24.03.2014 Aufrufe

zum Download - Kommunalnet

zum Download - Kommunalnet

zum Download - Kommunalnet

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Wir wünschen frohe<br />

Weihnachten und<br />

ein gutes, erfolgreiches<br />

Jahr 2014!<br />

Folge 4 • Dezember 2013<br />

Verlagspostamt<br />

5020 Salzburg<br />

P.b.b. GZ02Z031998M


SALZBURG<br />

ich meine ...<br />

Unsere<br />

Stärken für<br />

unsere Bürger<br />

Mit raschen Schritten nähert sich nicht<br />

nur das Jahr 2013 seinem Ende, sondern<br />

auch die gegenwärtige Funktionsperiode<br />

der Gemeindevertretungen, Bürgermeisterinnen<br />

und Bürgermeister unseres<br />

Landes. Viele stecken bereits mitten in<br />

den Vorbereitungen für die kommenden<br />

Wahlen am 09.03.2014, die wiederum<br />

ein neuer Anfang, ein neuer Startschuss<br />

für engagierte Kommunalpolitikerinnen<br />

und Kommunalpolitiker sein werden,<br />

Verantwortung für Ihre Gemeinde zu<br />

übernehmen.<br />

Auch wenn die Zeiten für die Gemeinden<br />

nicht leichter, die uns übertragenen Aufgaben immer mehr werden<br />

und die Verantwortung immer größer wird, hat die Arbeit<br />

in der Kommunalpolitik nicht an Faszination verloren. In der<br />

Gemeindearbeit spürt man die Nähe zu den Bürgerinnen und<br />

Bürgern, freut sich mit ihnen, wenn etwas gut gelingt und<br />

ärgert sich, wenn einmal etwas nicht so aufgeht, wie man es<br />

sich vorgenommen hat. Es ist die Arbeit für die Menschen,<br />

die Überschaubarkeit dessen, wofür man Verantwortung<br />

trägt und sich einsetzt, die uns stärkt. Die Zahlenspielereien<br />

rund um die Budgetsituation des Bundes haben dazu geführt,<br />

dass das Vertrauen der Menschen in die Politik in den letzten<br />

Monaten neuerlich stark gelitten hat. Den Gemeinden hingegen<br />

ist es gelungen, auch in den letzten Jahren ihren<br />

Schuldenstand deutlich zu reduzieren und mit den erwirtschafteten<br />

Überschüssen Bund und Ländern bei der Erfüllung<br />

der gemeinsamen Haushaltsziele aus der „Patsche“ zu<br />

helfen. Das sind unsere Stärken – Sparsamkeit, Disziplin,<br />

Bürgernähe. Die Menschen in unseren Orten wissen um<br />

diese Stärken, sie vertrauen uns deshalb und wir werden<br />

dieses Vertrauen auch in Zukunft nicht enttäuschen<br />

Ihr Bgm. Helmut Mödlhammer<br />

Präsident des Salzburger Gemeindeverbandes<br />

Präsident des Österreichischen Gemeindebundes<br />

INHALT<br />

SALZBURG<br />

3 Impuls-Award Gewinner: Helfende Jugend in St. Michael<br />

4 e5-Gemeinden zeigen, wo’s lang geht<br />

5 Aus dem Verbandsgeschehen:<br />

Bürgermeisterkonferenz Flachgau<br />

Bürgermeisterkonferenz Pongau<br />

Bürgermeisterkonferenz Tennengau<br />

Regionalkonferenz der Pinzgauer BürgermeisterInnen<br />

6 Berichte aus der Gemeindeentwicklung Salzburg<br />

8 Landesverwaltungsgerichte; gemeindeinterner<br />

Instanzenzug – neue Rechtslage<br />

ÖSTERREICH<br />

8 Gemeindebund trauert um seinen Ehrenpräsidenten<br />

Ferdinand Reiter<br />

9 Großer Tiroler Adler Orden für Helmut Mödlhammer<br />

Sicherheitstipps: Immer mehr Einbrüche in<br />

Gemeindeämter<br />

10 Bevölkerungsstatistik: Österreich wird alt<br />

11 Meldegesetz: Gesetzliche Neuerungen ab 1.11.2013<br />

12 Neuer Leitfaden: Wie sicher sind die IT-Daten Ihrer<br />

Gemeinde?<br />

17 Unfallstatistik: Verkehrsunfälle im Ortsgebiet nehmen zu<br />

EUROPA<br />

18 Fachreise ins Baltikum - Litauen: Ein modernes Land<br />

im Aufbruch<br />

19 Aktionsplan Unternehmertum und Kreativwirtschaft im<br />

ländlichen Raum<br />

Katastrophenhilfegelder für Österreich<br />

20 Regionale Raumplanung und Stadt-Umland<br />

Zusammenarbeit<br />

Italienische Gemeinden suchen Partner in Österreich<br />

Radroutingportal www.radlkarte.eu jetzt online<br />

21 Berichte aus der EuRegio<br />

SERVICE<br />

22 Klimafreundliche Lösungen für Gemeinden bringen<br />

mehr Lebensqualität<br />

26 Buchtipp: „Kommunale Intelligenz“ von Gerald Hüther<br />

Buchtipp: „Gemeinderecht für Praktiker“ Haidvogel/Manz<br />

27 Wunschbox für Salzburger Radler<br />

Am 10. Oktober 2013 ist der Bürgermeister der Stadtgemeinde Zell am See, Ing. Hermann Kaufmann, im 57. Lebensjahr verstorben.<br />

Hermann Kaufmann war ab 2009 Bürgermeister von Zell am See, in seiner Amtszeit stand er für Zielstrebigkeit und Fairness, für<br />

Anstand und Zusammenarbeit. Eigenschaften, die in der Kommunalpolitik einen durch nichts zu ersetzenden Stellenwert haben. Er<br />

hat sich mit Verantwortungsbewusstsein und Engagement für seine Gemeinde eingesetzt, insbesondere auch für die Wildbach- und<br />

Lawinenverbauung, engagierte sich in der Personalvertretung und in vielen Vereinen. Seine Aufgaben als Kommunalpolitiker hat er<br />

als Berufung empfunden.<br />

Der Salzburger Gemeindeverband wird dem Verstorbenen stets ein ehrendes Andenken bewahren.<br />

Die Salzburger Gemeinde<br />

Nummer 4 / 12 / 2013<br />

Redaktion: Direktor Dr. Martin Huber, Dr. Bettina Sommer<br />

Medieninhaber und Herausgeber: Salzburger Gemeindeverband, Alpenstraße 47, 5020 Salzburg • Anzeigenverwaltung & Layout: Industrie Team Medien & Werbung Josef Derntl •<br />

5020 Salzburg, Glockengasse 4d, Tel.: 0662/870 541, Fax: 0662/870 541-28, e-mail: office@itmw.at •<br />

Druck: Die Druckerei Christian Schönleitner, Markt 86, 5431 Kuchl • Erscheinungsort: Salzburg, Verlagspostamt 5020 Salzburg, P.b.b. •<br />

