DIE SAlzbuRGER GEmEINDE - Kommunalnet
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Ö S T E R R E I C H<br />
Sommergespräche in Bad Aussee enden mit hochkarätiger politischer Beteiligung<br />
Kommunale Sommergespräche zur DemograPHie:<br />
„Wir werden keine Räume<br />
und Gemeinden aufgeben“<br />
„Die Überalterung der Gesellschaft<br />
und die Abwanderung<br />
aus den ländlichen Regionen<br />
sind ernsthafte Probleme, denen<br />
wir uns alle stellen müssen.<br />
Wir haben aber die Ideen, das<br />
Wissen und die Fachkompetenz,<br />
um die Folgen dieser Entwicklung<br />
zu bewältigen.“<br />
Die „Kommunalen Sommergespräche<br />
2008“ wurden vom Österreichischen<br />
Gemeindebund<br />
und der Kommunalkredit Austria<br />
heuer zum dritten Mal in Bad Aussee<br />
abgehalten. Mit ORF-Anchorman<br />
Armin Wolf diskutierten am<br />
letzten Tag der Gespräche u.a.<br />
LH Josef Pühringer, Sozialminister<br />
Erwin Buchinger, WKO-Generalsekretär<br />
Reinhold Mitterlehner<br />
und Gemeindebund-Chef Bgm.<br />
Helmut Mödlhammer.<br />
„Wir müssen die Arbeit zu<br />
den Menschen bringen.“<br />
Landeshauptmann Josef Pühringer:<br />
„Wir müssen die Arbeit zu<br />
den Menschen bringen, damit die<br />
Menschen nicht der Arbeit in die<br />
Ballungsräume nachziehen müssen.<br />
Jemand, der jeden Tag 30<br />
Kilometer pendeln muss, der wird<br />
irgendwann dort hinziehen, wo<br />
die Arbeit ist.“ Als zweiten Punkt<br />
nannte der oberösterreichische<br />
Landeshauptmann die immer<br />
noch nicht ausreichende Fairness<br />
des Finanzausgleichs gegenüber<br />
den kleinen Gemeinden. „Der aktuelle<br />
Finanzausgleich ist zwar<br />
besser als der bisherige, da gibt<br />
es aber schon noch viel zu tun,<br />
damit hier Chancengleichheit zwischen<br />
den Ballungsräumen und<br />
den kleinen Gemeinden herrscht“,<br />
so Pühringer. Last but not least<br />
mahnte Pühringer den weiterhin<br />
notwendigen Ausbau infrastruktureller<br />
Einrichtungen im ländlichen<br />
Raum ein. „Infrastruktur ist ein<br />
Standortfaktor, wir brauchen sie,<br />
damit auch mehrere Gemeinden<br />
gemeinsam Wirtschaftsstandorte<br />
schaffen können.“<br />
Gemeindebund-Präsident Helmut<br />
Mödlhammer mahnte bei der<br />
Diskussion die Schaffung eines<br />
Masterplans für Infrastruktur ein.<br />
„Wir müssen auch endlich verstehen,<br />
dass gewisse Regionen, die<br />
geographisch benachteiligt sind,<br />
höhere Wirtschaftsförderungen<br />
bekommen müssen. Analog zu<br />
den Ziel-1-Gebieten der EU sollte<br />
man auch national definieren,<br />
welche Regionen besonderer Förderungen<br />
und Unterstützungen<br />
bedürfen.“ In der Schweiz und in<br />
Deutschland werde derzeit diskutiert,<br />
welche Gemeinden und Regionen<br />
man aufgeben müsse, weil<br />
die Abwanderung und die Überalterung<br />
zu schnell voranschreite.<br />
„Dieser Entwicklung werden wir in<br />
Österreich entgegen arbeiten, wir<br />
haben die Ideen und die Rezepte<br />
dafür.“<br />
Ein weiterer Punkt sei nicht nur die<br />
Attraktivierung des Öffentlichen<br />
Personennahverkehrs, sondern<br />
die sinnvolle Zusammenführung<br />
der Konzepte von Straße und<br />
Schiene. Das müsse überregional<br />
passieren, sonst könne man<br />
das Mobilitätsthema nicht lösen<br />
und würde damit die Besiedelung<br />
des ländlichen Raums dauerhaft<br />
gefährden. „In der Zwischenzeit<br />
ist es selbstverständlich und für<br />
uns nicht verhandelbar, dass die<br />
Pendlerpauschale erhöht werden<br />
muss, damit die Menschen es sich<br />
überhaupt noch leisten können in<br />
die Arbeit zu fahren.“ Auch den<br />
Stillstand beim Breitband-Ausbau<br />
kritisierte Mödlhammer. „Diese Initiative<br />
steht derzeit. Das ist für uns<br />
nicht akzeptabel, weil die Versorgung<br />
mit Breitband-Verbindungen<br />
eine Standortfrage ist.“<br />
Mödlhammer fordert Umkehr<br />
der Wohnbauförderung<br />
Als absurd bezeichnete Mödlhammer<br />
die Tatsache, dass die<br />
Wohnbauförderung derzeit die<br />
Gemeinden in den Ballungsräumen<br />
bevorzuge. „Das ist der<br />
falsche Weg. Damit unterstützen<br />
wir wohlhabende Städter, die in die<br />
Umlandgemeinden hinaus ziehen.<br />
Die Zielrichtung der Wohnbauförderung<br />
gehört umgedreht, damit<br />
es wieder attraktiver wird auch<br />
in ländlichen Gemeinden einen<br />
Wohnsitz zu errichten.“<br />
Aktuell erteilte der Gemeindebund-Präsident<br />
der diskutierten<br />
Auflösung der Schulsprengel eine<br />
klare Absage. „Das würde den<br />
sofortigen Tod vieler Kleinschulen<br />
in ländlichen Gemeinden bedeuten.<br />
Davon halte ich naturgemäß<br />
nicht das Geringste.“ Im Pflegeund<br />
Gesundheitsbereich erinnerte<br />
Mödlhammer daran, dass man die<br />
flächendeckende und qualitativ<br />
hochwertige Versorgung österreichweit<br />
gewährleisten und ausbauen<br />
müsse.<br />
Kritik übte der Gemeindechef am<br />
Kompetenzwirrwarr auf Bundesebene.<br />
„Allein für die Kinderbetreuung<br />
sind insgesamt drei Ministerien<br />
zuständig, bei der Pflege<br />
sind es zwei. Das versteht in den<br />
Gemeinden kein Mensch. Wir sind<br />
gewohnt, dass die Dinge effizient<br />
und klar zuordenbar abgewickelt<br />
werden. Hier hätte der Bund überdies<br />
gewaltige Einsparungsmöglichkeiten.“<br />
Mödlhammer gab auch<br />
ein klares Ziel vor: „Kinderbetreuung<br />
muss Sache der Gemeinden<br />
sein, die können das einfach am<br />
besten. Natürlich muss dann auch<br />
das dafür vorgesehene Geld mitgehen.<br />
Um die Gesundheit sollen<br />
sich die Länder kümmern.“<br />
Sozialminister Erwin Buchinger<br />
wünscht sich mehr Zusammenarbeit<br />
zwischen Bund, Ländern<br />
und Gemeinden: „Es wäre wichtig,<br />
dass wir gemeinsame Ziele definieren,<br />
Benchmarks setzen und<br />
damit auch gemeinsam die Qualität<br />
der Versorgung sichern. Es<br />
bringt niemandem etwas, wenn es<br />
hier in neun Bundesländern neun<br />
verschiedene Modelle gibt.“<br />
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