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TECHNOLOGIE & TRENDS<br />

Brinellhärte<br />

290<br />

260<br />

230<br />

200<br />

170<br />

140<br />

2<br />

Siliciumgehalt in %<br />

4,3 % Si<br />

3 4 5<br />

6<br />

Bild 19: Auch oberhalb von 4,3 % Silicium nimmt die Brinellhärte stetig zu.<br />

Bild 20: Bruchfläche einer Zugprobe mit 4,18 % Si.<br />

Bild 21: Transkristalliner Bruch bei 4,4 % Si (R m = 636 MPa, Rp 0,2 = 503 MPa, A5 = 16,9 %).<br />

kühlungsgeschwindigkeiten, die bei dem<br />

Gießprozess auftreten, verschieben sich die<br />

Löslichkeitslinien hin zu niedrigeren Temperaturen,<br />

die bei der Erstarrung auftretenden<br />

Phasen können jedoch aus dem idealen<br />

Zustandsdiagramm abgeleitet werden.<br />

Für Gusseisenlegierungen gilt das Zustandsdiagramm<br />

Fe-C (Bild 7), welches die Zusammenhänge<br />

bei Erstarrung und Abkühlung<br />

dieser Legierungen vereinfacht beschreibt<br />

und auf die beiden Hauptelemente Eisen<br />

und Kohlenstoff beschränkt ist.<br />

Das wichtigste Legierungselement bei<br />

den Eisengusslegierungen ist neben Kohlenstoff<br />

das Element Silicium. Die Auswirkungen<br />

von Silicium auf die Metallurgie<br />

und speziell die Kohlenstofflöslichkeit können<br />

dem Dreistoffzustandsdiagramm Fe-C-<br />

Si entnommen werden. Eine übersichtliche<br />

räumliche Darstellung (Bild 8) wurde<br />

von H. Jaß und H. Hanemann [19] entworfen.<br />

In dieser Darstellung wird die Wirkung<br />

des Siliciums auf die Temperatur- und Konzentrationsverschiebung<br />

im Zustandsdiagramm<br />

Fe-C (linke Koordinatenachse für<br />

Kohlenstoff) deutlich. Die eutektische Rinne,<br />

Gleichgewicht zwischen dem eutektisch<br />

ausgeschiedenen Kohlenstoff und γ-Eisen<br />

(Linie C-K in Bild 8), wird zu niedrigeren<br />

Kohlenstoffgehalten hin verschoben. Ausscheidungen<br />

von versprödend wirkenden<br />

Phasen sind nicht erkennbar.<br />

In Bild 9 sind die aktuellen Ergebnisse<br />

der Untersuchungen [20] des stabilen Zustandsdiagramms<br />

Fe-C-Si zusammengefasst.<br />

Es handelt sich hierbei um die Darstellung<br />

als Projektion der Liquiduslinien<br />

und Isothermen in eine Ebene. Die eutektische<br />

Rinne verläuft ähnlich wie in Bild 8<br />

dargestellt ausgehend vom Randsystem Fe-<br />

C bei 4,26 % Kohlenstoff mit ansteigender<br />

Temperatur bis zu einem Maximalpunkt,<br />

der etwa bei 2,9 % C und 5 % Si liegt. Nach<br />

diesem Maximum fällt die Liquidustemperatur<br />

wieder bis zu einem ternären Eutektikum<br />

bei ca. 9 % Si und 1,7 % C ab.<br />

Nach Untersuchungen von [21] steigt<br />

die eutektische Gleichgewichtstemperatur<br />

im Verlauf der Projektion der eutektischen<br />

Rinne in eine Ebene von 1153 °C, dem eutektischen<br />

Punkt des Randsystems Fe-C,<br />

bis zum Maximalpunkt bei ca. 5 % Si um<br />

ca. 20 K an (Bild 10). Die Projektion in<br />

Bild 10 ist zu lesen wie ein Zweistoffsystem<br />

mit unbegrenzter Mischbarkeit im flüssigen<br />

und festen Zustand mit einem Maximum.<br />

Unterhalb der Liquiduslinie scheiden<br />

sich aus der Gusseisenschmelze, hier<br />

eine Fe-C-Si-Legierung ohne weitere im<br />

Gusseisen enthaltene Legierungselemente,<br />

gleichzeitig ein Eisen-Silicium-Mischkristall<br />

und Kohlenstoff aus.<br />

Untersuchungen von Vier- und Mehrstoff-Zustandsdiagrammen<br />

der Hauptlegierungselemente<br />

C, Si, Mn, P, S und Mg bei<br />

Gusseisen liegen nicht vor, obwohl die üb-<br />

38 Giesserei 100 07/2013

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