Fotos: ITMW (Salzburger Gemeindeverband), Titelfoto: Flachau Tourismus<br />

2 Die Salzburger Gemeinde 4 | 13


SALZBURG<br />

Impuls-Award Gewinner:<br />

Helfende Jugend in St. Michael<br />

Das Projekt „St. Michael<br />

aktiv - Jugend hilft“ gewann<br />

den Impuls-Award<br />

2013 in der Kategorie<br />

Soziales Engagement.<br />

Ziel des Projektes<br />

ist es, Hilfe für ältere<br />

Menschen zu vermitteln<br />

und Jugendlichen<br />

soziales Engagement in<br />

der Marktgemeinde St.<br />

Michael zu ermöglichen.<br />

Die Lungauer Gemeinde<br />

St. Michael initiierte im<br />

Dezember 2011 gemeinsam<br />

mit der Jugendberatungsstelle<br />

„Akzente<br />

Lungau“ das Projekt<br />

„Jugend hilft“. Jugendliche<br />

im Alter von 12 bis 16<br />

Jahren, können ihre Hilfe<br />

anbieten und Pensionisten<br />

oder ältere Menschen,<br />

die hilfsbedürftig sind,<br />

haben die Möglichkeit<br />

Unterstützung anzufordern.<br />

Als Gegenleistung<br />

werden die Jugendlichen<br />

von ihren „Arbeitgebern“<br />

mit Gutscheinen von<br />

Wirtschaftsbetrieben<br />

im Ort bezahlt. Nach 20 geleisteten<br />

Sozialstunden, gibt es<br />

außerdem ein Zeugnis, das das Engagement<br />

der Jugendlichen bezeugt und bei<br />

Bewerbungen gut ankommt.<br />

Es soll aber nicht nur den älteren Menschen<br />

geholfen werden, sondern auch<br />

umgekehrt. So können ältere Menschen<br />

ihr Wissen zur Verfügung stellen, indem<br />

sie Nachhilfe oder auch Kinderbetreuungsstunden<br />

anbieten. „Das Projekt<br />

ist nicht nur in dem Sinne gedacht, dass<br />

älteren Menschen geholfen wird, sondern<br />

dass auch Jugendliche Hilfe brauchen<br />

könnten“, will Ulrike Gell, zuständig<br />

für die Vermittlung, auch die Senioren in<br />

die aktive Rolle bringen.<br />

Fünf Euro<br />

für jede geleistete Stunde<br />

Jugendliche und Senioren, die ihre Hilfe<br />

anbieten wollen, kommen auf das Gemeindeamt<br />

und geben dort Auskunft<br />

über ihre möglichen Arbeitszeiten und<br />

welche Hilfe sie anbieten können bzw.<br />

welche Hilfe sie benötigen. Gell teilt selber<br />

ein, wer aufgrund von Angebot und<br />

Nachfrage zusammenpasst und gibt die<br />

Telefonnummern weiter. Alle folgenden<br />

Schritte müssen dann selber erledigt<br />

werden. Im Gegenzug zu der erbrachten<br />

Leistung haben „Arbeitgeber“ die Möglichkeit<br />

fünf Euro Wirtschaftsgutscheine<br />

bei der Gemeinde zu erwerben, mit<br />

denen die Jugendlichen dann pro Stunde<br />

verrichteter Arbeit bezahlt werden.<br />

„Die Jugendlichen sehen das aber nicht<br />

als Arbeit, sondern freuen sich darauf,<br />

sich sozial in der Gemeinde einzubringen“,<br />

zeigt sich Gell stolz auf St.<br />

Michaels Jugend. Außerdem wird so die<br />

Wirtschaft im eigenen Ort belebt und<br />

gefördert.<br />

Vom Hausputz bis <strong>zum</strong> Vorlesen<br />

Die meiste Nachfrage besteht im<br />

Bereich Gartenarbeit, aber auch Hilfe<br />

im Haushalt, beim Einkaufen und auch<br />

Spielen und Vorlesen, zählen zu den<br />

nachgefragten Aufgaben. Pensionisten<br />

bieten vorrangig Nachhilfestunden<br />

und Kinderbetreuungsstunden an, die<br />

aber „im kleinen Rahmen und für Notsituationen<br />

gedacht“ sind, und nicht zu<br />

wöchentlichen Terminen werden sollen.<br />

„Ein sehr positives Feedback“ be-<br />

kam Christina Walcher, Gemeindevertreterin,<br />

von den Einwohnern in St.<br />

Michael. Auch Jugendliche werden auf<br />

ihre Tätigkeiten angesprochen und auch<br />

gelobt. Mithilfe von Mundpropaganda,<br />

hat sich dieses Projekt in St. Michael fast<br />

selbstständig gemacht.<br />

Jugendliche von der Bushaltestelle<br />

zu sinnvoller Beschäftigung<br />

Initiiert wurde das Projekt im Jahr 2011<br />

von Walcher, die auch Obfrau des<br />

Jugendausschusses ist, der die<br />

Situation, dass „nie etwas für die<br />

Jugend gemacht wurde“ nicht recht war.<br />

Die Jugendlichen von St. Michael<br />

verbrachten ihre Freizeit auf Bushaltestellen<br />

und hatten keine richtige Beschäftigung<br />

für ihre Freizeit. Dieses<br />

Projekt hat nun schon zwei Preise<br />

erhalten: Prämiert beim Festival „Tu<br />

was, dann tut sich was“ und jetzt im<br />

September 2013 ausgezeichnet<br />

mit dem Impuls-Award des KOMMUNAL-<br />

Verlags und des Österreichischen Gemeindebundes.<br />

Der gewonnene Preis,<br />

ein IPad von Apple, wird unter allen helfenden<br />

Jugendlichen verlost, um deren<br />

Bemühungen zu ehren.<br />

4 | 13 Die Salzburger Gemeinde 3


SALZBURG<br />

e5-Gemeinden zeigen, wo’s lang geht<br />

Am e5-Programm beteiligen sich derzeit<br />

30 Salzburger Gemeinden. Sie<br />

machen sich nicht nur für Energieeffizienz<br />

und Klimaschutz stark, sondern<br />

sind offen für neue Entwicklungen<br />

und teilen ihre Erfahrungen und<br />

Ideen im Rahmen des e5-Netzwerkes<br />

mit Gleichgesinnten. Die Salzburger<br />

e5Gemeinden bilden dadurch eine<br />

Gemeinschaft, die auf dem Weg in die<br />

Energiezukunft an vorderster Front<br />

steht.<br />

Gemeinden sind mit vielfältigen Aufgaben<br />

betraut. Sie kümmern sich unter anderem<br />

darum, dass jeder einzelne Bürger die<br />

Infrastruktur vorfindet, die er in seinem<br />

modernen Leben braucht und tragen zu<br />

unserer hohen Lebensqualität in Österreich<br />

bei. Eine saubere Umwelt und eine<br />

gesicherte Energieversorgung sind wichtige<br />

Faktoren dieses hohen Standards,<br />

und e5-Gemeinden bearbeiten diese<br />

Themen in besonderem Ausmaß. Einige<br />

von ihnen sind Pioniere und nehmen bei<br />

der Realisierung ihrer Projekte manchmal<br />

sogar Risiken auf sich.<br />

Erste Begegnungszone Salzburgs<br />

Viele Projekte, Interventionen und Stellungnahmen<br />

engagierter Gemeinden in<br />

ganz Österreich waren nötig, um eine<br />

Neuerung in der Straßenverkehrsordnung<br />

herbeizuführen – seit März 2013<br />

ist es nun so weit: Unter bestimmten<br />

Voraussetzungen darf eine „Begegnungszone“<br />

verordnet werden. In der<br />

e5-Gemeinde Thalgau gibt es die<br />

Begegnungszone schon seit 2011, nur<br />

damals ohne diese Bezeichnung. Die<br />

Verantwortlichen haben viel Zeit investiert,<br />

um <strong>zum</strong> Wohle der Bevölkerung auf<br />

der Landesstraße in der Ortsmitte Tempo<br />

30 verordnen zu dürfen. Selbstverständlich<br />

wurden auch die nötigen baulichen<br />

Begleitmaßnahmen umgesetzt, um<br />

sicherzustellen, dass das niedrige Geschwindigkeitsniveau<br />

auch tatsächlich<br />

eingehalten wird. Im Herbst 2013 erhielt<br />

das Straßenstück nun seinen offiziellen<br />

Namen, die „Begegnungszone“.<br />

<br />

Fotovoltaik-Bürgerbeteiligungsanlagen<br />

boomen<br />

In der e5-Gemeinde Schleedorf wurde<br />

vergangenes Jahr die erste Fotovoltaikanlage<br />

Salzburgs errichtet, die mittels<br />

Bürgerbeteiligung finanziert wurde. Bürger,<br />

die entweder selbst nicht die Möglichkeit<br />

haben, eine Fotovoltaikanlage auf<br />

ihrem eigenen Dach zu installieren oder<br />

schlicht und einfach ihr hart Erspartes<br />

sinnvoll investieren möchten, beteiligen<br />

sich üblicherweise an so einem Projekt.<br />

Partizipation und mehr Mitsprachemöglichkeit<br />

sind die Schlagwörter für moderne<br />

kommunale Politik. Projekte wie<br />

die Schleedorfer Fotovoltaikanlage sind<br />

wichtige Meilensteine für eine Entwicklung<br />

in diese Richtung.<br />

Innovative Passivhausschule Zell<br />

am See<br />

Seit Schulbeginn 2013 sind die Polytechnische<br />

Schule und das Sonderpädagogische<br />

Zentrum in Schüttdorf/Zell<br />

am See in Betrieb.<br />

Das Besondere<br />

daran: Alle sieben<br />

Sprengelgemeinden<br />

haben auf Initiative<br />

der e5-Gemeinde<br />

Zell am See beschlossen,<br />

das Gebäude<br />

als Passivhaus<br />

zu errichten.<br />

Nun heizen die<br />

Schüler und Lehrer<br />

der Schule im<br />

wahrsten Sinne des<br />

Wortes ordentlich<br />

ein. Die Abwärme<br />

Bildquelle: LMZ<br />

wird in einen Speicher transportiert und<br />

das Temperaturniveau dort mittels einer<br />

Wärmepumpe erhöht. Die Wärme wird<br />

dann mittels Flächenheizung und Quelllüftung<br />

zurück in die Räume verteilt. Zur<br />

Stromerzeugung wurde eine 25 kWp-<br />

Fotovoltaikanlage installiert, die den<br />

Jahresstrombedarf für das Schulzentrum<br />

bis zu 41 % deckt.<br />

<br />

Was hat der Bürger davon?<br />

31 % der Salzburger Bevölkerung leben<br />

in e5-Gemeinden – welche Vorteile haben<br />

sie davon? Neben den bereits genannten<br />

Vorzeigeprojekten hier nur einige wenige<br />

Beispiele, die direkten Einfluss auf jeden<br />

einzelnen Bürger haben: Seit 2006 wird<br />

von der e5-Programmleitung jährlich eine<br />

Thermografieaktion angeboten, an der<br />

allein im vergangenen Winter 180 Haushalte<br />

teilnahmen. Die Gemeinden Zell am<br />

See und Thalgau folgten dem Trend und<br />

dem guten Schleedorfer Beispiel und realisierten<br />

ebenfalls Fotovoltaikanlagen mit<br />

Bürgerbeteiligung. In den e5-Gemeinden<br />

Taxenbach, Thomatal und Goldegg initiierten<br />

die e5-Teams Pelletseinkaufgemeinschaften,<br />

die den beteiligten Haushalten<br />

günstigere Pelletspreise sichern<br />

und LKW-Transporte verringern. Darüber<br />

hinaus haben die Salzburger e5-Gemeinden<br />

im Jahr 2012 mehr als 271.000 € an<br />

gemeindeeigenen Energieförderungen<br />

an die Bürger ausbezahlt und durch<br />

Information und Service-Angebote dazu<br />

beigetragen, dass beinahe 800 Energieberatungen<br />

in Haushalten durchgeführt<br />

wurden.<br />

Sieben Gemeinden werden ausgezeichnet<br />

Diese vielen Projekte der e5-Gemeinden<br />

bleiben selbstverständlich nicht unbe-<br />

4 Die Salzburger Gemeinde 4 | 13


SALZBURG<br />

achtet. Eine e5Gemeinde verpflichtet<br />

sich zu einer regelmäßigen, externen<br />

Auditierung all ihrer energiepolitischen<br />

Aktivitäten. Heuer haben sich sieben<br />

Gemeinden dieser Überprüfung gestellt.<br />

Energie-Landesrat Josef Schwaiger wird<br />

sie bei der Energiegala am 4. Februar<br />

2014 auszeichnen: Hallein mit zwei „e“,<br />

Radstadt mit zwei „e“, Taxenbach mit drei<br />

„e“, Zell am See mit drei „e“, Thalgau mit<br />

vier „e“, Werfenweng mit vier „e“ und St.<br />

Johann mit der höchsten Auszeichnung,<br />

nämlich fünf „e“.<br />

e5 in Österreich und Europa<br />

Österreichweit nehmen rund 150 Gemeinden<br />

am e5-Programm teil. Die<br />

Palette reicht dabei von sehr kleinen,<br />

ländlichen Kommunen über industriell<br />

geprägte Gemeinden bis hin zu Landeshauptstädten<br />

wie Bregenz, Klagenfurt<br />

und seit Oktober 2013 auch Innsbruck.<br />

Das europäische Pendant zu e5 nennt<br />

sich European Energy Award und wird in<br />

17 Ländern angeboten. Die Österreichischen<br />

e5Gemeinden befinden sich somit<br />

in bester internationaler Gesellschaft<br />

mit über 1.000 anderen europäischen<br />

Kommunen.<br />

Wie geht’s weiter?<br />

Zukünftige Herausforderungen<br />

Wir alle und insbesondere die e5-<br />

Gemeinden haben schon sehr viel für<br />

den Klimaschutz geleistet. Das bedeutet<br />

jedoch nicht, dass wir uns in Zukunft auf<br />

unseren Lorbeeren ausruhen können.<br />

Im Gegenteil – der Umgang mit unseren<br />

Rohstoffen gewinnt immer mehr an Bedeutung.<br />

Die Arbeit der e5-Gemeinden ist<br />

jedenfalls auch in Zukunft gesichert: Die<br />

Salzburger Landesregierung hat in ihrem<br />

Arbeitsübereinkommen beschlossen, die<br />

Gemeinden weiter aktiv zu unterstützen.<br />

Landesrat Schwaiger dazu: „Das Engagement<br />

der e5-Gemeinden steckt an und<br />

begeistert immer mehr Menschen auch<br />

selbst darüber nachzudenken, wie man<br />

den Energieverbrauch senken kann.“<br />

Info und Kontakt<br />

Das „e5-landesprogramm für energie-effiziente<br />

gemeinden“ wird vom<br />

Salzburger Institut für Raumordnung<br />

und Wohnen im Auftrag des Landes<br />

Salzburg abgewickelt.<br />

Kontakt:<br />

DI Helmut Strasser<br />

0662 623455-0 bzw.<br />

helmut.strasser@salzburg.gv.at<br />

www.e5-salzburg.at<br />

Aus dem<br />

Verbandsgeschehen<br />

Bürgermeisterkonferenz<br />

Flachgau am 10. Oktober 2013 in Bergheim<br />

Am 10. Oktober 2013 fand die Bürgermeisterkonferenz des Flachgaues im<br />

Gasthof Maria Plain in Bergheim statt. Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden<br />

Bürgermeister Adi Hinterhauser und den Bürgermeister der Gemeinde<br />

Bergheim Johann Hutzinger erfolgte ein Bericht des Bezirkshauptmannes HR<br />

Mag. Reinhold Mayer zur Romaproblematik. Landeshauptmann Dr. Wilfried<br />

Haslauer hat einen Vortrag betreffend „Salzburg nach . der Wende“ gehalten und<br />

mit den anwesenden Bürgermeistern über verschiedene Anliegen diskutiert.<br />

Präsident Bürgermeister Helmut Mödlhammer erstattete den Bericht des Salzburger<br />

Gemeindeverbandes zu folgenden Themen: Wirtschaftliche Grundstimmung,<br />

Ertragsanteile, Finanzausgleich, Haushaltsrecht, Stabilitätspakt,<br />

Eisenbahnkreuzungsverordnung, Schwellenwerteverordnung, Verpackungsverordnung,<br />

Kindergartenpädagoginnen, Grundausbildungsreform, Landesverwaltungsgerichtsbarkeit<br />

sowie Landesrechnungshof Gemeinde Weißbach.<br />

Bürgermeisterkonferenz<br />

Pongau am 16. Oktober 2013 in St. Johann i. Pg.<br />

Die Pongauer Bürgermeister trafen sich am 16. Oktober 2013 in der Bezirkshauptmannschaft<br />

St. Johann i.P. Nach der Begrüßung informierte Mag. Robert<br />

Kendlbacher über die rechtlichen Grundlagen bezüglich der Vorgangsweise<br />

bei der Entsorgung von Altautos. Frau Dr. Edda Böhm-Ingram von der Caritas<br />

Salzburg berichtete über das Thema Streetwork Pongau. Herr Mag. Franz Erwin<br />

Eiersebner schlug Lösungen für das Campieren der Roma vor.<br />

Verbandsversammlung<br />

des Regionalverbandes Tennengau<br />

sowie Bürgermeisterkonferenz<br />

am 5. November 2013 in Adnet<br />

Im Vitalhotel Alparella in Adnet trafen sich die Tennengauer Bürgermeister,<br />

VizebürgermeisterInnen und Amtsleiter. Nach der Begrüßung hat Herr HR Dr.<br />

Christoph Braumann die aktuelle Raumordnung präsentiert. Es folgten Kurzpräsentationen<br />

von Forstmeister DI Erwin Stampfer der Bundesforste, Johannes<br />

Schweighofer von der Salzburg AG sowie Dr. Peter Pilsl <strong>zum</strong> Thema EuRegio<br />

Ski alpin Cup 2014. Der Bezirkshauptmann HR Mag. Helmut Fürst hat <strong>zum</strong><br />

Thema „Fahrendes Volk, Campiermöglichkeiten“ berichtet. Dir. Dr. Martin Huber<br />

referierte über die Neuerungen aus dem Salzburger Gemeindeverband.<br />

Regionalkonferenz<br />

der Pinzgauer BürgermeisterInnen<br />

am 18. November 2013 in Viehhofen<br />

In Viehhofen trafen sich die BürgermeisterInnen am 18.11.2013. Nach der Begrüßung<br />

durch den stellvertretenden Vorsitzenden Bürgermeister Peter Eder wurden<br />

die Neuwahlen bezüglich der Regionalkonferenz sowie Nachbesetzungen<br />

im Salzburger Gemeindeverband durchgeführt. Der neue Vorsitzende Bürgermeister<br />

Hans Warter informierte über die RegPi-Vorstandssitzung sowie das<br />

Regionalprogramm Pinzgau. Dir. Dr. Martin Huber erstattete einen Bericht über<br />

die Neuerungen aus dem Salzburger Gemeindeveband. Weiteres Thema waren<br />

die Stellflächen im Pinzgau für Roma zu welchen die Bezirkshauptfrau Dr.<br />

Rosmarie Drexler zu Wort kam. Auch berichtete sie über die Finanzierung von<br />

Katastropheneinsätzen. Bürgermeister Mag. Hubert Lohfeyer informierte <strong>zum</strong><br />

Thema Strategie Europa 2020, Bürgermeister Franz Wenger berichtete aus dem<br />

ÖPNV Pinzgau. Ebenso behandelt wurden die sicherheitstechnischen Überprüfungen<br />

in den Gemeinden von Herrn DI Peter Widauer sowie das Pinzgauer<br />

Jugendprojekt „Sampler“ von Mag. Johanna Harms.<br />

4 | 13 Die Salzburger Gemeinde 5


SALZBURG<br />

Bürger arbeiten mit<br />

Bürgerbeteiligung ist in den Gemeinden ein immer öfter gefragtes Thema.<br />

Die Gemeindeentwicklung Salzburg unterstützt bei der Umsetzung der<br />

erarbeiteten Maßnahmen.<br />

Wir blicken nach Mattsee. Dort haben<br />

sich unter dem Motto „Projekt Mattsee<br />

2020“ über 150 Bürgerinnen und<br />

Bürger am Lokalen Agenda 21-Prozess<br />

beteiligt. In 15 Arbeitsgruppen haben<br />

die Engagierten im vergangenen Jahr<br />

einen Maßnahmenkatalog erarbeitet.<br />

Dieser wurde der Gemeindevertretung<br />

zur Kenntnis gebracht und soll nun bis<br />

<strong>zum</strong> Jahr 2020 umgesetzt werden.<br />

Unterstützt werden die Verantwortlichen<br />

dabei von der Gemeindeentwicklung<br />

Salzburg. „Standardisierte und damit<br />

erprobte Bürgerbeteiligungsprozesse<br />

garantieren ein hohes Maß an Mitwirkung<br />

und Themensicherheit“, ist Egon Leitner<br />

von der Gemeindeentwicklung Salzburg<br />

überzeugt. Essentiell ist aber, dass die<br />

Lokale Agenda 21<br />

Bei Agenda 21-Prozessen gehen<br />

Bürgerinnen und Bürger aus<br />

Gemeinden, Städten oder Regionen<br />

partnerschaftlich den Weg in die<br />

Zukunft.<br />

Sie suchen Visionen, kreieren Ideen,<br />

schmieden Pläne und realisieren<br />

Wege für eine zukunftsbeständige<br />

Entwicklung, die ökologisch nachhaltig,<br />

ökonomisch verträglich,<br />

sozial gerecht und weltweit solidarisch<br />

sind. Auf lokaler Ebene wird<br />

dadurch die nachhaltige Entwicklung<br />

konkret, die mehr als Umweltschutz<br />

bedeutet. Im Land Salzburg<br />

sind derzeit 16 Gemeinden mit der<br />

Umsetzung des Lokalen-Agenda<br />

21-Prozesses beschäftigt. Das Land<br />

Salzburg fördert diese Prozesse.<br />

Voraussetzung für eine Unterstützung<br />

der Gemeindeentwicklung<br />

Salzburg ist die Erarbeitung eines<br />

Maßnahmenkataloges mittels eines<br />

standardisierten Prozesses im<br />

Rahmen einer großen Bürgerbeteiligung<br />

- das ist mit einem Agenda<br />

21-Prozess gewährleistet.<br />

Infos:<br />

www.salzburg-nachhaltig.at<br />

www.gemeindeentwicklung.at<br />

Viele engagierte Bürgerinnen und Bürger haben sich in Mattsee an der Erarbeitung des Leitbildes<br />

„Mattsee 2020“ beteiligt. Begleitet wurden sie dabei von Christina Sommerauer und<br />

Karlo Hujber. Im Bild Mitglieder der 15 Arbeitsgruppen bei der Präsentation der Leitbildideen.<br />

