Programmheft 31102011 - Universität für Musik und darstellende ...
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12.00 Prof. Martin Widmaier<br />
Üben im Randbereich des Lösungsraums.<br />
Zur Rolle von „Fehlern“ im<br />
Differenziellen Lernen<br />
Zur Person<br />
Klavier <strong>und</strong><br />
Klavierdidaktik<br />
Robert-Schumann-<br />
Hochschule<br />
Düsseldorf<br />
mrtwdm@yahoo.de<br />
Martin Widmaier wurde 1960 in Darmstadt geboren. Als Stipendiat der Studienstiftung<br />
des deutschen Volkes studierte er 1980 bis 1988 Klavier <strong>und</strong> Komposition;<br />
zu seinen Lehrern zählten Maria Curcio (London) <strong>und</strong> Cesar Bresgen<br />
(Salzburg). Er war Preisträger nationaler <strong>und</strong> internationaler Wettbewerbe <strong>und</strong><br />
ist als Solist, Kammermusiker <strong>und</strong> Liedbegleiter tätig, sowohl auf dem Mozartflügel<br />
als auch auf dem modernen Instrument. Die Berliner Tageszeitung „Der<br />
Tagesspiegel“ nannte ihn „eine eigenwillige Künstlerpersönlichkeit, wie sie in<br />
den großen Konzertsälen kaum mehr gedeiht“. Martin Widmaier gab Konzerte,<br />
Seminare <strong>und</strong> Meisterkurse in West- <strong>und</strong> Osteuropa, Nord- <strong>und</strong> Südamerika<br />
<strong>und</strong> in Asien. Seit 1997 unterrichtet er Klavier, Klaviermethodik <strong>und</strong> Improvisation<br />
am Peter-Cornelius-Konservatorium (Mainz); 2008 wurde er als Professor<br />
für Klavier <strong>und</strong> Klavierdidaktik an die Robert-Schumann-Hochschule (Düsseldorf)<br />
berufen. Er schreibt regelmäßig für die Zeitschrift „Üben & Musizieren“;<br />
seine Klavierschule „Das kleine Land“ erschien bei C. F. Peters.<br />
Abstract<br />
„Differenzielles Lernen“ ist der Name eines systemdynamischen Lernmodells,<br />
das der Trainings- <strong>und</strong> Bewegungswissenschaftler Wolfgang Schöllhorn entwickelt<br />
hat.<br />
Laut Schöllhorn besitzen die etablierten zielgerichteten Lernmodelle folgende<br />
Gemeinsamkeiten:<br />
• Orientierung an engen, teilweise widersprüchlichen Zielvorgaben,<br />
• sukzessive Annäherung an diese Ziele,<br />
• Vermeidung von „Fehlern“,<br />
• Einschleifung der „korrekten Lösung“ mittels hoher Wiederholungszahlen.<br />
Zwei Tatsachen, so Schöllhorn, machen ein solches Lernverhalten fragwürdig:<br />
• Bewegungen sind gr<strong>und</strong>sätzlich individuell geprägt.<br />
• Keine Bewegung ist wiederholbar.<br />
Differenzielles Lernen geht davon aus, dass ein Verstärken der in sämtlichen<br />
Phasen des Lernprozesses ohnehin auftretenden Fluktuationen leistungssteigernde<br />
Wirkung besitzt. Diese Annahme hat sich mittlerweile regelmäßig empirisch<br />
bestätigt.<br />
Im Referat soll das differenzielle Lernmodell aufs instrumentale Üben angewandt<br />
werden; die Rolle von „Fehlern“ soll dabei im Mittelpunkt stehen.<br />
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