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TECHNOLOGIE & TRENDS<br />
Bild 2: Geringe Konzentrationen an Begleitelementen führen zur Ausscheidung unterschiedlicher<br />
Carbide.<br />
Zugfestigkeit in 1000 psi<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Brinellhärte<br />
26<br />
22<br />
18<br />
14<br />
10<br />
0<br />
2<br />
Zugfestigkeit (kugelig)<br />
Dehnung (kugelig)<br />
Brinellhärte (kugelig)<br />
Zugfestigkeit (lamelle)<br />
1<br />
Brinellhärte (lamelle)<br />
0<br />
3 4 5 6<br />
Siliciumgehalt in %<br />
Bild 3: Verlauf der Zugfestigkeitswerte, der Dehnung und der Brinellhärte abhängig vom<br />
Si-Gehalt, nach [12] bei Raumtemperatur.<br />
Zugfestigkeit und<br />
Streckgrenze in 1000 psi<br />
Dehnung und<br />
Schrumpfung in %<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
0<br />
Zugfestigkeit<br />
Streckgrenze<br />
Zugfestigkeit<br />
Streckgrenze<br />
Brinellhärte<br />
Brinellhärte<br />
Dehnung<br />
1<br />
Dehnung und Schrumpfung<br />
Gusszustand<br />
geglüht<br />
Schrumpfung<br />
2 3 4 5<br />
Siliciumgehalt in %<br />
Bild 4: Mechanische Eigenschaften von EN-GJS mit zunehmendem Si-Gehalt, nach [13].<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
250<br />
210<br />
170<br />
130<br />
Dehnung in 2 inches per Cent<br />
Brinellhärte<br />
sammenarbeit von Gießern und Konstrukteuren<br />
wird es auf der Grundlage der zu<br />
ermittelnden Werkstoffdaten möglich sein,<br />
bereits in der Entwurfphase des Bauteils<br />
die optimale Gussteildimensionierung zu<br />
erzielen.<br />
Um die für die Herstellung und den<br />
Einsatz der neuen Werkstoffgruppe noch<br />
notwendigen Informationen und Daten zu<br />
generieren, wurde ein Forschungsprojekt<br />
unter Beteiligung verschiedener Industriefirmen<br />
und einer weiteren Forschungsstelle<br />
durchgeführt. Die an dem Projekt<br />
beteiligten Forschungsstellen sind das Österreichische<br />
Gießerei-Institut (ÖGI), Leoben,<br />
und das Institut für Gießereitechnik<br />
(IfG), Düsseldorf. Beide Institute sind<br />
im Bereich der gesamten Gießereitechnik,<br />
vom Rohstoff bis zum fertig gegossenen<br />
Bauteil und dessen Anwendung, tätig. Der<br />
Technologietransfer auch von Teilergebnissen<br />
erfolgt zeitnah in die Industrie, insbesondere<br />
zu den am Projekt beteiligten<br />
KMU.<br />
Stand des Wissens<br />
Herstellung von EN-GJS<br />
EN-GJS wird aus möglichst reinen legierungs-<br />
und störelementarmen Rohstoffen,<br />
wie speziellen Roheisen, Stahlschrott in<br />
Tiefziehqualität, Aufkohlungsmitteln mit<br />
geringen Schwefelgehalten und Ferrosilicium<br />
sowie FeSi mit geringen Al-Gehalten<br />
in allen in der Gießereiindustrie gebräuchlichen<br />
Schmelzöfen erschmolzen.<br />
Je nach den verwendeten Schmelzöfen<br />
– Induktionsöfen, Lichtbogenöfen, Drehtrommelöfen<br />
und auch Kupolöfen (mit und<br />
ohne Entschwefelung) – wird die Behandlung<br />
der Eisenschmelze mit Magnesium<br />
(Mg) zu deren Desoxidation und Entschwefelung<br />
sowie zur Kugelgraphitbildung unterschiedlich<br />
durchgeführt. Magnesium ist<br />
bei den üblichen Behandlungstemperaturen<br />
von 1400-1600 °C mit Dampfdrücken<br />
von ca. 10-20 bar gasförmig und im Eisen<br />
nicht löslich. Daher wird Mg meistens verdünnt<br />
in Form von Vorlegierungen in die<br />
Schmelze eingebracht, gebunden an<br />
FeSi als 5 %iges, 10 %iges, 35-40 %iges FeSi-<br />
Mg oder 15 %iges NiMg. Diese Mg-Vorlegierungen<br />
enthalten zur günstigen Beeinflussung<br />
des Graphits oft noch geringste<br />
Mengen an Calcium und Seltenen Erden<br />
(SE: Y, La, Ce, Pr, Nd), die sogenannte Störelemente<br />
(Inhibitoren) wie Ti, As, Sb, Pb<br />
und vor allem Wismut (Bi) neutralisieren<br />
sollen.<br />
Die Si-Gehalte dieser Vorlegierungen<br />
(bis 75 %) müssen bei der Bemessung des<br />
End-Si-Gehaltes des Werkstoffes berücksichtigt<br />
werden, wobei unterschiedliches<br />
Ausbringen der Vorlegierung zu Streuungen<br />
des Siliciumgehaltes der zu vergießenden<br />
Schmelze führt.<br />
32 Giesserei 100 07/2013