Koordiniert werden die Arbeitsgruppen von Peter Kriechhammer.<br />

von den Bürgerinnen und Bürgern erarbeiteten<br />

Maßnahmen auch umgesetzt<br />

werden. „Damit ist“, so Leitner, „eine<br />

weitere Beteiligung gewährleistet“. Eine<br />

begleitende Information der Gemeindevertretung<br />

sei während des Prozesses<br />

unumgänglich. „Wenn sich wie in Mattsee<br />

die Mitglieder der Gemeindevertretung<br />

von Anfang an am Prozess beteiligen, ist<br />

das natürlich ideal“.<br />

Zukunftsprofil<br />

„Im Spätherbst 2011 haben wir uns entschlossen,<br />

ein Zukunftsprofil für die<br />

nächsten zehn Jahre zu erarbeiten und<br />

alle Interessierten zur Mitarbeit einzuladen“,<br />

erinnert sich der Mattseer Bürgermeister<br />

Renè Kuel. „Der Weiterentwicklungsbedarf<br />

ist groß und betrifft<br />

die meisten Bereiche des privaten und<br />

öffentlichen Lebens – von Familie und<br />

Gesundheit über Bildung und Arbeit bis<br />

zu Kultur, Umwelt und Energie“.<br />

Nur wer sich mit der Zukunft beschäftige,<br />

könne sie auch mitgestalten und werde<br />

von ihr nicht überrollt. Das Engagement<br />

der rund 150 Frauen und Männer ist<br />

inhaltlich breit gefächert und berück-<br />

Bild: Gemeinde Mattsee<br />

sichtigt alle Lebensbereiche. Die aktuellen<br />

Projekte und Aktionen reichen vom allumfassenden<br />

Leitbildthema Gesundheit<br />

bis zu den einzelnen Themenbereichen<br />

Jugend, Soziales, Gemeinwohl, Energie,<br />

zukunftsfähige Mobilität, Raum- und<br />

Wohnungsnot, Nutzung neuer Medien,<br />

den kreativen Ausbau des Wirtschaftsstandortes,<br />

das alternative Einkaufen bis<br />

zu zusätzlichen Nutzungskonzepten für<br />

das Schloss Mattsee und die Seen sowie<br />

<strong>zum</strong> Naturpark Buchberg und <strong>zum</strong><br />

Thema Vereine. All diese Themen sind in<br />

das Leitbild „Mattsee 2020“ eingeflossen<br />

und der Bevölkerung präsentiert worden.<br />

Nunmehr geht es darum, die erarbeiteten<br />

Maßnahmen umzusetzen.<br />

Dabei werden die Verantwortlichen in<br />

Mattsee von der Gemeindeentwicklung<br />

Salzburg organisatorisch, planerisch<br />

und finanziell unterstützt. Mehrere Projekte<br />

wurden bereits realisiert, eine Kernteamgruppe<br />

trifft sich regelmäßig, einmal<br />

jährlich werden die Ziele evaluiert. Egon<br />

Leitner: „Wir laden auch andre Gemeinden<br />

ein, diese umfassende Unterstützung bei<br />

der Umsetzung ihrer Leitbilder in Anspruch<br />

zu nehmen“.<br />

6 Die Salzburger Gemeinde 4 | 13


SALZBURG<br />

BürgerInnenbeteiligung in den Gemeinden<br />

BürgerInnenbeteiligung ist in den<br />

Gemeinden ein immer öfter gefragtes<br />

Thema. Standardisierte und damit<br />

erprobte BürgerInnenbeteiligungsprozesse<br />

garantieren ein hohes Maß<br />

an Mitwirkung und Themensicherheit.<br />

Viele Lebensbereiche werden<br />

im Prozess berücksichtigt. Die Gemeindeentwicklung<br />

Salzburg unterstützt<br />

diese Methoden und die<br />

Umsetzung der daraus erarbeiteten<br />

Maßnahmen.<br />

Der BürgerInnenrat ist eine moderne<br />

Form der BürgerInnenbeteiligung. Diese<br />

Methode wurde in Vorarlberg bereits viermal<br />

auf Landesebene und 35mal in Gemeinden<br />

angewendet, wobei dort sowohl<br />

allgemein gehaltene Fragestellungen,<br />

aber auch ganz konkrete Projekte zur<br />

Debatte standen. In Salzburg haben bereits<br />

die Gemeinden St. Koloman und<br />

Rauris BürgerInnenräte durchgeführt.<br />

Wie funktioniert ein BürgerInnenrat<br />

nach der Vorarlberger Methode?<br />

Eine kleine repräsentative Gruppe von<br />

Bürgerinnen und Bürgern macht innerhalb<br />

von zwei Tagen Bedürfnisse in der<br />

jeweiligen Gemeinde sichtbar und erar-<br />

beitet Empfehlungen für die Gemeindevertretung.<br />

So werden die Bedürfnisse<br />

der BürgerInnen früh wahrgenommen<br />

und die beteiligten BürgerInnen fühlen<br />

sich gehört und ernst genommen. Diese<br />

Art der Beteiligung ist zeitsparend und<br />

kostengünstig. Grundsätzlich braucht es<br />

seitens der Entscheidungsträger in der<br />

Gemeinde eine positive Haltung gegenüber<br />

jeglicher BürgerInnenbeteiligung.<br />

Denn, was nützen die besten Ideen,<br />

wenn sie nicht ernst genommen werden<br />

und nie zur Umsetzung kommen. So<br />

liegt es an der Gemeindevertretung, sich<br />

zu öffnen und neue Formen der Bürger-<br />

Innenbeteiligung zuzulassen und in<br />

weiterer Folge die erarbeiteten Vorschläge<br />

umzusetzen.<br />

Einen weiteren standardisierten Prozess<br />

bietet das Land Salzburg z.B. im Bereich<br />

der „Lokalen Agenda 21“ an. Viele Gemeinden<br />

haben aber auch bereits das<br />

Audit „Familienfreundliche Gemeinde“<br />

Info und Kontakt: Egon Leitner MBA<br />

erarbeitet und sich den Anliegen der<br />

Familien im Besonderen gewidmet.<br />

Die Gemeindeentwicklung Salzburg<br />

versucht möglichst frühzeitig bei den<br />

unterschiedlichen BürgerInnenbeteiligungen<br />

dabei zu sein. Das erleichtert<br />

die weitergehende Arbeit in der Umsetzung<br />

der erarbeiteten Maßnahmen.<br />

Voraussetzung für eine Unterstützung<br />

durch die Gemeindeentwicklung ist die<br />

Erarbeitung eines Maßnahmenkataloges<br />

mittels eines standardisierten Prozesses<br />

mit BürgerInnenbeteiligung, dadurch<br />

sind die Fördervoraussetzungen gegeben.<br />

Es ist davon auszugehen, dass<br />

die Gemeinden in Zukunft verstärkt<br />

zeitgemäße Formen der BürgerInnenbeteiligung<br />

umsetzen werden, denn es<br />

ist innovativ und praktikabel das „Alte“<br />

auf neue Weise zu tun. Die Gemeindeentwicklung<br />

Salzburg wird daher verstärkt<br />

die Bemühungen der Gemeinden<br />

bei der Beteiligung von BürgerInnen<br />

unterstützen.<br />

www.gemeindeentwicklung.at • www.sir.at<br />

BürgerInnenrat in der Gemeinde Rauris: Christina Sommerauer – www.gemeindeleben.at – begleitete den Prozess (vierte von rechts neben<br />

Bgm. Robert Reiter und den BürgerrätInnen).<br />

4 | 13 Die Salzburger Gemeinde 7


SALZBURG<br />

Landesverwaltungsgerichte;<br />

gemeindeinterner Instanzenzug – neue Rechtslage<br />

Aufgrund der Bedenken des Salzburger<br />

Gemeindeverbandes gegen die<br />

Abschaffung des gemeindeinternen<br />

Instanzenzuges im eigenen Wirkungsbereich<br />

der Gemeinden in landesgesetzlichen<br />

Angelegenheiten wurde<br />

seitens des Salzburger Landtages von<br />

einer vollständigen Abschaffung des<br />

Instanzenzuges Abstand genommen.<br />

Damit dieser Instanzenzug (1. Instanz<br />

Bürgermeister, 2. Instanz Gemeindevorstehung<br />

bzw. Gemeindevertretung) in<br />

Angelegenheiten des eigenen Wirkungsbereiches,<br />

die in die Gesetzgebungskompetenz<br />

des Landes fallen aber auch<br />

nach dem 01.01.2015 weiter besteht,<br />

ist es erforderlich, dass die nach den<br />

Gemeindevertretungswahlen 2014 neu<br />

konstituierten Gemeindevertretungen<br />

einen Beschluss fassen, die Funktion als<br />

Berufungsbehörde weiter auszuüben.<br />

Diese Beschlüsse sind bis spätestens<br />

30.06.2014 zu fassen und gelten auch für<br />

die Gemeindevorstehung als Berufungsbehörde.<br />

Die Beschlüsse sind der Lan-<br />

desregierung bis spätestens 15.07.2014<br />

mitzuteilen. Die Landesregierung wird<br />

dann hinsichtlich der Gemeinden, die<br />

fristgerecht einen entsprechenden Beschluss<br />

gefasst haben, durch eine Landesverordnung<br />

feststellen, dass in diesen<br />

Gemeinden die Gemeindevertretungen<br />

(bzw. -vorstehungen) ihre Kompetenzen<br />

auch nach dem 01.01.2015 weiter beibehalten<br />

werden. Werden seitens der<br />

Gemeindevertretungen keine entsprechenden<br />

Beschlüsse gefasst, verlieren<br />

die Gemeindevertretungen und -vorstehungen<br />

weitestgehend ihre Kompetenzen<br />

als Berufungsbehörden mit 01.01.2015.<br />

Seitens des Salzburger Gemeindeverbandes<br />

wurde auf Bundes- und Landesebene<br />

immer der Standpunkt vertreten,<br />

dass der Instanzenzug innerhalb der<br />

Gemeinden eines der wichtigsten Merkmale<br />

des eigenen Wirkungsbereiches<br />

und damit ein unverzichtbarer Baustein<br />

einer starken kommunalen Selbstverwaltung<br />

ist. Der Verlust dieser Entscheidungskompetenz<br />

würde nicht nur einen<br />

Rückschlag für die über viele Jahrzehnte<br />

hart erkämpfte Gemeindeautonomie bedeuten,<br />

sondern auch die Rechtsstellung<br />

der demokratisch legitimierten Kollegialorgane<br />

in der Gemeinde deutlich entwerten.<br />

Hinzu kommt, dass es denjenigen Gemeinden,<br />

die rechtzeitig einen entsprechenden<br />

Beschluss gefasst haben, in<br />

weiterer Folge unbenommen ist, zu<br />

einem späteren Zeitpunkt einen gegenteiligen<br />

Beschluss zu fassen. Fassen<br />

die Gemeindevertretungen allerdings bis<br />

30.06.2014 keinen Beschluss, geht ihnen<br />

für die Zukunft jeglicher Handlungsspielraum<br />

in dieser Frage verloren.<br />

Zeitgerecht werden wir Anfang Februar<br />

2014 unseren Mitgliedsgemeinden einen<br />

entsprechenden Beschlussvorschlag<br />

übermitteln und hoffen, dass viele neu<br />

gewählte Gemeindevertretungen von<br />

ihrem Beschlussrecht Gebrauch machen<br />

und damit ein deutliches Signal für eine<br />

starke und lebendige Selbstverwaltung<br />

setzen werden.<br />

Mödlhammer: „Ein Pionier der Kommunalpolitik ist von uns gegangen“<br />

Gemeindebund trauert um seinen<br />

Ehrenpräsidenten Ferdinand Reiter<br />

Mit großer Betroffenheit reagierte<br />

Gemeindebund-Präsident Helmut<br />

Mödlhammer über die Nachricht des<br />

Ablebens von Ferdinand Reiter. "Er<br />

war für mich nicht nur ein politisches,<br />

sondern auch ein großes persönliches<br />

Vorbild", so Mödlhammer. Ferdinand<br />

Reiter stand insgesamt 16 Jahre lang<br />

als Präsident an der Spitze des Österreichischen<br />

Gemeindebundes.<br />

"Es gibt heute nur noch wenige Politiker<br />

seines Formats", betonte Mödlhammer.<br />

"Bei ihm hat ein Versprechen noch etwas<br />

gezählt und ein Handschlag hat gegolten."<br />

Reiter war 25 Jahre lang Bürgermeister<br />

seiner Heimatgemeinde Zistersdorf, viele<br />

Jahre lang Chef des NÖ-Gemeindevertreterverbandes<br />

der ÖVP und von 1971 bis<br />

1987 Präsident des Österreichischen Gemeindebundes.<br />

"Reiter hat die Grundlage<br />

dafür geschaffen, dass die Gemeinden<br />

heute eine schlagkräftige Interessensvertretung<br />

auf Bundesebene haben.<br />

Zugleich war er ein überzeugter und<br />

engagierter Föderalist mit höchsten<br />

Ämtern im Land NÖ."<br />

Bis zuletzt war Reiter an den Entwicklungen<br />

auf kommunal-, landes- und<br />

bundespolitischer Ebene höchst interessiert.<br />

"Er war ein wacher Geist und<br />

ein hochpolitischer Mensch. Bis vor<br />

wenigen Monaten war er steter Gast<br />

auf Veranstaltungen des Gemeindebundes",<br />

berichtet Mödlhammer.<br />

"Ein großer Kommunalpolitiker hat<br />

die Bühne verlassen. Mein Mitgefühl<br />

gilt in diesen Tagen der Familie von<br />

Ferdinand Reiter, insbesondere seiner<br />

Frau Johanna", schloss Mödlhammer.<br />

Reiter starb am 7. Oktober im<br />

88. Lebensjahr.<br />

8 Die Salzburger Gemeinde 4 | 13


ÖSTERREICH<br />

GroSSer Tiroler Adler Orden<br />

für Helmut Mödlhammer<br />

Im Zuge des Tiroler Gemeindetages<br />

wurde dem Gemeindebund-Chef eine<br />

große Ehre zuteil: Er bekam den<br />

Großen Tiroler Adler Orden von<br />

Landeshauptmann Günther Platter<br />

überreicht.<br />

Seit 1999 ist Helmut Mödlhammer die<br />

starke Stimme der österreichischen<br />

Gemeinden. Für ihn stand stets außer<br />

Frage, dass die Rolle der Kommunen<br />

auch gegenüber dem Bund gestärkt<br />

werden muss. Unter anderem forderte<br />

er nachdrücklich das Recht ein, seitens<br />

des Gemeindebundes im Namen der<br />

Gemeinden direkte Vereinbarungen mit<br />

dem Bund schließen zu können.<br />

Für seinen jahrzehntelangen Einsatz für<br />

die Kommunen, übergab ihm Landeshauptmann<br />

Günther Platter im Beisein<br />

von LH-Stellvertreterin Ingrid Felipe und<br />

Gemeindereferent LR Johannes Tratter<br />

am Tiroler Gemeindetag in Nußdorf-<br />

Debant den Großen Tiroler Adler Orden.<br />

Verleihung des Großen Tiroler Adler Ordens (v. l.): LR Johannes Tratter, LH-Stv. Ingrid Felipe,<br />

Gemeindebund-Chef Helmut Mödlhammer, LH Günther Platter und Tirols Gemeindeverbands-<br />

