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Projekt sollen die Einflüsse von steigenden Siliciumgehalten in<br />
unterschiedlichen Kombinationen auf die o. a. Merkmale untersucht<br />
werden.<br />
In den Schmelzlaboren der beiden am Projekt beteiligten Forschungsinstitute<br />
werden Schmelzen mit steigenden Si-Gehalten<br />
hergestellt und in Probenformen abgegossen. Die maßgeblichen<br />
Eigenschaften von Gusseisen mit Kugelgraphit werden an Probenformen<br />
nach EN 1563 ermittelt. Die statischen mechanischen<br />
Eigenschaften (R m , Rp 0,2 , Bruchdehnung) und Gefügeuntersuchungen<br />
werden mit dem Si-Gehalt korreliert, um bei den nachfolgenden<br />
Untersuchungen gezielt die günstigsten Eigenschaftskombinationen<br />
der Werkstoffe zu erhalten. Zusätzlich werden<br />
die gießtechnischen Eigenschaften für bestimmte Legierungskombinationen<br />
ermittelt, und zwar das Erstarrungs- und Speisungsverhalten,<br />
welches in hohem Maße vom Gehalt an Legierungselementen<br />
abhängig ist. Diese Eigenschaften werden hauptsächlich<br />
durch das Gefüge bestimmt.<br />
Das zentrale Ziel des Forschungsprojekes sind die Angabe einer<br />
optimierten chemischen Zusammensetzung und die Erstellung<br />
von metallurgischen Grundlagen für einen optimierten Herstellungsprozess,<br />
um Gussteile aus Werkstoffen mit hohem Si-Gehalt<br />
zu erzeugen, die den Kundenanforderungen entsprechen. Zu diesen<br />
Grundlagen sind zu rechnen:<br />
> Untersuchung des Seigerungsverhaltens und des Verfestigungsmechanismus<br />
des Siliciums in der ferritischen Eisenmatrix<br />
und deren Einfluss auf die Eigenschaften der Gussteile.<br />
> Einfluss des Gehalts an carbid- und perlitstabilisierenden Elementen<br />
wie Mn, Cr, V und Legierungselemente, die schon bei<br />
geringeren Anteilen in den ferritisch/perlitischen EN-GJS-Werkstoffsorten<br />
die mechanischen Eigenschaften der Gussteile negativ<br />
beeinflussen.<br />
> Untersuchung des Formfüllens, des Lunkerverhaltens und des<br />
Speisungsverhaltens der Schmelze in Abhängigkeit des Si-Gehaltes.<br />
Die Ergebnisse erlauben die Anpassung der Herstellungsparameter<br />
an die individuellen Gussteilgeometrien.<br />
> Entwicklung einer speziellen Impftechnologie, um eine bestmögliche<br />
Gefügestruktur, Graphitkugelzahl und Graphitform<br />
zu erzielen.<br />
> Es werden Prozessstrategien entwickelt, um Dross oder Schlackeeinschlüsse<br />
und Abweichungen in der Graphitform zu vermeiden,<br />
die bei hohen Si-Gehalten auftreten können.<br />
> Die Bearbeitbarkeit der ferritisch/perlitischen Werkstoffsorten<br />
EN-GJS-500-7 und EN-GJS-600-3 wird mit der Bearbeitbarkeit<br />
der neuen Werkstoffsorten EN-GJS-500-14 und EN-<br />
GJS-600-10 verglichen, um das unterschiedliche Zerspanungsverhalten<br />
zu charakterisieren.<br />
> Auf Grund des speziellen Verhaltens des Siliciums – Silicium<br />
fördert die Grauerstarrung auch bei hohen Erstarrungsgeschwindigkeiten<br />
– kann sich bei den hoch siliciumhaltigen<br />
Legierungen das Verhalten beim Schweißvorgang gegenüber<br />
den herkömmlichen ferritisch/perlitischen EN-GJS-Werkstoffsorten<br />
positiv verändern. Hierzu werden entsprechende<br />
Untersuchungen durchgeführt.<br />
> Die dynamischen mechanischen Eigenschaften der mischkristallverfestigten<br />
Werkstoffe sowie die thermophysika lischen<br />
und thermomechanischen Eigenschaften, die die Grundlage<br />
für die Auslegung von Gussteilen sind, werden dokumentiert<br />
und in Tabellen zusammengefasst. Diese Ergebnisse werden<br />
als Basis für die nächste Revision der DIN EN 1563 genutzt,<br />
um die bislang nicht bekannten Daten der neuen Werkstoffe<br />
allgemein zugänglich zu machen.<br />
> Mit der optimalen chemischen Zusammensetzung bei optimierten<br />
mechanischen Eigenschaften werden in am Projekt<br />
beteiligten Gießereien Gussteile gegossen, die Bauteilprüfungen<br />
unterzogen werden.