Programmheft 31102011 - Universität für Musik und darstellende ...
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11.00 Prof. Dr. Maria Spychiger<br />
Instrumentalpädagogischer Zugriff<br />
im Umgang mit Fehlern<br />
<strong>Musik</strong>pädagogik<br />
Hochschule für <strong>Musik</strong><br />
<strong>und</strong> Darstellende Kunst<br />
Frankfurt am Main<br />
MariaSpychiger@<br />
hfmdk-frankfurt.de<br />
Zur Person<br />
Maria Spychiger lehrt <strong>und</strong> forscht im Bereich der Wirkungen von <strong>Musik</strong> <strong>und</strong> musikalischer<br />
Aktivität, der musikbezogenen Bildungsphilosophie, dem musikalischen<br />
Lernen <strong>und</strong> der musikalischen Entwicklung im Lebenslauf. Nach der wissenschaftlichen<br />
Begleitung <strong>und</strong> Evaluation eines großen Schulversuchs mit erweitertem <strong>Musik</strong>unterricht<br />
in der Schweiz <strong>und</strong> einem Doktoratsstudium in Deutschland <strong>und</strong> den USA<br />
erfolgte 1995 die Dissertation mit dem Titel Mehr <strong>Musik</strong>unterricht an der öffentlichen<br />
Schule? Entwicklung eines zeichentheoretischen Begründungsansatzes als Alternative zur<br />
aussermusikalischen Argumentation. Mehrere Jahre lehrte sie an der <strong>Musik</strong>hochschule<br />
Luzern <strong>und</strong> war Forschungsbeauftragte der Pädagogischen Hochschule Bern sowie<br />
Leiterin des Nachdiplomstudiums Didaktik der <strong>Musik</strong> der Universität Bern. Von 2002-<br />
2007 war sie Oberassistentin am Departement Erziehungswissenschaften der Universität<br />
Fribourg, zuletzt mit einem Forschungsaufenthalt im Rahmen eines Projektes<br />
Zur Entwicklung des professionellen Selbst von <strong>Musik</strong>lehrer/innen an der Universität<br />
Mozarteum in Salzburg im Sommersemester 2007. Die Habilitationsschrift mit Thema<br />
<strong>Musik</strong>alische Aktivität <strong>und</strong> Bildung. Beiträge zu deren pädagogisch-psychologischen<br />
Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> Wirkungen wurde im Sommer 2008 von der Universität Potsdam<br />
angenommen <strong>und</strong> ihr die Doppelvenia <strong>Musik</strong>pädagogik / <strong>Musik</strong>psychologie erteilt.<br />
Maria Spychiger ist seit Herbst 2007 an der HfMDK tätig, zunächst als Vertreterin, ab<br />
Oktober 2008 als ernannte Professorin für <strong>Musik</strong>pädagogik. Im Oktober 2010 Ernennung<br />
für die Professur W3 „Empirische <strong>Musik</strong>pädagogik“ <strong>und</strong> im November 2010<br />
Wahl zur Vizepräsidentin der HfMDK. Die Tätigkeiten umfassen auch die Leitung des<br />
durch den Schweizerischen Nationalfonds geförderten Forschungsprojekts Das musikalische<br />
Selbstkonzept. Konzeption <strong>und</strong> Entwicklung eines Messinstruments sowie die<br />
wissenschaftliche Begleitung des durch die Crespo Fo<strong>und</strong>ation finanzierten Frankfurter<br />
Schulprojektes Primacanta. Ein anderes Spezialgebiet von Maria Spychiger<br />
ist das Lernen aus Fehlern <strong>und</strong> die Entwicklung von Fehlerkultur, die in den letzten<br />
zwei Jahren auch für die Instrumental- <strong>und</strong> Vokalpädagogik entwickelt wird. Weitere<br />
Lehrgebiete: die Pädagogische Kommunikation <strong>und</strong> Interaktion, die Psychologie des<br />
Person-Welt Bezugs sowie die Qualitative Forschungsmethodik.<br />
Abstract<br />
Jedes Fach, jeder Wissens- <strong>und</strong> Lebensbereich hat nicht nur seine eigenen Inhalte,<br />
sondern auch seine Eigenheiten in den Lernprozessen <strong>und</strong> der Entwicklung, die zur<br />
Expertise in diesem Fach führen. So haben sich Fachpädagogiken <strong>und</strong> -didaktiken<br />
entwickelt, die ihrerseits ein spezifisches Wissen zur Erleichterung <strong>und</strong> Zentrierung<br />
der facheigenen Lerninhalte bereitstellen. Wenn es um den Umgang mit Fehlern geht,<br />
ist es genau so: Jeder Fach- <strong>und</strong> Lernbereich produziert seine eigenen Fehler, <strong>und</strong> der<br />
Umgang mit ihnen ist wiederum ein eigenes Fachwissen. Entsprechend wüsste ein<br />
Leichtathletiklehrer kaum wie mit den Fehlern eines Klavierschülers umgehen, <strong>und</strong><br />
umgekehrt gilt dasselbe. Es lohnt sich jedoch für Fachpädagogen <strong>und</strong> -didaktiker<br />
verschiedenster Disziplinen, sich mit Fehlerkultur, dem Lernen aus Fehlern <strong>und</strong> der<br />
Fehlerpsychologie allgemein auseinanderzusetzen. Gr<strong>und</strong>lagen wurden in den letzten<br />
Jahren in den Erziehungswissenschaften <strong>und</strong> der Lernpsychologie entwickelt. Im<br />
Vortrag werden einige davon vorgestellt <strong>und</strong> dann Spezifika der Instrumentalpädagogik<br />
damit in Bezug gesetzt. Es kommen Beispiele aus dem Unterricht zur Sprache<br />
<strong>und</strong> es wird über erste Erfahrungen von Fehlerkultur-Seminaren berichtet, die mit<br />
<strong>Musik</strong>studierenden (Berufsklassen <strong>und</strong> Lehrämter) in Frankfurt a. M. durchgeführt<br />
wurden.<br />
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