Präsident Ernst Schöpf<br />

Sicherheitstipps:<br />

Immer mehr Einbrüche in Gemeindeämter<br />

Gemeindeämter müssen Einbrechern<br />

nicht ganz hilflos ausgeliefert sein.<br />

Mit Rat und Tat stehen die Kriminalpräventionsabteilungen<br />

der Landeskriminalämter<br />

den Gemeinden zur<br />

Seite. Zusätzlich gibt es eine Info-<br />

Broschüre des Innenministeriums.<br />

Gemeindeämter werden als Einbruchsziele<br />

immer seltener verschont. Tresore<br />

sind ein beliebtes Objekt der Begierde.<br />

Auch wenn die Einbrecher dabei oft nur<br />

Gemeindetaler vorfinden oder geringe<br />

Summen an Bargeld, verursachen sie<br />

in den meisten Fällen großen Schaden.<br />

Entsprechende Sicherheitsvorkehrungen<br />

können im Falle des Falles nicht nur helfen,<br />

das Eindringen zu erschweren, sondern<br />

auch den/die Täter zu erwischen.<br />

Handeln, bevor etwas passiert<br />

Regelmäßig sollten die bestehenden<br />

Sicherheitsvorkehrungen geprüft werden.<br />

Für alle Sicherheitsrisiken sollte das Personal<br />

grundsätzlich regelmäßig geschult<br />

werden und im Bedarfsfall Übungen<br />

durchgeführt werden. Eine einfache Maßnahme<br />

ist auch, außerhalb der Öffnungszeiten,<br />

unbekannten Personen keinen<br />

Zutritt in die Amtsgebäude zu gewähren.<br />

Auch die Ernennung eines "Sicherheitsverantwortlichen"<br />

im Gemeindeamt<br />

empfiehlt sich.<br />

Sich über Schwachstellen<br />

im Gebäude bewusst werden<br />

In vielen Amtsgebäuden gibt es einige<br />

bauliche Schwachstellen, die Einbrecher<br />

geradezu "einladen". Das können etwa<br />

Leichtbauwände sein oder nicht einsehbare<br />

Zugänge, Fenster oder Dachluken.<br />

Ist man sich dieser Sicherheitsrisiken<br />

bewusst, so gilt es, Gegenmaßnahmen<br />

zu entwickeln. Bei öffentlichen Gebäuden<br />

empfiehlt sich der Einbau von einbruchhemmenden<br />

Eingangstüren und<br />

Fenstern der Widerstandsklasse 4 gemäß<br />

Ö-Norm B5338. Türen haben in<br />

dieser Widerstandsklasse Mehrfachverriegelungssysteme,<br />

Verriegelungsbolzen,<br />

die mindestens drei Millimeter tief in<br />

den neu ummantelten Türstock greifen,<br />

sowie stabile Türbänder und massive<br />

Beschläge mit Kernziehschutz und entsprechenden<br />

Sicherheitszylindern. Auch<br />

für Fenster gilt, dass sie aufbohr- und<br />

aushebegesichert, sowie mit sperrbaren<br />

Zusatzschlössern und Fenstergriffen<br />

versehen sein sollten. Fenster gemäß<br />

Ö-NORM B5338 der Widerstandsklasse<br />

©Brunner Images<br />

I oder II besitzen einbruchhemmende<br />

Beschläge mit Mehrfachverriegelung und<br />

Sicherheitsverglasung.<br />

Wird eine Alarmanlage in Betracht gezogen,<br />

so ist es wichtig, dass Einbau<br />

und Planung nur durch konzessionierte<br />

Alarmanlagenerrichter erfolgen. Welche<br />

Anbieter diese Konzession besitzen, erfahren<br />

Sie bei der Wirtschaftskammer<br />

in Ihrem Bundesland. Noch effektiver<br />

sind Einbruchsmeldeanlagen, die so zu<br />

konzipieren sind, dass Einbrüche bzw.<br />

Einbruchsversuche möglichst frühzeitig<br />

erkannt und gemeldet werden. Für<br />

öffentliche Gebäude gilt hier die Sicherheitsklasse<br />

Gewerbestandard - niedrig<br />

(GS-N).<br />

Beratungsangebot der<br />

Landeskriminalämter<br />

Neben den allgemeinen Sicherheitstipps<br />

gibt es auch die Möglichkeit, dass<br />

Sie sich vor Ort in Ihrem Gemeindeamt<br />

beraten lassen. Mit dem Beratungsangebot<br />

der Landeskriminalämter,<br />

Abteilung Kriminalprävention, können<br />

Sie mit einem geschulten Kriminalbeamten<br />

die Sicherheitslücken finden<br />

und Lösungsmöglichkeiten erarbeiten.<br />

4 | 13 Die Salzburger Gemeinde 9


Bevölkerungsstatistik:<br />

Österreich wird alt<br />

Die Bevölkerungsprognose für Österreich<br />

bis <strong>zum</strong> Jahr 2060 deutet auf<br />

eine weitere Zunahme der Gesamtbevölkerung<br />

hin. Die Menschen werden<br />

älter und der Anteil der jungen<br />

Menschen sinkt stetig.<br />

Das Wachstum der österreichischen<br />

Bevölkerung wird auch bis 2030 und<br />

noch später weiter steigen, von derzeit<br />

8,43 Millionen Bürger auf 9,37 Millionen<br />

im Jahr 2060. Auch den langjährigen<br />

Trend, dass die Bevölkerung immer<br />

älter wird, prognostiziert die Statistik Austria<br />

bis <strong>zum</strong> Jahr 2060. Der Anteil der<br />

über 65-Jährigen steigt bis 2060 auf 29<br />

Prozent, also fast ein Drittel der gesamten<br />

Bevölkerung. Die unter 20-Jährigen,<br />

werden langsam aber stetig sinken und<br />

weniger als 20 Prozent der Bevölkerung<br />

ausmachen. Bis <strong>zum</strong> Jahr 2030 wird<br />

jeder fünfte Einwohner im Ausland<br />

geboren sein.<br />

Todesfälle werden zunehmen<br />

Aufgrund der immer älter werdenden<br />

Bevölkerung, wird die Sterberate in den<br />

Jahren bis 2060 immer mehr zunehmen.<br />

In Vorarlberg wird die Zahl der Todesfälle<br />

gegenüber diesem Jahr bis 2060 um<br />

65 Prozent steigen, nämlich von 2.674<br />

auf 4.420. Aufgrund des jungen Wiens,<br />

wird es hier nur 12 Prozent mehr<br />

Mortalität geben. Durchschnittlich steigt<br />

die Sterberate aber um 37 Prozent in<br />

ganz Österreich.<br />

Mehr Geburten im Osten<br />

In Niederösterreich, dem Burgenland und<br />

Bis <strong>zum</strong> Jahr 2030 werden die Baby-Boom-Jahrgänge<br />

älter und verschieben die gesamte Pyramide.<br />

Im Osten gibt es bis 2060 eine deutliche Steigerung der Geburten. Todesfälle steigen im ganzen<br />

Land stark an. (Grafik: <strong>Kommunalnet</strong>)<br />

in Wien werden die Geburtenzahlen bis<br />

2060 steigen: Wien wird 20 Prozent mehr<br />

Babys zählen, Niederösterreich 14 Prozent<br />

und das Burgenland 9 Prozent. Die<br />

restlichen Bundesländer müssen mit<br />

einem Geburtenrückgang rechnen.<br />

Dieser hält sich überall eher gering,<br />

außer in Kärnten, dort wird es 2060 nur<br />

mehr 3.856 Geburten anstatt von 4.520<br />

Geburten im Jahr 2013 geben, ein Minus<br />

von 15 Prozent.<br />

Landflucht – Stadtsucht<br />

Nach Zählungen der Statistik Austria<br />

lagert sich die Bevölkerung im Osten<br />

Österreichs langsam um. In den Bundesländern<br />

Niederösterreich, Oberösterreich,<br />

Steiermark, Tirol, Salzburg,<br />

Burgenland und Wien, steigt die Zuwanderung<br />

aus anderen Bundesländern<br />

bis <strong>zum</strong> Jahr 2060 an. Über 50<br />

Prozent mehr Zuwanderung wird es im<br />

Burgenland (von 3.960 auf 5.977) und<br />

in Niederösterreich (von 18.952 auf<br />

29.479) geben. Die restlichen Bundesländer<br />

verzeichnen eine schwächere<br />

Zuwanderung. Dementsprechend<br />

sinkt die Zuwanderung in Kärnten<br />

und Vorarlberg: In Kärnten wird es<br />

um sechs Prozent weniger und in<br />

Vorarlberg um einen Prozent weniger<br />

Zuwanderung geben.<br />

Da die Abwanderung in andere<br />

Bundesländer nicht deutlich steigt,<br />

kann die Zunahme der Bevölkerung<br />

im Osten nur an einer Umverlagerung<br />

der dort wohnenden Menschen liegen.<br />

Niederösterreicher ziehen nach Wien<br />

und Wiener siedeln nach Niederösterreich<br />

oder ins Burgenland. Die Zahl der<br />

abwandernden Bevölkerung nimmt nur in<br />

Niederösterreich (plus 2 Prozent) und in<br />

Wien (plus 20 Prozent) zu.<br />

Internationale Zuwanderung sinkt<br />

in ganz Österreich<br />

Die Zahl der Menschen aus dem Ausland,<br />

die nach Österreich zuwandern,<br />

wird bis ins Jahr 2030 im ganzen Land<br />

um 10 Prozent sinken. Bei dieser Zahl<br />

handelt es sich um eine allgemeine Prognose,<br />

die sich aus dem Durchschnitt<br />

der Zuwanderung der letzten Jahre errechnet.<br />

Aufgrund von politischen und<br />

wirtschaftlichen Rahmenbedingungen,<br />

die sich in den letzten Jahren und auch<br />

in Zukunft schnell ändern werden und mit<br />

Rücksicht auf Push und Pull Faktoren der<br />

Länder, lassen sich hier keine genaueren<br />

Angaben machen.<br />

Die Wiener zieht es ins Ausland -<br />

Restösterreich bleibt treu<br />

Die Auswanderung geht in allen Bundesländern,<br />

außer in Wien zurück. Bis <strong>zum</strong><br />

Jahr 2060 wird die Abwanderung im<br />

Burgenland um 20 Prozent weniger<br />

werden und in der Steiermark um<br />

17 Prozent zurückgehen. Auch in den


ÖSTERREICH<br />

anderen Bundesländern sinkt die Abwanderung,<br />

nur in Wien nimmt die Zahl<br />

der Abwanderung ins Ausland um 0,4<br />

Prozent bis <strong>zum</strong> Jahr 2060 zu.<br />

Kärnten und Burgenland werden<br />

älter<br />

In Wien, wie in allen anderen Bundesländern<br />

auch, sinkt die Zahl der erwerbstätigen<br />

Personen, doch werden noch fast<br />

60 Prozent der Bevölkerung im arbeitsfähigen<br />

Alter sein, wenn dies in den anderen<br />

Bundesländern nur mehr knapp 50<br />

Prozent sein werden. Wien ist auch das<br />

einzige Bundesland, in dem die Zahl der<br />

Personen, die unter 19 Jahre alt sind, bis<br />

2060 steigen wird.<br />

In Kärnten und Burgenland wird es im<br />

Jahr 2060 den höchsten Anteil an über<br />

65-Jährigen geben, über ein Drittel der<br />

Personen werden das 65. Lebensjahr<br />

überschritten haben. Im Burgenland wird<br />

es im Jahr 2060 über 63.000 Menschen<br />

im Pensionsalter geben, in Kärnten sogar<br />

über 100.000 Personen.<br />

Nur in Wien sinkt die Anzahl der Personen, die erwerbstätig sind bis 2060 weniger, als in den<br />

anderen Bundesländern. Im Bundesländervergleich sticht sofort das Burgenland ins Auge, es hat<br />

den höchsten Anteil an über 65-Jährigen.<br />

© Statistik Austria<br />

Meldegesetz:<br />

Gesetzliche Neuerungen ab 01.11.2013<br />

Mit den Bestimmungen über das neue<br />

Personenstandsgesetz 2013 erfolgte<br />

auch eine beachtliche Änderung des<br />

Meldegesetzes, die zu einem großen<br />

Teil mit 01.11.2013 in Kraft getreten ist.<br />

Die Neuerungen reichen von redaktionellen<br />

Änderungen und Anpassungen<br />

in Zusammenhang mit dem neuen Personenstandregister<br />

bis hin zur Erweiterung<br />

von Verknüpfungsanfragen im<br />

Zentralen Melderegister (ZMR).<br />

Mit dem Beschluss über das Personenstandsgesetz<br />

2013 hat der Nationalrat<br />

noch im Jahr 2012 eine Änderung des<br />

Staatsbürgerschaftsgesetzes 1985 sowie<br />

des Meldegesetzes 1991 beschlossen.<br />

Auch wenn der offizielle Starttermin für<br />

das Zentrale Personenstandsregister<br />

(ZPR) verschoben wurde, ergeben sich<br />

für die Gemeinden als Meldebehörden<br />

eine Reihe von wesentlichen Änderungen,<br />

die seit kurzem in Kraft sind.<br />

Betroffen sind dabei unter anderen<br />

folgenden Punkten im Meldewesen:<br />

• die Anmeldung Neugeborener durch<br />

die Personenstandsbehörde<br />

• die Regelung betreffend der<br />

Abmeldung von verstorbenen Personen<br />

• die Möglichkeit der Abmeldung eines<br />

„Nebenwohnsitzes“ bei jeder „beliebigen<br />

Meldebehörde“<br />

• die (vorübergehende) Regelung<br />

betreffend den Instanzenzug (ab<br />

01.01.2014 wird in weiterer Folge der<br />

administrative Instanzenzug durch die<br />

Möglichkeit einer Beschwerde beim<br />

Landesverwaltungsgericht ersetzt); der<br />

Bürgermeister bleibt weiterhin 1. Instanz<br />

• die Regelung der Zuständigkeit für die<br />

Prüfung der Verhältnismäßigkeit eines<br />

Ersuchens um Anlegung eines<br />

Personenhinweises („Aviso“)<br />

• die Ermächtigung der Meldebehörden,<br />

im lokalen Melderegister einen „besonderen<br />

Hinweis“ über getätigte Scheinanmeldungen,<br />

die zur Abmeldung des<br />

Betreffenden führten, zu verarbeiten<br />

• die Erweiterung der Erlaubnis für<br />

ZMR-Verknüpfungsanfragen auf<br />

Katastrophenfälle<br />

• sowohl „einfache“ als auch „historische“<br />

Meldebestätigungen können wahlweise<br />

aus dem lokalen Melderegister oder<br />

dem ZMR-Datenbestand beantragt<br />

werden; für den Antrag auf Ausstellung<br />

einer „historischen“ Meldebestätigung<br />

ist keine Begründung mehr erforderlich,<br />

die Zuständigkeit für beide Arten von<br />

Meldebestätigungen aus dem ZMR-<br />

Datenbestand liegt bei jeder Meldebehörde,<br />

bei der der Antrag gestellt wird<br />

• Meldebestätigungen aus dem Datenbestand<br />

des lokalen Melderegisters<br />

sind bei der jeweils örtlich zuständigen<br />

Meldebehörde zu beantragen und von<br />

dieser auszustellen<br />

• Meldebestätigungen i.S. des § 19<br />

Meldegesetz sind ohne Angaben über<br />

den Familienstand auszustellen<br />

• Neuregelung der Ausstellung einer<br />

„Privathaushaltsbestätigung“<br />

• Anpassung der Meldezettel und<br />

Wohnsitzerklärungen an die neue<br />

Rechtslage bzw. die Diktion des<br />

Personenstandsgesetzes<br />

Nicht alle Änderungen der Meldegesetz-<br />

Novelle treten mit 1.11.2013 in Kraft (so ist<br />

bspw. das Inkrafttreten der Änderungen<br />

über die Gästeblattsammlung – in Zukunft<br />

„Gästeverzeichnis“ – einer eigenen Verordnung<br />

des Innenministers vorbehalten<br />

worden). Die Punkte, die mit 1.11.2013<br />

in Kraft getreten sind, sind in einem, sehr<br />

kurzfristig vor Inkrafttreten übermittelten,<br />

Erlass des BMI (18.10.2013, GZ: BMI-VA<br />

1500/0200-III/3/2013) zusammengefasst.<br />

Die Verlautbarung der gesetzlichen<br />

Änderungen erfolgte im Bundesgesetzblatt<br />

mit BGBl I Nr. 16/2013.<br />

4 | 13 Die Salzburger Gemeinde 11


Neuer Leitfaden<br />

Wie sicher sind die IT-Daten Ihrer Gemeinde?<br />

© HBK/HBF/Hofer<br />

v.l.: Thomas Weninger (Städtebund), Hannes Wittmann (Wien), Sandra Heissenberger (Wien), Manfred Matzka (Bundeskanzleramt), Martin Huber<br />

