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Kultur Berlin - Kulturnews

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DOWNTOWN // BERLIN<br />

Im Hinterhaus des früheren Handwerkervereinshauses befinden<br />

sich seit 1996 die Sophiensaele. Die von Sasha Waltz, Jochen<br />

Sandig, Jo Fabian und Dirk Cieslak gegründete Produktionsund<br />

Spielstätte für frei produzierte Theater- und Tanzprojekte<br />

ist mittlerweile die älteste kontinuierlich arbeitende in der Stadt<br />

(Sophienstraße 18, www.sophiensaele.com).<br />

An der Ecke Rosenthaler Straße sollte man nicht versäumen, kurz<br />

nach links zurück in Richtung Hackesche Höfe zu gehen. Denn<br />

direkt neben deren Haupteingang befindet sich ein weiterer, weit -<br />

aus weniger glamouröser Hof (www.haus-schwarzenberg.org,<br />

Rosenthaler Str. 39).<br />

Sprayer haben die Mauern dieses engen Durchgangs zum Haus<br />

Schwarzenberg zu einem sehr bunten und lebendigen Gesamt -<br />

kunstwerk werden lassen. Ebenso bunt gemischt sind auch die<br />

Einrichtungen, die sich in diesem historischen Gebäude komplex<br />

befinden. Das Museum Blindenwerkstatt Otto Weidt erinnert<br />

an den Kleinfabrikanten Weidt, der sich während der Nazizeit<br />

bemühte, seine jüdischen Arbeiter vor Verfolgung und De -<br />

portation zu schützen (www.museum-blindenwerkstatt.de); das<br />

Anne Frank Zentrum wiederum widmet sich der in Amsterdam<br />

untertauchten jüdische Tagebuchautorin (www.annefrank.de).<br />

Foto: Axel Schock<br />

Haus Schwarzenberg<br />

Wagemutige Existenzgründer<br />

Im Hinteren Teil des Hofes gelangt man schließlich zum Kino<br />

Central, der Galerie Neurotitan (www.neurotitan.de) und –<br />

wegen des glubschäugigen Riesenvogels aus Blech vor der Tür<br />

nicht zu verfehlen – dem Monsterkabinett der Künstlergruppe<br />

Dead Chickens: ein Kellergeschoß voll skurriler Automaten -<br />

kreaturen (www.monsterkabinett.de).<br />

Das von einem Verein organisierte Haus Schwarzenberg ist,<br />

wenn man so will, eine der letzten Bastionen, die sich der völlige<br />

Kommerzialisierung der neuen Mitte entgegenstellen. Das<br />

wird umso augenfälliger, wenn man von hier aus schnurstracks<br />

die wenigen Meter zur Neuen Schönhauser Straße und dann die<br />

Münzstraße weitergeht. Vom anarchistisch-kreativen Nebenund<br />

Durcheinander, dem „echten <strong>Berlin</strong>“ der Nach wende-Ära,<br />

ist dort nämlich nichts mehr zu spüren. Wo vor wenigen Jahren<br />

noch individuelle oder auch sehr exklusive Boutiquen zu Hause<br />

und nicht unwesentlich am Hype des Viertels beteiligt waren,<br />

haben sich mittlerweile Filialen große Textil- und Coffee-to-<br />

Go-Ketten einquartiert.<br />

Spannender weil überraschender sind die Geschäfte hingegen<br />

weiterhin in der Alten Schönhauser Straße. Hier herrscht<br />

noch nicht das Einerlei der großen Markenamen, sondern es<br />

tummeln sich wagemutige Existenzgründer, kreative Klein -<br />

unternehmer und einfallsreiche Shopbetreiber mit originären<br />

Geschäftsideen. Bei Go Green (Haus Nr. 35) gibt’s beispielsweise<br />

nachhaltig produzierte, fair gehandelte Kleidung sowie<br />

Schmuck, Spielzeug und Geschenkideen von Jungdesignern;<br />

nebenan bei o.k. (Haus Nr. 36, www.okversand.com) skurrile<br />

und überraschende Wohnaccessoires aus aller Herren Länder.<br />

macchina/caffè (Haus Nr. 26, www.macchina-caffe.de)<br />

wiederum präsentiert sich als Spezialgeschäft für den Kaffeeund<br />

Espressoliebhaber.<br />

Modemeile Mulackstraße<br />

Biegt man kurz vor dem Schendelpark links in die Mulack -<br />

straße, mag man auf den ersten Blick vielleicht etwas enttäuscht<br />

sein. Die enge Seitenstraße wirkt unscheinbar, die Neubauten<br />

unspektakulär. Tatsächlich aber befindet man sich an einer der<br />

wichtigsten deutschen Modeadressen. Viele der <strong>Berlin</strong>er Mode -<br />

labels, die sich seit der Jahrtausendwende international einen<br />

Namen gemacht haben, sind hier weiterhin zu Hause.<br />

Von Anbeginn mit dabei ist Leyla Piedaye mit ihrem Label Lala<br />

<strong>Berlin</strong> (Haus Nr. 7, www.lalaberlin.com), direkt nebenan residiert<br />

Claudia Skoda (www.claudiaskoda.com) und im Haus Nr. 26<br />

Katja Will, kreativer Kopf der Modemarke C’est Tout<br />

(www.cesttout.de). Butterfly Soulfire (Haus Nr. 11, butterflysoulfire.blogspot.com)<br />

führt unter anderem Mode der skandinavischen<br />

Labels Visbol de Arce und Bjorg, World’s End (Haus<br />

Nr. 26) ausschließlich Kreationen von Vivienne Westwood.<br />

Einer der jüngsten Neuzugänge in der Modemeile findet sich<br />

im Haus Nr. 31–32: Europas erster adidas SLVR Store.<br />

Wer sich soviel exquisiten Chic nicht leisten will oder kann,<br />

sollte bei Das Neue Schwarz vorbeischauen (Haus Nr. 38,<br />

www.dasneueschwarz.de). Dort gibt es Haute Couture aus<br />

zweiter Hand.<br />

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