und verstehen.“ Tatkräftig<br />

unterstützt wird die Kernprojektgruppe von Sabine Weisser<br />

von der Firma HWP Planungsgesellschaft mbH, <strong>Stuttgart</strong>.<br />

Die Hauptaufgabe des Teams ist, dass der Umzug reibungslos<br />

klappt. „Dabei werden wir von neun Teilprojektgruppen<br />

unterstützt, die mit verschiedenen Themengebieten<br />

befasst sind“, erklärt Dr. Kroll. Neben fünf klinischen<br />

Bereichen gibt es noch die Themenfelder Logistik, IT, Medizintechnik<br />

und Verschiedenes wie Casino, Archiv oder Werkstätten.<br />

„In den Teilprojektgruppen findet das Gros der Arbeit<br />

statt.“ Zwischen zehn und 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

pro Gruppe sind hierbei zusätzlich zu ihrer normalen<br />

Arbeit eingebunden. „Das Engagement ist wirklich herausragend“,<br />

so Dr. Kroll. Er lobt vor allem auch die gute und<br />

konstruktive Zusammenarbeit mit den externen Stellen,<br />

wie der Feuerwehr, den Rettungsdiensten, der Polizei und<br />

dem Amt für Öffentliche Ordnung.<br />

Die Organisation lässt sich auf drei große Bereiche aufteilen:<br />

die enge Begleitung der vom Hochbauamt geleiteten Baustelle,<br />

die Vorbereitung der Mitarbeiter auf den Umzug und<br />

das neue Gebäude sowie die Sicherheit für die Patienten<br />

während des Umzugs und im Anschluss. Was die bauliche<br />

Fertigstellung angeht, arbeiten Konrad Restle und Klaus<br />

Gottwik sehr eng mit der Projektsteuerung, dem Hochbauamt<br />

und den beteiligten Fachplanern zusammen.<br />

Um die Mitarbeiter bestmöglichst auf die Arbeit im Neubau<br />

vorzubereiten, bietet Eike Grosse mehrm<strong>als</strong> in der<br />

Woche Baustellenbegehungen mit den künftigen Nutzern<br />

an. „Es geht vor allem darum, dass sie sich mit den Räumlichkeiten<br />

vertraut machen.“ So läuft Eike Grosse beispielsweise<br />

mit den Mitarbeitern die kürzesten Wege zu den<br />

Funktionsbereichen ab – etwa zum OP. „Die Orientierung<br />

im Haus ist sehr wichtig, weil ein Krankenhausbetrieb sich<br />

eine Eingewöhnungsphase nicht erlauben kann.“ Außerdem<br />

organisiert das Kernprojektteam in jedem Bereich Schulungen.<br />

Es gibt übergreifende Schulungen, bei denen zum<br />

Beispiel gezeigt wird, wie die Telefon- oder die Rohrpostanlage<br />

funktionieren. Zudem gibt es spezifische Schulungen<br />

für die einzelnen Bereiche an den neuen medizinischen<br />

Geräten vor Ort. Auch hier müssen bis zum Tag des Umzugs<br />

alle Handgriffe sitzen. „In manchen Bereichen, wie etwa<br />

der Neonatologie, gestalten wir außerdem Simulationen von<br />

ganzen Tagesabläufen“, erklärt Eike Grosse. Vor allem in<br />

Funktionsbereichen wie dem OP ist es außerordentlich wichtig,<br />

Operationen zu simulieren, damit sich alle vom ersten<br />

Tag an zu 100 Prozent zurechtfinden.<br />

Eine Begleitperson für jeden Patienten<br />

Der Hauptumzug vollzieht sich innerhalb von zwei Wochen.<br />

Den Anfang machen die Frauenklinik und die Neo 3 –<br />

die Dependance der Neonatologie in Bad Cannstatt. Im<br />

Anschluss werden die Frühchen des Olgahospit<strong>als</strong> schrittweise<br />

in den Neubau gebracht. Dann folgt der Umzug des<br />

kompletten Olgahospit<strong>als</strong>. „Die Patienten werden alle vorab<br />

über die Abläufe informiert, dann bekommt jeder Patient<br />

eine eigene Begleitperson, die sich während des Umzugs<br />

um ihn kümmert“, erläutert Dr. Kroll. Alle Schüler des Bildungszentrums<br />

werden zu diesem Zweck am Um zugstag<br />

eingespannt sein. Auch die Verwaltungsangestellten haben<br />

Aufgaben. „An jedem Aufzug wird jemand stehen, um<br />

Hilfestellung zu leisten.“ Jeder Patient bekommt einen<br />

Begleit schein, auf dem vermerkt ist, auf welche Station<br />

er gehört. „Wir rechnen an diesem Tag mit 160 bis 200<br />

Patienten“, sagt Eike Grosse. Für die Organisation der<br />

Krankentransporte ist die Branddirektion zuständig. Sie<br />

koordiniert die Einsatzwagen mit den Hilfsorganisationen<br />

und den Rettungsdiensten. Im 10-Minutentakt werden dann<br />

die Krankenwagen von einem Standort an den anderen<br />

fahren. Notfall- und Kreißsaalbereich werden überlappend<br />

an beiden Standorten gleichzeitig arbeiten, „Es ist wirklich<br />

ein Mammut-Projekt, an dem wir alle sehr gewachsen sind“,<br />

sagt Dr. Kroll. „Die baulichen Maßnahmen des <strong>Klinikum</strong>s<br />

<strong>Stuttgart</strong> sind nach dem Umzug des Olgahospit<strong>als</strong> und der<br />

Frauenklinik ja noch nicht abgeschlossen“, sagt Konrad<br />

Restle. Als nächstes steht der Zentrale Neubau an, der neben<br />

dem Katharinenhospital entstehen wird. „Die Organisation<br />

dieser Umzüge werden dann wohl andere übernehmen“,<br />

sagt Dr. Kroll, „wir stehen aber gerne beratend zur Seite.“<br />

Infos zum Neubau: www.klinikum-stuttgart.de/baublog<br />

Einblicke – Aktuelle Themen I 17

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