(<strong>Kommunalnet</strong>) und Gerald Trost (Bundeskanzleramt)<br />

Melderegister, Homepages, Serverräume:<br />

Die IT in den Gemeindeämtern<br />

nimmt zu - und damit auch das Sicherheitsrisiko.<br />

Ein eigenes Sicherheitshandbuch<br />

soll Gemeinden helfen, sich<br />

zu rüsten.<br />

Österreich ist Vorbildland bei E-Government.<br />

"Kleine und mittlere Gemeinden erledigen<br />

so wie die großen Einheiten viele<br />

Aufgaben der kommunalen Verwaltung in<br />

elektronischer Form. Beginnend von den<br />

Webauftritten jeder einzelnen Gemeinde<br />

hin zur Abwicklung von Behördenverfahren<br />

über elektronische Formulare oder<br />

der Pflege und Führung der zentralen Register.<br />

In allen diesen Bereichen bestehen<br />

für die Gemeinden Sicherheitsrisiken<br />

und Bedrohungen in vielfältiger Form",<br />

so Dr. Martin Huber, <strong>Kommunalnet</strong>-<br />

Geschäftsführer und Landesdirektor<br />

des Salzburger Gemeindeverbandes,<br />

bei der Präsentation des Projekts<br />

"Informationssicherheit in der kommunalen<br />

Verwaltung".<br />

Mit der Mustergemeinde unterschiedliche<br />

Bedrohungen durchspielen<br />

Dabei gehen gerade Kommunen am un-<br />

mittelbarsten mit sensiblen Daten um.<br />

Sich der Verantwortung bewusst zu sein<br />

und Vorsichtsmaßnahmen zu entwickeln,<br />

war auch Basis einer einzigartigen Kooperation:<br />

Stadt Wien, Österreichischer<br />

Gemeindebund, Österreichischer Städtebund,<br />

das Zentrum für sichere Informationstechnologie<br />

- Austria und das<br />

Departement Sichere Informationssysteme<br />

der FH Oberösterreich, Campus<br />

Hagenberg entwickelten, basierend auf<br />

einem Forschungsprojekt der FH Hagenberg,<br />

einen Leitfaden, der die Gemeinden<br />

bei der Implementierung von Sicherheitsmaßnahmen<br />

unterstützt. Im Zuge des<br />

Forschungsprojekts wurde mithilfe<br />

demografischer Daten und Partnergemeinden<br />

eine Mustergemeinde entwickelt,<br />

auf deren Grundlagen die Risikoermittlung<br />

stattgefunden hat. Mithilfe<br />

unterschiedlicher "Bedrohungsszenarien"<br />

konnte in weiterer Folge eine Checkliste<br />

erstellt werden.<br />

Sicherheit kann auch einfach sein<br />

Die Tipps, die in diesem Buch, das<br />

Anfang Jänner 2014 erscheinen soll, gegeben<br />

werden, sind nicht immer kompliziert.<br />

Einfach den Bildschirm zu sperren,<br />

wenn man den Arbeitsplatz verlässt, oder<br />

mit dem Schlüssel für den Serverraum<br />

sorgsam umzugehen, kann schon wesentlich<br />

zur Steigerung der Datensicherheit<br />

beitragen. Mitarbeiter/innen in den<br />

Gemeinden sollen einfach, bereits umgesetzte<br />

Maßnahmen überprüfen, sowie<br />

offene Risiken erkennen und minimieren<br />

können.<br />

Während es in Wien eigene Beauftragte<br />

für die IT-Sicherheit gibt, müssen die<br />

Bediensteten in den kleinen und mittleren<br />

Gemeinden "Universalgenies" sein<br />

und Sicherheitsaufgaben neben vielen<br />

anderen Bereichen miterledigen bzw.<br />

sich auf Sicherungsmaßnahmen in den<br />

verschiedenen Fachanwendungen verlassen.<br />

"Gerade der Bereich IT-Sicherheit<br />

bietet eine ausgezeichnete Chance,<br />

behördenübergreifend voneinander zu<br />

lernen und damit die bestmögliche Qualität<br />

und Sicherheit auch in den kleineren<br />

Verwaltungseinheiten zu gewährleisten",<br />

so Huber.<br />

Den Leitfaden kann man<br />

auf <strong>Kommunalnet</strong><br />

kostenlos downloaden.<br />

12 Die Salzburger Gemeinde 4 | 13


14 Die Salzburger Gemeinde 4 | 13


4 | 13 Die Salzburger Gemeinde 15


Unfallstatistik:<br />

Verkehrsunfälle im Ortsgebiet nehmen zu<br />

ÖSTERREICH<br />

Im Jahr 2011 gab es wieder mehr<br />

Verkehrsunfälle auf Straßen im Ortsgebiet.<br />

Dafür sinkt die Zahl der Fußgänger,<br />

die in einen Unfall verwickelt<br />

sind. Unfallursache ist oft überhöhte<br />

Geschwindigkeit, trotzdem ist es Gemeinden<br />

nicht erlaubt, Radarboxen im<br />

Ortsgebiet aufzustellen.<br />

Die Verkehrsunfallstatistik des Kuratoriums<br />

für Verkehrssicherheit für das Jahr<br />

2011, zeigt, dass wieder mehr Unfälle auf<br />

Österreichs Straßen passiert sind. Vor<br />

allem im Ortsgebiet sind die Unfallzahlen<br />

weiter hoch.<br />

Die meisten Verkehrsunfälle im<br />

Ortsgebiet<br />

Im Jahr 2011 gab es 35.129 Verkehrsunfälle<br />

auf Österreichs Straßen, davon passierten<br />

ungefähr zwei Drittel im Ortsgebiet<br />

und der Rest im Freiland. Die meisten<br />

Unfälle wurden nicht auf Landes- oder<br />

Bundesstraßen verzeichnet, sondern auf<br />

Straßen im Ortsgebiet, auf denen Bewohner<br />

auch zu Fuß oder mit dem Rad<br />

unterwegs sind und die meist eine Tempo<br />

50 oder sogar Tempo 30 Beschränkung<br />

haben. Die Anzahl der Verkehrsunfälle im<br />

Ortsgebiet stieg von 22.367 im Jahr 2010<br />

auf 22.660 im Jahr 2011 an.<br />

Die Gefahr, die der Verkehr in einem<br />

Ort, sowohl für Fußgänger, als auch für<br />

Radfahrer und Autofahrer darstellt, ist<br />

hoch, aber im Gegensatz zur Gefahr<br />

auf Freilandstraßen nicht so oft tödlich.<br />

Insgesamt starben aufgrund von Verkehrsunfällen<br />

auf Freilandstraßen 384<br />

Menschen, im Ortsgebiet 139. Die<br />

meisten Autounfälle passieren alleine<br />

und ohne, dass andere Personen beteili-<br />

gt sind. Unfallursache ist oft der<br />

Verlust der Kontrolle über das<br />

eigene Auto, meistens aufgrund<br />

von zu hoher Geschwindigkeit.<br />

Auch geregelte Schutzwege<br />

gefährlich<br />

Die Anzahl der Unfälle mit<br />

Passanten sinkt seit dem Jahr<br />

2008 stetig, doch trotzdem stellen<br />

der ungeregelte und auch<br />

der geregelte Schutzweg ein<br />

Risiko für überquerende Menschen<br />

dar. Die Unfallstatistik<br />

zeigt, dass im Jahr 2011 13<br />

Menschen ihr Leben auf einem<br />

geregelten oder ungeregelten<br />

Schutzweg lassen mussten. Seit 1994<br />

haben Fußgänger auf ungeregelten<br />

Schutzwegen Vorrang, wenn sie diesen<br />

überqueren wollen. Trotzdem stieg die<br />

Zahl der Verletzten bei Unfällen auf dem<br />

Schutzweg von 2010 auf 2011 wieder<br />

leicht an, auf über 680. Doch auch auf<br />

Schutzwegen, die mit einer Ampelanlage<br />

geregelt sind, gab es über 400 verletzte<br />

Passanten im Jahr 2011.<br />

Senioren am meisten gefährdet<br />

Aufgrund der zunehmenden körperlichen<br />

Gebrechlichkeit älterer Personen sind<br />

diese im Straßenverkehr besonders in<br />

Gefahr. Unfälle mit betagten Menschen<br />

enden öfter mit schweren Verletzungen<br />

oder sogar tödlich als bei jungen Menschen.<br />

Über zwei Drittel aller getöteten<br />

Fußgänger im Straßenverkehr, also 57<br />

Personen, sind Menschen ab 50 Jahren.<br />

In Oberösterreich gibt es die<br />

meisten toten Fußgänger<br />

Im Bundesländervergleich zeigt sich,<br />

dass sich in Wien im Gegensatz zu den<br />

restlichen Bundesländern doppelt so<br />

viele Unfälle mit Fußgängern ereignen,<br />

aber es die meisten getöteten Fußgänger<br />

im Straßenverkehr in Oberösterreich und<br />

Niederösterreich gibt. Im nördlichsten<br />

Bundesland stieg die Zahl von 13 getöteten<br />

Fußgängern im Jahr 2010 auf 20<br />

(2011) an.<br />

Keine Radarboxen im Ortsgebiet<br />

Den österreichischen Gemeinden wurde<br />

im Jahr 2003 die Erlaubnis entzogen,<br />

im Ortsgebiet Radarkontrollen aufzustellen,<br />

um so Temposünder zu strafen<br />

und die Autofahrer im Gemeindegebiet<br />

zu entschleunigen. Eine geplante Gesetzesnovelle<br />

im Jahr 2011, welche den<br />

Gemeinden die Aufstellung von Radarboxen<br />

wieder ermöglichen sollte, wurde<br />

nicht umgesetzt. Der Österreichische<br />

Gemeindebund fordert das Recht,<br />

Radarboxen an neuralgischen Punkten<br />

wieder aufstellen zu dürfen, schon seit<br />

Jahren zurück.<br />

4 | 13 Die Salzburger Gemeinde 17


EUROPA<br />

Fachreise ins Baltikum<br />

Litauen: Ein modernes Land im Aufbruch<br />

Nur 60 Gemeinden, keine Bundesländer<br />

und eine starke europäische<br />

Grundhaltung. So präsentierte sich<br />

Litauen den Teilnehmern einer Kommunalreise<br />

ins Baltikum. Die litauischen<br />

Kommunen haben zwar eine<br />

gewisse Selbstständigkeit, werden jedoch<br />

immer noch vom Staat dominiert.<br />

„Positive Überraschung“ - damit beschrieben<br />

viele Teilnehmer der Fachund<br />

Bildungsreise ihre Eindrücke,<br />

die sie aus Vilnius, der Hauptstadt<br />

Litauens, mitnahmen. Das südlichste<br />

und zugleich bevölkerungsreichste der<br />

drei baltischen Staaten war Ziel der<br />

kommunalen Reise, die von 16. bis 19.<br />

Oktober 2013 dauerte, da es im zweiten<br />

Halbjahr 2013 den EU-Ratsvorsitz führt.<br />

Kurz nach der etwa zweistündigen<br />

Anreise zeigte sich die 550.000 Einwohner<br />

zählende Hauptstadt mit seinen<br />

zahlreichen barocken Kirchen, mittelalterlich<br />

engen Gassen, aber auch<br />

hochmodernen Glaspalästen im<br />

schönsten Herbstwetter. Der erwartete<br />

Staub der kommunistischen Herrschaft,<br />

die Litauen erst 1991 als unabhängigen<br />

Staat unter der Präsidentschaft Boris<br />

Jelzins anerkannte, wurde - anders als<br />

erwartet - bereits durch einen aufgeschlossenen<br />

Zeitgeist ersetzt.<br />

Europa für Entwicklung<br />

extrem wichtig<br />

Nicht nur beim offiziellen Besuch im Innenministerium,<br />

sondern auch bei einem<br />

Kurzausflug in den etwa 92 Kilometer<br />

entfernten Kurort Birštonas konnten<br />

sich die etwa 35 Teilnehmer von der Aufbruchsstimmung<br />

überzeugen. Obwohl<br />

das Land in den Jahren der Finanzkrise<br />

hart getroffen wurde, und die Staatsverschuldung<br />

bei 117,2 Prozent des<br />

BIP liegt (im Vergleich dazu Österreich:<br />

74,3 Prozent des BIP), ist ein Austritt<br />

aus Europa für die Bürger keine<br />

Alternative. Die letzte Eurobarometer-<br />

Umfrage zeigt ein eindeutiges Bild:<br />

Während Österreichs Bürger der<br />

europäischen Union mit nur 35 Prozent<br />

vertrauen, sind es bei den Litauern<br />

51 Prozent (EU-Schnitt 31 Prozent).<br />

Beim Vertrauen in die nationalen<br />

Parlamente zeigt sich dies noch<br />

deutlicher: 53 Prozent der Österreicher<br />

vertrauen dem nationalen Parlament,<br />

bei den Litauern sind es nur 13 Prozent<br />

(EU-Schnitt 26 Prozent).<br />

Kleinste Gemeinde: 2.400 Einwohner<br />

Der Aufbau des Staates unterscheidet<br />

sich zentral von jenem Österreichs. Die<br />

kleinste Gemeinde hat 2.400 Einwohner,<br />

die größte - Vilnius - 550.000. Bis zur<br />

großen Gebietsreform von 1994 gab es<br />

in Litauen 581 Verwaltungseinheiten.<br />

Heute sind es nur mehr 60. Die Mehrheit<br />

der Gemeinden, nämlich 66,7 Prozent,<br />

haben zwischen 10.000 und 50.000<br />

Einwohner. Nur jeweils 1,7 Prozent der<br />

Gemeinden liegen zwischen 1.000 und<br />

5.000 Einwohner, bzw. zwischen 5.000<br />

und 10.000 Einwohnern.<br />

Schutz im Gefüge der<br />

Gemeinschaft<br />

Litauen, das erst 2004 in die EU aufgenommen<br />

wurde, hat sich dank der Gemeinschaft<br />

nicht nur aus den Fesseln<br />

Russlands großteils befreien können<br />

(das Gas wird noch immer aus Russland<br />

bezogen), sondern schaffte auch den<br />

Sprung in die moderne Zeit.<br />

Am Beispiel der vergleichsweise<br />

„kleinen“ Gemeinde Birštonas (5.000<br />

Einwohner) zeigt sich dies ganz deutlich:<br />

In den letzten drei Jahren wurde<br />

dank der Umsetzung der Europa<br />

2020-Strategie nicht nur ein neues Kur-<br />

Sanatorium gebaut, sondern auch der<br />

Naturpark modernisiert, Straßen in<br />

Dörfern errichtet, die seit über 50 Jahren<br />

keine asphaltierten Straßen hatten,<br />

sowie ein großes Sportzentrum realisiert.<br />

Auffallend ist auch, dass, anders<br />

als oftmals in Österreich, mit großen<br />

Quelle: Österreichischer Gemeindebund<br />

Tafeln über die Mithilfe der EU bei realisierten<br />

Projekten informiert wird.<br />

Weniger kommunale Aufgaben<br />

Die kommunalen Selbstverwaltungen<br />

sind, ähnlich wie in Österreich, für die<br />

Schulerhaltung zuständig. Weitere<br />

kommunale Kompetenzen sind Kindergärten,<br />

die soziale Fürsorge, Zivilschutz,<br />

Umweltschutz, Abwasserentsorgung,<br />

Raumordnung, die lokale Entwicklung,<br />

Sport, Tourismus, Förderung des Unternehmergeists<br />

und der Wohnungsbau.<br />

Öffentlichen Verkehr gibt es in den<br />

meisten Kommunen noch nicht, erzählte<br />

Birštonas Bürgermeisterin: „Wir gehen<br />

überall zu Fuß hin.“<br />

Klare Aufgaben-Zuteilung fehlt oft<br />

Ein genauerer Blick auf die kommunale<br />

Struktur lässt die Unterschiede zu den<br />

österreichischen Strukturen erkennen.<br />

Obwohl sich die litauischen Gemeinden<br />

die Selbstverwaltung hart erkämpft haben,<br />

ist die Macht des Zentralstaats auch durch<br />

das Fehlen von Bundesländern immer<br />

noch relativ hoch. Auch viele Aufgaben in<br />

der Daseinsvorsorge wie Müllentsorgung<br />

oder Straßendienst werden durch den<br />

Zentralstaat erledigt. In der Vergangenheit<br />

haben sich die Kommunen auch mithilfe<br />

ihrer Interessensvertretung, der Vereinigung<br />

aller 60 litauischen Gemeinden,<br />

immer mehr Rechte erkämpft. So dürfen<br />

die Repräsentanten mittlerweile beim<br />

Haushalt und dem jährlichen Finanzausgleich<br />

mitreden. Probleme gibt es immer<br />

noch bei der klaren Aufgabenzuteilung.<br />

18 Die Salzburger Gemeinde 4 | 13


EUROPA<br />

Ein Beispiel dafür ist der Streit, welche<br />

Ebene für die Erhaltung der Altstadt von<br />

Vilnius zuständig ist, nachdem sie <strong>zum</strong><br />

Weltkulturerbe erklärt wurde.<br />

Alles in einen Topf<br />

Die Einnahmen der litauischen Gemeinden<br />

