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lichen technischen Gusseisensorten alle<br />
Mehrstoffsysteme sind.<br />
Bild 22: Lage der Mikrohärteeindrücke zwischen den Graphitkugeln.<br />
Längenänderung in µm<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
600<br />
5,04 % Si<br />
4,18 % Si<br />
700<br />
Temperatur in °C<br />
Beginn der α/γ-<br />
Umwandlung<br />
800 900 1000<br />
Bild 23: Dilatometerkurven von Proben mit Siliciumgehalten vor und hinter dem<br />
Maximum bei 4,3 % Si.<br />
a<br />
Bild 24: Die kristallographische Orientierung des Ferrits in EN-GJS-mit 3,43 % Si (a)<br />
ist identisch mit der Orientierung in EN-GJS mit 5,97 % Si (b).<br />
a<br />
Bild 25: a) Siliciumseigerungen in EN-GJS mit 2,39 % Si; b) bei 4,18 % Si ist die Siliciumverteilung<br />
gleichmäßiger als bei 2,39 % Si.<br />
b<br />
b<br />
Gemeinsame Wirkung von Silicium<br />
und anderen Legierungselementen<br />
Nach S. Karsay [22] kann die carbidbildende<br />
Wirkung von Mangan durch steigende<br />
Siliciumgehalte ausgeglichen werden. Dies<br />
gelingt umso besser, je dünner das Gussstück<br />
ist. So ermöglicht z. B. bei einem Gussteil<br />
mit 12 mm Wanddicke die Erhöhung<br />
des Siliciumgehaltes von 2,5 auf 3 % eine<br />
Erhöhung des Mangangehaltes von ca. 0,25<br />
auf 0,35 %. Bei größeren Wanddicken führt<br />
die vermehrte Mn-Anreicherung in den<br />
Restschmelzebereichen bei gleichzeitiger<br />
Siliciumverarmung durch die umgekehrte<br />
Seigerung des Siliciums nicht zu der erwünschten<br />
Kompensation der Wirkung des<br />
Mn und es kommt zur Carbidausscheidung.<br />
Aus diesem Grund empfiehlt S. Karsay den<br />
Mangangehalt auf 0,5 % Mn zu begrenzen.<br />
Siliciumgehalte über 3 % werden nicht berücksichtigt.<br />
In mehreren Patent- und Offenlegungsschriften<br />
[23-26] beschreibt die Siempelkamp<br />
Gießerei GmbH, Krefeld, die Herstellung<br />
und chemische Zusammensetzung<br />
von siliciumlegiertem Gusseisen mit Kugelgraphit.<br />
Dabei wird der Anteil Silicium<br />
mit 2,5 bis 4,5 % beschrieben. Das in den<br />
Patent- und Offenlegungsschriften empfohlene<br />
Kohlenstoffäquivalent CE = C + 1/3 Si<br />
mit 4,1 bis 4,5 % erscheint für dickwandigere<br />
Gussteile aus dem Werkstoff und CE-<br />
Werten >4,3 % sehr hoch, wobei die Gefahr<br />
der Graphitflotation gegeben ist. Bei dickwandigeren<br />
Gussteilen kann die Graphitflotation<br />
durch Schattierungen in bearbeiteten<br />
Flächen zu Ausschuss führen. Neben<br />
den Basislegierungselementen Kohlenstoff<br />
und Silicium sind in den Patentschriften<br />
noch weitere Legierungsgehalte, wie Ni maximal<br />
2,5 %, Mn maximal 0,4 % und Nb maximal<br />
0,4 %, angegeben, um hohe Festigkeiten<br />
bei hohen Dehnungen und einem<br />
ferritischen Grundgefüge zu erzielen. Die<br />
einzelne Wirkung dieser Elemente bzw. die<br />
Wirkung der Kombination dieser Elemente<br />
wird nicht angegeben. Die Zugabe von<br />
Seltenen-Erden-Metallen und Sb verbessert<br />
die Graphitausbildung. Es werden Zugfestigkeiten<br />
von 600 N/mm 2 bei 8 bis 15 %<br />
Bruchdehnung in einer angeformt gegossenen<br />
70 x 70 mm 2 -Probe erzielt. Die mechanischen<br />
Eigenschaften in größeren<br />
Wanddicken werden nicht angegeben.<br />
Die Georg Fischer Fahrzeugtechnik AG,<br />
Schaffhausen, Schweiz, beschreibt einen<br />
höherfesten Gusseisen mit Kugelgraphit-<br />
Werkstoff (Sibodur) mit 2,6-2,9 % Silicium<br />
und Borgehalten zwischen 2 und 200 ppm<br />
[27, 28]. Die mechanischen Eigenschaften<br />
des Werkstoffs Sibodur werden in [29] mit<br />
R m > 700 N/mm 2 und Rp 0,2 > 440 N/mm 2<br />
mit Bruchdehnungen zwischen 8 und 12 %<br />
Giesserei 100 07/2013 39