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Programmheft 31102011 - Universität für Musik und darstellende ...

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15.00 Prof. Antonius Sol<br />

„Die Stimme, das Singen oder der Sänger“.<br />

Über das Akzeptieren, Ausgleichen,<br />

Ignorieren <strong>und</strong> Beschönigen von Fehlern<br />

Zur Person<br />

Der gebürtige Niederländer Tom Sol studierte Gesang <strong>und</strong> Cembalo in Amsterdam<br />

<strong>und</strong> ist nach wie vor als Sänger freiberuflich tätig. Insbesondere wurde<br />

er für seine Darstellungen in zeitgenössischen Opern geschätzt (Staatsoper<br />

Berlin, Biennale München, Holland Festival). Sein Interesse für (Gesangs-)<br />

Pädagogik führte dazu, dass er sich auch mit den Bereichen „Methodik“ <strong>und</strong><br />

„Gesangsgeschichte“ vertiefend auseinandersetzte. Nach Lehraufträgen in<br />

Amsterdam <strong>und</strong> Arnheim wurde er nach Graz berufen, wo er neben seiner<br />

Professur für Gesang auch organisatorisch verschiedenste Funktionen bekleidet<br />

(u. a. Vorsitz der Curricula-Kommission Gesang) <strong>und</strong> wo seine Dissertation<br />

zum Thema: „Das bewertete Singen“ (über die professionelle Beurteilung von<br />

Sängern) kurz vor ihrem Abschluss steht.<br />

Gesang<br />

Universität für <strong>Musik</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>darstellende</strong> Kunst<br />

Graz<br />

tom.sol@aon.at<br />

Abstract<br />

Auf wohl kaum einem anderen Gebiet der musikalischen Aufführungspraxis<br />

werden <strong>Musik</strong>er ihre Fehler so leicht vergeben wie beim Sologesang. Manchmal<br />

scheint es, als ob fehlerfreies Singen gar für Unmut sorgt <strong>und</strong> einen gewissen<br />

Argwohn hervorruft. Wenn ein Sänger perfekt singt, muss irgendetwas anderes<br />

nicht stimmen. Zum Glück gibt es immer etwas „zu nörgeln“ <strong>und</strong> wenn<br />

es just die Perfektion ist. Doch was bei einem Sänger/einer Sängerin getadelt<br />

wird, wird bei einem/einer anderen gelobt. Was man einem Solisten/einer Solistin<br />

durchgehen lässt, wird bei einem/einer anderen nicht akzeptiert. Diese<br />

Diskrepanz im Urteil beschränkt sich nicht allein auf das „normale“ Publikum,<br />

sondern betrifft die „professionellen“ Kritiker eben so sehr – manchmal sogar<br />

intensiver. Ein Gr<strong>und</strong> für dieses Phänomen mag darin bestehen, dass viele Kritiker<br />

sich nicht darüber bewusst sind, was sie denn eigentlich beurteilen: die<br />

Stimme, das Singen oder den Sänger.<br />

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