setzen sich zu ca. 35 Prozent aus<br />

Steuereinnahmen und zu 55 Prozent<br />

aus staatlichen Zuschüssen zusammen.<br />

Immobiliensteuern kommen ausschließlich<br />

den Gemeinden zugute,<br />

machen jedoch nur ungefähr fünf<br />

Prozent der Steuereinnahmen aus.<br />

Die wichtigste Steuer ist die Einkommensteuer,<br />

von der die litauischen<br />

Kommunen 57 Prozent erhalten.Für<br />

jede Kommune gibt es Zielvorgaben,<br />

wieviel Einkommensteuer eingenommen<br />

werden muss. Nimmt eine Kommune<br />

mehr als das Plansoll ein, so darf<br />

sie den Überschuss behalten. Erfüllt<br />

eine Kommune die Zielvorgaben nicht,<br />

so greift der Staat auf andere Steuereinnahmen<br />

zu. Nur während der Jahre<br />

der Finanzkrise fand der Staat keine<br />

Überschüsse bei anderen Steuern.<br />

Große Überraschung beim<br />

Besuch der Botschaft<br />

Nach dem äußerst informativen Tag im<br />

Innenministerium und in der Gemeinde<br />

Birštonas ging es am Abend in die<br />

wunderbar restaurierte Botschaft<br />

von Dr. Johann Spitzer, Österreichs<br />

Botschafter in Litauen. Dabei nahm<br />

sich für die kommunale Delegation jedoch<br />

nicht nur der Botschafter, sondern<br />

überraschend auch der Vizepräsident<br />

des Europäischen Parlaments Otmar<br />

Karas für die Anliegen der Bürgermeister<br />

Zeit. Karas: „Als ich hörte, dass<br />

österreichische Bürgermeister heute die<br />

Botschaft besuchen, wollte ich Sie alle<br />

gerne persönlich begrüßen.“„Ohne diese<br />

halbjährlich stattfindenden Reisen,<br />

hätten wir dieses Land wahrscheinlich<br />

nie kennengelernt - und wir hätten wirklich<br />

etwas verpasst“, resümierte Generalsekretär<br />

Dr. Walter Leiss die Impressionen<br />

aus den vier Tagen. „Wir wurden<br />

alle positiv von der Gastfreundschaft,<br />

der Offenheit und dem Tatendrang der<br />

Bürger dieses Landes überrascht. Ich<br />

hoffe, wir haben alle ein Stück der Begeisterung<br />

für Europa und den Sinn dieser<br />

Gemeinschaft erkannt und wieder<br />

nach Österreich mitgenommen.“<br />

Haben Sie sich von der Entdeckungslust<br />

auch anstecken lassen?<br />

Lernen Sie von 14. bis 17. Mai 2014 die<br />

griechische Hauptstadt Athen von ihrer<br />

kommunalen Seite kennen! Merken Sie<br />

sich diesen Termin bereits jetzt vor!<br />

Aktionsplan<br />

Unternehmertum und Kreativwirtschaft<br />

im ländlichen Raum<br />

Der europäische Dachverband RGRE<br />

befasste sich mit der Frage, welchen<br />

Beitrag Gemeinden und Regionen<br />

zur Schaffung eines positiven Unternehmensklimas<br />

leisten können und<br />

wie die lokale Wirtschaft gefördert<br />

werden kann.<br />

Laut dem Aktionsplan Unternehmertum<br />

2020 der EU-Kommission finden nur 37%<br />

der Europäer den Schritt in die Selbstständigkeit<br />

erstrebenswert – im Vergleich<br />

zu 51% in den USA und 56% in China.<br />

Dies liege sowohl an fehlenden Vorbildern<br />

(Unternehmer sind keine Stars)<br />

als auch an falschen Curricula (Unternehmertum<br />

sollte flächendeckend Bestandteil<br />

der Lehrpläne sein).Bereits bestehende<br />

Unternehmen wiederum haben<br />

höhere Überlebenschancen, wenn sie in<br />

den ersten fünf Jahren nach ihrer Gründung<br />

gezielt beraten und unterstützt werden,<br />

entweder mithilfe nationaler oder regionaler<br />

Programme oder über Kammern<br />

bzw. andere Interessensvertreter.<br />

Auch die Stigmatisierung gescheiterter<br />

Unternehmer wird als Problem erkannt.<br />

Aufgrund objektiver Umstände in den<br />

Konkurs getriebenen Unternehmern<br />

sollte ein Neustart ermöglicht werden.<br />

Dies funktioniere aber nur, wenn sie nach<br />

spätestens drei Jahren schuldenfrei sind.<br />

Die Empfehlung des Vertreters der EU-<br />

Kommission an die teilnehmenden Kommunalvertreter<br />

war, alles in ihrem Kompetenzbereich<br />

mögliche zu tun, um bereits<br />

junge Menschen für die Wirtschaft zu<br />

interessieren und ein wirtschaftsfreundliches<br />

Klima in der Gemeinde zu schaffen.<br />

Gemeindebundvertreter Erwin Mohr wies<br />

in diesem Zusammenhang auf die Erfolge<br />

des dualen Ausbildungssystems in<br />

Österreich hin und präsentierte Beispiele<br />

aus der Vorarlberger Kreativwirtschaft.<br />

Anfang Oktober brachte die EU-Kommission<br />

einen Vorschlag für die Nutzung des<br />

EU-Solidaritätsfonds zur Unterstützung<br />

von Deutschland, Österreich, Tschechien<br />

und Rumänien ein. Insgesamt geht es<br />

um ca. 400 Mio. Euro, die der Fonds zur<br />

Unterstützung der von Hochwasser und<br />

Dürre (Rumänien) geschädigten Länder<br />

auszahlen soll. Deutschland, das seine<br />

Dort findet eine erfolgreiche Zusammenarbeit<br />

zwischen Kreativen und lokalem<br />

Handwerk statt, welches den „Werkraum<br />

Bregenzerwald“ mittlerweile zur international<br />

bekannten Marke gemacht hat.<br />

Das LEADER-geförderte Projekt hat zur<br />

Positionierung als kreative Region beigetragen,<br />

den Erfolg sieht man auch daran,<br />

dass die Bevölkerung zunimmt und es<br />

sogar Zuzug von außen gibt.<br />

Wenig Erfreuliches vermeldete hingegen<br />

der Vertreter des schottischen Gemeindebundes.<br />

Obwohl Schottland auf eine<br />

große Vergangenheit als Unternehmerund<br />

erfinderfreundliche Region zurückblicken<br />

kann, ging der Unternehmergeist<br />

im Zuge der Industrialisierung verloren.<br />

Das Programm „Business Gateway“ versucht<br />

daher, bestehende Unternehmen<br />

und start-ups besonders zu unterstützen.<br />

Arbeitsplätze sollen in der Region bleiben<br />

bzw. neu geschaffen werden. Es besteht<br />

eine große Diskrepanz zwischen den<br />

hervorragenden Rankings schottischer<br />

Universitäten und dem daraus erwachsenden<br />

Nutzen für die Region – ein Großteil<br />

der Absolventen wandert Richtung<br />

London ab. Dem soll entgegengewirkt<br />

werden, Schottland will seinen ländlichen<br />

Raum nicht aufgeben.<br />

Interessant war auch die Vorstellung einer<br />

Benchmark-Studie des schwedischen<br />

Gemeindebundes, die das Businessklima<br />

in schwedischen Kommunen <strong>zum</strong> Inhalt<br />

hat. Befragt wurden Unternehmen, die<br />

konkreten Kontakt mit der Kommunalverwaltung<br />

hatten, untersucht wurden<br />

Faktoren, die für Unternehmen besonders<br />

wichtig waren. Die Studie enthält<br />

Beispiele und Statistiken, aus denen<br />

andere Gemeinden auf dem Weg zur<br />

„unternehmensfreundlichen Gemeinde“<br />

lernen können.<br />

Katastrophenhilfegelder<br />

für Österreich?<br />

Hochwasserschäden mit 8,1 Mrd. Euro<br />

beziffert hat, soll 360 Mio. Euro erhalten,<br />

Österreich 21,6 Mio. Euro. Die tatsächliche<br />

Auszahlung der Hilfe hängt aber von<br />

der Genehmigung des Berichtigungshaushaltsplans<br />

9/2013 durch die Haushaltsbehörde<br />

(Rat und EU-Parlament)<br />

ab, alle Mitgliedstaaten müssen danach<br />

in den Topf einzahlen.<br />

4 | 13 Die Salzburger Gemeinde 19


EUROPA<br />

Regionale Raumplanung und<br />

Stadt-Umland Zusammenarbeit<br />

Im Rahmen der Open Days, der europäischen<br />

Woche der Kommunen und<br />

Regionen, fand in Brüssel ein Workshop<br />

<strong>zum</strong> Thema regionale Raumplanung<br />

und Stadt-Umland Zusammenarbeit<br />

statt. Dabei wurden auch<br />

Projekte aus Niederösterreich und<br />

Salzburg präsentiert, welche sich u.a.<br />

mit grenzüberschreitender Raumplanung<br />

befassen.<br />

Das Projekt ERRAM, das Niederösterreich<br />

in Zusammenarbeit mit Partnern aus<br />

der Slowakei, Ungarn und dem Burgenland<br />

durchführt, befasst sich mit überregionalen<br />

Raumordnungsfragen und<br />

stellt z.B. eine grenzübergreifende<br />

Datenbasis zur Ermittlung idealer Infrastrukturstandorte<br />

zur Verfügung.<br />

Es liegt allerdings an der Politik, diese<br />

Informationen zu verwerten und in der<br />

Praxis stellt sich die Frage nach dem<br />

Interessenausgleich. Denn auch wenn ein<br />

französischer Bürgermeister im Publikum<br />

meinte, die Politik arbeite im Dienste der<br />

Bürger und allein dies würde die besten<br />

Lösungen garantieren, braucht es wahrscheinlich<br />

großen politischen Mut, dem<br />

idealen Standort zuzustimmen, wenn dieser<br />

nicht einmal mehr im eigenen Land,<br />

sondern über der Staatsgrenze liegt.<br />

Immerhin zeigt aber das Projekt BA-UM,<br />

dass frühere Grenzen tatsächlich zunehmend<br />

verschwinden, die Einführung<br />

einer Buslinie von Bratislava in die<br />

niederösterreichischen Grenzgemeinden<br />

ist ein gutes Beispiel dafür.<br />

Ähnliche Raumordnungsstrategien gibt es<br />

auch anderswo. Die deutsch-französischschweizerische<br />

Oberrheinkonferenz hat<br />

es sich <strong>zum</strong> Ziel gesetzt, die Partner über<br />

relevante raumplanerische Initiativen wie<br />

Windparks, Abfallbehandlungsanlagen<br />

etc. zu informieren. Eine entsprechende<br />

Willenserklärung soll noch dieses Jahr<br />

unterzeichnet werden, doch auch hier<br />

liegt es an der Politik, die dann vorhandenen<br />

Informationen für einen Interessenausgleich<br />

zu nutzen.<br />

Dass dies in der Praxis durchaus schon<br />

passiert, verdeutlicht die Zusammenarbeit<br />

von Baden-Württemberg und dem<br />

Elsass rund um die Städte Straßburg<br />

und Kehl. Neben gemeinsamen Wohnbau-<br />

und Kinderbetreuungsprojekten,<br />

die sich bereits in der Umsetzungsphase<br />

befinden, gibt es auch eine Abstimmung<br />

bei der Errichtung eines (französischen)<br />

Industrieparks gegenüber einer<br />

(deutschen) Tourismusregion, die letztlich<br />

zu einer akzeptablen Lösung für alle<br />

Beteiligten führte.<br />

Italienische<br />

Gemeinden<br />

suchen Partner in<br />

Österreich<br />

Die zwischen Gardasee und Mailand<br />

gelegene italienische Gemeinde<br />

Tradate sucht eine Partnergemeinde<br />

in Österreich. Die Partnergemeinde<br />

sollte ähnliche Interessen und eine<br />

ähnliche Größe haben. Tradate selbst<br />

ist aktiv in den Bereichen Kultur,<br />

Theater, Geschichte, Handwerk aber<br />

auch Umwelt- und Naturschutz und<br />

zählt ca. 18.000 Einwohner.<br />

Nähere Informationen gibt es beim<br />

Brüsseler Büro des Österreichischen<br />

Gemeindebundes oder direkt<br />

bei Herrn Giorgio Colombo<br />

unter folgender Emailadresse:<br />

tradatecultura@libero.it<br />

Auch die in der Nähe von Genua gelegene<br />

kleine Gemeinde Mele (Comune<br />

di Mele) sucht eine Partnergemeinde<br />

in Österreich. Interessengebiete sind<br />

u.a. ländliche Entwicklung, Stärkung<br />

der örtlichen Wirtschaft sowie Bildung<br />

und Jugend. Ansprechpartner<br />

in Mele ist Herr Ferrando Mirco unter<br />

mirco.ferrando@comune.mele.ge.it<br />

Radroutingportal<br />

www.radlkarte.eu<br />

Das Radroutingportal<br />

www.radlkarte.eu, über<br />

das wir in der letzten<br />

Ausgabe berichtet hatten,<br />

steht nun grenzüberschreitend<br />

zur Verfügung. Die Stadt<br />

Salzburg hat gemeinsam mit den<br />

Gemeinden Ainring, Freilassing, Piding,<br />

Saaldorf-Surheim und Wals-Siezenheim,<br />

dem Landkreis Berchtesgadener<br />

Land sowie dem Land Salzburg dieses<br />

EuRegio-Kleinprojekt (INTERREG IV<br />

A) zur Förderung des Fahrradverkehrs<br />

umgesetzt.<br />

Mit einem Klick finden Radler/innen die<br />

schnellste und sicherste Route von A<br />

nach B und erhalten außerdem<br />

noch nützliche Infos wie z. B.<br />

<strong>zum</strong> Wetter, Kalorienverbrauch,<br />

Kostenersparnis und vieles mehr.<br />

Mit diesem benutzerfreundlichen<br />

Info-Angebot kann das Fahrrad<br />

für Pendler/innen für viele<br />

Monate im Jahr zur echten<br />

Mobilitätsalternative werden.<br />

Bild: Stadtgemeinde Salzburg, J. Killer<br />

20 Die Salzburger Gemeinde 4 | 13


EUROPA<br />

34. Sitzung<br />

des EuRegio-Rates in Teisendorf<br />

EuRegio-Präsident Bürgermeister<br />

Dr. Emmerich Riesner konnte zur<br />

34. EuRegio-Ratssitzung am 4.11.2013<br />

in Teisendorf zahlreiche Gäste begrüßen,<br />

darunter auch Landesrat Hans<br />

Mayr aus Salzburg und Alt-Landrat<br />

und EuRegio-Gründungspräsident<br />

Martin Seidl. In seinem Grußwort überbrachte<br />

Landesrat Mayr Grüße von<br />

Landeshauptmann Dr. Haslauer und<br />

wies darauf hin, dass unter den vielen<br />

gemeinsamen Themen insbesondere<br />

das Verkehrsthema in Angriff zu<br />

nehmen sei und der Öffentliche Verkehr<br />

gut und günstig weiter entwickelt werden<br />

müsse. Gastgeber Bürgermeister<br />

Franz Schießl stellte anschließend den<br />

familienfreundlichen Markt Teisendorf<br />

vor. Die Gemeinde zeichnet sich u.a.<br />

durch die gelungene Sanierung der<br />

Marktstraße sowie viele Projekte im Bereich<br />

Erneuerbare Energien aus.<br />

Der EuRegio-Haushalt 2014 wurde<br />

einstimmig verabschiedet und Bürgermeister<br />

Hubert Lohfeyer aus Unken als<br />

Nachfolger von Bettina Mitterer (Lofer)<br />

als neues Präsidiumsmitglied gewählt.<br />

Danach stellte Georg Grabner (Landrat<br />

des Landkreises Berchtesgadener Land)<br />

das Konzept zur Bewerbung Münchens für<br />

die Olympischen Winterspiele und Paralympics<br />

2022 vor. „Dieses Konzept ist<br />

eine Chance für ein neues Kapitel in der<br />

Durchführung von Olympischen Spielen<br />

ohne Gigantismus und ohne Zerstörung<br />

der Umwelt.“, so Grabner. Das Konzept<br />

sehe für die Region die Standorte<br />

Schönau am Königssee (Bob, Rodel,<br />

Skeleton), Ruhpolding (Biathlon, Langlauf)<br />

und Inzell (olympisches und paralympisches<br />

Dorf sowie SubMediaCenter)<br />

Landesrat Mayr als Gast beim EuRegio-Rat in Teisendorf. Er will grenzüberschreitend wichtige<br />

Verkehrsthemen wie den öffentlichen Verkehr in Angriff nehmen.<br />

vor. Medaillenverleihungen würden in<br />

Bad Reichenhall und für die Paralympics<br />

in Traunstein stattfinden. Auch stand die<br />

Verabschiedung einer Resolution auf<br />

dem Programm, in der die EuRegio ein<br />

„JA“ bei den anstehenden Bürgerentscheidungen<br />

auf kommunaler Ebene zur<br />

möglichen Olympia-Bewerbung 2022 befürwortet.<br />

Nach einer regen Diskussion<br />

wurde die Resolution in leicht geänderter<br />

Form angenommen.<br />

Referent Dr. Christian Salletmaier vom<br />

Amt der Salzburger Landesregierung<br />

informierte in seinem Vortrag über die<br />

neue EU-Förderperiode ab 2014, insbesondere<br />

für die grenzüberschreitende<br />

Zusammenarbeit und für den Alpenraum.<br />

Neu ist, dass mit elf thematischen Zielen<br />

das allgemeine Wachstum durch Forschung<br />

und Innovation verstärkt, aber<br />

auch nachhaltig und sozial verträglich gestaltet<br />

werden soll. Die EU-Kommission<br />

wolle Wirkungen in den Regionen sehen,<br />

so Salletmaier. Die Verhandlungen über<br />

die Höhe des Fördertopfs seien so gut wie<br />

abgeschlossen, jedoch habe das Europäische<br />

Parlament noch nicht zugestimmt.<br />

Erst danach können die Durchführungsverordnungen<br />

verhandelt und beschlossen<br />

werden, die dann erst Ende 2014 in<br />

Kraft treten. Projekte können somit voraussichtlich<br />

erst Anfang 2015 eingereicht<br />

werden. Dabei sieht Salletmaier auch<br />

gute Möglichkeiten für die Gemeinden.<br />

Bilder: EuRegio<br />

Dr. Christian Salletmaier informierte den EuRegio-Rat über die<br />

kommende EU-Förderperiode ab 2014.<br />

Landrat Georg Grabner stellte dem EuRegio-Rat das Bewerbungskonzept<br />

für die Olympischen Winterspiele 2022 vor.<br />

4 | 13 Die Salzburger Gemeinde 21


SERVICE<br />

Klimafreundliche Mobilitätslösungen für Gemeinden bringen mehr Lebensqualität<br />

Salzburger Gemeinden<br />

profitieren durch die geförderten Mobilitätsberatungen<br />

von umwelt service salzburg<br />

© mario_vender - Fotolia.com<br />

Ob 300-Seelen-Dorf, aufstrebende<br />

Marktgemeinde oder Stadt: Salzburgs<br />

Bürgermeister müssen die Lebensqualität<br />

ihrer Gemeindebürger steigern<br />

– trotz knappem Budget. Aber<br />

weniger PKWs, mehr Alternativen in<br />

der Fortbewegung, bessere Luft – all<br />

das erfordert ein Umdenken im eigenen<br />

Handeln und ein passendes Angebot<br />

vor Ort. Dank der neuen, geförderten<br />

Mobilitätsberatungen von umwelt<br />

service salzburg finden Salzburgs<br />

Gemeinden optimale Lösungen, um<br />

Autos und Emissionen zu vermeiden.<br />

Damit verringern sie den Verkehr und<br />

erhöhen die Lebensqualität vor Ort.<br />

Salzburgs Bürgermeister wissen: Rund<br />

ein Drittel der klimaschädlichen Gase<br />

verursacht der Verkehr. Doch nicht mobil<br />

sein – das ist keine Option, besonders<br />

nicht in peripheren Gebieten. Die heimische<br />

Bevölkerung will unabhängig<br />

mobil sein. Sie wünscht sich ein möglichst<br />

belebtes Ortszentrum und gleichzeitig<br />

einen intakten Lebensraum <strong>zum</strong><br />

Wohlfühlen – ohne Abgase und Lärm.<br />

Aber wie geht das?<br />

Autos fahren, ohne sie zu besitzen – und dadurch<br />

Platz für eine alternative Nutzung des<br />

öffentlichen Raumes schaffen: Das bietet<br />

Carsharing.<br />

Um nachhaltig der täglichen Verkehrsbelastung<br />

zu entfliehen, hilft vor allem eines:<br />

Die richtigen Alternativen in der Mobilität<br />

zu wählen. „Das ‘eine‘ Allheilmittel gegen<br />

zu hohe Lärm- und Schadstoffbelastungen<br />

gibt es leider noch nicht. Aber<br />

Alternativen nutzen – das kann jeder. Und<br />

damit beginnt man besser noch heute als<br />

morgen“, ist Sabine Wolfsgruber von umwelt<br />

service salzburg überzeugt.<br />

Geförderte Beratung für Gemeinden<br />

umwelt service salzburg hat das Beratungsangebot<br />

für Mobilität erweitert:<br />

Zum Wohle der Gemeinde, für noch<br />

mehr Lebensqualität und für den Klimaschutz<br />

gibt es nun nach dem kostenlosen<br />

„Basischeck für Städte, Gemeinden und<br />

Regionen“ vier weiterführende Beratungen:<br />

Mikro-ÖV, Carsharing-Check,<br />

Begegnungszonen-Check sowie klimafreundliche<br />

Mobilität für „Gemeinden als<br />

Betrieb".<br />

umwelt service salzburg übernimmt 50<br />

Prozent der Beratungskosten sowie<br />

einen Teil der Fahrtkosten des Beraters.<br />

Auch das Land Salzburg unterstützt die<br />

Gemeinden: Um aber im Rahmen der<br />

KLUP-Förderung für Mobilitätskonzepte<br />

10.000,- Euro Zuschuss vom Land Salzburg<br />

zu erhalten, muss zuerst die passende<br />

Mobilitätsberatung von umwelt<br />

service salzburg umgesetzt werden.<br />

Eigentlich wünschen sich viele Bürgerinnen<br />

und Bürger Ortsbusse, Carsharing<br />

oder verkehrsberuhigte Zonen. Doch die<br />

Gemeindevertreter sind oft verunsichert:<br />

Was genau ist möglich? Wo ist es sinnvoll?<br />

Und vor allem Wie? „Unsere Experten<br />

liefern Antworten auf diese Fragen.<br />

Sie verfügen über viel Fachwissen,<br />

beraten die Gemeinden unabhängig von<br />

wirtschaftlichen Interessen und erarbeiten<br />

Verbesserungs- und Einsparungsvorschläge.<br />

Das zahlt sich immer aus − für<br />

die Gemeinde, die Betriebe und die Umwelt“,<br />

so Martin Grießner, Leiter von umwelt<br />

service salzburg.<br />

Mehr Mikro-ÖV für Städte,<br />

Gemeinden und Regionen<br />

Mikro-Öffentlicher-Verkehr-Systeme sind<br />

flexible, kleinräumige Mobilitätsangebote.<br />

Sie bieten besonders in peripheren<br />

Gebieten ansprechende Alternativen<br />

<strong>zum</strong> PKW. Dazu zählen: Linientaxi,<br />

Bürgerbus, Zubringerdienste zu Bus und<br />

Bahn oder Anruf-Sammeltaxi. All diese<br />

Möglichkeiten ergänzen und verdichten<br />

den Linienverkehr in Gemeinden oder<br />

Regionen. Häufig gibt es auch Angebote<br />

von Bürgern für Bürger mit ehrenamtlichen<br />

Lenkern.<br />

Anschließend an den kostenlosen Basischeck<br />

ermittelt der umwelt service salzburg-Berater<br />

in der geförderten Beratung<br />

für Mikro-Öffentlichen-Verkehr den Bedarf<br />

an öffentlichem Personennahverkehr.<br />

Er findet eine ideale, dezentrale<br />

und regional organisierte Lösung für den<br />

öffentlichen Verkehr in jeder Gemeinde<br />

oder Region. So werden ökonomische<br />

Vorteile mit ökologischen verknüpft.<br />

Individuell mobil – Kosten senken<br />

durch Carsharing<br />

Private Autos werden nur zu fünf Prozent<br />

der Zeit, also rund 70 Minuten täglich,<br />

tatsächlich benutzt. Die Kosten für<br />

Geförderte Mobilitätsangebote<br />

für Gemeinden:<br />

umwelt service salzburg fördert die<br />

Mobilitätsberatung zu 50 Prozent –<br />

maximal 40 Stunden, je nach Mobilitätsschwerpunkt.<br />

Infobox<br />

➜ Kostenloser Basis-Check für<br />

Städte, Gemeinden und Regionen<br />

➜ Mikro-ÖV für Städte, Gemeinden<br />

und Regionen<br />

➜ Carsharing-Check für Städte,<br />

Gemeinden und Regionen<br />

➜ Begegnungszonen-Check für<br />

Städte und Gemeinden<br />

➜ Klimafreundliche Mobilität für die<br />

„Gemeinde als Betrieb“: Mitarbeiter-Mobilität<br />

und gemeindeeigener<br />

Fuhrpark<br />

22 Die Salzburger Gemeinde 4 | 13


EUROPA<br />

SERVICE<br />

Mit Begegnungszonen wollen immer mehr Gemeinden das Ortszentrum attraktiver machen.<br />

©2013, bad architects group<br />

Anschaffung, Versicherung und Service<br />

sind jedoch hoch und die Parkflächen<br />

knapp. Eine Lösung ist Carsharing,<br />

also die gemeinschaftliche Nutzung von<br />

Autos. Die Bürger nutzen Autos, ohne sie<br />

zu besitzen und ohne sich um Bereifung<br />

und Pickerl kümmern zu müssen.<br />

Dieses „Teilen“ ist verlockend und liegt im<br />

Trend, denn die finanziellen Vorteile sind<br />

offensichtlich: Ein Carsharing-Auto ersetzt<br />

rund acht PKW. Das schafft Platz für<br />

eine alternative Nutzung des öffentlichen<br />

Raumes in der Gemeinde. Die Frage ist nur,<br />

welches der vielen Carsharing-Systeme<br />

für eine Gemeinde wirtschaftlich nachhaltig<br />

ist und auch angenommen wird. Beim<br />

Carsharing-Check für Städte, Gemeinden<br />

und Regionen findet der umwelt service<br />

salzburg-Berater die passende Carsharing-Form<br />

für jede Gemeinde.<br />

Shared Space –<br />

eine neue Perspektive?<br />

Seit der StVO-Novelle im März 2013<br />

ist die Begegnungszone ein offizielles<br />

Werkzeug der Verkehrsgestaltung in<br />

Gemeinden. Das Ziel hierbei ist, den<br />

verkehrsdominierten, öffentlichen Raum<br />

im Ortszentrum attraktiver zu machen.<br />

Immer mehr Gemeinden spielen mit dem<br />

Gedanken, eigene Begegnungszonen zu<br />

etablieren.<br />

Doch welche Straßenabschnitte sind für<br />

die Kennzeichnung und Umgestaltung<br />

geeignet? Wie verhält sich die Situation<br />

mit Landesstraßen? Das zeigt der umwelt<br />

service salzburg-Berater mit dem Begegnungszonen-Check<br />

für Städte, Gemeinden<br />

und Regionen: Die individuell<br />

passenden Formen der gemeinschaftlichen<br />

Straßennutzung und der geeignete<br />

Straßenabschnitt im Ort stehen im<br />

Mittelpunkt der Beratung. Eine detaillierte<br />

Ausarbeitung und Umsetzung der Maßnahmen<br />

ist allerdings im Rahmen der Beratung<br />

nicht vorgesehen und obliegt dem<br />

partizipativen Prozess in der Gemeinde.<br />

Klimafreundliche Mobilität für die<br />

„Gemeinde als Betrieb"<br />

Haben Sie schon einmal daran gedacht,<br />

dass auch jede Gemeinde ein Betrieb mit<br />

betrieblicher Mobilität ist? Der Beitrag und<br />

die Vorbildwirkung einer Gemeinde sind<br />

nicht zu unterschätzen. Ob der Fuhrpark<br />

von Nutzfahrzeugen oder Mobilität der<br />

Infobox<br />

Mitarbeiter: Mit klimafreundlichen Maßnahmen<br />

im täglichen „Gemeindebetrieb"<br />

kann man Treibstoffkosten senken, Stau<br />

vermeiden, das Klima schützen und die<br />

Lebensqualität steigern. Bei der klimafreundlichen<br />

Mobilität für die „Gemeinde<br />

als Betrieb“ analysiert ein umwelt service<br />

salzburg-Berater Einsparmöglichkeiten,<br />

Fuhrparkalternativen und entwickelt<br />

Maßnahmenvorschläge. So gehen Gemeinden<br />

mit gutem Beispiel voran!<br />

Details und Anmeldung zu den<br />

Mobilitätsberatungen unter<br />

www.umweltservicesalzburg.at/mobilitaet.<br />

Details zur KLUP-Förderung unter<br />

www.klup-salzburg.at.<br />

Für weitere Informationen kontaktieren<br />

Sie bitte Mag. Sabine Wolfsgruber<br />

unter 0662/8888-440 oder sabine.wolfsgruber@umweltservicesalzburg.at.<br />

Daten und Fakten umwelt service salzburg<br />

Die eigenständige Institution umwelt service salzburg organisiert und fördert Umweltberatungen<br />

für Unternehmen und Gemeinden in vier Bereichen: Energie, Mobilität,<br />

Abfall- und Ressourcenmanagement sowie Umweltmanagement. Als einzige Institution<br />

im Bundesland übernimmt umwelt service salzburg auch einen Teil der Kosten für<br />

Umweltberatungen. Getragen wird dieses Kooperationsprojekt vom Land Salzburg,<br />

der Wirtschaftskammer Salzburg, dem Lebensministerium und der Salzburg AG.<br />

4 | 13 Die Salzburger Gemeinde 23


SERVICE<br />

k5 Finanzmanagement<br />

schreibt bereits jetzt Erfolgsgeschichte<br />

Seit einem halben Jahr ist k5 Finanzmanagement<br />

in den ersten österreichischen<br />

Gemeinden im Echtbetrieb. Und<br />

eines ist jetzt schon klar: Das grundlegende<br />

Konzept für die Entwicklung<br />

dieser umfassenden Softwarelösung<br />

für österreichische Gemeindeverwaltungen,<br />

nämlich „den Menschen<br />

in den Mittelpunkt zu stellen“ hat sich<br />

bereits bewährt.<br />

Durch die Zusammenarbeit der fünf Entwicklungspartner<br />

Kufgem-EDV, Gemdat<br />

Niederösterreich, Gemdat Oberösterreich,<br />

Gemeindeinformatik und PSC Software<br />

& Consulting wird k5 österreichweit<br />

angeboten. Somit arbeiten künftig 1.500<br />

Gemeinden mit der neuen Software, was<br />

den Erfahrungsaustausch von der kleinsten<br />

Gemeinde bis zu großen Städten<br />

erheblich erleichtert.<br />

die Anforderungen unterschiedlicher<br />

Größenordnungen und Strukturen in den<br />

Verwaltungsorganisationen an. Zentrale<br />

Verwaltungsregister, wie ZMR/LMR, das<br />

Grundbuch, das Adress- und Gebäuderegister,<br />

das Unternehmensregister,<br />

Finanz Online sind in k5 integriert. Damit<br />

stellt k5 sicher, dass Verwaltung, Wirtschaft<br />

und Bürger mit höchster Datenqualität<br />

betreut werden können.<br />

Bis heute haben sich österreichweit bereits<br />

über 750 Gemeinden und gemeindenahe<br />

Betriebe für k5 entschieden. Einen<br />

großen Anteil daran verzeichnen die<br />

Kufgem-Gemeinden in Tirol und Salzburg,<br />

wo über 98 % k5 bestellt haben und<br />

die Umstellung auf die neue Software bereits<br />

voll im Gange ist.<br />

Über 50 Gemeinden arbeiten seit einigen<br />

Monaten mit k5 im Echtbetrieb. Diese<br />

sind begeistert und attestieren k5 einen<br />

Quantensprung in der kommunalen IT.<br />

Die problemlosen Umstellungen erfreuen<br />

die Anwender dabei ebenso wie die übersichtliche,<br />

moderne Oberfläche. Schon<br />

nach kürzester Einschulungszeit können<br />

die Mitarbeiter in den Gemeinden effektiv<br />

und intuitiv mit k5 arbeiten.<br />

k5 … modern und leistungsstark<br />

Ein modernes und leistungsstarkes<br />

Finanzmanagement und Lösungen für<br />

Dokumentenmanagement und Workflow,<br />

Online-Formulare, Erledigungsvorlagen,<br />

Amtssignatur und duale Zustellung, sowie<br />

Lösungen für die Bauamts- und Grundstücksverwaltung,<br />

für den Wirtschaftshof<br />

und geografische Informationssysteme<br />

erfüllen die hohen Anforderungen österreichischer<br />

Gemeinden.<br />

Die standardisierte Benutzeroberfläche<br />

(angelehnt an marktführende Systeme<br />

wie Windows 8 und Office 2013), aufgabenbezogene<br />

Funktionsblöcke und<br />

prozessorientierte Abläufe ermöglichen<br />

eine intuitive und effiziente Bedienung<br />

aller k5 Module. Damit passt sich k5 an<br />

Kufgem ist eines der größten Systemhäuser<br />

Österreichs für kommunale<br />

Verwaltungen und Kleinere und Mittlere<br />

Unternehmen (KMU). Aktuell<br />

arbeiten 75 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

an den beiden Standorten in<br />

Kufstein und Innsbruck.<br />

Kufgem-EDV GmbH<br />

Fischergries 2, 6330 Kufstein<br />

T. +43 5372 6902<br />

info@kufgem.at<br />

www.kufgem.at<br />

24 Die Salzburger Gemeinde 4 | 13


SERVICE<br />

- bezahlte Anzeige -<br />

DIE NEUE GENERATION IM KOMMUNALMANAGEMENT<br />

k5 Finanzmanagement (Kameralistik, kommunale Doppik)<br />

k5 E-Gov - Elektronische Verwaltung<br />

k5 Lohn<br />

k5 Bauamt- & Grundstücksverwaltung<br />

k5 Wirtschaftshof<br />

k5 Gästemeldewesen<br />

5 9 Partner, Länder,<br />

1Lösung<br />

für mehr als 1.500<br />

Gemeinden.<br />

Die fünf Entwicklungspartner:<br />

Gemdat Niederösterreich Gemdat Oberösterreich Kufgem-EDV Gemeindeinformatik PSC Public Software & Consulting<br />

www.gemdatnoe.at www.gemdat.at www.kufgem.at www.gemeindeinformatik.at www.psc.at<br />

Jeder der oben angeführten Partner hat uneingeschränkt Zugriff auf das gemeinsam entwickelte k5-Produkt und ist in der Vermarktung des Produktes in jeder Hinsicht frei.<br />

4 | 13 Die Salzburger Gemeinde 25


SERVICE<br />

Buchtipp<br />

Kommunale<br />

Intelligenz<br />

Jugend und Gemeinde? Eine oft<br />

schwierige Beziehung. Genau diesem<br />

Thema hat sich einer der bekanntesten<br />

deutschen Hirnforscher, Gerald<br />

Hüther, angenommen und eine spannende<br />

Anleitung <strong>zum</strong> Nachdenken<br />

über die kommunale Gesellschaft geschrieben.<br />

Kommunen sind freiwillige Gemeinschaften.<br />

Am Ende des wirtschaftlichen<br />

Wachstums stoßen jedoch auch die Kommunen<br />

an ihre Grenzen. Dennoch lautet<br />

die vorherrschende Devise zur Bekämpfung<br />

der inzwischen auf allen Ebenen<br />

unserer gesellschaftlichen Entwicklung<br />

zutage tretenden Schwierigkeiten: noch<br />

mehr vom Alten. Immer mehr Regeln führen<br />

dazu, das Bestehende zu wahren und<br />

nicht es weiterzuentwickeln.<br />

Für den Neurobiologen Gerald Hüther<br />

reicht das aber nicht. In seinem 2013<br />

erschienenen Buch "Kommunale Intelligenz"<br />

fordert er die Kommunen auf, ein<br />

Umfeld für Entwicklungen zuzulassen:<br />

Wenn sich die Welt, in die eine Kommune<br />

eingebettet ist, zu verwandeln beginnt,<br />

wenn das Alte dort seinen Wert verliert<br />

und neue Maßstäbe und Erwartungen<br />

an das Leben gestellt werden, reicht es<br />

nicht, wenn eine Kommune all das, was<br />

sie bisher gemacht hat, einfach nur immer<br />

besser zu machen versucht. Dann<br />

müsste sie es anders machen.<br />

Nicht mehr Regeln, sondern<br />

mehr Freiheit<br />

Dieses Veränderungspotenzial haben<br />

junge Menschen, die noch unvoreingenommen<br />

an Dinge herangehen. Ausgehend<br />

von der Erkenntnis, dass der<br />

Mensch nur lernt, was ihn begeistert und<br />

was er in Beziehung zu anderen erfährt,<br />

kommt er zu dem Schluss, dass sich<br />

Kommunen nur weiterentwickeln können,<br />

wenn Jugendliche erleben, dass sie für<br />

dieses Zusammenleben und die Gestaltung<br />

unserer Zukunft wirklich gebraucht<br />

werden. Erst dann können sie auch erfahren,<br />

dass ihnen dies umso besser gelingt,<br />

je mehr sie wissen und können. Dann<br />

würden sie nicht länger unter "Lernen"<br />

eine lästige Pflicht verstehen. Sie würden<br />

sich bewusst dafür entscheiden können,<br />

Lernende zu sein, ein Leben lang.<br />

Wie weit ist die "Verwaltungswut"<br />

in Ihrer Gemeinde?<br />

"Wenn Sie wissen wollen, wie spät es<br />

in Ihrer Kommune bereits ist, fragen Sie<br />

einfach die Kinder und Jugendlichen, wer<br />

von Ihnen später gern in dem Dorf oder<br />

der Stadt bleiben will, in der sie aufgewachsen<br />

sind, wer von ihnen nach seiner<br />

Ausbildung dort wohnen, arbeiten, eine<br />

Familie gründen und Kinder aufziehen<br />

möchte."<br />

Kurz und kompakt für gestresste<br />

Bürgermeister<br />

Für alle, die über ihren Tellerrand hinausschauen<br />

möchten, und wieder einmal<br />

über die eigene Handlungsmaxime<br />

nachdenken wollen, ist dieses Buch auf<br />

alle Fälle geeignet. Auch die Ansätze zu<br />

"Community Education" können hilfreiche<br />

Inputs für die kommunale Jugendarbeit<br />

liefern und zu einem positiven Klima in<br />

der Gemeinde beitragen. Auf 125 Seiten<br />

im kompakten Taschenbuchformat sind<br />

die Theorien über die "Kommunale Intelligenz"<br />

leicht verständlich zu lesen.<br />

Über den Autor:<br />

Gerald Hüther ist Professor für Neurobiologie<br />

und leitet die Zentralstelle für<br />

Neurobiologische Präventionsforschung<br />

an der Psychiatrischen Klinik der Universität<br />

Göttingen und das Institut für<br />

Public Health der Universität Mannheim/<br />

Heidelberg. Wissenschaftlich befasst<br />

er sich mit dem Einfluss früherer Erfahrungen<br />

auf die Hirnentwicklung, den Auswirkungen<br />

von Angst und Stress und der<br />

Bedeutung emotionaler Reaktionen.<br />

Infos <strong>zum</strong> Buch:<br />

Verlag: edition Körber-Stiftung<br />

ISBN: 978-3-89684-098-1<br />

Preis: 12,40 Euro<br />

©edition Körber-Stiftung<br />

Gerald Hüther<br />

kommt in<br />

seinem Buch<br />

auf den Punkt:<br />

In der Jugend<br />

liegt die Kraft<br />

und das<br />

Wissen für die<br />

Gestaltung der<br />

Zukunft.<br />

Buchtipp<br />

Im Verlag MANZ ist soeben folgender Titel erschienen:<br />

Haidvogl: Gemeinderecht<br />

für Praktiker.<br />

MANZ 2013. 216 S. Br. € 18,80.<br />

ISBN 978-3-214-03810-6<br />

Jeder wohnt in einer Gemeinde, kennt<br />

ihre Einrichtungen und vielfältigen Aufgaben<br />

– aber wie ist das rechtlich geregelt?<br />

Der Ratgeber zeigt inhaltlich fundiert,<br />

aber dennoch leicht lesbar die rechtlichen<br />

Grundlagen für den Alltag in der<br />

Gemeinde auf:<br />

• Was ist eine Gemeinde, welche<br />

Aufgaben hat sie?<br />

• Zuständigkeit der Gemeindeorgane,<br />

wichtigste Prinzipien der Verwaltung<br />

• Wie wirtschaftet und finanziert sich<br />

eine Gemeinde?<br />

• Wer kontrolliert die Gemeinde und wer<br />

haftet wofür?<br />

• Direkte Demokratie in der Gemeinde<br />

• Formen der Gemeindezusammenarbeit<br />

10 Illustrationen<br />

zeigen<br />

„das wahre<br />

Leben“ am<br />

Gemeindeamt.<br />

Mit Hinweisen<br />

auf die Bestimmungen<br />

aller<br />

Bundesländer!<br />

Besonders hervorgehoben die<br />

Regelungen in der Steiermark und<br />

Kärnten!<br />

26 Die Salzburger Gemeinde 4 | 13


EUROPA<br />

SERVICE<br />

Wunschbox für Salzburger Radler<br />

Radboxen als diebstahl- und wettergeschützte<br />

Abstellmöglichkeit für Fahrräder<br />

sind ein Beitrag zur Radverkehrsförderung.<br />

Auf der neuen Webseite<br />

www.radbox.at kann man sich für Radboxen<br />

anmelden.<br />

Aber noch mehr: Über www.radbox.at<br />

nehmen Stadt und Land Salzburg<br />

Wünsche aus der Bevölkerung für neue<br />

Radbox-Standorte entgegen. (Schwerpunkt<br />

für die Vorschläge: Im Bereich von<br />

Bahn- und Bushaltestellen im Bundesland<br />

Salzburg)<br />

Infos über Radboxen:<br />

www.radbox.at<br />

• Wo gibt es Fahrradgaragen: Karte<br />

und Liste<br />

• Radboxstandorte, Stellplatzanzahl,<br />

Mietkosten, freie Boxen<br />

• Anmiete einer freien Radbox für<br />

mindestens ein Jahr<br />

• Voranmeldung für Radbox, sofern die<br />

gewünschte gerade vermietet ist<br />

• Entgegennahme von Vorschlägen für<br />

neue Radbox-Standorte<br />

Wo stehen die Radboxen?<br />

Voraussichtlich gibt es neue Radboxen<br />

an den Bahnhöfen Anthering, Bürmoos,<br />

Lamprechtshausen und Oberndorf ab<br />

Ende Oktober 2013. Bis Ende 2015 werden<br />

landesweit 300 neue Radboxen im<br />

Umfeld von Haltestellen des Öffentlichen<br />

Verkehrs aufgestellt, 150 davon im Stadtgebiet<br />

von Salzburg. Die Standorte sind<br />

abrufbar unter www.radbox.at.<br />

Information über Radboxen von<br />

Gemeinden und Betrieben<br />

Wenn Gemeinden oder Firmen Fahrradboxen<br />

selbst zur Miete anbieten, können<br />

diese kostenfrei über die Webseite radbox.at<br />

bekannt gemacht werden.<br />

Radbox.at - die Idee<br />

Radboxen werden vor allem von Einpendlern<br />

genutzt, die mit dem Fahrrad zu<br />

ihrem Ziel – (Arbeitsstelle, Schule, Universität<br />

etc.) fahren. Häufig stehen hier<br />

die Räder in der Nacht und am Wochenende.<br />

Daher sind diese Räder auch besonders<br />

vandalismusgefährdet. Erster Anlass<br />

für die Aufstellung von Radboxen waren<br />

die Beschwerden von Salzburger Lokalbahnnutzenden<br />

über Vandalismus an ihren<br />

bei den Lokalbahnhöfen abgestellten<br />

Fahrrädern. In der Stadt Salzburg werden<br />

daher bereits seit Ende der 1990-er<br />

Jahre Radboxen aufgestellt. Damals<br />

wurde in der Lokalbahn eine Kundenbefragung<br />

durchgeführt.<br />

Dabei wurde festgestellt, dass vor allem<br />

an Zielbahnhöfen (vor allem Bahnhof<br />

Itzling und Bergheim) großes Interesse<br />

und Bedarf für diebstahl- und wettergeschützte,<br />

vandalismussichere Fahrradabstellmöglichkeiten<br />

besteht.<br />

Dieses Projekt wird im Rahmen des ISR<br />

- Förderungsprogramms (Optimierung intermodaler<br />

Schnittstellen im Radverkehr)<br />

aus Mitteln des Klima- und<br />

Energiefonds als Beitrag <strong>zum</strong><br />

Umwelt- und Klimaschutz im<br />

Verkehr gefördert.<br />

Infobox Radbox<br />

➜ Die Vorteile einer Radbox:<br />

vandalismussichere, diebstahlund<br />

wettergeschützte Fahrradabstellmöglichkeit.<br />

➜ Die meisten Radboxen in Salzburg<br />

sind ca. 2 m lang, ca. 80 cm breit<br />

und 1,15 m hoch und bieten Platz<br />

für 2 Fahrräder (ohne Korb bzw.<br />

Kindersitz)<br />

➜ Jährliche Mietkosten für die Box 80<br />

€ pro Jahr.<br />

4 | 13 Die Salzburger Gemeinde 27


SERVICE<br />

Salzburg Wohnbau<br />

Ein neues Zuhause für Senioren in Lofer<br />

Miteinander von Jung und Alt<br />

Direkt im Ortszentrum wurde im ersten<br />

Bauabschnitt auf einer Nutzfläche von<br />

rund 4100 m 2 in drei Geschoßen das<br />

Seniorenheim mit 70 Einbett-Zimmern,<br />

großzügigen Wohnbereichen und Außenterrassen<br />

errichtet. Ein schön gestalteter<br />

Innenhof mit Sitzbänken und Kräutergarten<br />

soll den Senioren als Ort der Erholung<br />

und des Wohlfühlens dienen. Das „Haus<br />

der Generationen“ schafft einen optimalen<br />

Rahmen für ein Miteinander von Jung<br />

und Alt. Der Alltag der Senioren soll vor<br />

allem durch die Anwesenheit der Kinder<br />

aufgeheitert und belebt werden.<br />

- bezahlte Anzeige -<br />

Die Salzburg Wohnbau realisiert in Lofer ein „Haus der Generationen“, in dem ein Seniorenheim und ein Kindergarten<br />

unter einem Dach untergebracht sind. Das Seniorenwohnheim, das von den vier Pinzgauer Gemeinden<br />

Lofer, Weißbach, St. Martin und Unken gemeinsam in Auftrag gegeben wurde, konnte bereits eröffnet werden.<br />

Die Fertigstellung des Kindergartens mit fünf Gruppen ist für Herbst 2014 geplant.<br />

Umweltfreundlich<br />

Bei dem Projekt wird nicht nur integratives<br />

Wohnen optimal umgesetzt, sondern<br />

das Gebäude punktet außerdem<br />

durch eine ökologische und energieeffiziente<br />

Bauweise. Eine kontrollierte Wohnraumlüftung<br />

mit Wärmerückgewinnung<br />

spart Energie, sorgt für ein behagliches<br />

Raumklima und garantiert damit einen<br />

höheren Wohnkomfort. Ergänzt wird dieses<br />

Energiesystem durch eine umweltfreundliche<br />

Solaranlage.<br />

Bei der offiziellen Eröffnung in Lofer im Bild (v. l.): Die Bürgermeister Josef Michael<br />

Hohenwarter (Weißbach), Mag. Ing. Hubert Lohfeyer (Unken) und Josef<br />

Leitinger (St. Martin), Salzburg Wohnbau-Geschäftsführer DI Christian Struber MBA,<br />

Bürgermeisterin a.D. Bettina Mitterer, Seniorenheimleiterin Brigitte Stock und<br />

Bürgermeister Norbert Meindl (Lofer).<br />

RTS-Regionalfernsehen<br />

Aktuelle TV-Beiträge zu Projekten der<br />

Salzburg Wohnbau können auf der<br />

Homepage des Salzburger<br />

Regionalfernsehens RTS unter<br />

www.rts-salzburg.at<br />

abgerufen werden.<br />

Die neuen Zimmer sind freundlich und hell mit schönem Blick auf die umliegende<br />

Bergwelt.<br />

Die Senioren fühlen sich sichtlich wohl.<br />

Informationen über aktuelle Projekte der<br />

Salzburg Wohnbau in Stadt und Land Salzburg<br />

unter 0664/5461064,<br />

www.salzburg-wohnbau.at<br />

oder<br />

www.facebook.com/sbg.wohnbau.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!